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Schloß mit nach Münzeinwurf zu betätigender
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Schließfunktion Die Erfindung bezieht sich auf ein Schloß mit nach
Münzeinwurf zu betätigender Schließfunktion, dessen mit einem Schließzylinder gekuppelter
und von einer Zuhaltung gesicherter Riegel auch mittels eines Sonderschlüssels,
vorzugsweise Hauptschlüssel, ohne Münzeinwurf schließbar ist.
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Bei einem derartigen bekannten Münzschloß betätigt der Hauptschlüssel
mit seinem Schlüsselrücken bei seiner Drehung eine auf der Schloßdecke gelagerte
Zusatzklinke, die die den Riegel sichernde Zuhaltung aushebt (DE-AS 2 017 192).
Daher ist es möglich, das mittels des Sonderschlüssels in die Offenstellung gebrachte
Münzschloß ohne Münzeinwurf in die Schließstellung zu bringen, um danach den Sonderschlüssel
abziehen zu können.
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Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellungskosten
eines gattungsgemäßen Schlosses durch Einsparen von Bauteilen zu verringern.
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Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß der Einzelschlüssel und Sonderschlüssel
zufolge mindestens einer im Schließzylinder vorgesehener Sperrschulter in einander
entgegengesetzten Drehrichtungen schließen und die Zuhaltung lid Drehbereich eines
sie bei der Sonderschlüssel-Drehung aushebenden Anschlages sitzt.
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Zufolge derartiger Ausgestaltung können die Schloßbauteile eines gattungsyemäßen
Schlosses verringert werden, was eine kostengünstigere erstellung erlaubt. Die die
Zuhaltung aushebende Zusatzklinke ist nicht mehr erforderlich. Beim Vorschließen
des Riegels mittels des Einzelschlüssels ist dieser in dem einen Drehsinn zu bewegen.
Die schließzylinderseitige Sperrschulter begrenzt die Drehbewegung des Einzelschlüssels.
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Das Zurückschließen des Riegels erfordert dann eine andersgerichtete
Drehung des Einzelschlüssels. Sollte aus irgendeinem Grunde der Einzelschlüssel
abhanden gekommen sein, obliegt es dem Aufsichtspersonal, das Schloß mittels des
übergeordneten Sonderschlüssels bzw. Hauptschlüssels zu öffnen.
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Dieser kann jedoch bei vorgeschlossenem Riegel in gegenüber dem Einzelschlüssel
entgegengesetzt gerichtetem Drehsinn verlagert werden. Nach Zurückschließen des
Riegels und erneutem Vorschließen desselben, um den Schlüssel danach abziehen zu
können, hebt der Anschlag die Zuhaltung aus
ihrer den Riegel sichernden
Stellung. Die Sperrschulter des Schließzylinders verhindert also, daß der Anschlag
beim Schließen mittels des Einzelschlüssels gegen die Zuhaltung stößt und diese
aushebt.
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Genau definierte Schlüsselabzugsstellungen werden dadurch erreicht,
daß zwei im Schließzylinder versetzt und hintereinander vorgesehene Sperrschultern
angeordnet sind, die durch schlüsselrückenseitige Kerben hindurchtreten. Die Handhabung
des Schlosses durch den Sonderschlüssel ist dadurch erleichtert, da die weitere
Sperrschulter die richtige Schließdrehung des Sonderschlüssels erzwingt.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung beschrieben. Es zeigt: Fig. 1 eine Ansicht des Schlosses mit teilweise
weggebrochener Schloßdecke bei zurückgeschlossenem Riegel und iia Schließzylinder
steckendem Einzelschlüssel, Fig. 2 eine Seitenansicht des an der Schloßdecke befestigten
Schließzylinders mit ihm zugeordneter Zuhaltung in der Schlüsselabzugsstellung,
Fig.
3 die klappfigürliche Ansicht der Fig. 2, Fig. 4 das Schloßeingerichte bei vorgeschlossenem
Riegel, Fig. 5 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, jedoch bei eingestecktem
Sonderschlüssel, Fig. 6 eine klappfigürliche Ansicht der Fig. 5, wobei in strichpunktierten
Linien eine Stellung des Mitnehmerflügels des Zylinderkerns veranschaulicht ist,
welche der zurückgezogenen Stellung des Riegels entspricht und Fig. 7 das Schloßeingerichte
beim Vorschließen des Riegels mittels des Sonderschlüssels.
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Das Schloß besitzt den Schloßkasten 1, welches den Schloßboden 2 und
die von diesem abgewinkelten Schloßkastenseitenwände 3, 4 und 5 aufweist. Die obere
Schloßkastenseitenwand 6 setzt sich zu einer Haube fort. Diese enthält einen mit
einem Einwurfschlitz 7 ausgestatteten Schieber 8.
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Das Schloßeingerichte wird von einer in Fig. 1 teilweiser dargestellten
Schloßdecke 9 überfangen. Dieser ist Träger des Schließzylinders 1D, welcher den
einen durchgehenden Schlüsselkanal 12 besitzenden Zylinderkern 13 lagert.
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Das über das Schließzylindergehäuse 11 hinausragende bunde des Zylinderkernes
13 trägt einen Mitnehmerflügel 14.
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Zwischen diesem und der Schloßdecke 9 befindet sich ein querschnittsverkleinertes
Sunde 13 des Zylinderkerns 13.
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In gleicher Ebene zum aiuerschnittsver}leinerten nde 13' erstreckt
sich ein Lamellenabschnitt 15 der Zuhaltung 16.
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Die Lagerstelle der einarmiy ausgebildeten Zuhaltung 16 bildet ein
vom Schloßboden ausgehender Zapfen 17, der sich oberhalb des Riegels 18 erstreckt.
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An ihrem freien runde trägt die Zuhaltung 16 den Sperrnocken 19, welcher
in eine Sperrausnehmung 20 des Riegels 18 ragt.
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Versehen ist die Sperrausnehmung mit der Sperrkante 21, welcher Zahnlücken
geyenüberliegen, di ein unbefugtes Öffnen des Schlosses erschweren.
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Der mit dem Zylinderkern 13 formschlüssig gekuppelte tritt nehmerflügel
14 trägt endseitig den Mitnehmerzapfen 24, der
in den vertikal ausgerichteten
Steuerschlitz 25 des Riegels 18 ragt. Dessen Riegelkopf 18' durchsetzt eine Öffnung
der als Stulp dienenden Schloßkastenseitenwand 5. Der Riegelschwanz 18" enthält
einen Längsschlitz 27, in welchen der schloßkastenseitige Vierkantzapfen 28 ragt.
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Auf dem Riegel 18 lagert um den riegelseitigen Bolzen 29 eine einarmige
Münzhalteschwinge 30. Diese steht unter der Wirkung der Blattfeder 31. Die Münzhalteschwinge
trägt den Münzhaltestift 32, der mit einer riegelseitigen Stützschulter 33 zusammenwirkt.
Bei zurückgeschlossenem Riegel 18 begrenzt ein Anschlagstift 22 der Schwinge die
Schwenkbewegung der Schwinge 30, welcher Stift 22 gegen die Rante 23 einer fensterförmigen
Durchbrechung des Riegels 18 stößt.
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Das Schließzylindergehäuse 11 enthält zwei versetzt und hintereinander
vorgesehene Sperrschultern 34 und 35, die in Ringnuten 36 bzw. 37 des Zylinderkerns
13 ragen.
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Es ergibt sich folgende Wirkungsweise: Bei zurückgeschlossenem Riegel
18 ist der in dem Schließzylinder 10 befindliche Einzelschlüssel 38 nicht abziehbar.
Dessen rückenseitige Kerbe 39
fluchtet dabei mit der Ringnut 37
des Zylinderkerns bzw.
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mit der Sperrschulter 35. Erfolgt das Vorschließen des Riegels 18
ohne Münze, stößt der Sperrnocken 19 gegen die Sperrkante 21 des Riegels 18, was
es nur erlaubt, den Riegel 18 begrenzt vorzuschließen. Um vollständig vorschließen
zu können, ist eine Münze 40 in den Münzeinwurfschlitz 7 einzuführen. Diese wird
vorerst von der Stützschulter 33 und von dem Stift 32 gehalten. Beim Riegelvorschluß
und dabei Drehen des Einzelschlüssels 38 in Pfeilrichtung x hebt die Münze 40 mit
ihrer Randkante über den Sperrnocken 19 die Zuhaltung 16 aus, und in der Endphase
der Vorschließbewegung stößt die Münzhalteschwinge 30 mit ihrer Kante 30' gegen
einen abgewinkelten~Abschnitt 9' der Schloßdecke 9, wodurch die Münze 40 freigegeben
wird. Bei ihrem Abwärtsgleiten tritt die Münze 40 gegen den riegelseitigen Haltevorsprung
41 und die Stützleiste 42 des Schloßkastens 1.
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Die Schlüsseldrehung ist begrenzt, wenn der Einzelschlüssel 38 die
Sperrschulter 34 des Schließzylinders 10 beaufschlagt. In dieser Stellung ist der
Einzelschlüssel abziehbar. Das Zurückschließen des Riegels 18 mittels des Einzelschlüssels
38 erfolgt durch Drehen desselben entgegen der Pfeilrichtung x, wobei die Münze
40 in das Geldrückgabefach 43 des türinnenseitig angebrachten Schlosses fällt. Der
Schlüsselrücken des
Einzelschlüssels 38 gelangt nicht in den Bereich
der Zuhaltung 16 bzw. deren Lamelle i5.
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Sollte aus irgendeinem Grund der Einzelschlüssel 38 abhanden gekommen
sein, läßt sich das Schloß mittels des Hauptschlüssels 44 öffnen. Dieser enthält
eine schlüsselrückenseitige Kerbe 45, die mit der Ringnut 36 des Zylinderkerns 13
fluchtet und welche mit der Sperrschulter 34 in der gleichen Ebene liegt.
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Der in den Zylinderkern eingeführte Hauptschlüssel 44 ist daher nur
in Pfeilrichtung y drehbar. Das Drehen in der anderen Richtung wird verhindert durch
die Sperrschulter 35.
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Beim Zurückschließen des Riegels 18 gelangt der Mitnehmerflügel 14
in die in Fig. 6 mit strichpunktierten Linien veranschaulichte Lage, welche der
vollständig zurückgeschlossenen Stellung des Riegels entspricht. Dabei ist die Münze
40 in das Münzrückgabefach 43 gefallen. Um den Hauptschlüssel 44 abziehen zu können,
muß erneut vorgeschlossen werden, und zwar durch Drehen des Hauptschlüssels entgegen
der Pfeilrichtung y.
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Hierbei stößt die das querschnittsverkleinerte Ende 13' des Zylinderkernes
13 überragende Steuerkante 44' des schlüsselspitzenseitigen Endes gegen die Lamelle
15 der Zuhaltung 16.
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Diese wird, wie in Fig. 7 angezeigt, angehoben, so daß deren Sperrnocken
19 aus der Bewegungsbahn der Sperrkante 21 des Riegels 18 tritt. Letzterer ist somit
vollständig vorschließbar.
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Die Sperrschulter 35 begrenzt die Drehung des Hauptschlüssels 44.
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In der dadurch erreichten Stellung ist der Hauptschlüssel 44 abziehbar.
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