-
Offset-Druckzylinder mit Druckplatte
-
Die Erfindung betrifft einen Offset-Druckzylinder mit Druckplatte,
welche mittels zweier Einspannschienen an beiden Umfangenden der Druckplatte auf
den Zylinderumfang gespannt ist, wobei die Einspannschienen in eine Umfangsausnehmung
des Druckzylinders eingesetzt sind und sich sowohl in Umfangsrichtung als auch beidseits
in axialer Richtung an Gegenlagerflächen des Druckzylinders abstützen.
-
Bei einem bekannten Offset-Druckzylinder dieser Art sind beide Einspannschienen
mit Verstell-Anschlägen versehen, welche nach dem Auflegen der Druckplatte stets
neu eingestellt werden zur genauen Lagenjustierung der aufgespannten Druckplatte.
-
Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, den Druckplattenwechsel zu
beschleunigen.
-
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die in Rotationsrichtung des
druckenden Druckzylinders vordere Einspannschiene mit an den Gegenflächen anliegenden
Festanschlägen versehen ist. Bei einem Druckplattenwechsel ist also lediglich die
hintere Einspannschiene durch entsprechende Betätigung der Verstell-Anschläge nachzujustieren.
-
Um die herkömmlichen Offset-Druckzylinder mit Druckplatte und jeweils
gesondert einzujustierenden Einspannschienen in einfacher Weise umrüsten zu können,
wird vorgeschlagen, daß die Festanschläge von mit der vorderen Einspannschiene verschraubten
Schraubelemente gebildet sind, jeweils mit fixierter Schraubverbindung. Ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung liegt darin, daß bei einer prinzipiellen
Änderung der geometrischen Anordnung zum Beispiel der Druckplatten-Abmessungen eine
Anpassung der Festanschläge möglich ist.
-
Zur zuverlässigen und schnellen Fixierung der jeweiligen Schraubverbindung
wird vorgeschlagen, daß die Schraubverbindung verklebt ist.
-
Bevorzugt ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß wenigstens einer der
beiden axialen Festanschläge von einer Madenschraube gebildet ist. Derartige Madenschrauben
lassen sich bei entsprechend geringer Gewindesteigung exakt einstellen; die Anlagefläche,
mit welcher die Madenschraubenenden an der jeweiligen Gegenlagerfläche anliegen,
ist zwar relativ klein, jedoch aufgrund der geringen axialen Kräfte ausreichend
groß, um bleibende Verformungen der Madenschraube bzw. der Gegenlagerfläche auszuschließen.
-
Zur Aufnahme der Kräfte in Umfangsrichtung sind erfindungsgemäß wenigstens
zwei Umfangs-Festanschläge vorgesehen, vorzugsweise in Form von Kopfschrauben, deren
Schraubenköpfe an der jeweiligen Gegenlagerfläche des Druckzylinders anliegen. Aufgrund
der von den Schraubenköpfen gebildeten relativ großen Anlagefläche verteilt sich
die relativ hohe Umfangs-Zugkraft auf eine ausreichend große Fläche.
-
Die Erfindung wir im f6Ienden anhand der Zeichnung an einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel erläutert.
-
Es zeigt: Fig. 1 eine vereinfachte Draufsicht auf einen erfindungsgemäß
ausgebildeten Offset-Druckzylinder mit Druckplatte im Bereich der beiden Spannschienen
und Fig. 2 einen Detailschnitt nach Linie II-II in Fig. 1 Der Offset-Druckzylinder
ist in den Fig. 1 und 2 mit 10 bezeichnet. Die Rotationsachse trägt die Bezugsziffer
12. Der Pfeil A symbolisiert die Rotationsrichtung Auf den Druckzylinder 10 ist
eine lediglich strichliert angedeutete Druckplatte 14 gespannt und zwar mit Hilfe
einer in Rotationsrichtung A vorderen Einspannschiene 16 sowie einer hinteren Einspannschiene
18. An beiden Axialenden des Druckzylinders befindet sich ein radial nach außen
vorstehender Umfangssteg (Schmitzring) 20.
-
Die beiden Einspannschienen 16 und 18 sind in eine Umfangsausnehmung
22 des Druckzylinders 10 eingesetzt.
-
Jede Einspannschiene besteht aus einem Schienenunterteil 16a sowie
einem Schienenoberteil 16b. Wie in Fig. 2 angedeutet ist, wird das jeweilige Umfangsende
der Druckplatte 14 auf das Schienenunterteil 16a aufgelegt und mit Hilfe des Schienenoberteils
16b am Schienenunterteil befestigt. Die Befestigung kann mittels Befestigungsschrauben
24 erfolgen, welche das Oberteil 16b und die Druckplatte 14 durchsetzend in Einschraubgewinde
26 des Unterteils 16a eingeschraubt sind. Die dargestellte Art der Befestigung der
Druckplatte an der Einspannschiene ist stark vereinfacht und kann auch abweichend
vom dargestellten Ausführungsbeispiel realisiert sein.
-
Jedoch muß jeweils sichergestellt sein, daß die Druck-
platte
14 sowohl in Umfangsrichtung (A) wie auch in Achsrichtung (Achse 12) wohl definiert
an der vorderen Einspannschiene 16 festgelegt ist. Dies wird im dargestellten Beispiel
dadurch erreicht, daß der zur Achse 12 parallele Rand 25 der Druckplatte 14 an einen
radial nach außen abstehenden und zur Achse 12 parallelen Anschlagssteg 28 des Schienenunterteils
16a anschlägt; in Umfangsrichtung A verlaufende Rippen 30 des Schienenunterteils
16a greifen in entsprechende Ausnehmungen der Druckplatte 14 ein, um diese in axialer
Richtung an der Einspannschiene 16 festzulegen.
-
Die vordere Einspannschiene 16 stützt sich in Umfangsrichtung über
zwei Kopfschrauben 32 am Druckzylinder 10 ab. Wie Fig. 2 zeigt, ist hierzu das Schienenunterteil
16a mit entsprechenden Einschraubgewinden 34 versehen, in welche in Rotationsrichtung
A jeweils eine Kopfchraube 32 eingeschraubt ist, so daß der Schraubenkopf 36 zur
Anlage an einer radialen und zur Achse 12 parallelen Gegenlagerfläche 38 des Druckzylinders
10 kommt. Die Gegenlagerfläche 38 bildet eine Seitenflä:-che der Umfangsausnehmung
22. Die beiden Kopfschrauben 32 sind so weit in das Schienenunterteil 16a eingeschraubt,
daß die an der vorderen Einspannschiene 16 festgelegte Druckplatte (nach einigen
Probeumläufen des Druckzylinders) genau eine vorbestimmte Umfangslage gegenüber
dem Druckzylinder einnimmt.
-
Dementsprechend sind zur axialen Festlegung der vorderen Einspannschiene
16 an beiden axialen Enden der Schiene Madenschrauben 40 in beiden axialen Stirnflächen
42 des Schienenunterteils 16a eingeschraubt und zwar so weit, daß beide Madenschraubenköpfe
44 gleichzeitig an der zur Achse 12 senkrechten Innenseite 46
der
beiden Umfangsrandstege (Schmitzringe) 20 im wesentlichen spielfrei anliegen. Die
axiale Lage der vorderen Einspannschiene wird mit Hilfe der beiden Madenschrauben
40 so festgelegt, daß die an der vorderen Einspannschiene festgelegte Druckplatte
14 ihre axiale Soll-Lage einnimmt.
-
Die auf diese Weise hergestellte Anschlags-Justierung der Einspannschiene
16 wird auch bei einem Wechsel der Druckplatte beibehalten. Damit sich die Justierung
nicht ändert, sind sämtliche Schraubenverbindungen mit Hilfe entsprechender Metallkleber
dauerhaft fixiert.
-
Die hintere Einspannschiene 18 ist im Gegensatz zur vorderen Einspannschiene
16 mit Verstell-Anschlägen versehen, nämlich mit zwei Schraubbolzen 50 zur Abstützung
der Einspannschiene 18 in Umfangsrichtung an einer der axialen Gegenlagerfläche
38 der vorderen Einspannschiene 16 gegenüberliegenden Gegenlagerfläche 52 sowie
mit seitlichen Schraubbolzen 54, welche sich an den Innenseiten 46 der beiden Umfangsrandstege
(Schmitzringe) 20 abstützen. Die beiden Schraubbolzen 50 durchsetzen die hintere
Einspannschiene 18 vollständig; ein Schraubbolzen-Mehrkantkopf 56 befindet sich
jeweils auf der der vorderen Einspannschiene zugewandten Seite der hinteren Einspannschiene
18. Dementsprechend liegt das andere Bolzenende an der Gegenlagerfläche 52 an. Die
beiden Schraubbolzen 54 dagegen liegen mit der Bolzenkopf-Oberseite an der Innenseite
46 der Umfangsrandstege 24 an.
-
Beim Anlegen einer neuen Druckplatte wird diese als erstes an der
vorderen Einspannschiene 16 in der beschriebenen Weise lagenjustiert befestigt und
sodann die vordere Einspannschiene in die Umfangsausnehmung 22 ein-
gesetzt.
Anschließend läßt man den Offset-Druckzylinder 20 einige Male umlaufen, so daß die
Druckplatte 14 unter der Einwirkung der an den Druckzylinder anpressenden Gegenwalze
seine endgültige Lage findet. Das hintere Ende der Druckplatte kann dabei bereits
mit der hinteren Einspannschiene 18 verbunden sein, jedoch mit seitlichem Spiel
sowie mit Umfangsspiel der hinteren Einspannschiene innerhalb der Ausnehmung 22.
Nach Durchführung der Probeläufe wird die hintere Einspannschiene durch Einschrauben
der Schraubbolzen 50 sowie entsprechendes Herausschrauben der Schraubbolzen 54 spielfrei
innerhalb der Umfangsausnehmung 22 festgelegt.
-
Unter Umständen kann beim Einspannen einer Druckplatte 14 ein Nachjustieren
der vorderen Einspannschiene 16 erforderlich sein. Hierzu kann die Einspannschiene
16 mit zusätzlichen Schraubbolzen versehen sein, welche den Schraubbolzen 50 der
hinteren Einspannschiene 18 entsprechen, in entsprechender urientierung, d.h. mit
an der Gegenlagerfläche 38 anliegendem Schraubbolzenende. Der entsprechende Mehrkantkopf
liegt dann auf der der hinteren Einspannschiene 18 zugewandten Seite der vorderen
Einspannschiene 16.