DE2543997C2 - Verfahren zum Durchpressen eines insbesondere rohrförmigen Baukörpers in einen Erddamm o.dgl. - Google Patents
Verfahren zum Durchpressen eines insbesondere rohrförmigen Baukörpers in einen Erddamm o.dgl.Info
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchpressen eines insbesondere rohrförmigen Baukörpers durch
einen Erddamm o. dgl., bei dem das Erdreich an der Ortsbrust während des Einpressens fortschreitend
abgebaut und abgefördert wird und bei dem vor dem durchzupressenden Baukörper mindestens zwei im
seitlichen Abstand voneinander angeordnete Gleitbahnen hergestellt werden, auf denen sich der Baukörper
während des Vorschiebens und im endgültigen Zustand abstützt.
Es ist ein Verfahren dieser Art bekannt (Schweizerische Bauzeitung 1975. Seiten 411 bis 414). bei dem die
Gleitbahnen in Sohlstollen hergestellt werden, die vor
dem Einpressen des Bauwerkes und unabhängig von diesem vorgetrieben werden. Bei einem solchen
Verfahren, bei dem das Auffahren des Hohlraumes in
drei voneinander unabhängigen Arbeitsgängen vor sich geht, ist es schwierig, die Sohlstollen in ihrer
gegenseitigen Lage zueinander so aufzufahren, daß sie auf ihrer ganzen Länge exakt die vorgesehene
Auflagefläche für den später einzuschiebenden Tunnel
definieren. Insbesondere bei sehr langen Stollen ist es schwierig, die Richtung genau einzuhalten, und bei
Stollen mit größerem Querschnitt besieht bei stark wechselnden Bodenfornnuionen die Gefahr, daß der
Stollen beim Vortrieb fällt, d. h, daß seine Gradiente die
Neigung hat, sich nach unten zu krümmen. Ferner ist es bei dem bekannten Verfahren notwendig, für beide
Sohlstollen einen Verbau auf ganzer Länge vorzusehen oder die Sohlstollen mit einer erheblichen Wanddicke
auszführen, damit sie den Gebirgsdruck aufnehmen können.
Es ist auch bereits bekannt, das Erdreich an der Ortsbrust eines in das Erdreich einzupressenden
Bauwerkes im vollen Querschnitt auszubrechen ( DE-OS 21 59 486). Der vorzupressende Baukörper wird
hierbei ganz oder teilweise durch schmale, in Längsrichtung verlaufende, aneinander grenzende Stahlblechelemente
ummantelt oder abgedeckt, die sich auf die ganze Länge des Bauwerkes erstrecken und nach Art des
Messervortriebes mit besonderen Pressen einzeln vorgetrieben werden. Anschließend wird dann der
ganze Baukörper im Schutz der vorgeschobenen Messer wieder bis gegen die Ortsbrust vorgeschoben.
Die fur den Schutz des Ausbruches vorgetriebenen Messer sind verhältnismäßig schwach dimensioniert und
als Führung beim Vorschieben des Bauwerkes nicht geeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es. ein Verfahren der eingangs näher erläuterten Art anzugeben, bei dem vom
einzupreisenden Bauwerk getrennte.diesem gegenüber
voreilende Fundamentstreifen vom Bauwerk aus mit geringem Aufwand hergestellt werden können, auf
denen das Bauwerk beim Vorschieben sicher entlanggleiten kann und auf denen es sich im endgültigen
Zustand abstützt.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst,
daß die Gleitbahnen im Schutz von Schildkonstruktionen
hergestellt werden, die an der vorderen Stirnwand des Bauwerkes befestigt sind.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Gleitbahnen gegenüber dem durchzupressenden Bauwerk
voreilend hergestellt und dtr AuSLr :ch im Bereich der
Gleitbahnen durch das einzupressende Bauwerk selbst abgefördert werden kann. Durch die Verwendung der
Vortriebsschilde wird der Vorbau der Gleitbahnen durch den Abbau der Ortsbrust nicht behindert,
insbesondere kann kein Gestein oder Erdreich in den Vortriebsbereich der Gleitbahnen hereinbrechen oder
diese verschütten. Die .Schildkonstruktionen müssen nur eine geringe Länge von wenigen Metern haben und
benötigen keine besondere Fuhrung, da sie an der vorderen Stirnwand des Bauwerkes selbst befestigt sind.
Im Schütze dieser Schildkonstruktionen k.mn der
Baugrund für die Gleitbahnen vorverdichtet werden, so
Jaß Setzungen bei wenig tragfähigem Baugrund
vermieden werden.
Besonders zweckmäßig ist es. wenn das Erdreich im Bereich der Ortsbrust unter einem an der Stirnwand des
Bauwerkes befestigten Schnabel abgebaut wird, unter dessen .Seitenwänden sich die Schildkonstruktionen
befinden und an denen sie verankert sind. Hierbei ist es möglich, die Schildkonstruktionen an den Seitenwänden
des Baukörpers iu stabilisieren und außerordentlich tu
verstärken.
Die Gleitbahnen können aus vorgefertigten Betonteilen oder in Ortbeton hergestellt werden. Bei bestimmten
Bodenarten kann es auch zweckmäßig sein, die Gleitbahnen durch Verfestigung des anstehenden
Baugrundes herzustellen oder sie auf einem derart verfestigten Untergrund zu verlegen. Εϊiηc solche
Bodenverfestigung durch Einpressen eines Verfcsiigungsmittels
ist an sich bekannt (DL-Ps 9 62 960).
Um das Einpressen des Baukörpers zu erleichtern, ist es vorteilhaft, auf die Gleitbahnen eine durchgehende
Gleitschicht aus Metall, Kunststoff o. dgl. aufzutragen. Eine solche Gleitschicht besteht zweckmäßig aus
Metall- oder Kunststoffolien, die heim Einschieben de.· Baukörpers vori einer Rolls auf den Gleitbahnen
abgerollt werden. Hierbei können die Metallfolien aus nicht rostendem Blech, beispielsweise aus einem
V2A-Material, bestehen und zusätzlich mit einem Schmiermittel versehen sein. Als Kunststoffolien eignen
sicm insbesondere solche aus Polytrifluorchlorethylen o. dgl.
Die Erfindung wird durch die Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein zum Einschieben in einem Damm bereites Unterfilhrungsbauwerk im Längsschnitt.
F i g. 2 den Gegenstand der F i g. I im Grundriß und
Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 1 im Querschnitt
nach Linie III-III.
In den Zeichnungen ist mit 10 ein im Querschnitt als
rechteckiges, geschlossenes Rohr ausgebildetes Unterfuhrungsbauwerk
aus Stahlbeton oder Spannbeton bezeichnet, das als Ganzes quer zur Längsachse einer
Eisenbahnlinie 11 durch einen Eisenbahndamm 12 getrieben werden soll. Das Unterführungsbauwerk 10
befindet sich unmittelbar neben dem Bahndamm 12, in dessen Böschung 13 im Bereich der Seiten wände 14 des
einzuschiebenden Bauwerkes 10 bis zur Sohlplatte 15 reichende Schlitze 16 und 17 ausgehoben sind, die
seitlich durch Spundwände 18 gesichert und an der dem Damm 12 zugekehrten Stirnseite durch eine Kopfverschalung
19 gegen hereinbrechendes Erdreich geschützt sind. In die Schlitze 16 und 17 greifen die keilförmigen
Seitenwände 20 eines an der dem Damm zugewandten Stirnseite 21 des Bauwerkes 10 befestigten Schnabels 22
ein. die am oberen Rand 23 durch eine Aussteifung 24 miteinander verbunden und gegeneinander abgestützt
sind.
Die Sohlplatte 15 des Bauwerkes 10 ist an ihrem vorderen Ra..d 25 mit einer Abschrägung 26 versehen.
An zwei im Abstand voneinander liegenden Stellen, nämlich unter den Seitenwänden 14 des Bauwerkes 10
»ind an der vorderen Stirnwand 21 Schildkonstruktionen 28 befestigt, die mit den Seitenwänden 20 des
Schnabels 22 durch Anker 29 fest verbunden und durch Rahmenkonstruktionen 30 ausgesteiK sind. Die Schilde
28 erstrecken sich etwa 2 bis 3 m über die Stirnseite 21 hinaus, so daß während des Abbaues ihre Brust 31 vor
der durch die Stirnseite 21 des Bauwerkes 10 definierten Ortsbrust 32 liegt.
Die Seitenwände 20 des Schnabels 22 haben ebenso wie die Sohlplatte 15 cmc Abschrägung 33 und sind am
vorderen, unteren Rand 34 mit einer Schneide 35 verschen, die von einem halbierten I-Profil gebildet
wird.
Das Einpressen des Baukörpers 10 in den Damm M
vollzieht sich auf folgende Weise:
Nach dem Entfernen des Verbaues 19 und der Aussteilungen der Spundwände 18 wird das Qjuwerk 10
mit Hilfe von an dessen hinterer Stirnseite 36
'" angesetzten hydraulischen Preßvorrichlungen 37 in
Richtung des Pfeiles 38 in den Bahndamm 12 gedrückt. Hierbei wird das Erdreich inier den Schrägflächen der
Seitenwände 20 des Schnabels 22 und im Bereich zwischen diesen Seitenwänden fortlaufend gelöst und
· entweder nach oben oder durch das Bauwerk 10 hindurch abgefördert. Beim Vorschieben gleitet der
Baukörper 10 mit seiner Sohlplatte 15 auf in den Erdschlitzen 16 bereits verlegten Gleitbahnen 40, die im
vorliegenden Ausführungsbeispiel von vorgefertigten,
-° profilierten Spannbetonbalken 41 gebildet werden, die
auf dem gewachsenen Untergrund 42 verlegt sind und auf deren Oberfläche eine Gleitschicht 43 aufgetragen
ist. die aus einer Metallfolie besteht, »'»ie Metallfolie 44
wird von Rollen 45 abgewickelt, die in Nischen 46 in der
-"> Sohlplatte 15 untergebracht sind.
Sobald die Brust 31 der Schilde 28 das anstehende Erdreich des Dammes 12 erreicht, wird im Bereich der
Schilde 28 das anstehende Erdreich im Bereich der Schildbrust und der Schildsohle entfernt, so daß weitere
Fertigteile 42 als Gleitbahn verlegt werden können, die
den Baukörper 10 dann während des weiteren Vorschiebens und im endgültigen Zustand abstützen.
Man erkennt, daß die Schilde 28 dem Abbau der normalen Ortsbrust 32 voreilen, so daß der Arbeitsraum
r' für die Herstellung der Gleitbahnen 40 immer
freigehalten wird.
Anstelle der Betonfertigteile 42 können die Gleitbahnen 40 auch in Ortbeton lamellenweise hergestellt
werden. Es ist auch möglich, den Untergrund 42 durch
4(1 Injizieren von Zementmilch oder anderen erhär'enden
Stoffen zu verfestigen, so daß sich ein iragfähiges Fundament für das einzuschiebende Bauwerk 10 ergibt.
D:e Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel
beschränkt. Beispielsweise ist es möglich, den im
4' Bereich des Unterführungsbauwerkes liegenden Erdkern
zwischen den Seitenwänden 20 des Schnabels 22 nach oben zu entfernen, oder das anfallende Haufwerk
vollständig durch das Unterführungsbauwerk 10 hindurch zum rückwärtigen Ende auszutragen. Es ist auch
1(1 möglich, auf den Schnabel 22 ganz zu verzichten und
keine voreilenden Schlitze herzustellen, wenn das Bauwerk auf entsprechend stabilen f'ührungskonstruktioncn
gelagert wird.
Claims (1)
- Patentansprüche;I. Verfahren zum Durchpressen eines insbesondere rohrförmigen Baukörpers durch einen Erddamm o. dgl, bei dem das Erdreich an der Ortsbrust während des Einpressens fortschreitend abgebaut und abgefördert wird und bei dem vor dem durchzupressenden Baukörper mindestens zwei im seitlichen Abstand voneinander angeordnete Gleitbahnen hergestellt werden, auf denen sich der Baukörper während des Vorschiebens und im endgültigen Zustand abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahnen (40) im Schutz von Schildkon.struktionen (28) hergestellt werden, die an der vorderen Stirnwand (21) des Bauwerkes (10) befestigt sind.Z Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Erdreich im Bereich der Ortsbrust unter einem an der Stirnwand (21) des Bauwerkes (10) befestigten Schnabel (22) aufgebaut wird, unter dessen Svitenwänden (20) sich die Schildkonstruktionen (28) befinden und an denen sie verankert sind.3. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahnen (40) aus vorgefertigten Betonteilen (41) hergestellt werden.4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekonnzeichnet, daß die Gleitbahnen (40) in Ortbeton hergestellt werden.·>. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahnen (40) durch Verfesiigung des anstehenden Baugrundes (42) hergestellt werden.6. Verfahren nach einem '.er Ansprüche 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß auf die Gleitbahnen (40) eine durchgehende Gleitvriicht (43) aus Metall. Kunststoff o. dgl. aufgetragen wird.7. Verfahren nach Anspruch 6. dadurch gekennzeichnet, daß als Gleitschicht (43) Metall- oder Kunststoffolien (44) verwendet werden, die beim Einschieben des Baukörpers (10) von einer Rolle (45) auf den Gleitbahnen (40) abgerollt werden.
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