DE3642893A1 - Fugenabdichtungsring - Google Patents
FugenabdichtungsringInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fugenabdichtungsring zwischen einem
Schildschwanz und einem Tübbingausbau.
Die Verpressung der Schildschwanzfuge hinter einem Tübbingausbau ist
ein Arbeitsvorgang bei einem Schildvortrieb, insbesondere in nicht ko
häsivem Lockerboden, der bisher nicht befriedigend ausgeführt wer
den konnte. Mit Schildschwanzfuge wird der Spalt bezeichnet, der beim
Vorschub eines Schildes hinter dem Schildende entsteht und durch den
umgebenden Boden sowie den Tübbingrücken begrenzt wird. Seine Dicke
wird bestimmt durch die Addition der Dicke des Schildschwanzbleches,
der Schildschwanzdichtung und eines Freiraums zum Einbau der
Tübbinge im Schutze des Schildschwanzes. Dieser Spalt, der in der
Größenordnung von 10 cm liegt, muß gegebenenfalls gleichzeitig mit
dem Vorschub des Schildes mit einem sich verfestigenden Material
verpreßt werden, um zu verhindern, daß der umgebende Boden, der
auch im Grundwasser liegen kann, in den Spalt eindringt. Die nach
teiligen Auswirkungen wären Auflockerungen des Bodens um den
Tunnel, wodurch die Bettung der Auskleidung beeinträchtigt wird, und
Senkungen der Bodenschichten über dem Tunnel.
Zur Abdichtung der Schildschwanzfuge an der Stirnseite werden Fugen
konstruktionen eingebaut, die fest mit dem Stahlblech des Schild
mantels verbunden sind. Durch diese Fugenkonstruktion soll verhindert
werden, daß der Lockerboden, eventuell mit Grundwasser, oder das
Verpreßmaterial in den Schild eindringt.
Bisher wird das Verpreßmaterial entweder durch Löcher in den
Tübbingsegmenten senkrecht zur Tunnelachse oder durch Zuleitungen,
die am Schildmantel parallel zur Tunnelachse angeordnet sind, in den
Spalt gepreßt. Es gelingt jedoch nicht sicherzustellen, daß der Ver
preßdruck zuverlässig größer ist als der Druck, der aus der Belas
tung aus Boden und Grundwasser entsteht. Es kann nämlich nicht zu
verlässig erreicht werden, daß das Raumvolumen, das beim Vorziehen
des Schilds hinter dem Schildschwanz entsteht, gleichzeitig durch das
Volumen des eingepreßten Materials ausgeglichen werden kann. Schon
kleine Volumendifferenzen, die zum Beispiel durch den intermittieren
den Betrieb einer Kolbeninjektionspumpe entstehen, führen zu großen
Druckdifferenzen in dem flüssigen Verpreßmaterial. Dies hat dann das
Eindringen von Grundwasser und Boden in die Schildschwanzfuge zur
Folge, wodurch unregelmäßige Verfüllungen und Setzungen begünstigt
werden. Auch eine mögliche Verbindung mehrerer gleichzeitig ange
schlossener und betriebener Zuleitungen des Verpreßmaterials mit einem
Gasreservoir, um den intermittierenden Volumenzuwachs der Pumpen
auszugleichen, führt nicht zu dem vorherbestimmten konstanten Druck
im Ringspalt der Schildschwanzfuge, weil wegen des geringen Quer
schnittes der Zuleitungen die Volumenmenge der Materialzuführung pro
Zeiteinheit zu gering ist gegenüber dem Volumenzuwachs, der durch
den Schildvorschub entsteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Druck in dem
flüssigen, verpreßten Material annähernd konstant auf einer Höhe zu
halten, der dem Druck aus der Belastung aus umgebendem Boden und
Grundwasser widersteht.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der
Fugenabdichtungsring relativ zum Schildschwanz und Tübbingausbau
frei beweglich über einstellbare Stützaggregate in Vortriebsrichtung
federnd abgestützt ist und einerseits mit Verpreßmaterialzuführungs
öffnungen, andererseits mit einer an die Innenseite des Schild
schwanzes anlegbaren elastischen Außendichtung sowie einer gegen die
Außenseite des Tübbingausbaus preßbaren elastischen Innendichtung
versehen ist.
Der erfindungsgemäße Fugenabdichtungsring ist also nicht mehr fest
mit dem Schildmantel verbunden, sondern in Längsrichtung des Schil
des beweglich angeordnet. Er wird dabei mit einer veränderbaren
Federkonstanten elastisch gestützt. Steuer- und Regelungsorgane sorgen
dafür, daß die Fugenkonstruktion sich nur parallel zu der Ebene ver
schieben kann, die senkrecht zur Schildachse steht. Auch sollten
Distanzkontakte den Bewegungsspielraum des Fugenabdichtungsringes
eingrenzen; Sie geben Impulse, die die Vortriebsrichtung in Abhängig
keit von der Ringbewegung steuern. Die umlaufende Abdichtung wird
mit Hilfe gummielastischer bzw. federnder Elemente gegen die Innen
seite des Schildschwanzbereiches und die Außenseite der Tunnelröhre
aus Tübbingen gepreßt. Damit wird einerseits eine druckdichte Begren
zung der durch Öffnung in der Abdichtung eingepreßten weichelas
tischen erhärtbaren Verfüllmasse erreicht. Zum anderen gelingt ein
Ausgleich zwischen der stellenweise unvermeidlichen Exzentrizität zwi
schen Schild und Tunnelröhrenachse, die die in Tunnelvortriebsrich
tung frei bewegliche Abdichtung entkoppelt. Durch die Bewegung des
Vortriebsschildes, des Tübbingausbaus und der kontinuierlichen Ver
pressung des Ringraumes durch mehrere über den Umfang des Abdich
tungsringes verteilte Öffnungen wird kontinuierlich erhärtbare Verfüll
masse in den Ringraum gepreßt. Der erzeugte Druck bewirkt eine so
fortige und kontinuierliche Verspannung der Verfüllmasse mit dem Ge
birge, der Tunnelröhre und dem Abdichtungsring. Damit wird das
Hauptziel der Erfindung, nämlich eine setzungsarme Durchdringung des
Gebirges mit einer aus Tübbingen zusammengesetzten Tunnelröhre, er
reicht. Dabei kommt es auf eine besonders schnelle Erhärtung der Ver
füllmasse an. Damit bleibt der einzubauende Beton, der im übrigen
nur geringe bis mittlere Festigkeit erreichen soll, längere Zeit pump
bar. Die Gefahr der Verstopfung der Zuführleitungen infolge einsetzen
der Erstarrung ist geringer. Die Verstopfung der Zuführleitungen mit
Beton bei Unterfüllung des Verpreßvorganges wird im Bereich des Ab
dichtungsringes verhindert, in dem beispielsweise auswechselbare
Packerrohre in entsprechenden Durchdringungsöffnungen des Abdich
tungsringes eingesetzt werden. Wie schon gesagt, erfolgt die Vorwärts
bewegung des frei beweglichen Abdichtungsringes völlig entkoppelt von
der Bewegung des Schildes unter Aufrechterhaltung des über die Pump
leitungen eingetragenen Druckes in der Verfüllmasse. Zur Steuerung
des Abdichtungsringes in eine Vortriebsrichtung dienen die druck
stabilisierenden Stützaggregate.
Für die weitere Ausgestaltung bestehen mehrere Möglichkeiten. So be
stehen die Stützaggregate zweckmäßigerweise aus Zylinderkolbenanord
nungen. Darüber hinaus empfiehlt sich eine bevorzugte Ausführungs
form, die sich in der Praxis bewährt hat und bei der die Außendich
tung aus einem radial einstellbaren Gummi- oder Kunststoffring be
steht, während die Innendichtung als nachlaufende Federblechdichtung
ausgeführt ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbei
spiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Fugenabdichtungsring und
Fig. 2 einen Fig. 1 entsprechenden Schnitt durch den Fugenabdich
tungsring in einer anderen Winkelstellung.
Der in den Figuren dargestellte Fugenabdichtungsring ist zwischen
dem Hinterende eines Schildschwanzes 1 sowie dem Vorderende eines
Tübbingausbaus 2 angeordnet und dient zum Abdichten der Schild
schwanzfuge 3 im Zuge deren Verpressung mit einem Verpreßmaterial,
z. B. Beton. Der Fugenabdichtungsring ist relativ zum Schildschwanz
1 und Tübbingausbau 2 frei beweglich über einstellbare Stützaggregate
in Form von Zylinderkolbenanordnungen in Vortriebsrichtung federnd
beispielsweise am Schild abgestützt. In den Figuren sind diese Stütz
aggregate im einzelnen nicht dargestellt; erkennbar ist in Fig. 1 nur
eines von mehreren Befestigungsaugen 4, an denen die Stützaggregate
befestigt sind. Gleichmäßig über den Umfang verteilt sind an der vor
deren Stirnseite des Fugenabdichtungsringes mehrere Verpreßmaterial
zuführungsöffnungen 5 vorgesehen (vgl. Fig. 2). Außerdem weist der
Fugenabdichtungsring eine elastische Außendichtung 6 und eine elas
tische Innendichtung 7 auf. Die elastische Außendichtung 6 besteht
aus einem Gummi- oder Kunststoffring, der an die Innenseite des
Schildschwanzes 1 anlegbar ist; hierzu sind entsprechende radiale
Einstellschrauben 8 vorgesehen. Die gegen die Außenseite des Tübbing
ausbaus 2 preßbare Innendichtung 7 besteht aus einer nachlaufenden
Federblechabdichtung, die durch Radialschrauben 9 am Fugenabdich
tungsring befestigt ist.
Claims (4)
1. Fugenabdichtungsring zwischen einem Schildschwanz und einem
Tübbingausbau, dadurch gekennzeichnet, daß
er relativ zum Schildschwanz (1) und Tübbingausbau (2) frei beweg
lich über einstellbare Stützaggregate in Vortriebsrichtung federnd
abgestützt ist und einerseits mit Verpreßmaterialzuführungsöffnungen
(5), andererseits mit einer an die Innenseite des Schildschwanzes (1)
anlegbaren elastischen Außendichtungen (6) sowie einer gegen die
Außenseite des Tübbingausbaus (2) preßbaren elastischen Innendich
tung (7) versehen ist.
2. Fugenabdichtungsring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützaggregate aus Zylinderkolbenanordnungen bestehen.
3. Fugenabdichtungsring nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Außendichtung (6) aus einem radial einstellbaren
Gummi- oder Kunststoffring besteht.
4. Fugenabdichtungsring nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Innendichtung (7) aus einer nachlaufenden
Federblechdichtung besteht.
Priority Applications (8)
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