DE3144356C2 - Vorbausäule für abzuteufende und bereits abgeteufte Schächte, insbes. zum Verstärken eines Schachtausbaues z.B. einer Tübbingsäule - Google Patents
Vorbausäule für abzuteufende und bereits abgeteufte Schächte, insbes. zum Verstärken eines Schachtausbaues z.B. einer TübbingsäuleInfo
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Abstract
Die Erfindung beschäftigt sich mit einer Vorbausäule (1) zum Verstärken eines Schachtausbaus, insbesondere einer Tübbingsäule (2), in einem abgeteuften Schacht. Diese Vorbausäule (1) besteht aus aufeinandergesetze Fertigteilringe bildenden Fertigteilsegmenten (3) aus Stahlbeton mit Vertikalfugen (4) und Horizontalfugen (5) zwischen den Fertigteilsegmenten (3). Um Stauchungen, Zerrungen und Krümmungen der Schachtröhre entgegenzuwirken, sind die Horizontalfugen (5) unter Zwischenschaltung von Kompensationsplatten (8) mittels in den Fertigteilsegmenten (3) verankerter Stahldicht ringe (9, 10, 11) überbrückt und bilden auf der Säuleninnenseite eine umlaufende, mit Fugenmörtel (12) verfüllte Ringnut (13). Dadurch kann auf einen Stahldichtmantel verzichtet werden, wenn auch die Vertikalfugen (4) mittels eines Fugenmörtels (12) verfüllt werden.
Description
60 Die Erfindung betrifft eine Vorbausäule für abzuteufende
und bereits abgeteufte Schächte, insbes. zum Verstärken eines Schachtausbaues, z. B. einer Tübbingsäule
in einem abgeteuften Schacht, bestehend aus aufeinandergesetzte Fertigteilringe bildenden Fertigteilsegmenten
aus Stahlbeton mit Vertikal- und Horizontalfugen zwischen den Fertigteilsegmenten. —
Die Erfindung umfaßt auch solche Horizontalfugen, die zwischen einem Fundament für die Vorbausäule und
folglich zwischen diesem Fundament und den darauf aufgesetzten Fertigteilsgmenten gebildet sind.
Ein ständiges Problem bereitet die Behandlung einer bereits vorhandenen Schachtsäule, die in zunehmendem
Maße unter Abbauwirkungen gelangt. Tatsächlich treten infolge solcher Abbauwirkungen Stauchungen,
Zerrungen und Krümmungen auf, aus denen eine besondere Beanspruchung des Schachtausbaues resultiert.
Selbst eine Schiefstellung der Schachtsäule ist nicht ausgeschlossen. Dann wird die Slandsicherheit des
Schachtausbaues und insbes. einer Tübbingsäule derart nachteilig beeinträchtigt, daß eine Verstärkung erforderlich
ist. Grundsätzlich könnte man daran denken, die Verstärkung der Tübbingsäule nach dem Prinzip des
Gleitausbaues mit einem Stahldichtmantel auszuführen. Das verlangt eine Bitumenfuge. In diesem Zusammenhang
ist jedoch als problematisch anzusehen, daß bei einer mit Wasser hinterfüllten Tübbingsäule das
Bitumengewicht einen inneren Überdruck erzeugt, dem die Tübbingsäule kaum gewachsen ist. Außerdem muß
das Bitumen heiß eingefüllt werden. Dadurch besteht die Gefahr, daß der Temperaturaufschlag auf die
Gußstahltübbinge diese aus dem Gleichgewicht bringt. Darüber hinaus sind diese Verstärkungsmaßnahmen
außerordentlich kostenaufwendig. Das gilt auch dann, wenn ein tragender Stahldichtmantel mit standfester
Hinterfüllung verwirklicht wird, zumal dann der Stahldichtmantel selbst im Gegensatz zu herkömmlichen
Ausführungen beim Gleitausbau erhebliche Kosten verursacht. Die gleichen Nachteile treten dann auf,
wenn zwei herkömmliche Stahldichtmäntel eingesetzt werden.
Im übrigen ist ein Ringausbau mit einem tragenden, gleitenden Schachtausbau bekannt, welcher einen mit
beweglichen Stahlbetonringen innen abgestützten Stahlblechmantel aufweist und mit einer Gleitschicht an
das Gebirge bzw. einen vorläufigen Schachtausbau angeschlossen ist, wobei der tragende, gleitende
Schachtausbau auf einem Fundament abgestützt und unter der die Gleitschicht aufnehmenden Fuge mit
Beton eingespannt ist. Um diesen Ringausbau so auszubilden, daß der tragende Schachtausbau bis zum
Fundament gleiten kann, ohne daß auf eine ausreichende Abdichtung der Ringfuge und des Gebirges
verzichtet werden muß, wird zwischen dem Einspannbeton und dem Stahlblechmantel des tragenden Schachtausbaus
eine Gleitmanschette angebracht, die von dem Fundament mindestens bis zu der die Gleitschicht
aufnehmenden Fuge reicht. — Durch diese aus DE-OS 29 04 091 bekannten Maßnahmen sind die eingangs
erläuterten Probleme nicht maßgebend beeinflußt worden.
Das gleiche gilt für andere bekannte Schachtausbauten. So ist noch ein aus voneinander unabhängigen
aufeinander 3ufgesetzten Beton- oder Stahlbetonringen bestehender Ausbau für Schächte, insbes. solche
Schächte bekannt, die in wasserführendem Gebirge stehen und/oder der Einwirkung von Gebirgsbewegungen
ausgesetzt sind. In diesem Fall sind die einzelnen zu einem Zylinderkörper zusammengesetzten Betonringe
in einem den Zylinderkörper umschließenden wasserdichten, auf ganzer Länge glatten Außenmantel
voneinander unabhängig sowohl in Richtung der Schachtachse als auch untereinander unter "inseitigem
öffnen der Fugen verkippend beweglich (vg). DE-PS
11 67 777). — Bei einem anderen bekannten Ausbau für
tiefe Schächte in nicht standfestem, wasserführenden Gebirge sind mindestens zwei mit radialem Abstand
koaxial ineinander angordnete tragende Ausbauzylinder verwirklicht, deren Ringfolge mit einem eine
Relativbewegung der Ausbauzylinder zulassenden zähflüssigen Füllmittel wie Asphalt ausgefüllt ist. Der
äußere gebirgsverbundene Ausbauzylinder ist wasserdurchlässig und gegenüber dem ihn beanspruchenden
Gebirgsdruck druckfest, jedoch radial begrenzt verformbar ausgebildet, während der innere, den anstehenden
Wasserdruck aufnehmende Ausbauzylinder wasserdicht ausgebildet ist (vgl. DE-PS 28 23 950). Ferner
kennt man einen Ringausbau für vorzugsweise im κ gefrorenen Gebirge abgeteufte Schächte, bestehend aus
einem nicht tragenden, gebirgsverbundenen Stoßausbau und einem tragenden Ausbau, der einen Anschluß an
den vorläufigen Ausbau durch eine eine Ringfuge ausfüllende Gleitschicht und eine mit einem Blechmantel
versehene, innen zylindrische Innenröhre aufweist, welche übereinander angeordnet und durch radiale
Fugen voneinander getrennte zylinderförmige Ringe aus Stahlbeton bzw. Stahlbetonfertigteilen umfaßt. Der
Außendurchmesser der Innenröhre wächst entsprechend der Teufenzunahme, wobei der Innendurchmesser
des Blechmantels mit der Zunahme des Außendurchmessers der Innenröhre zunimmt und der gebirgsverbundene
Stoßausbau den Ausbruchquerschnitten folgt (DE-AS 28 31 662). *>
Auf einem anderen Sachgebiet, nämlich dem Abdichten einer Fuge zwischen zwei in einem Stollen
iiintereinanderliegenden Vortriebsrohren aus Beton, ist
es bekannt, zwischen die Stoßflächen der Vortriebsrohre einerseits einen Ausgleichsring, andererseits beidseilig
des Ausgleichsringes Dichtungsringe einzusetzen. Bei dem innen liegenden Dichtungsring handelt es sich
um zwei elastisch nachgiebige Dichtungsprofile, die jeweils beide abgewinkelt und mit ihrem einen Ende in
der zugeordneten Stoßfläche des Vortriebsrohres eingebettet sind, während das andere Ende parallel zur
Stoßfläche der Vortriebsrohre und folglich radial verläuft. Die radial verlaufenden Enden benachbarter
Dichtungsprofile sind miteinander verbunden, und zwar verschweißt, soweit es sich um Dichtungsprofile aus
Blech handelt. Dadurch soll eine wasserfeste Abdichtung und zugleich elastische Verbindung zwischen den
Vortriebsrohren erreicht werden (vgl. AT-PS 3 31 296).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorbausäule für abzuteufende und bereits abgeteufte
Schächte, insbes. zum Verstärken eines Schachtausbaues der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, welche
unter Verzicht auf einen Stahldichtmantel einen wasserdichten Schachtausbau in rationeller und kostensparender
Weise ermöglicht, der darüber hinaus zur einwandfreien Aufnahme der aus Stauchungen, Zerrungen
und Krümmungen resultierenden Beanspruchungen geeignet ist.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Vorbausäule dadurch, daß die Horizontalfugen
unter an sich bekannter Zwischenschaltung von Kompensationsplatten mittels in den Fertigteilsegmenten
verankerter Stahldichtringe überbrückt sind und auf der Säuleninnenseite eine umlaufende, mit Fugenmörtel
verfüllte Ringnut bilden, wobei die Stahldichtringe in die Fugenflächen der Fertigteilsegmente einbetonierte
Winkelprofile mit horizontalen, mit den Fugenflächen fluchtenden Schenkeln aufweisen, die über ein umlaufendes
Stahlband miteinander verbunden, insbes. verschweißt, sind und dadurch einen U-förmigen Ringquerschnitt
zur teilweisen Aufnahme der Kompensationsplatten bilden. — Unter Kompensationsplatten sind im
Rahmen der Erfindung solche Platten zu verstehen, welche zur Aufnahme oder zumindest erheblichen
Reduzierung der aus Stauchungen, Zerrungen und Krümmungen resultierenden Beanspruchungen geeignet
sind. Auf diese Weise werden die Auswirkungen von Stauchungen, Zerrungen und Krümmungen auf die aus
den Fertigteilsegmenten aufgebaute Stahlbetonröhre erheblich abgeschwächt. Sowohl die Vertikalfugen als
auch die Horizontalfugen lassen sich bei der erfindungsgemäßen Konstruktion unschwer wasserdicht überbrükken.
Das gilt insbes. hinsichtlich der Horizontalfugen, wegen der sie abdichtenden Stahldichtringe. Diese
Konstruktion ermöglicht jedoch nicht nur in verhältnismäßig einfacher und funktionsgerechter Weise die
Verwirklichung wasserdichter Horizontalfugen, sondern die Stahldichtringe bilden darüber hinaus gleichsam
Federn, welche die Wirkungsweise der Kompensationsplatten unterstützen und zur vollständigen Aufnahme
von Strömungen und Stauchungen der Vorbausäule geeignet sind. Daher kann bei der erfindungsgemäßen
Vorbausäule auf einen Stahldichtmantel verzichtet werden. Grundsätzlich besteht ferner die Möglichkeit,
auf eine Bitumenfuge zu verzichten, wenngleich sich die erfindungsgemäße Vorbausäule mit oder ohne Gleitausbau
verwirklichen läßt. Gleitausbau verlangt nicht zwingend die Verwirklichung einer Bitumenfuge,
vielmehr kann die Verfüllung der Gleitfuge mit anderen kostengünstigeren Materialien erfolgen, wie beispielsweise
Kies, Granulatasche o. dgl. Jedenfalls ist sichergestellt, daß die erfindungsgemäße Vorbausäule Stauchungen,
Zerrungen und Krümmungen der Schachtröhre stets entgegenwirkt.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, die erfindungsgemäße Schachtsäule auch bei einem neu abzuteufenden
Schacht einzusetzen. Sofern Gleitausbau verwirklicht werden soll, läßt sich die Gleitfuge zwischen Gebirge
bzw. Hinterfüllung mit ggf. Ausbau- und Vorbausäule als verhältnismäßig dünne Fuge von z. B. 5 mm ausbilden.
Entsprechend dünn wird die einzufüllende Gleitschicht aus Bitumen als Pufferschicht oder aus einer elastomercn
Tjlie mit einem geeigneten Gleitmittel. In beiden
Fällen kann auf einen Stahldichtmantel verzichtet werden. Als Folie kommt beispielsweise eine Tctrafluoräthylenfolie,
als Gleitmittel Silikonfett in Frage. Bisher
war der Einsatz von Gleitfolien bis zu 15 cm Dicke im
Gegensatz zu einer Foliendicke bis zu lediglich 5 mm erforderlich, wie sie die erfindungsgemäße Vorbausäule
ermöglicht. Im Ergebnis werden erhebliche Material- und Kostenersparnisse erreicht.
Weitere die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind im folgenden aufgeführt. Um gleichsam eine Federwirkung
in den Horizontalfugen zu erreichen bzw. eine solche durch die Kompensationsplatte vorgegebene
Federwirkung zu erhöhen, empfiehlt die Erfindung, daß die Horizontalfugen auf der Säulenaußenseite mittels
einer weichelastischen Schnur, z. B. Füllschnur aus Schaumstoff, abgedichtet und zwischen der Schaumstoffschnur
und den Kompensationsplatten ein elastisches klebendes Dichtungsmittel, z. B. Epoxidharz,
eingebracht ist. Die Kompensationsplatten selbst können in an sich bekannter Weise als Flachspanplatten
ausgeführt sein. Die Stahldichtringe können darüber hinaus in die mit Fugenmörtel verfüllten Ringnuten
vorkragen und teilweise in den elastischen Fugenmörtel eingebettet sein. Der Fugenmörtel wirkt dadurch als
Korrosionsschutz und Abdichtung.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Winkelprofile als L-Profile oder als
einerseits L-Profile, andererseits 2-Profile ausgebildet, wobei im letzten Fall der freie Z-Schenkel das
umlaufende Stahlband bildet. Vorzugsweise: ist zwischen den Kompensationsplatten und dem Stahlband eine
umlaufende Asbestschnur eingelegt, die sich durch hohe Biege- und Druckfestigkeit auszeichnet. Endlich sind die
umlaufenden Ringnuten durch randseitige korrespondierende Aussparungen an den Längsseiten benachbarter
Fertigteilsegmente gebildet.
Weiter sieht die Erfindung vor, daß die Vertikalfugen auf der Säuleninnenseite durchlaufende Vertikalnuten
aufweisen können, die durch randseitige Aussparungen an den Stoßflächen benachbarter Fertigteilsegmente
gebildet und mittels eines Fugenmörtels verfüllt sind. Auf diese Weise wird auch für die Vertikalfugen
hinreichende Wasserdichtigkeit erreicht. Außerdem empfiehlt die Erfindung, daß die Vertikalfugen an der
Säulenaußenseite in vorgegebenen Höhenabständen singuläre korrespondierende Aussparungen aufweisen,
welche stoßflächenseitig durch gelochte Verbindungsschenkel von in die Stoßflächen einbetonierten L-Profilen
begrenzt sind, und daß die Aussparungen mit Fugenmörtel verfüllt und die benachbarten Verbindungsschenkel
durchdringende Schraubverbindungen in den Fugenmörtel eingebettet sind oder die vertikalen
Verbindungsschenkel miteinander verschweißt sind. Auf diese Weise wird also eine zusätzliche kraftschlüssige
Verbindung zwischen den Fertigteilsegmenten hergestellt. Der Fugenmörtel kann in sämtlichen Fällen ein
Epoxidharz sein. Die Fertigteilsegmente sind vorzugsweise als halbkreisförmige oder drittelkreisförmige
Segmente ausgebildet. Aber auch andere Bogenlängen sind senkbar.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß eine Vorbausäule für
einen Schachtausbau insbes. eine Tübbingsäule, in einem abgeteuften Schacht, verwirklicht wird, die sich
einerseits in rationeller und wirtschaftlicher Weise herstellen läßt, andererseits eine einwandfreie Verstärkung
des Schachtausbaues bzw. der Tübbingsäule gewährleistet Denn die Vorbausäule wirkt den aus
Stauchungen, Zerrungen und Krümmungen der Schachtröhre resultierenden Schachtbeanspruchungen in ausreichendem
Maße entgegen. Die erfindungsgemäße Vorbausäule ist besonders kostengünstig, weil sie den
Einsatz eines Stahldichtmantels überflüssig macht, jedoch mit oder ohne Gleitausbau errichtet werden
kann. Für die aus Stahlbeton bestehenden Fertigteilsegmente können hohe Betongüten gewählt werden,
wodurch ein verhältnismäßig großer freier Durchmesser im Schacht erhalten bleibt. Die Bauzeit wird
erheblich verkürzt, weil die Produktion der Fertigteilsegmente im Fertigteilwerk parallel zu den Arbeiten für
ίο die Ortbetonfundamente im Schacht abgewickelt werden kann und die Montage der Fertigteilsegmente
schneller als jede Ortsbetonkonstruktion ist. Außerdem kann grundsätzlich nicht nur auf den Stahldichtmantel,
sondern auch auf eine sonst erforderliche und is kostenaufwendige Bitumenfuge verzichtet werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen teilweisen Vertikalschnitt durch einen Schacht mit einer Tübbingsäule,
F i g. 2 einen Horizontalschnitt durch den Gegenstand nach Fig. 1,
F i g. 3 einen Vertikalschnitt durch eine Horizontalfuge zwischen zwei aufeinandergesetzten Fertigteilsegmenten
in vergrößerter Darstellung,
Fig.4 einen Vertikalschnitt durch ein Fertigteilsegment
mit einerseits Z-förmigem und andererseits L-förmigem Winkelprofil,
F i g. 5 einen Horizontalschnitt durch den Gegenstand nach F i g. 1 im Bereich einer Stoßfläche und
Fig. 6 den Gegenstand nach Fig. 4 in Ansicht auf
eine Stoßfläche ohne Winkelprofile für die Vertikalnute.
In den Figuren ist eine Vorbausäule 1 zum Verstärken eines Schachtausbaus, nämlich einer in einem abgeteuften
Schacht bereits vorhandenen Tübbingsäule 2 dargestellt. Die Vorbausäule 1 besteht in ihrem
grundsätzlichen Aufbau aus aufeinandergesetzte Fertigteilringe bildenden Fertigteilsegmenten 3 aus Stahlbeton
mit Vertikalfugen 4 und Horizontalfugen 5 zwischen to den Fertigteilsegmenten 3. Die Fertigteilsegmente 3
sind als halbkreisförmige Segmente ausgebildet, die Vertikalfugen 4 stets versetzt zueinander angeordnet.
Grundsätzlich kann zwischen der Vorbausäule 1 und der Tübbingsäule 2 eine Gleitschicht 6 mit Hinterfüllung 7
zur Verwirklichung eines Gleitausbaus eingebracht sein, was lediglich angedeutet ist. Die Horizontalfugen 5 sind
unter Zwischenschaltung von Kompensationsplatten 8 mittels in den Fertigteilsegmenten 3 verankerter
Stahldichtringe 9, 10, 11 überbrückt und bilden auf der
Säuleninnenseite eine umlaufende mit Fugenmörtel 12 verfüllte Ringnut 13. Ferner sind die Horizontalfugen 5
auf der Säulenaußenseite mittels einer weichelastischen Schnur, z. B. Schaumstoffschnur 14 abgedichtet, während
zwischen der Schaumstoffschnur 14 und den Kompensationsplatten 8 ein weichelastisches Dichtungsmittel
15, z. B. Epoxidharz, eingebracht ist. Die Kompensationsplatten 8 sind als Flachspanplatten
ausgeführt. Die Stahldichtringe weisen in die Fugenflächen 16 der Fertigteilsegmente 3 einbetonierte Winkelprofile
9, 10 mit horizontalen mit den Fugenflächen 16 fluchtenden Schenkeln auf, die über ein umlaufendes
Stahlband 11 miteinander verbunden, z. B. verschweißt,
sind und dadurch einen U-förmigen Ringquerschnitt zur teilweisen Aufnahme der Kompensationsplatten 8
bilden. Die Stahldichtringe 9, 10, 11 kragen in die mit
Fugenmörtel 12 verfüllten Ringnuten 13 vor und sind teilweise in den Fugenmörtel 12 eingebettet Die
Winkelprofile können als bloße L-Profile oder als
einerseits L-Profile 9, andererseits Z-Profile IO ausgebildet
sein, wobei dann der freie Z-Schenkel 11 das umlaufende Stahlband bildet. Zwischen den Kompensalionsplatten
8 und dem Stahlband 11 ist eine umlaufende Asbestschnur 17 eingelegt.
Die umlaufenden Ringnuten 13 sind durch randseitige korrespondierende Aussparungen 18 an den Längsseiten
benachbarter Fertigteilsegmente 3 gebildet.
Die Vertikalfugen 4 weisen auf der Säuleninnenseite durchlaufende Vertikalnuten auf. die durch randseitige
Aussparungen 19 an den Stoßflächen 20 benachbarter Fertigteilsegmente 3 gebildet und mittels eines Fugen-
mörtels 12 verfüllt sind. Auf der Säulenaußenseite weisen die Vertikalfugen 4 in vorgegebenen Höhenabständen
singuläre korrespondierende Aussparungen 21 auf, die stoßflächenseitig durch gelochte Verbindungsschenkel 22 von in die Stoßflächen 20 einbetonierten
L-Profilen 23 begrenzt sind. Die korrespondierenden Aussparungen 19 sind ebenfalls mit Fugenmörtel 12
verfüllt. In den Fugenmörtel 12 sind die benachbarten Verbindungsschenkel 22 durchdringende Schraubverbindungen
24 eingebettet. Eine solche Schraubverbindung 24 ist lediglich angedeutet. Der Fugenmörtel 12
besteht aus Epoxidharz.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Vorbausäule für abzuteufende und bereits abgeteufte Schächte, insbes. zürn Verstärken eines
Schachtausbaues, z. B. einer Tübbingsäule in einem abgeteuften Schacht, bestehend aus aufeinandergesetzte
Fertigteüringe bildenden Fertigteilsegmenten aus Stahlbeton mit Vertikal- und Horizontalfugen
zwischen den Fertigteilsegmenten, dadurch gekennzeichnet, daß die Horizontalfugen (5)
unter an sich bekannter Zwischenschaltung von Kompensationsplatten (8) mittels in den Fertigteilsegmenten
(3) verankerten Stahldichtringe (9,10,11)
überbrückt sind und auf der Säuleninnenseite eine umlaufende, mit Fugenmörtel (12) verfüllte Ringnut
(13) bilden, wobei die Stahldichtringe (9,10,11) in die
Fugenflächen (16) der Fertigteilsegmente (3) einbetonierte Winkelprofile (9, 10) mit horizontalen, mit
den Fugenflächen (3) fluchtenden Schenkeln aufweisen, die über ein umlaufendes Stahlband (II)20
miteinander verbunden, insbes. verschweißt sind und
dadurch einen U-förmigen Ringquerschnitt zur teilweisen Aufnahme der Kompensationsplatten (8)
bilden.
2. Vorbausäule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Horizontalfugen (5) auf der Säulenaußenseite mittels einer weichelastischen
Schnur (14), z. B. Schaumstoffschnur, abgedichtet und zwischen der Schaumstoffschnur und den
Kompensationsplatten (8) ein elastisches Dichtungsmittel (15), ζ. Β. Epoxidharz, eingebracht ist.
3. Vorbausäule nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsplatten (8)
als Flachspanplatten ausgeführt sind.
4. Vorbausäule nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahldichtringe (9,
10, 11) in die mit Fugenmörtel (12) vcrfüllten Ringnuten (13) vorkragen und teilweise in den
Fugenmörtel (12) eingebettet s;nd.
5. Vorbausäule nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelprofile als
L-Profile oder als einerseits L-Profile (9), andererseits
Z-Profile (10) ausgebildet sind und der freie Z-Schenkel (11) das umlaufende Stahlband bildet.
6. Vorbausäule nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Kompensationsplatten
(8) und dem Stahlband (11) eine umlaufende Asbestschnur (17) eingelegt ist.
7. Vorbausäule nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die umlaufenden
Ringnuten (13) durch randseitige korrespondierende Aussparungen (18) an den Längsseiten benachbarter
Fertigteilsegmente (3) gebildet sind.
8. Vorbausäule nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertikalfugen (4)
auf der Säuleninnenseite durchlaufende Vertikalnuten aufweisen, die durch randseitige Aussparungen
(19) an den Stoßflächen (20) benachbarter Fertigteilsegmente
(3) gebildet und mittels eines Fugenmörtels (12) verfüllt sind.
9. Vorbausäule nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertikalfugen (4)
an der Säulenaußenseite in vorgegebenen Höhenabständen singuläre korrespondierende Aussparungen
(21) aufweisen, die stoßflächenseitig durch gelochte b5
Verbindungsschenkel (22) von in die Stoßflächen
(20) einbetonierten L-Profilen (23) begrenzt sind und
daß die Aussparungen (21) mit Fugenmörtel (12) verfüllt und die benachbarten Verbindungsschenkel
(22) durchdringende Schraubenverbindungen (24) in den Fugenmörtel (12) eingebettet oder die vertikalen
Verbindungsschenkel (22) verschweißt sind.
10. Vorbausäule nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Fugenmörtel (12)
ein Epoxidharz ist.
11. Vorbausäule nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Fertigteilsegmente (3) als halbkreisförmige Segmente ausgebildet
sind oder eine geringere Bogenlänge aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813144356 DE3144356C2 (de) | 1981-11-07 | 1981-11-07 | Vorbausäule für abzuteufende und bereits abgeteufte Schächte, insbes. zum Verstärken eines Schachtausbaues z.B. einer Tübbingsäule |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19813144356 DE3144356C2 (de) | 1981-11-07 | 1981-11-07 | Vorbausäule für abzuteufende und bereits abgeteufte Schächte, insbes. zum Verstärken eines Schachtausbaues z.B. einer Tübbingsäule |
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Cited By (1)
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DE3247666C1 (de) * | 1982-12-23 | 1984-06-28 | Stewing, Albert, 4270 Dorsten | Vorbausäule für abzuteufende und bereits abgeteufte Schächte, insbes. zum Verstärken eines Schachtausbaues, insbes. einer Tübbingsäule |
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DE2823950C2 (de) * | 1978-06-01 | 1981-09-24 | Gewerkschaft Auguste Victoria, 4370 Marl | Schachtausbau, insbesondere für den Ausbau tiefer Schächte in nicht standfestem, wasserführendem Gebirge |
DE2831662B2 (de) * | 1978-07-19 | 1981-01-15 | Ausscheidung aus: 28 57 593 Ruhrkohle AG, 4300 Essen | Ringausbau für Schächte, vorzugsweise Gefrierschächte des Berg- und Tunnelbaus |
DE2904091C2 (de) * | 1979-02-03 | 1983-10-06 | Ruhrkohle Ag, 4300 Essen | Ringausbau für im vorläufig verfestigten, vorzugsweise im gefrorenen Gebirge abgeteufte Schächte des Berg- und Tunnelbaus |
-
1981
- 1981-11-07 DE DE19813144356 patent/DE3144356C2/de not_active Expired
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DE3247666C1 (de) * | 1982-12-23 | 1984-06-28 | Stewing, Albert, 4270 Dorsten | Vorbausäule für abzuteufende und bereits abgeteufte Schächte, insbes. zum Verstärken eines Schachtausbaues, insbes. einer Tübbingsäule |
Also Published As
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DE3144356A1 (de) | 1983-05-19 |
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