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Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeugdach mit einer
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durch einen Deckel verschliebaren Dachöffnung sowie mit einer in Abstand
unter der Dachhaut angeordneten Dachverkleidung, die einen mit der Dachöffnung ausgerichteten
und mittels einen verstellbaren Himmelteils verschließbaren Ausschnitt aufweist.
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Ist bei bekannten Fahrzeugdächern dieser Art (DE-PS 24 35 551 und
DE-PS 25 02 775) der Deckel verschiebbar ausgebildet und wird der Deckel zusammen
mit dem verstellbaren Himmelteil nach hinten geschoben, können sich vor allem im
hinteren Teil des Fahrgastraums bei höherer Fahrtgeschwindigkeit störende Zugluftströme
ausbilden. Ist der Deckel hinten ausstellbar und werden der Deckel und das verstellbare
Himmelteil mit ihrer Hinterkante bei fahrendem Fahrzeug hochgestellt, entsteht im
Bereich des dadurch gebildeten Spaltes ein Unterdruck, der Luft aus dem Fahrgastraum
abzieht, während Frischluft beispielsweise über im Bereich des Armaturenbrettes
vorgesehene Frischluftdüsen nachströmt. Im einen wie im anderen Falle ist es problematisch,
insbesondere den hinteren Bereich des Fahrgastraumes zugfrei mit Frischluft zu versorgen
und/ oder aus dem hinteren Teil des Fahrgastraumes verbrauchte Luft wirkungsvoll
abzuführen.
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Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Fahrzeugdach der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem auch der hintere
Teil des Fahrgastraums ohne störende Zugerscheinungen über das Dach mit Frischluft
versorgt oder aus diesem Bereich des Fahrgastraumes verbrauchte Luft wirksam abgeleitet
werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Deckel
mit einer Verstellvorrichtung zum wahlweisen Hochstellen der Deckelvorderkante und/oder
der Deckelhinterkante über die Dachhaut verbunden und der Raum zwischen der Dachhaut
und der Dachverkleidung als Luftleitkanal ausgebildet ist, der mit dem Fahrgastraum
über mindestens eine Durchtrittsöffnung verbunden ist, die hinter dem Ausschnitt
der Dachverkleidung liegt. Bei dem Fahrzeugdach nach der Erfindung wird bei Fahrt
nach Hochstellen der Deckelvorderkante Frischluft unmittelbar in den hinteren Teil
des Fahrgastraums eingeführt. Die Luftmenge läßt sich leicht regulieren, indem der
Deckel vorne mehr oder weniger weit hochgestellt wird. Durch das gezielte Einleiten
von Frischluft über die Durchtrittsöffnung oder Durchtrittsöffnungen des Frischluftkanals
werden störende Zugerscheinungen vermieden. Wird während der Fahrt in an sich für
Hebedächer und Schiebehebedächer bekannter Weise die Deckelhinterkante ausgestellt,
wird durch den sich im Bereich des Spaltes zwischen Deckelhinterkante und hinterem
Rand der Dekkelöffnung ausbildenden Unterdruck verbrauchte Luft über die Durchtrittsöffnung(en)
und den Luftleitkanal gezielt aus dem hinteren Bereich des Fahrgastraumes abgezogen.
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Es ist zwar auch bereits eine Einrichtung zum Zuführen von Luft in
den Innenraum von Kraftfahrzeugen, insbesondere Kleinbussen, bekannt (DE-AS 25 55
904), bei der unterhalb einer mit ihrer Vorderkante hochstellbaren Dachluke eine
als Spriegel ausgebildete Verteilerkammer angeordnet ist, die quer zur Fahrzeuglängsachse
liegt und etwa der Breite des Iirnenraums des Fahrzeugs entspricht, wobei im Spriegel
Austrittsöffnungen für die Frischluft vorgesehen sind. Derartige auf die Dachhaut
aufgesetzte Dachluken sind jedoch bei Personenwagen schon aus ästhetischen Gründen
unerwünscht. Daneben ist es bekannt (US-PS 2 987 979) unmittelbar hinter der Windschutzscheibe
eines
Personenwagens zwei nebeneinander liegende, mit ihren Vorderkanten hochstellbare
Deckelteile vorzusehen. Unter diesen Deckelteilen befinden sich Kammern, von denen
aus Frischluft wahlweise zu der Rückseite der Windschutzscheibe oder in den vorderen
Teil des Fahrgastraums gelangen kann. Diese Lösung eignet sich nicht für eine unmittelbare
Be- oder Entlüftung des hinteren Teils des Fahrgastraums. Außerdem können weder
die vorstehend genannte Dachluke noch die erwähnten Deckelteile die Funktion eines
normalen Schiebedachs, Schiebehebedachs oder Hebedachs übernehmen.
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Bevorzugte weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig.
1 eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugdaches nach der Erfindung, Fig.
2 eine Teildraufsicht auf das Fahrzeugdach nach Fig.1, Fign.3 in größerem Maßstab
Teillängsschnitte durch das und 4 Fahrzeugdach gemäß Fig. 1 in unterschiedlichen
Betriebsstellungen, und Fig. 5 in größerem Maßstab einen Schnitt durch eine der
Durchtrittsöffnungen.
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Die Dachhaut 2 des in Fig. 1 schematisch dargestellten Fahrzeugs 1
ist im Bereich über den Vordersitzen 3 mit einer Dachöffnung 4 versehen. Unterhalb
der Dachhaut 2 und in Abstand von dieser befindet sich eine Dachverkleidung 5 mit
einem Ausschnitt 6, der mit der Dachöffnung 4 ausgerichtet ist. Die Öffnung 4 der
Dachhaut 2 kann mittels eines Dekkels 7 wahlweise verschlossen oder freigegeben
werden. Der Ausschnitt 6 der Dachverkleidung 5 läßt sich mittels eines Himmelteils
8 freigeben oder verschließen. Der Deckel 7 und das Himmelteil 8 können ausgehend
von der Schließstellung nach hinten in einen Aufnahmeraum zwischen der Dachhaut
2 und der Dachverkleidung 5 geschoben werden. Der Deckel 7 läßt sich ferner mit
seiner Vorderkante hochstellen (Fig.3), so daß während der Fahrt Frischluft durch
die Dachöffnung 4 hindurch eintreten kann, wie dies in Fig. 1 skizziert ist.
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Die einströmende Frischluft gelangt von der Dachöffnung 4 nach hinten
in den als Luftleitkanal 9 ausgebildeten Raum zwischen der Dachhaut 2 und der Dachverkleidung
5. Die Frischluft wird in den hinteren Teil des Fahrgastraums 12, d.h. im Bereich
der Rücksitze 13, über eine vordere und eine hintere Durchtrittsöffnung 10, 11 eingeblasen,
die in der Dachverkleidung 5 hinter der Dachöffnung 4 und dem Ausschnitt 6 vorgesehen
sind.
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Zu beiden Seiten der Dachöffnung 4 und des Ausschnitts 6 sind in Längsrichtung
verlaufende Führungsschienen 14 zwischen der Dachhaut 2 und der Dachverkleidung
5 angeordnet, wobei der vordere Teil der Führungsschienen nach vorne etwas ansteigt.
An jeder der Führungsschienen 14 sind zwei Gleitstücke 15, 16 geführt, die mit Antriebskabeln
17 gekoppelt sind. Die Antriebskabel 17 stehen mit einem Antriebsritzel 18 in Eingriff
und werden mittels des Antriebsritzels 18 in Längsrichtung verschoben. Das Antriebsritzel
18 wird
seinerseits über einen Motor 19 angetrieben.
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Entsprechend den Fign. 3 und 4 ist mit dem vorderen Gleitstück 15
eine Kulisse 21 verbunden, in der ein Kulissenschlitz 20 ausgebildet ist. In den
Kulissenschlitz 20 greift ein Stift 22 ein, der an einer Halterung 23 des Deckels
7 befestigt ist. Der Kulissenschlitz 20 hat eine solche Form, daß durch Längsbewegung
des Gleitstücks 15 der Deckel 7 zwischen einer Stellung, in der er die Dachöffnung
4 bündig mit der Dachhaut 2 abschließt, und einer Stellung verstellt werden kann,
in der die Deckelvorderkante über der Dachhaut 2 liegt. Das hintere Gleitstück 16
ist mit dem hinteren Teil des Deckels 7 über einen Hebel 24 und Gelenkzapfen 25,
25' verbunden. Durch Längsbewegung des hinteren Gleitstücks 16 läßt sich der Deckel
7 zwischen einer Stellung, in der er die Dachöffnung 4 bündig mit der Dachhaut 2
verschließt, und einer Stellung verlagern, in der die Deckelhinterkante unter den
unteren hinteren Rand der Dachöffnung 4 der Dachhaut 2 abgesenkt ist. Es sind zwei
einander gegenüberliegende Anschläge 27 vorgesehen, die mit dem Dach in fester Verbindung
stehen und an denen ein mit dem Deckel 7 verbundener Arm 26 anstößt, um eine weitere
Längsverschiebung des Deckels 7 zu verhindern, wenn dieser unmittelbar unter der
Dachöffnung 4 steht. Das verstellbare Himmelteil 8 ist mit dem Dekkel 7 über einen
Stift 29 gekoppelt, der in ein Langloch 28 des Arms 26 eingreift. Das Himmelteil
8 ist durch Zusammenwirken mit dem Deckel 7 auf der Dachverkleidung 5 in Längsrichtung
verschiebbar. Der Deckel 7 ist von einer Dichtung 30 umfaßt. Der Hebel 24 wird von
einer Feder 31 in der dem Absenken der Deckelhinterkante entsprechenden Richtung
vorgespannt. Die Federkraft ist so eingestellt, daß der die Dachöffnung 4 verschließende
Deckel nach unten außer Eingriff
mit der Dachöffnung gebracht werden
kann.
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Die Durchtrittsöffnungen 10, 11 sind jalousieartig ausgebildet. Für
diesen Zweck sind mehrere querverlaufende Leitwände 33 in einem rechteckigen Rahmen
32 vorgesehen, der mit der Dachverkleidung 5 über Schrauben 34 verbunden ist.
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Zur Umlenkung des Luftstroms kann an der Oberseite des Rahmens 32
eine vorspringende Wand 35 vorgesehen sein. Die Durchtrittsöffnungen 10, 11 können
ferner mit Verschlußlamellen oder dergleichen versehen sein, um die Menge der zuströmenden
Frischluft einzustellen.
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In den Fign. 1 und 3 ist der Deckel 7 in einer Lage dargestellt, in
der die Deckelvorderkante über die Dachhaut 2 angehoben ist, d.h. der Deckel nach
vorne ansteigend schräg gestellt ist. In diesem Zustand steht der Stift 22 am oberen
Ende des Kulissenschlitzes 20 der Kulisse 21. Der Anschlag 27 liegt an dem Arm 26
an; die Deckelhinterkante stützt sich über die Dichtung 30 am hinteren Rand der
Dachöffnung 4 ab. Solange die Gleitstücke 15, 16 nicht nach vorne geschoben werden,
verbleibt der Deckel 7 in der veranschaulichten Stellung. Der Ausschnitt 6 der Dachverkleidung
5 ist mittels des Himmelteils 8 abgedeckt. Fährt das Fahrzeug 1 in diesem Zustand,
tritt Frischluft über die Dachöffnung 4 ein; sie gelangt über den Kanal 9 zwischen
der Dachhaut 2 und der Dachverkleidung 5 sowie über die Durchtrittsöffnungen 10,
11 unmittelbar in den hinteren Teil des Fahrgastraums 12. Der Ausschnitt 6 der Dachverkleidung
5 ist dabei versperrt.
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Wenn die Dachöffnung 4 freigegeben ist, befinden sich der Deckel 7
und das Himmelteil 8 in dem Raum zwischen der Dachhaut
2 und der
Dachverkleidung 5. Wird der Motor 19 in Schließrichtung betätigt, bewegen sich das
vordere und das hintere Gleitstück 15, 16 gemeinsam entlang der Führungsschiene
14; der Deckel 7 und das Himmelteil 8 werden vorbewegt. Während dieser Phase wird
der Hebel 24 von der Feder 31 nach unten vorgespannt; er liegt an einem Anschlag
36 an. Der Deckel 7 wird dadurch von dem Hebel 24 nach vorne geschoben. Wenn der
Deckel eine unmittelbar unter der Dachöffnung 4 liegende Stellung erreicht und die
Dichtung 30 an der Deckelvorderkante mit dem vorderen Rand der Dachhaut 2 in Kontakt
kommt (ausgezogene Darstellung in Fig. 4), legt sich der Anschlag 27 gegen den Arm
26 an, wodurch eine weitere Vorwärtsbewegung des Deckels 7 verhindert wird. Wenn
die Gleitstücke 15, 16 jetzt gemeinsam weiter nach vorne laufen, wird der Hebel
24 entgegen der Kraft der Feder 31 aufgestellt; der Deckel 7 wird hinten nach oben
geschoben, bis er die Dachöffnung 4 verschließt und mit der Dachhaut 2 im wesentlichen
bündig liegt (strichpunktierte Darstellung in Fig. 4). Der Ausschnitt 6 der Dachverkleidung
wird mittels des Himmelteils 8 verschlossen. Auf einen Schließbefehl hin bleibt
der Motor 19 in dieser Lage stehen.
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Auf einen anderen Befehl hin läuft der Motor 19 in der gleichen Drehrichtung
wie bei der zuvor erläuterten-Verstellphase weiter, um für eine Frischluftzufuhr
zu sorgen. Dabei bewegen sich die Gleitstücke 15, 16 zusammen nach vorne. Der Stift
22 läuft entlang dem Kulissenschlitz 20 der Kulisse 21, wodurch der Deckel 7 vorne
nach oben geschoben wird, wie dies in Fig. 3 veranschaulicht ist. Obwohl dabei der
Hebel 24 aufgrund der Verstellung des Gleitstücks
16 von der strichpunktiert
dargestellten Lage in die mit ausgezogenen Linien veranschaulichte Stellung übergeht,
ändert sich die Höhenlage der Hinterkante des Deckels 7 nicht. Der Deckel 7 verbleibt
infolgedessen in der in Fig.3 mit ausgezogenen Linien veranschaulichten Stellung.
Frischluft kann in der erläuterten Weise zuströmen.
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Beim Öffnen des erläuterten Schiebedachs laufen die geschilderten
Vorgänge in entgegengesetzter Richtung ab.
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Bei dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel wird der Dekkel 7 durch
das Zusammenwirken einer Kulissenanordnung und eines Hebelmechanismus in lotrechter
Richtung verstellt und gekippt. Es versteht sich, daß für die erläuterten Bewegungsabläufe
auch andere Verstelleinrichtungen vorgesehen werden können. Außerdem ist es aus
Sicherheitsgründen zweckmäßig, zusätzliche Verriegelungen vorzusehen. Die Anordnung
kann so ausgelegt werden, daß der Deckel 7 nur gekippt, aber nicht verschoben wird.
Der Antrieb kann nach Wunsch von Hand oder motorisch erfolgen.
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Im Falle der anhand der Zeichnung erläuterten Ausführung ist der Deckel
7 mit seiner Vorderkante über die Dachhaut 2 ausstellbar. Stattdessen oder zusätzlich
kann die Anordnung so getroffen sein, daß der Deckel 7 mit seiner Hinterkante über
die Dachhaut ausschwenkbar ist, wie dies für Schiebehebedächer bekannt ist. über
die Durchtrittsöffnungen 10, 11 und den Luftleitkanal 9 kann dann Luft aus dem hinteren
Teil des Fahrgastraums 12 abgezogen werden.
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