DE3929681A1 - Messeinrichtung zur erfassung eines wegs oder eines drehwinkels - Google Patents
Messeinrichtung zur erfassung eines wegs oder eines drehwinkelsInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Erfassung eines
Wegs oder eines Drehwinkels nach der Gattung des Hauptanspruchs. Ein
bewegliches Meßelement wird relativ zu zwei achsgleich zum Meß
element angeordneten Meßspulen bewegt. Durch die Bewegung des
Meßelements wird das Überdeckungsverhältnis zwischen der einen Spule
und dem Meßelement vergrößert, während es um denselben Betrag
zwischen der anderen Spule und dem Meßelement verringert wird. Diese
Vorrichtung weist eine relativ große Baulänge auf, obwohl nur ein
verhältnismäßig kurzer Meßweg erfaßt werden kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß sie sehr
kompakt baut und eine relativ geringe axiale Länge aufweist.
Insbesonders, wenn der Kern aus ferromagnetischem Stoff in die
zylinderförmig ausgestaltete Spule eingeführt wird, kann ein hohes
Meßsignal beim ferromagnetischen Effekt erreicht werden. Durch die
gegensinnige Änderung der Spuleninduktivitäten während des Meß
vorgangs werden die Meßeffekte der Spulen addiert, während
auftretende Meßfehler der Einzelspulen sich oftmals gegeneinander
weitgehend kompensieren. Das Meßsignal weist eine geringe Temperatur
drift auf.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch
angegebenen Merkmale möglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen die
Fig. 1 bis 3 je einen Längsschnitt durch eine Abwandlung einer
Meßeinrichtung.
In Fig. 1 ist mit 10 eine Meßeinrichtung bezeichnet, die einen
Halter 11 mit einem zylinderförmigen Kern 12 aus ferromagnetischem
Material und eine Hülse 13 aus nicht ferromagnetischem, aber
elektrisch leitfähigem Material aufweist. Die Achsen des Kerns 12
und der Hülse 13 verlaufen parallel zueinander. An einem zweiten
Halter 15 sind eine als Spulenkörper dienende zweite Hülse 16 und
ein zylinderförmiger, als Spulenkörper dienender zweiter Kern 17
befestigt. Die Hülse 16 und der Kern 17 bestehen vorzugsweise aus
nicht elektrisch leitfähigem Material. Die Achsen des Kerns 17 und
der Hülse 13 sowie des Kerns 12 und der Hülse 16 sind jeweils
achsgleich ausgebildet, so daß jeweils der Kern 12 in die Hülse 16
bzw. der Kern 17 in die Hülse 13 eintauchen kann. Auf dem Kern 17
bzw. auf der Außenwand der Hülse 16 ist je eine von einem Wechsel
strom durchflossene Spule 19, 20 angeordnet. Am Halter 11 ist, in
der Fig. 1 nur angedeutet, ein Meßobjekt 21 befestigt, dessen Bewe
gung bestimmt werden soll. Der Halter 15 ist dabei dann ortsfest
angeordnet. Es ist aber auch eine umgekehrte Befestigung des Meß
objekts möglich, das heißt das Meßobjekt ist am Halter 15 angeordnet
und der Halter 11 ist ortsfest. Ferner kann aber auch an jedem
Halter 11 bzw. 15 ein Meßobjekt befestigt sein, so daß sich die
beiden Halter 11, 15 relativ zueinander bewegen und die Differenz
der beiden Bewegungen bestimmt wird.
Sind die Spulen z. B. in einer Wheatstone′schen Brücke nach Fig. 4a
oder 4b oder in einem nicht dargestellten Spannungsteiler verschal
tet, und fließt durch die Spule 20 ein Wechselstrom, so erfaßt das
magnetische Wechselfeld der Spule 20 die Innenfläche der Hülse 13.
Bei nicht ferromagnetischem, aber elektrisch leitfähigem Material
wirkt nur der Wirbelstromeffekt. Aufgrund der sich auf der Oberflä
che der Innenwand der Hülse 13 ausbildenden Wirbelströme ergibt sich
eine Verminderung der Induktivität der Spule 20, so daß die Höhe der
anliegenden Meßspannung abnimmt. Je weiter dabei der Kern 17 mit der
Spule 20 in die Hülse 13 eindringt, desto stärker ist die Wirbel
stromausbildung. Betrachtet man die Spule 19, so erfaßt das magne
tische Wechselfeld der von einem Wechselstrom durchflossenen Spu
le 19 die Oberfläche des aus ferromagnetischem Stoff bestehenden
Kerns 12. Mit ferromagnetischem Effekt wird die mit größer werdender
Eindringtiefe des Kernes 12 in die Spule 19 sich ergebende Induk
tivitätserhöhung der Spule 19 beschrieben, begründet durch die
ferromagnetische Beschaffenheit des Kernmaterials. Bei ferro
magnetischem Material wirkt sowohl der ferromagnetische Effekt als
auch der Wirbelstromeffekt. Während, wie oben ausgeführt, der
Wirbelstromeffekt eine Verminderung der Induktivität der Spule
hervorruft, bewirkt der ferromagnetische Effekt eine Erhöhung der
Induktivität der Spule. Deshalb müssen die Parameter (z. B. Stoff
eigenschaften des Kernes 12, die Höhe der Frequenz des Wechsel
stromes, der die Spule 19 durchfließt) so abgestimmt sein, daß der
ferromagnetische Effekt überwiegt. Die Änderung der Induktivität der
Spule 19 ist somit wiederum ein Maß für die Relativbewegung des
Kerns 12 gegenüber der Spule 19. Beim Messen üben der Kern 12 und
die Hülse 13 gleichzeitig dieselbe Bewegung aus, so daß sich die
Induktivität der beiden Spulen 19, 20 gegensätzlich verändert, das
heißt die Induktivität der Spule 20 wird vermindert, während die
Induktivität der Spule 19 erhöht wird. Beide Spulen 19, 20 können in
der in Fig. 4a dargestellten sogenannten "Halbbrückenschaltung" so
miteinander verschaltet werden, daß sich viele Meßfehler ganz oder
teilweise kompensieren, während sich der Meßeffekt addiert. Ferner
erhält man eine hohe Signalausbeute beim ferromagnetischen Effekt,
wenn der Kern 12 in die Spule 19 eintaucht. Es hat sich gezeigt, daß
beim ferromagnetischen Effekt kein so hohes Meßsignal erreicht wird,
wenn die Spule 19 in eine Hülse aus ferromagnetischem Material
eintauchen würde. Beim Wirbelstromeffekt sind zwei Varianten
möglich. Es kann sowohl der Kern in eine Spule, als auch die Spule
in eine Hülse eintauchen.
Beim Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 ist die Spule 20a auf
einem etwa mittig am Halter 11a befestigten Kern 25 angeordnet. Der
Kern 25 wird von einer Hülse 26 umfaßt, auf der sich die Spule 19a
befindet. Zwischen der Hülse 26 und dem Kern 25 ist im Halter 11a
ein Ring 27 angeordnet. Zwischen der Hülse 26 und dem Kern 25 ist
eine am Halter 15a befestigte Hülse 28 bewegbar. Die Hülse 28 weist
einen äußeren Teil 29 aus ferromagnetischem Material und einen
inneren Teil 30 aus nicht ferromagnetischem, aber elektrisch leit
fähigem Material auf. Die Hülse 28, die Hülse 26 und der Kern 25
sind achsgleich ausgebildet. Die Wirkungsweise des Ausbildungs
beispiels nach Fig. 2 stimmt mit dem nach der Fig. 1 überein.
Besonders vorteilhaft ist aber die geringere Baugröße in radialer
Richtung und die zentrische Anordnung der Bauteile.
Im Ausführungsbeispiel der Meßeinrichtung 11c nach der Fig. 3 sind
die Spulenkörper für die Spulen 19b und 20b als im Träger 15b
befestigte Hülsen 35, 36 ausgebildet. Beide Hülsen 35, 36 sind
achsgleich, wobei die Hülse 35 die Hülse 36 umgreift. Der Abstand
zwischen den beiden Hülsen 35, 36 ist dabei so groß zu gestalten,
daß sich die Magnetfelder der Spulen verhältnismäßig in bezug zum
Meßeffekt geringfügig gegeneinander beeinflussen. In die Hülse 36
ragt ein Kern 37 aus ferromagnetischem Material. Ferner greift über
die Hülse 35 eine Hülse 38 aus nicht ferromagnetischem, aber
elektrisch leitfähigem Material. Die Hülse 38 und der Kern 37 sind
im Halter 11b mit Hilfe des Ringes 27b befestigt und sind achsgleich
zu den Hülsen 35, 36 angeordnet. Prinzipiell wäre es bei dieser Aus
bildung auch möglich, den Kern 37 aus nicht ferromagnetischem, aber
elektisch leitfähigem Material und die Hülse 38 aus
ferromagnetischem Material herzustellen. Bei dieser Ausbildung würde
aber das Meßobjekt aus ferromagnetischem Material nicht in die Spule
eintauchen.
Bei allen Ausführungsbeispielen ist es möglich, statt der Hülsen 13,
28, 38 oder den Kernen 12, 37 aus dem entsprechenden Material auf
den Hülsen oder auf den Kernen eine Schicht aus dem entsprechenden
Material aufzubringen. Besonders beim Ausführungsbeispiel nach der
Fig. 2 kann dieses Verfahren zu einer weiteren Reduzierung der Bau
größe in radialer Richtung führen. Wird die Spule 20a, wie oben
ausgeführt, mit einem Wechselstrom mit einer genügend hohen Frequenz
durchströmt, so kann auf dem Innenteil 30 der Hülse 28 eine Schicht
aus nicht ferromagnetischem, jedoch elektrisch leitfähigem Material
aufgebracht sein. Hierbei können die verschiedenen Aufbringungs
techniken, wie z. B. Kleben, Galvanisieren, Aufdampfen usw. ange
wendet werden.
Die Auswertung der Induktivitätsänderung kann auf verschiedene Weise
vorweggenommen werden. Im folgenden sind einige Beispiele aufgeführt:
Die Auswertung der Induktivitätsänderung der beiden Spulen 19 und 20
kann dabei in der in Fig. 4a dargestellten "Halbbrückenschaltung
39" ausgeführt werden. Die beiden Spulen 19, 20 sind dabei in einer
Wheatstone′schen "Halbbrückenschaltung", das heißt in einer Brücke
mit zwei "aktiven" Brückenzweigen 19, 20 und den passiven Brücken
zweigen 40, 41, verschaltet. Es ist aber auch möglich, statt einer
Halbbrücke eine Wheatstone′sche "Vollbrücke", wie in Fig. 4b
gezeigt, zur Auswertung zu verwenden. Die beiden dazu erforderlichen
zusätzlichen Sensorspulen sollten dabei vorzugsweise baugleich zu
den beiden, in Fig. 4a dargestellten Spulen der Wheatstone′schen
Halbbrücke ausgebildet sein. Die Spulen 19d und 20d sind dann z. B.
achsparallel zusätzlich angeordnet. Selbstverständlich kann mit
Hilfe der Wheatstone′schen Brückenschaltung anstelle der direkten
Auswertung der Spuleninduktivitätswerte auch die Auswertung der
Änderung der jeweiligen Spulenwechselstromwiderstände vorweggenommen
werden, da diese von der Größe der jeweiligen Spuleninduktivitäten
abhängig sind. Als weitere Auswertungsvariante kann man parallel zu
jeder Sensorspule einen Kondensator anbringen. In diesem Fall beste
hen die "aktiven Brückenzweige" aus Parallelschwingkreise, deren
Widerstand ebenfalls von den jeweiligen Spulenwechselstromwiderstän
den abhängig sind.
Eine weitere Auswertevorrichtung 42 zur Bestimmung der Induktivi
tätsänderung der Spulen 19, 20 ist in der Fig. 5 dargestellt. Die
beiden Spulen 19, 20 sind dabei in Serie mit einem oder zwei Konden
satoren 43 in einem Resonanzkreis verschaltet. Hierbei wird durch
Messung der Eigenschwingungsdauer des LC-Schwingkreises (L=Induk
tivität der Spule, C=Kapazität des Kondensators) die Induktivi
tätsänderung der Spulen 19, 20 ausgewertet. In Fig. 5 können mit
Hilfe des Schalters 44 dabei die Spulen 19 und 20 dem Schwingkreis
abwechselnd zugeschaltet werden. Die Änderung der Schwingungsdauer
des jeweiligen Schwingkreises ist abhängig von der Änderung der
jeweiligen Spuleninduktivität. Als Meßeffekt dient dabei dann die
unterschiedliche Eigenschwingdauer der Schwingkreise.
Je nach Gestaltung können sowohl lineare als auch radiale Bewegungen
bestimmt werden.
Claims (8)
1. Meßeinrichtung (10) zur Erfassung eines Wegs oder eines Dreh
winkels, mit mindestens einer auf einem Körper (16, 17) angeord
neten, von einem Wechselstrom durchflossenen Spule (19, 20), die in
Wirkverbindung mit Bereichen (13) aus elektrisch leitfähigem, aber
nicht ferromagnetischem Material und Bereichen (12) aus ferro
magnetischem Material stehen, dadurch gekennzeichnet, daß jedem
Bereich (12, 13) mindestens eine Spule (19, 20) zugeordnet ist, so
daß bei der relativen Bewegung der Bereiche (12, 13) und der
Spulen (19, 20) zueinander gleichzeitig eine gegensinnige Änderung
der Induktivität der Spulen (19, 20) bewirkt wird.
2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bereich (12) aus ferromagnetischem Material in mindestens eine
Spule (19) eintaucht.
3. Meßeinrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Achsen der Spulen (19, 20) parallel nebeneinander ver
laufend angeordnet sind (Fig. 1).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bereich (13) aus nicht ferromagnetischem, aber
elektrisch leitendem Material sich mindestens auf der Innenwand
einer Hülse (13) befindet und die zugeordnete Spule (20) innerhalb
der Hülse (13) bewegt wird, und daß der Bereich aus ferro
magnetischem Material (12) innerhalb der zugeordneten Spule (19)
bewegt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Hülse (28) auf ihrer Innenseite (30) einen Bereich aus
elektrisch leitendem aber nicht ferromagnetischem Material aufweist
und auf ihrer Außenseite (29) einen Bereich aus ferromagnetischem
Material hat, und daß die eine Spule (20a) in die Hülse (28)
eintaucht und die andere Spule (19a) die Hülse (28) umgreift
(Fig. 2).
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Spulen (19b, 20b) auf je einem hülsenförmigen, achs
gleichen Spulenkörper (35, 36) angeordnet sind, daß ein Bereich (37)
aus ferromagnetischem Material in die Hülse (36) ragt und daß ein
Bereich aus elektrisch leitfähigem, nicht ferromagnetischem Material
als hülsenförmiger Körper (38) die Spulen (19b, 20b) umgreift
(Fig. 3).
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spulen (19, 20) in einer Wheatstone′schen Brücken
schaltung oder Spannungsteilerschaltung (39) verschaltet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spulen (19, 20) seriell in einem mindestens einen
Kondensator (43) aufweisenden Resonanzschwingkreis (42) verschaltet
sind.
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