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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein universales Baugerippe, insbesondere für
die Tragkonstruktion von eingeschössigen, in leichter Bauweise errichteten Gebäuden.
Das Baugerippe wird von Säulen, von daran anschließenden, im wesentlichen horizontalen
Balken mit oder ohne Endkonsolen und gegebenenfalls von ergänzenden Trägern gebildet.
Die Bauelemente des Trägerwerkes werden zweckmäßigerweise mit Schrauben von gleichem
Durchmesser an Ort und Stelle zusammengesetzt. Die Blemente des Baugerippes sind
mindestens bezüglich des Grundrisses maßkoordiniert und bestehen vorteilhafterweise
aus einem, aus einem einzigen Grundmodulmaß (m) aufgebauten Netz-. Die Längenmaße
der Tragelemente sind dem Grundmaß des Modulnetzes angepaßt. Die Lochstellen der
Schraubenverbindungen sind als ganzzahlige Mehrfache des aus dem Modulgrundmaß abgeleiteten
Mikromoduls festgelegt (mm). Die untergeordneten Trägerelemente des Tragsystems
stützen sich direkt oder mit einem Anschlußelement aufeinander und/oder auf die
Tragelemente höherer Ordnung. Das Baugerippe selbst wird von einer lasttragenden
Dachplatte vervollständigt.
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Weil die Bauindustrie bzw. die Bautätigkeit nicht saisongebunden sein
will, hat man in den letzten Jahrzehnten mechanisierte Bauverfahren entwickelt.
Ihr Wesen besteht darin, daß in großangelegten Betrieben unter Werksbedingungen
mit großer Genauigkeit und Produktivität eine möglichst umfassende Vorfabrikation
verwirklicht wird. Dadurch kann die Arbeit auf der Baustelle auf ein Mindestmaß
beschränkt werden und besteht - praktisch genommen - nur noch aus dem montageartigen
Zusammenbau der völlig fertigen Bauelemente.
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Innerhalb einer solchen als montiert und deshalb 1?indiz strialisiert"
zu bezeichnenden Bauweise können Schwerkonstruktions- und Leiehtkonstruktions-Bausysteme
unterschieden werden, wobei zwischen diesen beiden die sogenannte"erleichterte Bauweise"
liegt. Die Leichtkonstruktions-Bausysteme sind in den meisten Fällen Gerippekonstruktionen,
d.h. das tragende System ist ein aus Metall, im allgemeinen ein aus Stahl errichtetes
Baugerippe.
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Metallkonstruktionen haben - bezogen auf ihre Tragfähigkeit -ein relativ
kleines Eigengewicht. Diese vorteilhafte Eigenschaft aber wird in vielen Fällen
dadurch verschlechtert, daß ihre spezifischen Kosten die Kosten der Betonbauweise
beträchtlich überschreiten. Außerdem muß noch mit beachtlichen bauphysikalischen
Nachteilen gerechnet werden. Der wichtigste ist die schlechte Wärmespeicherfähigkeit
der Metallkonstruktionen.
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Kostenerhöhend ist bei den Metallkonstruktionen auch der Umstand,
daß dabei auch zahlreiche Korrosions- und Brandschutzmaßnahmen durchgeführt werden
müssen. Infolge der aufgezählten Gründe ist die Errichtung von Metallgerippegebäuden
in Leichtkonstruktion oft nur wegen Zeitmangel bzw. dem minimalen Arbeitsaufwand
an der Baustelle berechtigt.
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Die Kardinalfragen der aus Metall gefertigten Baugerippe in Leichtkonstruktion
ist einerseits die, daß sie aus wenigen, möglichst gleichen Elementen zusammengebaut
sein müssen-, andererseits die Frage, wie die Bauelemente miteinander zu verbinden
sind. Die Typisierbarkeit der Gerippesysteme und der industrialisierte Charakter
der Bauverfahren erfordert gleichermaßen, daß die Verbindungen einheitlich hergestellt
werden.
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Die bisher angeführten Gebäude gerippe in Form einer Metallkonstruktion
haben weder das Bauen mit wenigen Profilen
noch eine Lösung für
einheitliche Verbindungsstellen möglich gemacht. Bei den heute bekannten Bauweisen
werden mehrerlei Trägertypen als Elemente der Gerippekonstruktionen verwendet.
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Dabei müssen an den- Stellen, an denen die einzelnen Trägertypen miteinander
oder mit anderen Trägertypen zusammentreffen, jeweils andere Knotenpunktlösungen
vorgesehen werden.
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Wegen der sehr verschiedenen Anschlußstellen konnte auch in den Gerippe
konstruktionen selbst die erwünschte Vereinheitlichung nicht durchgeführt werden.
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Bei den bisher eingeführten teilweisen Vereinheitlichungen wurden
jedoch bei den Gebäude konstruktionen verschiedener Art nur eine oder zwei befriedigend
gelöst. Man hat die sogenannten Zielkonstruktionen geschaffen. Das bedeutet, daß
bei -Gebäuden, die von der ursprünglichen Konzeption abweiehen, die Gerippekonstruktion
schon nicht mehr allen Ansprüchen zu genügen vermag.
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Das Ziel der Erfindung ist das Schaffen eines solchen einheitlichen
Baugerippes, welches bei eingeschossigen Gebäuden das ganze Gebäudegerüst, bei mehrgeschossigen
Gebäuden aber das Stützgerüst für die Abschlußdecken bildet, und das in der Leichtkonstruktions-Bauweise,
insbesondere bei Gebäuden für kommunale Zwecke, errichtet werden kann.
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Erfindungsgemäß soll weiterhin in einem universalen Konstruktionssystem
die einfache, leicht herstellbare und montierbare Errichtung von sogenannten 11montierten
-Gebäuden" aus austauschgenauen Elementen von gleichem Aufbau und einheitlichen
AnschluBlösungen ermöglicht werden. Dazu gehört, daß sowohl die Bauelemente wie
auch die Verbindungen aus einem einzigen Modulmaß (m) abgeleitet werden, so daß
hierdurch die ganze Konstruktion maßkoordinierbar wird, der Zusammenbau auf der
Baustelle aber-mit einem Mindestmaß an physischer Arbeit realisiert werden kann.
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Es wurde gefunden, daß man die vielseitigen und meist aus der Funktion
der Gebäude erwachsenden Ansprüche mit einer einzigen konstruktiven Lösung nur dann,
und zwar ausschließlich nur dann befriedigen kann, wenn die Konstruktion auf einem
solchen Träger-Grundtyp aufgebaut ist, der im Wege einer fortlaufend oder periodisch
vervielfachten Grunde-inheit hinsichtlich der Statik und Stabilität gleichermaßen
den verschiedenen Stütz- und Tragfähigkeitsansprüchen gewachsen ist.
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Dazu gehört ferner, daß die mit der Vervielfachung - nach dem Additionsprinzip
- durchgeführte Tragkraft erhöhung am einfachsten und zweckmäßigsten mit kaltgebogenen
Stahlprofilen in Form von O-Profilen, seltener U-Profilen, verwirklicht werden kann.
Das verwendete Einzelprofil kann mit einem danebengesetzten gleichen Profil zusammen
als Träger mit geteiltem Profil und mit einem darunter oder darüber gesetzten ähnlichen
Profil als Eingurt-Vierendeel-Träger, oder gegebenenfalls durch Verdoppelung der
untereinander gesetzten Träger mit geteiltem Profil als Vierendeelträger mit geteilten
Gurten ausgestaltet werden. Das gleiche Grundprofil ermöglicht auch die Gleichheit
der Verbindungsart.
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Das universale Baugerippe ist gemäß der Erfindung eine lasttragende
Baukonstruktion, insbesondere für eingeschossige Gebäude, wobei das Gerippe aus
vertikalen Säulen, mit oder ohne Endkonsolen, sowie den daran angeschlossenen, im
Wesen horizontalen Balken und gegebenenfalls ergänzenden Trägern besteht. Die Glieder
der Tragkonstruktion werden zweckmäßigerweise mit Schrauben gleichen Durchmessers
erst auf dem Bauplatz zu einem Baugerippe zusammengebaut. Das Baugerippe ist mindestens
im Sinne des Grundrisses maßkoordiniert und vorzugsweise einem Netz angepaßt, das
auf einem einzigen Modulmaß (m) aufgebaut ist, während die Tragelemente Längenmaße
des Modulnetz-Grundmaßes sind. Die Lochungsstellen der Schraubenverbindungen sind
ganzzahlige Mehrfache des aus dem
Modulgrundmaß (m) abgeleiteten
Mikromodulmaßes (mm). Die untergeordneten Teile der Tragkonstruktion stützen sich
aufeinander und/oder auf die Tragelemente höherer Ordnung direkt oder über ein Anschlußelement.
Das Baugerippe ist, durch eine lasttragende Dachplatte ergänzt, so ausgestaltet,
daß die Horizontalbalken, welche die horizontale oder leicht geneigte Dachplatte
des Gebäudes tragen, entlang einem aus Hauptträgern und Nebenträgern gebildeten,
im Grundriß rechtwinkligen Netz in gleichen oder zueinander parallelen Horizontalebenen
angeordnet sind. Die Bauelemente der Balkendecke sind massive Träger aus 0- oder
U-Profilen bzw. durch Nebeneinander-Verdopplung gebildete geteilte Träger aus 0-oder
U-Profilen bzw. durch Untereinander-Verdopplung gebildete Eingurt-Vierendeel-Träger
bzw. durch Kombination der letzteren gebildete Vierendeel-Träger mit geteilten Gurten.
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Die Hauptträger schließen an den Säulen winkelsteif oder gelenkig
an, die Nebenträger sind vorteilhafterweise mehrfach gestützt, während die Hauptträger
zwei- oder mehrfach gestützt und zweckmäßigerweise mit einer die statische Bestimmtheit
bewirkenden Anzahl an Innengelenken unterbrochen sind. Dabei sind die Hauptträger
wie auch die Nebenträger gegebenenfalls mit Endkonsolen versehen. Die massiven Träger
in Form von 0- oder U-Profilen, die geteilten Träger, die Eingurt-Vierendeel-Träger
und die Geteiltgurt-Vierendeel-Träger sowie auch die Gurte, welche die Vierendeel-Träger
zusammenwirken lassen, sind im Interesse der völligen Vorfabrizierbarkeit, der Austauschexaktheit
und nötigenfalls der Ausgestaltbarkeit der Dachbiegung mit einer Lochserie perforiert,
welche sich nach dem Grundmodul (m) richtet.
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Ein weiteres Merkmal des Baugerippes kann ferner sein, daß die Säulen
an den Fundamentkörpern in beiden GrundriBhauptrichtungen eingespannt, oder beidseitig
gelenkig, oder in einer Hauptrichtung eingespannt, in der anderen aber gelenkig
befestigt sind, der Säulenschaft aber z.B. bei I-Profilen
mit
breitem Sohlenflansch vorzugsweise ein geschlossenes Rohr ist, das z.B. mit den
einander zugekehrten offenen Seiten von 0- oder U-Profilen gebildet wird.
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Die Nebenträger sind bei kleiner Stützweite massive Träger mit 0-
oder U-Querschnitt, bei großer Stützweite aber Eingurt-Vierendeel-Träger. Die Hauptträger
sind bei kleiner Stützweite geteilte Träger aus 0- oder U-Profilen, bei grossen
Stützweiten Vierendeel-Träger, deren Gurte zweckmäßigerweise mit ihren offenen Seiten
einander zugekehrte, aus 0-oder U-Elementen gebildete geschlossene Profile sind.
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Die Nebenträger und die Hauptträger sind durch Diaphragmen aus 0-
oder U-Profilen miteinander verbunden. Sind die Hauptträger als Zweigurt-Vierendeel-Träger
ausgestaltet, so sind die Säulenköpfe als deren Gurte zweckmäßigerweise aus 0-oder
U-Profilen ausgebildet und mit den nötigen Lochreihen versehen.
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Die Längenmaße des Steges (g), der Flanschen (t) und der Ränder (p)
des das Grundprofil der massiven Träger, der geteilten Träger, der Eingurt-Vierendeelträger
und der Geteiltgurt-Vierendeelträger bildenden O-Profils sind zweckmäßig ganzzahlige
Mehrfache des Mikromoduls (mm). Die Längenmaße des Steges (g), der Flansche (t)
und der Ränder (p) der die Gurte der massiven Träger, der Träger von geteilten Profilen
und der Vierendeelträger bildenden Profile stehen zueinander in einem bestimmten
Elaßverhältnis.
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Der gegenseitige Abstand (ex, ey) der Einzellöcher für die Lochreihen
der Bindeelemente sind sowohl in der Richtung der Längsachse (x) des O-Profils wie
auch in der dazu normalen Richtung (y) ganzzahlige Mehrfache des Mikromoduls (mm).
In normalem Sinne (y) auf die Längsachse (x) der horizontalen Profile ist (ey) der
kleinste Lochabstand und beträgt die Hälfte des kleinsten Lochabstandes (ex) in
Richtung
der Längsachse (x). Die horizontalen Profile sind vorzugsweise
in der Halbierungslinie der x-Richtungs-Lochabstände (ex) abgeschnitten und werden
dadurch zuuMehrfachen des Mikromoduls (mm), wie auch über diesen zu Mehrfachen des
Moduls (m).
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In den Diaphragmen sind die Löcher sowohl im Steg (g), wie in den
Flanschen (t) von der Schnittlinie der Außenflächen des Steges (g) mit dem Flansch
(t) mindestens im Abstand von einem Mikromodul (mm) vorgesehen.
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Die O-Profile, welche die Gurte der als Eingurt-Vierendeel-Träger
ausgestalteten Nebenträger von großer Spannweite bilden, stimmen nach Abmessungen
und Ausbildung mit den O-Profi.len der als Nebenträger von kleiner Spannweite ausgestalteten
massiven Träger überein. Die Profile jener Träger mit geteiltem Profil, welche als
Geteiltgurt-Vierendeel-Träger Hauptträger von großer Spannweite bilden, stimmen
nach Abmessungen und Form mit den als Träger mit geteiltem Profil für kleine Spannweiten
vorgesehenen Hauptträgern überein.
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Als zweckmäßige Ausführungsform des in Leichtkonstruktionsbauweise
gemäß der Erfindung errichteten Baugerippes ist im Falle eines von der Horizontalen
abweichenden Daches die Ausgestaltung der Hauptträger und der Nebenträger zu der
der Horizontaldächer gleich, wobei dem Dach die Neigung durch Diaphragmen verschiedener
Höhe erteilt wird.
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Das universale Gebäude gerippe gemäß der Erfindung hat verschiedene
Vorzüge. Die meisten ergeben sich aus der Wahl des Trägertyps, bzw. aus dem Umstand,
daß durch Verdopplung des Grundprofils nebeneinander und übereinander, gegebenenfalls
sogar mit seiner Vervierfachung, mit den in der Praxis erforderlichen Stützmittel-
und Lastgegebenheiten durch ein einziges Grundelement das ganze Baugerippe funktionell
für
die verschiedensten funktionalen Zwecke zusammengebaut werden
kann.
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Das Baugerippe kann gleichermaßen für nicht geneigte, wie auch für
flach geneigte Dächer verwendet werden. Es besteht auch die Möglichkeit, eine für
Deckenbeleuchtungen geeignete Konstruktion zu schaffen. In solchen Fällen kann in
jedem zweiten Gebäudetrakt die Dachseite am unteren Gurt der Vierendeel-Hauptträger
aufgehängt werden.
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Günstig ist auch, daß sämtliche Teile des Baugerippes, selbst jene
die als Vierendeelträger ausgestaltet sind, aus den das Grundprofil bildenden Grundelementen
auf der Baustelle zusammengebaut werden können. Es besteht auch die Möglichkeit,
aus Säulen und den daran anschließenden Hauptträgern solche Rahmen zusammenzustellen,
die als ganzes auf ihren Platz eingehoben werden können. Ebenso besteht auch die
Möglichkeit zur Anwendung von Hochleistungs-Montage-Technologien, z.B. des nlift-slab-Verfahrens.
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Unter den günstigen Eigenschaften des universalen Baugerippes gemäß
der Erfindung ist auch noch die Einfachheit des Transportes hervorzuheben. Diese
äußert sich darin, daß nötigenfalls die für größte Spannweiten bestimmten, und als
Geteiltgurt-Vierendeelträger ausgestalteten Hauptträger in Einzelprofile zerlegt,
auf die Baustelle transportiert werden können. Der Zusammenbau wird dadurch sehr
erleichtert, daß sowohl die Träger, wie auch die Verbindungselemente vorher mit
Lochreihen versehen sind, und dadurch die Bauplatzarbeit nur aus dem Zusammensetzen
der fertigen Elemente, sowie dem Einsetzen und Anziehen der Verbindungsschrauben
besteht.
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Die Erfindung soll nun als Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen
näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 einen Grundriß eines Baugerippes
mit Hauptträgern von kleiner Stützweite, Fig. 2 einen ähnlichen Grundriß mit Hauptträgern
von großer Stützweite, Fig. 3 einen Schnitt längs III-III von Fig. 1, Fig. 4 einen
Schnitt längs IV-IV von Fig. 2, Fig. 5 einen Schnitt längs V-V von Fig. 2, Fig.
6 einen Querschnitt des das Grundprofil der Baugerippeträger bildenden O-Profils
und Fig. 7 axonometrisch das O-Profil mit eingezeichneten Bohrungen.
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In dem in Fig. 1 dargestellten Fall wird das aus horizontalen Trägern
aufgebaute Balkenwerk von den Hauptträgern F und den Nebenträgern M gebildet. Die
Hauptträger F für kleine Stützweite sind als doppelte O-Querschnittsträger 2 mit
geteiltem Profil ausgeführt. Die Träger 2 mit geteiltem Profil sind aus den mit
ihren gleichen, geschlossenen Seiten bzw.
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Stegen einander zugekehrten massiven Trägern 1 aus 0Profil zusammengestellt.
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Die Nebenträger M bestehen gleichfalls aus zwei gleichen massiven
Trägern 1 aus O-Profil; sie sind jedoch übereinander angeordnet und bilden dadurch
zusammen die Eingurt-Vierendeelträger 3. Die Verzweifachung der als Grundprofil
dienenden massiven Träger 1 ist hier wegen der großen Spannweite der Nebenträger
M erforderlich. Nebenträger M für kleine Spannweiten können auch als alleinstehende
massive Träger 1 aus Profil ausgestaltet werden.
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Die Gurte der Eingurt-Vierendeelträger 3, welche die Nebenträger M
bilden, werden stellenweise durch die Binder 6 verbunden,die ebenfalls zweckmäßigerweise
aus Profil bestehen und die Säulen der Bingurt-Vierendeelträger 3 bilden.
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Die Hauptträger sind derart an den O-Säulen angeschlossen, daß die
den Hauptträger F bildenden Träger 2 mit geteiltem Profil grundrißmäßig die O-Säule
einfassen.
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Der Querschnitt der 0-Säulen kann nach Belieben ein solches Profil
sein, das zwischen den Halbquerschnitten des als Träger 2 mit geteiltem Profil ausgestalteten
Hauptträgers F Platz findet und an diesen die Verbindung der O-Säule mit dem Hauptträger
F hergestellt werden kann. Es kann z.B. ein beliebiges, vorzugsweise ein I-Profil
mit breitem Flansch, noch besser aber ein geschlossenes rohrartiges Kastenprofil
sein, das beispielsweise aus - mit der offenen Seite einander zugekehrten - 0- oder
U-Profilen durch Schweißen zusammengesetzt ist.
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In Fig. 2 ist der Grundriß einer solchen Gerippekonstruktion dargestellt,
bei der die Nebenträger M kleine Stützweiten haben und deshalb aus dem Grundprofil
der Gerippekonstruktion, nämlich aus den massiven Trägern mit Profil hergestellt
sind. Deswegen sind in der Grundrißanordnung zu den Nebenträgern M keine Binder
angezeichnet. Die Spannweiten der Hauptträger F sind diesmal so groß angenommen,
daß zur Lastübernahme die Träger 2 mit geteiltem Profil schon nicht mehr ausreichen,
sondern durch deren Verdopplung die Geteiltgurt-Vierendeelträger 4 angewendet werden
müssen. Die Gurte 4 mit geteiltem Profil der als Geteiltgurt-Vierendeelträger ausgebildeten
Hauptträger F werden von solchen Bindern 7 eingefaßt und zusammenwirken gelassen,
welche selbst aus 0-Profil, vorzugsweise durch Verdopplung, beispielsweise mit den
offenen Seiten einander zugekehrter U-Profile, als geschlossenes Rohr ausgestaltet
sind. Fig. 3 zeigt als Skizze den Schnitt durch das Baugerippe nach Fig. 1.
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Wie man sieht, ist der Hauptträger F ein Träger 2 mit geteiltem Profil
und der Nebenträger M ein Bingurt-Vierendeelträw ger 3. Die Binder 6, welche die
Gurte der Nebenträger zusammenwirken
lassen, haben von links nach
rechts zunehmende Höhen. Durch die maßkoordinierte Höhenänderung kann der Dachplatte
T die nötige Neigung erteilt werden. Auf diese Weise kann das Baugerippe gemäß der
Erfindung nicht nur bei Flachdach-Gebäuden, sondern auch mit schwach geneigtem Dach
angewendet werden. Ferner ist in Fig. 3 zu sehen, daß der äußerste Nebenträger M
zugleich auch als längs des Dachrandes verlaufender Gesimsträger dient. Ebenso zeigt
sich, daß der Kopf der O-Säule zwischen die Halbquerschnitte der als Träger von
geteiltem Profil ausgestalteten Hauptträger F hineinragt.
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Fig. 4 zeigt ein Querschnfttsdetail des in Fig. 2 dargestellten Bauobjektes.
Die Träger F sind hier in Form der Zweigurt-Vierendeelträger 4 ausgestaltet. Die
Binder 7, welche die Gurte der Geteiltgurt-Vierendeelträger 4 zusammenarbeiten lassen,
haben - wie aus Fig. 2 zu ersehen - einen aus einander zugekehrten O-Profilen gebildeten
geschlossenen Querschnitt. Die Dachplatte T ist hier nicht geneigt, deshalb haben
die als Eingurt-Vierendeelträger 3 ausgebildeten Nebenträger M gleiches Höhenmaß.
Die Hauptträger F und die Nebenträger M sind mit den gleichfalls aus O-Profil gefertigten
Diaphragmen D aneinander befestigt.
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In Fig. 5 ist zu sehen, daß man durch das Herausheben jedes zweiten
Säulenzwischenraumes auf einfache Art erfindungsgemäß eine Hallenkonstruktion mit
Oberlicht schaffen kann. Die O-Säulen ragen zwischen die Gurte aus geteiltem Profil
der Geteiltgurt-Vierendeelträger hinein.
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Die Köpfe der O-Säulen dienen nicht nur dazu, daß die Hauptträger
F die Last übernehmen, sondern daß sie auch die Aufgabe der sogenannten Vierendeel-Säulen
erfüllen, welche als Binder die Gurte der Geteiltgurt-Vierendeelträger 4 zus ammenwirken
lassen. Zwischen den Hauptträgern F und den O-Säulen besteht eine Schraubenverbindung.
Die Röpi-e der O-Säulen
können am besten gleichfalls als O-Profile
ausgestaltet werden und zwar so, daß der offene Teil des O-Profils dem Schaft der
O-Säule zugekehrt ist.
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Auch die Diaphragmen D sind zur Erfüllung verschiedener Aufgaben geeignet
und werden zweckmäßig aus Profilen hergestellt. Die Diaphragmen D können außer der
Verbindung der Hauptträger F mit den Nebenträgern M auch eine Rolle bei dem Zustandebringen
der Dachneigung,ferner bei der Versteifung der Teilprofile der Hauptträger gegen
Durchbiegen spielen. Sie können sogar, wenn der Nebenträger M als Eingurt-Vierendeelträger
3 ausgebildet ist, auch dessen Binder 6 ersetzen.
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Im allgemeinen sind sowohl die Nebenträger M wie auch die Hauptträger
F mehrfach unterstützt ausgebildet und können mit Innengelenken 5 versehen sein,
wodurch die einzelnen Trägerabschnitte zu selbständiger Formänderung fähig, und
- voneinander unabhängig - statisch bestimmte Konstruktionen werden. Es können entweder
die Hauptträger F oder die Nebenträger M mit Endkonsolen versehen werden.
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In den Zeichnungen wurden die Fundamentkörper nicht dargestellt; sie
können beliebig ausgeführt werden. Auch die 0-Säulen können beliebig - in beiden
Hauptrichtungen gelenkig, oder beidseitig eingespannt, schließlich auf der einen
Seite gelenkig, auf der anderen eingespannt - am Fundament angeschlossen werden.
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Der den massiven Träger 1 ergebende Gruniquerschnitt in Form eines
O-Profils ist in vergrößertem Maßstab in Fig. 6 zu sehen. Das O-Profil besteht aus
drei kennzeichnenden Abschnitten, dem Steg g, den daran anschließenden Flanschen
t, sowie aus den Ansätze der Flansche bildenden Rändern p. Durch Nebeneinander-Verdopplung
des Grundquerschnittes von O-Profil können die Träger 2 mit geteiltem Profil durch
Unter
einander-Verdopplung der massiven Träger 1 die Eingurt-Vierendeelträger
3, hergestellt werden, während zwei untereinander verdoppelte Träger 2 mit geteiltem
Profil den Geteiltgurt-Vierendeelträger 4 ergeben. Prinzipiell kann es erwünscht
sein, daß das Balkennetz des Gebäudes nur aus horizontalen Trägern von gleichem
Profil hergestellt wird, doch ist es auch möglich - z.B. im Hinblick auf die Gewichtsverminderung
oder Anbringung einer Scheindecke usw. - verschiedene Profile anzuwenden.
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Die Längenmaße hg, ht, hp der O-ProSil-Bestandteile Steg, Flanschen
und Ränder sind zweckmäßig ganzzahlige Mehrfache des aus dem Modulmaß (m) des Baugerippes
abgeleiteten Mikromoduls (mm), der zweckmäßigerweise ein ganzzahliger Bruchteil
davon ist. Im Profil zwischen den Abmessungen des Steges g, der Flansche t und der
Ränder p werden bestimmte Proportionen eingehalten. Am günstigsten scheinen jene
Querschnitte zu sein, bei denen sich die Größen hg : ht: hp: wie 8:3:1 zueinander
verhalten. Im Hinblick auf Statik und Stabilität sind auch solche Querschnitte ziemlich
günstig, bei denen hg : ht : hp = 6:3:1 ist.
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Hier sei noch bemerkt, daß auch die Distanzmaße des Baugerippes, wie
Säulenabstand, Trägerstützdistanzen, Innenwandabstand bei Halbprofilen, Gurteinteilung
usw. ganzzahlige Mehrfache des Grundmoduls (m) bzw. des Mikromoduls (mm) sein müssen.
Ebenso müssen die Einzellöcher der in den Profilen im Werk vorgefertigten Lochreihen
8 von einander und von den Profilenden ganzzahlige Mehrfache des aus dem Grundmodul
(m) abgeleiteten Mikromoduls (mm) sein. Aus Fig. 7 ist zu ersehen, daß die einzelnen
Löcher der Lochreihe 8 sowohl in der Längsrichtung x der 0-Profilachse, wie-auch
in der hierzu normalen Querachsenrichtung y so verteilt sind.
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Die kleinste Lochdistanz eX zwischen den Löchern der Lochreihe 8 in
der x-Richtung soll zweimal so groß sein wie der
minimale Lochabstand
ey in der y-Richtung. Die Perforationen der Lochreihe 8 sollen von der Trefflinie
der Außenebenen des Stegs g und des Flansches t mindestens einen Abstand von Mikromodulgröße
(mm) haben. Außer den O-Profilen, welche die Horizontalträger bilden, sollen auch
die Binder 6 und 7, sowie die Profile der Diaphragmen D mit solchen Perforationen
versehen werden. Auf diese Weise beschränkt sich die Montage außer dem Zusammenfügen
nur noch auf das Einsetzen der in die sich deckenden Bohrungen und das Anziehen
der eingesetzten Schrauben.
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Die das Baugerippe bildenden massiven Träger 1, die Träger 2 mit geteiltem
Profil, die Eingurt-Vierendeelträger 3 und die GeteiltOzurt-Vierendeelträger 4 sowie
eihre ergänzenden Elemente können im Erzeugerwerk einfach und produktiv hergec stellt
werden. Die Profile können kaltgeformte dünnwandige Profile sein. Bei dem Verbinden
der Elemente im Werk können verschiedene Schweißverfahren, lose oder angezogene
Schraubenverbindungen, gegebenenfalls auch Metallklebverfahren oder Weichlötung
angewendet werden. Auf der Baustelle wird mittels Verschraubung verbunden. Die gleiche
Art der Profile und die gleichförmige Ausgestaltung der Anschlüsse macht zusammen
mit dem Aufbau nach einem Modulsystem eine hochgradige Automatisierung der Arbeit
möglich.
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Der Umstand, daß die Profile gleichfalls nach dem aus dem Modul (m)
abgeleiteten Mikromodul (mm) mit Lochreihen perforiert sind, bewirkt, daß sowohl
die balkenartigen Träger, wie auch die anschließenden Elemente einfach nur auf whß
zugeschnitten werden müssen, um die gewünschte Baukonstruktion - praktisch genommen
- "ab Lagert' anliefern zu können0 Die Maßkoordination bewirkt, daß das Baugerippe
in jedes bekannte andere Bausystem eingefügt werden kann.
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L e e r s e i t e