DE2611267A1 - Chromatisierte, galvanisch verzinkte stahlbleche und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Chromatisierte, galvanisch verzinkte stahlbleche und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft chromatisierte, galvanisch verzinkte Stahlbleche hervorragender Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit
und Korrosionsbeständigkeit nach dem Chromatisieren, die kaum einem Sekularabbau der Tiefziehformbarkeit
unterliegen, und eine erste Galvanisierschicht (untere Schicht) hervorragender Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit
sowie eine zweite Galvanisierschicht (obere Schicht) hervorragender Chromatisierbereitschaft
besitzen, sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es ist in der Regel unvermeidlich, daß beim Galvanisieren von Stahlblechen aus der Galvanisiervorrichtung, den verwendeten
Elektroden, den zur Herstellung des Galvanisierbades verwendeten Substanzen und den zu galvanisierenden
bzw. galvanisch zu verzinkenden Stahlblechen in das Galvanisierbad Verunreinigungen eingeschleppt werden. Derart
in das Galvanisierbad eingeschleppte Verunreinigungen beeinträchtigen nicht nur die Oberflächenqualität der
galvanisch erzeugten Schicht, sondern beeinflussen auch
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die nachgeschaltete Chromatisierbehandlung -ungünstig. Wenn
beispielsweise ein Galvanisierbad Fe -Ionen als Verunreinigungen enthält, wird bei der nachgeschalteten Chromatisierbehandlung
die Bildung eines Chromatfilms auf der galvanisch erzeugten Schicht von galvanisch verzinkten
Stahlblechen ernsthaft beeinträchtigt, so daß die Menge an abgelagertem Chromat stark verringert wird. Wenn
2+ 2+
das Galvanisierbad Cu und Ni als Verunreinigungen enthält,
wird bei der Chromatisierbehandlung ebenfalls nur eine relativ geringe Chromatmenge auf der galvanisch erzeugten
Schicht von galvanisch verzinkten Stahlblechen abgelagert. Folglich vermag eine Verschärfung der Chromatisierbehandlungsbedingungen,
wie dies später noch näher erläutert wird, die Menge an abgelagertem Chromat in keiner Weise zu erhöhen. Folglich kann man also keine
chromatisierten, galvanisierten bzw. galvanisch verzinkten
Stahlbleche zufriedenstellender Korrosionsbeständigkeit herstellen.
Um nun Verunreinigungen daran zu hindern, in ein Galvanisierbad zu gelangen, oder um Verunreinigungen aus einem
Galvanisierbad zu entfernen, ist es üblich, deren Menge in einem Galvanisierbad genau zu steuern, ein korrosionsbeständiges
Material für die Galvanisiervorrichtung zu verwenden, Verunreinigungen, z.B. in einem Galvanisierbad
gelöstes Cadmium, Blei und Kupfer, durch Zink zu ersetzen, indem man das Galvanisierbad mit Zinkpulver behandelt,
oder Verunreinigungen, wie Kupfer, durch Einhängen einer Eisenplatte in ein Galvanisierbad auszufällen
bzw. niederzuschlagen.
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Andererseits ist es bekannt, die Chromatisierbehandlung unter drastischeren Bedingungen durchzuführen. Hierbei
wird beispielsweise die Menge an abgelagertem Chromat durch Erhöhen der Menge an freier Säure in dem Chromatisierbad
gesteigert. Auf diese Weise läßt sich einem galvanisch verzinkten Stahlblech, dessen galvanisch abgelagerte
Schicht durch Verunreinigungen im Galvanisierbad beeinträchtigt ist, eine ausreichende Korrosionsbeständigkeit
verleihen. Das bei diesem Verfahren verwendete Chromatisierbad ist jedoch wegen seines erhöhten Gehalts an
freier Säure stark beizwirkend. Somit ist also dieses Verfahren mit dem Nachteil behaftet, daß sich entweder kein
gleichmäßiger Chromatfilm bildet oder daß durch das verstärkte Inlösunggehen von Zink im Chromatisierbad dieses
relativ rasch unbrauchbar wird. Folglich läßt sich also selbst durch eine derartige Intensivierung der Chromatisierbedingungen
die Zeit bis zum Auftreten von Zinkrost bei beispielsweise einem Salzsprühtest nicht sehr stark
verlängern} eine Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit von derart chromatisierten, galvanisch verzinkten
Stahlblechen läßt sich hierbei nicht erwarten.
In sämtlichen Fällen stellen diese üblichen Maßnahmen zur
Vermeidung eines Eintritts von Verunreinigungen in das Galvanisierbad, zur Entfernung von Verunreinigungen aus
dem Galvanisierbad und zur Verstärkung der Chromatisierbedingungen
nur passive Maßnahmen dar, die darauf gerichtet sind, eine Beeinträchtigung des Chromatisiervorgangs
bei galvanisch verzinkten Stahlblechen durch in dem verwendeten Galvanisierbad enthaltene Verunreinigungen
zu vermeiden. Folglich sind diese Maßnahmen im posi-
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tiven Sinne also gar nicht geeignet, galvanisch verzinkten Stahlblechen durch Verbessern ihrer Chromatisierbereitschaft
eine höhere Korrosionsbeständigkeit zu verleihen.
Es sind auch bereits folgende Verfahren bekannt geworden:
1. Das aus der japanischen Patentanmeldung 25 245/71 bekannte
Verfahren, bei welchem dem Galvanisierbad Mo und W zugesetzt werden;
2. das aus der japanischen Patentanmeldung 16 522/72 bekannte Verfahren, bei welchem dem Galvanisierbad Co,
Mo, W und Fe zugesetzt werdenj
3. das aus der japanischen Patentanmeldung 19 979/74 bekannte Verfahren, bei welchem dem Galvanisierbad Co,
Mo, ¥, Ni, Sn, Pb und Fe zugesetzt werden;
4. das aus der japanischen Patentanmeldung 84 040/73 bekannte
Verfahren, bei welchem dem Galvanisierbad 0,05 bis 0,3 g/l Cr + zugesetzt wird und
5. das aus der japanischen Patentanmeldung 18 202/70 bekannte Verfahren, bei welchem dem Galvanisierbad 0,5
bis 1,5 g/l Zr zugesetzt wird (werden).
Bei sämtlichen der unter 1. bis 5. genannten Verfahren soll die Qualität der galvanisch erzeugten Schicht eines
galvanisch verzinkten Stahlblechs verbessert werden. Da durch diese Verfahren jedoch die Chromatisierbereitschaft
des jeweils galvanisch verzinkten Stahlblechs nicht verbessert wird, wird durch diese Verfahren zwangsläufig auch
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keine Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit der galvanisch verzinkten Stahlbleche nach der Chromatisierbehandlung
erzielt. Nachteilig an dem unter 4. beschriebenen Verfahren ist insbesondere, daß infolge des Cr-Zusatzes
zu Beginn des galvanischen
Verzinkens Wasserstoff in das Stahlblech absorbiert wird, wodurch die Haftung des Überzugs beeinträchtigt wird.
Um nun die Haftung des Überzugs bei dem unter 4. genannten Verfahren zu verbessern, wurde bereits vorgeschlagen
(vgl. japanische Patentanmeldung 98 337/74), ein Stahlblech bei einer ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung
in einem lediglich Zink enthaltenden Galvanisierbad oberflächlich mit einer sehr dünnen, aus reinem
Zink bestehenden GaIvanisierschicht einer Dicke von
mindestens 1 χ 10"^ η, in der Praxis von etwa 0,1 u ,
zu versehen und dann das galvanisch verzinkte Stahlblech mit der darauf befindlichen und aus reinem Zink bestehenden
Galvanisierschicht im Rahmen einer zweiten galvanischen
Verzinkungsbehandlung in einem auf Zink basierenden und Cr + enthaltenden Galvanisierbad weiterzubehandeln.
Bei diesem Verfahren besteht jedoch der auf dem Stahlblech gebildete Galvanisierfilm vornehmlich
aus einer in einem Zn und Cr + enthaltenden Galvanisierbad
gebildeten Galvanisierschicht. Ein im Rahmen
dieses Verfahrens erhaltenes Produkt besteht folglich lediglich aus einem Stahlblech, bei dem nach einer Primerbehandlung
in einem Zn und Cr + enthaltenden Galvanisierbad eine Galvanisierschicht gebildet wurde.
Im Hinblick darauf wurde auch bereits ein Verfahren zur Herstellung eines chromatisierten, galvanisch verzinkten
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Stahlblechs vorgeschlagen (vgl. japanische Patentanmeldung 102 538/75), bei dem die Menge des abgelagerten
Chromatfilms durch Verbessern der Chromatisierbereitschaft eines galvanisch verzinkten Stahlblechs erhöht
und somit die Korrosionsbeständigkeit des galvanisch verzinkten Stahlblechs nach der Chromatisierungsbehandlung
verbessert werden sollten. Bei diesem Verfahren wird ein Stahlblech in einem auf Zink basierenden sauren Galvanisierbad
mit einem der folgenden Zusätze:
a) Cr5+ 50 bis 700 ppm
b) Cr 50 bis 500 ppm und
c) Cr3+ und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit
höchstens 500 ppm Cr +
galvanisch verzinkt und dann das galvanisch verzinkte Stahlblech einer Chromatisierbehandlung unterworfen.
Bei der Durchführung dieses Verfahrens läßt sich die Zeit bis zum Auftreten von Zinkrost stark verlängern,
die Dauer bis zum Auftreten von rotem Rost ist jedoch auch hierbei noch unzureichend.
Zur Lösung dieser Schwierigkeiten wurden ferner die folgenden drei Verfahren zur Herstellung chromatisierter,
galvanisch verzinkter Stahlbleche stark verbesserter Korrosionsbeständigkeit, insbesondere verlängerter Haltbarkeit
bis zum Auftreten·von rotem Rost, unter gleichzeitiger
Erhöhung der Menge an abgelagertem Chromatfilm im Rahmen einer Hochgeschwindigkeitsbehandlung vorgeschlagen.
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a) Das erste Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß man die Stahlbleche zur Ausbildung einer (ersten) Galvanisierschicht
auf der Blechoberfläche in einem sauren Zinkionen-Galvanisierbad mit mindestens einem der folgenden
Zusätze:
1) Cr3+ 50 bis 700 ppm
2) Cr6+ 50 bis 500 ppm
3) Cr3+ und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit höch
stens 500 ppm Cr
4) In-Ionen 10 bis 3000 ppm und
5) Zr-Ionen 10 bis 2500 ppm
6) Co-Ionen 50 bis 10000 ppm
verzinkt und die mit der (ersten) Galvanisierschicht versehenen galvanisch verzinkten Stahlbleche anschließend
einer üblichen Chromatisierbehandlung unterwirft, (vgl. deutsche Patentanmeldung P 26 00 636.0).
b) Das zweite Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß man die Stahlbleche zur Ausbildung einer Galvanisierschicht
auf der Blechoberfläche in einem sauren Zinkionen-Galvanisierbad mit mindestens einem der folgenden Zusätze:
1) Cr3+ 50 bis 700 ppm
2) Cr6+ 50 bis 500 ppm und
3) Cr3+ und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit höch
stens 500 ppm Cr +
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und mindestens einem weiteren Zusatz, bestehend aus
4) Sn-Ionen 10 bis 5000 ppm und
5) In-Ionen 10 bis 3000 ppm
galvanisch verzinkt und anschließend die galvanisch verzinkten Stahlbleche einer üblichen Chromatisierbehandlung
unterwirft (vgl. deutsche Patentanmeldung P 26 00 699.5).
c) Das dritte Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß man die Stahlbleche zur Ausbildung einer Galvanisierschicht
auf derBlechoberflache in einem sauren Zinkionen-Galvanisierbad
mit mindestens einem der folgenden Zusätze:
1) In-Ionen 10 bis 3000 ppm und
2) Sn-Ionen 10 bis 5000 ppm
verzinkt und die galvanisch verzinkten Stahlbleche anschließend einer üblichen Chromatisierbehandlung unterwirft
(vgl. japanische Patentanmeldung 32 250/75).
Durch die drei Verfahren a) bis c) sollte durch den Zusatz mindestens eines der genannten Zusätze zu dem sauren
Galvanisierbad auf der Blechoberfläche eine hervorragend chromatisierbereite Galvanisierschicht ausgebildet, d.h.
ein hervorragend chromatisierbares galvanisch verzinktes Stahlblech hergestellt werden. Bezüglich der Korrosionsbeständigkeit
der auf einem galvanisch verzinkten Stahlblech vor der Chromatisierbehandlung befindlichen Galvanisierschicht
als solcher, d.h. bezüglich der im folgenden
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als "Blank-" oder "Nacktkorrosionsbeständigkeit" bezeichneten Korrosionsbeständigkeit, sind jedoch die nach den
Verfahren b) und c) erhaltenen galvanisch verzinkten Stahlbleche den galvanisch verzinkten Stahlblechen mit
einer durch übliche galvanische Verzinkung mit einem Galvanisierbad ohne einen der genannten Zusätze erhaltenen
Galvanisierschicht (im folgenden als "reine Zinkgalvanisierschicht"
bezeichnet) nicht immer überlegen. So kommt es beispielsweise bei Verwendung eines Galvanisierbades
mit einer zu großen Menge an Cr (zur möglichst weitgehenden Verbesserung der Chromatisierbereitschaft des
galvanisch verzinkten Stahlblechs) zu einer Ausfällung von viel Cr an der Grenzfläche zwischen dem Stahlblech
und seiner Galvanisierschicht, wodurch die Haftung der Galvanisierschicht beeinträchtigt wird. Bei Verwendung
eines Sn-haltigen Galvanisierbades kommt es andererseits gelegentlich zur Bildung von Lunkern in der Galvanisierschicht,
wodurch die Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit des hierbei erhaltenen galvanisch verzinkten
Stahlblechs beeinträchtigt werden kann.
Die Menge der abgelagerten Zinkschicht ist bei einem galvanisch verzinkten Stahlblech in der Regel geringer als
bei einem feuerverzinkten Stahlblech. Hinsichtlich der Gesamtkorrosionsbeständigkeit eines chromatisierten,
galvanisch verzinkten Stahlblechs als ganzer nach einer Chromatisierbehandlung beläuft sich jedoch das Verhältnis
der Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms zur Gesamtkorrosionsbeständigkeit auf etwa 50%. Der Einfluß
des Chromatfilms eines galvanisch verzinkten Stahlblechs auf die Gesamtkorrosionsbeständigkeit ist folglich grö-
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ßer als bei einem feuerverzinkten Stahlblech und spielt bezüglich der Korrosionsbeständigkeit eine sehr wesentliche
Rolle.
Anders ausgedrückt, beruht die Gesamtkorrosionsbeständigkeit eines chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblechs
auf dem Zusammenwirken der Korrosionsbeständigkeit der Galvanisierschicht als solcher, d.h. der Blank- oder
Nacktkorrosionsbeständigkeit, und der Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms. Selbst wenn die Galvanisierschicht
eine geringe Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit aufweist, besitzt ein chromatisiertes, galvanisch verzinktes
Stahlblech eine hervorragende Gesamtkorrosionsbeständigkeit,
wenn die Galvanisierschicht eine hohe Chromatisierbereitschaft aufweist. Wenn die Korrosionsbeständigkeit
des Chromatfilms im Laufe der Zeit schlechter wird oder wenn die Galvanisierschicht durch Beschädigung
des Chromatfilms freigelegt wird, beschleunigt dagegen eine geringe Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit
der Galvanisierschicht das Auftreten von Rost und führt zu einer geringeren Gesamtkorrosionsbeständigkeit eines
chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblechs.
Die vorherigen Ausführungen dürften gezeigt haben, daß ein qualitativ hochwertiges chromatisiertes galvanisch
sowohl
verzinktes Stahlblech eine hervorragende Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit der Galvanisierschicht als
auch eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms aufweisen muß. Eine Beeinträchtigung auch
nur einer der beiden Korrosionsbeständigkeiten beeinträchtigt die Gesamtkorrosionsbeständigkeit des chromatisierten,
galvanisch verzinkten Stahlblechs als ganzen-
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Ein nach dem Verfahren a) hergestelltes chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech besitzt infolge Zusammenwirkens
der Zusätze Co, Cr, In und Zr in dem Galvanisierbad eine höhere Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit
und eine beträchtlich verbesserte Korrosionsbeständigkeit nach der Chromatisierbehandlung als ein nach den beiden
Verfahren b) und c) erhaltenes chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech. Es ist jedoch nicht zu vermeiden,
daß auf der kobalthaltigen Galvanisierschicht eines nach
dem Verfahren a) erhaltenen chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblechs eine geringere Menge an Chromatfilm
abgelagert wird als bei einem chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblech, dessen Galvanisierschicht
kobaltfrei ist. Die Qualität ersterer Stahlbleche wird also im Laufe der Zeit beeinträchtigt.
Ein galvanisch verzinktes Stahlblech besitzt insbesondere in der Regel eine andere Bildsamkeit in einer Presse als
ein übliches, nicht-verzinktes, kaltgewalztes Stahlblech. Die Bildsamkeit in einer Presse eines galvanisch verzinkten
Stahlblechs hängt darüber hinaus auch noch von der Durchführung einer chemischen Behandlung und deren
Art und Weise ab. Schließlich ist ein galvanisch verzinktes Stahlblech auch noch dadurch gekennzeichnet, daß
es eine geringere Streckbildsamkeit, jedoch eine höhere Tiefziehbildsamkeit aufweist.
Es wurden chromatisierte, galvanisch verzinkte Stahlbleehe
mit einer Chromatauflage von 40 mg/m bzw. 9 mg/m
Trägerfläche hergestellt, indem galvanisch verzinkte Stahlbleche mit jeweils einer üblichen Galvanisierschicht
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ohne zusätzliches Element in einer handelsüblichen Chromatisierlösung
chromatisiert wurden. Bei diesen Stahlblechen wurden die Korrosionsbeständigkeit und die Tiefziehbildsamkeit
zu einem Zeitpunkt unmittelbar nach ihrer Herstellung und nach sechsmonatiger Lagerung im Gebäudeinneren
in gepackter Form ermittelt. Hierbei zeigte es sich, daß die Korrosionsbeständigkeit bei beiden Blecharten unmittelbar
nach ihrer Herstellung und nach sechsmonatiger Lagerung nahezu gleich war. Bezüglich der Tiefziehbildsamkeit
war zwischen den beiden Blecharten unmittelbar nach ihrer Herstellung kein Unterschied feststellbar, dagegen
war die Tiefziehbildsamkeit bei dem Blech mit einer 9 mg
ρ
Chromatauflage pro m Trägerfläche nach sechsmonatiger
Chromatauflage pro m Trägerfläche nach sechsmonatiger
Lagerung wesentlich schlechter geworden.
Es zeigte sich somit, daß in Abhängigkeit von der abgeschiedenen Chromatmenge die Tiefziehbildsamkeit von chromatisierten,
galvanisch verzinkten Stahlblechen im Laufe der Zeit eine Änderung erfährt. Die Gründe hierfür sind
noch nicht vollständig geklärt, da die Preßbildsamkeit
eines galvanisch verzinkten Stahlblechs je nach der durchgeführten chemischen Behandlung, der Art der chemischen
Behandlung und der verstrichenen Zeit ein kompliziertes Verhalten zeigt. Dies steht im Gegensatz zu dem
Verhalten von nicht-verzinkten, kaltgewalzten Stahlblechen. Zumindest zeigte es sich jedoch, daß die Menge des
abgelagerten Chromatfilms eine erhebliche Rolle spielt.
Aus diesen Tatsachen kann geschlossen werden, daß der beste Weg zur Verhinderung des Sekularabbaus der Tiefziehbildsamkeit
eines chromatisierten, galvanisch ver-
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zinkten Stahlblechs darin besteht, die Menge des abgelagerten Chromatfilms zu erhöhen.
Wie.bereits erwähnt, muß ein qualitativ hochwertiges chromatisiertes,
galvanisch verzinktes Stahlblech insbesondere eine hervorragende Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit
der Galvanisierschicht und Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms aufweisen. Weiterhin sollte die Menge
des darauf befindlichen abgelagerten Chromatfilms ausreichen, um den Sekularabbau der Tiefziehbildsamkeit des
Stahlblechs zu verhindern. Ein sämtliche genannteEigenschaften aufweisendes, chromatisiertes, galvanisiertes
Stahlblech sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung wurden dem Fachmann bisher jedoch noch nicht'an die Hand gegeben.
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, chromatisierte, galvanisch verzinkte Stahlbleche mit zwei Galvanisierschichten
zu schaffen, die sich durch eine ausgezeichnete Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit der
Galvanisierschicht und eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms auszeichnen und die in ihrer
Tiefziehbildsamkeit keine Beeinträchtigung durch Sekularabbau erfahren.
Gegenstand der Erfindung sind somit chromatisierte, galvanisch verzinkte Stahlbleche, welche dadurch gekennzeichnet
sind, daß sie aus Stahlblechkörpern, einer auf der Oberfläche des jeweiligen Stahlblechkörpers gebildeten
und die Hauptschicht bildenden, durch galvanische Verzinkung hergestellten Schicht in Form einer
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1. lediglich Zn enthaltenden und durch galvanische Verzinkung hergestellten Zinkschicht,
2. ein Kobaltoxid und/oder -hydroxid enthaltenden und durch galvanische Verzinkung hergestellten
Zinkschicht oder
3. mindestens ein Kobaltoxid oder -hydroxid sowie mindestens ein Chrom- und Zirkoniumoxid oder
-hydroxid enthaltenden und durch galvanische Verzinkung hergestellten Zinkschicht,
einer auf der ersten durch galvanische Verzinkung erzeugten Schicht befindlichen zweiten, durch galvanische Verzinkung
hergestellten Zinkschicht einer Stärke von mindestens 0,2 g/m Trägerfläche, die mindestens ein Chrom-,
Zinn- oder Indiumoxid oder -hydroxid enthält, und einem auf der zweiten durch galvanische Verzinkung erzeugten
Schicht ausgebildeten Chromatfilm bestehen.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung chromatisierter, galvanisch verzinkter Stahlbleche,
bei welchem die betreffenden Stahlbleche einer galvanischen Verzinkungsbehandlung unterworfen werden
und dann die galvanisch verzinkten Stahlbleche eine Chromatisierbehandlung erfahren, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man die Stahlbleche zur Ausbildung einer ersten Galvanisierschicht hervorragender Blankoder
Nacktkorrosionsbeständigkeit auf der Blechoberfläche unter üblichen Galvanisierbedingungen in einem sauren
Galvanisierbad, bestehend aus
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1.' einem üblichen, lediglich Zink enthaltenden sauren Galvanisierbad;
2. einem 50 bis 10000 ppm Co enthaltenden, sauren Zinkionen-Galvanisierbad oder
3. einem
a) 50 bis 10000 ppm Co
und mindestens einen weiteren Zusatz, bestehend aus
b) 50 bis 700 ppm Cr3+
c) 50 bis 500 ppm Cr6+
d) 50 bis 700 ppm Cr^+ und Cr , wobei jedoch höchstens
500 ppm Cr + vorhanden sind, und
e) 10 bis 2500 ppm Zr-Ionen
enthaltenden, sauren Zinkionen-Galvanisierbad,
einer ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung unterwirft, dann die mit der ersten Galvanisierschicht versehenen, galvanisch
verzinkten Stahlbleche zur Bildung einer hervorragend chromatisierbereiten zweiten Galvanisierschicht
einer Stärke von 0,2 g/m auf der ersten Galvanisierschicht unter üblichen Galvanisierbedingungen in einem
sauren Zinkionen-Galvanisierbad mit mindestens einem der folgenden Zusätze:
a) Cr3+ 50 bis 700 ppm
b) Cr6+ 50 bis 500 ppm
c) Cr3+ und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit höch
stens 500 ppm Cr
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d) Sn-Ionen 10 bis 5000 ppm und
e) In-Ionen 10 bis 3000 ppm,
einer zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung unterwirft und schließlich die mit der ersten und zweiten
Galvanisierschicht versehenen galvanisch verzinkten Stahlbleche zur Bildung eines Chromatfilms auf der zweiten Galvanisierschicht
einer üblichen Chromatisierbehandlung unterwirft
.
Bei zahlreichen Untersuchungen hat es sich gezeigt, daß es erhebliche Schwierigkeiten bereitet, mit einer einzigen
Galvanisierschicht ein chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech hervorragender Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit
der Galvanisierschicht und Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms herzustellen, wobei
gleichzeitig auch noch die Menge an dem abgelagerten Chromatfilm ausreichen muß, eine Beeinträchtigung der
Tiefziehbildsamkeit infolge Sekularabbau zu verhindern.
Ausgehend davon und unter Beachtung der Tatsachen, daß die Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit eine Eigenschaft
darstellt, durch die sich die Galvanisierschicht selbst auszeichnen soll, daß die Chromatisierbereitschaft
eine Eigenschaft ist, die lediglich für die Oberfläche der Galvanisierschicht von Bedeutung ist, und
daß schließlich der Zusatz bestimmter zusätzlicher Elemente zu der gesamten Galvanisierschicht aus wirtschaftlichen
und betriebstechnischen Gesichtspunkten von Vorteil ist, ist es erfindungsgemäß nun gelungen, chromatisierte,
galvanisch verzinkte Stahlbleche hervorragender Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit der Galva-
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nisierscMcht und KorrosionslDeständigkeit des Chromatfilms,
bei denen darüber hinaus auch noch die Menge an dem abgelagerten Chromatfilm ausreicht, um eine Beeinträchtigung
der Tiefziehbildsamkeit infolge Sekularabbaus zu vermeiden, herzustellen, indem man die Stahlbleche zur Ausbildung
einer ersten, lediglich Zink enthaltenden Galvanisierschicht hervorragender Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit
auf der Blechoberfläche unter üblichen Galvanisierbedingungen in einem üblichen sauren Galvanisierbad
mit lediglich Zinkionen einer ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung unterwirft, dann die mit der ersten
Galvanisierschicht versehenen galvanisch verzinkten Stahlbleche zur Bildung einer zweiten, hervorragend chromatisierbereiten
Galvanisierschicht einer Stärke von mindestens 0,2 g/m , die Cr, Sn und/oder In in Form ihrer
Oxide und/oder Hydroxide enthält, unter üblichen Galvanisierbedingungen in einem sauren Zinkionen-Galvanisierbad
mit mindestens einem der folgenden Zusätze:
a) Cr3+ 50 bis 700 ppm
b) Cr6+ 50 bis 500 ppm
c) Cr3+ und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit höch
stens 5.00 ppm Cr
d) Sn-Ionen 10 bis 5000 ppm und
e) In-Ionen 10 bis 3000 ppm
einer zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung unterwirft und schließlich die mit der ersten und zweiten Galvanisierschicht
versehenen, galvanisch verzinkten Stahlbleche zur Ausbildung eines Chromatfilms auf der zweiten
Galvanisierschicht einer üblichen Chromatisierbehandlung unterwirft (erstes Verfahren gemäß der Erfindung).
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Die im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung als un tere Schicht ausgebildete erste Galvanisierschicht, die
aus einer reinen Zinkgalvanisierschicht besteht, ist
frei vom Einfluß zusätzlicher Elemente und folglich wie bei üblichen mit reinem Zink verzinkten Stahlblechen
hervorragend blank- oder nacktkorrosionsbeständig. Die im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung als obere
Schicht ausgebildete zweite Galvanisierschicht ist wegen
der Wirkung der zusätzlichen Elemente (vgl. die späteren Ausführungen) hervorragend chromatisierbereit. Nach dem
ersten Verfahren gemäß der Erfindung wird es möglich, chromatisierte, galvanisch verzinkte Stahlbleche der geschilderten
hervorragenden Eigenschaften herzustellen.
Zur Ausbildung der ersten Galvanisierschicht, d.h. der
aus reinem Zink bestehenden Galvanisierschicht, im Rahmen der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung des
ersten Verfahrens gemäß der Erfindung kann als Galvanisierbad ein übliches bekanntes saures Galvanisierbad
verwendet werden. Insbesondere werden als Hauptzinklieferanten Zinksulfat (ZnSO4·7H2O) oder Zinkchlorid (ZnCl2)
verwendet. Als die Leitfähigkeit verbessernde Hilfsmittel kommen Ammoniumchlorid (NH4Cl) oder andere Ammoniumsalze
(NH4X) in Frage. Als pH-Puffer eignen sich Natriumacetat
(CIEUCOONa) oder Natriumsuccinat ([CH2COONa]2*
6HpO). So eignet sich beispielsweise ohne spezielle Vorbehandlung als Galvanisierbad zur Ausbildung der ersten
Galvanisierschicht im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung ein saures Galvanisierbad eines pH-Werts
von etwa 4 mit, jeweils bezogen auf 1 1, 440 g -7H2O, 90 g ZnCl2, 12 g NH4Cl und 12 g (CH2COONa)2*
6H2O.
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Bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Galvanisierschicht im Rahmen des ersten
Verfahrens gemäß der Erfindung können ohne Modifizierung die üblichen Bedingungen eingehalten werden. So
können beispielsweise die Stahlbleche in einem Bad einer Temperatur von etwa 40° bis 6O0C bei einer Stromdichte
von etwa 20 bis 60 A/dm galvanisch verzinkt werden.
Dann wird bei der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der zweiten Galvanisierschicht auf
der ersten Galvanisierschicht, d.h. der aus reinem Zink
bestehenden Galvanisierschicht, im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung ein saures Galvanisierbad
derselben chemischen Zusammensetzung, wie sie auch das bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur
Ausbildung der ersten Galvanisierschicht verwendete Galvanisierbad
aufweist, dem jedoch mindestens einer der folgenden Zusätze:
a) Cr3+ 50 bis 700 ppm
Ib) Cr6+ 50 bis 500 ppm
c) Cr3+ und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit höch
stens 500 ppm Cr
d) Sn-Ionen 10 bis 5000 ppm und
e) In-Ionen 10 bis 3000 ppm
einverleibt wurde, verwendet.
Die folgenden Ausführungen erläutern die Wirkungen der genannten Zusätze und die Gründe, warum die Mengen an
den genannten Zusätzen auf die angegebenen Bereiche begrenzt werden müssen.
609840/1 107
Cr:>+-und Cr6+-Ionen:
In der in einem Galvanisierbad mit CrJ+- und/oder Cr ■
Ionen gebildeten C-alvanisierschicht eines galvanisch
^+ 6+ verzinkten Stahlblechs werden Cr^ und Cr in Form
von Chromoxiden und/oder -hydroxiden in die Galvanisierschicht chemisch absorbiert. Vermutlich dienen
sie als Keime bei der Bildung des Chromatfilms und begünstigen das Wachstum des Chromatfilms.
3+
Ein Cr -Gehalt von über 700 ppm in dem Galvanisierbad
ist unzweckmäßig, da hierbei ein Teil der überschüssigen Chromverbindung in dem Galvanisierbad nicht
mehr in Lösung geht. Weiterhin beeinträchtigt auch ein Cr +-Gehalt von über 500 ppm in dem Galvanisierbad
die Haftung von Zink auf dem Stahlblech und führt zu Unregelmäßigkeiten in der Galvanisierschicht (Beeinträchtigung
des Aussehens des galvanisch verzinkten Stahlblechs). Darüber hinaus inhibiert ein sehr großer
Cr +-Gehalt in einem Galvanisierbad die Bildung eines GaIvanisierfilms.
Andererseits werden durch einen Cr- und/oder Cr +-
Gehalt (des Galvanisierbades) von unter 50 ppm zwar die Bildung des Galvanisierfilms bzw. der Galvanisierschicht,
die Haftung des Galvanisierfilms bzw. der Galvanisierschicht auf einem Stahlblech und das
Aussehen des galvanisch verzinkten Stahlblechs nicht beeinträchtigt, die Chromatisierbereitschaft des galvanisch
verzinkten Stahlblechs wird hierbei aber auch nicht verbessert.
609840/1 107
Als Lieferant für Cr-^-Ionen kann erfindungsgemäß
einem Galvanisierbad eine wasserlösliche Chromverbindung, wie Chromsulfat, Chromnitrat oder Chromammoniumsulfat,
zugesetzt werden. Als Lieferant für Cr0+-
Ionen dienen ebenfalls wasserlösliche Verbindungen, wie Bichromsäure oder Chromsäure oder deren Alkalioder
Ammoniumsalze. Da Cr^+-Ionen liefernde Verbindungen
in einem Galvanisierbad nicht ohne weiteres in Lösung gehen, ist es ratsam, die betreffende Verbindung
zunächst in heißem Wasser zu lösen und zum leichteren Inlösungbringen der Cr -Ionen in dem Galvanisierbad
das Galvanisierbad mit der zubereiteten heißen wäßrigen Lösung zu versetzen.
2. Sn- und In-Ionen:
Zu Versuchszwecken wurden mehrere Stahlbleche galvanisch verzinkt. Das erste wurde in einem üblichen
sauren Galvanisierbad auf Zinksulfatbasis, dem Ammoniumchlorid und ein pH-Puffer zugesetzt worden waren,
galvanisch verzinkt. Das zweite wurde in einem entsprechenden sauren Galvanisierbad, dem noch Zinnsulfat
(SnSO^) zugesetzt worden war, galvanisch verzinkt. Das dritte wurde in einem dem ersten sauren Galvanisierbad
entsprechenden sauren Galvanisierbad, dem jedoch noch Indiumsulfat [In2(SO/ )-,] zugesetzt worden
war, galvanisch verzinkt. In jedem Falle wurde eine
Stromdichte von 45 A/dm eingehalten, wobei eine
Zinkmenge von 20 g/m abgelagert wurde. Die in der
geschilderten Weise galvanisch verzinkten Stahlbleche wurden dann durch Eintauchen in eine handelsübliche Chromatisierlösung vom Reaktivtyp einer Chro-
geschilderten Weise galvanisch verzinkten Stahlbleche wurden dann durch Eintauchen in eine handelsübliche Chromatisierlösung vom Reaktivtyp einer Chro-
609840/1107
matisierungsbehandlung unterworfen. Eine Messung des natürlichen elektrischen Potentials bei den chromatisierten,
galvanisch verzinkten Stahlblechen zeigte, daß die in dem Sn- oder In-haltigen Galvanisierbad
galvanisch verzinkten chromatisierten Stahlbleche ein weit höheres natürliches elektrisches Potential (Grundpotential)
aufwiesen als die in dem von den genannten Elementen freien Galvanisierbad galvanisch verzinkten
chromatisierten Stahlbleche. Zwischen dem in dem Snhaltigen Galvanisierbad behandelten galvanisch verzinkten
Stahlblech und dem in dem In-haltigen Galvanisierbad behandelten Stahlblech war in dem natürlichen
elektrischen Potential kaum ein Unterschied feststellbar (ersteres zeigte ein schwach höheres natürliches
elektrisches Potential bzw. Grundpotential). Diese Ergebnisse zeigen, daß die Oberfläche einer in einem
Galvanisierbad mit Sn- oder In-Ionen gebildeten Galvanisierschicht
stärker aktiviert ist als einer Galvanisierschicht, die in einem keines der genannten
Elemente enthaltenden Galvanisierbad gebildet wurde.
Weiterhin betrug die Menge des abgelagerten Chromatfilms
bei dem in dem zinnhaltigen Galvanisierbad galvanisch verzinkten, chromatisierten Stahlblech entsprechend
einer Messung mittels Röntgenstrahlenfluoreszenzanalyse, das 2,5-fache der Menge an dem abgelagerten
Chromatfilm bei dem in dem zinn- und indiumfreien Galvanisierbad behandelten Stahlblech. Die
Menge an dem abgelagerten Chromatfilm war bei dem in dem indiumhaltigen Galvanisierbad galvanisch verzinkten,
chromatisierten Stahlblech 2,1-mal größer
-23-
609840/1 107
als bei dem in dem zinn- und indiumfreien Galvanisierbad behandelten Stahlblech. Dies bestätigt die Tatsache,
daß die Oberflächenaktivierungswirkung der Zinn- und/oder Indiumionen eine Steigerung der Menge an dem
auf der Oberfläche der Galvanisierschicht abgelagerten
Chromatfilm bedingt.
Ein Sn-Ionengehalt des Galvanisierbades von über 5000
ppm führt zur Ausfällung eines Teils der Zinnionen
liefernden Verbindung in dem Galvanisierbad. Trotz
einer Ablagerung von Zink verhindert die beeinträchtigte Haftung des Zinks an dem Stahlblech die Bildung einer Galvanisierschicht. Im Falle eines Sn-Ionengehalts unter 10 ppm läßt sich die Chromatisierbereitschaft des galvanisch verzinkten Stahlblechs
nicht verbessern.
liefernden Verbindung in dem Galvanisierbad. Trotz
einer Ablagerung von Zink verhindert die beeinträchtigte Haftung des Zinks an dem Stahlblech die Bildung einer Galvanisierschicht. Im Falle eines Sn-Ionengehalts unter 10 ppm läßt sich die Chromatisierbereitschaft des galvanisch verzinkten Stahlblechs
nicht verbessern.
Ein In-Ionengehalt des Galvanisierbades von über 3000 ppm beeinträchtigt zwar die Bildung des Galvanisierfilms
bzw. der Galvanisierschicht, die Haftung der
Galvanisierschicht auf dem Stahlblech und die Chromatisierbereitschaft des galvanisch verzinkten Stahlblechs nicht, er führt jedoch zur Bildung von Ablagerungen auf der Galvanisierelektrode, so daß sich der
Galvanisiervorgang nur sehr schwierig durchführen
läßt. Ein In-Ionengehalt des Galvanisierbades von
unter 10 ppm führt andererseits zu keiner Verbesserung der Chromatisierbereitschaft von galvanisch verzinkten Stahlblechen.
Galvanisierschicht auf dem Stahlblech und die Chromatisierbereitschaft des galvanisch verzinkten Stahlblechs nicht, er führt jedoch zur Bildung von Ablagerungen auf der Galvanisierelektrode, so daß sich der
Galvanisiervorgang nur sehr schwierig durchführen
läßt. Ein In-Ionengehalt des Galvanisierbades von
unter 10 ppm führt andererseits zu keiner Verbesserung der Chromatisierbereitschaft von galvanisch verzinkten Stahlblechen.
Bevorzugte Zinnlieferanten für das Galvanisierbad
sind wasserlösliche Verbindungen, wie Zinn(II)sulfat,
sind wasserlösliche Verbindungen, wie Zinn(II)sulfat,
-24-
0 9 8 4 0/1107
Zinn(IV)sulfat, Zinn(II)Chlorid und Zinn(IV)Chlorid.
Bevorzugte In-Lieferanten sind wasserlösliche Verbindungen,
wie Indiumsulfat und Indiumchlorid.
Die Bedingungen fiir die zweite galvanische Verzinkungsbehandlung
zur Bildung der zweiten Galvanisierschicht im
Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung können den geschilderten Bedingungen bei der ersten galvanischen
Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Galvanisierschicht entsprechen. So kann beispielsweise
ein galvanisch verzinktes Stahlblech mit der darauf befindlichen ersten Galvanisierschicht in einem sauren Galvanisierbad
mit mindestens einem der genannten Zusätze bei einer Badtemperatur von etwa 40° bis 600C und einer
Stromdichte von etwa 20 bis 60 A/dm zur Bildung der zweiten Galvanisierschicht auf der ersten Galvanisierschicht
einer zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung unterworfen werden.
Die Dicke der zweiten Galvanisierschicht im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung kann sehr gering
sein. Eine Dicke von mindestens 0,2 g/m Trägerfläche reicht bereits aus. Wenn die Dicke der zweiten Galvanisierschicht
0,2 g/m Trägerfläche unterschreitet, läßt sich die Chromatisierbereitschaft des galvanisch verzinkten
Stahlblechs nicht verbessern.
Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß im Falle, daß die Menge der abgelagerten zweiten Galvanisierschicht
unter 0,2 g/m Trägerfläche liegt, die zweite Galvanisierschicht die erste Galvanisierschicht nicht
-25-
609840/1107
vollständig bedecken kann. Selbst wenn sie dies könnte, ist jedoch ihre Menge zu gering, -um die erforderlichen
Chromatisierreaktionen sicherzustellen.
Bei dem ersten Verfahren gemäß der Erfindung kann folglich die Dicke der ersten Galvanisierschicht, d.h. der
aus reinem Zink bestehenden Galvanisierschicht, im Hinblick auf die erforderliche Dicke der Galvanisierschicht
für das (fertige) galvanisch verzinkte Stahlblech gewählt werden. Es muß lediglich darauf geachtet werden, daß die
Gesamtdicke der ersten und zweiten Galvanisierschicht der erforderlichen Galvanisierschichtdicke des verzinkten
Stahlblechs entspricht.
Die erste und zweite galvanische Verzinkungsbehandlung im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung werden
in der geschilderten Weise durchgeführt. Beim galvanischen Verzinken ist es üblich, ein Stahlblech nach und
nach durch mehrere in Reihe geschaltete Galvanisiertanks laufen zu lassen. Im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß
der Erfindung muß man folglich lediglich sämtliche Galvanisiertanks mit einem sauren Galvanisierbad einer für
ein reines Zinkgalvanisierbad üblichen chemischen Zusammensetzung, d.h. einem sauren Galvanisierbad der für die
erste Galvanisierungsbehandlung zur Bildung einer ersten Galvanisierschicht angegebenen chemischen Zusammensetzung,
füllen und die genannten Zusätze lediglich dem Bad im letzten Galvanisiertank zusetzen. Das erste
Verfahren gemäß der Erfindung ist folglich dem üblichen Verfahren, bei dem die Zusätze sämtlichen Galvanisierbädern
einverleibt werden, wirtschaftlich überlegen.
-26-
609840/1107
Bei der der ersten und zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung
nachgeschalteten Chromatisierbehandlung können übliche Bedingungen eingehalten werden. So kann beispielsweise
ein mit einer ersten und zweiten Galvanisierschicht versehenes galvanisch verzinktes Stahlblech
innerhalb von etwa 2 bis 8 see in einem etwa 5 bis 20 g/l CrO^ sowie geringe Mengen an Phosphorsäure und Schwefelsäure
als Zusätze enthaltenden Chromatisierbad einer Badtemperatur von etwa 35° bis 450C chromatisiert werden.
Als Ergebnis weiterer Untersuchungen hat es sich gezeigt, daß man eine der im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß
der Erfindung hergestellten ersten Galvanisierschicht, d.h.
der aus reinem Zink bestehenden Galvanisierschicht, hinsichtlich
der Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit überlegene erste Galvanisierschicht, d.h. ein chromatisiertes,
galvanisch verzinktes Stahlblech hervorragender Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit der Galvanisierschicht
und hervorragender Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms sowie mit einer zur Verhinderung des
Sekularabbaus der Tiefziehform- bzw. -bildsamkeit ausreichenden
Menge an abgelagertem Chromatfilm, herstellen
kann, wenn man das Stahlblech bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung in einem 50 bis 10000 ppm
Co enthaltenden sauren Zinkionen-Galvanisierbad behandelt. Hierbei bildet sich auf der Oberfläche des Stahlblechs
eine das Kobalt in Form seiner Oxide und/oder Hydroxide enthaltende erste Galvanisierschicht hervorragender
Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit. Dann
-27-
609840/1107
wird das in der geschilderten Weise galvanisch verzinkte Stahlblech in entsprechender Weise wie beim ersten Verfahren
gemäß der Erfindimg einer zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung und einer Chromatisierbehandlung
unterworfen. Dieses gesamte Verfahren wird als "zweites Verfahren gemäß der Erfindung" bezeichnet.
Die im Rahmen des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung erzeugte erste bzw. untere, auf Zink basierende und Kobalt
in Form seiner Oxide und/oder Hydroxide enthaltende und eine hervorragende Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit
aufweisende Galvanisierschicht ist von den sonstigen Zusätzen unbeeinflußt und folglich der im Rahmen des
ersten Verfahrens gemäß der Erfindung erzeugten ersten Galvanisierschicht, d.h. der aus reinem Zink bestehenden
Galvanisierschicht, hinsichtlich der Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit überlegen. Da die im Rahmen
des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung aufgebrachte zweite oder obere Galvanisierschicht dieselbe
chemische Zusammensetzung aufweist wie die im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung erzeugte zweite
oder obere Galvanisierschicht, ist eine entsprechend gute Chromatisierbereitschaft wie beim ersten Verfahren
gemäß der Erfindung gewährleistet. Im Rahmen des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung wird es folglich möglich,
ein chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech
der angegebenen guten Eigenschaften herzustellen.
Bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Galvanisierschicht im Rahmen des
zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung wird ein durch
-28-
RO 9 ß 4 Π/1107
Zusatz von 50 bis 10000 ppm Co zu einem sauren Galvanisierbad derselben chemischen Zusammensetzung, wie es im
Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung
der ersten Galvanisierschicht verwendet wurde,
zubereitetes Galvanisierbad verwendet.
Die folgenden Ausführungen erläutern die durch den Kobaltzusatz erzielbaren Wirkungen und die Gründe, warum
die Menge an dem zugesetzten Kobalt innerhalb des angeführten Bereichs liegen muß.
Das in der Galvanisierschicht eines galvanisch verzinkten
Stahlblechs enthaltene Co liegt vermutlich in Oxid- und/ oder Hydroxidform vor, passiviert die Oberfläche der
Galvanisierschicht und inhibiert folglich das Inlösunggehen
von Zn und verbessert dadurch die Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit der Galvanisierschicht.
Zwei Stahlbleche wurden versuchsweise galvanisch verzinkt. Das eine Stahlblech wurde in einem üblichen sauren Galvanisierbad
mit Zinksulfat, Ammoniumchlorid und einem pH-Puffer galvanisch verzinkt. Das andere Stahlblech wurde
in einem anderen sauren Galvanisierbad, das neben den genannten Bestandteilen Kobaltsulfat (CoSO^) enthielt,
galvanisch verzinkt. Die galvanische Verzinkung erfolgte
2 2
bei einer Stromdichte von 45 A/dm derart, daß pro m Trägerfläche 20 g Zink abgelagert wurden. Dann wurden
die galvanisch verzinkten Stahlbleche durch Eintauchen in eine handelsübliche Chromatisierlösung vom Reaktivtyp
chromatisiert. Eine Messung des natürlichen elektri-
-29-
6098AO/1107
sehen Potentials der chromatisierten, galvanisch verzinkten
Stahlbleche zeigte, daß das chromatisierte, in dem kobalthaltigen Galvanisierbad galvanisch verzinkte Stahlblech
ein weit geringeres natürliches elektrisches Potential besaß, d.h. edler war, als das in dem kobaltfreien
Galvanisierbad galvanisch verzinkte Stahlblech. Dies zeigt, daß der Zusatz von Kobalt (zu dem Galvanisierbad)
die erzeugte Galvanisierschicht inaktiviert, d.h.
edel macht. Die Menge an dem abgelagertem Chromat bei dem chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblech mit
der kobalthaltigen Galvanisierschicht betrug, gemessen durch Röntgenstrahlenfluoreszenzanalyse, nur etwa ein
Fünftel der Menge an abgelagertem Chromat in dem chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblech mit einer
kobaltfreien Galvanisierschicht. Dies zeigt, daß ein galvanisch verzinktes Stahlblech mit einer kobalthaltigen
Galvanisierschicht eine geringere Chromatisierbereitschaft
aufweist.
Die vorherigen Ausführungen zeigen, daß Co die Blankoder
Nacktkorrosionsbeständigkeit eines galvanisch verzinkten Stahlblechs durch Passivieren der Galvanisierschicht
sehr günstig zu verbessern vermag, es beeinträchtigt jedoch in hohem Maße die Chromatisierbereitschaft
der Galvanisierschicht. Bei dem zweiten Verfahren gemäß der Erfindung soll somit lediglich die erste
oder untere Galvanisierschicht kobalthaltig sein, um
die Vorteile des Kobalts hinsichtlich der Verbesserung der Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit weitestgehend
auszunutzen.
-30-
609840/1 107
Wenn jedoch ein Galvanisierbad zu viel Co enthält, kommt es nicht nur zu einem ungleichmäßigen Inlösunggehen der
Zinkelektrode, sondern auch zu einer Ausfällung zahlreicher Oxide in der gebildeten Galvanisierschicht, wodurch
die Galvanisierschicht geschwärzt und die Qualität des Endprodukts beeinträchtigt werden. Somit beeinträchtigt
also ein Co-Gehalt eines Galvanisierbades von über 10000
ppm die Chromatisierbereitschaft und das Aussehen eines galvanisch verzinkten Stahlblechs. Gleichzeitig läßt sich
mit derart hohen Gehalten an Co auch keine weitere Verbesserung der Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit
der Galvanisierschicht erreichen. Es ist folglich erforderlich, den Co-Gehalt auf höchstens 10000 ppm zu begrenzen.
Bei einem Co-Gehalt von unter 50 ppm ist es andererseits unmöglich, die gewünschte Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit
der Galvanisierschicht zu gewährleisten.
Als Kobaltlieferant wird erfindungsgemäß eine wasserlösliche Verbindung, wie Kobaltsulfat, Kobaltchlorid oder
Kobaltacetat, verwendet.
Bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Galvanisierschicht, d.h. der kobalthaltigen
Galvanisierschicht, im Rahmen des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung können dieselben Bedingungen
eingehalten werden wie bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Galvanisierschicht,
d.h. der aus reinem Zink bestehenden Galvanisierschicht, im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß
der Erfindung.
-31-
609840/1107
- .51 -
Die zweite galvanische Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung
der zweiten Galvanisierschicht auf der ersten, d.h. kobalthaltigen Galvanisierschicht, die Dicke der zweiten
Galvanisierschicht und die der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung
nachgeschaltete Chromatisierbehandlung
des galvanisch verzinkten Stahlblechs entsprechen der
zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der zweiten Galvanisierschicht auf der ersten, d.h. aus reinem Zink bestehenden Galvanisierschicht, der Dicke der zweiten Galvanisierschicht und der der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung nachgeschalteten Chromatisierbehandlung im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß
der Erfindung.
zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der zweiten Galvanisierschicht auf der ersten, d.h. aus reinem Zink bestehenden Galvanisierschicht, der Dicke der zweiten Galvanisierschicht und der der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung nachgeschalteten Chromatisierbehandlung im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß
der Erfindung.
Weitere Untersuchungen haben gezeigt, daß man die Blankbzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit der ersten Galvanisierschicht
gegenüber der Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit der aus reinem Zink bestehenden oder kobalthaltigen
Galvanisierschicht, wie sie im Rahmen des ersten oder
zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung erhalten werden
können, noch weiter verbessern kann, d.h. daß man ein
chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech hervorragender Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit der Galvanisierschicht und Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms sowie mit einer zur Verhinderung des Sekularabbaus der Tiefziehform- oder -bildsamkeit ausreichenden
Menge an abgelagertem Chromatfilm herstellen kann, wenn
man das Stahlblech zur Ausbildung einer Co, Cr und/oder
Zr (Co ist unbedingt erforderlich) in Oxid- und/oder
Hydroxidform enthaltenden ersten Galvanisierschicht hervorragender Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit in
können, noch weiter verbessern kann, d.h. daß man ein
chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech hervorragender Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit der Galvanisierschicht und Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms sowie mit einer zur Verhinderung des Sekularabbaus der Tiefziehform- oder -bildsamkeit ausreichenden
Menge an abgelagertem Chromatfilm herstellen kann, wenn
man das Stahlblech zur Ausbildung einer Co, Cr und/oder
Zr (Co ist unbedingt erforderlich) in Oxid- und/oder
Hydroxidform enthaltenden ersten Galvanisierschicht hervorragender Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit in
-32-
609840/1107
einem sauren Zinkionen-Galvanisierbad mit 50 bis 10000 ppm Co und mindestens einem der folgenden Zusätze:
■7.
b) Cr J+ 50 bis 700 ppm
c) Cr + 50 bis 500 ppm
d) Cr3+ und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit höch
stens 500 ppm Cr und
e) Zr-Ionen 10 bis 2500 ppm
galvanisch verzinkt und das erhaltene galvanisch verzinkte Stahlblech in entsprechender Weise wie beim ersten
Verfahren gemäß der Erfindung einer zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung und einer Chromatisierbehandlung
unterwirft. Dieses Verfahren wird als "drittes Verfahren gemäß der Erfindung" bezeichnet.
Die im Rahmen des dritten Verfahrens gemäß der Erfindung erzeugte erste bzw. untere, auf Zink basierende und
(zwingend) Co sowie Cr und/oder Zr in Oxid- und/oder Hydroxidform enthaltende Galvanisierschicht ist hinsichtlich
der"Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit der aus reinem Zink bestehenden oder kobalthaltigen ersten
Galvanisierschicht, wie sie im Rahmen des ersten oder zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung erzeugt werden,
überlegen. Da ferner die zweite bzw. obere Galvanisierschicht dieselbe chemische Zusammensetzung aufweist
wie die im Rahmen des ersten oder zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung erzeugte zweite Galvanisierschicht,
ist die hervorragende Chromatisierbereitschaft gewährleistet. Nach dem dritten Verfahren gemäß der Erfindung
läßt sich somit ein chromatisiertes, galvanisch
-33-
609840/1 107
verzinktes Stahlblech der angegebenen günstigen Eigenschaften herstellen.
Bei der ersten galvanischen VerZinkungsbehandlung zur Ausbildung
der ersten Galvanisierschicht im Rahmen des dritten
Verfahrens gemäß der Erfindung wird ein saures Galvanisierbad verwendet, das durch Zusatz von 50 bis 10000 ppm
Co und mindestens einen der folgenden Bestandteile:
a) Cr3+ 50 bis 700 ppm
b) Cr6+ 50 bis 500 ppm
c) Cr3+ und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit höch
stens 500 ppm Cr + und
d) Zr-Ionen 10 bis 2500 ppm
zu einem sauren Galvanisierbad der bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten
Galvanisierschicht im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung eingehaltenen chemischen Zusammensetzung
zubereitet wurde.
Die folgenden Ausführungen erläutern die durch die genannten
Zusätze zu einem sauren Galvanisierbad für die erste galvanische Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung
der ersten Galvanisierschicht im Rahmen des dritten
+)
Verfahrens gemäß der Erfindung sowie die Gründe, warum die Mengen an den genannten Zusätzen auf die angegebenen Bereiche beschränkt werden müssen.
Verfahrens gemäß der Erfindung sowie die Gründe, warum die Mengen an den genannten Zusätzen auf die angegebenen Bereiche beschränkt werden müssen.
1. Die Wirkungen des Co-Zusatzes und die Gründe, warum dessen Menge auf den angegebenen Bereich zu begren-
-34- +) erzielbaren Wirkungen
609840/1107
zen ist, sind dieselben, wie sie in allen Einzelheiten im Zusammenhang mit dem sauren Galvanisierbad für die
erste galvanische Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Galvanisierschicht im Rahmen des zweiten
Verfahrens gemäß der Erfindung beschrieben wurden.
2. Cr3+- und Cr6+-Ionen:
In der Galvanisierschicht eines in einem sauren Galvanisierbad
mit Cr-^+- und/oder Cr +-Ionen galvanisch
verzinkten Stahlblechs sind Cr und/oder Cr + in
die Galvanisierschicht in Oxid- und/oder Hydroxidform chemisch absorbiert und zeigen darin dieselben
Wirkungen wie bei einer chemischen Behandlung der Galvanisierschicht. Der Cr-Zusatz ermöglicht folglich eine
Verbesserung der Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit der Galvanisierschicht. Darüber hinaus führt die
Koexistenz von Cr und Co in der Galvanisierschicht zu
einer weiteren Verbesserung der Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit der GaIvanisierschicht.
Ein Cr^+-Gehalt von über 700 ppm in dem Galvanisierbad
ist unzweckmäßig, da hierbei ein Teil der überschüssigen Chromverbindung in dem Galvanisierbad nicht
mehr in Lösung geht. Weiterhin beeinträchtigt auch ein Cr -Gehalt von über 500 ppm in dem Galvanisierbad
die Haftung von Zink auf dem Stahlblech und führt zu Unregelmäßigkeiten in der Galvanisierschicht (Beeinträchtigung
des Aussehens des galvanisch verzink
ten Stahlblechs). Darüber hinaus inhibiert ein sehr großer Cr -GefcaLt in dem Galvanisierbad die Bildung
eines GaIvanisierfilms.
-35-609840/1107
Andererseits werden durch einen Cr- und/oder Cr-Gehalt (des Galvanisierbades) von unter 50 ppm zwar
die Bildung des Galvanisierfilms bzw. der Galvanisierschicht, die Haftung des Galvanisierfilms bzw.
der Galvanisierschicht auf einem Stahlblech und das Aussehen des galvanisch verzinkten Stahlblechs nicht
beeinträchtigt, die Chromatisierbereitschaft des galvanisch verzinkten Stahlblechs wird hierbei aber auch
nicht verbessert.
Als Lieferant für Cr -Ionen kann erfindungsgemäß einem
Galvanisierbad eine wasserlösliche Chromverbindung, wie Chromsulfat, Chromnitrat oder Chromammoniumsulfat, zugesetzt
werden. Als Lieferant für Cr -Ionen dienen ebenfalls wasserlösliche Verbindungen, wie Bichromsäure
oder Chromsäure oder deren Alkali- oder Ammoniumsalze. Da Cr -Ionen liefernde Verbindungen in
einem Galvanisierbad nicht ohne weiteres in Lösung gehen, ist es ratsam, die betreffende Verbindung zunächs't
in heißem Wasser zu lösen und zum leichteren Inlösungbringen der Cr^+-Ionen in dem Galvanisierbad das Galvanisierbad
mit der zubereiteten heißen wäßrigen Lösung zu versetzen.
3. Zr-Ionen:
Wie im Falle von Cr führt auch die Koexistenz von Zr und Co in einer Galvanisierschicht zu einer Verbesserung
der Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit eines galvanisch verzinkten Stahlblechs.
-36-
609840/1107
Ein Zr-Ionengehalt eines Galvanisierbades von über
2500 ppm ist unzweckmäßig, da sich sonst Niederschläge in dem Galvanisierbad bilden können. Wenn der Zr-Ionengehalt
unter 10 ppm liegt, lassen sich andererseits weder die Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit
der Galvanisierschicht noch die Chromatisierbereitschaft des galvanisch verzinkten Stahlblechs merklich
verbessern.
Als Lieferant für die Zr-Ionen kann einem Galvanisierbad
zweckmäßigerweise eine wasserlösliche Zirkoniumverbindung, z.B. Zirkoniumsulfat oder Zirkoniumchlorid,
zugesetzt werden.
Bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Galvanisierschicht im Rahmen des dritten
Verfahrens gemäß der Erfindung können dieselben Bedingungen eingehalten werden wie bei der ersten galvanischen
Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Galvanisierschicht im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß
der Erfindung.
Die zweite galvanische Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der zweiten Galvanisierschicht auf der ersten Galvanisierschicht,
die Dicke der zweiten Galvanisierschicht und die der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung
nachgeschaltete Chromatisierbehandlung im Rahmen des dritten Verfahrens gemäß der Erfindung entsprechen
der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der zweiten Galvanisierschicht auf der
ersten Galvanisierschicht, der Dicke der zweiten Galva-
-37-
609840/1107
nisierschicht und der der zweiten galvanischen Verzinkung
sb ehandlung naiigeschalteten Chromatisierbehandlung im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung.
Die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Beispiele 1 bis 4 (für das erste Verfahren gemäß der Erfindung) und Vergleichsbeispiele 1 bis 4
Ein Stahlblech wurde zur Ausbildung einer ersten Galvanisierschicht
auf der Blechoberfläche in einem sauren Galvanisierbad der folgenden Zusammensetzung:
./7H2O 440 g/l
ZnCl2 90 g/l
NH4Cl 12 g/l
(CH2COONa)2-6H2O 12 g/l
eines pH-Werts von 4,0 bei einer Badtemperatur von 50°C und einer Kathodenstromdichte von 45 A/dm galvanisch
verzinkt. Dann wurde das mit der ersten Galvanisierschicht versehene galvanisch verzinkte Stahlblech in
einem durch Zusatz von Cr^+, Cr , Sn und/oder In in
den in der folgenden Tabelle I angegebenen Mengen zu einem sauren Galvanisierbad der angegebenen Zusammensetzung
unter den angegebenen Bedingungen zur Ausbildung einer zweiten Galvanisierschicht auf der ersten
Galvanisierschicht einer zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung unterworfen.
-38- +) modifizierten Galvanisierbad
609840/1 107
Bei den Vergleichsbeispielen 1 bis 4 wurde das Stahlblech ohne Durchführung der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung
in einem sauren Galvanisierbad der angegebenen Zusammensetzung mit den in der folgenden
Tabelle I angegebenen Mengen an zugesetztem Co, Sn und/ oder In unter den angegebenen Bedingungen zur Bildung
einer einzigen Galvanisierschicht auf der Blechoberfläche lediglich einer einzigen galvanischen Verzinkungsbehandlung
unterworfen.
Dann wurden die Werte für die Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit
der verschiedenen galvanisch verzinkten Stahlbleche ermittelt.
Schließlich wurden die verschiedenen galvanisch verzinkten Stahlbleche unter folgenden Bedingungen einer Chromatisierbehandlung
unterworfen:
Bedingungen bei der Chromatisierbehandlung:
Chemikalien von der Firma Nihon Parkerizing
Co., Ltd. hergestellte Lösung freie Säure (*F.A.) 5,5 Punkte
Badtemperatur 40° bis 5O0C Behandlungsdauer 4 see
* Die Angabe 1F.A.-Punkte"steht für die Konzentration
an freier Säure, ermittelt durch die Menge an NaOH-Verbrauch in ml bei Verwendung von Bromkresolgrün
als Indikator und Titrieren von 5 ml Chromatisierlösung mit 0,In-NaOH.
-39-
609 8 40/1107
Schließlich wurden die Mengen an abgelagertem Chromatfilm und die Rostbeständigkeit der verschiedenen chromatisierten,
galvanisch verzinkten Stahlbleche ermittelt.
Die Ergebnisse dieser Messungen sind ebenfalls in Tabelle I angegeben.
Die Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit der Galvanisierschicht
wurde aus dem Auftreten von rotem Rost auf dem galvanisch verzinkten Stahlblech nach 36-stündiger
Durchführung des Salzsprühtests entsprechend dem japanischen Industriestandard JIS Z2371 ermittelt. Die Rostbeständigkeit
eines chromatisierten, "galvanisch verzinkten Stahlblechs wurde aus dem Auftreten von Zinkrost
nach 72 h und dem Auftreten von rotem Rost nach 288 h bei dem genannten Salzsprühtest ermittelt.
In Tabelle I bedeuten die Angaben "o" ausgezeichnet, "x"
akzeptabel und "xx" unzureichend.
-40-
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(35 O |
H | H | 1 | Zusatz zu dem | Tabelle I | Zusatz zu dem | Blank- oder | XX | Chromatisiertes | , galvanisch verzinktes | O | Beständig | 0 |
9841 | •H Pn |
Q) •Η Q1 |
2 | sauren Galvani | sauren Galvani | Nacktkorro | XX | Stahlblech | O | keit gegen | O | ||
CO •H |
CQ •Η |
3 | sierbad für die | sierbad zur Bil | sionsbestän | O | Menge an ab | Beständig | O | roten Rost | O | ||
k | CD pq |
Φ ,Ω |
4 | Bildung der er | dung der zweiten | digkeit der | gelagertem | keit gegen | nach 288 h | ||||
sten Galvani | Galvanisier | Galvanisier | Chromatfilm | Zinkrost | O | - | O | ||||||
CD | I | 1 | sierschicht in | schicht in ppm | schicht nach | in mg/m2 Trä | nach 72 h | ||||||
-J | I ra |
ppm | 36 h | gerfläche | ■. - | ||||||||
O | - | Sn 500 | O | 110 | XX | X | |||||||
•H ω |
2 | - | In 1000 | O | 95 | O | O | ||||||
W) | 3 | _ | Cr3+ 500 | O | 105 | O | O | ||||||
!> | 4 | - | Cr6+ 100 | XX | XX | ||||||||
Sn 500 | O | 110 | |||||||||||
ohne zweite gal | |||||||||||||
vanische Ver- | |||||||||||||
zinkungsbehandlung χ | 15 | ||||||||||||
Sn 500 | ti | 116 | |||||||||||
In 1000 | It | 90 | |||||||||||
Co 10000 | Il | 8 | |||||||||||
Die Ergebnisse der Tabelle I zeigen, daß sämf!ehe erfindungsgemäß
hergestellte galvanisch verzinkte Stahlbleche der Beispiele 1 bis 4 eine doppelte Galvanisierschicht
einer Gesamtdicke von 18 g/m Trägerfläche aus einer ersten bzw. unteren Galvanisierschicht einer Dicke
von 17 g/m Trägerfläche und einer zweiten bzw. oberen
Galvanisierschicht einer Dicke von 1 g/m Trägerfläche aufweisen. Die gemäß den außerhalb des ersten Verfahrens
gemäß der Erfindung liegenden Vergleichsbeispielen 1 bis 4 hergestellten galvanisch verzinkten Stahlbleche
besitzen dagegen nur eine einzige Galvanisierschicht
einer Dicke von 18 g/m entsprechend der Gesamtdicke der erfindungsgemäß erzeugten beiden Galvanisierschichten.
Tabelle I zeigt, daß das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 1 mit einer einzigen, aus reinem
Zink bestehenden Galvanisierschicht und das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 4 mit einer
einzigen, kobalthaltigen Galvanisierschicht (nur) eine sehr geringe Menge an abgelagertem Chromatfilm enthalten
und gegen Zinkrost nach dem Chromatisieren wenig
beständig sind. Das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 2 mit einer einzigen, zinnhaltigen
Galvanisierschicht und das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 3 mit einer einzigen, indiumhaltigen
Galvanisierschicht zeigen eine unzureichende Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit.
Bei den außerhalb des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung liegenden Vergleichsbeispielen 1 bis 4, bei
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denen im Rahmen einer einzigen galvanischen Verzinkungsbehandlung
lediglich eine einzige Galvanisierschicht erzeugt wird, ist es unmöglich, ein chromatisiertes, galvanisch
verzinktes Stahlblech herzustellen, das sämtlichen Anforderungen hinsichtlich Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit
der Galvanisierschicht, der Menge an abgelagertem Chromatfilm und der Korrosionsbeständigkeit
nach dem Chromatisieren, genügt;
Im Gegensatz dazu besitzen die erfindungsgemäß entsprechend den Beispielen 1 bis 4 hergestellten chromatisierten,
galvanisch verzinkten Stahlbleche mit einer ersten bzw. unteren Galvanisierschicht hervorragender Blankbzw.
Nacktkorrosionsbeständigkeit und einer zweiten bzw. oberen Galvanisierschicht hervorragender Chromatisierbereitschaft
sämtliche der genannten Eigenschaften.
Beispiele 5 bis 9 (für das zweite Verfahren gemäß der Erfindung) und Vergleichsbeispiele 5 bis 9
Ein Stahlblech wurde im Rahmen einer ersten galvanischen Verzxnkungsbehandlung zur Ausbildung einer ersten Galvanisierschicht
auf der Blechoberfläche in einem Galvanisierbad, das durch Zusatz der in Tabelle II angegebenen
Co-Mengen zu einem sauren Galvanisierbad der bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Zusammensetzung unter den
bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Bedingungen erhalten wurde, galvanisch verzinkt. Dann wurde das galvanisch
verzinkte Stahlblech mit der darauf befindlichen ersten Galvanisierschicht im Rahmen einer zweiten galvanischen
Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung einer zweiten GaI-
-43-
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vanisierschicht auf der ersten Galvanisierschxcht in
einem sauren Galvanisierbad, das durch Zusatz der in Tabelle II angegebenen Mengen an Cr , Cr+, Sn und/
oder In zu einem sauren Galvanisierbad der bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Zusammensetzung unter den bei
Beispielen 1 bis 4 angegebenen Bedingungen erhalten wurde, galvanisch verzinkt. Bei den Vergleichsbeispielen
8 und 9 wurde das Stahlblech ohne Durchführung der geschilderten zweiten' galvanischen Verzinkungsbehandlung
zur Ausbildung einer einzigen Galvanisierschicht auf der Blechoberfläche lediglich einer einzigen galvanischen
Verzinkungsbehandlung in einem sauren Galvanisierbad der bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Zusammensetzung,
dem die in Tabelle II angegebenen Mengen an Co oder Cr + zugesetzt worden waren, unter den bei Beispielen
1 bis 4 angegebenen Bedingungen unterworfen.
Dann wurde die Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit der verschiedenen galvanisch verzinkten Stahlbleche
bestimmt. .
Hierauf wurden die galvanisch verzinkten Stahlbleche unter den bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Bedingungen
chromatisiert, worauf die Menge an abgelagertem Chromatfilm
und die Rostbeständigkeit der chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlbleche ermittelt wurden.
Die Ergebnisse dieser Messungen sind in Tabelle IT enthalten. Bezüglich der Meßverfahren und der Art der Ergebnisdarstellung
vergleiche Beispiele 1 bis 4.
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Zusatz zu dem sauren Galvani sierbad für die Bildung der ersten
Galvanisierschicht in ppm
Zusatz zu dem sauren Galvanisierbad zur Bildung der zweiten Galvanisierschicht
in ppm
Blank- oder Nacktkorrosionsbestän digkeit der Galvanisierschicht nach
36 h
Chromatisiertes, galvanisch verzinktes
Stahlblech
Menge an ab- Beständig- Beständiggelagertem keit gegen
Chromatfilm Zinkrost
in mg/m^ Trä- nach 72 h
gerfläche
Chromatfilm Zinkrost
in mg/m^ Trä- nach 72 h
gerfläche
keit gegen rotem Rost nach 288 h
•Η
Pi CQ •Η
Φ
Φ •Η Pi
CQ •Η
Φ
•3
Λ
υ
•Η
H bO Ph
ff
5 Co
6 Co
7 Co
8 Co
9 Co
5 Co
6 Co
7 Co
8 Co
8000 | In |
8000 | Cr |
3000 | Cr |
Sn | |
3000 | Sn |
5000 | Cr |
5000 | In |
Sn | |
10 | Cr |
Sn | |
5000 | |
5000 | oh |
6+ 6+
3+
6+
1000
200
100
300
800
300
100 300
.6+
ohne zweite galvanische Verzinkungsbehandlung
ο ο
ο ο ο
300
XX O
O XX
147
140
140
185
160
153
160
153
60
180
55
55
10
150
150
ο
ο
O
O
O
O
X
XX
O
O O O
X O
X O
K) CJ)
cn ■-J
Wie aus Tabelle II hervorgeht, besitzen die nach dem zweiten Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten, galvanisch
verzinkten Stahlbleche der Beispiele 5 bis 9 und die außerhalb des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung
liegenden galvanisch verzinkten Stahlbleche der Vergleichsbeispiele 5 bis 7 eine doppelte Galvanisierschicht
mit einer Gesamtdicke von 18 g/m aus einer ersten bzw. unteren Galvanisierschicht einer Dicke von 17 g/m und
einer zweiten bzw. oberen Galvanisierschicht einer Dicke von 1 g/m . Die außerhalb des zweiten Verfahrens gemäß
der Erfindung hergestellten galvanisch verzinkten Stahlbleche der Vergleichsbeispiele 8 und 9 besitzen dagegen
nur eine einzige Galvanisierschicht einer Dicke von
18 g/m entsprec nisierschichten.
18 g/m entsprechend der Gesamtdicke der beiden GaIva-
Tabelle IE zeigt, daß das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 8 mit einer einzigen, kobalthaltigen
Galvanisierschicht infolge Anwesenheit des zugesetzten Co eine gute Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit,
jedoch wegen der sehr geringen Menge an dem abgelagerten Chromatfilm nur eine geringe Beständigkeit
gegen Zinkrost und ebenfalls nur eine geringe Beständigkeit gegen roten Rost nach der Chromatisierbehandlung
aufweist. Das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 9 mit einer einzigen, Cr -haltigen
Galvanisierschicht besitzt zwar eine gute Beständigkeit gegen Zinkrost und roten Rost nach der Chromatisierbehandlung,
jedoch eine niedrige Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit der Galvanisierschicht. Die galvanisch
verzinkten Stahlbleche der Vergleichsbeispiele 5
-46-
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bis 7 besitzen, wie die im Rahmen des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung hergestellten, galvanisch verzinkten
Stahlbleche der Beispiele 5 bis 9, eine doppelte Galvanisierschicht aus der ersten bzw. unteren und der
zweiten bzw. oberen GaIvanisierschicht. Bei Vergleichsbeispiel 5 liegt zwar der Co-Gehalt des sauren Galvanisierbades
zur Ausbildung der ersten Galvanisierschicht innerhalb des im Rahmen des zweiten Verfahrens gemäß der
Erfindung einzuhaltenden Bereichs, die Gehalte des sauren Galvanisierbades zur Ausbildung der zweiten Galvanisierschicht
an In- und Sn-Ionen ist jedoch zu gering und liegt außerhalb des im Rahmen des zweiten Verfahrens
gemäß der Erfindung einzuhaltenden Bereichs. Das hierbei erhaltene galvanisch verzinkte Stahlblech besitzt
folglich eine gute Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit der Galvanisierschicht und eine gute Beständigkeit
gegen roten Rost nach der Chromatisierbehandlung, es
weist jedoch nur eine relativ geringe Menge an abgelagertem Chromatfilm auf. Ferner ist auch noch die Beständigkeit
gegen Zinkrost nach der Chromatisierbehandlung problematisch. Bei Vergleichsbeispiel 6, bei
welchem die Gehalte an Cr + und Sn in dem sauren Galvanisierbad
zur Ausbildung der zweiten Galvanisierschicht innerhalb des im Rahmen des zweiten Verfahrens
gemäß der Erfindung einzuhaltenden Bereichs liegen, der Co-Gehalt in dem sauren Galvanisierbad zur Ausbildung
der ersten Galvanisierschicht jedoch zu gering ist und außerhalb des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung
liegt, ist die Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit der Galvanisierschicht sehr gering und ferner die Beständigkeit
gegen roten Rost nach der Chromatisierbe-
-47-
609840/1107
händlung problematisch. Die einzige zufriedenstellende
Eigenschaft des chramatisierten, galvanisch verzinkten
Stahlblechs des Vergleichsbeispiels 6 ist seine Beständigkeit gegen Zinkrost nach der Chromatisierbehandlung.
Bei Vergleichsbeispiel 7, bei dem der Co-Gehalt in dem
sauren Galvanisierbad zur Ausbildung der ersten Galvanisierschicht innerhalb des beim zweiten Verfahren gemäß
der Erfindung einzuhaltenden Bereichs liegt, bei dem jedoch das saure Galvanisierbad zur Ausbildung der zweiten
Galvanisierschicht keinen Zusatz enthält, erhält man wie bei Vergleichsbeispiel 5 ein galvanisch verzinktes Stahlblech
zufriedenstellender Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit der Galvanisierschicht und guter Beständigkeit
gegen roten Rost nach der Chromatisierbehandlung, es weist jedoch lediglich eine relativ geringe Menge an
abgelagertem Chromatfilm auf und ist hinsichtlich der Beständigkeit gegen Zinkrost nach der Chromatisierbehandlung
problematisch.
Wie bereits erwähnt, ermöglichen es die außerhalb des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung liegenden Vergleichsbeispiele
5 bis 9 nicht, ein chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech herzustellen, das sämtlichen
Anforderungen hinsichtlich Blank- bzw. Nackfcorrosionsbeständigkeit
der Galvanisierschicht, der Menge an abgelagertem Chromatfilm und der Korrosionsbeständigkeit
nach der Chromatisierbehandlung genügt.
Im Gegensatz dazu zeigen im Rahmen des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung hergestellte, chromatisierte, galvanisch
verzinkte Stahlbleche der Beispiele 5 bis 9 mit
-48-
609840/1 107
einer ersten bzw. unteren Galvanisierschicht hervorragender Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit und einer
zweiten bzw. oberen Galvanisierschicht hervorragender Chromatisierbereitschaft sämtliche der in Tabelle II
aufgeführten wünschenswerten Eigenschaften.
Beispiele 10 bis 14 (für das dritte Verfahren gemäß der
Erfindung) und Vergleichsbeispiele 10 bis 15
Ein Stahlblech wurde zur Ausbildung einer ersten Galvanisierschicht
auf der Blechoberfläche im Rahmen einer ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung in einem Galvanisierbad,
das durch Zusatz von Co sowie Cr^+, Cr + und/
oder Zr in den in Tabelle III angegebenen Mengen zu einem sauren Galvanisierbad der bei Beispielen 1 bis 4
angegebenen Zusammensetzung unter den bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Bedingungen zubereitet wurde, galvanisch
verzinkt. Dann wurde das mit der ersten Galvanisierschicht versehene galvanisch verzinkte Stahlblech
zur Ausbildung einer zweiten Galvanisierschicht auf der
ersten Galvanisierschicht in einem Galvanisierbad, das
durch Zusatz von Cr , Cr , Sn und/oder In in den in Tabelle III angegebenen Mengen zu einem sauren Galvanisierbad
der bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Zusammensetzung unter den bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen
Bedingungen zubereitet wurde, einer zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung unterworfen. Bei den Vergleichsbeispielen
10 bis 14 wurde das Stahlblech ohne Durchführung der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung
zur Ausbildung einer einzigen Galvanisierschicht auf der Blechoberfläche lediglich im Rahmen einer einzi-
609840/1107
gen galvanischen Verzinkungsbehandlung in einem sauren
Galvanisierbad der bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Zusammensetztang, den die in Tabelle III angegebenen Elemente
in den ebenfalls angegebenen Mengen zugesetzt wurden, unter den bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Bedingungen galvanisch verzinkt.
Dann wurde die Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit der verschiedenen galvanisch verzinkten Stahlbleche ermittelt.
Hierauf wurden die galvanisch verzinkten Stahlbleche unter den bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Bedingungen
chromatisiert.
Schließlich wurden die Menge an abgelagertem Chromatfilm und die Rostbeständigkeit der erhaltenen chromatisierten,
galvanisch verzinkten Stahlbleche ermittelt.
Die Ergebnisse dieser Messungen sind in Tabelle III zusammengestellt.
Bezüglich Meßverfahren und Art der Darstellung der Meßergebnisse vergleiche Beispiele 1 bis 4.
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- 50 | mm | Co | 5000 | - | Tabelle III | O | Chromatisiertes, galvanisch Stahlblech Menge an ab- Beständig gelagertem keit gegen Chromatfilm Zinkrost in mg/m^ Trä- nach 72 h gerfläche |
O | verzinktes Beständig keit gegen roten Rost nach 288 h |
W, | ro | |
Zusatz zu dem sauren Galvani sierbad für die Bildung der er sten Galvani sierschicht in ppm |
Co | 100 | Zusatz zu dem sauren Galvani sierbad zur Bil dung der zweiten Galvanisier schicht in ppm |
Blank- oder Nacktkorro sionsbestän digkeit der Galvanisier schicht nach 36 h |
O | |||||||
10 | Co | Zr | 5000 | O | 130 | O | O | ro | ||||
Cr6+ | Sn | 100 | Cr3+ 500 | O | XX | CD | ||||||
11 | Co | In | 5000 | XX | 155 | O | O | |||||
Cr6+ | Cr6+ | 100 | Sn 500 | O | X | -51- | ||||||
12 | Co | 5000 | 160 | O | O | |||||||
Cr6+ | 100 | In 1000 | O | |||||||||
13 | Co | 5000 | Cr6+ 100 | 190 | O | O | ||||||
Cr6+ | 2000 | Sn 500 | O | XX | ||||||||
14 | Co | Crb+ 100 | 180 | XX | O | |||||||
Zr | 5000 | Sn 500 | O | 51 | X | |||||||
10 | 5000 | ohne zweite galva nische Verzinkungs- behandlung χ |
9 | X | X | |||||||
11 | 2000 | Il | O | |||||||||
12 | 5000 | 17 | O | O | ||||||||
1000 | Il | 162 | XX | O | ||||||||
13 | 100 | Il | 150 | O | ||||||||
14 | It | 20 | XX | |||||||||
15 | Co^. 5000 Cr6+ 100 |
|||||||||||
Wie aus Tabelle III hervorgeht, besitzen die nach dem dritten Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten,
galvanisch verzinkten Stahlbleche der Beispiele 10 bis 14 und das außerhalb des dritten Verfahrens gemäß der
Erfindung hergestellte, galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 15 eine doppelte Galvanisier-
schicht einer Gesamtdicke von 18 g/m aus einer ersten
bzw. unteren Galvanisierschicht einer Dicke von 17 g/m
und einer zweiten bzw. oberen Galvanisierschicht einer Dicke von 1 g/m Trägerfläche. Die außerhalb des dritten
Verfahrens gemäß der Erfindung hergestellten, galvanisch verzinkten Stahlbleche der Vergleichsbeispiele
bis 14 besitzen jeweils nur eine einzige Galvanisier-
schicht einer Dicke von 18 g/m entsprechend der Gesamtdicke der genannten beiden Schichten.
Tabelle III zeigt, daß das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 10 mit einer einzigen,
aus reinem Zink bestehenden Galvanisierschicht eine re-' lativ geringe Menge an abgelagertem Chromatfilm aufweist
und gegen Zinkrost nach der Chromatisierbehandlung
nur sehr wenig beständig ist. Das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 11 mit einer
einzigen, kobalthaltigen Galvanisierschicht und das
galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 12 mit einer einzigen, Co- und Zr-haltigen Galvanisierschicht
zeigen zwar infolge der Anwesenheit des Co eine ausreichende Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit,
die Menge an abgelagertem Chromatfilm ist jedoch sehr gering und die Beständigkeit gegen Zinkrost nach der
Chromatisierbehandlung schlecht. Die galvanisch ver-
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zinkten Stahlbleche der Vergleichsbeispiele 13 und 14 mit einer einzigen, Sn- oder In-haltigen Galvanisierschicht
sind zwar gegen Zinkrost und roten Rost nach der Chromatisierbehandlung hervorragend beständig, die Blankbzw.
Nacktkorrosionsbeständigkeit der Galvanisierschicht ist jedoch schlecht. Das galvanisch verzinkte Stahlblech
des Vergleichsbeispiels 15 besitzt wie die im Rahmen des dritten Verfahrens gemäß der Erfindung hergestellten,
galvanisch verzinkten Stahlbleche der Beispiele 10 bis 14 eine doppelte Galvanisierschicht aus der ersten bzw.
unteren Schicht und der zweiten bzw. oberen Schicht. Das zur Herstellung der ersten Galvanisierschicht bei Vergleichsbeispiel
15 verwendete saure Galvanisierbad enthielt jedoch kein im Rahmen des dritten Verfahrens gemäß
der Erfindung zwingend erforderliches Co. Ferner enthielt das saure Galvanisierbad zur Bildung der zweiten
Galvanisierschicht Co, das erfindungsgemäß bei der Durchführung des dritten Verfahrens diesem Galvanisierbad
nicht zugesetzt werden darf. Das Ergebnis dieser Behandlung ist, daß das galvanisch verzinkte Stahlblech des
Vergleichsbeispiels 15 eine niedrige und unzureichende Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit, eine sehr geringe
Menge an abgelagertem Chromatfilm und eine sehr schlechte Beständigkeit gegen Zinkrost und roten Rost
nach der Chromatisierbehandlung aufweist.
Die außerhalb des dritten Verfahrens gemäß der Erfindung durchgeführten Vergleichsbeispiele 10 bis 15 ermöglichen
es somit nicht, ein chromatisiertes, galvanisch . verzinktes Stahlblech herzustellen, das sämtlichen Anforderungen
bezüglich Blank- bzw. Nacktkorrosionsbe-
-53-
609840/1107
ständigkeit der Galvanisierschicht, der Menge an abgelagertem Chromatfilm und Korrosionsbeständigkeit nach
der Chromatisierbehandlung, genügt.
Im Gegensatz dazu besitzen die im Rahmen des dritten Verfahrens gemäß der Erfindung hergestellten, chromatisierten,
galvanisch verzinkten Stahlbleche der Beispiele bis 14 mit einer ersten bzw. unteren Galvanisierschicht
hervorragender Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit und einer zweiten bzw. oberen Galvanisierschicht hervorragender
Chromatisierbereitschaft sämtliche der in Tabelle III angegebenen günstigen Eigenschaften.
Erfindungsgemäß lassen sich also, wie bereits erwähnt, infolge der kombinierten Wirkung der ersten bzw. unteren
Galvanisierschicht hervorragender Blank- bzw. Nacktkorrosionsbeständigkeit und der zweiten bzw. oberen Schicht
hervorragender Chromatisierbereitschaft chromatisierte, galvanisch verzinkte Stahlbleche hervorragender Blankbzw.
Nacktkorrosionsbeständigkeit der Galvanisierschicht und Korrosionsbeständigkeit nach der Chromatisierbehandlung
sowie geringerer Anfälligkeit gegen Sekularabbau der Tiefziehform- bzw. -bildsamkeit herstellen.
Selbst wenn man die durch den Zusatz der verschiedenen Elemente zu dem sauren Galvanisierbad bedingten Nachteile
hinsichtlich Verfahrensdurchführung und Kosten ins , Kalkül zieht, überwiegen die Verbesserungen hinsichtlich
der Qualität der Produkte diese Nachteile.
Da erfindungsgemäß hergestellte, chromatisierte, galvanisch verzinkte Stahlbleche eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit
aufweisen, ist es selbst dann, wenn
-54-
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eine gleiche oder bessere Korrosionsbeständigkeit erforderlich ist, wie (als) sie ein übliches Stahlblech
mit einer aus reinem Zink bestehenden Galvanisierschicht
aufweist, möglich, die Menge an abgelagertem Zink im Vergleich zu einem üblichen Verfahren zu erniedrigen.
Hierdurch lassen sich einerseits Zink einsparen und andererseits die Galvanisiergeschwindigkeit erhöhen.
-55-
609840/1107
Claims (5)
1)> Chromatisierte, galvanisch verzinkte Stahlbleche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie aus Stahlblechkorpern, einer auf der Oberfläche des jeweiligen Stahlblechkörpers
gebildeten und die Hauptschicht bildenden, durch galvanische Verzinkung hergestellten Schicht
in Form einer
a) lediglich Zn enthaltenden und durch galvanische Verzinkung hergestellten Zinkschicht,
b) ein Kobaltoxid und/oder -hydroxid enthaltenden und durch galvanische Verzinkung hergestellten
Zinkschicht oder
c) mindestens ein Kobaltoxid oder -hydroxid sowie mindestens ein Chrom- und Zirkoniumoxid oder
' -hydroxid enthaltenden und durch galvanische Verzinkung hergestellten Zinkschicht,
einer auf der ersten durch galvanische Verzinkung erzeugten Schicht befindlichen zweiten, durch galvanische
Verzinkung hergestellten Zinkschicht einer Stärke von mindestens 0,2 g/m Trägerfläche, die mindestens
ein Chrom-, Zinn- oder Indiumoxid oder -hydroxid enthält, und einem auf der zweiten durch galvanische
Verzinkung erzeugten Schicht ausgebildeten Chromatfilm bestehen.
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-2. Verfahren zur Herstellung chromatisierter, galvanisch ^ verzinkter Stahlbleche, bei welchem die betreffenden
Stahlbleche einer galvanischen Verzinkungsbehandlung unterworfen werden und dann die galvanisch verzinkten
Stahlbleche eine Chromatisierbehandlung erfahren, da-.
durch gekennzeichnet, daß man die Stahlbleche zur Ausbildung einer ersten Galvanisierschicht hervorragender
Blank- oder Nacktkorrosionsbeständigkeit auf der Blechoberfläche unter üblichen Galvanisierbedingungen in
einem sauren Galvanisierbad, bestehend aus
a) einem üblichen, lediglich Zink enthaltenden sauren Galvanisierbad;
b) einem 50 bis 10000 ppm Co enthaltenden, sauren Zinkionen-Galvanisierbad oder
c) einem
1) 50 bis 10000 ppm Co
und mindestens einen weiteren Zusatz, bestehend aus
2) 50 bis 700 ppm Cr5+
3) 50 bis 500 ppm Cr6+
4) 50 bis 700 ppm Cr^+ und Cr , wobei jedoch höchstens
500 ppm Cr + vorhanden sind, und
5) 10 bis 2500 ppm Zr-Ionen
enthaltenden, sauren Zinkionen-Galvanisierbad,
einer ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung unterwirft, dann die mit der ersten Galvanisierschicht ver-
-57-
609840/1107
sehenen, galvanisch verzinkten Stahlbleche zur Bildung einer hervorragend chromatisierbereiten zweiten GaIvanisierschicht
einer Stärke von 0,2 g/m auf der ersten Galvanisierschicht unter üblichen Galvanisierbedingungen
in einem sauren Zinkionen-Galvanisierbad mit mindestens einem der folgenden Zusätze:
a) Cr3+ 50 bis 700 ppm
b) Cr6+ 50 bis 500 ppm
c) Cr3+ und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit höch
stens 500 ppm Cr +
d) Sn-Ionen 10 bis 5000 ppm und
e) In-Ionen 10 bis 3000 ppm,
einer zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung unterwirft und schließlich die mit der ersten und zweiten
Galvanisierschicht versehenen galvanisch verzinkten
Stahlbleche zur Bildung eines Chromatfilms auf der
zweiten Galvanisierschicht einer üblichen Chromatisierbehandlung unterwirft.
Galvanisierschicht versehenen galvanisch verzinkten
Stahlbleche zur Bildung eines Chromatfilms auf der
zweiten Galvanisierschicht einer üblichen Chromatisierbehandlung unterwirft.
609840/1107
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