DE3020033C2 - Verfahren zum Herstellen schwer entflammbarer oder nicht brennbarer Produkte auf der Basis fasriger Materialien - Google Patents
Verfahren zum Herstellen schwer entflammbarer oder nicht brennbarer Produkte auf der Basis fasriger MaterialienInfo
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Description
Die ständig höheren Forderungen an den Brandschutz von Materialien aller Art machen es erforderlich,
alle, auch organische Faserwerkstoffe, vor Brand zu schützen bzw. sie so auszurüsten, daß sie nicht zur
Entstehung oder Weiterführung und Unterstüzung eines Brandes beitragen. Die Herstellung von Materialien aus organischen Faserwerkstoffen gelingt auf
wirtschaftliche Art und Weise allerdings nur im Naßverfahren, also in sehr dünnen wässerigen Suspensionen. Dies steht jedoch dem Einbringen von
Brandschutzmitteln, die in Wasser löslich sind, oder mit
dem Abwasser weggeschwemmt werden können, entgegen.
Aufgabe der Erfindung iit es daher, derartige
Brandschutzmittel, insbesondere Borsäure, in die aus
fasrigen Materialien zu bildenden Produkte einzubringen, ohne daß das bewährte und wirtschaftlich
durchführbare Naßverfahren bei der Herstellung der Faserwerkstoffe aufgegeben werden muß.
In der deutschen Patentanmeldung P 28 31 616.7 ist
ein Verfahren zur Herstellung eines aus mineralischen Stoffen hergestellten, nicht brennbaren Werkstoffes
angegeben, bei dem unter Verwendung von Restabwasserklärschlämmen und/oder feuchten Holz-Schneidspänen ein fester Körper dadurch hergestellt wird, daß
diesen Grundstoffen Bormineralien beigemischt, diese Bormineralien mit Schwefelsäure versetzt werden und
das sich ergebende Gemenge dann mit einem Kunststoffharz beleimt und heiß verpreßt wird. Dieser
so erzielbare Werkstoff weist ähnliche Werkstoffeigenschaften wie Spanholz auf, ist jedoch, durch den Anteil
der in ihm enthaltenen Borsäure sowie zumindest teilweise glas- oder keramikbildenden Mineralien, nicht
brennbar. Die Verwandtschaft dieses bekannten Werkstoffes zu Spanholz äußert sich auch in der Art seiner
Herstellung, die bis auf die Aufbereitung der Brand-
Schutzmittel mit der Herstellung von Spanho'z identisch
ist Die Ausgangsmaterialien sind daher praktisch trocken bzw. weisen allenfalls eine Feuchtigkeit bis
maximal 25% auf.
erfaßten Produkte im Naßverfahren auf Sagnutschen, Papiermaschinen — Langsieb- oder Rundsiebmaschinen — hergestellt werden, wobei die wässerige
Ausgangssuspension je nach Bedarf für die eingesetzte Enwässerungsmaschine einen Feststoffgehalv von nur
0,5% bis maximal 5% aufweisen soll. Ist also im Falle der
bekannten Werkstoff-Herstellung noch die trockene Einbringung von pulverigen, wasserunlöslichen Brandschutzmaterialien möglich, so scheidet dies bei der
Herstellung der angesprochenen Produkte, die etwa
Karton, Pappe oder Faserplatten entsprechen, aus.
Trotzdem soll die Erfindung sich dieses bewährte Verfahren der Umwandlung von Bormineralien in
Borsäure nutzbar machen, da die Anwendung dieses Verfahrens nicht nur verspricht einen guten Brand
schutz zu erreichen, sondern weil es auch sehr
wirtschaftlich ist
Eine weitere Überlegung bei der Anwendung dieses bekannten Verfahrens ist die, daß es möglich sein müßte,
bei der Kombination des bekannten Naßverfahrens zur
Herstellung von Papier, Karton, Pappe und Faserplatten mit dem bekannten Verfahren zur trockenen
Herstellung von brandgeschützten Werkstoffen, faserverstärkte Gipsplatten herzustellen, die gute Festigkeitseigenschaften aufweisen bei geringer Quellrate und
niederem Wasser-Aufnahmevermögen. Derartige Gipsplatten werden besonders zum trockenen Innenausbau
und Verputz von Wänden benötigt, da sie nicht nur gute,
das Innenklima verbessernde Eigenschaften aufweisen und durch die Faserarmierung nagelbar sind sowie
ausreichende, ihren Gebrauchswert bestimmende Festigkeiten haben, sondern auch einfach zu montieren
und. bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens, auch wirtschaftlich herstellbar sein müßten. Auch
hier wäre selbstverständlich der Brandschutz von sehr
großer Bedeutung, da dieser Schutz gerade für die
natii der.i Holzspänen etwa ein Viertel ihres Gewichtes
schlämmt wird, bis es einen Feststoffgehalt von etwa
3% aufweist. Dem Gemenge werden sodann noch Fällungsmittel. wie Polyacrylamid und Eisensulfat
(Fe(III)-Sulfat) in geringen Mengen beigegeben. Diese
Aufschlämmung wird anschließend auf entsprechenden
«> Maschinen entwässert und getrocknet. Das Endprodukt
ist eine poröse Spanplatte mit verhältnismäßig geringer Festigkeit, die zur Erhöhung der Festigkeit beziehungsweise des besseren Aussehens wegen auch noch mit
einer dekorativen Schauseite aus Gips oder Kunststoff
versehen werden kann. Durch die hohe Beimengung der
unbrennbaren Bormineralien ist eine derartige Platte selbstverständlich feuerfester als eine reine Holz-Spanplatte, jedoch erfüllt eine derartige Platte bei weitem
nicht die Anforderungen, die an brandgeschützte Platten zu stellen sind Zu beachten ist, daß der aus den
Bormineralien resultierende Brandschutz nicht direkt durch die brandhemmende Wirkung von Borsäure
hervorgerufen wird, sondern lediglich durch den hohen Anteil an Kristallwasser. der für diese Bormineralien
charakteristisch ist.
Ausgehend von dem zuletzt beschriebenen Verfahren, nach dem im Naßverfahren plattenförmige Körper
auf der Basis fasriger Materialien hergestellt werden, wird nach dar Erfindung ein vollkommener Brandschutz
dadurch erreicht, daß dem wässerigen Brei mit den Bormineralien Mineralsäure innig zugemischt und diese
Mischung vor der Weiterverarbeitung reifengelassen wird.
Ohne daß das bewährte und wirtschaftliche Naßverfahren verlassen wird, werden somit den fasrigen
Ausgangsmineralien nicht nur Mineralien beigemengt, die für sich allein brandhemmend wirken, sondern
Borsäure, die sich durch die Umsetzung der Bormineralien mit der Schwefelsäure ergibt und die bekanntermaßen sehr gute brandschützende Eigenschaften aufweist
Nach der Erfindung gelingt es, schwer entflammbare
oder nicht brennbare Produkte auf der Basis fasriger Materialien auf wirtschaftliche Art und Weise dadurch
herzustellen, daß die fasrigen Materialien zu einem wässrigen Brei aufbereitet und diesem Brei Bormineralien und Mineralsäuren innig zugemischt werden, daß
das so gebildete Gemenge Vliesbildungs- und Faserentwässerungsmaschinen zugeleitet, entwässert und anschließend getrocknet wird.
Ohne daß das bewährte Naßverfahren verlassen wird, werden somit den fasngen Ausgangsmaterialien Mineralien beigemengt, die für sich allein .hon brandhemmend wirken, jedoch auch Borsüjre, die bekanntermaßen sehr gute brandschutzende Eigensd tften aufweist.
Diese Brandschutzmaterialien stören den bewährten Herstellungsablauf nicht, der damit auf den vorhandenen Maschinenstraßen ohne weitere Investitionen
durchgeführt werden kann. Ein außerordentlicher Fortschritt besteht jedoch auch darin, daß die
Endmaterialien nicht nur brandgeschützt sind, sondern dadurch, daß. bei Verwendung preiswerter calciumhaltiger Bormineralien und Schwefelsäure, bei der Umwandlung der Bormineralien Calciumsulfat (Gips) entsteht,
auch eine sehr hohe Festigkeit der Materialien erreicht wird. Dies kann dadurch erklärt werden, daß das
Calciumsulfat die Bindung der einzelnen Fasern zueinander unterstützt bzw. das Faser-Wirrwerk außerordentlich verfestigt. Es können auf diese Art und Weise
also nicht nur brandgeschützte Produkte hergestellt werden, sondern auch armierte Gipsplatten, wobei,
sollte das sich bildende Calciumsulfat für die Charakteristik dieses sich bildenden Faserwerkstoffes als Gipsplatte nicht ausreichend sein, durchaus dem Faserbrei auch
noch angemachter Gips beigefügt werden kann. Es entsteht somit ein ganz neuer Faserwerkstoff, der von
außerordentlicher Bedeutung gerade für den Innenausbau von Räumen ist, da er gegenüber den bekannten
Gipsplatten Brandschutz und zudem wesentlich verbesserte Festigkeitseigenschaften aufweist.
Hinsichtlich der Eigenschaften eines solchen Produk
tes ist auch darauf hinzuweisen, daß sie durch Beimengung verschiedenster Mineralien, die selbstverständlich nicht brennbar sein dürfen, verändert werden
können. Besonders bewährt haben sich hierbei geblähte Mineralien, wie Blähton, Blähschiefer, Perlstein oder
Vermiculite. Diese geblähten Mineralien sind nicht
brennbar, tragen jedoch wesentlich zur Wärmedämmung und zum Nagelungsvermögen der damit hergestellten Produkte bei.
Als fasrige Materialien werden organische Fasern, die "> preiswert, teilweise als Abfallprodukte, erhältlich sind,
verwendet.
Um ein neutrales, nicht aggressive.* Produkt zu
erhalten, wird zweckmäßigerweise die Mineralsäure im stöchiometrischen Verhältnis zugegeben. Sie kann in
i" solcher Menge beigegeben werden, daß das Gemer^e,
unmittelbar nach Zugabe der Mineralsäure einen pH-Wert zwischen 13 und 3,0 vorzugsweise 2,0 erreicht
Eine zur Neutralisierung gehende Tendenz läßt sich bei der Durchführung des Verfahrens durch die Verlänge
rung der Reifezeit nach Be:fügung der Mineralsäure
errtichen. Als Mineralsäure wird zweckmäßigerweise Schwefelsäure verwendet mit deren Hilfe nicht nur die
bereits besprochene Calciumsulfatbildung stattfinden kann, sondern die auch als Abfallsäure sehr preiswert
2i) erhältlich ist
Sollte eine Beschwerung des Ausgangsmaterials notwendig bzw. gewünscht sein, so ist es auch möglich,
dem Faserbrei vor der Weiterverarbeitung weitere grob- bis feinkörnig gemahlene Mineralien, zweckmä-
•25 ßigerweise solche, die im Brandfalle verglasen bzw.
keramisieren, beizufügen. Sehr bewährt hat es sich, daß das Produktionswasser im Kreislauf geführt wird, da
hierdurch die in diesen; Produktionswasser gelösten Chemiekalien, insbesondere der Anteil der im Wasser
jo gelösten Brandschutzmittel, wieder dem Produktionsablauf zugefügt wird. Durchaus kann dieses Produktionswasser auch dem Faservlies auf der Siebpartie
wieder aufgedüst werden, wobei auch wasserlösliche Brandschutzmittel rr.it augedüst werden können. Mög
lieh ist auch die Herstellung von Zwei- oder
Mehrschichtplatte:!, wobei durch Zweistoff- bzw. Mehrstoffauflauf Faserbrei mit relativ höherem Bormineral/Mineralsäuregehalt auf ein vorhergehendes bzw.
sich bildendes Vlies aufgegossen werden kann. Es hat
sich als äußers; zweckmäßig erwiesen, daß die
Temperatur des Faserbreis während der Y ertigung auf einer Temperatur gehalten wird, die bei der Raumtemperatur oder um oder unter 20" C liegt. Dadurch wird
eine Umsetzung, insbesondere der Brandschutzmateria
lien und damit deren möglicher Verlust durch das
Abwasser, vermieden.
Insgesamt ergibt sich somit ein aus fasrigen Materialien hergestelltes Produkt, an dessen Fasern
Borsäurepartikel angelagert und, bei Verwendung
w calciumhaltiger Bormincralien und Schwefelsäure, die
Zwischenräume zwischen den einzelnen Fasern zumindest teilweise mit Gips ausgefüllt sind, also Faserwerkstoffe, die je nach dem Mineralanteil mehr faserplattenförmig oder mehr gipsplattenförmig sind.
Ή Das erfindungsgemäße Verfahren soll an sechs
Beispielen näher erläutert werden:
Zur Herstellung von ca. 1000 kg einer schwer entflammbaren Holzfaserdämmplatte wird in einen
Holländer mit 15 m' 643 kg Defibratorstoff oder
Holzschliff oder eine Mischung der beiden Stoffe eingebracht. Dieses Gemisch wird durch Nachmahlen
auf den gewünschten Mahlgrad gebracht und sodann 240 kg Bormineral Colemanit (ca. 45% Borgehalt)
homogen eingemischt und danach langsam Schwefelsäure untergemischt, bis der pH-Wert der Mischung bei
2,0 bis 2,5 liegt. Anschließend soll das Gemisch in einer
Birne reifen und ü«nr. der Weiterverarbeitung zugeleitet
werden. Der pH-Wert nach der Reifung ist auf etwa 4,5 bis 4,8 angestiegen. Die Fasersuspension, die in der
Maschinenbütte soweit als notwendig verdünnt wird, wird auf einer Langsiebmaschine zu einem Faservlies
entwässert, welches dann dem Trockenkanal zugeführt wii d. Hier erfolgt die Trocknung auf ea. S'h RcMi-iUciiU.
Die Eingangstemperatur im Trockenkanal wird unter 1000C gehalten, damit das Vlies zunächst gleichmäßig
erwärmt w'rd und das Wasser aus dem Inneren bei der Endtrocknung noch gut entweichen kann.
Zur Herstellung einer faserverstärkten Gipsplatte werden in einen Huiländer 225 kg Holzschliff oder
Defibratorstoff oder eine Mischung aus beiden eingetragen und mit Produktionswasser in eine Fasersuspension
mit 5% Feststoffgehalt gebracht Anschließend wird 480 Vg Colemanit (ca. 45% Borgehalt) zugegeben und
solange gemischt, bis eine homogene Mischung entstanden ist Danach werden 235 kg Schwefelsäure
langsam untergemischt, wobei der pH-Wert der tbgesäuerten Mischung nicht unter 2,0 jedoch auch
nicht über 2,8 liegen soll. In der nachfolgenden Lagerbütte reift dieses Gemisch, wobei der pH-Wert
auf 43 bis 4,8 ansteigt. Das Fasergemisch wird sodann
weiterbearbeitet wie eine Faserdämmplatte, wobei jedoch das Endprodukt als armierte Gipsplatte anzusprechen
ist Interessant ist hierbei, daß der Borsäuregehalt der Gipsplatte bei im Kreislauf geführten
Produktionswasser etwa 26Gew.-% im Endprodukt beträgt, das Produkt also damit unbrennbar im Sinne
der DIN 4102. Klasse A2 ist Um noch weitergehend bei
der Durchführung dieses Verfahrens den Charakter einer Gipsplatte zu erhalten, ist es möglich, zusätzlich
dem gereiften Faserbrei zweckmäßigerweise mit Produktionswasser angemachten Gips beizufügen. Die
Entwässerung erfolgt dann auf einer hierfür geeigneten, bekannten Entwässerungsmaschine. Das Endergebnis
ist auf jeden Fall eine armierte Gipsplatte, die nicht nur brandgi ichützt bzw. unbrennbar ist, sondern auch
bemerkenswerte Festigkeitseigenschaften aufweist.
Zur Herstellung einer brandgeschützten Hartfaserplatte wird der gleiche Stoffansatz wie bei Beispiel 1
eingesetzt Vor dem Ablauf ler fertigen Faser Colemanit
- Schwefelsäuremischung aus dem Holländer oder einer Mischbütte, werden 0.5 bis 2% eines
sauerhärtenden Kunstharzes zugegeben. Nach Verlas- so
sen der Entwässerui'gsmaschine werden die Faservliese
in einer Presse nachentwässert und zu einer Hartfaserplatte verpreßt, die durch die Verbindung der Faser
unter Druck und Hitze die übliche Festigkeit erhält und darüber hinaus brandgeschützt ist.
Zur Herstellung eines schwer entflammbaren Papieres für Verpackungen werden in einen Holländer für ca.
100" '«.g Endprodukt eingetragen:
321 kg atro Altpapier (Zeitungspapier)
321 kg atro gekollerte Natronzellulose und, nach genügendem Faseraufschluß,
240 kg Colemanit mit 44% Borgehalt, feingemahlen.
Der Faserstoff soll einen Feststoffgehalt von ca. 5 Gew.-% haben.
321 kg atro Altpapier (Zeitungspapier)
321 kg atro gekollerte Natronzellulose und, nach genügendem Faseraufschluß,
240 kg Colemanit mit 44% Borgehalt, feingemahlen.
Der Faserstoff soll einen Feststoffgehalt von ca. 5 Gew.-% haben.
Für den Faserbrei wird zunächst Frischwasser und später das aus der Produktion solchen Papieres
stammende Abwasser der Rund- oder Langsiebmaschine verwandt.
Das Faser/Colemanitgemisch wird nun durch langsame Zugabe von 117 kg Schwefelsäure auf einen
pH-Wert von 2,0 bis 2,5 abgesäuert Das Gemisch soll anschließend mindestens eine Stunde reifen und wird
dann wie üblich weiterverarU-.tet Bei zu dieser Verarbeitung ist der pH-Wert aut Ci. 4,5 angestiegen.
Das Endprodukt ist ein festes, nicht mehr entflammbares Papier.
Zur Herstellung eines schwer entflammbaren Kartons, beispielsweise für die Innenverkleidung von
Automobilen, werden in einen Holländer für 1000 kg Endprodukt eingetragen:
300 kg atro gekollertes Natronkraftpapier
200 kg atro Altpapier (gekollerte Akten)
IGO kg Ia Natronkraft
300 kg atro gekollertes Natronkraftpapier
200 kg atro Altpapier (gekollerte Akten)
IGO kg Ia Natronkraft
Für die Herstellung des Faserbreies wird zunächst Frischwasser und, nach Anlauf der Fertigung, das
Rückwasser von der Saugpartie der Langsiebmaschine verwandt. Der Feststoffgehalt soll 5% betragen. In den
Faserbrei werden nun 240 kg Colemanit (ca. 45% Borgehalt) homogen eingemischt Sobaid das Faser/Colemanitgemisch
die gewünschte Gleichverteilung erreicht hat werden 117 kg konzentrierte, oder die
entsprechende Menge verdünnte. Schwefelsäure langsam in den umlaufenden Faserbrei zugegeben und
solange weitergemischt, bis die Mischung homogen ist und einen pH-Wert von 2,0 bis 2,5 erreicht hat In der
Lagerbütte kann der Stoff reifen; der pH-Wert ist dann auf ca. 4,5 bis 4,8 angestiegen. In der Maschinenbütte
wird das Gemisch auf den erforderlichen Verarbeitungsgrad gebracht. Die Verarbeitung des Faserbreis
erfolgt wie üblich. Das Ergebnis ist ein fester Karton, der nicht mehr entflammbar ist.
Claims (7)
1. Verfahren zum Herstellen schwer entflammbarer oder nicht brennbarer Produkte auf der Basis
fasriger Materialien, wobei die fasrigen Materialien zu einem wässrigen Brei aufbereitet und diesem Brei
Bormineralien zugemischt werden und das so gebildete Gemenge Vliesbildungs- und Faserentwässerungsmaschinen zugeleitet, entwässert und anschließend getrocknet wird, d a d u r c h gekennzeichnet,
daß dem wässerigen Brei mit den Bormineralien Mineralsäure innig zugemischt
und diese Mischung vor der Weiterverarbeitung reifengelassen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Mineralsäure in solcher Menge
beigegeben wird, daß das Gemenge vor der Reifung einen pH-Wert zwischen 1,5 und 3,0 vorzugsweise
2,0 erreicht
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralsäure Schwefelsäure ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bormineralien calciumhaltig sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gkennzeichnet, daß der Faserbrei während der Verarbeitung bei einer Temperatur von weniger oder um
200C gehalten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Faserbrei vor der Weiterverarbeimnfc- weitere grob- bis feinkörnig gemahlene
Mineralien beigefügt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Faserbrei vor der Weiterverarbei-
»ung geblähte, granulatförmige Mineralien, wie Vermiculite. Blähton, Blähschiefer oder Perlstein
beigefügt werden.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803020033 DE3020033C2 (de) | 1980-05-24 | 1980-05-24 | Verfahren zum Herstellen schwer entflammbarer oder nicht brennbarer Produkte auf der Basis fasriger Materialien |
EP80108159A EP0033391B1 (de) | 1980-01-31 | 1980-12-23 | Verfahren zum Herstellen schwer entflammbarer oder nicht brennbarer Produkte auf der Basis fasriger Materialien |
FI810244A FI69161C (fi) | 1980-01-31 | 1981-01-28 | Foerfarande foer framstaellning av svaortaendliga eller obraennbara produkter av fibroest material |
NO810285A NO810285L (no) | 1980-01-31 | 1981-01-28 | Fremgangsmaate for fremstilling av lite eller ikke brennbare produkter paa basis av fibermaterialer |
CA000369769A CA1147911A (en) | 1980-01-31 | 1981-01-30 | Method for producing combustion resistant fibrous products |
US06/230,506 US4352719A (en) | 1980-01-31 | 1981-02-02 | Method for producing combustion resistant fibrous products |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803020033 DE3020033C2 (de) | 1980-05-24 | 1980-05-24 | Verfahren zum Herstellen schwer entflammbarer oder nicht brennbarer Produkte auf der Basis fasriger Materialien |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3020033A1 DE3020033A1 (de) | 1981-12-03 |
DE3020033C2 true DE3020033C2 (de) | 1983-01-05 |
Family
ID=6103308
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803020033 Expired DE3020033C2 (de) | 1980-01-31 | 1980-05-24 | Verfahren zum Herstellen schwer entflammbarer oder nicht brennbarer Produkte auf der Basis fasriger Materialien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3020033C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202012104480U1 (de) * | 2012-11-20 | 2014-02-25 | Holzbau Schmid Gmbh & Co. Kg | Holzfurnier und damit furnierte Baustoffplatte |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3202570A (en) * | 1961-06-12 | 1965-08-24 | Wood Conversion Co | Method of forming a fiberboard containing a fire-retardant hydrated borate and product thereof |
-
1980
- 1980-05-24 DE DE19803020033 patent/DE3020033C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3020033A1 (de) | 1981-12-03 |
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