DE4223404A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Öffnen von Falzbögen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Öffnen von FalzbögenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Öffnen von Falzbogen, wobei die Falzbögen zwischen ihren
Bogenhälften jeweils eine Schlaufe aufweisen.
Es sind bereits Falz- und Transportvorrichtungen bekannt, bei denen
sich der Falz der Falzbogen nicht vollständig über die Länge oder
die Breite des zu falzenden Falzbogens erstreckt, so daß sich an
einer Seite der Falzbögen jeweils eine Schlaufe bildet, in die von
der Seite her Zungen einführbar sind, um die Falzbögen ohne Oberfalz
wieder Öffnen zu können. Insbesondere ist es aus der DE 40 33 759 A1
bekannt, in Schuppenform transportierte Falzbögen durch Spreizung zu
öffnen, um sie in gespreizter Form einem nachfolgenden Transport-
oder Speichersystem, beispielsweise einer sich bewegenden Zick-Zack-
Trägerstruktur zuzuführen. Die Falzbögen werden während des
Transportes bei gegenüber bekannten Vorrichtungen bereits erheblich
verringerter Geschwindigkeit in Schuppenform durch seitliches
Eindringen gesteuerter Greifer in die Schlaufen im Falzbruch der
Falzbögen kurzzeitig geöffnet, so daß sie sich anschließend in den
Zick-Zack-Trägerstrukturen, wie sie aus der DE 36 21 832 C1 bekannt
sind, abspeichern lassen.
Nachteilhaft an dieser Vorrichtung ist, daß die Öffnung der
Falzbögen während der Bewegung erfolgt, so daß die Dauer für die
Öffnung der Falzbogen sehr begrenzt ist und insbesondere bei dünnen
Papieren ein Öffnen der Falzbögen bei höheren Geschwindigkeiten
nicht mehr möglich ist.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile der
bekannten Vorrichtungen zu vermeiden und ein neues Verfahren zum
Öffnen von Falzbögen zu schaffen.
Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß Eingriffsmittel zum gleichzeitigen, parallelen
Eingreifen in die Schlaufen der Falzbögen während des Stillstandes
vorhanden sind.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß Eingriffsmittel während des Stillstands der
Falzbögen gleichzeitig und parallel in die Schlaufen hineinfahren.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen in
Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine Transportvorrichtung mit
Zick-Zack-Trägerstrukturen,
Fig. 2 bis 4 einen Falzbogen vor, während und nach der Herstellung
einer Schlaufe beim Falzvorgang,
Fig. 5 eine Vorrichtung zum Öffnen der Falzbögen vor dem
Öffnen,
Fig. 6 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 5,
Fig. 7 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Darstellung
gemäß Fig. 6,
Fig. 8 die Vorrichtung gemäß Fig. 5 während des Öffnens
der Falzbögen,
Fig. 9 die Vorrichtung gemäß Fig. 5 nach dem Öffnen
der Falzbögen,
Fig. 10 eine schematisierte Darstellung der Falzbögen
innerhalb der Zick-Zack-Trägerstrukturen,
Fig. 11 eine Seitenansicht auf eine Transportvorrichtung
mit einer Greiferkette,
Fig. 12 Einrichtungen zum Öffnen der an der Greiferkette
hängenden Falzbögen,
Fig. 13 eine Seitenansicht gemäß der Darstellung in
Fig. 12 und
Fig. 14 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Darstellung
gemäß Fig. 13.
Eine Transportvorrichtung 1 (Fig. 1) weist Transportketten 2 und 2′
auf. Mit ihnen werden Zick-Zack-Trägerstrukturen 3, 4 für den
Transport von Falzbögen 5 mit Hilfe von Mitnehmern 59 bewegt. Durch
die Transportketten 2, 2′ werden die Trägerstrukturen 3, 4 mit den
Falzbögen 5 auf Schienen 6 bzw. 7 aus Speicherkassetten 8
herausgezogen. Die Transportvorrichtung 1 und die Speicherkassetten
8 sind aus der DE 36 21 832 C1 bereits bekannt. Die Falzbögen 5
haben zur Erleichterung des späteren Öffnungsvorganges an sich
bekannte Schlaufen 9 (Fig. 3, 4), die bei der Falzbildung z. B. in
einem Falzapparat mit Hilfe von Falzklappen 10 und 11 sowie eines
Falzmessers 13 (Fig. 2, 3) entstehen, wenn die Falzung nicht bis
zum Rand des Falzbogens 5 durchgeführt wird, wie insbesondere die
untere Draufsicht auf den Falzbogen 5 in Fig. 2 zeigt.
Fig. 5 zeigt die Lage der Falzbögen 5 innerhalb der Zick-Zack-
Trägerstrukturen 3 und 4 nach dem Herausziehen aus der
Speicherkassette 8. Y-förmige Anschläge 14 (vgl. Fig. 6) sind auf
einer Spindel 15 befestigt. Unterhalb der Falzbögen 5 befinden sich
auf einer Greiferleiste 17 sitzende Greifer 18. Auf einer Schiene 20
sitzen zusammen mit V-förmigen Öffnungsblechen 19 Einstecknadeln 16,
die sich in die Schlaufen 9 der Falzbögen 5 einstecken lassen. Auf
einer Schiene 21 sind Öffnungsbolzen 22 angeordnet, die ebenfalls
zum Öffnen der Falzbögen 5 dienen.
Die Zick-Zack-Trägerstrukturen 3, 4 weisen Zungen 26 bzw. 27, 28
auf, die besonders in Fig. 5 bis 7 zu erkennen sind. Die Zungen 25,
26 bzw. 27, 28 sind elastisch und innen jeweils V-förmig miteinander
verbunden, so daß sie sich beim Auseinanderziehen der Zick-Zack-
Trägerstrukturen 3, 4 spreizen (Fig. 10).
Während des Stillstandes der Zick-Zack-Trägerstrukturen 3, 4 werden
die Anschläge 14 in die Position 14′ (Fig. 8) geschwenkt, so daß sie
jeweils die Falzbögen 5 an ihrer Unterseite erfassen und ein wenig
nach oben drücken. Die Falzbögen 5 sind damit in ihrer Lage so
justiert, daß ihre Schlaufen 9 mittig zu den Einstecknadeln 16
ausgerichtet sind. Durch Verschieben der Greiferleiste 17 in eine
Position 17′ erfassen die Greifer 18 in einer Position 18′ die
Falzbögen 5, so daß diese festgehalten werden. Dann werden die
Schienen 20 in Positionen 20′ und gleichzeitig mit ihnen die
Öffnungsbleche 19 in Positionen 19′ und die Einstecknadeln 16 in
Positionen 16′ verschoben, wodurch gleichzeitig die Falzbögen 5
V-förmig geöffnet werden. Die Schiene 21 wird in eine Position 21′
verschoben, so daß die auf ihr sitzenden Öffnungsbolzen 22 in eine
Position 22′ gelangen. Dadurch sind die Falzbögen 5 auf ihrer ganzen
Breite geöffnet. Schließlich werden die Zick-Zack-Trägerstrukturen 3
und 4 durch gegenläufiges Bewegen in Richtung von Pfeilen 23 bzw. 24
in Positionen 3′ bzw. 4′ gebracht, d. h. zusammengeschoben, wobei
ihre Zungen 25, 26 bzw. 27, 28 in Positionen 25′, 26′ bzw. 27′, 28′
zwischen die von den Bolzen 22 geöffneten Bogenhälften der Falzbögen
5 eindringen.
Ausschließlich die Zick-Zack-Trägerstrukturen 3, 4 verbleiben in den
Positionen 3′, 4′, während alle übrigen Bauelemente, d. h. die
Anschläge 14, die Einstecknadeln 16, die Öffnungsbleche 19, die
Schienen 20, 21 und die Öffnungsbolzen 22, in ihre
Ausgangspositionen zurückgeführt werden (Fig. 9).
Fig. 10 zeigt, wie die Zick-Zack-Trägerstrukturen 3, 4 in den
Positionen 3′ bzw. 4′ mit ihren Zungen 25, 26 bzw. 27, 28 aus den
Falzbögen 5 herausragen. In diesem Zustand werden die Zick-Zack-
Trägerstrukturen 3, 4 in Richtung eines Pfeils 29 (Fig. 1) entgegen
der Herausziehrichtung mit Hilfe der Transportketten 2, 2′
zusammengeschoben und in den Speicherkassetten 8 abgespeichert. In
diesem Zustand lassen sich die Falzbögen 5 jederzeit aus den
Speicherkassetten 8 wieder herausziehen, um beispielsweise andere
Bögen in sie hineinzustecken.
In einer anderen Vorrichtung (Fig. 11) werden Falzbögen 30 von einem
Stapel 32 entnommen und an einer Greiferkette 31 aufgehängt. Sie
sind in der gleichen Weise gefalzt worden wie die Falzbögen 5 (vgl.
Fig. 2 bis 4), so daß sie eine Schlaufe 33 aufweisen. Neben dem
Stapel 32 ist beispielsweise ein weiterer Stapel 43 vorhanden, dem
die Greiferkette 31 beispielsweise andere Falzbögen 44 entnimmt.
Wenn die Falzbögen 30 eine vorgegebene Position einnehmen, fahren
bei Stillstand der Greiferkette 31 Führungsbleche 34, 35 (Fig. 12)
in Positionen 34′ bzw. 35′ zwischen die Falzbögen 30. Von einer
Kette 36 an gemeinsam angetriebene Walzenpaare 37 erfassen in einer
Position 37′ die Falzbögen 30 und transportieren sie in Richtung
eines Pfeils 38 zwischen feststehende V-förmige Leitbleche 39, 40 in
Positionen 30′. Dabei liegen die Falzbögen 30 mit ihrer Falzkante
auf Schienen 41 und 42 auf. Während die Greiferkette 31 die
Falzbögen 44 von dem Stapel 43 heranfördert, justieren Y-förmige
Anschläge 45 durch Verschwenken einer Spindel 46, durch die sie
gehalten werden, in eine Position 45′ die Falzbögen 30 in der
Position 30′ und justieren deren Schlaufen 33 mittig auf
Einstecknadeln 47, wobei die Falzbögen 30 beispielsweise leicht nach
oben gedrückt werden und die Schlaufen 33 vorzugsweise noch
auseinandergedrückt werden. Indem die Einstecknadeln 47 zusammen mit
V-förmigen Öffnungsblechen 48 auf einer gemeinsamen Schiene 49 in
Positionen 47′, 48′ und 49′ in die Falzbögen 30 hineingeschoben
werden, werden diese seitwärts geöffnet, so daß lange Öffnungsbolzen
50 auf einer Schiene 51 in Positionen 50′ fahren können und damit
die Falzbögen 30 auf ihrer ganzen Breite Öffnen, während diese
gleichzeitig von Walzenpaaren 55 in einer Position 55′ festgehalten
werden. Die Walzenpaare 55 werden von einer Kette 58 angetrieben.
Währenddessen erreichen die Falzbögen 44 ebenfalls die Position, in
der sie geöffnet werden. Während die Anschläge 45, die
Einstecknadeln 47 und die Öffnungsbleche 48 jeweils in ihre
Ausgangspositionen zurückfahren, verbleiben die Öffnungsbolzen 50 in
ihren Positionen 50′.
Die Öffnung der Falzbögen 44 wird dadurch eingeleitet, daß Y-förmige
Anschläge 52, die auf einer Spindel 57 sitzen, in Positionen 52′
geschwenkt werden. Dann werden die Falzbögen 44 durch Eindringen von
Einstecknadeln 53 und von Öffnungsblechen 54, die sich in Positionen
54′ bewegen, seitlich geöffnet. Die Falzbögen 44 werden von den
Walzenpaaren 37 in Positionen 37′ festgehalten. Die Führungsbleche
34, 35 werden in die Positionen 34′ bzw. 35′ versetzt, und die
Walzenpaare 37 transportieren die Falzbögen 44 in Richtung des
Pfeils 38 in Positionen 44′, in denen sie zwischen die Hälften der
Falzbögen 30 eindringen, die in den Positionen 30′ bereits geöffnet
sind. In den Positionen 44′ liegen die Falzbögen 44 noch oberhalb der
Öffnungsbolzen 50 in den Positionen 50′. Nachdem diese durch die
Schiene 51 in ihre Ursprungspositionen zurückgezogen worden sind,
transportieren die Walzenpaare 37 die Falzbögen 44 in Positionen
44′′ weiter.
Wie insbesondere aus Fig. 13 und Fig. 14 hervorgeht, bleiben die
Falzbögen auch in den Positionen 44′ und 44′′ durch die in sie in
den Positionen 54′ hineinragenden Öffnungsbleche 54 seitlich
geöffnet. Anschließend fahren die Öffnungsbolzen 50 wieder in die
Positionen 50′ und öffnen damit auch die Falzbögen 44 auf ihrer
ganzen Breite.
So wie die Falzbögen 44 in die Falzbögen 30 hineingesteckt werden,
lassen sich auch die Falzbögen 44 wiederum beliebig oft von oben
durch neue Falzbögen auffüllen. Danach werden die dadurch
entstehenden Falzbogenpakete durch die Walzenpaare 55 und
Führungszungen 56 einer Verpackungsvorrichtung zugeführt, wie sie
beispielsweise aus der DE 38 11 289 C2 bekannt ist. Dazu werden die
unteren Schienen 41, 42 in die Positionen 41′ bzw. 42′ gefahren.
Gemäß der oben beschriebenen Erfindung sind nach der Zahl der
gleichzeitig zu verarbeitenden Falzbögen 5, 30, 44 entsprechend
viele Eingriffselemente in Form der Einstecknadeln 16, 47, 53 und
Öffnungsbleche 19, 48, 54 vorgesehen, die die Falzbögen 5, 30, 44
mit Hilfe der Schlaufen 9, 33 im Falzbruch öffnen.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Öffnen von Falzbögen (5, 30, 44), wobei die
Falzbögen (5, 30, 44) zwischen ihren Bogenhälften jeweils eine
Schlaufe (9, 33) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß während
des Stillstandes der Falzbögen (5, 30, 44) Eingriffsmittel zum
gleichzeitigen, parallelen Eingreifen in die Schlaufen (9, 33)
vorhanden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Justiermittel zur Ausrichtung der Falzbögen (5, 30, 44) in
vorbestimmten Positionen vorhanden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Justiermittel Y-förmige Anschläge (14, 45, 52) sind, die auf
einer Spindel (15, 46, 57) befestigt und unter die Falzbögen (5,
30, 44) schwenkbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß Haltemittel vorhanden sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Haltemittel Greifer (18) sind, die auf einer Greiferleiste (17)
sitzen und die Falzbögen (5, 30, 44) durch Verschieben der
Greiferleiste (17) erfassen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Eingriffsmittel Einstecknadeln (16, 47,
53) sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Eingriffsmittel V-förmige Öffnungsbleche
(19, 48, 54) sind, die auf einer ersten Schiene (20, 49)
angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Eingriffsmittel Öffnungsbolzen (22, 50)
sind, die auf einer zweiten Schiene (21, 51) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Haltemittel Walzenpaare (37, 55) sind, die von einer Kette (36,
56) angetrieben werden.
10. Verfahren zum Öffnen von in einer Transportvorrichtung (1) in
vorbestimmten Abständen angeordneten Falzbögen (5, 30, 44), die
zwischen ihren Bogenhälften jeweils eine Schlaufe (9, 33)
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß Eingriffsmittel während
des Stillstandes der Falzbögen (5, 30, 44) gleichzeitig und
parallel in die Schlaufen (9, 33) hineinfahren.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
anschließend Zick-Zack-Trägerstrukturen (3, 4) mit Zungen (25,
26; 27, 28) zwischen die Falzbögen (5) geschoben werden und die
Zungen (25, 26; 27, 28) zwischen die Bogenhälften der Falzbögen
(5) eindringen.
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