DE3735971C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft halbleitende oder leitende Polymerisate,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als
aktive Materialien in Batterien.
In den letzten Jahren sind zahlreiche Untersuchungen über
elektronische Materialien durchgeführt worden. Dabei haben
insbesondere funktionelle polymere Materialien unter Verwendung
von konjugierten Polymerisaten aufgrund ihrer verschiedenen
Einsatzmöglichkeiten Beachtung gefunden. Es ist bekannt,
daß komplexe Verbindungen, die durch Dotieren von konjugierten,
polymeren Materialien mit Verunreinigungen gebildet werden,
eine mit Dielektrika, Halbleitern oder Metallen vergleichbare
elektrische Leitfähigkeit aufweisen. Obgleich der Leitungs
mechanismus bisher noch nicht geklärt ist, ist man dabei,
verschiedene Materialien auf ihre Funktionsmöglichkeit zu
untersuchen.
Beispielsweise werden in den JP-OS 61/4165 und 56/136469
und Journal of Polymer Sciences, Polymer Chemical Edition,
Bd. 12, S. 11-20 über Untersuchungen an verschiedenen polymeren
Materialien, wie Polyparaphenylen, Polythiophen, Poly
pyrrol, Polyacetylen und Derivate davon, berichtet. Jedoch
weisen diese polymeren Materialien keine für die Praxis aus
reichenden elektrischen Leitfähigkeitseigenschaften auf. Bisher
wurde nicht darüber berichtet, daß Polyin-Polymerisate derartige
elektrische Leitfähigkeitseigenschaften aufweisen.
Polyaromatische Vinylenverbindungen der allgemeinen Formel I
sind bekannt. Insbesondere werden in den JP-OS 61/4165 und
61/148231 über Herstellungsmöglichkeiten und Eigenschaften von
Polyphenylen-vinylen- und Polythienylen-vinylen-Produkten
berichtet.
worin Ar einen konjugierten Rest bedeutet.
Es wurde festgestellt, daß diese aromatischen Vinylenverbindungen
sowie andere konjugierte Verbindungen sich zur Dotierung
mit Verunreinigungen eignen. Es stehen Dotierungen sowohl vom
n-Typ als auch vom p-Typ zur Verfügung, die durch Gasdotierung
unter Verwendung eines Gases wie SO₃ oder durch elektrolytische
Ionendotierung nach einem elektrochemischen Verfahren
eingebracht werden können. Die gemäß diesen Verfahren erhaltenen
Materialien stellen vielversprechende neue elektronische
Materialien mit zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten dar.
Gemäß einem Verfahren zur Herstellung von derartigen Polymerisaten
wird ein Sulfoniumsalzpolymerisat der Formel II unter
Bildung einer polyaromatischen Vinylenverbindung, zu deren
Herstellung ein längeres Syntheseverfahren erforderlich ist,
pyrolisiert:
worin R einen Alkylrest und Y ein Anion bedeutet.
Als Verfahren zur Herstellung von konjugierten Polymerisaten,
wie Polypyrrol, ist ein elektrochemisches Polymerisationsverfahren
bekannt, das sich einer elektrochemischen Methode bedient.
Bei diesem Verfahren leitet man elektrischen Strom durch
eine Lösung eines Monomeren und eines Elektrolyten, wobei an
einer Elektrode ein Polymerisat gebildet wird. Bei diesem Verfahren
läßt sich ein elektrisch leitendes Polymerisat in einem
im wesentlichen einstufigen Verfahren ohne zusätzlichen sekundären
Dotierungsvorgang erhalten. Wenn das elektrisch leitende
Polymerisat in Form eines Films erhalten wird, hat dieses
Verfahren den Vorteil, daß die Dicke des Polymerfilms durch
Steuerung des angelegten elektrischen Stroms eingestellt werden
kann. Bei den durch elektrolytische Polymerisation hergestellten,
untersuchten Polymerisaten handelt es sich um solche, die
auf der Oberfläche einer Anode gebildet worden sind.
Jedoch ist es sehr schwierig, polyaromatische Vinylenverbin
dungen, bei denen eine aromatische Einheit, wie Phenylen, Thienylen
und Furanylen, und eine Vinylengruppe alternierend
aneinander gebunden sind, durch elektrochemische Polymerisation
unter Anwendung einer anodischen Oxidation herzustellen. Es
sind keine Berichte über eine derartige Synthese bekannt.
Es wird über die Anwendung einer partiellen kathodischen
Reduktion für die Polymerisation berichtet. Jedoch weisen die
durch eine derartige Reduktion erhaltenen Polymerisate eine
geringe elektrische Leitfähigkeit auf und es ist schwierig,
diese Polymerisate in Form eines dicken Films auf die Elektrode
auszubilden.
Ferner wurden neben den vorerwähnten Polyenverbindungen konjugierte
Polyinverbindungen, wie Polydiacetylen, als funktionelle
Polymerisate hauptsächlich gemäß der Festphasenpolymerisation
und der LB-Filmbildungstechnik (Langmuir-Brodgett-Technik) syn
thetisiert. Jedoch gibt es keinen Bericht über die Synthese
einer polymeren Verbindung, die als Hauptkette ein Polyin enthält,
in dem eine aromatische Einheit, z. B. ein Phenylenrest,
und ein -C≡C-Rest alternierend aneinander gebunden sind.
Ferner gibt es keine Berichte über organische Batterien unter
Verwendung einer Polyinverbindung als aktives Material.
Aufgabe der Erfindung ist es, halbleitende oder leitende organische
Polymerisate bereitzustellen sowie
ein Verfahren zur Herstellung dieser Polymerisate
durch elektrochemische Reduktion. Eine weitere Aufgabe besteht
in der Bereitstellung
einer organischen Sekundärbatterie mit ausgezeichneter
Stabilität.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Polymerisats mit Struktureinheiten der allgemeinen
Formel I
worin Ar einen aromatischen, konjugierten Rest,
z. B. einen linearen, aromatischen, konjugierten
Rest oder einen aromatischen, konjugierten Rest mit
kondensierten Ringen, bedeutet, X¹ und X² jeweils
Wasserstoff oder Halogen bedeuten, wenn es sich bei
der Bindung zwischen den zwei Kohlenstoffatomen um
eine Doppelbindung handelt, und weder X¹ noch X²
vorliegen, wenn es sich bei der Bindung um eine
Dreifachbindung handelt und n einen Wert von 10 oder
mehr hat,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Monomer der allgemeinen Formel II
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Monomer der allgemeinen Formel II
Z¹ - Ar - Z² (II)
worin Ar und n die vorstehende Bedeutung haben und
Z¹ und Z² jeweils einen Halogenmethylrest bedeuten,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Carbonylmetallkomplexes
elektrochemisch reduziert.
Gegenstand der Erfindung sind ferner die nach diesem
Verfahren erhältlichen Polymerisate. Bei der
elektrochemischen Reduktion in Gegenwart eines
Carbonylmetallkomplexes läßt sich der Gehalt an in dem
Polymerisat verbleibendem Halogen kontrollieren.
Gegenstand der Erfindung ist schließlich eine organische
Sekundärbatterie mit einer Anode, einer Kathode und einem
elektrolytischen Medium, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß die Anode und/oder Kathode, vorzugsweise die Kathode,
ein erfindungsgemäßes Polymerisat als aktives Material
enthalten. Vorzugsweise ist das aktive Material ein
Polymerisat mit Struktureinheiten der Formel Ia in der
Hauptkette:
wobei Ar und n die vorstehende Bedeutung haben.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Raman-Spektrum des gemäß Beispiel 3 erhaltenen
Polymerisats;
Fig. 2 ein IR-Spektrum des gemäß Beispiel 3 erhaltenen
Polymerisats;
Fig. 3 einen schematischen Querschnitt durch eine
Sekundärbatterie, in der ein erfindungsgemäßes Polymerisat als aktives
Elektrodenmaterial verwendet wird;
Fig. 4 ein IR-Spektrum des gemäß Beispiel 5 erhaltenen
Polymerisats;
Fig. 5 ein IR-Spektrum des gemäß Beispiel 9 erhaltenen
Polymerisats;
Fig. 6 ein IR-Spektrum des gemäß dem Verfahren von Beispiel 9,
jedoch ohne Verwendung von Mo(CO)₆, erhaltenen Polymerisats und
Fig. 7 ein IR-Spektrum des gemäß Beispiel 11 erhaltenen
Polymerisats.
Wie bereits erwähnt, weisen die halbleitenden und leitenden
Polymerisate der Erfindung Struktureinheiten (sich wiederholende
Einheiten) der allgemeinen Formel Ia in der Hauptkette auf:
worin Ar einen aromatischen, konjugierten Rest, z. B. einen
linearen, aromatischen, konjugierten Rest, oder einen aromatischen,
konjugierten Rest mit kondensierten Ringen, bedeutet und
n eine ganze Zahl, vorzugsweise mit einem Wert von 10 oder
mehr ist.
Spezielle Beispiele für lineare, aromatische, konjugierte Reste
sind Phenylen, wie
(z. B. Diphenylen und Terphenylen),
worin m eine ganze Zahl ist und X beispielsweise S, O oder NH
bedeutet.
Spezielle Beispiele für aromatische, konjugierte Reste mit
kondensierten Ringen sind:
worin X und X′ jeweils beispielsweise die Bedeutungen S, O oder
NH haben.
In der allgemeinen Formel Ia ist der Polymerisationsgrad n
nicht auf eine spezielle Zahl begrenzt, jedoch ist ein Wert
von 10 oder mehr zur Erzielung eines Halbleiters, bei dem es
sich um ein unlösliches und nicht-schmelzbares Polymerisat
handelt, geeignet.
Stabile Filme mit hervorragenden filmbildenden Eigenschaften
und einer so beschaffenen elektrochemischen Aktivität, daß
eine reversible Stabilisierung von Dotierungsmitteln im Inneren
der Polymerisate erzielt werden kann, können aus den erfindungs
gemäßen Polymerisaten hergestellt werden. Insbesondere
sind die Polyinverbindungen teilweise oder ganz kristallisierbar,
und ihre elektrische Leitfähigkeit kann je nach dem Dotierungs
mittel, die beispielsweise im Bereich von 100 bis 10-5
S/cm liegen kann, variiert werden. Insbesondere verändert ein
an einer Elektrode aus Kupfer gebildeter Film aus einer Polyin
verbindung seine Farbe von Gelb nach Schwarz bei einem elektrischen
Potential von -2,0 V oder weniger im Fall einer Ag-
Elektrode. Das natürliche Elektrodenpotential in diesem Zustand
ergibt etwa -0,9 V, und die Farbänderung ist mit sich veränderndem
Abtastpotential reversibel.
Die erfindungsgemäßen Polymerisate haben eine hohe elektrische
Leitfähigkeit entsprechend dem Verhalten von Halbleitern
oder Leitern, und ihre Lichtabsorptionseigenschaften verändern
sich reversibel entsprechend der Dotierung oder Entfernung von
Dotierungsmitteln. Daher können die erfindungsgemäßen Polymerisate
beispielsweise als aktive Materialien von Elektroden von
Batterien, insbesondere von Sekundärbatterien, Elektroden
materialien, elektromagnetischen Abschirmmaterialien und pn-
Verbindungselementen verwendet werden.
Die Polymerisate mit Struktureinheiten der allgemeinen Formel I
worin Ar einen aromatischen, konjugierten Rest und X¹ und X²
jeweils Wasserstoff oder Halogen bedeuten, wenn die Bindung
zwischen den beiden Kohlenstoffatomen eine Doppelbindung ist,
und weder X¹ noch X² vorliegen, wenn es sich bei der Bindung
um eine Dreifachbindung handelt, lassen sich durch elektro
chemische Reduktion eines Monomeren der allgemeinen Formel II
erhalten
Z¹ - Ar - Z² (II)
worin Ar die vorstehend im Rahmen der Formel I definierte
Bedeutung hat und Z¹ und Z² jeweils ein Methylhalogenid bedeuten.
Beim vorstehenden Polymerisationsverfahren lassen sich die
Polymerisate der allgemeinen Formel Ia erhalten, indem man die
Monomeren der Formel II, in der Z¹ und Z² ein Methyltrihalogenid
bedeuten, polymerisiert.
Spezielle Beispiele für Methylhalogenidreste im Rahmen von Z¹
und Z² sind -CH₂Cl, -CHCl₂, -CCl₃, -CH₂Br, -CHBr₂ und -CBr₃.
Insbesondere wenn Z¹ und Z² in der Formel II Methyldihalogenid-
oder Methyltrihalogenidreste bedeuten, lassen sich die Polymerisate
leicht in Form eines Films bilden. Wie bereits erwähnt,
lassen sich, wenn Z¹ und Z² jeweils Methyltrihalogenid
reste bedeuten, Polyinverbindungen mit einem -Rest
erhalten.
Wenn Z¹ und Z² Methylmonohalogenid- oder Methyldihalogenidreste
bedeuten, weisen die Polymerisate in der Hauptkette
Struktureinheiten der Formel Ib auf
während Z¹ und Z² jeweils Methyltrihalogenidreste sind,
das erhaltene Polymerisat in der Hauptkette Struktureinheiten
der Formel Ia aufweist.
In diesem Fall läßt sich durch eine Veränderung der Polymerisations
bedingungen das Verhältnis der Struktureinheiten Ia zu
den Struktureinheiten Ib steuern. Beispielsweise kann man bei
Verwendung eines identischen Monomeren und bei Verwendung von
Tetrahydrofuran als Lösungsmittel für die elektrochemische
Polymerisation ein Polymerisat mit Struktureinheiten der Formel
Ib in der Hauptkette erhalten, während man bei Verwendung von
Propylencarbonat als Lösungsmittel ein Polymerisat mit Struktur
einheiten der Formel Ia in der Hauptkette erhalten kann.
Durch Polymerisation des Monomeren der Formel II unter Reduktion
des Monomeren, insbesondere durch eine elektrochemische
Reduktion, lassen sich halbleitende oder leitende Polymerisate
erhalten.
Dieses elektrochemische Verfahren wird allgemein in J. Electrochem.
Soc., Bd. 130, Nr. 7 (1983), S. 1506-1509, Electrochem.
Acta., Bd. 27, Nr. 1 (1982), S. 61-65 und J. Chem. Soc., Chem.,
Commun., (1984), S. 1199 beschrieben.
Erfindungsgemäß läuft bei der Polymerisationsreaktion die
Reduktion des Monomeren und die gleichzeitige Freisetzung von
reduzierenden Gruppen ab. Die Polymerisationsreaktion wird
hervorgerufen, indem man in eine elektrolytische Zelle eine
Lösung eines Monomeren der vorerwähnten Formel II, einen Elektro
lyten und ein Lösungsmittel einbringt, ein Paar von Anoden-
und Kathodenelektroden in die Lösung eintaucht und elektrischen
Strom durch die Elektroden leitet. Dadurch wird auf der Oberfläche
der Anode ein filmähnliches oder faserähnliches Polymerisat
gebildet. Die Dicke des Polymerisats läßt sich durch
die Menge an Elektronen, die durch die Elektroden geleitet
wird, steuern.
Erfindungsgemäß lassen sich folgende Elektrolytsalze verwenden:
Tetramethylammoniumperchlorat, Tetraethylammoniumperchlorat,
Tetrabutylammoniumperchlorat, Tetramethylammoniumtetra
fluorborat, Tetraethylammoniumtetrafluorborat, Tetrabutyl
ammoniumtetrafluorborat, Lithiumperchlorat, Lithiumtetrafluor
borat, Tetramethylammoniumhexafluorarsenat, Tetraethylammonium
hexafluorarsenat, Tetrabutylammoniumhexafluorarsenat, Natrium
hexafluorarsenat, Tetramethylammoniumhexafluorphosphat, Tetra
butylammoniumhexafluorphosphat, Natriumhexafluorphosphat,
Schwefelsäure, Tetramethylammoniumhydrogensulfat, Tetrabutyl
ammoniumhydrogensulfat, Natriumtrifluoracetat, Tetramethyl
ammonium-p-toluolsulfonat und Tetrabutylammonium-p-toluol
sulfonat.
Besonders gute Ergebnisse werden bei Verwendung einer Kombination
aus Tetrabutylammoniumionen als Kationen und Tetrafluorid-
oder Phosphorhexafluoridionen als Anionen erzielt.
Als Lösungsmittel werden vorzugsweise polare Lösungsmittel
verwendet, die vorher einer Entwässerungs- und Entgasungsbehandlung
unterzogen worden sind. Bevorzugte Beispiele für derartige
polare Lösungsmittel sind Tetrahydrofuran, Hexamethyl
phosphoramid, Dimethoxyethan, Acetonitril, Propylencarbonat,
Nitrobenzol, Benzonitril, Methylenchlorid, Dimethylformamid
und Dimethylsulfoxid. Unter diesen Lösungsmitteln sind Tetra
hydrofuran, Dimethoxyethan und Propylencarbonat besonders
bevorzugt.
Erfindungsgemäß kann die vorstehende Reduktionspolymerisation
in Gegenwart eines Carbonylmetallkomplexes durchgeführt werden.
Bevorzugte Beispiele für derartige Carbonylmetallkomplexe sind
Fe(CO)₅, Co(CO)₈, Cr(CO)₆, Mo(CO)₆, V(CO)₆, W(CO)₆, Mn₂(CO)₆,
Ni(CO)₄, Pt(CO)₄ und mit organischen Verbindungen koordinierte
Carbonylmetallkomplexe, wie C₆H₆Cr(CO)₃. Carbonylchromkomplexe
und Carbonylmolybdänkomplexe werden besonders bevorzugt.
Vorzugsweise beträgt die Menge des Carbonylmetallkomplexes
2 mMol/Liter oder mehr und insbesondere 5 bis 15 mMol/Liter.
Als Elektroden für die elektrochemische Polymerisation kommen
Metallelektroden, z. B. aus Cu, Ag, Au, Pt, Ni, Zn, Sn oder Al;
Kohlenstoffelektroden, z. B. aus glasigem Kohlenstoff; und
Metalloxidelektroden, z. B. aus ITO (Indium/Zinnoxid) in Frage.
Bei Synthese eines Polymerisats, das in der Hauptkette -C=C-
Bindungen aufweist, ist die Verwendung einer Glaselektrode,
auf die ein Metalloxid, wie Indium(III)-oxid und Zinn(IV)-oxid,
durch Abscheiden im Vakuum aufgebracht sind, bevorzugt. Dagegen
ist zur Synthese eines Polymerisats mit -C≡C-Bindungen in der
Hauptkette die Verwendung von Metallelektroden, z. B. aus Cu
oder Pt bevorzugt.
Die Reaktion wird vorzugsweise in einer Inertgasatmosphäre aus
Stickstoff, Argon und dergl. durchgeführt.
Die elektrochemische Polymerisation läuft nach beliebigen elektro
chemischen Polymerisationsverfahren mit konstantem Strom,
konstantem Potential oder konstanter Spannung ab, jedoch ist
dabei die elektrochemische Polymerisation mit konstantem Potential
bevorzugt. Vorzugsweise wird ein Potential von -1 V
oder weniger und insbesondere von -2 bis -10 V an eine
Arbeitselektrode angelegt, wenn eine Ag/Ag⁺-Standardelektrode
verwendet wird.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher
erläutert.
In einer elektrolytischen Zelle, die mit einer Cu-Anode und
einer Cu-Kathode ausgerüstet ist, wird eine Lösung von
(47 mMol) als Monomer und [(n-Bu)₄N]⁺ · ClO₄-
(0,1 Mol) (worin Bu eine Butylgruppe bedeutet), gelöst in Propylen
carbonat, gegeben. Die elektrochemische Polymerisation
wird bei einem konstanten Potential von -2 V gegen Ag/Ag⁺ in
einer Ar-Atmosphäre durchgeführt. Es bildet sich ein Polymerisat
film mit einem Gehalt an Polyineinheiten mit Dreifachbindungen
in der Hauptkette. Die Ergebnisse der Elementaranalyse
des Films und die Werte für die Eigenschaften des Films sind
in Tabelle I zusammengestellt.
Beispiel 1 wird wiederholt, mit der Abänderung, daß eine Pt-
Anode und eine Pt-Kathode anstelle der Cu-Anode und -Kathode
verwendet werden und die elektrochemische Polymerisation bei
einem konstanten Potential von -5 V gegen Ag/Ag⁺ durchgeführt
wird. Man erhält einen Film eines Polymerisats mit Polyin-Einheiten
mit einem Gehalt an Dreifachbindungen in der Hauptkette.
Die Ergebnisse der Elementaranalyse dieses Polymerisatfilms
und dessen Eigenschaften sind in Tabelle I zusammengestellt.
In eine elektrolytische Zelle, die mit einer Cu-Anode und einer
Cu-Kathode ausgerüstet ist, wird eine Lösung von
(47 mMol) als Monomer und
[(n-Bu)₄]⁺ · BF₄- (0,1 Mol), gelöst in Propylencarbonat, gegeben.
Die elektrochemische Polymerisation des Monomeren wird bei einem
konstanten Potential von -2 V gegen Ag/Ag⁺ in einer Ar-Atmosphäre
durchgeführt. Man erhält einen Film eines Polymerisats
mit Polyin-Einheiten mit einem Gehalt an Dreifachbindungen
in der Hauptkette.
Die Ergebnisse der Elementaranalyse dieses Polymerisatfilms
und dessen Eigenschaften sind in Tabelle I zusammengestellt.
In Fig. 1 und 2 sind ein Raman-Spektrum und ein IR-Spektrum
dieses Polymerisats wiedergegeben.
In einer elektrolytischen Zelle, die mit einer Pt-Anode und
einer Pt-Kathode ausgerüstet ist, wird eine Lösung von
(47 mMol) als Monomer und [(n-Bu)₄]⁺ · ClO₄-
(0,1 Mol), gelöst in Tetrahydrofuran, gegeben. Die elektro
chemische Polymerisation des Monomeren wird unter den gleichen
Bedingungen wie in Beispiel 1 durchgeführt. Man erhält
einen Polymerisatfilm.
Die Ergebnisse der Elementaranalyse dieses Polymerisatfilms
und dessen Eigenschaften sind in Tabelle I zusammengestellt.
Der Gehalt an Dreifachbindungen in diesem Polymerisat ist
geringer als der Gehalt an Dreifachbindungen im Polymerisat der
Beispiele 1 bis 3.
Unter Verwendung des in Beispiel 1 erhaltenen Polymerisatfilms
wird eine folienartige, organische Sekundärbatterie mit der in
Fig. 3 gezeigten Struktur hergestellt.
Der Polymerisatfilm von Beispiel 1 wird auf Nickel-Folien
(Kollektor) 15, 15 als anodenaktives Material 11 und als kathoden
aktives Material 13 plattiert, so daß eine Anode bzw. eine
Kathode gebildet werden. Eine Trennlage 17 wird aus Polypropylen-
Faservlies hergestellt. Als Elektrolytlösung wird LiBF₄
(1 Mol)/Propylencarbonat verwendet. Eine Ummantelungsfolie 19,
19 wird aus einem 120 µm dicken, biaxial orientierten Film hergestellt.
Das Dichtungsmaterial 21 besteht aus Toray Chemistat
R 99.
Externe Elektroden werden durch Punktschweißen von Ni-Drähten
auf den Nickel-Folienkollektoren 15, 15 gebildet.
Die Bewertung dieser Batterie erfolgt im Hinblick auf die Leer
laufspannung und die theoretische Energiedichte. Als Leerlauf
spannung ergibt sich 1,4 V und als theoretische Energiedichte
64 Wh/kg.
Die Bewertungen werden folgendermaßen durchgeführt:
- (1) Leerlaufspannung:
Die terminale Spannung zwischen den beiden Elektroden wird 10 Minuten nach Wiederaufladung gemessen. - (2) Theoretische Energiedichte:
Dieser Wert wird durch Aufladen und Entladen bei einem konstanten Strom (0,3 mA) gemessen.
0,2 g α,α,α′,α′-Tetrabrom-p-xylol und 0,33 g Tetrabutyl
ammoniumtetrafluorborat werden in 10 ml entwässertem und
entgastem Tetrahydrofuran gelöst.
Eine Arbeitselektrode aus ITO-Glas der Abmessungen 1 cm × 2 cm,
eine Gegenelektrode aus Pt und eine Referenzelektrode aus Ag/
Ag⁺ werden in die vorstehende Lösung getaucht.
Die elektrochemische Polymerisation des Tetrabrom-p-xylols
wird bei einer Spannung von -3,0 V gegen Ag/Ag⁺ 7 Stunden in
einer Ar-Atmosphäre durchgeführt. Man erhält einen gelben Polymerisat
film auf der Oberfläche der ITO-Glaskathode.
Eine Spannung von ± 0 V gegen Ag/Ag⁺ wird an den Film angelegt,
bis der elektrische Strom auf 0,05 mA oder weniger abfällt.
Anschließend wird der Film mit Aceton gewaschen und getrocknet.
Man erhält einen Polymerisatfilm mit einem Gewicht von 5,0 mg
und einer Dicke von 30 µm. Die elektrische Leitfähigkeit des
Films beträgt 1×10-4 ∼ 10-9 S/cm.
Das IR-Spektrum des Polymerisatfilms ist in Fig. 4 gezeigt.
Aus dem IR-Spektrum und der Elementaranalyse ergibt sich, daß
der Film folgende Hauptkette aufweist und Bromatome in einem
Verhältnis von nicht mehr als 1 pro 1 Einheit (n = 1) enthält:
worin X¹ und X² jeweils H oder Br bedeuten.
Beispiel 5 wird wiederholt, mit der Abänderung, daß 10 ml Dimethoxy
ethan anstelle von Tetrahydrofuran verwendet werden.
Die Polymerisation wird 4 Stunden bei einer Spannung von -3,0 V
gegen Ag/Ag⁺ durchgeführt. Man erhält einen Polymerisatfilm
mit einem Gewicht von 1,6 mg und einer Dicke von 10 µm. Dieser
Polymerisatfilm enthält Phenylen-vinylen-Einheiten in der Hauptkette
ebenso wie der Polymerisatfilm von Beispiel 5.
0,16 g α,α,α′,α′-Hexachlor-p-xylol und 0,33 g Tetrabutyl
ammoniumtetrafluorborat werden in 10 ml entwässertem und
entgastem Tetrahydrofuran gelöst. Eine Arbeitselektrode aus ITO-
Glas mit einer Größe von 1 cm × 2 cm, eine Gegenelektrode aus Pt
und eine Referenzelektrode aus Ag/Ag⁺ werden in die Lösung getaucht.
Die elektrochemische Polymerisation von Hexachlor-p-xylol
wird bei einer Spannung von -3,0 V gegen Ag/Ag⁺ 4 Stunden in
einer Ar-Atmosphäre durchgeführt.
Eine Spannung von ± 0 V gegen Ag/Ag⁺ wird an den Polymerisat
film gelegt, bis der Strom auf 0,05 mA oder weniger abfällt.
Anschließend wird der Film mit Aceton gewaschen und getrocknet.
Man erhält einen Polymerisatfilm mit einem Gewicht von 0,5 mg
und einer Dicke von 3 µm.
Dieses Polymerisat enthält nicht nur Doppelbindungen, sondern
auch Dreifachbindungen in der Hauptkette.
Beispiel 7 wird wiederholt, mit der Abänderung, daß entwässertes
und entgastes Dimethoxyethan anstelle von Tetrahydrofuran
verwendet wird und die elektrochemische Polymerisation bei
einer Spannung von -3,0 V gegen Ag/Ag⁺ 5 Stunden in einer Argon
atmosphäre durchgeführt wird. Man erhält einen Polymerisatfilm
mit einem Gewicht von 0,5 mg und einer Dicke von 3 µm.
Das erhaltene Polymerisat enthält Phenylen-vinylen-Einheiten
in der Hauptkette, ebenso wie das Polymerisat von Beispiel 5.
0,2 g α,α,α′,α′-Tetrabrom-p-xylol und 0,33 g Tetrabutylammonium
tetrafluorborat und 26 mg Mo(CO)₆ werden in 10 ml entwässertem und
entgastem Tetrahydrofuran gelöst.
Eine Arbeitselektrode aus ITO-Glas der Abmessungen 1 cm × 2 cm,
eine Gegenelektrode aus Pt und eine Referenzelektrode aus Ag/
Ag⁺ werden in die Lösung getaucht.
Die elektrochemische Polymerisation des Tetrabrom-p-xylols
wird bei einer Spannung von -3,0 V gegen Ag/Ag⁺ in einer Ar-Atmosphäre
6 h durchgeführt. Man erhält einen gelben Polymerisatfilm
auf der Oberfläche der ITO-Glaskathode.
Eine Spannung von ± 0 V gegen Ag/Ag⁺ wird 20 Minuten an den
Polymerisatfilm angelegt. Anschließend wird der Film mit Aceton
gewaschen und getrocknet. Man erhält einen Polymerisatfilm
mit einem Gewicht von 2,72 mg und einer Dicke von 22 µm.
Die elektrische Leitfähigkeit des
Films beträgt 1×10-9 S/cm.
Das IR-Spektrum dieses Polymerisatfilms ist in Fig. 5 gezeigt.
Zu Vergleichszwecken wird das Beispiel 9 wiederholt, mit der
Abänderung, daß Mo(CO)₆ nicht in der Lösung des Monomeren verwendet
wird. Das IR-Spektrum des erhaltenen Polymerisatfilms
ist in Fig. 6 gezeigt. Beim Vergleich des IR-Spektrums von
Fig. 5 mit dem IR-Spektrum von Fig. 6 zeigt sich, daß eine
Absorptionsbande in der Nähe von 620 cm-1, die die Streckschwingung
der C-Br-Bindung anzeigt, im Polymerisat von Beispiel 9
durch Zugabe von Mo(Co)₆ verringert wird.
Die Elementaranalysen des in Beispiel 9 erhaltenen Polymerisats
und des vorstehenden Vergleichspolymerisats zeigen, daß der
Br-Gehalt im erstgenannten Polymerisat 21,08% und im letztgenannten
Vergleichspolymerisat 43,35% beträgt.
Beispiel 9 wird wiederholt, mit der Abänderung, daß das in Beispiel 9
verwendete Mo(CO)₆ durch 22 mg Cr(CO)₆ ersetzt wird.
Man erhält einen Polymerisatfilm mit einem Gewicht von 1,61 mg
und einer Dicke von 24 µm.
Beispiel 9 wird wiederholt, mit der Abänderung, daß das in
Beispiel 9 verwendete Mo(CO)₆ durch 21 mg C₆H₆Cr(CO)₃ ersetzt
wird. Man erhält einen Polymerisatfilm mit einem Gewicht von
0,82 mg und einer Dicke von 23 µm. Das IR-Spektrum dieses
Polymerisatfilms ist in Fig. 7 gezeigt.
Beispiel 9 wird wiederholt, mit der Abänderung, daß das in
Beispiel 9 verwendete Mo(CO)₆ durch 20 mg Fe(CO)₅ ersetzt wird.
Man erhält einen Polymerisatfilm mit einem Gewicht von 1,68 mg.
Beispiel 9 wird wiederholt, mit der Abänderung, daß das in
Beispiel 9 verwendete Mo(CO)₆ durch 34 mg Co₂(CO)₈ ersetzt wird.
Man erhält einen Polymerisatfilm mit einem Gewicht von 0,41 mg.
Die erfindungsgemäßen Polyin-Verbindungen können auch als aktive
Elektrodenmaterialien in Batterien verwendet werden.
Eine Batterie, in der eine derartige Polyinverbindung in den
Elektroden, insbesondere als kathodenaktives Material verwendet
wird, ist nachstehend näher erläutert.
In den letzten Jahren wurden verschiedene Arten von organischen
Sekundärbatterien unter Verwendung von Polymerisaten mit konjugierten
Doppelbindungen vorgeschlagen. Beispielsweise werden
in J. Chem. Soc., Chem. Commun., (1981), S. 317 und J. Electrochem.
Soc., Bd. 128 (1981), S. 1651 organische Sekundärbatterien
unter Verwendung von Polyacetylen vorgeschlagen.
Ferner wird in J. Chem. Soc., Chem. Commun., (1981), S. 361-
362 über eine Batterie unter Verwendung von Polyphenylen als
aktivem Material berichtet. Die JP-OS 61/216470 beschreibt eine
Batterie unter Verwendung von Polypyrrol und in der FR-PS
25 53 581 ist eine Batterie unter Verwendung von Polyanilin
beschrieben.
Jedoch werden mit keiner der vorstehenden Batterien zufrieden
stellende Ergebnisse im Hinblick auf die Energiedichte und
die Selbstentladung erreicht, es sei denn es wird eine Lithium
kathode verwendet. Unter diesen Umständen ist die Entwicklung
eines stabilen und leistungsfähigen Kathodenmaterials ein
wichtiger Aspekt bei der Bereitstellung von organischen Sekundär
batterien.
Bei den Polymermaterialien, die als Kathodenmaterial verwendet
werden können, besteht eine Beschränkung auf Polymerisate
wie Polyacetylen, Polyparaphenylen und Polythiophen. Poly
acetylen ist jedoch bei der Ausformung in Form eines Films
instabil, und die Selbstentladung einer Batterie unter Verwendung
von Polyacetylen als aktivem Material ist groß. Polyparaphenylen
liegt im allgemeinen in Form eines Pulvers vor und
läßt sich schwer zu einem Film verarbeiten. Polyparaphenylen
weist auch einige Probleme in bezug auf die Selbstentladung
auf. Polythiophen weist ebenfalls den erheblichen Nachteil
einer starken Selbstentladung auf. Somit zeigen herkömmliche
konjugierte Polyenverbindungen eine große Selbstentladung.
Daher lassen sich in diesen Polymeren Kationen nicht
leicht stabilisieren, so daß bisher keine kathodenaktiven
Materialien für organische Sekundärbatterien zur Verfügung
stehen.
Die durch das elektrochemische Polymerisationsverfahren
hergestellten Polyin-Verbindungen der Erfindung stehen in Form
von stabilen Filmen mit ausgezeichneten filmbildenden Eigen
schaften und einer günstigen elektrochemischen Aktivität zur
Verfügung. Diese Materialien eignen sich daher als aktive Materialien
für Elektroden in leichten, dünnen organischen Sekundär
batterien. Die Polyin-Verbindungen lassen sich sowohl
für die Anode als auch für die Kathode von Batterien anwenden
und weisen insbesondere hervorragende Kathodeneigenschaften
sowie eine reversible Stabilisierung der Metallionen innerhalb
der Polyin-Verbindungen auf.
Aktive Materialien, die von den Polyin-Verbindungen abweichen,
lassen sich ebenfalls entweder als Anoden oder als Kathoden
anwenden. Für Anoden stehen beispielsweise zur Verfügung: Poly
merisate aus Acetylen, Pyrrol, Anilin, Diphenylbenzidin und
deren Derivate; polymere Komplexverbindungen aus den vorstehenden
Materialien und elektrolytischen Anionen; oder aktivierte
Kohlenstoffasern und Phthalocyanin. Jedoch werden vorzugsweise
in dünnen Batterien Polymerisate, die gemäß dem elektrochemischen
Polymerisationsverfahren hergestellt worden sind,
verwendet.
Da es sich bei der Spannung einer Batterie um die elektrische
Potentialdifferenz zwischen der Anode und der Kathode handelt,
ist eine entsprechende Auswahl und Kombination von aktiven
Materialien für die Anode und Kathode mit geeigneten Potentialen
erforderlich. Unter Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte ist
eine Sekundärbatterie, in der eine Polyin-Verbindung als kathoden
aktives Material und ein Polymerisat von Pyrrol, Anilin,
Diphenylbenzidin oder Derivaten davon als anodenaktives Material
verwendet wird, im Hinblick auf die Eigenschaften und die
Herstellungsweise besonders erwünscht.
Die erfindungsgemäße Batterie umfaßt als Hauptbestandteile
eine Anode, eine Kathode und eine Elektrolytlösung. Gegebenenfalls
werden die Anode und die Kathode so ausgebildet, daß
ein Stromsammler ein aktives Material trägt. Eine Trennlage
kann zwischen diese Kathoden- und Anodenelektroden gelegt werden.
Die Elektrolytlösung umfaßt ein Lösungsmittel und einen
Elektrolyten. Es kann auch ein fester Elektrolyt verwendet
werden.
In der erfindungsgemäßen Batterie speichern die aktiven Materialien
für die Anode und die Kathode Energie durch Dotierung
mit Anionen und Kationen und setzen diese Energie beim Entfernen
der Dotierung durch ihren äußeren Stromkreis frei.
Aufgrund des reversiblen Dotierungs-Entdotierungs-Verfahrens
kann die erfindungsgemäße Batterie als Sekundärbatterie
verwendet werden.
Als Dotierungsmittel kommen beispielsweise die nachstehend aufgeführten
Anionen und Kationen in Frage. Spezielle Anionen,
die leitende Polymerisate vom p-Typ bilden, oder spezielle
Kationen, die leitende Polymerisate vom n-Typ bilden, sind
nachstehend aufgeführt:
- (i) Anionen: Halogenierte Anionen der Gruppe Va, wie PF₆-, SbF₆-, AsF₆- und SbCl₆-; halogenierte Anionen der Gruppe IIIa wie BF₄-; und Perchlorsäureanionen, wie ClO₄-.
- (ii) Kationen: Alkalimetallionen, wie Li⁺, Na⁺ und K⁺, sowie (R₄N)⁺, worin R einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 Kohlen stoffatomen bedeutet. Spezielle Beispiele für Verbindungen, die die vorerwähnten Dotierungsmittel bereitstellen, sind LiPF₆, LiSbF₆, LiAsF₆, LiCO₄, NaClO₄, KJ, KPF₆, KSbF₆, KAsF₆, KClO₄, [(n-Bu)₄N]⁺, AsF₆-, [(n-Bu)₄N]⁺, ClO₄-, LiAlCl₄ und LiBF₄.
Als Lösungsmittel für die Elektrolytlösung in der Batterie
werden Lösungsmittel vom protonenfreien Typ mit hohen Dielektri
zitätskonstanten, d. h. die sog. "polaren Nichtprotonen-
Lösungsmittel" bevorzugt, z. B. Ketone, Nitrile, Ester, Ether,
Carbonate, Nitroverbindungen, Sulfolanverbindungen und deren
Gemische, insbesondere Nitrile, Carbonate und Sulfolanverbindungen.
Spezielle Beispiele für derartige Lösungsmittel sind
Acetonitril, Propionitril, Butyronitril, Valeronitril, Benzo
nitril, Ethylencarbonat, Propylencarbonat, γ-Butyrolacton,
Sulfolan und 3-Methylsulfolan.
Als Batterieelektroden werden solche bevorzugt, in denen eine
Folie aus Al, Ni, Pt, Au oder Ag, die als Stromsammler dienen,
an einem Polymerisat, das als aktives Material dient, fest angebracht
oder angeklebt ist. Beliebige derartige Metalle können
auch auf der Folie durch Aufdampfen unter Vakuum oder Sputtern
aufgebracht werden.
Ferner kann ein Stromsammler aus Pyrrol gemäß der JP-OS
23 854/1985 verwendet werden. Als Trennlagen können Glasfaser
filter, polymere Porenfilter aus Polyester, Teflon®, Polytetrafluorethylen
und Polypropylen oder Faservliese mit einem Gehalt an Glasfasern
und/oder einem der vorerwähnten Polymerisate verwendet
werden. Stabile, dünne und leichte Batterien lassen sich unter
Verwendung von Polyin-Verbindungen als aktivem Material für
die Elektroden erhalten.
In eine elektrolytische Zelle mit einer Cu-Anode und einer Cu-
Kathode wird eine Lösung von
(47 mMol) als Monomer und [(n-Bu)₄N]⁺ · ClO₄- (0,1 Mol) (worin
Bu eine Butylgruppe bedeutet), gelöst in Propylencarbonat, gebracht.
Die elektrochemische Polymerisation des Monomeren wird
bei einem konstanten Potential von -2 V gegen Ag/Ag⁺ in einer
Ar-Atmosphäre durchgeführt. Man erhält ein Polymerisat mit
einer Hauptkette, die Polyin-Einheiten der folgenden Formel
enthält.
In eine elektrolytische Zelle mit einer Pt-Anode und einer Pt-
Kathode wird eine Lösung von
(47m Mol) als Monomer und [(n-Bu)₄N]⁺ · BF₄- (0,1 Mol), gelöst
in Propylencarbonat, gegeben. Die elektrochemische Polymerisation
des Monomeren wird bei -2 V gegen Ag/Ag⁺ in einer Ar-Atmosphäre
durchgeführt. Man erhält ein Polymerisat mit einer Hauptkette,
die Polyin-Einheiten mit Dreifachbindungen enthält.
In eine elektrolytische Zelle mit einer Anode aus NESA-Glas (mit SnO beschichtetes Glas)
(30 Ohm/cm²) und einer Ni-Kathode wird eine Lösung aus Pyrrol
(0,1 Mol) und NaAsF₆ (0,2 Mol) gegeben.
Die elektrochemische Polymerisation des Monomeren wird bei einem
konstanten Strom von 2 mA/cm² durchgeführt. Man erhält
einen Polypyrrolfilm.
In die in Herstellungsbeispiel 3 verwendete elektrolytische
Zelle wird eine Elektrolytlösung aus Diphenylbenzidin (4 mMol)
und Tetrabutylammoniumperchlorat (0,1 Mol), gelöst in Acetonitril,
gegeben. Diese Lösung wird mit Lutidin (0,05 Mol) versetzt.
Anschließend wird eine elektrochemische Polymerisation
des Diphenylbenzidins bei einer konstanten Spannung von 3 V
durchgeführt. Man erhält einen Polymerisatfilm aus Diphenyl
benzidin.
Die in Tabelle II aufgeführten anodenaktiven Materialien 11
(6 mg/cm²) und kathodenaktiven Materialien 13 (12 mg/cm²) werden
auf Ni-Folien 15, 15 unter Bildung der in Fig. 3 gezeigten
Anoden und Kathoden plattiert. Unter Verwendung dieser Elektroden
und Elektrolytlösungen werden dünne folienartige Batterien, wie in
Fig. 3 gezeigt, mit einer Trennlage aus Polypropylen-Faservlies, einem
Außenmantel 19 aus einem 120 µm dicken, biaxial orientierten
Polyesterfilm und einem Dichtungsmaterial 21 aus Toray Chemistat
R99 hergestellt.
Die äußeren Elektroden werden durch Punktschweißen von Ni-
Drähten auf den Stromsammler 15 aus Ni-Folie gebildet.
Die Eigenschaften der Batterien werden gemäß folgenden
Verfahren bewertet:
- (1) Leerlaufspannung:
Die terminale Spannung zwischen den beiden Elektroden wird 10 Minuten nach der Wiederaufladung gemessen. - (2) Theoretische Energiedichte:
Für die Messung wird eine Ladung und Entladung bei konstantem Strom (0,3 mA) durchgeführt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Polymerisats mit
Struktureinheiten der allgemeinen Formel I
worin Ar einen aromatischen, konjugierten Rest
bedeutet, X¹ und X² jeweils Wasserstoff oder Halogen
bedeuten, wenn es sich bei der Bindung zwischen den
zwei Kohlenstoffatomen um eine Doppelbindung handelt,
und weder X¹ noch X² vorliegen, wenn es sich bei der
Bindung um eine Dreifachbindung handelt und n einen
Wert von 10 oder mehr hat,
dadurch gekennzeichnet, daß
man ein Monomer der allgemeinen Formel IIZ¹ - Ar - Z² (II)worin Ar und n die vorstehende Bedeutung haben und
Z¹ und Z² jeweils einen Halogenmethylrest bedeuten,
gegebenenfalls in Gegenwart eines
Carbonylmetallkomplexes elektrochemisch reduziert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei der elektrochemischen Reduktion Fe(CO)₅,
Co(CO)₈, Cr(CO)₆, Mo(CO)₆, V(CO)₆, W(CO)₆, Mn₂(CO)₆,
Ni(CO)₄, Pt(CO)₄ und C₆H₆Cr(CO)₃ als
Carbonylmetallkomplex verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man den Carbonylmetallkomplex in
einer Menge von 2 mMol/Liter verwendet.
4. Polymerisat, erhältlich nach dem Verfahren eines der
Ansprüche 1 bis 3.
5. Organische Sekundärbatterie mit einer Anode, einer
Kathode und einem elektrolytischen Medium, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anode und/oder Kathode ein
Polymerisat nach Anspruch 4 als aktives Material
enthalten.
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