DE3127203C2

DE3127203C2 - Vorrichtung zum Umbugen des Überstandes einer einseitigen Oberflächenkaschierung um den Kantenbereich eines Werkstückes

Info

Publication number: DE3127203C2
Application number: DE3127203A
Authority: DE
Inventors: Günter Hans 1000 Berlin Kiss
Original assignee: Individual
Current assignee: Lignotock GmbH
Priority date: 1981-07-07
Filing date: 1981-07-07
Publication date: 1986-01-09
Also published as: DE3127203A1; GB2106030A; ES8308260A1; SE8203919L; GB2106030B; FR2509225A1; US4441956A; JPS5833423A; ES513614A0; NL8202657A; SE8203919D0; IT1149005B; IT8248760A0

Abstract

Es wird eine Vorrichtung zum Einschlagen und Umkleben der Kantenbereiche eines einseitig mit einer Oberflächenkaschierung zu versehenen Trägermaterials beschrieben. Das Trägermaterial besteht aus Formteilen von räumlich meist komplizierterer Gestaltung und die Vorrichtung ist so ausgelegt, daß mit ihr das bisher zu den besten Ergebnissen geführt habende manuelle Verfahren des Einschlagens und Umklebens des Kaschierungsüberstandes um den Formteilrand mittels Daumen und anderen Teilen der menschlichen Hand möglichst naturgetreu nachempfunden wird. Hierfür zu bewegende Teile werden in Form einer Stülpmembran ein und aus den Einschlagebereich bewegt und transversal bewegte Umlegekörper werden lediglich um die Formteilkante herumgeklappt, wie das etwa der Bewegung des vorderen Gliedes des Daumens beim Einschlagen einer Kaschierung entspricht.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Für einseitig mit einer Oberflächenkaschierung zu versehende dreidimensionale Formteile gestaltet sich das Einschlagen und Umkleben der Kantenbereiche sehr schwierig, insbesondere dann, wenn zu relativ scharfen Abwinkelungen in der Raumform auch noch unstete Kantenführungen des Umfangs hinzukommen. Dies ist beispielsweise bei der Herstellung von Innenverkleidungen für die Kraftfahrzeugindustrie der Fall, etwa bei der Oberflächenkaschierung von Türseitenteilen oder Armaturenbrettern von Pkw's, die mit den verschiedensten Materialien zu überziehen sind, wie Dekorfolien aus Kunststoff und/oder Metall, Kunstleder, Schaumstoff, NadeJvliesen, Teppich- oder Textilgeweben und vielen anderen mehr.

Ungeachtet einer Mehrzahl von Automatisierungsversuchen war in der Vergangenheit das manuell ausgeführte Einschlagen und Umkleben der Kantenbereiche bei den hier angesprochenen komplizierten Formteilen die qualitativ beste Lösung, die jedoch durch den außerordentlich hohen Dienstleistungsaufwand und die zwingende Automatisierung der Herstellung bei solchen Formteilen mit erheblich gesteigen,.:.- Taktzahl nicht mehr vertretbar ist.

Durch die US-PS 31 46 150 ist es bekannt, eine Gummimembran über das einseitig kaschierte Formteil zu spannen, die dann unter Ausnutzung ihrer Elastizität mittels Vakuumbeaufschlagung unter Mitnahme des über das Formteil überstehenden Randes der Kaschierung so weit um den Formteilrand herumgezogen wird, daß der gewünschte Umbugvorgang erreicht wird.

Aus der GB-PS 14 74 922 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der die Kaschierung durch konturangepaßte und gegebenenfalls gepolsterte mechanische Schieber in der gewünschten Form um das Formteil umgebugt wird.

Die letztgenannte mechanisierte Vorrichtung weist jedoch erhebliche Nachteile insofern auf, als bei den kurven- und kantenreichen Randkonturen räumlicher Formteile mit ihren hinterschnittenen Bereichen, scharfen Ecken und anderem mehr auf Nacharbeiten per Hand nicht verzichtet werden kann, da die mechanischen Schieber ein faltenfreies Umlegen und Umkleben der Formteilkanten praktisch nicht gewährleisten. Auch ist die Umklebung der Kantenbereiche mittels mechanischer Schieber bei relativ kompliziert gestalteten Formteilkonturen technisch sehr aufwendig, da hier für eine Vielzahl von Kantenabschnitten eine entsprechende Vielzahl von Schiebern eingesetzt v/erden muß, was nicht nur eine leichte Störanfälligkeit der Vorrichtung bedingt, sondern auch eine erhebliche Umrüstung bei dem Wechsel von einer Formteilart auf eine andere. Bei

der Verwendung der genannten Gummimembran erfährt diese insbesondere in den Ecken der Formteile so erhebliche Dehnungen, daß sie bereits nach kurzem Gebrauch unbrauchbar wird, also häufig ausgewechselt werden muß, wobei außerdem das Einschlagen der Ekken durch ungenügendes Umsaugen der Gummimembran so unvollständig erfolgt, daß mit hohen Ausschußquoten gerechnet werden muß. Weiterhin ist die Gummimembran auf ihrer an die einzuschlagende Kaschierungskante angrenzende Seite sich an Formflächen abstützend während des Dehnungsvorgangs erheblichen Reibungskräften unterworfen, wodurch sich ungleichmäßige Dehnungen ergeben und entsprechend ungleichmäßige und nicht definierbare Umklebungen der Formkante, was insbesondere für scharfe Ecken in der Urnfangsführung des Formteils gilt.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Umbugen des Überstandes einer einseitigen Oberflächenkaschierung um den Kantenbereich eines Werkstückes, beispielsweise eines Formteils für die Innenverkleidung von Kraftfahrzeugen, bestehend aus einem Unter- und Oberteil, die zwischen sich ein Werkstück mit einer einseitigen Oberflächenkaschierung aufnehmen und einen um die gesamte Umfangskante des Werkstückes herumgeführten Ringraum einschließen, in dem eine Membran unter Ausbildung eines druckdichten Raumes gehalten ist, und der sich bis in den Bereich dar Rückseite des Werkstückes erstreckt und so gestaltet ist, daß ein Überstand der Kaschierung frei in ihn hineinragen und sich die Membran bei Druckbeaufschlagung in ihrer zweiten Endstellung ausreichend fest unter Mitnahme und Anlegen des Überstandes gegen die Rückseite des Werkstückes und zumindest teilweise gegen die eine der gegenüberliegenden Flächen des Ringraumes anlegen kann, und aus einer Vorrichtung zur Ausübung von Druck auf die Membran und zum Bewegen der Membran zwischen sich gegenüberliegenden Flächen des Ringraumes von einer Endstellung in eine zweite, in der Weise zu verbessern, daß sie d^s Umbugen mit technisch geringem Aufwand auch bei relativ komplizierter Raumform und Umfangskantenführung mit großer Taktzahl bei Erlangung einer solchen Qualität auf automatischem Wege ermöglicht, wie sie bisher nur mittels aufwendiger Handarbeit möglich war.

Die Lösung dieser Aufgabe wird -c rfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale erreicht.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen dieser Aufgabenlösung ergaben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Membran als Stülpmembran ausgebildet ist, die an der anderen der gegenüberliegenden Flächen des Ringraumes zur Anlage bringbar ist, und die durch Druckeinwirkung aus dieser ersten Stellung in ihre zweite Stellung überwiegend durch eine dehungsarme Rollbewegung überführbar ist.

Dadurch, daß unter Verzicht auf jeglicht mechanische Schieber bzw. eine dehnbare Gummimembran mit ihren nachteiligen Reibungseffekten der Umbugvorgang letztlich nur durch eine in Richtung des Überstands der einzuschlagenden Kaschierung beweglich gehaltene Stülpmembran erfolgt, wird die Gesamtheit der vorstehend genannten Nachteile zuverlässig vermieden. Der Stülpmembran ist es unabhängig von der Linienführung der Umfepgskante eines Werkstücks möglich, deren Kontur zuverlässig zu folgen, ohne daß örtliche Überdehnungen zu befürchten sind, da diese über vorgegebene Anlegeflächen in ihrem Bewegungsablauf definiert begrenzt und gleichermaßen definiert geführt ist Nur teilweise umgebugte oder unverklebte Stellen unmittelbar an den Kanten, wie auch Beulen an der Rückseite des oberflächenkaschierten Werkstücks, treten nicht mehr auf.

Zur Erzielung eines druckdichten Raumes auf einer Seite der Stülpmembran auch bei geöffneter Vorrichtung ist die Halterung der Stülpmembran vorzugsweise nur am Unterteil vorgenommen, wobei eine Einspannung von zwei Spannringen gebildet ist, die am Unterteil abgedichtet befestigt ist

Die Größe des Ringraumes und dessen einander gegenüberliegende Anlageflächen sind bevorzugt so bemessen und aufeinander abgestimmt, daß die Stülpmembran in der zweiten Endstellung in ihrer vollen Querschnittslänge an der Rückseite des Werkstücks und der einen Anlagefläche und in der ersten Endstellung an der anderen Anlagefläche zur Anlage bnngbar ist Hierdurch wird erreicht daß die Stülpmen* «ran in der zweiten Endstellung keine Falten bildet und außerdem fest an der Werkstückrückseite anliegt.
Der Stülpmembran kann weiterhin ein deformierter Umlegekörper zugeordnet sein, der von der einen Endstellung tier Stülpmembran in die andere Endstellung den Überstand der Kaschierung um die Umfangskante des Werkstücks, diese vollständig umschlagend, schwenkbar ist Durch diesem Umlegekörper wird die Umbugwirkung der Stülpmembran in vorteilhafter Weise unterstützt Für die Schwenkbewegung des Umlegekörpers können die Anlageflächen des Ringraumes die Bewegungs- und Führungsflächen bilden, so daß ein kontrollierter Bewegungsablauf erzielt wird.

Der zum Ankleben des umgebugten Randes der Kaschierung erforderliche Druck läßt sich stufenlos durch die Druckbeaufschlagung der Stülpmembran im Ringraum auf der dem Überstand der Kaschierung entgegenliegenden Seite vorgeben. Hierbei ist auch ein erforderlichenfalls hoher Anpreßdruck weder für die Stülpmembran noch den gegebenenfalls mit dieser zusammenarbeitenden Umlegekörper kritisch, da deren Bewegungsablauf durch die genannten Anlageflächen begrenzt und durch deren Formgestaltung optimal wählbar ist. Gegebenenfalls kann hierzu die Siülpmernbran wenigstens teilweise aus elastischem Material bestehen. Die hierdurch zu erreichende Gleichmäßigkeit des Anpreßdruckes im Kantenbereich über die Gesamtlänge des Umfanges des Werkstücks läßt sich noch dadurch weiter homogenisieren und damit verbessern, daß im Bereich von Ecken oder spitzen Winkeln sich an den Ringraum anschließend hinter der Stülpmembran Pufferungen in Form von elastischen Hohlkörpern angebracht sind, die unabhängig mit Über- oder Unterdruck beaufschlagbar und damit in Richtung auf die zu umklebende Kante zu bewegbar und entsprechend deformierbar sind. Die Verwendung eines oder mehrerer der genannten Umlegekörper innerhalb des Ringraumes, in den der Überstand c'-τ Kaschierung vor dem Einschlagen frei hineinragt, ermöglicht weiterhin in vorteilhafter Weise die Verwendung einer relativ dickwandiger. Stülpmembran, die dann entsprechend höh',· Druckbeaufschlagungen erfahren kann, da sich durch den Umlegekörper bedingt die Stülpmembran nicht unmittelbar an scharfe Kantenfühl ungen des Werkstücks anpassen muß, so daß die Stülpmembran selbst weitgehend verschleißfrei bleibt Für das einwandfreie Umbugen und Verkleben des Überstandes der Kaschierung um den

Umfangsrand des Werkstücks kann es vorteilhaft sein, die Druckbeaufschlagung der Stülpmembran, die im Ringraum auch ein Mehrkammersystem bilden kann, zunächst an den Stellen zu beginnen, an denen Faltenbildungen des Überstandes beim Einschlagen bevorzugt auftreten können und erst nachfolgend die übrigen Kantenbereiche einzuschlagen. Nach dem Verkleben des Kaschierungsüberstandes kann die druckbeaufschlagte Stülpmembran auf einfache Weise durch Unterdruck in ihre Ausgangslage zurückgeführt werden und ist damit gleichzeitig für den nächsten Arbeitsvorgang vorbereitet.

Der Ablauf der abroüartigen Bewegung der Stülpmembran kann dadurch vorteilhaft beeinflußt werden, daß diese örtlich unterschiedliche Dehn- und Biegefestigkeiten besitzt, die beispielsweise durch entsprechende Inhomogenitäten in der Wandstärke aber auch durch Armierungen, beispielsweise Gewebeeinlagen, auf einfache Weise erreicht werden.

in den Ringraum 20 hinein, ohne daß es in der drucklosen Ausgangsstellung der Vorrichtung von der Stülpmembran 5 oder dem Umlegekörpcr 7 verformt wird. Die Stülpmembran 5 kann im dargestellten Ausfüh rungsbeispiel aus einem nichtelastischen, jedoch ausrei chend flexiblen Material bestehen; es ist jedoch auch möglich, nach Art einer Gummimembran, ein entsprechend elastisches Material für die Stülpmembran zu verwenden, wobei ihre freie Länge dann auch kürzer als

ίο dargestellt gehalten werden kann. Im radial äußeren Bereich hinter der Stülpmembran 5 sind in das Unterteil 1 eine oder mehrere Durchlässe für ein flüssiges oder gasförmiges Druckmedium in Form von Bohrungen 8 eingebracht.

is Bei Druckbeaufschlagung über die Bohrungen 8 wird der von der Stülpmembran 5 mit ihren Dichtungselementen 9 einerseits und von der Anlegefläche Γ andererseits begrenzte Raum mit diesem Druckmedium aufgefüllt, wodurch sich die Stülpmembran 5, zusammen

Die beiliegenden Zeichnungen zeigen eine nur bei- 20 mit dem Umlegekörper 7, bis zu der in F i g. 2 gezeigten spielsweise Ausführungsform der Erfindung und sollen Endsteilung bewegt und hierbei zu irgendeinem Zeitder näheren Erläuterung derselben dienen. Es zeigt

F i g. 1 einen Querschnitt durch einen Teil des Ober- und Unterteils der Vorrichtung unter Einschluß des den Kantenbereich eines Formteils aufnehmenden Ringraumes im geschlossenen Zustand der Vorrichtung vor dem Einschlagen und Umkleben des Kantenbereichs,

F i g. 2 eine Darstellung gemäß F i g. 1 nach dem Einschlagen und Umkleben des Kantenbereichs,

F i g. 3 einen Längsschnitt durch einen Teil der Vorrichtung nach F i g. 1 und 2 in einem Eckbereich für ein Formteil, und

F i g. 4 eine Darstellung gemäß F i g. 3 nach erfolgter Druckbeaufschlagung des in diesem Bereich vorgesehe-

30 punkt auch die in F i g. 1 in unterbrochener Linienführung gezeigte Zwischenstellung einnimmt

Wie ersichtlich, durchläuft für das Einschlagen und Umkleben des Überstandes 4' der Kaschierung 4 des Formtei's 3 der Umlegekörper 7 eine Art Pendelbewegung, wobei er in Zusammenwirkung mit der StOIpmembran 5 entlang der Anlegeflächen 1' und 2* geführt ist, die gleichzeitig dessen maximal mögliche Deformation vorgeben.

Die Endstellung gemäß F i g. 2 kennzeichnet sich dadurch, daß der Umlegekörper 7 den Überstand 4' der Kaschierung 4 vollständig und mit ausreichendem Preßdruck an die Rückseite des Formteils 3 andrückt und die nen zusätzlichen Hohlkörpers. 35 Stülpmembran 5 ihre maximale Auslenkung in Richtung

Wie in den F i g. 1 und 2 dargestellt, besteht die vorlie- auf die Anlegefläche 2' zu einnimmt, gcnde Vörrichiung aus einem Unterteil ί und einem Bei ausreichend flexiblen und/oder eiasiischen Maie-

Oberteil 2, die im zusammengefügten, zwischen sich ein rialien für die Stülpmembran 5 ist es denkbar, auf den Formteil 3 mit einer einseitigen Oberflächenkaschie- Umlegekörper 7 vollständig zu verzichten, da dann die rung 4 aufnehmenden Zustand, einen im Querschnitt 40 Stülpmembran 5 selbst geeignet ist, sich ausreichend gezeigten, um die gesamte Umfangskante des Formteils fest gegen die Rückseite des Formteils 3 im Bereich des

Überstandes 4' anzulegen. Für dickwandigere Stützmembrane 5 mit der sich daraus ergebenden höheren Druckbelastbarkeit empfiehlt sich jedoch die Verwen-

che 2', die in das Oberteil 2 eingebracht ist. Die beiden 45 dung des gezeigten Umlegekörpers 7, der durch seine Anlageflächen Γ, 2'sind voneinander durch eine Stülp- Eigenelastizität eine zusätzliche Pufferung und damit membran 5 getrennt, die von Einspannungen 1" und V" Homogenisierung des Drucks für das Umkleben sicheran dem Unterteil 1 in der dargestellten Weise befestigt stellt, da das kompressible, leicht verformbare Material, ist. Die Einspannungen 1" und V" werden durch einen aus dem der Umlegekörper 7 vorzugsweise besteht das oberen und einen unteren Spannring vorgegeben und 50 Hohlprofil bündig auszufüllen in der Lage ist Der Mmsind gegen die Umgebung druckdicht gemacht durch legekörper 7 kann hierfür als einfacher Hohlschlauch jeweils ein Dichtungselement 9 in Form einer Rund- ausgebildet sein, er kann jedoch auch aus einem Mehrschnurdichtung, kammerprofil oder einem Zellgummiprofil geringer Die zwischen den Einspannungen gehaltene Stülp- Shorehärte bestehen. Auch der Umlegekörper 7 kann membran 5 hat im Ausführungsbeispiel eine freie Quer- 55 bei Bedarf örtlich über die Länge der Umfangskante schnittslänge, die der Querschnittslänge der Anlegeflä- unterschiedliche Kompressibilität und unterschiedliche ehe 1'im Unterteil 1 entspricht so daß sie im drucklosen Zustand voll an dieser anliegt

herumlaufenden Ringraum 20 einschließen. Der Ringraum 20 definiert sich hierbei durch die Anlagefiäche Γ innerhalb des Unterteils 1 und eine weitere Anlageflä-

In Wirkverbindung mit der Stülpmembran 5 steht ein Um'egekörper 7, auf dessen Funktionsweise nachfolgend noch näher eingegangen wird.

Die Stülpmembran 5 ist in den Bereichen ihrer stärksten Querbewegung und größten mechanischen Beanspruchung mit Armierungen 6' beispielsweise in Form von Gewebeeiniagen, versehen. Die Oberfiächenkoniur des unteren Spannringes Y" entspricht der Kontur des Formteils 3 in diesem Bereich. Das Formteil 3 mit seiner Kaschierung 4 und dem Überstand 4' derselben ragt frei Verformungswiderstände aufweisea So ist es zum Beispiel möglich, den Umlegkörper durch einen Formschlauch zu bilden, der an den Stellen, an denen das Formteil 3 scharfe Ecken aufweist mit einer Füllung aus Zellgummi oder ähnlichen Werkstoffen beaufschlagt ist, um an diesen Stellen ein Einknicken des Schlauchmaterials zu vermeiden. Nachdem das Einlegen und Umkleben der Kantenbe-

b5 reiche des Formteiis 3 vollendet ist, wird das Druckmedium aus dem abgedichteten Bereich der Ringkammer 20 über die Bohrungen 8 wieder abgesaugt und der Unterdruck stellt den in F i g. I dargestellten Ausgangs-

7 8 ;

zustand wieder her. woraufhin die beiden Teile 1 und 2 ',

der Vorrichtung voneinander getrennt — diese also K:

geöffnet werden kann —, das fertig umklebte Formteil ·'·!

entnommen und ein neues eingelegt werden kann. '1

Die Fi g. 3 und 4 zeigen einen Teilschnitt der senk- 5 ^

recht zu dem Schnitt der F i g. 1 und 2 durch die Vor- i;j

richtung im Bereich einer Ecke des Formteils 3 gelegt -ä

ist. Wie -.argestellt, ist hier der als Formschlauch ausge- , j

bildete Umlegekörper 7 im Eckenbereich mit einer zu- jy

sätzlichen Pufferung 10 in Form einer Zellgummieinlage ίο ψ

verstärkt, was das erwähnte Einknicken cies Form- ·;'*

Schlauches beim Stülpen der Stülpmembran 5 mit Si- ..■;

cherheit vermeidet auch dann, wenn es sich um scharf- .';

kantige Ecken handelt. In das Unterteil 1 der Vorrich- j

tung 1, 2 ist in dem dargestellten Eckenbereich ein zu- 15 'η

sätzlicher elastischer Hohlkörper 11 eingearbeitet, der M

über eine Zuführung 12, getrennt von der Druckbeauf- i|

schlagung der Stülpmembran 5, mittels eines Druckme- ';)

(JiUIiIb bcdüiSCriiäguäi' iSi. DcT ufüCKiöSc Zustand ist in ^J-

F i g. 3 gezeigt, während Fig. 4 den expandierten Zu- 20
stand des Hohlkörpers 11 wiedergibt. Letztere Darstellung zeigt, daß der an der Stülpmembran anliegende : Bereich zusätzlich in Richtung auf die Umfangskante ■ des Formteils gedrückt wird, während die übrigen Be- ' reiche des elastischen Hohlkörpers 11 durch die Anlege- 25 ,; fläche Γ des Unterteils 1 der Vorrichtung abgestützt ' und ortsfest gehalten sind. Durch die Kraftwirkung des
druckbeaufschlagten Hohlkörpers 11 wird die Stülpmembran 5 im Bereich der Ecke zusätzlich deformiert, _; verformt den Umlegekörper 7 und schiebt diesen und 30
den an ihm anliegenden Bereich des Überstandes 4' der
Kaschierung 4 über die Kante des Formteils 3. Erst nach
Abschluß des örtlichen Ausstülpens der Stülpmembran
5 im Bereich des Hohlkörpers 11 erfolgt dann das Ausstülpen der übrigen Bereiche der Stülpmembran 5 über 33

die Bohrungen 8. Das Zurückführen des Hohlkörpers 11 '■'■

in seine Ausgangslage erfolgt durch die Freigabe des ;_ Druckmediums über die Zuführung 12, entsprechend
dem Absaugvorgang des zwischen der Anlegefläche 1'

und der Stülpmembran 5 liegenden Bereiches des Ring- 40 fe

raumes 20 durch die Bohrung 8. ?|

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

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60

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Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Umbugen des Überstandes einer einseitigen Oberflächenkaschierung um den Kantenbereich eines Werkstückes, beispielsweise eines Formteils für die Innenverkleidung von Kraftfahrzeugen, bestehend aus einem Unter- und Oberteil, die zwischen sich ein Werkstück mit einer einseitigen Oberflächenkaschierung aufnehmen und einen um die gesamte Umfangskante des Werkstückes herumgeführten Ringraum einschließen, in dem eine Membran unter Ausbildung eines druckdichten Raumes gehalten ist, und der sich bis in den Bereich der Rückseite des Werkstückes erstreckt und so gestaltet ist, daß ein Oberstand der Kaschierung frei in ihn hineinragen und sich die Membran bei Druckbeaufschlagung in ihrer zweiten Endstellung ausreichend fest unter Mitnahme und Anlegen des Überstandes gegen die Rt^kseite des Werkstückes und zumindest teilweise gegen die eine der gegenüberliegenden Flächen des Ringraumes anlegen kann, und aus einer Vorrichtung zur Ausübung von Druck auf die Membran und zum Bewegen der Membran zwischen sich gegenüberliegenden Flächen des Ringraumes von einer Endstellung in eine zweite, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran als Stülpmembran (5) ausgebildet ist, die an der anderen der gegenüberliegenden Flächen (12) des Ringraumes (20) zur Anlage bringbar ist, und die durch Druckeinwirkung aus -Moser ersten Stellung in ihre zweite Stellung überwiegend durch eine dehnungsarme Rollbewegung überführbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch !.dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung der Stülpmembran (5) nur am Unterteil (1) vorgenommen ist, so daß ein druckdichter Raum auch bei geöffneter Vorrichtung gegeben ist, wobei eine Einspannung (I", I;') von zwei Spannringen gebildet ist, die am Unterteil (1) der Vorrichtung (1,2) abgedichtet befestigt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe des Ringraumes (20) und dessen gegenüberliegende Anlageflächen so bemessen und aufeinander abgestimmt sind, daß die Stülpmembran (5) in der zweiten Endstellung in ihrer vollen Querschnittslänge an der Rückseite des Werkstücks und der einen Anlagefläche und in der ersten Endstellung an der anderen Anlagefläche zur Anlage bringbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stülpmembran (5) ein deformierbarer Umlegekörper (7) zugeordnet ist und daß der Umlegekörper (7) von der einen indsteilung der Stülpmembran (5) in die andere Endstellung den Überstand (4') der Kaschierung (4) um die Umfangskante des Werkstücks (3), diese vollständig umschlagend, schwenkbar ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlageflächen (Γ, 2') Bewegungsund Führungsflächen für den Umlegekörper (7) bilden.

6. Vorrichtung nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stülpmembran (5) wenigstens teilweise aus elastischem Material besteht.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stülpmembran (5) wenigstens teilweise Armierungen (6) in Form von Gewebeeiniagen oder dergleichen aufweist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet daß der Umlegekörper (7) in seiner Querschnittsform wenigstens annähernd Teilen der Formgebung der Anlageflächen (Γ, 2') entspricht.

9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich von Ecken oder spitzen Winkeln sich an den Ringraum (20) anschließend hinter der Stülpmembran (5) Pufferung en (10) in Form von elastischen Hohlkörpern angebracht sind, die unabhängig mit Über- oder Unterdruck beaufschlagbar sind.