-
Fernsteuerung
-
Die Erfindung betrifft eine Fernsteuerung eines an das elektrische
Versorgungsnetz angeschlossenen Verbrauchers, bei der ein Fernsprechnetz als Übertragungsstrecke
zwischen einem rufenden Telefonapparat und einem angewählten Empfangsapparat dient,
der über einen Dekodierer den Verbraucher schaltet, wobei Freitonzeichen beim rufenden
Apparat Rufzeichen bei dem angewählten Apparat entsprechen.
-
Eine derartige Fernsteuerung ist marktbekannt. Sie arbeitet mit einem
Empfangsapparat, der parallel zu einem Telefonapparat an das Fernsprechnetz angeschlossen
ist. Wird der Empfangsapparat über die betreffende Rufnummer angewählt, dann erfolgt
eine Textansage. Mit einem speziellen Sender kann vom rufenden Telefonapparat ein
Signal auf den Empfangsapparat übertragen werden.
-
Durch dieses Signal wird ein an den Empfangsapparat
angeschlossener
Verbraucher ein- oder ausgeschaltet.
-
Dadurch ist es beispielsweise möglich, von einem weit entfernten Ort
aus die Beleuchtung oder die Heizung eines Hauses oder einer Wohnung ein- oder auszuschalten.
-
Nachteilig erscheint bei diesem System, daß für die Durchführung des
Schaltvorganges ein spezieller Sender nötig ist.
-
Bei der bekannten Fernsteuerung kann zwar ein fremder Anrufer den
Schaltzustand nicht ändern. Er erhält jedoch Informationen über den jeweiligen Schaltzustand.
Dies ist oft unerwünscht.
-
Die Zeit, während der das Fernsprechnetz zur Durchführung eines Schaltvorgangs
belegt ist, ist relativ lang. Dies ist insbesondere im Fernverkehr ungünstig.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fernsteuerung der eingangs genannten
Art anzugeben, die kein individuelles Sendegerät benötigt.
-
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe dadurch gelöst, daß von dem angewählten
Telefonapparat die Rufzeichen auf einen Empfänger übertragen werden, dem der Dekodierer
nachgeschaltet ist und daß der Dekodierer die Anzahl der empfangenen Rufzeichen
erfaßt und bei deren Übereinstimmung mit einem eingestellten Sollwert den Verbraucher
schaltet.
-
Ist der Dekodierer beispielsweise so eingestellt, daß
er
nach dem sechsten Rufzeichen einer Rufzeichenfolge schaltet, dann kann der Inhaber
der Wohnung den betreffenden Verbraucher von einem entfernten Ort schalten, indem
er seine Rufnummer von irgendeinem Telefonapparat anwählt und nach dem sechsten
Freitonzeichen den Hörer wieder auflegt. Es bedarf hierzu keines eigenen Senders.
Die Netzbelegungszeit ist kurz. Außerdem erhält ein fremder Anrufer keinen Hinweis
auf die Schaltmöglichkeit.
-
Da es möglich ist, daß auch ein fremder Anrufer zufällig im Beispielsfalle
sechs Freitonzeichen abwartet, bevor er auflegt, ist in Ausgestaltung der Erfindung
der Dekodierer so ausgelegt, daß er zwei Rufzeichenfolgen erfaßt, die durch eine
Pause getrennt sind, welche wenig größer als die Dauer einer zweiten Anwahl ist.
Ist der Dekodierer beispielsweise so eingestellt, daß er dann schaltet, wenn sechs
Rufzeichen bei der ersten Anwahl und ein Rufzeichen bei der zweiten Anwahl auftreten,
dann sind beim rufenden Telefonapparat nach der ersten Anwahl sechs Freitonzeichen
und nach einer erneuten zweiten Anwahl ein Freitonzeichen abzuwarten. Daß ein fremder
Anrufer zufällig zwei der Einstellung des Dekodierers entsprechende Freitonzeichenfolgen
nacheinander abwartet, ist unwahrscheinlich.
-
Der Dekodierer könnte auch so ausgelegt werden, daß er mehr als zwei
durch Pausen getrennte Rufzeichenfolgen erfaßt. Allerdings würde dann die Gesamtwählzeit
zur Durchführung eines Schaltvorganges entsprechend länger.
-
Zur Sicherheit gegen Fremdbedienung ist die zum Schalten nötige Anzahl
von Rufzeichen für beide Rufzeichenfolgen getrennt einstellbar. Dadurch ist die
Möglichkeit einer vielfältigen Kodierung gegeben.
-
Eine besonders einfache Kopplung zwischen dem angewählten Telefonapparat
und dem Empfänger wird dadurch erreicht, daß der Empfänger die akustischen Ruftonzeichen
des angewählten Telefonapparats auswertet. Es ist jedoch auch möglich, die elektrischen
Rufzeichen auszuwerten.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung. In der Zeichnung zeigen: Figur
1 einen Schaltplan einer Fernsteueranlage schematisch und Figur 2 ein Zeitdiagramm.
-
Von einem rufenden Telefonapparat 1 aus ist über ein öffentliches
oder privates Fernsprechnetz 2 ein Telefonapparat 3 anzuwählen. In dem Raum 4, in
dem der Telefonapparat 3 aufgestellt ist, ist in seiner Nähe ein Empfangsgerät 5
aufgestellt.
-
Das Empfangsgerät 5 weist einen akustischen Empfänger 6
auf,
dem ein Dekodierer 7 nachgeschaltet ist. Mittels des Dekodierers 7 ist ein erster
Schalter 8 oder ein zweiter Schalter 9 schaltbar. Mit dem ersten Schalter 8 ist
ein erster Verbraucher 10, beispielsweise eine Heizungsanlage, einschaltbar. An
den zweiten Schalter 9 ist ein zweiter Verbraucher 11 angeschlossen.
-
An dem Empfangsgerät 5 sind zwei Sollwertschalter 12 und 13 vorgesehen,
die dem ersten Schalter 8 zugeordnet sind. Für den zweiten Schalter 9 sind zwei
Sollwertschalter 14 und 15 vorgesehen. Die Sollwertschalter 12 und 13 einerseits
und die Sollwertschalter 14 und 15 andererseits lassen sich jeweils auf Werte zwischen
"1" und beispielsweise 9 einstellbar. Beim Empfang der der Einstellung der Sollwertschalter
12 und 13 gleichen Impulszeichenfolgen schaltet der Schalter 8.
-
Beim Empfang der der Einstellung der Sollwertschalter 1 und 15 gleichen
Impulszeichenfolgen schaltet der Schalter 9.
-
Beim Diagramm nach Figur 2 ist davon ausgegangen, daß der Sollwertschalter
12 auf "4tal, der Sollwertschalter 14 auf "6" und die Sollwertschalter 13 und 14
jeweils auf 1 eingestellt sind.
-
Der Benutzer merkt sich die gewählte Einstellung. Will er dann von
einem Telefonapparat 1 aus zunächst den Schalter 8 betätigen, dann wählt er die
Teilnehmernummer seines Telefonapparats 3. Der Wahlbeginn ist in Figur 2 mit tl
bezeichnet. Nach dem Wählen wird dann zum Zeitpunkt
t2 ein erstes
Freitonzeichen F1 auftreten. Diesem folgen Freitonzeichen F2, F3 und F4. Nach dem
Freitonzeichen F4 legt der Benutzer zum Zeitpunkt t3 den Hörer auf. Bis dahin sind
am angewählten Telefonapparat 3 vier Ruftonzeichen R1 bis R4 aufgetreten. Diese
hat über den Empfänger 6 der Dekodierer 7 erfaßt. Nach dem Ablauf der Pausenlänge
zwischen zwei Ruftonzeichen stellt der Dekodierer 7 fest, daß ein fünftes Ruftonzeichen
nicht eingeht. Beim Vergleich mit dem Sollwert des Sollwertschalters 12 stellt der
Dekodierer 7 Übereinstimmung fest. Wären weniger oder mehr als vier Ruftonzeichen
empfangen worden, hätte der Dekodierer 7 gelöscht.
-
Nach dem Auflegen zum Zeitpunkt t3 nimmt der Benutzer zum Zeitpunkt
t4 eine zweite Anwahl vor. Daraufhin wird er zum Zeitpunkt t5 ein Freitonzeichen
F1' hören. Nach diesem legt er zum Zeitpunkt t6 auf. Dementsprechend ist beim Dekodierer
7 ein Ruftonzeichen R1' eingegangen.
-
Der Dekodierer 7 stellt also auch Übereinstimmung mit dem Wert des
Sollwertschalters 13 fest. Er schaltet jetzt den Schalter 8, wodurch der Verbraucher
10 eingeschaltet wird.
-
Der Dekodierer 7 löscht auch, wenn die zweite Ruftonfolge Ri', die
im Beispielsfalle auf nur einen Rufton eingestellt ist, nicht dem Sollwert entspricht.
Der Dekodierer 7 löscht außerdem, wenn nach einer bestimmten Zeit nach dem Beginn
oder Ende der ersten Ruftonfolge R1 ... keine weitere Ruftonfolge R1' ... auftritt.
Diese
Zeit ist so lang, daß der Benutzer den zweiten Anwahlvorgang
auch bei langen Rufnummern durchführen kann.
-
Will der Benutzer den zweiten Schalter 9 betätigen, dann wartet er
bei der genannten Einstellung beim ersten Anwahlvorgang sechs Freitonzeichen und
beim zweiten Anwahlvorgang ein Freitonzeichen ab, Im Diagramm ist dies nach dem
Zeitpunkt t6 angedeutet.
-
Die beiden vom Dekodierer 7 durchgeführten Schaltfunktionen lassen
sich auch so auswerten, daß mit der einen Schaltfunktion ein Schalter eingeschaltet
und mit der anderen Schaltfunktion dieser Schalter abgeschaltet wird.
-
Die Fernsteuerung ist gegen unerwünschte Fremdbetätigung geschützt,
da in zwei aufeinanderfolgenden Wahlvorgängen jeweils die richtige Anzahl von Freitonzeichen
abgewartet werden muß, um ein Schalten zu bewirken. ftndererseits ist sie zusätzlich
dadurch geschützt, daß der Benutzer selbst die zum Einschalten nötigen Werte einstellen
kann.
-
Bei der beschriebenen Fernsteuerung braucht die Sprechverbindung zwischen
den Telefonapparaten 1 und 3 zur Fernsteuerung nicht eingeschaltet werden. Es erübrigt
sich also ein Geräteteil, das ähnlich wie ein Anrufbeantworter die Sprechverbindung
schaltet. Denn in der Anzahl der Rufzeichen selbst ist die Steuerinformation enthalten.
-
- Leerseite -