DE2839665A1

DE2839665A1 - Schwerlastkran mit gegenballast

Info

Publication number: DE2839665A1
Application number: DE19782839665
Authority: DE
Inventors: Rudolf Ing Grad Becker
Original assignee: Liebherr Werk Ehingen GmbH
Current assignee: Liebherr Werk Ehingen GmbH
Priority date: 1978-09-12
Filing date: 1978-09-12
Publication date: 1980-03-13
Also published as: DE2839665C2; FR2436098A1; JPS5540187A; GB2029795A; GB2029795B; FR2436098B1; US4280627A

Description

36 398 W/fe

Liebherr-Werk Ehingen GmbH, 7930 Ehingen

Schwerlastkran mit Gegenballast

Die Erfindung betrifft einen Schwerlastkran mit Schwerlastausleger und Gegenausleger, an dem an einem Seil ein Gegenballast zum Ausbalancieren befestigt ist, das bei Drehung des belasteten Kranes mitverschwenkbar ist.

Die bekannten Ausführungen arbeiten mit einem Gegenausleger, der wie der Schwerlastausleger auf einer Drehbühne angeordnet ist. An diesem Gegenausleger hängt frei oder auf Rädern ein besonderer Gegenballast. Wird nach dem Anheben der Last der Kran geschwenkt, so dreht sich der Gegenballast mit. Da Schwerlastausleger und Gegenausleger auf der Drehbühne angeordnet sind, werden die Momente im Kran entlastet, wodurch erhebliche Tragkräfte und Lastmomente erzielt werden können. Wenn an diese Krane ein Hilfs- oder Nadelausleger angebaut wird, sind die Tragkräfte für die Nadel nicht höher als normalerweise, da das Nadelauslegersystern durch die Gegenballastkonstruktion nicht ausbalanciert ist.

Müssen Lasten über Gebäude hinweggehoben werden, wird bei Normalkranen ohne Gegenballasteinrichtung .sehr oft mit der

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Auslegerkombination Schwerlastausleger/Nadelausleger bzw. Haupt- und Hilfsausleger gearbeitet. Die hebbaren Lasten sind jedoch relativ gering.

Um eine schwere Last aus einem Gebäude mit großer Tiefe heben zu können, müßte man bei einem bekannten Kran mit Gegenballastvorrichtung mit einem sehr langen Schwerlastausleger arbeiten, der überdimensional stark ausgebildet sein müßte, da er sonst knicken würde.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kran mit Gegenballastvorrichtung zu schaffen, mit dem es möglich ist, schwere Lasten über Gebäude mit großer Tiefe hinwegzuheben .

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Kran der genannten Gattung dadurch gelöst, daß der Gegenausleger und ein Nadelausleger an der Spitze des Schwerlastauslegers angelenkt sind und der Nadelausleger über den Gegenausleger abgespannt ist und daß der Gegenausleger soweit herausgebaut ist, daß der an ihr mittels des Seiles befestigte Gegenballast sich außerhalb des Bereiches des Oberwagens des Kranes befindet.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.

Der mit der Erfindung erzielbare Vorteil besteht darin, daß schwere Lasten auch in bzw. aus Gebäude(n) mit großer Tiefe gehoben werden können.

Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielhaft erläutert.

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In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 eine Ausführung des erfindungsgemäßen Kranes, bei dem der Gegenballast auf Rädern angeordnet ist,

Fig. 2 eine Ausführung, bei der der Gegenballast bei einer Belastung des Kranes frei hängt,

Fig. 3 einen Kran gemäß der Erfindung mit einem teleskopierbaren Gegenausleger und

Fig. 4 einen Teleskopkran gemäß der Erfindung.

Der in Fig. 1 abgebildete Kran besteht aus einem mit Ballast versehenen Oberwagen 1, an dem ein Schwerlastausleger 2 befestigt ist. An dessen Spitze sind ein Nadelausleger 3, ein oberer Lenker 4 und ein Gegenausleger 5 angelenkt und der Nadelausleger 3 über den oberen Lenker 4 und den Gegenausleger 5 abgespannt. Das Auslegersystem wird über das hintere Abspannseil 6 gehalten. An dem Gegenausleger 5 ist mittels eines Seiles 7 ein Gegenballast δ befestigt. Der Gegenausleger kann durch eine Rückfallstütze 9 in einer bestimmten Lage gehalten werden.

Sind häufigere Lastfälle hintereinander zu heben, ist es vorteilhaft, den Gegenballast 8 auf Rädern anzuordnen. Die Räder können auf Schienen laufen oder aber als Vollgummioder Luftreifen ausgebildet sein. Bei dieser Ausführung wird beim Schwenken des Kranoberwagens 1 der Gegenballast 8 immer mitgenommen, auch bei unbelastetem Kran. Hierbei muß der Gegenballast 8 schwerer ausgebildet sein, damit sichergestellt ist, daß auch bei belastetem Kran der Gegenballast 8 auf den Rädern bleibt. Bei dieser Ausführung kann der Gegenballast 8 auf den größten Lastfall ausgelegt

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werden, so daß der Kran für größere und kleinere Lastmomente immer betriebsbereit ist, und auch eine Änderung der Ausladung R¹.. des Nadelauslegers 3 bei belastetem Kran möglich ist.

Freihängender Gegenballast 8 gemäß Fig. 2 ist dann besonders vorteilhaft, wenn eine einmalige Last gehoben werden soll, da der Gegenballast 8 nach dem Schwenken und Ablegen der Last einen anderen Standpunkt hat und ein Rücktransport an den Ursprungsort nicht notwendig ist. Bei dieser Ausführung ist der Kranbetrieb nur dann möglich, wenn Last- und Gegenlastmoment in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, wobei das Gegenballastmoment immer etwas geringer ist als das Lastmoment. Differenzen des Gegenballastmomentes werden durch das Abfangseil 10 des Schwerlastauslegers 2 abgefangen. Eine Veränderung der Ausladung R¹- des Nadelauslegers 3 bei belastetem Kran ist nicht möglich.

Falls letzteres notwendig sein sollte, ist in der in Fig. 3 abgebildeten Ausführung vorgesehen, daß der Gegenausleger 5 teleskopartig ausgebildet ist, so daß beispielsweise beim Herauswippen der Last mit zunehmender Ausladungsvergrößerung auch der Gegenausleger 5 nach außen austeleskopiert werden kann. Somit bleibt das Verhältnis von Lastmoment und Gegenballastmoment auch bei Veränderung der Ausladung R¹- nach R¹2 und Änderung der Ausladung des Gegenauslegers 5 von r¹- zu r*2 erhalten. Das Austeleskopieren kann durch Hydraulikzylinder oder durch einen Seilmechanismus erfolgen.

Die Ausführungen nach Fig. 1 bis 3 stellen alle Gittermastkrane dar, die je nach Grundkonstruktion stationäre Krane oder Fahrzeugkrane sein können. Die Fahrzeugkrane können also auf Auto-, Mobil-, Raupen- oder Schienenfahrgestellen montiert sein. Der Drehradius bzw. die Ausladung des Turmes

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bezogen auf die Turmspitze kann betriebsmäßig verstellbar sein, wie es bei Fahrzeugkranen allgemein der Fall ist. Er kann aber auch festverankert sein, wie es im allgemeinen bei Turmdrehkranen ausgeführt wird.

Auf einfache Weise läßt sich die erfindungsgemäße Lösung bei Teleskopkranen anwenden. Während bei Gittermastkranen der Ausleger im abgelegten Zustand montiert und dann aufgerichtet werden muß, ist durch die Zusammenschiebbarkeit des Teleskopauslegers der Montagevorgang noch einfacher. Die Anwendung der gleichen Konstruktionsprinzipien wie bei den Gittermastkranen ist aber möglich.

Im folgenden wird die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Kranes näher erläutert.

Zunächst steht der Kran unbelastet. Das Auslegersystem wird über das hintere Abfangseil 6 über den oberen Lenker 4 und den Gegenausleger 5 gehalten, wobei die in Auslegerrichtung wirkenden Momente überwiegen. Beim Anheben der Last wird auch gleichzeitig durch Nachlassen des hinteren Abfangseiles 6 der Gegenballast 8 angezogen. Durch eine Meßeinrichtung im Abfangseil des Hauptauslegers kann festgestellt werden, daß die Balance gehalten wird. Wird die Balance über- oder unterschritten, schaltet der Kran an der oberen oder unteren Belastungsschwelle ab. Wenn die volle Last am Kran hängt, muß auch der volle Ausgleich durch den Gegenballast 8 vorhanden sein. Das Absenken der Last geschieht in umgekehrter Weise wie das Anheben.

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Claims

Patentansprüche

1. Schwerlastkran mit Schwerlastausleger und Gegenausleger, an dem an einem Seil ein Gegenballast zum Ausbalancieren befestigt ist, das bei Drehung des belasteten Kranes mitverschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenausleger (5) und ein Nadelausleger (3) an der Spitze des Schwerlastauslegers (2) angelenkt sind und der Nadelausleger (3) über den Gegenausleger (5) abgespannt ist und daß der Gegenausleger (5) soweit herausgebaut ist, daß der an ihm mittels des Seiles (7) befestigte Gegenballast (8) sich außerhalb des Bereiches des Oberwagens (1) des Kranes befindet.

2. Schwerlastkran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nadelausleger (3) zusätzlich über einen oberen
Lenker (4) abgespannt ist.

3. Schwerlastkran nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenballast (8) auf Rädern oder freihängend angeordnet ist.

4. Schwerlastkran nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,

daß bei freihängendem Gegenballast (8) der Gegenausleger (5) teleskopartig ausgebildet ist.

5. Schwerlastkran nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwerlastausleger (2) ein
Teleskopausleger ist.

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