DE4223446C2 - Verfahren zum Herstellen eines Formteiles mit einer aufkaschierten Folie und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Formteiles mit einer aufkaschierten Folie und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Formteils sowie eine Vor
richtung zur Durchführung dieses Herstellverfahrens, insbesondere für ein Fahr
zeug-Innenausstattungsteil mit einer aufkaschierten, den Formteilrand überdecken
den Folie, deren Rand auf der Formteilrückseite an diesem befestigt ist.
In der DE 31 38 442 A1 ist ein in seinen wesentlichen Schritten gängiges Verfahren
zum Kaschieren von Formteilen beschrieben. Der sogenannte Umbug, d. h. der den
Formteilrand überdeckende Folienrand wird beim Kaschieren von Formteilen heute
üblicherweise entweder von Hand ausgeführt oder es wird ein maschinelles Verfah
ren angewendet. Bei diesem maschinellen Verfahren wird das um den Formteilrand
zu legende Folienmaterial oder das Formteil selbst in diesem Bereich mit Haftkleber
besprüht. Eine Gummihaut umschließt daraufhin das Formteil. Diese Gummihaut
wird mittels Unterdruck an die Werkstückform angelegt, wobei das überstehende
Folienmaterial an die Formteilkante angepresst und auf dessen Rückseite in Form
einer Klebeverbindung über den Haftkleber befestigt wird.
Von Nachteil ist dieser bekannte Stand der Technik insofern, als es bei sämtlichen
maschinellen Verfahren zu Verunreinigungen durch überschüssigen Haftkleber
kommen kann und der zuerst geschilderte manuelle Umbug, bei dem ebenfalls die
Folie auf der Formteilrückseite verklebt wird, kostenintensiv ist.
Als Aufgabe hat sich die Erfindung gestellt, ein maschinell durchführbares Herstell
verfahren, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Herstellverfahrens für
ein derart gestaltetes Formteil aufzuzeigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Die Schlitze in der Klemmkante bzw. in der Nutwand stellen dabei Durch
trittsstellen für den Druckluftstrom, der entweder durch Überdruck oder Unterdruck
erzeugt werden kann, dar. In gewünschter Weise geführt werden kann dieser
Druckluftstrom dabei durch ein geeignet ausgebildetes Werkzeug zum Herstellen
eines erfindungsgemäßen Formteiles.
Als Vorrichtung gemäß Anspruch 2 besteht dieses Werkzeug aus einer das Form
teil aufnehmenden Unterform sowie einer der Formteilrückseite zugewandten Ober
form, welche zumindest eine an die Klemmkante des Formteiles angepasste Leit
rippe für den Druckluftstrom aufweist.
An dieser Klemmkante wird der Folienrand durch Klemmung auf der Formteilrück
seite gehalten, wodurch in diesem Bereich kein Kleber eingesetzt werden muss.
Zwar ist das Verklemmen eines folienartigen Überzuges Stand der Technik, wie
beispielsweise die EP 0 118 796 B1 zeigt, jedoch wird in diesen bekannten Ausbil
dungen die Folie stets auf der Formteilvorderseite zumeist unter Zuhilfenahme ei
nes Keders durch Klemmung gehalten. Eine Klemmung eines Folienrandes einer
auf einer Formteilvorderseite aufkaschierten Folie auf der Formteilrückseite hinge
gen ist ein neuer Schritt, der in besonders einfacher Weise mittels einer aus dem
Formteil herausgearbeiteten Klemmkante realisierbar ist.
Wird dabei diese Klemmkante, die im wesentlichen eine vom
Formteil gebildete Nut darstellt, geschlitzt ausgebildet,
so kann der Folienrand durch einen Druckluftstrom in
diese geschlitzte Klemmkante gezogen werden. Diese Vorge
hensweise ist aber auf einfache Weise maschinisierbar.
Die Schlitze in der Klemmkante bzw. in der Nutwand stel
len dabei Durchtrittsstellen für den Druckluftstrom, der
entweder durch Überdruck oder Unterdruck erzeugt werden
kann, dar. In gewünschter Weise geführt werden kann die
ser Druckluftstrom dabei durch ein geeignet ausgebildetes
Werkzeug.
Als Vorrichtung besteht dieses Werkzeug aus einer
das Formteil aufnehmenden Unterform sowie einer der Form
teilrückseite zugewandten Oberform, welche zumindest eine
an die Klemmkante des Formteiles angepaßte Leitrippe für
den Druckluftstrom aufweist.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher beschrieben; dabei zeigt Fig. 1 einen
partiellen Querschnitt durch ein Form
teil inklusive einer Herstellvorrichtung, sowie Fig. 2
dieses Formteil in perspektivischer Darstellung.
Mit der Bezugsziffer 2 ist ein Formteil, insbesondere ein
Fahrzeug-Innenausstattungsteil bezeichnet, auf dessen
Vorderseite 2' eine Folie 1 aufkaschiert ist bzw. wird.
Die Folie 1 überdeckt dabei auch den Formteilrand 2", so
daß der Rand 1' der Folie 1 auf der Rückseite 2''' des
Formteiles 2 zum liegen kommt. Gehalten wird der Rand 1'
der Folie 1 dabei durch Klemmung zwischen dem Formteil
rand 2" sowie einer sogenannten Klemmkante 2a.
Diese Klemmkante 2a bildet zusammen mit dem Formteilrand
2" sozusagen eine Nut, in die der Folienrand 1' klemmend
eingeschoben wird. Während somit auf der Vorderseite 2'
sowie auf dem ebenfalls zur Vorderseite 2' gehörenden Ab
schnitt des Formteilrandes 2" die Folie 1 mit dem Form
teil 2 verklebt ist, wird der Folienrand 1' auf der Rück
seite 2''' des Formteiles 2 durch die Klemmkante 2a ohne
Klebereinsatz gehalten.
Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, ist die Klemmkante 2a ge
schlitzt ausgebildet, d. h. in der Klemmkante 2a sind in
etwa V-förmige Durchbrüche oder Ausbrüche vorgesehen.
Diese Durchbrüche 2b ermöglichen es, den Folienrand 1'
durch einen Druckluftstrom in den Bereich zwischen der
Klemmkante 2a und dem Formteil 2 zu ziehen. Hierdurch ist
die Herstellung dieses Folienumbugs maschinell durchführ
bar. Zum Einsatz kommt dabei eine gegenüber den üblichen
Kaschierwerkzeugen geringfügig abgeänderte Vorrichtung.
Wie bekannt besteht diese Vorrichtung aus einer Unterform
3 sowie einer Oberform 4, wobei das eigentliche Kaschie
ren, d. h. das Aufbringen der Folie 1 auf die Formteilvor
derseite 2' sowie den Formteilrand 2" in üblicher Weise
erfolgt. In der Oberform 4 ist zusätzlich eine der Form
teilrückseite 2''' zugewandte Leitrippe 5 vorgesehen, die
in ihrer Gestaltung an die Klemmkante 2a angepaßt ist und
die den den Umbug der Folie 1 vornehmenden Druckluftstrom
wie gewünscht führen soll. Zwischen die Unterform 3 sowie
die Oberform 4 gelangt der Druckluftstrom über eine in
der Unterform 3 vorgesehene Eintrittsöffnung 6a, während
er über eine in der Oberform 4 vorgesehene Austrittsöff
nung 6b entweichen kann. Der Strömungsweg des Druckluft
stromes ist durch Pfeile 7 dargestellt.
Man erkennt klar, daß der Folienrand 1' durch diesen
Druckluftstrom optimal in den Bereich zwischen der Klemm
kante 2a sowie dem Formteil 2 hineingezogen wird, wo
schließlich eine Fixierung durch Klemmen erfolgt. Gezeigt
sind ferner teilelastische Abstützwülste 8, die einer
seits der optimalen Lagerung des kaschierten Formteiles 2
dienen und andererseits durch eine Abdichtwirkung Falsch
luftströme verhindern, so daß der Druckluftstrom wie ge
wünscht im Inneren dieser in Fig. 1 gezeigten Vorrich
tung geführt wird. Dabei sind selbstverständlich eine
Vielzahl von Abwandlungen möglich, die weiterhin unter
den Inhalt der Patentansprüche fallen.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen eines Formteiles (2), insbesondere eines Fahrzeug-
Innenausstattungsteiles, mit einer aufkaschierten, den Formteilrand (2") über
deckenden Folie (1), deren Rand (1') auf der Formteilrückseite (2''') durch ei
ne geschlitzte, aus dem Formteil (2) herausgearbeitete Klemmkante (2a) mit
tels Klemmung gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (1) durch
eine Druckluftstrom in den Bereich zwischen Klemmkante (2a) und Formteil
(2) gezogen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer das
Formteil (2) aufnehmenden Unterform (3) sowie einer der Formteilrückseite
(2''') zugewandten Oberform (4), gekennzeichnet durch eine an der Oberform
(4) vorgesehene, an die Klemmkante (2a) angepasste Leitrippe (5) für den
Druckluftstrom.
Priority Applications (1)
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DE19924223446 DE4223446C2 (de) | 1992-07-16 | 1992-07-16 | Verfahren zum Herstellen eines Formteiles mit einer aufkaschierten Folie und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924223446 DE4223446C2 (de) | 1992-07-16 | 1992-07-16 | Verfahren zum Herstellen eines Formteiles mit einer aufkaschierten Folie und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
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DE4223446A1 DE4223446A1 (de) | 1994-01-20 |
DE4223446C2 true DE4223446C2 (de) | 2001-05-17 |
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ID=6463370
Family Applications (1)
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DE19924223446 Expired - Fee Related DE4223446C2 (de) | 1992-07-16 | 1992-07-16 | Verfahren zum Herstellen eines Formteiles mit einer aufkaschierten Folie und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
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DE102007001224A1 (de) | 2007-01-08 | 2008-07-10 | Faurecia Innenraum Systeme Gmbh | Innenausstattungsteil eines Fahrzeugs |
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1992
- 1992-07-16 DE DE19924223446 patent/DE4223446C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4223446A1 (de) | 1994-01-20 |
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