DE4133319A1 - Verwendung von amorpher faellungskieselsaeure als fuellstoff in der waermeempfindlichen schicht eines waermeempfindlichen aufzeichnungsmaterials - Google Patents
Verwendung von amorpher faellungskieselsaeure als fuellstoff in der waermeempfindlichen schicht eines waermeempfindlichen aufzeichnungsmaterialsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von amorpher Fällungs
kieselsäure als Füllstoff in der wärmeempfindlichen Schicht
eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials.
Ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, z. B. ein Ther
moreaktpapier, enthält im allgemeinen einen Träger und eine
darauf erzeugte wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht, die
im wesentlichen aus einem elektronenspendenden, farblosen oder
nur leicht gefärbten Farbstoffvorläufer (Leukofarbstoff) und
einem elektronenaufnehmenden Farbentwickler, meist einer phe
nolischen Verbindung, zusammengesetzt ist. Beim Erwärmen mit
einem Thermokopf reagiert der Farbstoffvorläufer sofort mit
dem Farbentwickler, wobei ein Aufzeichnungsbild oder Farb
stoff-Entwickler-Komplex erhalten wird.
Diese wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien werden in
großem Umfang in Facsimilegeräten und Druckern sowie als Eti
kettenpapiere verwendet. Als Hauptanwendungsgebiet kann zwei
fellos der Facsimilebereich gelten, in dem aufgrund der stän
dig wachsenden Übertragungsgeschwindigkeit die Forderung nach
immer empfindlicheren Aufzeichnungsmaterialien besteht. Dieser
Forderung wird entsprochen durch den Zusatz von Sensibilisato
ren, die eine Beschleunigung der Farbreaktion bewirken, sowie
von feinteiligen Pigmenten, die ein Ankleben des geschmolzenen
Farbstoff/Entwickler-Komplexes am Thermokopf verhindern sollen.
Diese feinteiligen Füllstoffpigmente zeichnen sich durch eine
hohe Ölabsorption von im allgemeinen < 100 ml/100 g, eine hohe
Teilchenfeinheit mit mittleren Sekundärteilchengrößen von im
allgemeinen mindestens 70 Gew.-% < 4 µm (gemessen nach der
Zentrifugalfällungsmethode) und eine möglichst geringe Ober
flächenaktivität, d. h. eine möglichst geringe spezifische
Oberfläche von im allgemeinen < 100 m2/g (ermittelt nach der
BET-Methode), aus. Letztere ist von Bedeutung für die Vermei
dung von Hintergrundverfärbungen auf den thermoreaktiven Pa
pieren, die durch eine unerwünschte Farbreaktion des Farb
stoffvorläufers mit einem zu reaktiven Farbentwicklerpigment
zustande kommen kann.
Als Weißpigmente kommen u. a. die an sich bekannten Papierpig
mente, wie Calciumcarbonat, Kaolin, Talk, Aluminiumhydroxid,
Titandioxid oder synthetische organische Pigmente zu Einsatz.
Keines dieser Pigmente bzw. Pigmentgemische erfüllt allerdings
alle oben genannten Kriterien; so mangelt es ihnen z. B. an
einer ausreichenden Ölabsorption.
Aus der EP-B1-01 14 747 ist eine amorphe Fällungskieselsäure
bekannt, die als Füllstoff für Thermoreaktpapiere geeignet ist.
Die Herstellung erfolgt durch Umsetzung von Alkalisilikat mit
Mineralsäure in einer konzentrierten Alkalisalzlösung. Durch
dieses Verfahren gelangt man unter Umgehung des Solzustandes
direkt zur Ausfällung feinteiliger amorpher Kieselsäure, die
die notwendige geringe Oberflächenaktivität mit spez. Oberflä
chen von < 100 m2/g, sowie eine Öladsorption von 100 bis 200 ml
/100 g aufweist. Die Sekundärkorngröße liegt bei 90 Gew.-%
< 4 µm (gemessen nach der Zentrifugal-Fällungsmethode), das
Schüttgewicht wird zu 0,14 bis 0,30 g/cm3 angegeben.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß große Mengen
konzentrierter Salzlösungen verwendet werden müssen, die zu ei
nem enormen Entsorgungsproblem und damit zu Umweltbelastungen
führen können.
Aus der EP-B1-01 35 976 ist ein teilchenförmiges Material zur
Verwendung als Füllstoff in der wärmeempfindlichen Schicht von
wärmeempfindlichem Aufzeichnungspapier bekannt, wobei dieses Ma
terial feinteilige amorphe Kieselsäure mit einer spezifischen
BET-Oberfläche von 10 bis 100 m2/g und einem Schüttgewicht von
0,14 bis 0,30 g/cm3 enthält; die feinteilige amorphe Kieselsäu
re hat eine mittlere Teilchengrößenverteilung von mindestens
90 Gew.-% < 4 µm. Die Herstellung dieses teilchenförmigen Ma
terials erfolgt durch Umsetzung eines Alkalisilikats mit einer
Säure in einer konzentrierten Alkalisalzlösung, wobei feine
Teilchen eines Kieselgels unter Umgehung des Solzustandes
ausgefällt werden.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht wiederum darin, daß gro
ße Mengen konzentrierter Salzlösungen verwendet werden müssen.
Als wesentlich für den Einsatz der Fällungskieselsäuren als
Füllstoffe in Thermoreaktstrichen wurde bisher neben der hohen
Ölabsorption von 100 bis 200 ml/100 g und der geringen spezi
fischen Oberfläche von < 100 m2/g vor allem die feine Körnung
angesehen, die nach der EP-B1-01 35 976 zu 90 Gew.-% < 4 µm
(gemessen nach der Zentrifugal-Fällungsmethode) angegeben
wird; nach der EP-B1-01 14 749 soll die Korngröße zu mehr als
70 Gew.-% < 4 µm sein, wobei mittlere Korndurchmesser von etwa
0,2 bis 2 µm angegeben sind.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich auch wesent
lich grobkörnigere Fällungskieselsäuren als Füllstoffe für wär
meempfindliche Aufzeichnungsmaterialien mit Vorteil einsetzen
lassen.
Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung von amorpher
Fällungskieselsäure mit einem Kornspektrum von 50 bis 0,5 µm
und einem mittleren Korndurchmesser von 4 bis 10 µm als Füll
stoff in der wärmeempfindlichen Schicht eines wärmeempfind
lichen Aufzeichnungsmaterials.
Vorzugsweise hat die Fällungskieselsäure eine Ölabsorption
(nach DIN 53 199) von < 100 ml/100 g, vorzugsweise von 100 bis
250 ml/100 g und eine spezifische BET-Oberfläche von < 100 m2/g,
vorzugsweise von 30 bis 80 m2/g.
Die verwendete Fällungskieselsäure kann durch Zerkleinern ei
ner Fällungskieselsäure mit einem Kornspektrum von 100 bis 1 µm
und einem mittleren Korndurchmesser von 10 bis 20 µm erhalten
werden.
Die Fällungskieselsäure kann auch mit einem feinteiligen Weiß
pigment verbunden sein, wobei der Wassergehalt des Verbundmate
rials 1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 8 Gew.-%, beträgt.
Der angegebene Wassergehalt ist wichtig, da eine punktförmige
Verbindung (durch Vermahlen) von trockenen Weißpigment- und
Kieselsäureteilchen praktisch nicht möglich ist und eine Ent
mischung stattfindet. Andererseits beobachtet man eine Erhö
hung der Hintergrundverfärbung, wenn der Wassergehalt mehr als
10 Gew.-% beträgt.
Wahrscheinlich findet beim Vermahlen an der Oberfläche der
Teilchen eine Festkörperreaktion statt, die durch die Anwesen
heit geringer Mengen von Wasser begünstigt wird, so daß eine
feste Bindung zwischen den Teilchen erhalten wird.
Die Fällungskieselsäure kann als Handelsprodukt bezogen werden,
wobei auch verhältnismäßig grobkörnige Kieselsäuren verwendet
werden können.
Der angegebene Wassergehalt findet sich vor allem in den Teil
chen der amorphen Fällungskieselsäure, daneben aber auch zu
einem gewissen Grad in den Weißpigmentteilchen.
Das erfindungsgemäß verwendete Produkt enthält vorzugsweise
0 bis 20 Gew.-%, insbesondere 20 bis 40 Gew.-% Weißpigment.
Vorzugsweise stellt das feinteilige Weißpigment ein Erdalkali
carbonat, wie Calciumcarbonat oder Magnesiumcarbonat, ein
Erdalkalihydroxid, ein Aluminiumhydroxid oder eine Mischung
dieser Pigmente dar.
Vorzugsweise weist das nicht verbundene Weißpigment ein Korn
größenspektrum von 100% < 25 µm auf (gemessen am Malvern Par
ticle Sizer 2600 C in wäßriger Suspension), wobei der mittlere
Korndurchmesser (d 50) zwischen etwa 2 und 4 µm liegt.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten amorphen Fäl
lungskieselsäure wird das bei der Fällungsreaktion nach den be
kannten Fällungsverfahren anfallende Material, das eine Körnung
von etwa 100 bis 1 µm bei einem mittleren Korndurchmesser (d 50)
von 10 bis 20 µm aufweist, in einer Schlagrotor-, Stiftkranz-
oder Jetmühle auf eine Körnung von 50 bis 0,5 µm bei einem mitt
leren Korndurchmesser von 4 bis 10 µm (gemessen in Suspension
in einem Malvern Particle Sizer 2600 c) deaggregiert.
Entgegen der bisherigen Auffassung läßt sich dieses Produkt pro
blemlos in einer Thermoreakt-Streichfarbenrezeptur als Füllstoff
in Mengen von 10 bis 70% verwenden.
Gegenstand der Erfindung ist ferner die Herstellung des vorste
hend definierten Verbundmaterials; dieses Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß man als feinteiliges Weißpigments ein Er
dalkalicarbonat, Erdalkalihydroxid oder Aluminiumhydroxid oder
ein Gemisch dieser Pigmente mit feinteiliger amorpher
Fällungskieselsäure vermahlt, wobei der Wassergehalt der
Fällungskieselsäure und/oder des Weißpigments so eingestellt
wird, daß das Mahlgemisch einen Wassergehalt von 1 bis
10 Gew.-%, vorzugsweise von 2 bis 8 Gew.-% hat.
Das Vermahlen wird vorzugsweise in einer Kugel-, Schlagrotor-,
Stiftkranz- oder Jetmühle durchgeführt.
Gegenstand der Erfindung ist schließlich ein wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial, insbesondere ein Thermoreakt-Papier, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß seine wärmeempfindliche Schicht
eine teilchenförmige, amorphe Fällungskieselsäure, wie sie vor
stehend definiert ist, gegebenenfalls im Gemisch mit einem fein
teiligen Weißpigment, wie es vorstehend definiert ist, enthält.
Die Erfindung ist durch die nachstehenden Beispiele in nicht
einschränkender Weise erläutert.
Eine handelsübliche amorphe Fällungskieselsäure mit einem
Kornspektrum von 100 bis 1 µm und einem mittleren Korndurch
messer von 15,4 µm (d 50) wurde in einer Schlagrotormühle de
aggregiert. Das Produkt wies ein Kornspektrum von 50 bis 0,5
µm auf, bei einem mittleren Korndurchmesser von 7,6 µm, ermittelt
in wäßriger Suspension im Malvern Particle Sizer 2600 C. Die
spezifische Oberfläche betrug 55 m2/g und die Ölabsorption 228
ml/100 g.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt. Die Meßdaten
wurden nach folgenden Verfahren ermittelt:
- - Ölabsorption: Die Prüfung erfolgte nach DIN 53 199.
- - spezifische Oberfläche: Die Messung erfolgte nach der in J. Am. Chem. Soc. 60, 309 (1938) von S. Brunauer, P. H. Emmett und E. Teller beschriebenen, sogenannten BET-Methode bei der Tem peratur des flüssigen Stickstoffs.
- - Oberflächenaktivität: Zur Ermittlung der Eigenreaktivität der Pigmente - und damit der Hintergrundverfärbung eines ther moreaktstriches wurden 95 Gewichtsteile des zu testenden Pig ments zusammen mit 5 Gewichtsteilen eines Styrol-Butadien- Kautschuk-Bindemittels (SBR-Binder; DOW Latex 675) zu einer einfachen Streichfarbe verarbeitet und bei 6 g/m2 auf holz freies Streichrohpapier gerakelt.
Nach der Trocknung und Äquilibrierung bei 50% rel. Luftfeuch
te wurde mit einem Selbstdurchschreibe-CB-Blatt, dessen Kapseln
Kristallviolettlacton (CVL) als Leukofarbstoff enthielten, an
einem Laborkalander eine Farbkopie erzeugt. Die Intensität
dieser Kopie war das Maß für die Oberflächenenaktivität (Ei
genreaktivität) der Pigmente. Hierbei wurde folgende Bewertung
angewendet:
Symbol | |
Bewertung | |
+ | |
geringe Oberflächenaktivität, geringe Hintergrundverfärbung | |
○ | mittlere Oberflächenaktivität, mittlere Hintergrundverfärbung |
- | hohe Oberflächenaktivität, hohe Hintergrundverfärbung |
Eine handelsübliche amorphe Fällungskieselsäure mit einer Öl
absorption von 228 ml/100 g, einer spezifischen Oberfläche von
55 m2/g und einem Kornspektrum von 70 bis 1 µm, bei einem
mittleren Korndurchmesser (d 50) von 18 µm (gemessen im Mal
vern Particle Sizer 2600 C) wurde in einer Schlagrotormühle
(Retsch Ultrazentrifugalmühle ZM 1) in einem Gewichtsverhält
nis von 60/40 mit gefälltem Calciumcarbonat mit einem mittle
ren Korndurchmesser von 2,7 µm vermahlen. Der Wassergehalt des
Mahlguts betrug 4 bis 5 Gew.-%. Die Ergebnisse sind in Tabelle I
zusammengefaßt, wobei sich die Werte für den mittleren Korn
durchmesser, die Ölabsorption und die spezifische Oberfläche
auf das kombinierte Produkt beziehen. Die Meßdaten wurden, wie
in Beispiel 1 angegeben, ermittelt; entsprechendes gilt für
die Bewertungssymbole.
Die amorphe Fällungskieselsäure und das Calciumcarbonat von
Beispiel 2 wurden in den dort angegebenen Gewichtsverhältnis
sen in einer 30gew.-%igen wäßrigen Aufschlämmung zwei Stunden
bei 80°C miteinander vermahlen, abgesaugt, schonend bei 70°C
auf einen Wassergehalt von 5 Gew.-% getrocknet und in der
Schlagrotormühle auf einen mittleren Korndurchmesser von
5,2 µm deaggregiert.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt.
Die amorphe Fällungskieselsäure und das Calciumcarbonat von
Beispiel 2 wurden in dem dort angegebenen Gewichtsverhältnis
in einer 25gew.-%igen wäßrigen Aufschlämmung in einer Perl
mühle auf einen mittleren Korndurchmesser (d 50) von 5,0 µm
vermahlen. Die Aufschlämmung wurde abgesaugt, schonend bei
70°C auf einen Wassergehalt von 5,0 Gew.-% getrocknet und
deaggregiert.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt.
Die Arbeitsweise von Beispiel 2 wurde mit der Abweichung wie
derholt, daß vor der Vermahlung ein Wassergehalt von 15 Gew.-%
eingestellt wurde, der sich beim Mahlschritt auf 12 Gew.-% re
duzierte. Der mittlere Korndurchmesser (d 50) wurde zu 5,3 µm
bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt.
Die amorphe Fällungskieselsäure von Beispiel 2 wurde bis auf
einen mittleren Korndurchmesser (d 50) von 5 µm vermahlen und
anschließend mit dem Calciumcarbonat von Beispiel 5 trocken
homogenisiert. Der mittlere Korndurchmesser der Kieselsäure
teilchen veränderte sich hierbei nicht.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben.
Eine nach dem in der EP-B1-01 14 749 beschriebenen Verfahren
hergestellte handelsübliche amorphe Kieselsäure zum Einsatz in
Thermoreaktpapieren wurde trocken mit dem Calciumcarbonat von
Beispiel 5 im Gewichtsverhältnis 70/30 homogenisiert. Es
stellte sich hierbei eine mittlere Korngröße von etwa 4,6 µm
ein.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben.
Die amorphe Kieselsäure von Beispiel 2 wurde im Verhältnis
70/30 zusammen mit dem Calciumcarbonat in einer Jetmühle bei
etwa 100°C vermahlen, wobei beim Mahlschritt der Wassergehalt
von 5 Gew.-% auf etwa 1,5 Gew.-% reduziert wurde. Der mittlere
Korndurchmesser des kombinierten Produktes betrug 4,0 µm.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben.
Die nach Beispiel 2 verwendete amorphe Fällungskieselsäure
wurde im Gewichtsverhältnis 60/40 mit dem Calciumcarbonat von
Beispiel 2 bei einer Pigmentfeuchte von 5 Gew.-% durch eine
Stiftkranzmühle gefahren und auf eine mittlere Korngröße von
8,5 µm vermahlen. Das Kornspektrum des Produkts reichte von
etwa 100 bis etwa 1 µm.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben.
Die Arbeitsweise von Beispiel 9 wurde mit der Abweichung wie
derholt, daß durch eine etwas energiereichere Mahlung ein
mittlerer Korndurchmesser von 6,6 µm bei einem Gesamt-
Kornspektrum von etwa 50 bis 0,5 µm eingestellt wurde.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben.
Die Arbeitsweise von Beispiel 8 wurde mit der Abweichung wie
derholt, daß ein mittlerer Korndurchmesser von 5,2 µm bei ei
nem Gesamt-Kornspektrum von etwa 30 bis 0,5 µm eingestellt
wurde.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben.
Tabelle I zeigt, daß die erfindungsgemäßen Beispiele die An
forderungen an einen Füllstoff für thermoreaktive Papiere be
stens erfüllen. Der Vorteil des beschriebenen einfachen Verfah
rens der gemeinsamen Vermahlung der Kieselsäure mit dem Erdal
kalicarbonat bei geringem Wassergehalt über die Vermahlung bei
hohem Wassergehalt, die Vorbehandlung in wäßriger Suspension
und die Naßvermahlung für die geringere Oberflächenaktivität
(Hintergrundverfärbung) wird durch den Vergleich zwischen dem
Beispiel 2 mit den Vergleichsbeispielen 3 bis 5 klar. Ebenso
zeigt der Vergleich zwischen dem Beispiel 8 den Beispielen 6
und 7 deutliche, daß die erfindungsgemäße gemeinsame Vermahlung
gegenüber einer getrennten Vermahlung von Kieselsäure und Erd
alkalicarbonat mit anschließender Homogenisierung zu bevorzu
gen ist. Durch die gemeinsame Vermahlung wird offensichtlich
die Reaktivität der Kieselsäure durch das Erdalkalicarbonat
chemisch verändert.
Die Beispiele 1, 9 und 10 zeigen, daß die grobkörnigeren Pro
dukte nach diesen Beispielen nach der normalen Aufbereitung
der Thermostreichfarbe in einer Naßkugelmühle nach der Ap
plikation auf einem geeigneten Rohpapier in Abrasivität,
Hintergrundaktivität und Dynamisierung der Thermoreaktion
dieselben Ergebnisse lieferte wie bedeutend feiner aufgemah
lene Produkte.
Claims (10)
1. Verwendung von amorpher Fällungskieselsäure mit einem
Kornspektrum von 50 bis 0,5 µm und einem mittleren Korndurch
messer von 4 bis 10 µm als Füllstoff in der wärmeempfindlichen
Schicht eines wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fällungskieselsäure eine Ölabsorption (nach DIN 53 199) von
< 100 ml/100 g, vorzugsweise von 100 bis 250 ml/100 g und eine
spezifische BET-Oberfläche von < 100 m2/g, vorzugsweise von 30
bis 80 m2/g, aufweist.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fällungskieselsäure durch Zerkleinern einer Fällungs
kieselsäure mit einem Kornspektrum von 100 bis 1 µm und einem
mittleren Korndurchmesser von 10 bis 20 µm erhalten worden ist.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fällungskieselsäure mit einem feinteili
gen Weißpigment verbunden ist, wobei der Wassergehalt des kom
binierten Produktes auf 1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis
8 Gew.-%, eingestellt wird.
5. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das kombinierte Produkt 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis
40 Gew.-% Weißpigment enthält.
6. Verwendung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das feinteilige Weißpigment ein Erdalkalicarbonat, wie
Calciumcarbonat oder Magnesiumcarbonat, ein Erdalkalihydroxid,
ein Aluminiumhydroxid oder eine Mischung dieser Pigmente dar
stellt.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das nicht verbundene Weißpigment ein Korn
größenspektrum von 100% < 25 µm aufweist, wobei der mittlere
Korndurchmesser (d 50) zwischen etwa 2 und 4 µm liegt.
8. Verfahren zur Herstellung des Verbundmaterials nach einem
der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als fein
teiliges Weißpigment ein Erdalkalicarbonat, ein Erdalkalihydro
xid, ein Aluminiumhydroxid oder ein Gemisch dieser Pigmente
mit feinteiliger amorpher Fällungskieselsäure vermahlt, wobei
der Wassergehalt der Fällungskieselsäure und/oder des
Weißpigments so eingestellt wird, daß das Mahlgemisch einen
Wassergehalt von 1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 2 bis
8 Gew.-% hat.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Vermahlen in einer Kugel-, Schlagrotor-, Stiftkranz-
oder Jetmühle durchführt.
10. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, insbesondere
Thermoreaktpapier, dadurch gekennzeichnet, daß seine wärmeem
pfindliche Schicht eine teilchenförmige amorphe Fällungskie
selsäure nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gegebenenfalls im
Gemisch mit einem feinteiligen Weißpigment nach einem der
Ansprüche 4 bis 7, enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914133319 DE4133319A1 (de) | 1991-10-08 | 1991-10-08 | Verwendung von amorpher faellungskieselsaeure als fuellstoff in der waermeempfindlichen schicht eines waermeempfindlichen aufzeichnungsmaterials |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19914133319 DE4133319A1 (de) | 1991-10-08 | 1991-10-08 | Verwendung von amorpher faellungskieselsaeure als fuellstoff in der waermeempfindlichen schicht eines waermeempfindlichen aufzeichnungsmaterials |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4133319A1 true DE4133319A1 (de) | 1993-04-15 |
Family
ID=6442270
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914133319 Withdrawn DE4133319A1 (de) | 1991-10-08 | 1991-10-08 | Verwendung von amorpher faellungskieselsaeure als fuellstoff in der waermeempfindlichen schicht eines waermeempfindlichen aufzeichnungsmaterials |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4133319A1 (de) |
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