Die Erfindung betrifft einen mikroprozessorgesteuerten implantierbaren Schrittmacher,
der über eine Leitungsanordnung mit zu stimulierendem Körpergewebe koppelbar ist.
Ein bekannter Schrittmacher dieser Art (DE-OS 27 38 871) ist ausgangsseitig über eine
einzige Ausgangsleitung an das Herz anzuschließen. Dem Mikroprozessor ist ein Festwertspeicher
zugeordnet, dessen Speicherinhalt zum einen die Reizimpulsbreite und
zum anderen den Reizimpulsabstand für einen asynchronen, festfrequenten Stimulationsbetrieb
vorgibt.
Des weiteren ist ein mit dem Herz über eine einzige Leitung zu verbindender implantierbarer
Herzschrittmacher bekannt (DE-OS 27 55 702), der normalerweise im Bedarfsbetrieb
mit einer vorgegebenen von mehreren unterschiedlichen Impulsfolgefrequenzen
arbeitet. Durch Betätigen einer magnetischen Zungenschaltergruppe läßt sich
der Ladestrom eines die Folgefrequenz bestimmenden Kondensators verändern, um auf
diese Weise eine andere der verfügbaren Impulsfolgefrequenzen auszuwählen. Über die
Zungenschaltergruppe kann ferner auf einen Asynchronbetrieb umgeschaltet werden.
Es ist auch bekannt ("Hütte" Des Ingenieurs Taschenbuch, 28. Auflage, Band IVB, Elektrotechnik,
Teil B, 1962, Seiten 1062 und 1063), Störungen des Kurzwellen-Telegraphie-Empfangs
dadurch zu begegnen, daß ein Kurzwellenempfänger derart mit mehreren Antennen
zusammenarbeitet, daß er selbsttätig jeweils an die Antenne mit bestem Empfang
angeschaltet wird, während die anderen Antennen wirkungslos bleiben.
Schließlich ist ein Katheter zum Stimulieren des Herzens in der Kammer und im Vorhof
bekannt (US-PS 38 25 015), der für die Vorhofreizung mit mehreren gegeneinander isolierten
elektrischen Leitungen versehen ist, von denen jede an eine eigene Ringelektrode
angeschlossen ist. Diese Elektroden sind in Abstand voneinander auf dem Katheterteil
angeordnet, der bei der Implantation im Vorhof zu liegen kommt. Dabei werden
einige der Vorhof-Ringelektroden mit dem Vorhofgewebe einen besseren Kontakt als
andere dieser Elektroden herstellen. Diese Kontakte werden bestimmt, indem nach dem
Einführen des Katheters ins Herz, aber vor dessen permanenter Verbindung mit dem
zugehörigen Schrittmacher unterschiedliche Leitungspaare vom Arzt getestet werden.
Die jeweils günstigsten Leitungen oder Leitungskombinationen werden ausgewählt und
dann an den Schrittmacher dauerhaft angeschlossen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mikroprozessorgesteuerten
Schrittmacher
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, der
selbsttätig die jeweils günstigste Betriebsweise und die dazugehörigen Durchschaltungen
herbeiführt und der dabei bei geringem Schaltungsaufwand mit möglichst wenig Energie
auskommt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Leitungsanordnung mehrere
Leitungen oder Leitungskombinationen aufweist, die an die gleiche und/oder unterschiedliche
Stellen des Körpergewebes angeschlossen werden, daß eine von dem Mikroprozessor
mit zugeordnetem Speicher gesteuerte Auswerteeinrichtung vorgesehen
ist, die eingangsseitig über einen von dem Mikroprozessor gesteuerten Multiplexer und
ausgangsseitig über eine gleichfalls von dem Mikroprozessor gesteuerte Wählschaltvorrichtung
an die Leitungsanordnung angeschlossen ist, daß die Auswerteeinrichtung derart
aufgebaut und programmiert ist, daß sie anhand von im Verlauf des Schrittmacherbetriebes
erfaßten Kennwerten ermittelt, welche Leitung oder Leitungskombination für
die Durchführung der jeweiligen Stimulations- und/oder Meßaufgabe am besten geeignet
ist, und durch entsprechende Ansteuerung durch den Mikroprozessor über die
Wählschaltvorrichtung selbsttätig die Leitung oder Leitungskombination einerseits für
die Übermittlung von Eingangssignalen vom Körpergewebe an die Auswerteeinrichtung
und andererseits für die Übermittlung von Reizimpulsen an das Körpergewebe wirksam
macht, und daß zwischen den Multiplexer und den Mikroprozessor ein allen Multiplexer-Analogeingangssignalen
gemeinsamer kombinierter Normierungsverstärker und A/D-Umsetzer
geschaltet ist.
Bei dem Schrittmacher nach der Erfindung können selbsttätig schadhafte Leitungen erkannt
und überbrückt werden; es kann für eine redundante Meßwerterfassung und/oder
Reizimpulsbeaufschlagung gesorgt werden. Es läßt sich diejenige Leitung auswählen, die
den günstigsten Schwellwert für die Meßwerterfassung und/oder Reizimpulsbeaufschlagung
hat. Es kann auch von einer Unipolarelektrode auf eine Bipolarelektrode übergegangen
werden. Aufgrund der erfaßten Signale kann auch selbsttätig die jeweils günstigste
Schrittmacherbetriebsart ausgewählt werden. Zu diesen auswählbaren Betriebsarten
gehören vorzugsweise eine Kammerbedarfsstimulation, eine asynchrone Kammerstimulation,
eine bifokale Stimulation, eine vorhofsynchrone, kammergesperrte Stimulation
(ASVIP), eine Änderung der Impulsbreite in Abhängigkeit von der Versorgungsspannung,
eine Stimulation mit automatischer Schwellwertnachführung, bei welcher die
Impulsbreite des Schrittmacherimpulses auf den Kleinstwert eingestellt wird, der noch
zu einer Herzmitnahme führt, und eine Herzstimulation an mehreren Stellen zur Unterbrechung
von Arrhythmien. In den Speicher können auch Programme zur Durchführung
von Telemetriefunktionen eingespeichert werden. Dazu gehören insbesondere die
Erfassung von verschiedenen Herzaktivitäten oder von anderen Körperfunktionen sowie
die Übermittlung von Daten betreffend die Arbeitsweise des Schrittmachers, wie Kennwerte
für die jeweilige Impulsbreite, die Impulsamplitude, die Impulspause, Strom und
Spannung der Stromquelle, den Feuchtigkeitsgehalt innerhalb des Schrittmachers, die
Schrittmacherleitungsimpedanz und Schrittmacher-Selbstprüfprogramme.
Der Multiplexer erlaubt es, wahlweise nacheinander einzeln für die Herzaktivität des
Patienten kennzeichnende Signale, z. B. Signale betreffend die Vorhof- und die Kammeraktivität,
oder für andere Körperbedingungen oder -zustände, wie die Feuchtigkeit
innerhalb des Schrittmachers, anzulegen, damit diese Signale dann von dem Mikroprozessor
verarbeitet werden. Der kombinierte Normierungsverstärker und A/D-Umsetzer
wandelt die analogen Multiplexer-Eingangssignale, die sich in ihrer Amplitude erheblich
voneinander unterscheiden können, in ein digitalisiertes Signal von geeigneter Größe
für die Verarbeitung im Mikroprozessor um. Dabei reicht ein einziger Normierungsverstärker
und A/D-Umsetzer aus, wodurch der Schaltungsaufwand und der Energieverbrauch
klein gehalten werden.
Bevorzugte weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines implantierten,
programmierbaren, mikroprozessorgesteuerten Schrittmachers, zu
und von dem Signale übertragen werden,
um das von dem implantierten
Schrittmacher durchgeführte Programm
zu ändern oder anzupassen
und um für die Aktivität des Herzens
(oder eines anderen Gewebes)
kennzeichnende Signale auf einem
externen Monitor wiederzugeben,
Fig. 2 ein Funktionsblockschaltbild des
implantierten Schrittmachers nach
Fig. 1,
Fig. 3A ein Schaltbild der von dem Schrittmacher
nach Fig. 2 zu dem Herz des
Patienten gehenden Verbindungen
für eine Reizimpulsbeaufschlagung
und Meßwerterfassung im Kammerbedarfsbetrieb,
Fig. 3B ein Schaltbild der von dem Schrittmacher
nach Fig. 2 zum Herz des
Patienten führenden Verbindungen
für eine A-V-Folgestimulation von
Vorhof und Kammer,
Fig. 3C ein Schaltbild der Verbindung zwischen
dem Schrittmacher nach Fig. 2
und dem Vorhof sowie der Kammer
zur Durchführung einer vorhofsynchronen,
kammergesperrten Stimulation
(ASVIP),
Fig. 4A ein Ablaufdiagramm für die Schalter
und die Komponenten der Schaltungsanordnung
nach Fig. 3A zur
Durchführung einer Kammerbedarfsstimulation,
Fig. 4B ein Ablaufdiagramm für die Betätigung
der Schalter und der Komponenten
nach Fig. 3B zur Durchführung
einer bifokalen Stimulation,
Fig. 4C ein Ablaufdiagramm für die Betätigung
der Schalter und der Komponenten
nach Fig. 3C zur Durchführung
einer ASVIP-Stimulation,
Fig. 5 ein Fließschema für eines von mehreren
in dem Speicher des Schrittmachers
nach Fig. 2 einzuspeichernden
Programmen zur Durchführung
einer Kammerbedarfsstimulation
entsprechend dem Ablaufdiagramm
der Fig. 4A,
Fig. 6 ein Funktionsblockschaltbild einer
weiteren Ausführungsform des
Schrittmachers nach der Erfindung,
Fig. 7A und B Schaltbilder zweier Ausführungsformen
des Schrittmachers nach
Fig. 6,
Fig. 8 ein Funktionsblockschaltbild des
bei dem Schrittmacher nach den
Fig. 6 und 7 vorgesehenen A/D-Umsetzers,
Fig. 9 eine grafische Darstellung zur Erläuterung
der Arbeitsweise des
Vor-/Rückwärtszählers nach Fig. 8, und
Fig. 10 ein Schaltbild des A/D-Umsetzers
nach Fig. 8.
Fig. 1 zeigt einen Schrittmacher, der auf eine Mehrzahl von
Betriebsarten programmiert werden kann, so daß das Herz des
Patienten, dessen Vorhof mit 40 und dessen Kammer mit 42 bezeichnet
sind, auf unterschiedliche Weise mit Reizimpulsen beaufschlagt
werden kann. Außerdem werden die elektrische Aktivität
von Vorhof (Atrium) und Kammer (Ventrikel) oder von anderem
Körpergewebe erfaßt, um entweder die Schrittmacherarbeitsparameter
zu modifizieren oder um entsprechende Signale aus
dem Körper 14 des Patienten heraus fernzuübertragen.
Der Schrittmacher 12 weist ein gegenüber Körpergewebe und
Fluiden widerstandsfähiges Gehäuse 13, eine erste Leitung 17,
die mit dem Vorhof 40 gekoppelt und dort über eine Elektrode
angebracht ist, sowie eine zweite Leitung 19 auf, die mit der
Kammer 42 in Verbindung steht und an dieser über eine Elektrode
festgelegt ist. Ein externer Sender 10 steht über eine Leitung
15 mit einer Spule oder Antenne 16 in Verbindung, die
außerhalb des Körpers 14 des Patienten angeordnet ist, um über
eine Hf-Verbindung Signale zu dem implantierten Schrittmacher
12 zu übertragen. Ein Monitor 63 ist an den Sender 10 über eine
Leitung 59 angeschlossen. Der Sender 10 kann veranlaßt werden,
über die Leitung 15 und die Antenne 16 Signale an den implantierten
Schrittmacher 12 zu übermitteln, um diesen von einer
Betriebsart auf eine ausgewählte andere Betriebsart übergehen
zu lassen. Der Arzt kann auf diese Weise entsprechend einem geänderten
Zustand des Patienten die Art und Weise vorgeben, in
der dem Herzen des Patienten Reizimpulse zugeführt werden. Es
versteht sich, daß zum Zeitpunkt der chirurgischen Implantation
des Schrittmachers 12 im Körper 14 eine bestimmte Stimulationsart
erwünscht sein kann. Nach dem Implantieren kann sich
der Zustand des Patienten ändern. Eine andere Betriebsart kann
dann erwünscht werden. Außerdem besteht der Wunsch, vom Körper
des Patienten aus eine Reihe von Signalen zu übermitteln, die
für verschiedene erfaßte Bedingungen kennzeichnend sind und
die über die Antenne 16 und den Sender 10 laufen, um auf dem
Monitor 63 wiedergegeben zu werden. Der implantierte Schrittmacher
12 kann ferner, wie in Fig. 1 dargestellt ist, einen
weiteren Ausgang und eine mit einem Wandler 27 gekoppelte Leitung
25 aufweisen. Bei dem Wandler 27 kann es sich um einen die
Bewegung eines Körperorgans erfassenden mechanischen Wandler
handeln. Des weiteren kann der Schrittmacher 12 mit einem zusätzlichen
Ausgang und einer Leitung 21 ausgestattet sein, die
mit einem magnetisch betätigbaren Zungenschalter 23 verbunden
ist, der sich vom Arzt dadurch betätigen läßt, daß ein externer
Magnet in die Nähe des Schalters gebracht wird, um auf diese
Weise den Schalter 23 zu schließen und eine Änderung der Betriebsweise
des Schrittmachers 12 herbeizuführen. Eine Leitung
29 ist stellvertretend für eine Mehrzahl von Leitungen, die mit
verschiedenen Stellen des Herzens gekoppelt sein können, um beispielsweise
für eine Stimulation zu sorgen, die eine Arrhythmie
unterdrückt, oder um redundante Leitungen bereitzustellen, die
eine defekte Leitung 17 oder 19 ersetzen können.
Fig. 2 zeigt ein Funktionsblockschaltbild des Schrittmachers
12, der als zentrales Steuerelement einen Mikroprozessor 100
und einen Multiplexer 106 aufweist, um analoge Daten aufzunehmen,
die von einem ersten Eingang 138a, der über die erste Leitung
19 (Fig. 1) mit dem Ventrikel 42 gekoppelt ist, und einem
zweiten Eingang 138b kommen, der über die zweite Leitung 17 mit
dem Atrium 40 (Fig. 1) in Verbindung steht. Die verschiedenen
analogen (und digitalen) Eingänge werden von dem Multiplexer
106 unter dem Einfluß des Mikroprozessors 100 in vorbestimmter
Weise ausgewählt sowie entsprechend den Prozessen oder Programmen
verarbeitet, die in einem Speicher 102 eingespeichert sind.
Der Mikroprozessor 100 ist über einen Adressenbus 112 mit dem
Speicher 102 verbunden, so daß gespeicherte und mittels eines
Adressenzählers 107 weitergeschaltete Adressen angelegt werden,
um ausgewählte Plätze innerhalb des Speichers 102 zu adressieren.
Die adressierten Daten werden von dem Speicher 102 über einen
Datenbus 110 in den Mikroprozessor 100 überführt.
Der Multiplexer 106 hat zusätzliche Eingänge 138c, d, e und f.
Der Mikroprozessor 100 liefert Steuersignale über einen Eingangswählbus
120 an den Multiplexer 106, wodurch einer der Eingänge
138 bis f ausgewählt wird, um das betreffende Signal über
eine Leitung 118, eine Normierungsverstärker- und Analog/Digital-Umsetzerstufe
108 sowie einen Bus 114 auf den Mikroprozessor
100 zu geben. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, wird die Ausgangsspannung
Vs einer Spannungsquelle 126 über den Eingang 138c an den
Multiplexer 106 angelegt, um das Schrittmacherbetriebsverhalten
in Abhängigkeit von Änderungen der Spannungsquelle in
geeigneter Weise zu modifizieren. Beispielsweise ist es erwünscht,
die Reizimpulsbreite zu vergrößern, wenn die Versorgungsspannung
sinkt, um für einen Impuls mit mehr oder weniger
konstanter Energie zu sorgen; es kann auch erwünscht sein,
die Schrittmacherrate bei sinkender Versorgungsspannung herabzusetzen,
um anzuzeigen, daß der Schrittmacher ausgewechselt
oder eine Modifikation über eine externe Programmierung vorgenommen
werden muß. Die Reserveeingänge 138d und 138e können
beispielsweise ebenfalls an die Kammer 42 und den Vorhof
40 angekoppelt sein, um die Aktivitäten dieser Bereiche des
Herzens redundant zu überwachen. Die Auslegung kann so getroffen
sein, daß der Mikroprozessor auswählt, welcher der Eingänge
138a, b, d und e für die wirkungsvollste Erfassung der
Vorhof- und Kammersignale sorgt oder von der Spannungsquelle
126 die geringste Energie erfordert oder eine Herzarrhythmie
am wirkungsvollsten unterbricht. Der Eingang 138f kann über
die Leitung 21 mit dem Zungenschalter 23 verbunden sein. Wenn
dann der Arzt einen externen Magneten so anordnet, daß der
Schalter 23 schließt, wird der Mikroprozessor 100 veranlaßt,
das in dem Speicher 102 eingespeicherte Programm zu wechseln
oder zu ändern. Der Multiplexer wählt oder steuert der Reihe
nach einen der Eingänge 138a bis f an, um den betreffenden
Eingang über die Leitung 118, die Stufe 108 und den Bus 114
mit dem Mikroprozessor 100 zu verbinden. Der Multiplexbetrieb
ist vorgesehen, um den Schaltungsaufwand für die Verarbeitung
der Analoginformationen zu vermindern, die den Eingängen 138a
bis f zugeführt werden, sowie um ferner den Energiebedarf für
diese Funktion herabzusetzen. Ohne den Multiplexer 106 müßte
für jeden der Eingänge 138a bis f eine eigene Normierungsverstärker-
und A/D-Umsetzerstufe 108 vorgesehen werden. Durch
die Verwendung des Multiplexers 106 wird infolgedessen die
Stromentnahme aus der Spannungsquelle 126 vermindert; gleichzeitig
verkleinert sich dadurch der Schaltungsaufwand für den
Schrittmacher 12.
Der Mikroprozessor 100 legt über eine Leitung 116 ein Normierungssteuersignal
an die Normierungsverstärker- und A/D-Umsetzerstufe
108 an. Dadurch wird der Verstärkungsfaktor des
einen Teil der Stufe 108 bildenden Verstärkers so beeinflußt,
daß den unterschiedlichen Amplituden der Signale Rechnung
getragen wird, die den Eingängen 138a bis f des Multiplexers
106 zugehen. Die Ausgangsspannung der Spannungsquelle 126 kann
beispielsweise (anfangs) in der Größenordnung von 1,3 bis 6 V
liegen, während die von dem Vorhof 40 und der Kammer 42 abgeleiteten
Herzaktivitätssignale beispielsweise eine Spannung in
der Größenordnung von 1 bis 20 Millivolt haben können. Das Ausgangssignal
der Verstärker- und A/D-Umsetzerstufe 108 ist eine
Folge von digitalen Signalen, die in dem Mikroprozessor 100,
und zwar insbesondere in den Registern des Mikroprozessors 100,
eingespeichert werden. Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Mikroprozessor 100 in
CMOS-Technik mit niedrigem Schwellwert ausgeführt, was für
eine relativ geringe Stromentnahme aus der Spannungsquelle
126 sorgt.
Eine wesentliche Komponente des Schrittmachers 12 ist der
Speicher 102, der zweckmäßig einen Festspeicherteil (ROM)
102a und einen Speicherteil 102b mit direktem Zugriff (RAM)
aufweisen kann. In dem Festspeicherteil 102a sind die grundlegenden
Schritte jeder einer Mehrzahl von Schrittmacherbetriebsarten
(oder anderen Prozessen) gespeichert. Andererseits
ist eine Mehrzahl von Parametern oder ganzen Programmen
in dem RAM-Speicherteil 102b eingespeichert; dieser Teil
läßt sich zu einem späteren Zeitpunkt in Abhängigkeit von
dem sich ändernden Zustand des Patienten umprogrammieren.
Der Speicher 102 kann zum Zeitpunkt der Herstellung, vor
der Implantation im Körper 14 des Patienten oder über eine
externe Speicherladeschnittstelle 104 programmiert werden,
die über eine Hf-Verbindung oder eine akustische Verbindung
105 mit dem Speicher 102 gekoppelt ist. Als Schnittstelle
104 lassen sich bekannte Geräte (US-PS 38 33 005 und US-PS
40 66 086) verwenden. In diesem Zusammenhang kann beispielsweise
ein Empfängerfilter vorgesehen sein, das Folgen von
Hf-Impulsen erfaßt, die von einem externen Sender übermittelt
werden und die derart verschlüsselt sind, daß ein in dem Speicher
102 eingespeichertes Programm umprogrammiert wird oder
daß alternativ ein Parameter geändert wird, der an einem
Speicherplatz des Speichers 102 eingespeichert ist.
Wenn daher nach der Implantation des Schrittmachers 12 im
Körper 14 des Patienten der Arzt eine Änderung des Zustands
des Patienten beobachtet, können das Programm oder spezielle
Variablen eines in dem RAM-Teil 102b eingespeicherten Programms
umprogrammiert werden, um für eine Reizimpulsbeaufschlagung
des Herzens zu sorgen, die sich für den geänderten
Zustand am besten eignet. Im Rahmen der Stimulation treten
verschiedene Parameter auf, wie die Impulsbreite des Reizimpulses,
die Rate oder Frequenz der Impulszuführung, die Zeitdauer
zwischen dem Anlegen eines Impulssignals und der Erfassung
der darauf zurückgehenden Herzaktivität, während deren
die Meßvorrichtung unwirksam gemacht wird, und die Impulsamplitude.
Typischerweise wird jeder dieser Parameter beispielsweise
in Form eines 8-bit-Wortes bestimmt, das in einem
Wortplatz des RAM-Teils 102b des Speichers 102 eingespeichert
wird. Wenn es daher erwünscht ist, die Impulsbreite zu ändern,
braucht der Arzt nur über die Schnittstelle 104 und die Verbindung
105 in einen bekannten, adressierbaren Wortplatz innerhalb
des RAM-Teils 102b ein neues 8-bit-Wort einzugeben,
das kennzeichnend für die neue Impulsbreite ist, mit der der
Schrittmacher 12 arbeiten soll. Eine neue Stimulationsart kann
gleichfalls in den RAM-Teil 102b einprogrammiert werden, indem
über die Schnittstelle 104 die betreffenden Schritte des neuen
Prozesses eingegeben werden. Alternativ läßt sich eine Betriebsartänderung
dadurch bewirken, daß der Anfangsplatz des
gewünschten Programms von dem RAM-Teil 102b in den Adressenzähler
107 des Mikroprozessors 100 eingegeben wird, um das
Adressieren des nächsten Programms innerhalb des ROM-Teils
102a des Speichers 102 auszulösen. Wenn beispielsweise die
anfängliche Betriebsart des Schrittmachers 12 eine Kammerbedarfsstimulation
ist und es sich als wünschenswert herausstellt,
auf eine A-V-Folgestimulation überzugeben, gibt der
Arzt die neue Anfangsadresse für die A-V-Folgestimulationsart
über die Schnittstelle 104 ein, um Zugriff zu einem anderen
Abschnitt des ROM-Teils 102a zu erhalten, wodurch der
Mikroprozessor 100 in der nächsten Betriebsart zu funktionieren
beginnt.
Wie weiter unten noch näher erläutert ist, ist es zweckmäßig,
die Energie jedes dem Herzen des Patienten zugeführten Reizimpulses
konstant zu halten, auch wenn sich der Spannungspegel
der Energiequelle 126, beispielsweise einer Batterie, im
Laufe der Zeit verringert. Entsprechend Fig. 2 legt der Multiplexer
106 die Batteriespannung Vs über den Eingang 138c
an den Mikroprozessor 100 periodisch an, der unter dem Einfluß
eines im Speicher 102 eingespeicherten Programms die
gemessene Spannung mit verschiedenen vorbestimmten Spannungen
vergleicht, die in dem ROM-Teil 102a oder dem RAM-Teil 102b
eingespeichert sind. Auf diese Weise erfolgt eine Einstellung
der Impulsbreite des Reizimpulses, um den Energieinhalt, d. h.
die Fläche unterhalb der Reizimpulskurve, im wesentlichen
konstant zu halten.
Der Speicher 102 kann mit einem Programm beladen werden, das
eine Selbstauswahl trifft. Mit anderen Worten, ein derartiges
Programm kann auf Herzsignale ansprechen, die an die Eingänge
138a und b angelegt werden, um den Zustand des Herzens
zu bestimmen und in Abhängigkeit von dem erfaßten Zustand eines
von mehreren Programmen auszuwählen. Die Unterscheidungseigenschaften
der auf die atriale P-Welle und die ventrikuläre
R-Welle zurückgehenden Eingangssignale sind in der Veröffentlichung
"Electrocardial Electrograms and Pacemaker
Sensing" von P. Hoezler, V. de Caprio und S. Furman in
"Medical Instrumentation" Band 10, No. 4, Juli/August 1976,
im einzelnen erörtert. Die Kriterien, anhand deren diese
Herzsignale erkannt und verglichen werden sollen, werden in
dem Speicher 102 eingespeichert. Wenn eine Änderung festgestellt
wird, kann der Mikroprozessor selbsttätig eine andere
Schrittmacherbetriebsart auswählen, die für die geänderten
Bedingungen des Herzens des Patienten geeignet ist, ohne daß
ein Eingriff von außen durch einen Arzt über die externe Speicherladeschnittstelle
104 notwendig wird.
Entsprechend einer weiteren Betriebsart kann der Speicher 102
des Schrittmachers 12 so programmiert werden, daß er als automatischer
Schwellwertnachlaufschrittmacher funktioniert, wobei
die Energie der an die Kammer 42 (oder den Vorhof 40) angelegten
Reizimpulse schrittweise abgesenkt werden kann, bis
keine Mitnahme mehr erfolgt, d. h. bis die Reizimpulse keine
Kammerkontraktion mehr auslösen, die sich durch eine innerhalb
einer Meß- oder Überwachungsperiode erfaßte R-Welle bemerkbar
macht. Wenn bei dieser Betriebsart die R-Welle innerhalb der
Meßperiode erfaßt wird, wird ein Steuersignal erzeugt, aufgrund dessen
die Impulsenergie um einen vorgegebenen Betrag abgesenkt
wird. Dies geschieht vorzugsweise dadurch, daß die Impulsbreite
vermindert wird, bis keine vom Schrittmacher ausgelöste R-Welle
mehr festgestellt wird. Dann vergrößert das Programm die
Impulsbreite, bis die R-Welle wieder erscheint. Auf diese Weise
wird die Energieentnahme aus der Spannungsquelle 126 minimiert,
weil die Impulsbreite auf einen Wert eingestellt wird,
der gerade ausreicht, um die Mitnahme des Herzens aufrechtzuerhalten.
Die Steuerausgangssignale des Mikroprozessors werden bei der
Schaltungsauslegung nach Fig. 2 über Leitungen 131 an Latchtreiber
134 sowie über einen Bus 132 an entsprechende Wählschalter
130 angelegt, die entsprechend den im Speicher 102
eingespeicherten Prozessen zweckentsprechende Schrittmacherimpulse
über die Leitungen 17 und 19 (oder 29) auf den Vorhof
40 und/oder die Kammer 42 des Herzens geben. Dabei ist
die Leitung 131a mit einem ersten oder Kammertreiber (oder
-Verstärker) 134a gekoppelt, der seinerseits mit seiner
eigenen Gruppe von Bipolar/Unipolar-Wählschaltern 130a verbunden
ist. Den Treiberverstärkern 134b, c und d ist jeweils
eine entsprechende Gruppe von Wählschaltern zugeordnet. Beispielsweise
ist der Ausgang des Treibers 134b mit Wählschaltern
130b verbunden, um den Vorhof über Leiter 17a, 17b und
17c anzusteuern. Die Treiber 134a bis 134d können Spannungserhöhungsstufen,
z. B. Spannungsverdoppler oder -verdreifacher,
aufweisen, um den Ausgangsspannungspegel auf den Wert anzuheben,
der notwendig ist, um das Herzgewebe bei vorgegebener
Spannung der Energiequelle wirkungsvoll zu stimulieren. Die
Wählschalter 130 werden mit Hilfe von Signalen gesteuert,
die vom Mikroprozessor über den Bus 132 kommen, um wahlweise
das Ausgangssignal des ersten Treibers 134a an vorbestimmte
der Ausgänge 19a, 19b und 19c anzulegen. Die Schalter 130
sind dabei an die Ventrikelleitung 19 angeschlossen, die in
bekannter Weise (US-PS 40 10 758) als Koaxialleitung ausgebildet
sein kann, die über den Leiter 19a mit einer Spitzenelektrode
und über den Leiter 19c mit einer Ringelektrode verbunden
sein kann. Außerdem ist ein Leiter 19b vorhanden, der
an eine Platte angeschlossen ist, die von dem Metallbehälter
oder Gehäuse 13 gebildet wird, innerhalb dessen der Schrittmacher
12 untergebracht ist. Im normalen bipolaren Betrieb
lassen die Wählschalter 130 die negativen und positiven Reizimpulse
über die Leiter 19a und 19c der koaxialen Leitung
zu der Spitzenelektrode bzw. der Ringelektrode gelangen. Wenn
es erwünscht ist, die Reizimpulsbeaufschlagung im herkömmlichen
Unipolarbetrieb durchzuführen, wird eine negative
Spannung über den Leiter 19a an die Spitzenelektrode gegeben,
während eine positive Spannung über den Leiter 19b an die
Platte geht. Die Ringelektrode ist dabei nicht angeschlossen.
Es ist nicht nur erwünscht, im bipolaren oder unipolaren Betrieb
arbeiten zu können, sondern es soll auch ein gegenüber
Fehlern unempfindlicher Schrittmacher geschaffen werden, bei
dem im Falle der Ermittlung einer fehlerhaften Leitung aufgrund
einer mangelhaften Verbindung einer Elektrodenleitung
mit dem Herzgewebe oder wegen Bruchs oder Beschädigung einer
Leitung der Mikroprozessor 100 geeignete Steuersignale über
den Bus 132 an die Wählschalter 130 gibt, wodurch eine andere
Kombination von Leitungen (oder Leitern innerhalb der Leitungen)
selektiv angekoppelt wird, um die Schrittmacherimpulse
der Kammer 42 zuzuführen. Die Wählschalter 130 können beispielsweise
so angeordnet sein, daß die Leiter 19a und 19c
untereinander verbunden werden können. Alternativ werden die
Wählschalter 130 wahlweise so geschlossen, daß Herzimpulse
zwischen den Leiter 19a oder den Leiter 19b und den Leiter
19c angelegt werden. Wenn einer der Leiter 19a oder 19b ausfällt,
kann dann der andere ohne weiteres an dessen Stelle
treten, um den Impuls weiterhin dem Herzen an zwei Stellen
zuzuführen.
Der Ausfall einer der Leitungen 17 oder 19 läßt sich durch
Verlust der Mitnahme ermitteln, d. h. dadurch, daß an dem
Eingang 138b nach der Impulsbeaufschlagung des Ventrikels
kein Herzaktivitätssignal erscheint. Alternativ dazu zeigt
die Messung einer hohen Impedanz zwischen den Leitern 19a
und 19b der Koaxialleitung 19 einen Ausfall der Leitung an,
der auf die Ausbildung von Narbengewebe zwischen der
Spitzen- oder der Ringelektrode und dem Ventrikel 42 oder auf
den Bruch einer der Leiter zurückzuführen sein kann. Nach
Feststellung eines solchen Ausfalls wählt der Mikroprozessor
100 einen anderen Prozeß oder ein anderes im Speicher 102
eingespeichertes Programm aus, um Signale einem der Wählschalter
130 zuzuführen und einen Wiederanschluß der Leitung
19 (oder 29) in der oben geschilderten Weise zu veranlassen.
Ein Ausgangssignal des Mikroprozessors geht auch an einen
zweiten oder Vorhoftreiberverstärker 134b, dessen Ausgang
mit einer weiteren Gruppe von Wählschaltern 130 verbunden
ist, um über eine entsprechende Gruppe von Leitern oder Leitungen
17 an den Vorhof 40 des Patienten (Fig. 1) angekoppelt
zu werden. Des weiteren sind Reserveverstärker 134c und 134d
vorhanden, die Ausgangssignale des Mikroprozessors 100 aufnehmen
und die an weitere Gruppen von Wählschaltern 130 angeschlossen
sind. Solche Gruppen von Wählschaltern 130 können
mit dem Herz des Patienten über redundante Leitungen verbunden
sein. Beispielsweise können die Ausgänge der Verstärker
134c und 134d auch in redundanter Weise an die Kammer 42 und
den Vorhof 40 angeschlossen sein. Wenn eine der Leitungen 19
oder 17 brechen sollte oder der Widerstand zwischen der zugehörigen
Elektrode und dem Herz übermäßig hoch wird, kann eine
redundante Leitung zwischen dem Mikroprozessor 100 und dem
Herz durch entsprechende Betätigung der betreffenden Wählschaltergruppe
130 eingeschaltet werden. Um die Impedanz einer
der Leitungen 17 und 19 zu messen, ist die betreffende
Leitung an eine Ausgangsstufe angeschlossen, die in Verbindung
mit Fig. 3 erläutert wird und die einen Ladekondensator aufweist.
Die Ladedauer dieses Kondensators ist kennzeichnend für
die von der zugehörigen Leitung gebildete Impedanz. Im Betrieb
wird der Ausgangskondensator aufgeladen. Nach dessen Aufladung
wird die Ausgangsstufe betätigt, um eine Entladung des Kondensators
zu bewirken. Dadurch wird ein Reizimpuls über die zugehörige
Leitung an das Herz gegeben. Die zur Aufladung des Ausgangskondensators
erforderliche Zeitspanne kann zeitlich bestimmt
werden, indem über ein Programm des Speichers 102 ein
Zähler gestartet wird. Der Zählvorgang wird fortgesetzt, bis
die Ladespannung an dem Ausgangskondensator einen vorbestimmten
Wert erreicht. Der Spannungspegel des Kondensators wird
unter dem Einfluß des Mikroprozessors 100 wiederholt gemessen;
falls der vorbestimmte Pegel nicht überschritten ist, wird der
Zählvorgang fortgesetzt. Wenn die Ladespannung des Kondensators
den vorbestimmten Wert erreicht hat, hört der Zählvorgang
auf; der betreffende Zählwert wird als Kennwert für die Impedanz
der Leitung benutzt. Wenn die Leitung unterbrochen ist,
ist die Leitungsimpedanz hoch, was eine größere Ladezeitdauer
zur Folge hat. Liegt dagegen in der Leitung ein Kurzschluß
vor, ist die Ladedauer verhältnismäßig kurz. Es werden erste
und zweite Zeitgrenzwerte vorgegeben, um festzustellen, ob
die Leitung kurgeschlossen ist oder ob die Leitungsimpedanz
entsprechend einem Leitungsbruch zu hoch ist. In jedem Fall
werden diese Grenzwerte, die die Form von Zeitzählwerten haben,
überprüft; falls sie über- bzw. unterschritten werden,
wird die defekte Leitung durch eine redundante zweite Leitung
ersetzt.
Die Reservetreiber 134c und d können vorgesehen werden, um
für eine Reizung an mehreren unterschiedlichen Stellen, z. B.
fünf Stellen, zu sorgen, um auf diese Weise Arrhythmien zu
unterbrechen, die der Schrittmacher 12 gegebenenfalls erfaßt.
Alternativ lassen sich die zusätzlichen Treiber 134c und d
heranziehen, um eine Polarisationsspannung auf den Leitungen
17 und 19 nach der Reizimpulsbeaufschlagung zu beseitigen,
oder um im Falle von mit hoher Frequenz arbeitenden Schrittmachern
den Ausgangskondensator rasch aufzuladen. Arrhythmien
lassen sich feststellen, indem die Zeitverzögerung zwischen
der elektrischen Aktivität einer ersten Stelle des Herzens, z. B.
dem Vorhof und der Erfassung der Herzaktivität an einer zweiten
Stelle, z. B. dem Ventrikel, gemessen wird. Wenn die Verzögerung
eine vorbestimmte Zeitspanne, beispielsweise 100 bis
200 ms, unterschreitet, ist dies ein Hinweis auf eine mögliche
Arrhythmie. Arrhythmien werden in ersten Linie dadurch
verursacht, daß im Herz des Patienten ein zweiter konkurrierender
ektopischer Fokus auftritt, der in Konkurrenz mit
dem typischerweise im Vorhof erscheinenden Primärfokus
schlägt. Die beiden Schlagzentren konkurrieren untereinander
unter Ausbildung einer Arrhythmie, wodurch die Herzaktivität
erratisch wird und Blut nicht mehr wirkungsvoll gepumpt
wird. Entsprechend einer zweckmäßigen Ausführungsform
sind mehrere Elektroden, von denen jede mit einem Treiberverstärker
134 und einem Wählschalter 130 verbunden ist, an
eine entsprechende Anzahl von ausgewählten Stellen des Herzens
des Patienten angekoppelt. Eine solche Leitung wird ausgewählt,
um dem Herz Reizimpulse zuzuführen, während mittels
der restlichen Leitungen die resultierenden Herzaktivitäten
an den anderen Stellen erfaßt werden. Mittels eines im Speicher
102 eingespeicherten Programms werden Zeitfenster für
jede der vier Leitungen vorgegeben, innerhalb deren Herzaktivitätssignale
empfangen werden. Erscheinen die Signale
nicht innerhalb der betreffenden Zeitfenster, ist dies ein
Hinweis auf eine mögliche Arrhythmie. Falls ein erfaßtes Signal
nicht innerhalb des ihm zugeordneten Zeitfensters auftritt,
wird eine andere der mehreren Leitungen ausgewählt, um
die Reizimpulse zuzuführen. Die verbleibenden Leitungen erfassen
die resultierenden Herzaktivitätssignale. Wenn die
erfaßten Signale nicht in den zugehörigen Zeitfenstern erscheinen,
nachdem die neue Reizleitung ausgewählt wurde, wird
wiederum eine andere Leitung bestimmt. Wird auf diese Weise
die Arrhythmie nicht unter Kontrolle gebracht, ist das
Programm so ausgelegt, daß Reizimpulse sämtlichen Leitungen
zugehen, um die Herzaktivität unter Kontrolle zu bringen.
Die Zeitdauern, innerhalb deren die Herzaktivitätssignale
empfangen werden sollen, werden vorgegeben, wie dies
unten in Verbindung mit den Fig. 4 und 5 erläutert ist.
Der Schrittmacher 12 bildet auf diese Weise ein in hohem
Maße flexibles und anpassungsfähiges Gerät, das eine Vielzahl
von Faktoren zu korrigieren oder zu kompensieren gestattet.
Dazu gehören Schwierigkeiten bei der Meßwerterfassung,
zeitliche Schwankungen der von der Energiequelle
abgegebenen Spannung und unvorhergesehene Störsignalquellen.
Beispielsweise werden in den Speicher Prozesse oder Programme
eingegeben, um die R-Wellen anhand von Hauptmerkmalen zu
erfassen wie der Neigung des EKG-Signals, der Impulsbreite
der R-Welle vom Ventrikel 42, der Amplitude der R-Welle, der
Ähnlichkeit der R-Welle mit einem vorhergehenden EKG-Komplex
und dergleichen. Außerdem ist der Speicher 102 so programmiert,
daß externe Wechselspannungs-Störquellen ignoriert oder unwesentliche
Muskelsignale außer Acht gelassen oder ausgefiltert
werden. Die Vorteile eines derart anpassungsfähigen Schrittmachers
12 liegen darin, daß ein einziger Schrittmacher vorgesehen
werden kann, der entsprechend einer Vielzahl von
Operationen programmierbar ist und der sich bei sich ändernder
Technologie ständig umprogrammieren läßt. Von der Herstellerseite
her ist es nicht mehr notwendig, jede festverdrahtete
Schaltung zu modifizieren, um gesonderte Hybridschaltungen
zu entwickeln, die sich voneinander durch verhältnismäßig
geringfügige Merkmale unterscheiden, beispielsweise
durch eine Änderung des Eingangsfilters, der Impulsbreite
oder der Impulsfrequenz. Ein weiterer Vorteil des
Schrittmachers 12 nach Fig. 2 ist darin zu sehen, daß eine
Hauptfehlerquelle bekannter festverdrahteter Schrittmacher
ausgeschaltet wird, nämlich die die Frequenz und Impulsbreite
bestimmenden Zeitglied-Kondensatoren. Derzeit werden bei
festverdrahteten Schrittmachern RC-Ladevorgänge ausgenutzt,
um die erwünschten Zeitsteuerfunktionen durchzuführen, beispielsweise
um die Impulsbreite, die Impulsfrequenz und die
Refraktärdauer zu bestimmen. Die Erfahrung lehrt, daß Kondensatoren
in derartigen Schaltungen eine Hauptursache für
einen Ausfall sein können.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist jeder der Treiber 134 mit einer
eigenen Gruppe von Wählschaltern 130 verbunden, wodurch
ein Reizimpuls mittels einer der Leitungen 17 oder 19 einem
entsprechenden Teil des Herzens zugeführt wird. Außerdem legt
der Multiplexer 106 ein Wählsignal, das mittels der Leitungen
19 und 17 von der Kammer 42 und dem Vorhof 40 abgeleitet wird,
an den Mikroprozessor 100 an. Fig. 3A zeigt ein Ausführungsbeispiel
für die Anordnung der Treiberverstärker 134 und der
Wählschalter 130 zur Zuführung der Reizimpulse über die Leitung
19 an den Ventrikel 42, um für eine Kammerbedarfsstimulation
zu sorgen. Die betreffenden Zeitsteuerintervalle sind
in Fig. 4A veranschaulicht. Die Schrittmacherausgangsstufe
besteht aus einem Ausgangstransistor QV, über den die an einem
Kondensator CV anstehende Spannung über die Leitung 19
wahlweise an die Kammer 42 ankoppelbar ist. Ein Ausgangssteuersignal
TWV des Mikroprozessors 100 wird über die Leitung
131a, den Verstärker 134a und einen Widerstand RV2 der
Basis des Transistors QV zugeführt, wodurch dieser leitend
gemacht wird. Infolgedessen wird der zuvor aufgeladene Kondensator
CV nach Masse entladen; über die Leitung 19 wird an
die Kammer 42 des Patienten ein Reizimpuls mit einer Impulsbreite
angelegt, die derjenigen des Signals TWV entspricht.
Der Wählschalter 130a wird für eine vorbestimmte Dauer mittels
eines Steuersignals TCV geschlossen, das über den Bus
132 zugeführt wird, um den Kondensator CV in dem Intervall
zwischen aufeinanderfolgenden Steuersignalen TWV wieder aufzuladen.
Das Steuersignal TWV macht auf diese Weise den Transistor
QV selektiv leitend und nichtleitend, wodurch eine entsprechende
Folge von Reizimpulsen über die Leitung 19 an die
Kammer 42 geht. Im unipolaren Schrittmacherbetrieb ist die
Platte oder das Gehäuse 13 des Schrittmachers 12 mit der anderen
Klemme der Batterie verbunden.
Wie aus Fig. 3A hervorgeht, ist die Kammerleitung 19 ferner
über den Leiter 138a an den Multiplexer angeschlossen, und
zwar insbesondere an einen Schalter 106a′, der in Abhängigkeit
von einem Zeitfenstersignal TS schließt. Auf diese Weise
wird ein Signal, das kennzeichnend für die Kammeraktivität
ist, über die Verstärker- und A/D-Umsetzerstufe 108 an den
Mikroprozessor 100 angelegt. Die Kammerleitung 19 ist über
die Leitung 138a, einen Kondensator C1, Widerstände R1 und
R2 sowie einen Verstärker 139 mit dem Multiplexschalter 106a′
verbunden. Bei einem Vergleich des Funktionsblockschaltbilds
der Fig. 2 mit der Schaltungsauslegung nach Fig. 3A (sowie
den Fig. 3B und C) ist zu berücksichtigen, daß zwischen den
Komponenten dieser Figuren keine genaue Korrespondenz besteht.
Obwohl ausgeführt ist, daß gewisse Schalter, insbesondere der
Schalter 106a′, einen Teil des Multiplexers 106 darstellen,
besteht ein schaltungsmäßiger Unterschied darin, daß bei der
Schaltungsanordnung nach Fig. 3A (und 3B und C) Meßverstärker,
z. B. der Kammermeßverstärker 139, vorgesehen sind, während der
Multiplexer 106 nach Fig. 2 einen bestimmten einer Mehrzahl
von Analogeingängen mit einem einzigen Verstärker 108 verbindet.
Daher ist davon auszugehen, daß die beispielshalber in
Fig. 3A (sowie den Fig. 3B und C) dargestellten Schaltfunktionen
auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden
können. Beispielsweise kann der Multiplexschalter 106a′
durch einen Wählschalter 130 ersetzt oder ergänzt werden.
Die Verbindungsstelle zwischen den Widerständen R2 und R1
steht mit Masse über einen Kondensator C2 in Verbindung.
Wie aus Fig. 4A folgt, ist es erwünscht, den Verstärker
139 während gewisser Zeitspannen, der Refraktärperiode,
innerhalb deren kein Kammersignal erfaßt werden soll, auf
Masse zu halten (zu klemmen). Für diesen Zweck wird ein
Zeitsteuersignal TCIV über die Leitung 120 an den Wählschalter
130c angelegt, wodurch die Verbindungsstelle zwischen
den Widerständen R2 und R1 während der Refraktärperiode
an Masse gelegt wird. Die von den Widerständen R1
und R2 sowie den Kondensatoren C1 und C2 gebildete Schaltung
dient als Koppelschaltung zwischen dem Kammermeßverstärker
139 und dem Herz. Wenn der Multiplexschalter 106a′
geschlossen und der Eingang des Kammermeßverstärkers 139
an Masse gelegt wird, ist es erwünscht, für eine Trennung
zwischen Masse und dem Herz zu sorgen, weil das Herz andernfalls
erheblichen Schaden nehmen könnte. Für diesen
Zweck sind der Widerstand R1 und der Kondensator C1 zwischen
Masse und das Herz eingefügt. Der Kondensator C2
dient ferner als Tiefpaß, um Störsignale auszufiltern, die
auf der Leitung 19 vorhanden sein können, und um die Schließwirkung
des Wählschalters 130c zu dämpfen. Der Kammermeßverstärker
kann die Form eines bekannten Operationsverstärkers
haben. Der Widerstand R2 ist mit dem Eingang des Verstärkers
verbunden, um in bekannter Weise dessen Verstärkungsfaktor
einzustellen.
Fig. 4A zeigt ein Ablaufdiagramm für die Kammerbedarfsstimulation
entsprechend den Ausgangs-/Eingangs-Verbindungen der
Fig. 3A, um mittels der Anordnung nach Fig. 2 die Kammer 42
mit Reizimpulsen zu beaufschlagen. Zur Zeit t₀ wurde ein Kammerreizimpuls
gerade über die Leitung 19 an die Kammer 42 des
Patienten angelegt. Danach wird der RV-Verstärker 139 durch
Schließen des Wählschalters 130c für die Refraktärperiode von
t₀ bis t₁ nach Masse geklemmt. Während der Refraktärperiode
wird der Kondensator CV wieder aufgeladen, indem das Steuersignal
TCV angelegt wird, um den Wählschalter 130a zu schließen.
Dadurch wird die Spannung Vs zum Wiederaufladen des Kondensators
CV angelegt. Zum Zeitpunkt der Implantation des
Schrittmachers 12 und bei frischer Batterie 126 liegt die Refraktärperiode
typischerweise in der Größenordnung von 325 ms.
Während der Refraktärperiode wird die Herzaktivität der Kammer
42 nicht erfaßt, weil verschiedene Stör- oder Fremdsignale
im Ventrikel 42 vorhanden sein können, deren Aufnahme nicht
erwünscht ist. Nach der Refraktärperiode wird beginnend mit
dem Zeitpunkt t₁ der Wählschalter 130c geöffnet, während der
Schalter 106a′ schließt. Wenn das Herz ein R-Wellensignal erzeugt,
das über die Leitung 19, den Leiter 138a und den Kammerverstärker
139 an den geschlossenen Schalter 106a′ geht,
antwortet der Mikroprozessor 100 darauf durch Zurückstellen
des Zeitsteuerzyklus auf t₀. Das Auftreten des R-Wellensignals
vom Ventrikel 42 läßt erkennen, daß die Herzaktivität
normal ist und daß es nicht erwünscht ist, ein konkurrierendes
Kammerreizsignal zuzuführen. Solange daher das Herz des
Patienten ein R-Wellensignal erzeugt, gibt der Schrittmacher
12 kein Ventrikelstimulationssignal ab. Wenn jedoch die Meßdauer
von t₁ bis t₂ abgelaufen ist, ohne daß eine R-Wqelle erfaßt
wurde, erzeugt der Mikroprozessor 100 ein Zeitsteuersignal
TWV, das über den Leiter 131a, den Verstärker 134a und
den Widerstand RV2 an die Basis des Transistors QV geht. Dadurch
wird der Transistor QV leitend gemacht. Der Kondensator
CV entlädt sich rasch über das Herz (dargestellt durch den
Widerstand R₃) so daß an die Kammer 42 ein Reizimpuls über die
Leitung 19 und das Gehäuse 13 angelegt wird. Während der Reizperiode
von t₂ bis t₃ wird der Kammerverstärker 139 mittels
des geschlossenen Schalters 130c auf Masse gehalten. Aufgrund
der vorstehenden Diskussion versteht es sich, daß die verschiedenen
Perioden, die der Impulsbreite des Kammerimpulses
zwischen den Zeitpunkten t₂ und t₃ sowie der Refraktärperiode
zwischen t₀ und t₁ entsprechen, eingestellt oder umprogrammiert
werden können, indem neue 8-bit-Wörter gemäß Fig. 2 in den
Speicher 102 eingegeben werden.
Fig. 5 zeigt ein Fließschema für die bei der Kammerstimulation
im Bedarfsbetrieb ablaufenden Schritte. Zu diesem Fließschema
gehört das Ablaufdiagramm gemäß Fig. 4A; die Verbindungen
der Ausgangs- und Eingangsstufen an den Schrittmacher 12 der
Fig. 2 entsprechen denjenigen der Fig. 3A. Entsprechend einer
Ausführungsform der Erfindung weist der Mikroprozessor 100
mehrere Hinweisadressenregister zur Speicherung von Hinweisadressen
oder Adressen von Wortplätzen im ROM-Teil 102b des
Speichers 102 auf. Bei dieser Ausführungsform umfaßt der
Mikroprozessor 100 die folgenden Register für das Einspeichern
der angegebenen Hinweisadressen:
R(0) = Programmzähler (PC)
R(3) = Schleifenzähler (LC)
R(4) = Zeitzähler (TC)
R(A) = Hinweisadresse für Ausgangszustandstabelle (QP)
R(B) = Hinweisadresse für Zeitdauertabelle (TP)
R(C) = Hinweisadresse für Spannungsübergangspunkttabelle (VP)
R(D) = Hinweisadresse für Refraktärdauer (TR)
R(E) = Eingangshinweisadresse (VDD)
Ferner werden dem Mikroprozessor, wie anhand der Fig. 7A und
7B erläutert, die Flageingangssignale für den Zungenschalter
(EF2) und die R-Welle (EF1) zugeführt. Die Notation für die
Flageingänge und die Hinweisadressen sowie die Zähler wird
in der ganzen folgenden Programmaufstellung benutzt. Wie bei
Mikroprozessoren üblich weist der Mikroprozessor 100 den
Adressenzähler 107 auf, der für jeden Schritt des Programms
während dieser unter dem Einfluß des Mikroprozessors 100
durchgeführt wird, um eins weiterschaltet, um den nächsten
Platz im Speicher 102 zu bezeichnen, aus dem Information
auszulesen ist. Die anhand der Fig. 5 zu erläuternden Schritte
in Verbindung mit einer Kammerbedarfsstimulation wurden
unter Verwendung eines Mikroprozessors RCA COSMAC durch die
folgenden Maschinenbefehle ausgeführt:
Fig. 5 zeigt ein Fließschema der Schritte, welche die vor
stehend zusammengestellten Befehle darstellen. Der entsprechende
Schritt für die zugehörigen Befehle ist unter der Über
schrift "Schrittspeicherstelle" zu finden. Das Programm beginnt
mit dem Startschritt 200 und geht dann zu dem Schritt 202 über,
wo der von dem Register R(3) gebildete Schleifenzähler LC entsprechend
dem an der Speicheradresse 04 gespeicherten Befehl
auf Null gesetzt wird. Wie aus Fig. 4A hervorgeht, sind bei der
Betriebsart Kammerbedarfsstimulation ein Refraktärzustand ent
sprechend der Refraktärperiode, während deren der Kammerver
stärker 139 geklemmt wird, eine Meß- oder Überwachungsperiode,
während deren die elektrische Kammeraktivität erfaßt und aus
gewertet wird, und ein Impulsbreitenzustand vorgesehen, während
dessen der ventrikuläre Reizimpuls an den Ventrikel 42 des Patienten
angelegt wird. Das Programm durchläuft dreimal für jeden
der drei erwähnten Zustände in Schleifenform die Schritte
nach Fig. 5, wobei der Schleifenzähler LC nach Abschluß jeder
Schleife verringert wird, um erkennen zu lassen, daß der Prozeß
zu dem nächsten Zustand weitergegangen ist.
Zunächst wird der Schleifenzähler LC beim Schritt 204 auf Null
gesetzt. Der Prozeß geht jetzt auf den Schritt 206 über, innerhalb
dessen die oben definierten Hinweisadressen VP, QP, TP und
TR auf ihre Ausgangspunkte gestellt werden. Beispielsweise ist
VP die Hinweisadresse für die Spannungsübergangspunkttabelle.
Im Schritt 206 wird das Register R(C) auf den ersten Platz in
der Übergangspunkttabelle gesetzt, welche die Spannungen vorgibt,
mit denen die Ausgangsspannung Vs der Spannungsquelle
126 verglichen werden soll. Die Hinweisadresse QP für die im
Register R(A) gespeicherte Ausgangszustandstabelle gibt den
Platz innerhalb der Ausgangszustandstabelle an, der kennzeichnet,
in welchem der Zustände nach Fig. 4A sich der Prozessor
befindet, d. h. in der Refraktärperiode, der Meß- oder Über
wachungsperiode oder in der Impulsgabe- oder Impulsbreitenperiode.
Die Ausgangszustandstabelle sieht wie folgt aus:
Im Schritt 208 weist dann der Mikroprozessor 100 den A/D-Umsetzer
108 an, eine digitale Kenngröße für die Versorgungs
spannung Vs auszulesen. Im Schritt 210 wird der im Mikropro
zessorregister R(A) gespeicherte Ausgangszustand QP um eins
weitergeschaltet, d. h. auf den nächsten Ausgangszustand gebracht.
An dieser Stelle läßt das Register R(A) also erkennen,
daß sich der Prozeß in der anfänglichen Refraktärperiode befindet.
Beim Schritt 212 wird die Spannung Vs mit der Über
gangspunktspannung (VP) verglichen, die von der im Register
R(C) gespeicherten Hinweisadresse für die Spannungsübergangs
punkttabelle angegeben wird. Wenn die Spannung Vs größer als
der Spannungsübergangspunkt ist, geht der Prozeß zum Schritt 216
weiter. Falls dies nicht der Fall ist, erfolgt ein Übergang
zum Schritt 214, wo die Hinweisadresse VP für die Spannungs
übergangspunkttabelle um eins weitergeschaltet wird, um den
nächsten Platz der Tabelle anzugeben und den nächstniedrigeren
Wert der Übergangspunktspannung zu erhalten. Die Hinweisadresse
TP für die Zeitdauertabelle wird um zwei weitergeschaltet,
um die beiden nächsten Plätze innerhalb der Zeitdauertabelle
zu kennzeichnen.
Der nächste Wert des Spannungsübergangspunktes wird aus der
untenstehenden Spannungsübergangspunkttabelle erhalten:
Die nächste Wertgruppe für die Überwachungsdauer und die Im
pulsbreite wird aus der untenstehenden Zeitdauertabelle erhalten:
Wie ersichtlich finden sich in jeweils zwei Plätzen zunächst eine
Dauer für die Überwachungsperiode und dann die Impulsbreite
für einen gegebenen Spannungsübergangspunkt, d. h. einen Bezugs
wert, mit dem die Spannung Vs zu vergleichen ist. Das Programm
stellt auf diese Weise die Impulsbreite des Kammerreizimpulses
derart ein, daß eine konstante Energie für die Kammerreizimpulse
aufrechterhalten bleibt; außerdem wird die Überwachungsperiode
abrupt vergrößert, wenn die Spannung Vs der Spannungsquelle
126 abfällt, um am Ende der Lebensdauer der Batterie für eine
Verlangsamung der Schrittrate zu sorgen.
Im Schritt 214 wird der Spannungsübergangspunkt von V1 auf V2,
beispielsweise von 5,2 auf 4,8 V, umgestellt. Wiederum wird der
Wert von Vs mit dem Spannungsübergangspunkt (VP) verglichen
falls er größer ist (ja), geht das Programm zum Schritt 216
über, wo der Wert "drei" in den Schleifenzähler LC eingegeben
wird, um anzuzeigen, daß sich der Oszillator in der Refraktärperiode
befindet. Danach wird der A/D-Umsetzer 108 abgefragt,
um die Versorgungsspannung Vs auszulesen. Im Schritt 220 wird
der Wert TR der am Platz TR gespeicherten Refraktärperiode ausgelesen
und in dem Zeitzähler TC (Register R(4)) eingespeichert.
Danach geht der Prozeß zum Schritt 222 über, wo der im Zeitzähler
(TC) gespeicherte Wert um eins verringert und die Zeit
steuerung einer Periode eingeleitet wird, um den Schritt 222
zu durchlaufen, bis der in dem Zeitzähler (TC) gespeicherte
Wert auf Null heruntergezählt ist. Als nächstes wird beim
Schritt 224 eine Entscheidung getroffen, ob der Wert des Zeitzählers
TC gleich Null ist, d. h. die Zeitsteuerfunktion abge
schlossen ist. Falls dies nicht der Fall ist, geht der Prozeß zum
Schritt 226 über, wo eine Entscheidung getroffen wird, um fest
zustellen, ob der Schleifenzähler LC auf zwei steht, was anzeigt,
ob sich der Schleifenzähler LC auf zwei steht, was anzeigt,
ob sich der Prozeß im Überwachungszustand entsprechend
der RV-Meßperiode befindet. Trifft dies, wie vorliegend der
Fall, nicht zu, werden die Schritte 222, 224, 226 der Reihe
nach durchlaufen, bis der Anfangszählwert (entsprechend der
Refraktärperiode), der in den Zeitzähler TC eingesetzt ist,
durch den Schritt 222 auf Null zurückgebracht wird, was im
Schritt 224 festgestellt wird. Dadurch wird die Refraktärperiode
beendet. An dieser Stelle läßt der Schritt 224 den
Prozeß zum Schritt 232 übergehen, wo der Schleifenzähler LC
um eins verringert wird, um dadurch anzuzeigen, daß sich der
Prozeß im Überwachungszustand befindet, d. h. LC gleich zwei
ist. Danach kehrt der Prozeß zum Schritt 204 zurück. An dieser
Stelle steht der Schleifenzähler LC nicht auf Null; der
Prozeß geht zum Schritt 234 über. Dort wird die Hinweisadresse
QP für die Ausgangszustandstabelle um eins weitergeschaltet,
während jetzt der Prozeß zum Meß- oder Überwachungszustand
übergeht. Dann wird während des Schritts 236 der aus der Zeit
dauertabelle erhaltene Wert in den Zeitzähler TC eingegeben.
Die Hinweisadresse (TP) für die Zeitdauertabelle wird um eins
weitergeschaltet, um die nächstgrößere Impulsbreite innerhalb
der Zeitdauertabelle zu adressieren.
Danach läuft der Prozeß über den Schritt 222, um den in den
Zeitzähler TC eingegebenen Zählwert um eins zu verringern.
Falls dabei im Schritt 224 der Wert Null nicht erreicht wird,
geht das Programm zum Schritt 226 über. Liegt der Überwachungszustand
vor, was in diesem Fall zutrifft, geht der Prozeß weiter
zu dem Entscheidungsschritt 228, um festzustellen, ob eine
R-Welle an den Multiplexer 106 angelegt wird. Falls innerhalb
der Zeitdauer eines einzelnen Rückwärtszählschrittes die
R-Welle nicht erfaßt wird, springt der Prozeß zurück, um erneut
einen Zyklus ablaufen zu lassen. Dabei wird im Schritt
222 der der Überwachungsperiode entsprechende Zählwert verringert,
bis der Zählwert gleich Null ist, was im Schritt 224 ermittelt
wird. Wenn im Schritt 228 eine R-Welle ermittelt wird,
geht der Prozeß auf den Schritt 230 über, um den Zustand des
Zungenschalters 23 zu prüfen. Ist der Zungenschalter offen,
erfolgt entsprechend Fig. 4A eine Rückstellung des Prozesses
auf t₀, d. h. auf den Schritt 202, wo der Schleifenzähler LC
auf Null gestellt und der Prozeß von neuem eingeleitet wird.
Bei dem Zungenschalter 23 handelt es sich um einen innerhalb
des Schrittmachers 12 untergebrachten, magnetisch betätigbaren
Schalter. Nach der Implantation kann der Arzt den Zungenschalter
23 betätigen, indem er einen externen Magneten in
die Nähe des implantierten Schrittmachers 12 bringt. Dadurch
wird der Zungenschalter 23 geschlossen; es wird die asynchrone
Betriebsart eingeleitet. Wenn der Zungenschalter 23 geschlossen
ist, was anzeigt, daß im Asynchronbetrieb gearbeitet werden
soll, wird der Prozeß durch Schleifenbildung fortgesetzt, wobei
eine Rückkehr zum Schritt 222 erfolgt, um den Zeitzählwert
TC wiederum zu verringern, selbst wenn eine R-Welle entdeckt
wurde. Auf diese Weise wird die Erfassung einer R-Welle ignoriert;
der Schrittmacher 12 bewirkt eine Reizimpulsbeaufschlagung
im asynchronen Betrieb, ohne daß beim Ermitteln der R-Welle
ein Rückstellen erfolgt.
Nachdem die zweite Überwachungsperiode ausgelaufen ist, d. h.,
wenn der in dem Zeitzähler TC gespeicherte Zählwert entsprechend
der Anzeige im Schritt 224 auf Null heruntergezählt ist, geht
der Prozeß wieder auf den Schritt 232 über, wo der Schleifenzähler
LC um eins zurückgestellt wird. Der dort gespeicherte
Wert ist jetzt gleich eins, was erkennen läßt, daß der Prozeß
in seine dritte Schleife übergeht und zum Schritt 204 zurückkehrt.
Weil der Zählwert im Schleifenzähler LC nicht gleich
Null ist, geht der Prozeß auf den Schritt 234 über, wodurch der
Wert QP des Ausgangszustandes um eins weitergeschaltet wird,
was anzeigt, daß sich der Prozeß jetzt in dem Impulsbreitenzustand
befindet. Als nächstes erfolgt im Schritt 236 ein Adressieren
des und ein Zugriff zu dem Wert der Zeitdauer aus der
Zeitdauertabelle; dieser Wert wird in dem Zeitzähler TC einge
speichert. Der Wert der Hinweisadresse TP für die Zeitdauer
tabelle wird um eins weitergeschaltet, um auf den nächsten
Platz in der Zeitdauertabelle in der oben diskutierten Art hin
zuweisen. An dieser Stelle beginnt der Prozeß mit einer Folge
von Zyklen innerhalb deren der Zählwert im Zeitzähler TC im
Schritt 222 um eins verringert wird. Ist der Zählwert nicht
gleich Null, erfolgt ein Übergang zum Schritt 226. Da sich der
Prozeß nicht in der Überwachungsperiode befindet, wird zurück
gegangen, um im Schritt 222 für eine neue Verringerung zu sorgen.
Der Prozeß wiederholt sich, bis der Zählwert in dem Zeit
zähler TC auf Null verringert ist, eine entsprechende Entscheidung
wird durch den Schritt 224 getroffen. Zu diesem Zeitpunkt
geht der Prozeß wieder auf den Schritt 232 über, innerhalb dessen
der Schleifenzähler LC erneut um eins verringert wird, so
daß der Wert jetzt gleich Null ist. Der Prozeß geht zum Schritt
204 über und beginnt ganz von vorne mit der Initialisierung
der Werte von VP, QP, TP und TR im Schritt 206.
Vorstehend wurde die Art und Weise erläutert, in welcher der
Schrittmacher 12 das in dem Speicher 102 eingespeicherte Programm
für die Kammerbedarfsstimulation durchführt, wobei er
nacheinander die Refraktärperiode, dann die Überwachungsperiode
und schließlich die Stimulations- oder Impulsbreitenperiode
durchläuft, bevor wieder ein neuer Zyklus beginnt. Die Länge
der Refraktärperiode und der Impulsbreitenperiode wird durch
die Spannung Vs der Spannungsquelle 126 bestimmt. Diese Perioden,
insbesondere die Impulsbreitenperiode, werden größer, wenn
die Spannung Vs abnimmt, um den Energieinhalt des ventrikulären
Reizimpulses im wesentlichen konstant zu halten.
Wie ausgeführt, kann der Speicher 102 mit jedem beliebigen
einer Mehrzahl von Betriebsarten für die Reizimpulsbeaufschlagung
des Herzens programmiert werden, wobei das jeweilige Programm
wahlweise von dem Zustand des Patienten oder auch einer
Zustandsänderung nach der Implantation des Herzschrittmachers
abhängt. Beispielsweise kann gemäß Fig. 4B der Schrittmacher
12 in einem A-V-Folgebetrieb arbeiten, wobei Reizimpulse sowohl
der Kammer 42 als auch dem Vorhof 40 zugeführt werden.
Nach entsprechenden Refraktärperioden wird die Kammeraktivität
überwacht. Tritt ein Kammersignal nach dem Reizen der Kammer
oder des Vorhofs auf, wird der Schrittmacher zurückgestellt.
Die Ausgangs- und Eingangsanschlüsse des Schrittmachers 12
nach Fig. 2 werden entsprechend Fig. 3B gewählt. Wie aus den
Fig. 3B und 4B hervorgeht, wird der Kammer 42 ein Impuls un
mittelbar vor der Zeit t₀ zugeführt, indem ein Reizsignal über
die Leitung 19 angelegt wird. Nach t₀ wird der Kammermeßverstärker
139 geklemmt, indem das Signal TC1 an den Wählschalter
130c angelegt wird. Dadurch wird der Eingang des Verstärkers
139 für eine erste Refraktärperiode von t₀ bis t₁ mit
Masse verbunden. Während der ersten Refraktärperiode wird der
ventrikuläre Ausgangskondensator CV wieder aufgeladen, indem
dem Wählschalter 130a das Steuersignal TCV zugeführt wird.
Dadurch wird die Versorgungsspannung Vs zur Ladung des Kon
densators CV angelegt. In der Periode von t₁ bis t₂ wird der
Schalter 106a′ mittels eines vom Mikroprozessor 100 kommenden
Steuer- oder Taktsignals TS1 geschlossen. Infolgedessen
wird eine ventrikuläre R-Welle, falls vorhanden, über den
Kammerverstärker 139 und den Multiplexer 106 angelegt, um die
Zeitsteueroperationen des Mikroprozessors 100 zurückzustellen.
Wenn bei t₂ keine ventrikuläre R-Welle erfaßt wurde, bewirkt
der Schrittmacher 12, daß ein Reizimpuls über die Leitung 17
an den Vorhof 40 geht. Dabei wird ein Impulssteuersignal TWA
über den Treiberverstärker 134b und einen Widerstand RA2 an
die Basis eines Vorhofausgangstransistors QA angelegt. Der
Transistor QA wird leitend gemacht, so daß sich ein Vorhof
ausgangskondensator CA über den Vorhof 40 entlädt und diesen
dadurch reizt. Beginnend mit dem Zeitpunkt t₂ wird das Zeit
steuersignal an den Wählschalter 130c angelegt. Der Eingang
des Kammerverstärkers 139 wird auf Masse gelegt, wodurch jedes
auf die Reizung des Vorhofes zurückzuführende Signal un
berücksichtigt bleibt. Beginnend mit dem Zeitpunkt t₃ wird
der Vorhofausgangskondensator CA wieder aufgeladen, indem das
Zeitsteuersignal TCA zugeführt wird, um den Wählschalter 130b
zu schließen und die Versorgungsspannung Vs an den Kondensator
CA anzulegen. In der Periode zwischen t₄ und t₅ wird wiederum
die Kammeraktivität überwacht. Ein von dem Mikroprozessor
100 kommendes Zeitsteuersignal schließt den Schalter 106a′,
so daß die ventrikuläre R-Welle über den freigegebenen Kammer
verstärker 139 und den geschlossenen Schalter 106a′ an den
Mikroprozessor 100 angelegt werden kann. Wenn während dieser
zweiten, von t₄ bis t₅ reichenden Überwachungsperiode die
ventrikuläre R-Welle erfaßt wird, wird die Zeitsteuerperiode
auf t₀ zurückgestellt. Erscheint innerhalb der Periode von
t₄ bis t₅ keine R-Welle, wird ein Zeitsteuerimpuls TWV von
dem Mikroprozessor 100 über den ventrikulären Treiber 134a
und den Widerstand RV2 angelegt, um den Kammerausgangstransistor
QV leitend zu machen. Dadurch wird der geladene Konden
sator CV an Masse gelegt. Der Kondensator CV entlädt sich.
Über die Leitung 19 geht ein Reizimpuls an die Kammer 42. Typische
Werte für die von t₀ bis t₂ reichende Periode TA und die
von t₀ bis t₅ reichende Periode TV sind nachstehend angegeben:
TV (ms) |
TA (ms) |
2000 |
1700 |
1000 |
750 |
850 |
700 |
850 |
650 |
750 |
600 |
750 |
500 |
650 |
300 |
550 |
425 |
Das A-V-Folgestimulationsverfahren gemäß Fig. 4B kann beispielsweise
ähnlich der Fig. 5 programmiert werden, mit der Ausnahme,
daß die sechs Ausgangszustände und ihre entsprechenden Zeitperioden
gemäß Fig. 4B durch Zählerwerte eingestellt werden,
die von einer entsprechenden, im Speicher 102 eingespeicherten
Tabelle abgeleitet werden. So werden anfänglich typische Werte
von TV und TA für einen speziellen Patienten programmiert, indem
ein Zugriff zu bestimmten Plätzen in den entsprechenden
Tabellen erfolgt, und zwar zu jeweils einem Platz für jede der
sechs Perioden. Nachdem ein Zählwert in den Zeitzähler eingegeben
ist, werden anschließende Zyklen durchgeführt, bis der
Zählwert auf Null heruntergezählt ist, um für eine entsprechende
zeitliche Bemessung dieser Periode zu sorgen.
Fig. 4C zeigt das Ablaufdiagramm eines vorhofsynchronen, kam
mergesperrten Schrittmachers (ASVIP), bei dem sowohl die Kammer-
als auch die Vorhofaktivität des Herzens erfaßt wird, um
die Zeitsteuerperiode zurückzustellen. Eine solche Betriebsart
wird typischerweise bei einem jüngeren Patienten vorgesehen,
dessen Vorhöfe normal schlagen, dessen Kammern aber gegebenenfalls
defekt sein können. Es ist erwünscht, das Schlagen der
Vorhöfe zu beschleunigen und dadurch die Kammeraktivität zu
stimulieren. Eine erfaßte Vorhof-P-Welle löst einen Zeitsteuerzyklus
aus. Wenn jedoch eine Störung in der Überleitung dieses
Signals zur Kammer vorliegt, wird der Kammer 42 auf jeden Fall
ein Reizsignal zugeführt. Es ist erwünscht, die Rate der schlagenden
Vorhöfe auszunutzen, um das Stimulieren der Kammern zu
synchronisieren, das in Folge Myokardinfarkts oder eines
in anderer Weise defekten Herzüberleitungssystems beein
trächtigt sein kann. Wie aus Fig. 4C hervorgeht, beginnt der
Zyklus zur Zeit t₀ mit dem Erfassen der Vorhof-P-Welle. Ent
sprechend Fig. 4C wird ein einzelner Zyklus in sechs Zeitperioden
(und Zustände) unterteilt. Während der erste Zeitperiode
von t₀ bis t₁ (ebenso wie während der zweiten und dritten Zeitperiode
bis t₄) wird der Vorhofverstärker 141 durch ein Zeit
steuersignal auf Massepotential geklemmt; mittels dieses Signals
wird der Schalter 130d geschlossen. Während der Anfangs
periode legt der freigegebene Kammermeßverstärker 139 ein
gegebenenfalls von der Kammer 42 kommendes R-Wellensignal über
die Leitung 19 an den Schalter 106a′ an, der mittels eines
RV-Steuersignals geschlossen ist. Wenn während der Anfangs
periode von t₀ bis t₁ ein R-Wellensignal erfaßt wird, wird
der Zeitzyklus auf t₀ zurückgestellt. In der zweiten oder
Impulsgabeperiode von t₁ bis t₂ bleibt der Vorhofverstärker
141 auf Masse geklemmt. Der Schalter 130d ist geschlossen.
Ein Zeitsteuerimpuls TWV geht über den Treiberverstärker 134a
und den Widerstand RV2 an die Basis des ventrikulären Aus
gangstransistors QV. Der zuvor geladene ventrikuläre Ausgangs
kondensator CV entlädt sich über den Transistor QV, die Leitung
19 und die Kammer 42. Während der zweiten Periode (und
auch bis in die Perioden drei und vier hinein bis zum Zeit
punkt t₄) ist der Kammerverstärker 139 mittels eines Schalters
130c auf Masse geklemmt. Dem Schalter 130c wird ein Kam
merklemmsignal TC1 zugeführt. Dadurch wird in der postventrikulären
Reizperiode auftretende Herzaktivität ignoriert. In
der vierten und fünften Periode von t₃ bis t₅ wird der Kammer
verstärker 141 freigegeben, so daß das Vorhof-P-Wellensignal
über diesen Verstärker und einen geschlossenen Wählschalter
106b′ angelegt werden kann, um die Zeitsteuerung des Prozesses
auf t₀ zurückzustellen. Von t₃ bis t₅ wird ein Überwachungszeitsignal
RA angelegt, mittels dessen der Schalter 106b′ geschlossen
wird. Im normalen Betrieb kann ein Vorhof-P-Wellensignal
während der vierten und fünften Zeitperiode von t₃ bis
t₅ gemessen werden, wodurch der Zeitsteuerzyklus auf Null zu
rückgestellt wird. Wenn jedoch keine P-Welle erfaßt wird, wird
die Kammer erneut gereizt, imdem ein Steuerimpuls TWV an die
Basis des Kammerausgangstransistors QV gegeben wird. Dadurch
wird in der vorstehend erläuterten Weise ein Impuls über die
Leitung 19 an die Kammer 42 des Patienten angelegt.
Das ASVIP-Schrittmacherverfahren läßt sich beispielsweise ähnlich
der Fig. 5 programmieren, wobei sechs Perioden oder Aus
gangszustände in ähnlicher Weise definiert werden und wobei für
jede der sechs Zeitperioden gesorgt wird, indem Hinweisadressen
auf entsprechende Tabellen adressiert oder gebildet werden.
Auf diese Weise werden variierende Werte der Perioden
in einen Zeitzähler eingegeben, dessen Zählwert verringert
wird, wenn der Prozeß durch jede der sechs Schleifen hindurch
ausgeführt wird.
Fig. 6 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform des anpassungsfähigen,
programmierbaren Schrittmachers, wobei entsprechende
Komponenten und Schaltungsstufen mit ähnlichen Bezugszeichen
wie in Fig. 2 bezeichnet sind, die jedoch in der Drei
hunderter-Serie liegen. Der Mikroprozessor oder die Zentraleinheit
(CPU) 300 ist mit einem Multiplexer 306 gekoppelt, wodurch
einer der Eingänge 338a, b, e oder f in Form eines Flags
über einen Bus 318 zu dem Mikroprozessor 300 übermittelt wird.
Der Mikroprozessor adressiert über einen Adressenbus 312 wahlweise
einen Speicher 302, der beispielsweise eine Mehrzahl von
Abschnitten 302-1 bis 302-16 aufweist. Entsprechend Fig. 6
kann der Speicher 302 als Regenerationsspeicher, beispielsweise
als Speicher mit direktem Zugriff, oder als programmierbarer
Festwertspeicher (PROM) oder als löschbarer Lesespeicher
(EROM) ausgebildet sein. Die adressierten Daten werden aus dem
Speicher 302 ausgelesen und einem Datenbus 310 zugeführt, der
den Speicher 302, den Mikroprozessor 300, einen Dekoder 342 und
einen A/D-Umsetzer 308 untereinander verbindet. Der A/D-Umsetzer
308 setzt den Analogwert der Versorgungsspannung Vs
in eine digitale Form um. Das betreffende Signal wird in den
Mikroprozessor 300 über den Datenbus 310 eingegeben. Es versteht
sich, daß die anderen Analogwerte, beispielsweise die
P- und R-Wellen ebenfalls in digitale Form umgesetzt und normiert
werden. Die
A/D-Umsetzer- und Normierungsstufen sind mit dem Multiplexer
306 gekoppelt. Sie sind ähnlich wie oben erläutert aufgebaut
und in Fig. 6 nicht dargestellt. Der Mikroprozessor 300 gibt
Zeitsteuersignale über einen N-Bus 352, wodurch der Dekoder
mit Befehlen versorgt wird, das Entschlüsseln der auf dem Datenbus
310 erscheinenden Signale einzuleiten. Aufgrund des
Ausgangssignals des Mikroprozessors 300 wählt der Dekoder 342
einen einer Mehrzahl von Schaltern 1 bis 16 innerhalb des
Blocks 330 aus. Jedem Schalter des Blocks 330 ist eine eigene
Latchstufe im Block 340 zugeordnet, die durch das Ausgangssignal
des Dekoders 342 gesetzt wird. Die Schalter sind ihrerseits
in der oben erläuterten Weise mit einer Verstärker- und Aus
gangstreiberschaltung verbunden. Auf diese Weise wird eine aus
reichende Flexibilität gewährleistet, um eine Mehrzahl von Aus
gangsschaltungen vorsehen zu können, die sich über Leitungen
mit verschiedenen Teilen des Herzens koppeln lassen. Außerdem
können die Ausgangstreiberschaltungen nachgeladen werden. Ein
Zugriff zu Daten an verschiedenen Punkten entweder am Herzen
oder an anderen Teilen des Körpers des Patienten ist möglich.
Es wird auf diese Weise ein Telemetriesystem geschaffen, um
Daten von oder zu dem programmierbaren Schrittmacher nach Fig. 6
zu übermitteln.
Entsprechend einem weiteren Merkmal der Ausführungsform nach
Fig. 6 ist eine selbstrückstellende Oszillatorschaltung 344
vorgesehen, um einen Adressenzähler 307 innerhalb des Mikroprozessors
300 zurückzustellen. Der Adressenzähler 307 wird
für jeden verarbeiteten Schritt weitergeschaltet, um den
nächsten Wortplatz innerhalb des Speichers 302 zu adressieren.
Es wurde gefunden, daß Störsignale, wie sie beispielsweise
durch einen Defibrillationsimpuls oder eine andere Quelle erzeugt
werden, den Adressenzähler 307 veranlassen könnten, einen
bedeutungslosen oder fehlerhaften Platz innerhalb des
Speichers 302 zu adressieren. Infolgedessen würde der Prozeß
an einem bedeutungslosen Platz hängenbleiben. Wenn die Adresse
durch Störsignale so beeinträchtigt wird, daß ein bedeutungsloser
Platz adressiert wird, stellt die selbstrückstellende
Oszillatorschaltung 344 auf regelmäßiger Basis, beispielsweise
0,5 s, die Adresse auf eine anfängliche Ausgangsadresse
für das ausgeführte Programm zurück. Falls der Adressenzähler
307 normal arbeitet, wird von dem Datenbus 310 ein Ausgangs
signal abgleitet und über eine Leitung 346 angelegt, um die
Schaltung 344 zurückzustellen und auf diese Weise das regelmäßige
Rückstellausgangssignal zu sperren.
Entsprechend einem weiteren Merkmal der Erfindung weist der
Multiplexer 306 eine zusätzliche Gruppe von Eingängen 339a bis
339d für den Empfang einer binären Anfangsadresse auf, die in
den Adressenzähler 307 einzubringen ist, so daß sich jeder der
Mehrzahl von Blöcken 302-1 bis 302-16 ansteuern läßt. Im
Speicher 302 kann eine Mehrzahl von Schrittmacherbetriebsarten
eingespeichert werden. Die Einspeicherung jeder Betriebsart
erfolgt dabei in einem gesonderten Block. Der zugehörige
Startpunkt läßt sich adressieren, indem eine Binärzahl über
die Eingänge 339a bis 339d und eine externe Verbindung 341
eingegeben wird, die wie oben erläutert, als Hf-Verbindung
oder akustische Verbindung ausgelegt sein kann.
Zusätzlich können Selbstprüfprogramme oder Datenerfassungsprogramme
in bestimmten Blöcken des Speichers 302 eingespeichert
sein. Fig. 3A zeigt wie beispielsweise ein Selbstprüf
programm ausgeführt werden kann, um die Betriebsfähigkeit des
Kammermeßverstärkers 139 zu prüfen. Ein weiterer Wählschalter
130g kann in Abhängigkeit von einem Prüfsignal Tt geschlossen
werden, das mittels eines solchen im Speicher 102 eingespeicherten
Selbstprüfprogramms erzeugt wird, um eine Bezugs
spannung Vref in der Größenordnung von 1 mV an den Eingang
des Kammermeßverstärkers 139 anzulegen. Das verstärkte Aus
gangssignal wird seinerseits über den Multiplexer 106 dem
Mikroprozessor 300 zugeführt, wobei die verstärkte Spannung
mit einem Bezugswert verglichen wird, um zu bestimmen, ob der
Verstärker 139 einwandfrei arbeitet. Falls dies nicht der
Fall ist, kann eine andere Ausgangsstufe und ein anderer Meß
verstärker angekoppelt werden, um den defekten Meßverstärker
zu ersetzen.
Entsprechend einer weiteren Betriebsart kann ein Programm in
einem der Blöcke des Speichers 302 eingespeichert sein, um
eine Erfassung und Übermittlung von Daten zu bewirken, die
dem implantierten Schrittmacher über entsprechende Leitungen
zugeführt werden. Beispielsweise können die Leitungen mit
Herzgewebe, anderem Gewebe oder Wandlern verbunden sein, um
das EKG des Patienten, die Pulsrate, die Pulsbreite, die De
polarisationszeit zwischen dem Vorhof und der Kammer und dergleichen
zu erfassen. Die Übermittlungszeit eines Depolarisationssignals
wird als kennzeichnend für den Zustand des Herzens
betrachtet, und es wird mittels eines Meßprogramms ein
Zeitfenster entsprechend einer normalen Überleitungsdauer bestimmt.
Wenn das empfangene Signal außerhalb der Grenzwerte
eines derartigen Zeitfensters liegt, wird eine Anzeige dafür
extern übermittelt. Im Rahmen eines Datenerfassungsbetriebs
können die Latchstufen, die den zu den betreffenden Stellen
des Herzens, zu anderem Gewebe oder zu Wandlern führenden Leitungen
zugeordnet sind, durch selektives Schließen des ent
sprechenden Wählschalters 330 nacheinander einzeln angekoppelt
werden, so daß die betreffenden Daten über die externe Verbindung
341 an ein externes Überwachungsgerät übertragen werden.
Außerdem ist ein Eingang 338f vorgesehen, der mit dem Zungen
schalter 23 verbunden ist, der sich mittels eines externen
Magneten schließen läßt, um die Arbeitsweise des Schrittmachers
nach Fig. 6 zu ändern. Durch Öffnen und Schließen des
Schalters 23 kann eine Folge von Signalen erzeugt werden; auf
diese Weise wird die externe Verbindung 341 in die Lage versetzt,
Daten zu oder von dem Schrittmacher 12′ zu empfangen
oder auszusenden. Beispielsweise wird eine neue Adresse in
den Adressenzähler 307 eingegeben, um den Anfangsplatz des
nächsten Blockes des Speichers 302 zu adressieren, wodurch
eine weitere Betriebsart durchgeführt wird.
Fig. 7A zeigt ein detaillierteres schematisches Schaltbild
der Blöcke einer ersten Ausführungsform des Gerätes nach Fig. 6.
Der Multiplexer 306 hat eine Folge von sechszehn Eingängen 0 bis 15. Der
Multiplexer 306 gibt ein Ausgangssignal auf den A/D-Umsetzer
308. Eine Ausführungsform dieses Umsetzers ist weiter unten
anhand der Fig. 8, 9 und 10 erläutert. Der A/D-Umsetzer 308
ist über den Datenbus 310 an den Mikroprozessor 300 angeschlossen
und ferner mit einer Latchstufe 309 verbunden, wodurch
einer der sechszehn Eingänge des Multiplexers 306 ausgewählt
wird, um dem A/D-Umsetzer 308 Analogdaten zuzuführen. Der
N-Zeitsteuerbus 352 hat die Form eines Bündels von Leitungen
352a bis d; er ist mit dem Dekoder 342 verbunden, der aus
einer Mehrzahl von Gattern besteht. Die Aus
gänge von zwei der Gatter sind über Leitungen 356 mit einem
Umsetzbefehlseingang und mit einem Tristate-Ausgang verbunden.
Der Umsetzbefehlseingang bewirkt, daß der A/D-Umsetzer
308 Daten von dem Multiplexer 306 übernimmt, während
der A/D-Umsetzer 308 über den Tristate-Ausgang veranlaßt
wird, die in digitale Form umgesetzten Daten auf den Daten
bus 310 zu geben. Des weiteren werden Abtastimpulse 1 und 2
von Leitungen 354a und b abgeleitet; diese Abtastimpulse gehen
Latchstufen 342a und 342b zu, wodurch an den Datenbus 310
angelegte Daten wahlweise einem von mehreren Schaltern zugeführt
werden können, die in den Blöcken 330a bzw. 330b vorhanden
sind. Die Blöcke 330a und 330b umfassen jeweils vier
Festkörperwählschalter, über die Ausgangssignale an ausgewählte
Ausgangstreiberschaltungen gehen. Bei der in Fig. 7A ver
anschaulichten Ausführungsform wird ferner das erfaßte R-Wellensignal
dem Eingang des Mikroprozessors 300 zugeführt,
während das Zungenschaltereingangssignal an den Eingang
des Mikroprozessors 300 angelegt wird. Bei dieser Ausführungsform
arbeitet der Mikroprozessor als sein eigener Multiplexer,
um wahlweise Zugriff zu Signalen zu erhalten, die auf diese
Eingänge gegeben werden, und um auf diese Signale in der gewünschten
Folge anzusprechen. Der Mikroprozessor 300 gibt ferner
Adressen über den Adressenbus 312 an den Speicher 302, wodurch
Daten ausgelesen und an den Datenbus 310 angelegt werden
können.
Fig. 7B zeigt ein detailliertes schematisches Schaltbild einer
zweiten Ausführungsform des Schrittmachers nach Fig. 6.
Die Komponenten der Fig. 7B sind mit den gleichen Bezugszeichen
wie entsprechende Komponenten der Fig. 6, jedoch in der
Fünfhunderter-Serie, versehen. Die der R-Welle, der P-Welle
und dem Zungenschalterausgangssignal entsprechenden Eingangs
signale werden an die Eingänge , und des Mikroprozessors
500 angelegt. Bei
dieser Ausführungsform führt der Mikroprozessor 500 Multiplex
funktionen aus, so daß jeweils einer dieser Werte verarbeitet
wird. Typischerweise liegen solche Eingangssignale in Analogform
vor; sie müssen in digitale Form durch Schaltungen umgesetzt
werden, die in dem gestrichelten Block 508 zusammengefaßt
sind. Der A/D-Umsetzer weist eine Schaltungskomponente
auf und empfängt Eingangssignale von Operations
verstärkern 511, denen ein von Zenerdioden 513 gebildetes Be
zugssignal zugeführt wird. Ein Taktsignal wird einem Eingang
des Umsetzers 515 über ein Flip-Flop 509 und einen Feldeffekt
transistor 517 zugeführt. Der Speicher 502 ist mit Ausgängen
des Mikroprozessors 500 verbunden und besteht aus zwei Blöcken.
Der Mikroprozessor 500 liefert Befehle über den N-Bus 552
an einen Dekoder 542. Der Dekoder 542
führt Entschlüsselungsfunktionen für das Ausgangssignal des
Speichers 502 unter dem Einfluß der Zeitsteuersignale aus,
die über den N-Bus 552 zugehen. Die Ausgangssignale des Dekoders
542 werden an zwei Latchstufen 540a und 540b angelegt.
Der Dekoder 542 wählt
eine Latchstufe aus, wodurch ein entsprechender Wählschalter
innerhalb der Schaltergruppen 530a und 530b geschlossen wird.
Die Wählschaltergruppen können aus integrierten Schaltungen
bestehen.
Fig. 8 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines Niederenergie-
A/D-Umsetzers 308, wie er bei dem Schrittmacher nach Fig. 7
vorgesehen ist. Entsprechend Fig. 8 wird eine in digitale Form
umzusetzende Analogspannung V(X) über eine Eingangsleitung 404
an einen Schalter (S₁) 407 angelegt, der in einer ersten Stellung
(auf) die Analogspannung V(X) dem Eingang (Vin) eines
spannungsgesteuerten Oszillators (VCO) 402 zuführt, dessen Aus
gang mit dem Eingang eines Akkulumatorzählers 400 verbunden ist.
Wie durch die Eingänge des Zählers 400 angedeutet ist, kann der
Akkumulatorzähler 400 entweder vorwärts (auf) oder rückwärts (ab)
zählen. Ein Ausgangssignal des Zählers geht über ein Gatter 414
an einen Eingang 15005 00070 552 001000280000000200012000285911489400040 0002002929498 00004 14886 eines N-Ausgangszählers 412. Ein Taktsignal
wird über eine Eingangsleitung 418 an eine Steuerlogik 408 und
insbesondere an eine durch n dividierende Schaltung 410 angelegt,
mittels deren Ausgangssignal der Schalter 407 in eine
zweite Stellung (ab) gebracht werden kann. Dadurch wird eine
Bezugsspannung über eine Leitung 406 an den Eingang des Os
zillators 402 gegeben. Gleichzeitig gelangt ein ab-Befehlssignal
über ein Gatter 418′ an den ab-Eingang des Akkumulatorzählers
400, das dann ein Rückwärtszählen veranlaßt. Gleichzeitig
geht ferner ein Ausgangssignal von der Steuerlogik 408
an den Rückstelleingang des N-Ausgangszählers 412.
Der A/D-Umsetzer 308 gemäß Fig. 8 arbeitet wie folgt. Eine unbekannte
Spannung V(X) wird an den Oszillator 402 über den
Schalter 407 während einer festen Zeitdauer Tup angelegt. Während
dieser Zeitdauer Tup zählt der Akkumulatorzähler 400 das Aus
gangssignal des Oszillators 402 in Vorwärtsrichtung aus. Der
Akkumulatorzähler 400 arbeitet insofern sehr ähnlich wie ein
Analogintegrator, indem sich der Zählwert des Akkumulatorzählers
400 für einen gegebenen Spannungspegel von V(X) mit
linearer Geschwindigkeit aufbaut.
Die Zeit Tup hängt von der Taktfrequenz ab, die über die Leitung
418, die Steuerlogik 408 und die Schaltung 410 zugeführt
wird. Am Ende der Zeitdauer Tup wird der Schalter S1 in die
zweite Stellung gebracht, um den Eingang des Oszillators 402
mit der Bezugsspannung Eref zu verbinden. Gleichzeitig mit diesem
Umschalten auf die Bezugsspannung wird der "A"-Akkumlatorzähler
400 auf Rückwärtszählen umgeschaltet. Während dieses
Rückwärtszählers prüft eine zweckentsprechende Schaltungsstufe
wann der Akkumulatorzähler 400 auf einen vorbestimmten Zählwert,
z. B. Null, zurückgezählt hat. Die für das Rückwärtszählen
der Bezugsspannung auf Null erforderliche Zeitdauer ist
proportional dem Mittelwert der Eingangsspannung V(X). Während
der Akkumulatorzähler 400 auf Null zurückgezählt wird, wird
die Taktfrequenz FCLK mittels des N-Ausgangszählers 412 ausgezählt.
In dem N-Ausgangszählers 412 anfallende Zählwerte liegen
in digitaler Form vor und sind der anfänglich unbekannten
Spannung V(X) unmittelbar proportional. Dies führt zu einer
Spannungs/Frequenz-Umsetzung.
Die grundlegenden Gleichungen für den Betrieb des A/D-Umsetzers
308 lauten:
Aauf = KVCO Tup (1)
Aab = KVCO Eref Tx (2)
Die Gleichungen (1) und (2) geben den Vorwärts- und den Rück
wärtszählwert des Akkumulatorzählers 400 als Funktion der un
bekannten Spannung und der Bezugsspannung sowie der Zeitdauer
an, während deren diese Spannung dem Oszillator 402 zugeführt
wird. Der Vorwärtszählwert und der Rückwärtszählwert des Zählers
400 sind gleich, weil der Zähler 400 bei Null beginnt und
am Ende eines Arbeitsspiels zu Null zurückkehrt. Setzt man diese
beiden Gleichungen einander gleich, fällt der Maßstabsfaktor
KVCO für den spannungsgesteuerten Oszillator heraus, d. h. dieser
Faktor hat auf das Ausgangssignal der A/D-Umsetzung keinen
Einfluß. Die Gleichung (3), die den akkumulierten Zählwert
N(X) des Ausgangszählers als Funktion der Taktfrequenz FCLK
und der Zeitdauer angibt, die erforderlich ist, um den Akkumulatorzähler
zurück auf Null zu bringen, d. h. TX, lautet wie
folgt:
N(X) = TX FCLK (3)
Die Gleichung (4), die die Vorwärtszähldauer Tup als Funktion
des "n"-Zählers und der Taktfrequenz angibt, hat die folgende
Form:
Tup = n/FCLK (4)
Die Gleichung (5), die zeigt, daß der Zählwert N des Ausgangs
zählers proportional zu n und der unbekannten Spannung dividiert
durch die Bezugsspannung ist, lautet:
Die Gleichung (5) zeigt, daß der digitale Ausgangszähler N(X)
unabhängig von der Taktfrequenz FCLK, der Abtastfrequenz und,
was von besonderem Interesse ist, auch unabhängig von dem Maß
stabsfaktor des spannungsgesteuerten Oszillators ist. Wenn beispielsweise
die unbekannte Spannung V(X) 2 Volt beträgt, die
Bezugsspannung gleich 2 Volt ist und der n-Zähler bei 64 steht,
befindet sich am Ende jeder Umsetzung im Ausgangszähler N ein
Zählwert von 64. Diese besondere Eigenschaft des A/D-Umsetzers
gestattet es, in Reihe mit dem Schalter S1 und dem spannungs
gesteuerten Oszillator 402 einen Verstärker zu legen, im we
sentlichen ohne daß dies den Ausgangszählwert beeinflußt. Dies
gilt selbst dann, wenn sich der Verstärkungsfaktor ändert oder
von Einheit zu Einheit unterschiedlich ist, voraussgesetzt daß
die Verstärkung während eines Umsetzungszyklus konstant bleibt.
Mit anderen Worten, weil entsprechend Fig. 8 ein einziger
spannungsgesteuerter Oszillator 402 benutzt wird, um sowohl
die analoge Eingangsspannung V(X) als auch die Bezugsspannung
Eref zu verarbeiten, hat der durch den Oszillator 402 bedingte
Maßstabsfaktor auf den digitalen Ausgang des Zählers 412 keinen
Einfluß. Weil ferner das gleiche Taktsignal FCLK benutzt wird,
um sowohl den Takt für den Akkumulatorzähler 400 während der
Rückwärtszählperiode TX als auch den Takt für den N-Ausgangszähler
412 während der gleichen Periode vorzugeben, beeinflußt
die Frequenz des Taktsignals FCLK den digitalen Ausgang des
Zählers 412 nicht, der kennzeichnend für die Amplitude des analogen
Eingangssignals V(X) ist. Der zur Anlieferung des Taktsignals
FCLK benutzte Taktgeber bedarf daher keiner hohen Ge
nauigkeit und damit auch keiner relativ hohen Stromaufnahme.
Vielmehr kann der Taktgeber so ausgelegt werden, daß er der
Energiequelle, d. h. der Batterie des Schrittmachers, nur in
minimalem Umfang Leistung entnimmt.
Fig. 10 zeigt ein detailliertes Schaltbild des A/D-Umsetzers
308 gemäß Fig. 8. Das Eingangssignal wird einem Zweirichtungs
schalter in Form des Schalters 407 zugeführt, dessen Ausgangs
signal an den spannungsgesteuerten Oszillator geht, der in einer
Schaltung mit Phasenregelschleife enthalten ist. Das Aus
gangssignal des spannungsgesteuerten Oszillators wird dem
Akkumulatorzähler 400 zugeführt, der aus vier auf/ab-Zählern
besteht. Die Taktfrequenz FCLK wird zusammen mit dem
Abtastimpuls über Leitungen 418 bzw. 420 angelegt, um das Aus
gangssignal des Akkumulatorzählers 400 zeitlich auf den N-Aus
gangszähler 412 einzustellen. Ein entscheidender Teil der ver
anschaulichten Ausführungsform des A/D-Umsetzers 308 ist die
Auslegung der Steuerlogik 408, die entsprechend Fig. 10 einen
Zähler 409 in Form eines 4-bit-Ringzählers aufweist. Dieser
Zähler 409 zwingt den A/D-Umsetzer 308 auf eine und nur eine
von vier möglichen Betriebsarten entsprechend seinen vier
Ausgangszustände 0, 1, 2 und 3. Diese vier Betriebsarten des
A/D-Umsetzers 308 gemäß Fig. 10 sind: (1) Warten; (2) Voreinstellen;
(3) Vorwärtszählen und (4) Rückwärtszählen.
Der Wartebetrieb stellt einen Ruhezustand für den A/D-Umsetzer
308 dar, in dem der spannungsgesteuerte Oszillator 402 abge
schaltet ist, die unbekannte Spannung und die Bezugsspannung
über den Zweirichtungsschalter S1 von dem Oszillator 402 ab
getrennt sind und das zuletzt umgesetzte digitale Wort in dem
Zähler 402 als digitales, Parallel-8-bit-Wort steht. Der Um
setzer 308 verbleibt im Wartezustand, bis er einen Abstastimpuls
empfängt, der den Übergang in den Voreinstellbetrieb bewirkt.
Im Wartezustand nimmt der A/D-Umsetzer 308 sehr wenig
Energie auf.
Der dem Wartezustand folgende Voreinstellvorgang wird benutzt,
um den aus den Zählern 400a, 400b und 400c bestehenden Akkumulator
über einen Störeingang auf ein binäres Wort von eins vor
einzustellen. Der Zähler 412 wird während dieser Betriebsart
zurückgestellt. Die maximal vorhandene Zeitdauer für die Vor
einstellung beträgt die Hälfte einer Taktperiode.
Während des Aufwärtszählens wird der Ausgang 3 des Dividierers
409 auf logisch 1 gebracht, wodurch die Akkumulatorzähler 400a,
400b und 400c gezwungen werden, im Vorwärtsbetrieb zu zählen.
Während dieser Betriebsart gibt der Zweirichtungsschalter S1
das unbekannte analoge Eingangssignal auf den Eingang des
spannungsgesteuerten Oszillators 402. Der n-Zähler 410 beginnt
die Zeitdauer zu bestimmen, während deren die unbekannte
Spannung angelegt wird, indem die Bezugstaktfrequenz bis zu
dem vorprogrammierten Zählwert ausgezählt wird, der den Ausgang
9 einer UND-Schaltung 425 auf logisch 1 bringt. Während dieser
Arbeitsphase werden Zählwerte in den Zählern 400a, 400b und
400c akkumuliert. Wenn der Ausgang 9 der UND-Schaltung 425 auf
logisch 1 springt, was erkennen läßt, daß die Vorwärtszählperiode
erreicht ist, stehen die Ausgänge 8 und 9 beide auf logisch 1;
ein Befehl, den Ringzähler 409 weiterzuschalten, geht an ein
Impulsstreckgatter 427. Wenn der nächste Taktimpuls den Wert
logisch 1 erreicht, wird der Ringzähler 409 auf den nächsten
Zustand umgestellt, der dem Abwärtszählen entspricht.
Ein Abwärtszählbetrieb wird bewirkt, indem der Ausgang 7 des
Ringzählers 409 auf logisch 1 gebracht wird. Dieser Zustand
zwingt den Akkumulatorzähler 400 rückwärtszuzählen. Außerdem
wird die Bezugsspannung an den spannungsgesteuerten Oszillator
402 angelegt. Die Taktfrequenz wird dem Eingang des N-Zählers
412 zugeführt. Wenn daher die Zählwerte aus den Akkumulatorzählern
400a, 400b und 400c herausgetrieben werden, werden
Taktimpulse im N-Zähler 412 akkumuliert. Wenn die Akkumulatorzählerkette
in allen Zuständen auf logisch 0 gesteuert ist,
springt der Ausgang einer UND-Schaltung 429 auf logisch 1. Der
Ringzähler 409 wird über das vorstehend beschriebene Impuls
fangnetzwerk auf Wartezustand gebracht. Der Abschluß dieses
Zyklus bewirkt, daß die unbekannte Eingangsspannung V(X) di
gitalisiert und in dem Ausgangszähler 412 mit dem oben erläuterten
Maßstabsfaktor gehalten wird.
Der A/D-Umsetzer 408 nach den Fig. 8 und 10 eignet sich insbesondere
für den Schrittmacher 12 gemäß Fig. 1. Es ist von
entscheidender Bedeutung, im Schrittmacher Schaltungskomponenten
vorzusehen, die der Energiequelle des Schrittmachers, z. B.
in Form der Schrittmacherbatterie, ein Minimum an Leistung ent
ziehen. Für diesen Zweck kann die Schaltungsanordnung nach
Fig. 10 in CMOS-Technologie ausgeführt werden. Des weiteren
wird der Oszillator 402 zwecks Lieferung eines Ausgangssignals
nur während derjenigen Zeitspannen mit Energie versorgt,
während deren ein analoges Eingangssignal V(X) digitalisiert
werden muß. Zu anderen Zeiten ist der spannungsgesteuerte Os
zillator 402 stromlos. Die Speisung des Oszillators 402 geschieht
unter dem Einfluß der Steuerlogik 408 und insbesondere
des Ringzählers 409. Hinzu kommt, daß der A/D-Umsetzer
308 eingestellt werden kann, indem unterschiedliche Werte von
"n" im Zähler 410 vorgesehen werden. Der A/D-Umsetzer 308 ist
daher geeignet, um Eingangsspannungen von variierenden Amplituden
zu erfassen. Bei den verschiedenen, vorstehend erläuterten
Ausführungsformen des Schrittmachers ist es zweckmäßig,
sowohl die relativ große Spannung Vs der Batterie als auch die
relativ kleinen Spannungssignale umzusetzen, die von der Kammer
und dem Vorhof des Patienten abgeleitet werden. Entsprechend
Fig. 10 wird die vorgewählte Vorwärtszähldauer Tup durch
den Wert "n" bestimmt, der in den "n"-Zähler 410 eingebracht
wird. Der Wert von "n" kann entsprechend einer Ausführungsform
der Erfindung eingestellt werden, indem einer der mehreren
Ausgänge Q4, Q5, Q6 und Q7 des "n"-Zählers 410 angeschlossen
wird. Eine (nicht gezeigte) Schaltstufe kann zwischen einem
der Ausgänge des Zählers 410 und der UND-Schaltung A9 vorgesehen
werden, um den Wert von "n" gemäß Fig. 7A der Steuerung
durch den Mikroprozessor 300 zu unterwerfen. Außerdem kann ein
an sich bekannter, programmierbarer Zähler an Stelle des vor
liegenden Zählers 410 vorgesehen werden, was es ermöglicht, ein
in dem Zähler eingespeichertes binäres Wort unter dem Einfluß
des Mikroprozessors zu variieren. Der Wert von "n" läßt sich damit
in Abhängigkeit davon ändern, welches analoge Eingangssignal
in digitale Form umgesetzt werden soll. Der Wert "n" wird in Ab
hängigkeit von der Amplitude der betreffenden Eingangsspannung
V(X) variiert, wobei größere Werte für "n" für kleinere Amplituden
vorgesehen werden. In der Praxis ist es erwünscht, im Aus
gangszähler 412 einen Zählwert zu erreichen, welcher der bekannten
Zählkapazität nahe kommt, um auf diese Weise die maximale
Auflösung für ein Eingangssignal von gegebener Amplitude zu ge
währleisten. Ein einziger Analog/Digital-Umsetzer 308 kann auf
diese Weise für unterschiedliche Eingangssignale von variierender
Amplitude benutzt werden, wobei die Genauigkeit des binären Aus
gangssignals durch Variieren des Wertes von "n" sichergestellt
wird. Es versteht sich, daß der Umsetzer 308 nicht auf die vorstehend
geschilderte spezielle Anwendung beschränkt ist.