DE3219185C2 - Brückengerät zum Abräumen von Schüttguthalden - Google Patents
Brückengerät zum Abräumen von SchüttguthaldenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Brückengerät zum stirnseitigen Abräumen von Schüttguthalden, welches an seiner fahrbaren Brücke (4) mehrere im Seitenabstand angeordnete Räumwagen (10) aufweist, die jeweils mit einer um die Brücke umlaufenden Räumkette (20) versehen sind, die nach Art einer Kratzerkette ausgebildet ist. Den Räumwagen (10) wird im Betrieb eine hin- und hergehende Arbeitsbewegung in Brückenlängsrichtung erteilt. Ihre mit kratzartigen Tragmulden bestückten Räumketten (20) nehmen das Schüttgut am Fuß der Stirnböschung (2) auf und werfen es auf ein Brückenband (8) ab.
Description
2. Brückengerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragplatten (23) der Tragmulden
(22) an der Kettenbefestigungsseite in spiegelsymmetrischer Anordnung etwa V-förmig gegeneinander
geneigte Gleitplatten (25) für den Schüttgutabwurf aufweisen, die die kettenseitigen Muldenränder
bilden.
3. Brückengerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Räumwagen (10) jeweils
drei Umlenkräder (17, 18) für die Räumketten (20) aufweisen, von denen das eine Umlenkrad (18)'oberhalb
der Brücke (4) mittig zwischen den beiden unierhalb der Brücke liegenden Umlenkrädern (17) angeordnet
ist.
4. Brückengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Brücke (4)
oberhalb des Brückenförderers (8) ein sich längs über die Brücke erstreckender Aufgabetrog (34) angeordnet
ist, in welchen die Tragmulden (22) der Räumketten (20) das Schüttgut beim Umlauf um die
oberen Umlenkräder (18) frei abwerfen.
5. Brückengerät nach einem der Ansprüche I bis 4. 6·;
dadurch gekennzeichnet, daß jedem Räumwagen (10) ein eigenes, vorzugsweise in seiner Neigung einstellbares
Böschungsauflockerungsgerät (35), vorzugsweise in Gestalt einer Egge od. dgl- zugeordnet
ist.
6. Brückengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Räumwagen (10)
zu einem Räumwagenzug gekoppelt sind, dem ein für alle Räumwagen gemeinsamer Vorschubantrieb
(27) zugeordnet ist, der aus mindestens einem an der Brücke (4) angeordneten endlosen Antriebselement
(28), vorzugsweise einem Kettenband, besieht, welches
mindestens einen den Räumwagenzug mitnehmenden Mitnehmer (31) aufweist, der in einer vertikalen
Kulissenführung (33) des Räumwagens geführt ist
7. Brückengerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschubantrieb (27) bzw. das
umlaufende endlose Antriebselement (28) an der Unterseite der Brücke (4) angeordnet ist.
Die Erfindung betrifft ein Brückengerät zum Abräumen von Schüttguthalden entsprechend der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Bauart
Für das Abräumen von Schüttgut-, Vorrats- und Mischhalden sind neben den bewährten Brückenkratzern
Brückengeräte bekannt, bei denen an der in Richtung der Haldenachse fahrbaren Brücke ein oder auch
mehrere Räumwagen gelagert sind, die sich im Betrieb längs der Brücke kontinuierlich hin- und herbewegen
und dabei das Schüttgut an oder vor der Stirnböschung der Halde aufnehmen und es bis zu einer Abwurfstelle
oberhalb der Brücke hochfördern, wo die Schüttgut-Übergabe auf einen Brückenförderer erfolgt. Bei einem
bekannten Brückengerät dieser Art weist der Räumwagen eine um die Brücke umlaufende Eimerkette auf, die
um drei Umlenkrollen geführt ist, von denen zwei in gleicher Höhenlage oberhalb der Brücke und eine dritte
mittig unterhalb der Brücke anger rdnet sind (DE-OS 28 07 355). Bei der hier vorgesehenen Eimerkettenführung
über drei Umlenkrollen ist insbesondere bei einem Ausfließen der Haldenstirnböschung ein restloses Laden
des Schüttguts nicht möglich. Es bleibt eine mehr oder weniger große Schüttgutmenge hinter dem Brükkengerät
auf der Haldensohle ungeladen zurück, die von der Eimerkette nicht erreicht werden kann. Das bekannte
Brückengerät läßt sich zwar durch Reversieren der Umlaufrichtung der Eimerkette in beiden Arbeitsrichtungen
einsetzen. Hierbei müssen aber sämtliche Eimer umgehängt werden, was eine umständliche Umrüstungsmaßnahme
darstellt. Nachteilig ist auch, daß eine vollständige Entleerung der Eimer Schwierigkeiten bereitet,
da diese auf der Strecke zwischen den oberen Umlenkrollen in Horizontallage geführt werden, also
nicht in stärkerem Maße mit ihrer Eimeröffnung nach unten gekippt sind. Da an der Brücke nur ein einziges
Räumgerät angeordnet ist und dessen Eimer zur Erzielung der erforderlichen Ausspeicherleistung einen verhältnismäßig
großen Füllinhalt erhalten müssen, ist der Homogenisierungseffekt unzureichend.
Um bei einem Brückengerät der vorgenannten Art eine möglichst vollständige Entleerung der Eimer auf
den Brückenförderer zu erreichen, hat man im Stand der Technik vorgeschlagen, die beiden oberen Umlenkrollcn
der Eimerkette höhenversetzt so zueinander anzuordnen, daß die Eimer auf der Enlleerungsstrcckc /wischen
den beiden Umlenkrollen mit ihrer Eimeröffnung nach unten weisend gekippt werden (DE-GM
19 84 580). Die Eimerkette wird hier unterhalb der Brükke
um Umlenkrollen so geführt, daß sich ihre Eimer vor der Halde im Abstandsbereich der Umlenkrollen über
den Haldenboden hinwegbewegen, wodurch es möglich wird, auch das vor dem Haldenfuß auf dem Haldenboden
liegende Schüttgut zu erfassen und auszuräumen. Nachteilig bei diesem Brückengerät ist vor allem, daß es
für den Reversierbetrieb nicht verwendbar ist, daß ferner
insbesondere bei einem zum Kleben neigenden Schüttgut die Eimerentleerung auch bei der vorgesehenen
Schrägführung der Eimerkette unzureichend sein kann und daß auch der Homogenisierungseffekt unbefriedigend
ist
Es ist auch bekannt, bei einem Brückengerät eine größere
Anzahl endloser Eimerketten im Seitenabstand zueinander anzuordnen, die das Schüttgut einem gemeinsamen
Brückenförderer in Gestalt eines Gurtbandes zuführen (DE-PS 10 12 254). Die Eimerketten sind hier jedoch
nicht in Brückenlängsrichtung verfahrbar angeordnet, so daß die Gefahr besteht, daß in den Zwischenräumen
zwischen den Eimerketten Schüttgutwtnde ungcräumt stehen bleiben. Um dieser Gefahr zu begegnen,
wird der Haldenboden zwischen den Eimerketten mit kegelförmigen Erhebungen versehen. Auch dieses Brükkengerät
kann nur in einer Fahrtrichtung der Brücke Räumarbeit verrichten.
Zum Stand der Technik gehören weiterhin Brückengeräte der gattungsgemäßen Bauart, bei denen mehrere
Räumwagen im Seitenabstand zueinander angeordnet sind, die mit Überschneidung ihrer Arbeitsbereiche
längs der Brücke hin- und herverfahrbar sind und deren um die Brücke umlaufende Räumorgane das Schüttgut
an der Stirnböschung der Halde im Bereich des Haldenfußes aufnehmen und es einem an der Brücke angeordneten
Brückenförderer zuführen (DE-OS 25 41 048). Die Räumwagen sind hier mit Schaufelrädern ausgestaltet.
Bei solchen Schaufelrad-Räumgeräten handelt es sich um vergleichsweise schwere und bauaufwendige
Konstruktionen, die nur in einer Fahrtrichtung der Brücke Räumarbeit verrichten können und mit denen
eine im wesentlichen vollständige Verladung des auf dem Haldenboden vor der Stirnböschung liegenden
Schüttguts nicht erreichbar ist. Außerdem benötigen diese Geräte besondere Zwischenförderer, auf die die
Schaufelräder das Schüttgut abwerfen und die das Schüttgut dem gemeinsamen Brückenförderer zuführen.
Bei Brückengeräten ist es weiterhin bekannt, den einzelnen Räumwagen jeweils einen von ihm bei der Fahrbewegung
mitgenommenen Böschungsräumer in Gestalt einer F.gge zuzuordnen und die Räumwagen zu
einem Räumwagenzug zu koppeln, der von einem gemeinsamen Fahrantrieb angetrieben wird (US-PS
32 24 604).
Schließlich ist ein Siloförderer bekannt, der bevorzugt für das Wenden und Umlagern von Gerste innerhalb
von Keimbehältern u. dgl. Verwendung findet und der mit einer endlosen Räumkette versehen ist, die mit
Mitnehmern in Gestalt von T-förmigen Leisten bestückt ist. welche zu ihrer senkrecht zur Kettenebene Stehenden
Ebene symmetrisch so ausgebildet sind, daß sie in beiden Umlaufrichtungen ihres Kettenbandes Räumarbeit
verrichten können (GB-PS 10 45 449). Dieses Gerät weist keine in Brückenlängsrichtung pendelnd hin- und
herbewegten Räumwagen auf. Bei der Fahrbewegung des Brückengerätes bleibt auch hier Schüttgut ungeladen
hinter der endlosen Räumkette auf dem Siloboden zurück.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Bruckengerät der gattungsgemäßen Bauart so auszugestalten, daß es eine
restlose Rückverladung des Schüttguts in beiden Fahrtrichtungen, eine gute Homogenisierung des Schüttguts
und hohe Förderleistung mit guter Ausnutzung der Räumorgane, d. h. hohem Füllungsgrad und einwandfreier
Entleerung der Räumorgane, miteinander verbindet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im
ίο Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen
gelöst.
Das erfindungsgemäße Brückengerät weist demgemäß an seinen Räumwagen endlose Räumketten auf, die
nach Art von Kratzerketten ausgebildet sind, wobei als Räumorgane flache kratzerartige Tragmulden vorgesehen
sind, deren kettenabgewandte geneigte Muldenränder das Schüttgut aufnehmende Kratzleisten bilden und
die das Schüttgut beim Umlauf um das obere Kettenrad über ihre dabei geneigten kettenseitigen Muldenränder
abwerfen. Damit ist eine sichere Entleerung der flachen Tragmulden beim Umlauf um das obere Kettenrad gewährleistet.
Die von den flachen Tragmulden gebildeten Räumorgane weisen im Vergleich zu den Eimern einer
herkömmlichen Eimerkette verhältnismäßig kleine Füllinhalte
auf, wodurch das Gewicht und der Bauaufwand für die Räumketten und die Räumwagen vermindert
werden können. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, eine größere Anzahl leichterer Räurmvagen, die jeweils
eine mit einer Vielzahl flacher Tragmulden bestückte Räumkette aufweisen, an der Brücke anzuordnen, so
daß sich die Halde zu jeder Zeit durch eine Vielzahl über den Haldenquerschnitt verteilter Räumorgane abtragen
und eine gleichmäßig hohe Förderleistung mit gutem Homogenisierungseffekt bei kornschonender
Behandlung des Schüttguts erreichen läßt Dabei ist es auch ohne weiteres möglich, die Anzahi der an den einzelnen
Räumketten angeordneten Tragmulden und/ oder die Fördergeschwindigkeit der einzelnen Räumketten
der unterschiedlichen Querschnittsgröße der Hald·; in den verschiedenen Arbeitszonen der Räumketten
anzupassen. Da die Räumketten in ihrer Umlaufrichtung reversierbar und die Tragmulden für den Reversierbetrieb
als symmetrische Doppel-Tragmuiden ausgebildet sind, kann das Bruckengerät in beiden Fahrtrichtungen
Räumarbeit verrichten, ohne daß beim Wechsel der Arbeitsrichtung umständliche 'Jmrüstarbeiten
an den Räumketten erforderlich werden. Schließlich läßt sich auch das vor der Stirnböschung der Halde
auf dem Haldenboden liegende Schüttgut restlos verladen, da sich die Tragmulden zwischen den unteren Umlenkrädern
nach Art von Kratzern über den Haldenboden bewegen, wobei sie aas Schüttgut mitnehmen und
beim Umlauf um das vor der Stirnböschung liegende Umlenkrad aufnehmen und es ohne Umwälzung bis zur
Abwurfstelle oberhalb des Brückenförderers hochfördern.
In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Brückengeräts ".'eisen die Tragplatten der Tragmulden
an der Kettenbefestigungsseite in spiegelsymmetrischer Anordnung etwa V-förmig gegeneinander geneigte
Gleitplatten für den Schüttgutabwurf auf, die die kettenseitigen Muldenränder bilden. Die Gleitplatten dienen
einerseits zur Randbegrenzung der flachen Tragmulden und andererseits als Ablaufflächen beim Schütt-
6; gutaustrag.
Die bei dem erfindungsgemäßen Brückengerät vorgesehenen Räumkeiten mit ihren als kratzerartige
Tragmulden ausgebildeten Räumorganen ermöglichen
es, für die Räumketten an den Räumwagen jeweils drei Umlenkräder vorzusehen, von denen das eine Umlenkrad
oberhalb der Brücke mittig zwischen den beiden unterhalb der Brücke liegenden Umlenkrädern angeordnet
ist. Dabei ist neben einer restlosen Entleerung der Tragmulden sichergestellt, daß bei einem Ausfließen
der Stirnböschung das vor dem Haldenfuß auf dem Haldenboden liegende Schüttgut von den umlaufenden
Räumketten restlos aufgenommen und verladen wird.
Es empfiehlt sich weiterhin, an der Brücke oberhalb des Brückenförderers einen sich längs über die Brücke
erstreckenden Aufgabetrog anzuordnen, in welchem die Tragmuiden der Räumketten das Schüttgut beim Umlauf
um die oberen Umlenkräder frei abwerfen. Der Aufgabetrog hat zugleich die Funktion eines Zwischenbunkers,
wodurch die Steuerung der gesamten Anlage bei Schwankungen der Schüttgutfördermengen begünstigt
wird. Auch diese Maßnahme trägi zur Homogenisierung des Scriüiigub bei.
Eine besonders einfache Ausgestaltung des Fahrantriebs der Räumwagen ergibt sich, wenn in weiterer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Brückengerätes die Räumwagen zu einem Räumwagenzug gekoppelt
sind, dem ein für alle Räumwagen gemeinsamer Vorschubantrieb zugeordnet ist, der aus mindestens einem
an der Brücke angeordneten endlosen Antriebselement, vorzugsweise einem Kettenband, besteht, welches mindestens
einen den Räumwagenzug mitnehmenden Mitnehmer aufweist, der in einer vertikalen Kulissenführung
des Räumwagens geführt ist. Die hin- und hergehende Arbeitsbewegung des Räumwagenzuges läßt sich
hier also mit einem kontinuierlich umlaufenden Antriebsband erreichen. Der Vorschubantrieb bzw. das
umlaufende endlose Antriebselement kann in raumgünstiger Lage an der Unterseite der Brücke angeordnet
werden.
Schließlich ernniieh!t ss sich auch, 'edem Räurowa^en
ein eigenes, vorzugsweise in seiner Neigung einstellbares Böschungsauflockerungsgerät. vorzugsweise in Gestalt
einer Egge od. dgl, zuzuordnen. Die Böschungsauflockerungsgeräte bewegen sich bei der Pendelbewegung
der Räumwagen über die Stirnböschung der Halde, wobei sie das Schüttgut so weit auflockern, daß es
böschungsabwärts fließt und am haldenfuß von den Raumketten aufgenommen werden kann. Ein gesonderter
Antrieb für die Böschungsauflockerungsgeräte ist nicht erforderlich. Die Verwendung der Böschungsauflockerungsgeräte
in Verbindung mit den Räumwagen ermöglicht gleichmäßig hohe Ausspeicherleistungen
auch bei schwierigem Schüttgut und damit eine gute Füllung der Tragmulden und als Folge hiervon auch
eine gute Homogenisierung des ausgespeicherten Schüttguts.
Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 ein erfindungsgemäßes Brückengerät in einer Ansicht in Richtung auf die abzutragende Stirnböschung
einer Schüttguthalde:
F i g. 2 das Brückengerät gemäß F i g. 1 in einem senkrechten
Schnitt durch seine Brücke;
Fig. 3 in größerem Maßstab einen senkrechten Schnitt durch die Brücke zur Darstellung eines einzelnen
Räumwagens;
Fi g. 4 einen Schnitt nach Linie !V-IV der F i g. 3;
Fig.5 im Schnitt ein als Tragmulde ausgebildetes Räumorgan, welches bei dem Brückengerät gemäß den
F i g. 1 bis 4 Verwendung findet.
Das dargestellte Brückengerät arbeitet an der Slirnböschung
2 einer Schüttguihalde 1. die in einer Trogmulde 3 aufgeschüttet ist. D;is Brückengeiät weist eine
sich über die gesamte Haklenfußbreite erstreckende Brücke 4 auf, die, wie vor allem die F i g. 2 und 3 zeigen,
aus einem stabilen Kastenträger besteht und an ihren beiden Enden mittels angetriebener Laufräder 5 auf
Schienen 6 abgestützt und geführt ist. Die Schienen 6 sind zu beiden Seiten der Halde 1 auf dem Bodcnniveau
ίο verlegt und erstrecken sich parallel zur Längsachse der
Halde 1, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Längshalde ist. Im Falle einer Rundhaldc würde die
Brücke 4 in bekannter Weise eine Schwenkbewegung um den Haldenmittelpunkt ausführen, wobei die außenliegende
Schiene 6 eine Ringschiene ist.
Auf der einen Seite der Halde 1 ist seitlich neben der Schiene 6 ein ortsfestes Lagerplatzband 7 angeordnet,
auf welches das Brückengerät das von der Halde 1 abgeräüiTiie
Schüügüi abwirfi. Das Grückengeräi 4 weist
einen Brückenförderer 8 in Gestalt eines Gurtbandes auf, welches sich auf der Oberseite der Brücke 4 befindet
und sich im wesentlichen über die gesamte Brückenlänge erstreckt. Das Abwurfende 9 des Brückenförderers
8 liegt über dem Lagerplatzband 7.
An der Brücke 4 sind mehrere im Seitenabstand zueinander angeordnete Räumwagen 10 angeordnet, die
über Verbindungselemente 11 zu einem Räumwagenzug gedoppelt sind, der in Längsrichtung der Brücke
hin- und herbeweglich ist, wobei der Hub dieser Pendelbewegung etwas größer ist als der größte Seitenabstand
der Räumwagen 10. so daß sich die Arbeitsbereiche der Räumwagen etwas überschneiden. Die Räumwagen 10
sind im wesentlichen von gleicher Ausbildung. Wie insbesondere die F i g. 3 und 4 zeigen, weisen sie einen die
Brücke 4 umschließenden Rahmen 12 auf, der sich mittels oberer Laufrollen 13 auf verschleißfesten Laufschienen
14 an der Oberseite der Brücke 4 rollend abstützt und der im Abstand unterhalb der Laufrollen 13 der
Seitenführung dienende Seitenrollen 15 trägt, die sich an verschleißfesten Laufschienen i6 im unteren Bereich
der Brücke 4 rollend abstützen. Der Lauf rahmen 12 umgreift
auch den auf der Oberseite der Brücke 4 angeordneten Brückenförderer 8. An dem Laufrahmen 12 sind
drei Umlenkräder 17 und 18 gelagert, die jeweils aus mehreren gleichachsigen Kettenrädern oder einem Kettenrad
mit mehreren Kettensternen bestehen. Die beiden unteren Umlenkräder 17 sind zur vertikalen Mittelebene
der Brücke 4 und des Laufrahmens 12 spiegelsymmetrisch angeordnet und Hegen auf gleicher Höhe
so oberhalb des Haldenbodens 19. Das obere Umlenkrad 18 liegt mittig zwischen den beiden unteren Umlenkrädern
17 oberhalb der Brücke 4 und des Brückenförderers 8. Um die Umlenkräder 17 und 18 ist eine nach Art
einer Kratzerkette ausgebildete endlose Räumkette 20 geführt Diese besteht aus einer oder mehreren endlosen
Laschenketten 21, die mit Räumorganen 22 bestückt sind. Der Antrieb der Räumkette 20 erfolgt z. B. über
das angetriebene obere Umlenkrad 18.
Wie vor allem die F i g. 3 und 5 zeigen, bestehen die Räumorgane 22 aus flachen kratzerartigen Tragmulden,
die von Tragpiatten 23 gebildet sind, die an ihren den Ketten 21 abgewandten freien Enden in spiegelsymmetrischer
Anordnung etwa V-förmig gegeneinander geneigte Kratzleisten 24 aufweisen, welche zugleich die
es über die das Schüttgut tragende Plattenfläche der Tragplatten
23 aufragenden geneigten Muldenränder bilden. An der Kettenbefestigungsseite sind die Tragpiatten 23
der Tragmulden mit V-förmig gegeneinander geneigten
Glcilplatten 25 verbunden, die hier die Muldenränder der Tragmulden bilden und zugleich zur Verbindung der
Kiiumorganc 22 ;nit den Ketten 21 dienen. An den in
Kettenlaufrichtung vorne und hinten liegenden Rändern der Tragplatten 23 können ebenfalls aufragende
Randleisten 26 der Tragmulden angeordnet sein.
Es :>: erkennbar, daß die als Tragmulden ausgebildeten
Räuvnorgane 22 zu der mit der Tragplatte 23 zusammenfallenden Ebene spiegelsymmetrisch ausgebildet
sind, so daß die Räumorgane in beiden U.iMaufrichtungen
des Räumbandes und damit in beiden gegenläufigen Fahrtrichtungen der Brücke 4 arbeiten können. In
F i g. 3 ist die Umlaufrichtung des Räumbandes 20 durch den Pfeil F angegeben. Die unteren Umlenkräder 17
sind in einem solchen Abstand vom Hallenboden 19 angeordnet, daß sich die Räumorgane 22 im Bereich
zwischen diesen Umlenkrädern 17 mit ihren Kratzleisten 24 über den Haldenbodcn 19 krstzend hinwe·*-
bewegen und dabei das hier befindliche Schüttgut mitnehmen. Beim Umlauf der Räumorgane 22 um die auf
der Seite der Halde 1 liegenden unteren Umlenkräder 17 bewegen sich die Räumorgane 22 durch das Schüttgut
am Fuß der Stirnböschung 2, wobei sie das Schüttgut aufnehmen und anschließend in Pfeilrichtung F bis
in den Bereich des oberen Umlenkrades 18 hochfördern, wo es auf das gemuldete Obertrum des Brückenförderers
8 abgeworfen wird. Beim Abwurf dienen die geneigten Gleitplatten 25 als Gleitflächen, über die hinweg
das Schüttgut von den Tragplatten 23 zur Kettenseite hin a'.gleitet, wie dies in Fig. 3 durch die Pfeile F'angedeutet
ist.
Da sämtliche Räumwagen 10 zu einem Räumwagenzug gekoppelt sind, genügt es, wenn für die Räumwagen
nur ein einziger Vorschubantrieb vorgesehen wird. Bei dem dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht
dieser Vorschubantrieb gemäß den F i g. 3 und 4 aus einem an der Unterseite der Brücke 4 angeordneten
Bandantrieb 27, welcher zwei parallele endlose Kettenbänder 28 aufweist, die um Kettenräder 29 und 30 angetrieben
und umgelenkt werden. Die beiden Kettenbänder 28 sind über einen Mitnehmer 31 verbunden, der aus
einem zylindrischen Bolzen od. dgl. besteht. Einer der Räumwagen 10 des Räumwagenzuges, z. B. einer im
mittleren Bereich des Räumwagenzuges liegender Räumwagen trägt an seinem Laufrahmen 12 im unteren
Bereich zwischen den Umlenkrädern 17 eine aufragende Konsole 32, die zwischen die beiden endlosen Kettenbänder
28 faßt und eine von einem vertikalen Langloch gebildete Kulissenführung 33 aufweist, in der sich
der Mitnehmer 31 führt. Während der Räumarbeit bewegen sich die Kettenbänder 28 kontinuierlich in Pfeilrichtung
S. Hierbei wird über den Mitnehmer 31 der betreffende Räumwagen 10 und damit der gesamte
Räumwagenzug mitgenommen. Sobald der Mitnehmer 31 die Kettenräder 29 erreicht und um diese herumläuft,
bewegt sich der Mitnehmer 31 in der Kulissenführung 33 nach oben, ohne daß dem Räumwagenzug eine Bewegung
in iBrückenlängsrichtung erteilt wird. Bei der gegenläufigen Bewegung des Mitnehmers 31 zu den
Kettenrädern 30 hin wird dem Räumwagenzug die gegenläufige Arbeitsbewegung in Brückenlängsrichtung
erteilt. Dieser Vorschubantrieb ermöglicht es somit, den Räumwagen 10 eine hin- und hergehende Bewegung in
Brückenlängsrichtung zu erteilen, ohne daß der Kettenantrieb in seiner Bewegungsrichtung reversiert werden
muß.
An der Brücke 4 ist oberhalb des Brückenförderers 8 ein Aufgabetrog 34 angeordnet, wie dies F i g. 3 zeigt. In
Fig. I ist dieser Aufgabetrog aus Gründen der Übersichtlichkeit
fortgelassen. Der Aufgabetrog 34 erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Brükke
4 und bildet einen Zwischenspeicher, in welchen die Räumwagen 10 das von der Halde 1 abgetragene
Schüttgut abwerfen.
Jedem Räumwagen 10 ist ein eigenes Böschungsauflockerungsgerät 35 zugeordnet, welches vorzugsweise
aus einer Egge od. dgl. besteht. Die Böschungsauflockerungsgeräte 35 sind in Fußgelenken 36 höhenverschwenkbar
an den Laufrahmen 12 der Räumwagen 10 angeschlossen, so daß sie sich auf unterschiedliche Neigungen
der Stirnböschung 2 der Halde einstellen lassen. Die Einstellung des Neigungswinkels erfolgt z. B. über
Windenseile 37 od. dgl. (F i g. 2). Wie bekannt, weisen die Eggen Zähne 38 od. dgl. auf, welche das Schüttgut an
der Stirnböschung 2 der Halde 1 auflockern, so daß es an der Stirnböschung nach unten in den Bereich des
Räumbandes 20 fließt, wo es von den umlaufenden Räumorganen 22 erfaßt und aufgenommen werden
kann.
Damit das dargestellte Brückengerät auch in der gegenläufigen Fahrtrichtung der Brücke 4 Entspeicherungsarbeit
verrichten kann, weist jeder Räumwagen 10 an seiner gegenüberliegenden Seite ein zweites Böschungsauflockerungsgerät
35' in symmetrischer Anordnung auf, wie aus F i g. 2 zu erkennen ist.
Wie F i g. 1 zeigt, sind die Böschungsauflockerungsgeräte
35 der einzelnen Räumwagen 10 entsprechend der unterschiedlichen Haldenhöhe auf den verschiedenen
Arbeitsbereichen der Räumwagen verschieden hoch ausgeführt. Da die von den einzelnen Räumwagen 10
erfaßten Haldenbereiche unterschiedlich groß (hoch) sind, empfiehlt es sich, die Förderkapazität der einzelnen
Räumketten der jeweils abzutragenden Haldenfläche anzupassen, derart, daß die im mittleren Bereich der
Brücke befindlichen Räumwagen eine deutlich größere Förderkapazität aufweisen als die im Brückenendbereich
befindlichen Räumwagen. Dabei kann die Umlaufgeschwindigkeit der Räumketten und/oder die Anzahl
der Räumorgane an den Räumketten der im Brückenendbereich liegenden Räumwagen 10 kleiner sein als bei
den im mittleren Brückenbereich arbeitenden Räumwagen. Aus F i g. 1 ist zu erkennen, daß der Seitenabstand
der im mittleren Brückenbereich liegenden Räumwagen 10 kleiner ist als zwischen den im Brückenendbereich
arbeitenden Räumwagen. Der Hub der Räumwagen 10 in Brückenlängsrichtung wird, wie erwähnt, so eingestellt,
daß sich die Arbeitsbereiche der einzelnen Räumwagen 10 bei der hin- und hergehenden Arbeitsbewegung
etwas überschneiden, so daß eine restlose Verladung des Schüttguts am Fuß der Stirnböschung 2 erreicht
wird.
Während der Entspeicherungsarbeit bewegt sich die Brücke 4 mit kontinuierlicher Geschwindigkeit auf den Schienen 6 in Haldenrichtung. Den an der Brücke angeordneten Räumwagen 10 wird dabei von dem Vorschubantrieb 27 die Pendelbewegung in Brückenlängsrichtung erteilt. Bei dieser Pendelbewegung bewegen sich auch die Böschungsauflockerungsgeräte 35 über die Stirnböschung 2 hinweg, so daß das Schüttgut böschungsabwärts fließt und von den Räumorganen 22 der umlaufenden Räumketten 20 aufgenommen werden kann, wie dies in F i g. 3 dargestellt ist Auch bei einem Ausfließen der Stirnböschung 2 wird das Schüttgut restlos verladen, da sich die Räumorgane 22 vor dem Fuß der Stirnböschung 2 über eine Strecke, die etwa dem Abstand der unteren Umlenkräder 17 entspricht, krat-
Während der Entspeicherungsarbeit bewegt sich die Brücke 4 mit kontinuierlicher Geschwindigkeit auf den Schienen 6 in Haldenrichtung. Den an der Brücke angeordneten Räumwagen 10 wird dabei von dem Vorschubantrieb 27 die Pendelbewegung in Brückenlängsrichtung erteilt. Bei dieser Pendelbewegung bewegen sich auch die Böschungsauflockerungsgeräte 35 über die Stirnböschung 2 hinweg, so daß das Schüttgut böschungsabwärts fließt und von den Räumorganen 22 der umlaufenden Räumketten 20 aufgenommen werden kann, wie dies in F i g. 3 dargestellt ist Auch bei einem Ausfließen der Stirnböschung 2 wird das Schüttgut restlos verladen, da sich die Räumorgane 22 vor dem Fuß der Stirnböschung 2 über eine Strecke, die etwa dem Abstand der unteren Umlenkräder 17 entspricht, krat-
zend über den Haldenboden 19 hinwegbewegen und dabei das Schüttgut zum Fuß der Stirnböschung 2 hin
mitnehmen, wo es auf dem verhältnismäßig kurzen Weg der Räumorgane 22 um das böschungsseitige Umlenkrad
17 aufgenommen wird. Da das Schüttgut gleichzeitig von einer Vielzahl über die Haldenbreite verteilt
angeordnete Räumorgane 22 aufgenommen und über den Aufgabet.og 34 auf den Brückenförderer 8 abgeworfen
wird, ergibt sich ein ausgezeichneter Homogenisierungseffekt. Außerdem läßt sich das Schüttgut mit
geringer Schürfarbeit und daher kornschonend entspeichern. Die Räumwagen arbeiten im Tiefschnitt, was
auch den Vorteil einer Vergrößerung der Lagerkapazität hat. Das vergleichsweise geringe Fördervolumen der
als Tragmulden ausgebildeten Räumorgane 22 führt zu einer Vergleichmäßigung der Förderleistung.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
20
25
S
40
45
50
60
Claims (1)
1. Brückengerät zum Abräumen von Schüttguthalden, mit einer fahrbaren Brücke, an der mehrere
Räumwagen im Seitenabstand zueinander angeordnet sind, die mit Überschneidung ihrer Arbeitsbereiche
längs der Brücke hin- und herverfahrbar sind und deren um die Brücke umlaufende Räumorgane
das Schüttgut an der Stirnböschung der Halde im Bereich des Haldenfußes aufnehmen und es einem
an der Brücke angeordneten Brückenförderer zuführen,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
15
— Die Räumwagen (10) weisen um die Brücke (4) umlaufende, um oberhalb und unterhalb der
Brücke angeordnete Umlenkräder (18, 17) geführte und nach Art von Kratzerketten aasgebildeic
endlose Räumketten (20) auf, an denen als RSsrmorgane flache krauerartige Tragmulden
(22) befestigt sind;
— die Räumketten (20) sind in ihrer Umiaufrichtung reversierbar und die Tragmulden (22) sind
für den Reversierbetrieb als Doppel-Tragmulden ausgeführt, die zu ihrer senkrecht zur Kettenebene
stehenden Ebene spiegelbildlich symmetrisch ausgebildet sind, wobei die Tragmulden
(22) von Tragplatten (23) gebildet sind, die an ihren freien Plattenrändern in spiegelsymmetrischer
Anordnung etwa V-förmig gegeneinander geneigte Kratzleisten (24) aufweisen, weiche die über ßie Tra£-plattenoberfläche aufragenden
geneigteti Muldenränder der Tragmulden bilden;
— die Räumketten (20) sind unterhalb der Brücke (4) über mindestens zwei etwa im gleichen Höhenabstand
zu dem Haldenboden (19) liegende Umlenkräder (17) so geführt, daß die Tragmulden
(22) vor der Stirnböschung (2) der Halde (1) im Abstandsbereich 'dieser Umlenkräder (17)
über den Haldenboden kratzend hinweglaufen.
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