DE3325031A1 - Infrarot-kopfhoerer - Google Patents
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Description
Sennheiser electronic KG, Wennebostel S Io o26
3oo2 Wedemark 2 06.o7.1983
Infrarot-Kopfhörer
Die Erfindung bezieht sich auf einen Infrarot-Kopfhörer, welcher aus zwei über vorzugsweise einen Kinnbligel miteinander
mechanisch verbundenen Wiedergabewandlern besteht und im weiteren die im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
genannten Merkmale aufweist.
Infrarot-Hörer dieser Gattung sind durch die Deutsche Patentschrift
24 31 937 bekanntgeworden. Ganz allgemein werden Infrarot-Kopfhörer zur drahtlosen Tonübertragung eingesetzt, so zum
Beispiel bei der übertragung des Fernsehtons von einem Fernsehgerät
zu dem Fernsehteilnehmer oder auch von HiFi-Anlagen zu
dem Zuhörer. Ein weiteres Einsatzgebiet liegt in der übertragung von Informationen in Schulen für Hörgeschädigte oder auch
bei Konferenzen mit umfangreicher Teilnehmerzahl. Ferner ist auch der Einsatz von Infrarot-Anlagen in Theatern und Lichtspielhäusern
bekanntgeworden, in welchen insbesondere Hörgeschädigte die zusätzlich über eine Infrarot-Strahlung übertragene
Toninformation mit Infrarot-Kopfhörern aufnehmen können.
Es hat sich jedoch als nachteilig herausgestellt, daß sich ganz
besonders Hörgeschädigte beim Tragen solcher Kopfhörer von der Umwelt abgeschlossen fühlen, da sie akustische Ereignisse aus
der Umgebung sowieso nur schwer und beim Anlegen von Kopfhörern
kaum noch wahrnehmen können. Deswegen sind entsprechend der oben genannten Patentschrift 24 31 937 Infrarot-Kopfhörer zusätzlich
mit Mikrofonen und nachgeschalteten Verstärkern ausgerüstet worden,
um dem Benutzer wahlweise die Möglichkeit zu bieten, Toninformationen
über die Infrarotstrecke und/oder dem akustischen Schall feld direkt zu entnehmen.
Beim Einsatz solcher mit zusätzlichen Mikrofonen ausgerüsteter
Infrarot-Kopfhörer hat sich ein schwerwiegender Nachteil herausgestellt. Obwohl dieser so ausgerüstete Infrarot-Kopfhörer zusätzlich
zur Infrarot-Tonübertragung für den Hörgeschädigten ein zusätzliches leistungsfähiges stereophones Hörgerät darstellt,
kann die an sich mögliche Verstärkung der Mikrofonkanäle nicht ausgenutzt werden, da durch die Nähe der Mikrofone
zum Mund des Benutzers auch dessen eigene Stimme verstärkt wird. Dieser Nachteil tritt umso mehr auf, wenn als Ausführungsform
für den Infrarot-Kopfhörer ein Kinnbügel system verwendet wird, bei welchem sich die Mikrofone naturgemäß sehr nahe am Munde
befinden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einerseits eine möglichst
hohe Verstärkung in den Mikrofonkanälen zu erzielen, um dem
Benutzer eine hohe Empfindlichkeit bei der Aufnahme von Umweltschal!
zu ermöglichen und andererseits die Lautstärke der übertragenen eigenen Stimme zu vermindern oder zu unterdrücken.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Infrarot-Kopfhörer der oben beschriebenen Art dadurch gelöst, daß die Mikrofone
mit einem Abstand voneinander am Kinnbügel derart angeordnet sind, daß sie sich im aufgesetzten Zustand des Kopfhörers symmetrisch
zur Medianebene eines Benutzerkopfes befinden und daß die von den Mikrofonen abgeleiteten Signale gegenphasig im gleichen
Verhältnis dem jeweils anderen Mikrofonverstärker zugeführt werden.
Zweckmäßige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Infrarot-Kopfhörers
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
An sich sind aus der Stereo-Übertragungstechnik Schaltungsanordnungen
bekanntgeworden, bei denen wiedergabeseitig Informationen des linken Kanals denen des rechten Kanals und umgekehrt zugeführt werden.
-X-
Diese auch als Basisverbreiterung bekannte Schaltungsmaßnahme
weist jedoch den Nachteil auf, daß in der Mitte vor dem Zuhörer ein sogenanntes Loch entsteht. Durch Phasen- und Frequenzgangbeeinflussung
der jeweils zugemischten Informationen ist versucht worden, diesen akustischen Nachteil zu verringern. Die Erfindung
macht sich nun diesen Nachteil zunutze, in dem sie die von den Mikrofonen abgeleiteten Signale gegenphasig mit gleichem
Pegel beziehungsweise im gleichen Verhältnis und ohne Frequenzbeeinflussung
dem jeweils anderen Kanal zuführt. Da sich die Mikrofone symmetrisch zur Medianebene des Benutzerkopfes befinden, kann
hier in vorteilhafter Weise die Auslöschung der eigenen Stimme in
dem gewünschten Maß oder fast vollständig erzielt werden.
Anhand der nachfolgenden Beschreibung und einer Zeichnung wird ein Infrarot-Kopfhörer nach der Erfindung beispielsweise beschrieben.
Im einzelnen zeigen die
Abbildung 1 einen Infrarot-Kopfhörer nach der Erfindung in einer
Gesamtansicht
Abbildung 2 ein Blockschaltbild des Infrarot-Kopfhörers
Abbildung 3 eine Schaltungseinzelheit.
Die Abbildung 1 zeigt einen Infrarot-Kopfhörer nach der Erfindung,
wie er in der Ausführung als Kinnbügel-Hörer von einem Benutzer getragen
wird. Der die Wiedergabewandler 1 und 2 mechanisch verbindende
Kinnbügel besteht aus dem Grundgehäuse 3 und den Bügel enden 4 und 5, die die zu den Wiedergabewandlern 1 und 2 führenden elektrischen
Leitungen aufnehmen. Das Grundgehäuse 3 enthält die elektronischen Schaltungen, die hinter den Einspracheöffnungen 6 und 7
befindlichen Mikrofone, die zur Aufnahme der Infrarot-Strahlung
dienende und mit einer Optik versehenen Infrarot-Diode 8, einen Funktionsschalter 9 und einen Lautstärkeeinsteller lo. Die Stromversorgung
für die elektronischen Schaltungen kann beispielsweise aus einem an das Grundgehäuse 3 ansteckbaren Akkumulator 11 bestehen.
In Abbildung 2 ist im Prinzip und anhand eines Blockschaltbildes
die elektrische Schaltung dargestellt. Die von den Mikrofonen 6
und 7 abgegebenen Signal spannungen werden in den Mikrofonverstärkern
12 und 13 verstärkt. Mit der Bezugszahl 14 ist eine Verbindung zwischen diesen Verstärkern dargestellt, über
die eine Zusammenschaltung derselben derart erfolgt, daß die von den Mikrofonen abgeleiteten Signale gegenphasig und mit
gleichem Pegel dem jeweils anderen Mikrofonverstärker zugeführt
werden. Symmetrisch zu den Mikrofonen 6 und 7 einfallende Schallwellen werden also zu keinen oder nur zu sehr geringen
Ausgangssignalen an den Ausgängen der Mikrofonverstärker
führen. Eine besonders zweckmäßige Schaltungsanordnung zur Verstärkung
und gegenphasigen Verkopplung der Mikrofonsignale ist in der Abbildung 3 im Prinzip dargestellt. Die von den Mikrofonen
kommenden Signal spannungen werden einer Vorverstärkerstufe V beziehungsweise V zugeführt und im weiteren über die nachfolgenden
Transistoren T beziehungsweise T1 weiter verstärkt. Diese dem
jeweiligen rechten beziehungsweise linken Kanal zugeordneten Transistoren ergeben in ihrer Zusammenschaltung über eine Emitterkopplung
eine Differenzverstärkerschaltung. Gleichphasige, den
Verstärkerstufen V beziehungsweise V zugeführten Signale werden
unterdrückt, während hingegen besonders überwiegende Signale des rechten oder des linken Kanals verstärkt weitergeführt werden.
Für die Selbstkontrolle des Hörgeschädigten beim Sprechen kann es
sich vorteilhaft auswirken, wenn die eigene Sprache nicht voll unterdrückt
wird, sondern ein geringer Grundpegel ähnlich dem Mithöreffekt beim Fernsprecher erhalten bleibt. Mit dem Widerstand R
in der Schaltung nach Abbildung 3 kann hier eine individuelle Kompensation eingestellt werden.
Bevor die Mikrofon-Ausgangssignale R und L den Endstufenverstärkern
16 und 17 über eine für jeden Kanal getrennt gehaltene Summierschaltung 15 zugeführt werden - Abbildung 2 -, durchlaufen
sie sogenannte Schwellenwertschalter 18 und 19, die selbstverständlich
durch elektronische Schaltungen realisiert werden können. Sie sind nur sinnbildlich durch Schaltkontakte dargestellt,
welche ihrerseits gesteuert werden durch eine Amplitudenbewertungsschaltung,
der die jeweiligen Mikrofon-Ausgangssignale zugeführt
3325Ü31
werden. Diese Schaltung ist eine zweckmäßige Erweiterung der
mit
erfindungsgemäßen Schaltung^der es möglich ist, Schallereignisse
aus dem Umfeld erst ab einer gewissen Intensität den Wiedergabewandlern zuzuführen, über die Summierschaltung 14 wird auch
den Wiedergabewandlern beziehungsweise den dazugehörigen Verstärkern
16 und 17 die über den Infrarot-Kanal übertragene Information zugeführt. Die Infrarot-Übertragungsstrecke kann monophon, wie in
der Abbildung 3 dargestellt, aber auch stereophon ausgeführt werden über eine unterbrochen dargestellte Signal zuführung in die Summierschaltung
14. Eine monophone Ausführung kann aus der infrarotempfind
lichen Diode 21 und einer nachfolgenden Schaltungsanordnung 22 bestehen,
in welcher die von der IR-Diode abgeleiteten Signale verstärkt
und in Audio-Signale umgewandelt werden. Die Summierschaltung 14 enthält Schaltungsglieder zur Einstellung der Lautstärke
wie auch der Balance.
Vorzugsweise wird der Hörgeschädigte die über den Infrarot-Kanal übertragenen Informationen wahrnehmen. Durch die Schwellenwertschalter
18 und 19 mit ihrer Steuerung 2o wird vermieden, daß
normale Umweltgeräusche dieser über die Infrarot-Strecke übertragenen
Informationen zugemischt werden. Nähert sich jedoch dem Hörgeschädigten zum Beispiel ein Gesprächspartner, so wird durch die
ansteigende Schallintensität der Schwellenwert überschritten und
die Sprachinformation zusätzlich zur mit Infrarotlicht übertragenen
Toninformation auf die Wiedergabewandler durchgeschaltet.
Um eine gute stereophone Aufnahme von Schallereignissen aus dem
Umfeld erreichen zu können, kann es zweckmäßig sein, die Mikrofone in dem Kinnbügel-Grundgehäuse 3 in ungefährem Ohrabstand zueinander
anzuordnen. Der natürliche Ohrabstand von ungefähr 135 mm, der an einer größeren Zahl von Menschen ermittelt werden konnte,
entspricht einer optimalen Stereo-Basisbreite bei der Aufnahme. Für eine weitere natürliche Aufnahme kann es zweckmäßig sein, die
Einspracheöffnung der Mikrofone in bekannter Weise durch beispielsweise einen akustischen Resonator so auszubilden, daß frontal einfallende
Schallwellen im Bereich 2,7 kHz überhöht werden. Diese Anhebung entspricht der sonst durch die menschliche Ohrmuschel beim
natürlichen Hören verursachten Anhebung.
Weiterhin ist der Hörgeschädigte nicht daran interessiert, normale
Umweltgeräusche besonders verstärkt zu hören. Wenn sich jedoch aus
dem normalen Umweltgeräusch ein besonderes Schallereignis hervorheben
sollte, so kann dieses mit einer besonderen Verstärkerschaltung herausgehoben werden. Durch Mikrofonverstärker, die in Abhängigkeit
von der Mikrofon-Eingangsspannung eine überproportionale Verstärkungszunahme
aufweisen, kann dieser Effekt erzielt werden. Weiterhin kann es zweckmäßig sein, dem Hörgeschädigten zu signalisieren,
wenn die auswechselbare Stromversorgungsquelle den
Entladungszustand erreicht. Durch eine geeignete an sich bekannte elektrische Schaltung, wie sie zum Beispiel auch bei Photoapparaten
zur Signalisierung von erschöpften Batterien eingesetzt wird, kann durch eine mindestens einem Wiedergabewandler zugeordnete elektrische
Schaltung ein akustisches Warnsignal übermittelt werden. Der Hörgeschädigte kann dann in einem geeigneten Augenblick durch Wechsel der
steckbaren Akkumulatoren eine fast ununterbrochene übertragung erzielen.
Claims (8)
1.) Infrarot-Kopfhörer, welcher aus zwei über vorzugsweise einen Kinnbügel
miteinander mechanisch verbundenen Wiedergabewandlern, aus einer Infrarot-Signale aufnehmenden und in Audio-Signale umwandelnden
elektrischen Schaltung sowie'aus zwei Mikrofonen mit nachgeordneten
Mikrofonverstärkern besteht und derart geschaltet ist,
daß den Wiedergabewandlern wahlweise die jeweils von der Infrarot-Schaltung
beziehungsweise den Mikrofonverstärkern abgeleiteten Signale einzeln oder in Kombination zugeführt werden, dadurch
gekennzei chnet, daß die Mikrofone mit einem Abstand voneinander am Kinnbügel derart angeordnet sind, daß sie sich im
aufgesetzten Zustand des Kopfhörers symmetrisch zur Medianebene eines Benutzerkopfes befinden und daß die von den Mikrofonen abgeleiteten
Signale gegenphasig in gleichem Verhältnis dem jeweils anderen Mikrofonverstärker zugeführt werden.
2. Infrarot-Kopfhörer nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet,
daß die Mikrofone in ungefährem Ohrabstand zueinander angeordnet sind.
3. Infrarot-Kopfhörer nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzei chnet, daß in den Mikrofonverstärkern Schwellenwertschaltungen
eingefügt sind, die die Mikrofonsignale zu den
Wiedergabewandlern erst bei Erreichen eines vorwahl baren Umweltschal 1 pegel s durchschalten.
4. Infrarot-Kopfhörer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d adurch
gekennzeichnet, daß die Verstärkungskennlinien
der Mikrofonverstärker in Abhängigkeit von der Mikrofon-Eingangsspannung
progressiv verlaufen.
5. Infrarot-Kopfhörer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d adurch
gekennzeichnet, daß die Mikrofon-Einspracheöffnungen
der am Kinnbügel angeordneten Mikrofone in bekannter Weise durch beispielsweise einen akustischen Resonator so ausgebildet
sind, daß frontal einfallende Schallwellen im Bereich um 2,7 kHz zu höheren Signal pegel η führen.
6. Infrarot-Kopfhörer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d adurch
gekennzeichnet, daß in die den Wiedergabewandlern zugeordneten Verstärkerzüge Signale eines Pegelgenerators
zum Balance-Abgleich eingespeist werden.
7. Infrarot-Kopfhörer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d adurch
gekennzeichnet, daß die gegenphasige Verkopplung der Mikrofon-Eingangssignale über eine einer Differenzverstärkerschaltung
entsprechenden Schaltungsanordnung erfolgt.
8. Infrarot-Kopfhörer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d adurch
gekennzeichnet, daß eine mindestens einem Wiedergabewandler zugeordnete elektrische Schaltung ein
Warnsignal erzeugt, wenn die von einer Stromversorgungsquelle
abgeleitete Betriebsspannung auf den Entladewert abzusinken beginnt.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3325031C2 (de) | 1987-05-21 |
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