DE3705278A1 - Elektronische steuereinrichtung zur kraftstoffmengenmodulation einer brennkraftmaschine - Google Patents
Elektronische steuereinrichtung zur kraftstoffmengenmodulation einer brennkraftmaschineInfo
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Description
In Kraftfahrzeugen werden oft durch das Zusammenwirken von Brenn
kraftmaschine, elastischer Aufhängung und schwingungsfähigen Massen
Ruckelschwingungen angeregt, die sich störend auf das Verhalten des
Kraftfahrzeuges auswirken. Solche Schwingungen können auch durch Be
schleunigung oder Abbremsen (Schubbetrieb) angeregt werden.
Aus der DE-OS 29 06 782 ist eine Einrichtung zum Dämpfen von Ruckel
schwingungen bei einer Brennkraftmaschine bekannt. Dabei wird von
der Überlegung ausgegangen, daß mit den Ruckelschwingungen deutlich
meßbare Schwankungen der Drehzahl verbunden sind. Diese Drehzahl
schwankungen werden aus dem differenzierten Drehzahlsignal abgelei
tet. Das differenzierte Drehzahlsignal selbst wird dann der Kraft
stoffmengen-Regelung zugeführt, um den Ruckelschwingungen entgegen
zuwirken.
Die bekannte Einrichtung, die direkt in die Kraftstoffmengen-Rege
lung eingreift, wird nicht allen Betriebszuständen eines Kraft
fahrzeuges bzw. einer damit verbundenen Brennkraftmaschine gerecht,
denn die Verbindung des differenzierten Drehzahlsignales mit der
Kraftstoffmengen-Regelung kann auch zu Instabilitäten im Regelkreis
führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Ruckeldämpfung bei
Brennkraftmaschinen anzugeben durch das einerseits die Ruckelschwin
gungen, vor allem bei Beschleunigung und im Schubbetrieb wirkungs
voll gedämpft werden, das aber andererseits nicht direkt in die
Kraftstoffmengen-Regelung eingreift.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruches hat gegenüber dem genannten Stand der Technik den
Vorteil einfacher Realisierbarkeit, da nicht in die Kraftstoffmen
genregelung eingegriffen wird. In der Beschränkung des Drehzahl
bereiches, in welchem die Ruckeldämpfung durchgeführt werden soll,
ist ein weiterer Vorteil zu sehen, da durch diese Maßnahme bei Steu
erungen mit einem Mikrorechner Rechenzeit eingespart wird.
Die Erfindung soll anhand der nachfolgenden Zeichnung ausführlich
dargestellt und erläutert werden. Fig. 1 zeigt die Brennkraftma
schine mit den zu ihrer Steuerung notwendigen Elementen, Fig. 2
zeigt schematisch die Wirkungsweise des Verfahrens bei Beschleuni
gung, im Schubbetrieb und den Signalverlauf der Drehzahl, der ersten
und der zweiten Ableitung der Drehzahl beim Ruckeln und bei Gleich
laufschwankungen. Fig. 3 zeigt die Folge der Verfahrensschritte an
hand eines Flußdiagrammes, Fig. 4 dient der Erläuterung des Fluß
diagrammes nach Fig. 3, Fig. 5 gibt in einem Blockdiagramm die zur
Durchführung des Verfahrens notwendige Elemente an, Fig. 6 zeigt
eine Realisation der Entscheidungsstufe, Fig. 7 eine solche mit der
Einschränkung des Drehzahlbereiches, und Fig. 8 zeigt eine Reali
sation für negative und positive Werte von dn/dt.
In Fig. 1 ist mit 10 ein elektronisches Steuergerät gekennzeichnet,
mit 11 eine Brennkraftmaschine, und mit 12 eine Endstufe zur Steue
rung einer Stelleinrichtung 13. Dem elektronischen Steuergerät wer
den über die Eingänge 14 bis 17 Sensorsignale zugeführt. Am Eingang
14 liegt ein Drehzahlsignal an, am Eingang 15 ein Signal proportio
nal zur Kraftstoffmenge Q K, jedoch sind auch die Signale des
Spritzbeginns oder eines Regelweggebers denkbar. Mit 16 ist ein
Fahrpedalstellungsgeber gekennzeichnet, Ziffer 17 bezieht sich auf
Eingangssignale z.B. der Lufttemperatur, der Kraftstofftemperatur,
der Maschinentemperatur oder der Drosselklappenstellung. Mit 18 ist
eine Gruppe von Ausgangssignalen gekennzeichnet, zu denen beispiels
weise der Spritzbeginn oder die Regelstangenstellung gehören. Am
Ausgang 19 wird das Kraftstoffmengensignal ausgegeben. In modernen
Steuergeräten enthält die elektronische Steuereinrichtung 10 einen
Mikrocomputer, der über Schnittstellenbausteine mit den Ein
gangs- und den Ausgangssignalen verbunden ist. Zusätzlich zum Mikro
computer sind verschiedene Speichereinheiten im Steuergerät vorge
sehen. Ein Aufbau des Steuergerätes in analoger Schaltungstechnik
ist natürlich ebenfalls denkbar. Wegen der zunehmenden Bedeutung
mikrocomputergesteuerter Systeme wird jedoch auf eine analoge Dar
stellung verzichtet.
In Fig. 2a sind die Drehzahlen und die Kraftstoffmenge Q K über
der Zeit aufgetragen. Der dargestellte Fall entspricht dem Zustand
der Beschleunigung eines Kraftfahrzeuges. Ausgehend von einem
Drehzahlwert 20 soll auf einen mit 23 bezeichneten Drehzahlwert
beschleunigt werden. Im Idealfalle würde sich die Drehzahl nach der
mit 22 bezeichneten Kurve ändern. Bei realen Brennkraftmaschinen
wird jedoch häufig ein Drehzahlverhalten beobachtet, wie es der mit
21 bezeichneten Linie entspricht. Die Drehzahl steigt nach
Einsetzen des Beschleunigungsvorganges steil an, was dann die
Ruckelschwingungen des mit der Brennkraftmaschine verbundenen
Kraftfahrzeuges zur Folge hat. Das nachfolgend noch zu beschreibende
Verfahren soll diesen Ruckelschwingungen entgegenwirken. Zu diesem
Zweck wird immer dann, wenn die Drehzahl übermäßig stark zunimmt,
die Kraftstoffzufuhr zur Brennkraftmaschine vermindert. Im unteren
Diagramm der Fig. 2a ist dies dargestellt. Zu Beginn des
Beschleunigungsvorganges hat die zugeführte Kraftstoffmenge den
mit 24 gekennzeichneten Wert. Weicht die tatsächliche Drehzahl vom
gewünschten Drehzahlverlauf zu stark ab, wird die der
Brennkraftmaschine zugeführte Kraftstoffmenge auf den mit 25
gekennzeichneten Wert abgesenkt. Bei den mit 24 und 25
gekennzeichneten Kraftstoffmengenwerten handelt es sich selbstver
ständlich nicht um absolute, sondern um relative Werte. Wesentlich
ist, daß bei zu starker Abweichung der Istdrehzahl vom gewünschten
Verlauf die Kraftstoffmenge abgesenkt wird. Fig. 2b behandelt den
Fall des Schubbetriebes. Nach Unterbrechen der Kraftstoffzufuhr tre
ten bei realen Brennkraftmaschinen häufig zu starke Drehzahlein
brüche auf. Soll sich die Drehzahl von einem mit 26 bezeichneten
Wert auf einen mit 29 bezeichneten Wert ändern, so würde sie im
Idealfalle der mit 27 bezeichneten Kurve folgen. Beobachtet werden
jedoch Drehzahleinbrüche entsprechend der mit 28 gekennzeichneten
Linie. Gemäß dem Verfahren wird in diesem Fall kurzzeitig Kraftstoff
zugeführt, um den zu starken Drehzahleinbruch aufzufangen. Dies ist
im unteren Diagramm der Fig. 2b dargestellt. Während die Kraft
stoffzufuhr zu Beginn des Schubbetriebes unterbrochen ist, wird sie
bei zu starkem Drehzahlabfall kurzzeitig wieder aufgenommen.
Die Fig. 2c und 2d zeigen das zeitliche Verhalten der Drehzahl,
der ersten Ableitung der Drehzahl und der zweiten Ableitung der
Drehzahl einmal für den Fall von Ruckeln, (Fig. 2c), das andere Mal
im Fall von Gleichlaufschwankungen (Fig. 2d). Im oberen Teil der
Fig. 2c ist das Drehzahlsignal n über der Zeit aufgetragen. Mit 21
ist der schon in Fig. 2a genannte, häufig an realen Brennkraft
maschinen zu beobachtende Drehzahlverlauf über der Zeit bezeichnet.
Im darunterliegenden Diagramm ist mit 210 die erste Ableitung des
Drehzahlsignales, mit 211 eine Schwelle für das differenzierte Dreh
zahlsignal bezeichnet. Das differenzierte Signal 210 führt zu einer
Darstellung entsprechend der mit 212 gekennzeichneten Kurve. Bei
dieser Kurve handelt es sich um die zweite Ableitung des Drehzahl
signales. Aus dem untersten Diagramm der Fig. 2c geht hervor, daß
die Kraftstoffmenge immer nur dann moduliert wird, wenn
- 1. die erste Ableitung des Drehzahlsignales die Schwelle 211 über schreitet und
- 2. die zweite Ableitung des Drehzahlsignales deutlich von Null ver schieden ist.
In Fig. 2d ist der Fall von Gleichlaufschwankungen behandelt, die
nicht zu einer Kraftstoffmengenmodulation führen sollen. Mit 214 ist
das ansteigende Drehzahlsignal, dem Gleichlaufschwankungen über
lagert sind, gekennzeichnet. Das dazu gehörende, mit 215 gekenn
zeichnete differenzierte Drehzahlsignal schwankt sehr schnell zwi
schen Werten unterhalb der Schwelle 211 und oberhalb der Schwelle
211 hin und her. Diese Schwankungen sollen keine Kraftstoffmengen
modulation veranlassen. Eine Schaltfolge mit dem in Fig. 2d mit der
Nummer 217 gekennzeichneten Verhalten soll nicht auftreten. Verhin
dert wird dies durch die Beobachtung der zweiten Ableitung des Dreh
zahlsignales. Eine zweite Ableitung des Drehzahlsignales entspre
chend 216 nach Fig. 2d unterbindet die Kraftstoffmengenmodulation,
so daß durch diese Einrichtung Ruckeln und Gleichlaufschwankungen
voneinander unterschieden werden können.
Fig. 3 zeigt ein Flußdiagramm, das die zur Durchführung des Ver
fahrens notwendigen Schritte enthält. Dieses Flußdiagramm kann bei
spielsweise als Unterprogramm eines im Steuergerät enthaltenen als
bildliche Darstellung eines Unterprogrammes aufgefaßt. Fig. 3 ist
aufgeteilt in die Fig. 3a, b und c. Fig. 3a gilt für den Fall,
daß die Kraftstoffmengenmodulation abhängig von der zweiten Ableitung
des Drehzahlsignales ist. Im Flußdiagramm nach Fig. 3b wird die
Kraftstoffmengenmodulation davon abhängig gemacht, ob die erste Ab
leitung der Drehzahl einen Vorzeichenwechsel erleidet oder nicht.
Die nachfolgende Beschreibung gilt bis auf eine Ausnahme für beide
Fig. 3a und 3b. Das Programm startet bei 30. Bei 31 wird die ak
tuelle Drehzahl n eingelesen. In 32 wird entschieden, ob die aktuel
le Drehzahl in einem vorgebbaren Drehzahlbereich liegt. Dieser Dreh
zahlbereich ist nach unten durch die Drehzahl n 1, nach oben durch
die Drehzahl n 2 begrenzt. Liegt die aktuelle Drehzahl außerhalb des
gewünschten Bereiches, springt das Programm zum Endpunkt 37. Liegt
die Drehzahl innerhalb des gewünschten Drehzahlbereiches, werden im
Block 33 aus den eingelesenen Drehzahlwerten die erste und die zwei
te Ableitung der Drehzahl, dn/dt und d2n/dt2, gebildet. Im Block
33 l der Fig. 3a wird überprüft, ob der Betrag der zweiten Ableitung
größer als eine vorgebbare Schwelle S 5 ist. Ist er größer, springt
das Signal zum mit 333 gekennzeichneten Punkt A. Im Block 332 der
Fig. 3b wird wie folgt vorgegangen:
Zunächst wird geprüft, ob die erste Ableitung des Drehzahlsignales
die erste positive Schwelle S 1 bereits einmal überschritten oder die
erste negative Schwelle S 3 bereits einmal unterschritten hat. Daran
anschließend wird überprüft, ob sich für die erste Ableitung des
Drehzahlsignales ein Vorzeichenwechsel ergibt. Findet der Vorzei
chenwechsel statt, springt das Programm zum mit 333 gekennzeichneten
Punkt A. Anderenfalls endet es in 37. In Fig. 3c findet sich der
mit 333 gekennzeichnete Punkt A wieder, an dem die in Fig. 3a und
3b dargestellten Teilprogramme fortgesetzt werden. Im Block 34 wird
geprüft, ob der Leerlaufschalter geschlossen ist oder nicht. Ist der
Leerlaufschalter offen, verzweigt das Programm zum Block 351 und er
kennt auf Beschleunigung der Brennkraftmaschine. Ist der Leerlauf
schalter geschlossen wird nach 361 verzweigt. Zunächst soll der Fall
"Leerlaufschalter offen" behandelt werden. In der Entscheidungsstufe
351 wird überprüft, ob die erste Ableitung der Drehzahl größer als
eine positive Schwelle S 1 ist. Ist dn/dt kleiner als diese erste
positive Schwelle S 1, so wird im Block 357 eine mit zwei bezeichne
ten Flagge der Wert Null zugeordnet. Im Block 358 wird ausgegeben,
daß die zugeführte Kraftstoffmenge nicht zu korrigieren ist. Korrek
tur bedeutet in diesem Fall Reduktion der Kraftstoffmenge. An
schließend springt das Programm zu seinem Endpunkt 37. Ist in der
Entscheidungsstufe 351 der Wert des differenzierten Drehzahlsignales
jedoch größer als die positive Schwelle S 1, so wird im Block 352 ge
prüft, ob der Wert des differenzierten Drehzahlsignales größer als
eine positive Schwelle S 2 ist. Die positive Schwelle S 2 ist größer
als die Schwelle S 1. Ist dn/dt größer als die Schwelle S 2, wird in
354 die Flagge 2 gesetzt. Im Block 355 wird ausgegeben, daß die
Kraftstoffmenge zu reduzieren ist. Danach endet das Programm. War
die erste Ableitung des Drehzahlsignales kleiner als die zweite
Schwelle S 2, gelangt man zum Entscheidungsblock 353, in dem geprüft
wird, ob die Flagge 2 gesetzt ist oder nicht. Bei gesetzter Flagge 2
wird im Block 356 ausgegeben, daß die Kraftstoffmenge nicht mehr zu
korrigieren ist. Danach endet das Programm. Bei nicht gesetzter
Flagge 2 springt das Programm wieder zum Block 355, was eine Reduk
tion der Kraftstoffmenge zur Folge hat.
Nach dem Vorgang der Beschleunigung soll jetzt der Schubbetrieb be
handelt werden. Im Block 34 wurde festgestellt, daß der Leerlauf
schalter geschlossen war. Dort gelangt man zur Entscheidungsstufe
361, in der geprüft wird, ob dn/dt kleiner als eine erste negative
Schwelle S 3 ist. Liegt der Wert von dn/dt oberhalb dieser Schwelle,
wird in 367 die Flagge 1 zurückgesetzt. Im Block 368 wird ausgege
ben, daß die Kraftstoffmenge nicht zu erhöhen ist, worauf in 37 das
Programm endet. War bei der Abfrage im Block 361 der Wert von dn/dt
kleiner als die erste negative Schwelle S 3, wird im Block 362 ge
prüft, ob dn/dt auch kleiner als eine zweite negative Schwelle S 4
ist. Falls ja, wird im Block 364 die Flagge 1 gesetzt. Im Block 365
wird der Befehl ausgegeben, die Kraftstoffmenge zu erhöhen. Danach
endet das Programm in 37. War dn/dt jedoch größer als die zweite ne
gative Schwelle S 4, so wird im Block 363 geprüft, ob die Flagge 1
gesetzt ist oder nicht. Ist Flagge 1 gesetzt, wird in 366 entschie
den, die Kraftstoffmenge nicht zu erhöhen und in Block 37 endet dann
das Programm. War Flagge 1 nicht gesetzt, so verzweigt das Programm
wieder zum Block 365, und die Kraftstoffmenge wird erhöht.
Die Wirkungsweise des Verfahrens wird anhand der Fig. 4 noch deut
licher. Auf der Ordinate der Fig. 4 ist die erste Ableitung des
Drehzahlsignales dn/dt aufgetragen, auf der Abszisse die Zeit t. Mit
41 ist die erste positive Schwelle S 1, mit 42 die zweite positive
Schwelle S 2 gekennzeichnet. Die beiden negativen Schwellen S 3 und S 4
tragen die Bezugszeichen 43 und 44. Die Wirkungsweise der Einrich
tung wird anhand des fiktiven Kurvenverlaufes und der Punkte a bis h
erläutert. Unterhalb der positiven Schwelle S 1 bleibt die zuzufüh
rende Kraftstoffmenge unverändert. Im Punkt a hat der dn/dt die
erste positive Schwelle S 1 überschritten. Die zuzuführende Kraft
stoffmenge wird reduziert. Nimmt dn/dt weiter zu, beispielsweise bis
zum Punkt b, wird die zuzuführende Kraftstoffmenge weiterhin redu
ziert. Erst nach Unterschreiten der zweiten positiven Schwelle S 2
wird die Kraftstoffmengenkorrektur aufgehoben. Ein solcher Betriebs
punkt ist der Punkt c. Fällt dn/dt auch unter die erste positive
Schwelle, so bleibt dies zunächst ohne Auswirkung. Steigt dn/dt je
doch wieder an ohne die zweite positive Schwelle zu überschreiten
(Punkt d), so wird die zuzuführende Kraftstoffmenge wieder redu
ziert. Die Reduktion der Kraftstoffmenge wird jetzt jedoch erst auf
gehoben, wenn der nach dt die erste positive Schwelle S 1 wieder un
terschreitet.
Bei Drehzahleinbrüchen wirkt das Verfahren ähnlich. Punkt e ist als
Betriebspunkt gekennzeichnet, bei dem dn/dt die erste negative
Schwelle S 3 unterschritten hat. Aus dem Flußdiagramm ist zu ent
nehmen, daß in diesen Fall die Kraftstoffmenge zur Brennkraft
maschine erhöht wird. Auch bei Unterschreiten der zweiten negativen
Schwelle S 4 wird die Kraftstoffmenge weiter erhöht (Betriebspunkt
f). Erst nach Überschreiten der zweiten negativen Schwelle S 4 (Be
triebspunkt g) wird die Kraftstoffzufuhr zur Brennkraftmaschine ab
gesenkt bzw. unterbrochen. Ein Überschreiten der ersten negativen
Schwelle S 3 hat keine Auswirkung auf die zugeführte Kraftstoffmenge.
Erst ein Unterschreiten der ersten negativen Schwelle S 3, ohne daß
dabei die zweite negative Schwelle S 4 unterschritten wird, führt zu
einer Änderung der Kraftstoffzufuhr. Da Schubbetrieb vorliegt, wird
die zuzuführende Kraftstoffmenge erhöht (Betriebspunkt h). Die Er
höhung wird erst dann wieder aufgehoben, wenn dn/dt die erste nega
tive Schwelle S 3 überschreitet.
Fig. 5 enthält eine Reihe zur Durchführung des Verfahrens wesent
licher Einzelheiten. Mit 50 ist die Kurbel- oder Nockenwelle gekenn
zeichnet, auf der Bezugsmarken 51 angebracht sind. 52 kennzeichnet
einen Drehzahlsensor, dessen Ausgangssignal einem Teiler mit variab
lem Teilverhältnis 53 zugeführt wird. Aus den an 50 gemessenen
Perioden wird in 54 die Drehzahl n ermittelt. Das so ermittelte
Drehzahlsignal wird in einem Filter 55 gefiltert, um störende An
teile zu eliminieren. In 56 wird das gefilterte Drehzahlsignal dif
ferenziert, und darauf einer Entscheidungsstufe 57 zugeführt.
Fig. 6 zeigt eine Hardware-Realisierung der Entscheidungsstufe 57.
Über 63 gelangt das differenzierte Drehzahlsignal auf die beiden
Komparatoren 61 und 62. Vom Komparator 61 wird die Schwelle S 1 über
wacht, vom Komparator 62 die Schwelle S 2. Der Ausgang des Kompara
tors 61 steht mit einem Inverter 67 und dem Setzeingang eines Flip
flops 65 in Verbindung. Der Ausgang des Komparators 62 ist einer
seits mit dem Setzeingang eines Flipflops 64 verbunden, andererseits
jedoch auch mit dem Eingang eines Inverters 66. Der Ausgang des In
verters 66 und der Ausgang des Flipflops 64 werden dem UND-Glied 68
zugeführt, dessen Eingang mit einer ODER-Schaltung 69 verbunden ist.
Dieser ODER-Schaltung 69 wird darüber hinaus auch der Ausgang des
Inverters 67 zugeführt. Die Rücksetzeingänge der beiden Flipflops 64
und 65 sind mit dem Ausgang des ODER-Gliedes 69 verbunden. Der Aus
gang des Flipflops 65 steuert eine Endstufe 70, die ihrerseits eine
Stelleinrichtung 71 ansteuert. Ebenfalls mit dem Eingang 63 ist eine
Einrichtung 630 verbunden, deren Ausgang den Sperreingang 631 des
Flipflops 65 beeinflußt. Die beiden mit S 1 und S 2 gekennzeichneten
Schwellen, die den Komparatoren 61 und 62 zugeführt werden, stehen
mit einer Einrichtung 621 in Verbindung, der an ihrem Eingang über
622 Signale von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine zugeführt
werden. Die Wirkungsweise der Einrichtung ist in Verbindung mit
Fig. 4 leicht verständlich. Überschreitet dn/dt die erste positive
Schwelle, liegt am Ausgang des Komparators 61 eine logische 1, wo
durch das Flipflop 65 gesetzt wird und die Endstufe 70 ansteuert. Am
Ausgang des Inverters 67 liegt eine logische 0, so daß auch am Rück
setzeingang des Flipflops 65 sowie am Rücksetzeingang des Flipflops
64 eine logische 0 liegt. Übersteigt das Signal dn/dt die zweite po
sitive Schwelle S 2, so liegt auch am Ausgang des Komparators 62 eine
logische 1. Dadurch wird das Flipflop 64 gesetzt, so daß an seinem
Ausgang eine logische 1 anliegt. Nach Unterschreiten der Schwelle S 2
liegt am Ausgang des Komparators 62 eine logische 0, am Ausgang des
Inverters 66 eine logische 1, so daß beide Eingänge des UND-Gatters
68 mit einer logischen 1 versorgt werden. Dadurch gelangt über das
ODER-Gatter 69 ein Rücksetzimpuls auf das Flipflop 65, so daß die
Beeinflussung der Endstufe bzw. der Stelleinrichtung aufgehoben
wird. Für den Fall, daß das Signal dn/dt die erste Schwelle S 1 zwar
überschreitet, die zweite Schwelle aber nicht, ergibt sich folgen
des: Nach Überschreiten der Schwelle S 1 liegt am Ausgang des Kompa
rators 61 eine logische 1. Dadurch wird das Flipflop 61 gesetzt.
Sein Ausgangssignal beeinflußt die Endstufe sowie die Stelleinrich
tung 71. Wird die Schwelle S 1 unterschritten, so liegt am Ausgang
des Komparators 61 eine logische 0, am Ausgang des Inverters 67 eine
logische 1, wodurch das Flipflop 65 über das ODER-Glied 69 einen
Rücksetzimpuls erhält. Dadurch wird die Beeinflussung der Endstufe
70 aufgehoben und die Kraftstoffmenge nicht mehr korrigiert. Im mit
630 gekennzeichneten Block lassen sich verschiedene Operationen
durchführen. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, das diffe
renzierte Drehzahlsignal ein weiteres Mal zu differenzieren, und das
Flipflop 65 immer nur dann schalten zu lassen, wenn der Sperreingang
631 des FliPflops freigegeben ist. Vergleiche dazu auch das Flußdia
gramm nach Fig. 3a. Eine andere Funktion des Blocks 630 liegt da
rin, den Vorzeichenwechsel der ersten Ableitung des Drehzahlsignales
zu überwachen. Wechselt nach einer ersten Kraftstoffmengenmodulation
die erste Ableitung ihr Vorzeichen nicht, werden über den Sperrein
gang 631 weitere Modulationen verhindert.
Die beiden Schwellen S 1 und S 2 sind in ihrer Höhe steuerbar. Darge
stellt ist dies durch den mit 621 gekennzeichneten Block. Hierbei
kann es sich um eine Speichereinheit handeln, die abhängig von Be
triebsparametern, die über den Eingang 622 zugeführt werden, Werte
für die Schwellen S 1 und S 2 ausgibt. Als Eingangsgrößen eignen sich
beispielsweise die Drehzahl, die erste Ableitung der Drehzahl, die
Maschinentemperatur oder ähnliches. Für den Fachmann auf dem Gebiet
der elektronischen Steuerung von Brennkraftmaschinen ist eine Aus
führung der mit 621 und 630 gekennzeichneten Einrichtung nicht
schwierig, da in der Fachliteratur hinreichend beschrieben.
Die hier für die positiven Schwellen S 1 und S 2 beschriebene Wir
kungsweise der Einrichtung nach Fig. 6 gilt selbstverständlich auch
die beiden negativen Schwellen S 3 und S 4. Ein Unterschied ergibt
sich nur in der Beeinflussung der Endstufe. Während bei Überschrei
ten der positiven Schwellen die Kraftstoffmenge vermindert wird,
wird bei Unterschreiten der beiden negativen Schwellen die Kraft
stoffmenge angehoben, um zu starken Drehzahleinbrüchen entgegen
zuwirken.
Fig. 7 zeigt ein Blockschaltbild für den Fall, daß der Drehzahl
bereich, in dem die Kraftstoffmengenkorrektur vorgenommen werden
soll, beschränkt ist. Das schon bekannte Drehzahlsignal gelangt auf
die Filtereinrichtung 55. Von dort gelangt es einerseits zum Fen
sterkomparator 72 andererseits auch zur Differenziereinrichtung 56.
An die Differenziereinrichtung 56 schließt sich die bekannte Ent
scheidungsstufe 57 mit ihren Schwellen S 1, S 2 oder mit den Schwellen
S 3 und S 4 an. Der Ausgang des Fensterkomparators sowie der Ausgang
der Entscheidungsstufe werden einem UND-Glied 73 zugeführt, welches
zur Ansteuerung der Endstufe 70 dient. Die Arbeitsweise der darge
stellten Schaltung wurde bereits bei der Behandlung des Flußdia
grammes ausführlich erläutert. Durch den Fensterkomparator 72 wird
bewirkt, daß die Kraftstoffmenge immer nur in einem bestimmten Dreh
zahlbereich beeinflußt wird. Dadurch steht dem Rechner in allen an
deren Fallen eine erheblich großere Rechenzeit für die Bewältigung
anderer Aufgaben zur Verfügung.
Fig. 8 zeigt eine Hardware-Realisation, mit deren Hilfe unterschie
den werden kann, ob sich die Brennkraftmaschine im Schubbetrieb oder
im Zustand der Beschleunigung befindet. Das Drehzahlsignal n gelangt
wiederum auf das mit 55 bezeichnete Filter, von dort auf die Diffe
renziereinrichtung 56. Das Ausgangssignal der Differenziereinrich
tung wird zwei Entscheidungsstufen 57 zugeführt, von denen die eine
auf die Schwellen S 1 und S 2, die andere auf die negativen Schwellen
S 3 und S 4 abfragt. Mit 80 ist ein Leerlaufschalter gekennzeichnet,
der im Falle des Leerlaufes auf die Entscheidungsstufe mit den bei
den Schwellen S 3 und S 4 schaltet, im Falle der Beschleunigung auf
die Entscheidungsstufe mit den Schwellen S 1 und S 2. Das Ausgangssig
nal der jeweiligen Entscheidungsstufe wird darauf hin der Endstufe
70 zugeführt, die ihrerseits eine Stelleinrichtung 71 ansteuert. Der
Umschalter trägt das Bezugszeichen 81.
Die in den Blockschaltbildern dargestellten Sachverhalte dienen ein
zig und allein der Verdeutlichung des Verfahrens. Beim heutigen
Stand der Mikroprozessortechnik ist es ohne weiteres möglich, alle
zum Verfahren notwendigen Schritte vom Mikroprozessor durchführen zu
lassen. So ist es für den Fachmann ein Leichtes, Algorithmen für die
Differentiation und Filterung von Signalen zu finden. Dazu sei auf
die inzwischen in Fülle vorliegende Literatur zu diesen Themen hin
gewiesen.
Claims (20)
1. Elektronische Steuereinrichtung zur Kraftstoffmengenmodulation
einer Brennkraftmaschine, mit einer elektrisch ansteuerbaren Stell
einrichtung, die abhängig von Betriebszuständen der Brennkraftma
schine angesteuert wird, weiterhin mit Sensoren für ein drehzahlab
hängiges Signal, das im Verlauf seiner Weiterverarbeitung mehrfach
differenziert und zur Kraftstoffmengenmodulation herangezogen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß an sich bekannte positive Schwellen für
die erste Ableitung des drehzahlabhängigen Signales vorgesehen sind,
oberhalb derer die Kraftstoffmenge so moduliert wird, daß Ruckel
schwingungen der Brennkraftmaschine entgegengewirkt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus der
zweiten Ableitung des drehzahlabhängigen Signales auf Ruckeln der
Maschine geschlossen wird.
3. Elektronische Steuereinrichtung nach Anspruch 1 und 2, mit einer
Schwelle (S 5) für die zweite Ableitung des drehzahlabhängigen Sig
nales, dadurch gekennzeichnet, daß die der Brennkraftmaschine zuzu
führende Kraftstoffmenge moduliert wird, wenn der Betrag der zweiten
Ableitung des drehzahlabhängigen Signales größer als die Schwelle
(S 5) ist.
4. Elektronische Steuereinrichtung nach Anspruch 1, mit einer Vor
richtung zur Erkennung von Vorzeichenwechseln bei Sensorsignalen,
dadurch gekennzeichnet, daß die der Brennkraftmaschine zuzuführende
Kraftstoffmenge moduliert wird, wenn die erste Ableitung des dreh
zahlabhängigen Signales ihr Vorzeichen wechselt.
5. Elektronische Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schwellen für das differenzierte drehzahlabhängige
Signal abhängig von Betriebsparametern steuerbar sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Be
triebsparameter die Drehzahl oder die erste Ableitung der Drehzahl
oder die zweite Ableitung der Drehzahl benutzt werden.
7. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die der Brennkraftmaschine zugeführte
Kraftstoffmenge (Q K ) bei einem differenzierten drehzahlabhängigen
Signal oberhalb einer ersten Schwelle (S 1) vermindert wird.
8. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 2, 3 und 7,
mit einer zweiten Schwelle (S 2), die größer als die erste Schwelle
(S 1) ist, dadurch gekennzeichnet, daß beim Wechsel des differenzier
ten drehzahlabhängigen Signales von Werten oberhalb der zweiten
Schwelle (S 2) zu Werten unterhalb der Schwelle (S 2) die Verminderung
der Kraftstoffmenge aufgehoben wird.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Wechsel des differenzierten drehzahlabhängigen Signales von Werten
oberhalb der ersten Schwelle (S 1), aber unterhalb der zweiten
Schwelle (S 2), zu Werten unterhalb der Schwelle (S 1) die Verminde
rung der Kraftstoffmenge (Q K ) aufgehoben wird.
10. Elektronische Steuereinrichtung zur Kraftstoffmengenmodulation
einer Brennkraftmaschine mit einer elektrisch ansteuerbaren Stell
einrichtung, die abhängig von Betriebszuständen der Brennkraftma
schine angesteuert wird, weiterhin mit Sensoren für ein drehzahlab
hängiges Signal, das im Verlauf seiner Weiterverarbeitung mehrfach
differenziert und zur Kraftstoffmengenmodulation herangezogen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß an sich bekannte negative Schwellen für
die erste Ableitung des differenzierten drehzahlabhängigen Signales
vorgesehen sind, unterhalb derer die Kraftstoffmenge so moduliert
wird, daß Ruckelschwingungen der Brennkraftmaschine entgegengewirkt
wird.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
der Brennkraftmaschine zuzuführende Kraftstoffmenge (Q K ) bei einem
drehzahlabängigen Signal unterhalb einer dritten Schwelle (S 3) ange
hoben wird.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 und 11, mit einer vier
ten Schwelle (S 4) kleiner als die dritte Schwelle (S 3), dadurch ge
kennzeichnet, daß beim Wechsel des differenzierten drehzahlabhängi
gen Signales von Werten unterhalb der vierten Schwelle (S 4) zu Wer
ten oberhalb der Schwelle (S 4) die Anhebung der Kraftstoffmenge auf
gehoben wird.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Wechsel des differenzierten drehzahlabhängigen Signales von Werten
unterhalb der dritten Schwelle (S 3), aber oberhalb der vierten
Schwelle (S 4) zu Werten oberhalb der dritten Schwelle (S 3) die An
hebung der Kraftstoffmenge (Q K ) aufgehoben wird.
14. Einrichtung nach Anspruch 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das drehzahlabhängige Signal von einem Drehzahlsensor abgeleitet
wird.
15. Einrichtung nach Anspruch 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das drehzahlabhängige Signal aus dem Signal eines Luftmassensensors
abgeleitet wird.
16. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die der Brennkraftmaschine zuzuführende
Kraftstoffmenge bei Beschleunigung abhängig von den Werten des dif
ferenzierten Drehzahlsignales vermindert, und bei Schubbetrieb ab
hängig von den Werten des differenzierten Drehzahlsignales angehoben
wird.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kraftstoffmenge nur in einem vorgebbaren Drehzahl
bereich moduliert wird.
18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die drehzahlabhängigen Sensorsignale vor der Auswer
tung mit variablem Teilverhältnis geteilt werden.
19. Einrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
drehzahlabhängigen Sensorsignale vor dem Differenzieren gefiltert
werden.
20. Einrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Filterung ein Tschelgscheff-Filter erster Ordnung verwendet wird.
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