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Verstellbare Liege
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Die Erfindung betrifft eine Liege, die in Längsrichtung hintereinander
aus einem Kopfteil, einem Rückenteil, einem Beckenteil und einem Beinteil besteht,
sowie gegebenenfalls Armlehnen, insbesondere für die Unterstützung der Unterarme
des Benutzers aufweist, wobei die Teile untereinander in quer zur Längsachse der
Liege verlaufenden Schwenkachsen verbunden und zumindest teil weise relativ zueinander
verstellbar sind.
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Bekannte Liegen dieser Art sollen es dem Benutzer ermöglichen, der
Liege eine seinen persönlichen Bedürfnissen entsprecher de besonders bequeme Form
zu geben. Entsprechend aufgebaute Kranker hausbetten machen es möglich, einzelne
Körperteile zu entlasten oder hochzulegen. Der Relativverstellbarkeit der einzelnen
Teile dienen dabei in der Regel mechanische Vorrichtungen wie Spindel-
triebe
oder Hubstangen mit einer größeren Zahl von Raststufen. Die Verstellbarkeit hat
bei den bekannten Liegen aber allein den Sinn, eine Anpassung an die momentanen
Bedürfnisse zu ermöglichen. Selbst dann, wenn eine Verstellbarkeit während der Benutzung
möglich ist, ist diese Verstellbarkeit in keinem Fall das eigentliche Ziel solcher
Liegen.
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Die heutige Lebensweise des Menschen reduziert seine Körperbewegungen
stark. Für große Teile der Bevölkerung überwiegt die sitzende Lebensweise (Büro,
Fernsehen), Die Grundbedürfnisse des menschlichen Körpers kommen dabei nicht mehr
zu ihrem Recht.
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Aus diesem Grunde wird zur Aufrechterhaltung der Volksgesundheit
und des Wohlbefindens des Einzelnen der Bewegungsausgleich propagiert (Gymnastik,
Joggen). Für derartige Programme wird aber nur ein kleiner Teil der Bevölkerung
geworben. Aber auch bei diesem kann nicht sichergestellt werden, daß die richtigen
Bewegungsprogramme durchgeführt und eingehalten werden. Es kommt hinzu, daß häufig
die selbst durchgeführten aktiven Bewegungsübungen unter der gleichen Streßbelastung
durchgeführt werden, die den Menschen unter den heutigen Lebensumständen weithin
belastet.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Liege vorzuschlagen, die
körperliche Entspannung und Entlastung des Benutzers durch motorisches, vom Benutzer
hergesehen jedoch passives Bewegen auf der Liege ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird bei einer Liege der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Rückenteil beidseitig der Längsachse je einen Schulterheber
aufweist und gegebenenfalls der Beckenteil beidseits der Längsachse je einen Rollheber,
daß auf der Unter-
seite der Schulterheber und der Rollheber an
ihnen je ein Huborgan angreift, daß Kopfteil, Rückenteil, Beckenteil und Fußteil
voneinander unabhängig durch zusätzliche Huborgane beweglich sind, daß zumindest
einer der Liegenteile in vom Untergestell der Liege nach oben vorstehenden Führungen
läuft, die in einer quer zur Längsachse der Liege stehenden Vertikalebene angeordnet
sind, daß ein vom vertikalgeführten Liegenteil abliegender Liegenteil durch ein
Ausgleichsorgan gegenüber dem Untergestell horizontalbeweglich geführt ist, und
daß die Huborgane motorisch über ein Steuerorgan, gegebenenfalls nach einem Steuerprogramm
betätigbar sind. Die Huborgane können dabei mechanisch, elektrisch, hydraulisch
und/ oder pneumatisch ausgestattet sein. Besonders einfach ist die Verwendung von
doppelt wirkenden hydraulischen Winden, die ausgehend von einer Hydropumpe über
elektromechanisch angesteuerte Wegeventile betätigt werden.
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Da sämtliche Teile der Auflagefläche der Winde über Huborgane gegenüber
dem Untergestell verstellbar sind, die Liegefläche also gegenüber dem Untergestell
nur über die Huborgane abgestützt ist, wird zur Erhöhung der Stabilität zumindest
einer der Liegenteile, beispielsweise der Rückenteil, in vom Untergestell der Liege
nach oben vorstehenden Führungsorganen geführt und zwar in einer quer zur Liegenlängsachse
liegenden Vertikalebene. Die Führung erfolgt dabei zweckmäßig so, daß in dieser
Vertikalebene die Schwenkachsenverbindung zweier benachbarter Liegenteile angeordnet
ist. Wird beispielsweise das Kopfende des Rückenteils gegenüber dem Untergestell
geführt, so wird die durch die Führung definierte Vertikalebene zweckmäßig auch
die Schwenkachsenverbindung zwischen Rückenteil und Kopfteil enthalten.
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Diese Konstruktion muß nur dann variiert werden, wenn der Kopfteil
zusätzlich auch noch um die Längsachse der Liege kippbar ausgebildet ist.
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Die oben erläuterte Führung stellt bezüglich der Projektion in die
Horizontalebene einen Fixpunkt der Liege dar. Um der Liege bzw. den verschiedenen
Liegenteilen nun trotz dieses Führungsfixpunktes die notwendigen Freiheitsgrade
für die freie Beweglichkeit zu verleihen ist es notwendig, einen zusätzlichen Freiheitsgrad
in Horizontalrichtung für diejenigen Liegenteile vorzusehen, die vom vertikalgeführten
Liegenteil abliegen. Wenn nämlich die Liegenteile durch Kippung gegenüber der Horizontalebene
verstellt werden, verkürzt sich ihre in die Horizontalebene projizierte Länge. Gerade
diese Verkürzung soll durch ein Ausgleichsorgan ermöglicht werden, das auch eine
horizontale Verlagerung, beispielsweise eine horizontale Verlagerung der Schwenkverbindung
von Beckenteil und Fußteil erlaubt.
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Die wahlweise zusätzlich vorgesehenen Liegenteile, wie Schulterheber
und Rollheber,haben die Aufgabe, den Körper auch abschnittsweise gegenüber seiner
Längsachse auf Drehung in Anspruch zu nehmen. Weitere Bewegungsmoglichkeiten werden
durch die ebenfalls durch Huborgane verstellbaren Armlehnen und eine Teilung des
Beinteils in zwei Beinteile, je eines für jedes Bein erreicht.
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Von entscheidender Bedeutung ist nun, daß alle diese Bewegungsmöglichkeiten
elektrohydraulisch einzeln, simultan und in beliebiger Abfolge angesteuert werden
können. Dies geschieht beispielsweise über ein mit Schaltern ausgerüstetes Steuerorgan
mit Mehrfach- oder Einhebelbedienung. Das Steuerorgan kann der Benutzer selbst betätigen.
Statt dessen ist es auch möglich, das Steuerorgan von einem Therapeuten entsprechend
den jeweiligen therapeutischen Bedürfnissen des die Liege benutzenden Patienten
betätigen zu lassen.
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In Anbetracht der zahlreichen, einander gegebenen-
falls
auch überlagernden Bewegungsmöglichkeiten ist es besonders günstig, die Steuerung
nach einem fest vorgegebenen Steuerprogramm selbsttätig durchführen zu lassen. Hierfür
kann aus einer Vielzahl bewegungsmedizinisch vorbereiteter Steuerprogramme für die
unterschiedlichsten Bewegungsabläufe das für den Patienten oder Benutzer jeweils
optimale Programm ausgewählt und in eine selbsttätige Steuereinheit eingegeben werden,
die dann einen systematischen Bewegungszyklus von beispielsweise zehn Minuten ohne
weiteres Zutun selbsttätig durchführt. Selbstverständlich kann auch in diesem Fall
das Bewegungsprogramm jederzeit durch kurzes Betätigen eines Schalters unterbrochen
werden.
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Zuletzt ist es selbstverständlich auch möglich, über die Steuereinheit
eine Zufallssteuerung, beipleweise unter Fremdsteuerung durch ein gleichzeitig abgespieltes
Musikstück,vorzusehen.
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Der Benutzer der auf die beschriebene Weise motorisch bewegten Liege
erlebt binnen kurzem eine völlige Entspannung und Lockerung des gesamten Körpers.
Diese erreicht ein Ausmaß, das durch aktive Gymnastik oder Massage nicht zu erzielen
ist. Die durch die sitzende Lebensweise bedingte Steifheit und Unbeweglichkeit wird
schon nach kurzer Therapie abgebaut. Wird neben der Therapie auch noch aktive Gymnastik
betrieben, so stellt der Benutzer alsbald eine sprunghafte Erhöhung seiner Beweglichkeit
fest. Rückenschmerzen verschwinden binnen kurzem. Die totale Lockerung des fremdbewegten
Körpers führt auch zur seelischen Entlastung und Entspannung.
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Die Benutzung des Gerätes wirkt somit auch streßmindernd und leistungsfördernd.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung
der Figuren, auf die wegen
der erfindungswesentlichen Offenbarung aller im folgenden nicht im einzelnen beschriebenen
Teile ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Draufsrht
auf eine Ausführungsform der Liege, Fig. 2A eine schematische Seitenansicht mit
abgenommenen Seitenteilen und fortgelassenen elektrischen und hydraulischen Leitungen,
sowie einer strichliert angedeuteten Überlagerungsmöglichkeit für die Gesamtliegenbewegung,
Fig. 2B einer Fig. 2A entsprechende Ansicht, jedoch mit Seitenteilen und Abdeckungen,
Fig. 3 schematisch eine Endansicht vom abgenommenen Kopfteil her zur Darstellung
der Führung des Rückenteils am Untergestell, und Fig. 4 bis 6 isometrische Darstellungen
der verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten.
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Fig. 1 zeigt eine Liege 10 aus Kopfteil 12, Rückenteil 14, Beckenteil
16 und zwei Beinteilen 18, 18'. Seitlich kann die Liege 10 je eine Armlehne 20,
20' aufweisen.
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Alle diese Teile sind voneinander unabhängig selbsttragend konstruiert.
Sie können beispielsweise aus einem Rahmen und aufgelegter Aussteifung der Tragfläche
bestehen.
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er Rahmen wird aus Rohren oder Profilstäben gefertigt.
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Die Tragfläche kann aus Edelstahlblechen bestehen. Ist die Eigensteifigkeit
der Bleche nicht groß genug, um Durch-
biegungen, die jedenfalls
zu vermeiden sind, zu vermeiden, so ist der Rahmen durch Zwischenholme und Verstrebungen
auszusteifen.
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Kopfteil 12, Rückenteil 14, Beckenteil 16 und Beinteile 18, 18' sind
untereinander zweckmäßig durch quer zur Längsachse xy der Liege 10 verlaufende Schwenkachsen
verbunden, wie das in Fig. 1 angedeutet ist. Die Schwenkachsen liegen horizontal.
Für ihre Konstruktion stehen dem Fachmann die verschiedensten Lösungen zur Verfügung.
Besonders einfach ist eine scharnierartige Verbindung. Soll der Kopfteil 12 außer
seinen Bewegungen um die so definierte horizontale Schwenkachse auch noch um seine
Längsachse gekippt werden können, so ist hier für durch die Art der Aufhängung zu
sorgen. Beispielsweise kann der Kopfteil 12 noch einen eigenen Tragteil aufweisen.
Es ist dann dieser Tragteil über die Schwenkachse mit dem Gestell oder dem Rückenteil
14 verbunden, während der eigentliche Kopfteil zusätzlich auch um die Längsachse
xy der Liege schwenkbar angebracht ist.
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Der Beinteil kann einstückig ausgebildet sein.
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In der gezeigten Ausführungsform sind aber zwei Beinteile 18, 18'
gezeigt, die durch eine Teilung des Beinteils längs der Längsachse xy der Liege
10 entstehen und je für sich durch eine quer zur Längsachse der Liege verlaufende
Schwenkachse am Beckenteil befestigt sind. Dadurch ist es möglich, die Beine des
Benutzers auch unabhängig voneinander zu bewegen.
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Im Rückenteil sind zusätzlich zwei Schulterheber 22, 22' in Form
eines rechtwinkligen Dreiecks vorgesehen, das mit seiner längsten Seite der Längsachse
xy der Liege 10 zugewandt und hier schenkbar am restlichen Rückenteil 14 angelenkt
ist, der etwa Trapezform hat.
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Die kürzeste Seite des Trapezes dient, wie in der Figur
zu
sehen, zur Anlenkung des Kopfteils und weist etwa dessen Breite auf. Die kürzeste
Seite des rechtwinkligen Dreiecks, aus dem die Schulterheber 22, 22' bestehen, bilden
zusammen mit der kurzen Trapezseite des Rückenteils 14 die Gesamtbreite der Liege
an der dem Kopfteil zugekehrten Seite. Mit Hilfe der Schulterheber können die Schultern
zusätzlich zu den übrigen Bewegungsmöglichkeiten der Liege einzeln angehoben werden,
so daß eine Drehbeanspruchung des Körpers und insbesondere der Wirbelsäule entsteht.
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Einer ähnlichen Beanspruchung dienen auch zwei Rollheber 24, 24',
die aus dem Beckenteil 16 herausgearbeitet sind und unter den Hüften des Benutzers
zu liegen kommen. Die Rollheber 24, 24' haben je die Form eines Quadrates, das an
seiner der Längsachse xy der.
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Liege 10 zugewandten Seite schwenkbar am restlichen Beckenteil 16
angelenkt ist. Die Schwenkachsen liegen also hier parallel und geringfügig seitlich
versetzt gegenüber der Längsachse xy der Liege. Der restliche Beckenteil 16 hat
auf diese Weise beidseits der Längsachse xy einen durchgehenden rechteckigen Teil,
sowie einen an die Fußteile anschließenden querliegenden rechteckigen Teil. Es entsteht
eine Form nach Art des Buchstaben T mit auf die Längsachse xy der Liege 10 zentriertem
kurzen Stiel. Die Rollheber 24, 24 kommen dadurch im Anschlußbereich des Beckenteils
16 an den Rückenteil 14 zu liegen. Ebenso wie die Schulterheber 22, 22' mit ihren
mit der Längsachse xy einen Winkel von zumindest annähernd 30° bildenden Schwenkachsen
können die Rollheber 24, 24' mit ihren zur Längachse xy parallelen Schwenkachsen
unabhängig voneinander bewegt werden. Während die Schul.terheber 22, 22' und die
Rollheber 24, 24' in ihrer tiefsten Stellung in der Ebene von Rückenteil 14 bzw.
Beckenteil 16 liegen und nicht unter diese Ebene abgesenkt werden können, erlaubt
es die Bewegungsmöglich-
keit der Beinteile 18, 18' selbstverständlich,
daß hier zum Beispiel ein Beinteil unter die Ebene des benachbarten Beckenteils
16 abgeschwenkt, das andere über diese Ebene angehoben wird.
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Fig. 2A zeigt, daß die Liege ein Untergestell 26, ein Zwischenrahmen
28, über diesem die oben erläuterten Teile 12 bis 24 und obenauf eine durchgehende
elastische Auflage 30 auf Rückenteil 14, Beckenteil 16 und Beinteil 18 aufweist,
während das Kopfteil 12 ein entsprechendes, aber unabhängiges Kissen trägt. Man
erkennt weiter, daß dem Kopfteil 12 ein Huborgan 32, dem Rückenteil 14 ein Huborgan
34, dem Beckenteil 16 ein Huborgan 36 und dem Beinteil 18 ein Huborgan 38 zugeordnet
ist. Selbstverständlich können bei Bedarf mehrere Huborgane Verwendung finden. Insbesondere
ist bei Zweiteilung des Beinteils in die Beinteile 18, 18' für jeden von diesen
ein Huborgan 38 vorgesehen. Diese und die übrigen unten noch erläuterten Huborgane
können mechanisch, elektrisch, hydraulisch, pneumatisch oder in Mischformen dieser
Techniken ausgebildet sein. Besonders zweckmäßig ist die Verwendung doppeltwirkender
hydraulischer Winden, die ausgehend von einer in das Untergestell eingebauten Hydraulikeinheit
40 mit Hydropumpe und elektromagnetischen Wegeventilen durch eine elektronische
Steuereinheit 42 betätigt werden, die ebenfalls in das Untergestell 26 eingestellt
ist. Die elektrischen und hydraulischen Verbindungsleitungen sind aus Vereinfachungsgründen
weggelassen. Die zahlreichen Möglichkeiten für die Art der Steuerung durch die Steuereinheit
42 sind in der Beschreibungseinleitung abgehandelt. Die Steuereinheit 42 kann hierfür
mikroprozessor-gesteuert arbeiten und zwar aufgrund durch interne oder externe Speicher
vorgegebener Programme.
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Durch die Huborgane 32 bis 38 können Kopfteil 12,
Rückenteil
14, Beckenteil 16 und Beinteil 18 nach oben geschwenkt oder nach unten gezogen werden.
Je ein entsprechendes Huborgan ist auch für die Schulterheber 22, 22 und die Rollheber
24, 24' vorgesehen. Bei dieser Bewegung verändern die Teile ihre Winkellage relativ
zum Untergestell 26, damit ändert sich auch die Gesamtlänge der Liege 10. Es ist
deshalb notwendig, die Liege mit dem Untergestell 26 in einem Punkt fest, in einem
anderen Punkt jedoch über ein Ausgleichsorgan zu verbinden, indem die Liege gegenüber
dem Untergestell horizontalbeweglich geführt ist. Hierfür wird wie folgt vorgegangen:
Das Untergestell 26 trägt etwa unter dem Verbindungspunkt zwischen Kopfteil 12 und
Rückenteil 14, sowie unter dem Verbindungspunkt zwischen Beckenteil 16 und Fußteilen
18 nach oben vorstehende Profilrohre, zweckmäßig Vierkantrohre. An diesen ist der
ebenfalls aus Profilrohren bzw. Vierkantrohren gefertigte Zwischenrahmen 28 befestigt.
Dieser kann an geeigneten Stellen zur Begrenzung der Bewegungsmöglichkeit der Teile
der Liege Gummipuffer (zum Beispiel 44) aufweisen. Mit dem -Zwischenrahmm ist nun
im Bereich der Verbindung von -Beckenteil 16 und Fußteil 18 auf seiner Oberseite
ein Ausgleichorgan 46 verbunden, das auf den beiden Längsseiten der Liege je ein
horizontales Langloch 48 aufweist,in dem ein Führungszapfen 50 läuft, der starr
mit dem darüberliegenden Liegenteil verbunden ist. So kann der Führungszapfen 50
beispielsweise mit der Schwenkachse 51 zwischen Beinteil 18 und Beckenteil 16 verbunden
sein. Dies ist.der einzige Teil der Liege 10, dessen Höhe über dem Untergestell
26 festgelegt ist.
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Gleichzeitig kann dieser Teil der Liege 10 in Horizontalrichtung verschoben
werden und gibt damit allen übrigen Teilen die freie Verstellbarkeit, die für die
motorisch bewegte Liege von Bedeutung ist.
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Die weitere Verbindung mit dem Untergestell 26 erfolgt durch ein
Portal 52 in Form eines gestürzten U, das mit seinen nach unten weisenden Schenkeln
in zwei entsprechende Führungen 54 eintaucht, die vom Untergestell 26 senkrecht
nach oben vorstehen. Das Portal 52 trägt oben beispielsweise das kopfteilseitige
Ende des Rückenteils 14. Dieses ist somit entsprechend der Betätigung des Huborgans
34 in der von den Teilen 52, 54 definierten Vertikalebene beweglich.
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Somit ist die Liegefläche der Liege 10 mit dem Untergestell 26 an
zwei voneinander entfernten Punkten, nämlich im Bereich der Schwenkachse zwischen
Kopfteil 12 und Rückenteil 14 einerseits und im Bereich der Schwenkachse zwischen
Beckenteil 16 und Beinteil 18 andererseits durch Führungen verbunden, von denen
die eine (im Bereich des Kopfteils) einen Freiheitsgrad zur Bewegung in einer Vertikalebene,
die andere (im Bereich des Führungszapfens 50) einen Freiheitsgrad zur Bewegung
in einer Horizontalebene zur Verfügung stellt.
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Damit ist sichergestellt, daß durch die Betätigung der Huborgane die
Liegefläche jeder gewünschten Bewegung zu folgen vermag.
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Grundsätzlich ist es schon mit der oben beschriebenen Konstruktion
möglich, Kopfteil 12 und Rückenteil 14 gegenüber dem höhenmäßig fixierten Punkt
(Führungszapfen 50) anzuheben oder abzusenken. Falls jedoch derartige Anhebungen
und Absenkungen mit Zieharmonikafaltungen der Liegefläche kombiniert werden sollen,
ist es zweckmäßig, die Liege 10 über ihr Untergestell 26 noch auf eine zusätzliche
Bodenplatte 56 zu stellen, die die Liege 10 über ein hydraulisches Hubgelenk 58
trägt. Anheben oder Absenken des Kopfteils lassen sich dann mit einem zusätzlichen
Huborgan,SB erreichen, das zwischen Untergestell 26 und Bodenplatte 56 eingesetzt
ist.
Ein ähnliches in Querrichtung zwischen Untergestell 26 und Bodenplatte 56 angeordnetes
Huborgan erlaubt auch eine seitliche Kippung der gesamten Liege 10. Die Teile 56
bis 60 sind in Fig. 2A lediglich strichliert angedeutet, da sie im Regelfall entbehrlich
sind.
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Fig. 2B zeigt die Konstruktion von Fig. 2A im betriebsfertigen Zustand
in Seitenansicht. Man erkenn.t, daß die Armlehne 20 auf ihrer Unterseite eine Abdeckung
60 aufweist und über eine Kippwelle 62 am Rückenteil 14 befestigt ist. Die Verstellung
erfolgt durch ein eigenes, in der Figur nicht gezeigtes Huborgan, das an der Armlehne
20 exzentrisch bezüglich der Kippwelle 62 angreift und sich am Rückenteil 14 abstützt.
Untergestell 26 und Zwischenrahmen 28 weisen zur seitlichen Abdeckung Seitenplatten
64 auf. Schließlich sind Beckenteil 16 und Fußteil 18 mit einander überlappenden
Abdeckplatten 66 bzw. 68 versehen. Wie auf der Figur zu erkennen weisen die Abdeckung
60 und ebenso die Abdeckplatten 66 und 68 im wesentlichen die Form eines Halbkreises
auf, dessen Mittelpunkt jeweils etwa in der Hälfte des zugehörigen Teils (20, 16,
18) liegt und dessen Radius der halben Gesamtläge des Teils in xy-Richtung gleichkommt.
Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die Teile bei Verstellungen durch die Huborgane
nur sehr geringe Relativbewegungen durchführen. Insbesondere kann es nicht dazu
kommen, daß Körperteile oder Teile der Kleidung zwischen den relativ zueinander
bewegten Teilen eingeklemmt werden. In der Figur ist bezüglich der Armlehne 20 eine
seitlich versetzte Anordnung der Kippwelle 62 gezeigt. Falls die Kippwelle in den
Kreisbogen Mittelpunkt der Abdeckung 60 belegt wird, verbleiben die Punkte der Abdeckung
60 unabhängig von der jeweiligen Kippstellung der Armlehne 20 immer auf der gleichen
Bahn. Eine Klemmwirkung ist dann, was bei der Armlehne 20 besonders wichtig ist,
völlig ausgeschlossen. Selbstverständlich weist die Abdeckung
20
die Breite der gesamten Armlehne 20 auf (vgl. Fig. 1), während die Abdeckplatten
66 und 68 geringe Stärke haben können.
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Fig. 3 läßt gut erkennen, daß das Portal 52, das vom Untergestell
26 in den nach oben vertikal vorstehenden Führungen 54 in Form von Hohlrohren geführt
ist, die Form eines gestürzten U hat. Am Portal 52 sind auch Halter 70, 70' für
die Huborgane 72, 72' für die Schulterheber 22, 22' befestigt. Auf der Oberseite
des Portals 52 ist mittig die Schwenkachse für die Verbindung zum Rückenteil 14
befestigt.
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Das Rückenteil 14 trägt selbst an seiner Tragkonstruktion seitliche
Konsolen 74, 74', die starr mit der Tragkonstruktion verbunden sind und alle Bewegungen'
des Rückenteils 14 mitmachen. Die Konsolen tragen an ihrem oberen Ende die Kippwellen
62, 62' der Armlehnen 20, 20'. In Fig. 3 ist eine Ausbildung gezeigt, bei der die
Oberkante der Armlehnen mit der Oberkante der elastischen Auflage 30 der Liege 10
fluchtet. Selbstverständlich ist es auch möglich, eine Konstruktion zu wählen, bei
der die Oberfläche der Armlehnen 20, 20' eine andere Höhenlage zur Liegefläche hat.
Insbesondere kann die Oberseite der Armlehne 20, 20' in zur Fläche des Rückenteils
14 paralleler Stellung über der Oberfläche der Auflage 30 liegen.
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Fig. 4 zeigt schematisch die Beweglichkeit der einzelnen Teile: Der
Kopfteil 12 kann um seine horizontale Schwenkachse gehoben und gesenkt werden. Gleiches
gilt für die Schulterheber 22, 22'. Die Rollheber 24, 24' werden aus der Ebene des
Beckenteils 16 bei Bedarf nur nach oben herausgeschwenkt. Schließlich können die
Beinteile 18, 18' nach oben und unten geschwenkt werden. In der Figur ist rechts
neben dem Kopfteil 12 eine weitere
Bewegungsmöglichkeit des Kopfteils
angedeutet, die sich bei besonderer Aufhängung desselben ergibt: Hier kann as Kopfteil
zusätzlich auch um seine zur Längsachse xy der Liege parallele Achse gekippt werden
und dadurch Kopfrollbewegungen veranlassen. Soweit die Bewegungsmöglichkeiten der
Einzelteile der Liege.
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Fig. 5 zeigt nun die Bewegungsmöglichkeiten, die sich durch die Betätigung
der Huborgane 34 und 36 relativ zum Untergestell ergeben. Dabei deutet der bei der
Schwenkachse zwischen Kopfteil 12 und Rückenteil 14 eingezeichnete vertikale Doppelpfeil
die Bewegungsmöglichkeiten an, die das kopfteilseitige Vorderende des Rückenteiles
14 (selbstverständlich zusammen mit dem Kopfteil 12 und den Schulterhebern 22, 22')
durch das Auf- und Abfahren der Schenkel des Portals 52 in den Führungen 54 unter
Wirkung des Huborgans 34 hat. Andererseits zeigt der in die Schwenkachse zwischen
dem Rückenteil 14 und dem das mittlere Drittel der Liegenbreite einnehmenden Vorderende
des Beckenteils 16 eingezeichnete vertikale Doppelpfeil die Bewegungsmöglichkeiten
an, die der Schwenkachse durch Betätigung des Huborgans 36 aufgezwungen werden können.
Die Schwenkachsen zwischen Beckenteil 16 und Beinteilen 18, 18' haben jedoch, wie
aus Fig. 5 zu entnehmen, eine feste Höhe, die durch die Führung des Führungszapfens
50 im Langloch 48 des Ausgleichsorgans 46 bedingt ist.
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Fig. 6 zeigt nun zusätzlich die Überlagerungsmöglichkeiten, die sich
durch die Teile 56 bis 60 ergeben: Die gesamte Liege 10 kann zusätzlich an ihrem
vorderen oder hinteren Ende angehoben bzw. unabhängig davon oder gleichzeitig seitlich
gekippt werden (vgl.
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hierzu die in Fig. 2A strichliert eingezeichneten und im Zusammenhang
mit dieser Figur erläuterten Teile).
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Bezugszeichenliste 10 Liege 12 Kopfteil 14 Rückenteil 16 Beckenteil
18, 18' Beinteil 20, 20' Armlehnen 22, 22' Schulterheber 24, 24' Rollheber 26 Untergestell
28 Zwischenrahmen 30 elastische Auflage 32, 34 Huborgane 36 38 40 Hydraulikeinheit
42 Steuereinheit 44 Gummipuffer 46 Ausgleichorgan 48 Langloch 50 Führungszapfen
51 Schwenkachse 52 Portal 54 Führung 56 Bodenplatte 58 Hubgelenk 59 Huber an 60
Abdeckung 62, 62' Kippwelle 64 Seitenplatte 66 Abdeckplatte 68 Abdeckplatte 70,
70' Halter 72, 72' Huborgane 74 , 74' Konsole xy Längsachse
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