DE2522863C3 - Universell verwendbares Krankenhausbett - Google Patents
Universell verwendbares KrankenhausbettInfo
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Description
Außer den sog. Pflegebetten, die den größten Teil der Bettenausrüstung eines Krankenhauses ausmachen und
in der Hauptsache nur die Verstellbarkeit der Rückenlehne erfordern, wird auch eine beträchtliche
Menge verschiedener Spezialbetten wie Intensivpflegebetten, Langzeitliegebetten, Herzbetten, Wirbelsäulenbetten
und andere mehr gebracht, deren Liegefläche den verschiedensten Erfordernissen einer jeweils
optimalen Behandlung angepaßt werden kann. Daneben kommt auch die Röntgen- und Durchleuchtungstechnik
in immer breiterem Ausmaß bei der Krankenhausbehandlung zur Anwendung, und zwar nicht nur /ur
Erstellung von Diagnosen und bei Operationen, sondern auch außerhalb des OP bzw. des Röntgenbereichs bei
kleineren Eingriffen auf den verschiedensten Stationen.
Dabei ist es vielfach erwünscht, unter Vermeidung
schmerzhafter und der Heilung abträglicher Umlagerungen schnell beliebige Röntgendarstellungen des
Patienten zu erhalten. Bei der Zunahme schwerer und
Röntgentechnik her der sog. Röntgenbildwandler zur
Verfugung, der am unteren Schenkelende eines am entgegengesetzten Ende mit einer Röntgenröhre
versehenen C-Bogens angeordnet ist und das empfangene Röntgenbild zur Sichtbarmachung elektronisch an
iS einen Monitor weitergibt. Solche Geräte stehen auch
auf fahrbarem Untergestell zur Verfügung und sind deshalb örtlich unabhängig einsetzt ar.
Für die Schärfe des Röntgenbilclcs spielt der Abstand
zwischen dem Patienten und dem Empfänger der Röntgenstrahlung eine entscheidende Rolle. Plattenbzw.
Filmaufnahmen mit Röntgenstrahlen werden deshalb grundsätzlich derart ausgeführt, daß die die
Platte bzw. den Film enthaltende Kassette unmittelbar unter den zu durchleuchtenden Körperteil des Patienten
geschoben wird, um den erwähnten Abstand so klein wie möglich zu halten. Dies ist beim Einsatz von
Bildwandlern wegen deren dreidimensionaler Erstrekkung
natürlich nicht möglich und zwingt zum Unterfahren
der Liegefläche, die hierzu frei von metallischen
Um die Störung metallischer Teile auszuschließen, ist es bei einem gewöhnlichen Pfiegebett miit festem
Bettrahmen und daran angelenkter Rückenlehne bereits bekannt, die Liegefläche aus rönig;nstrahlencliirchlässigern
Plattenmaterial herzustellen. Nachteilig ist hierbei jedoch die zwischen dem Patiente ι und dem Bildwandler
verbleibende Matratze deren Dicke die firzielbare Bildschärfe erheblich beeinträchtigt
Es ist auch bereits eine Bettenkonstruktion bekannt, bei welcher der Patient mit Hilfe - nes auf der Matratze aufliegenden Segeltuchs, das in einem besonderen Rahmen abgespannt ist und mit diesem hochgefahren werden kann, von der Matratze abgehoben wird, so daß Raum für das Einfahren des Bildwandlers geschaffen wird. Dieses Bett jedoch ist in der Konstruktion entsprechend aufwendig und teuer, so daß iiich seine breitere Anwendung allein aus diesen Gründen verbietet.
Es ist auch bereits eine Bettenkonstruktion bekannt, bei welcher der Patient mit Hilfe - nes auf der Matratze aufliegenden Segeltuchs, das in einem besonderen Rahmen abgespannt ist und mit diesem hochgefahren werden kann, von der Matratze abgehoben wird, so daß Raum für das Einfahren des Bildwandlers geschaffen wird. Dieses Bett jedoch ist in der Konstruktion entsprechend aufwendig und teuer, so daß iiich seine breitere Anwendung allein aus diesen Gründen verbietet.
jo dung mit Bildwandlern haftet außerdem der Nachteil an.
daß ihre Einsatzmöglichkeit durch das Fehlen einer ausreichenden Verstellbarkeit für Speziallaßerungen
beschränkt ist. Die hierfür wiederun geeignetRn Betten
lassen sich, konstruktiv bedingt, nie H durchleuchten und
SS sind darüber hinaus wegen ihres hohen Herstellungspreises
nur als Spezialbetten einsehbar.
Aufgabe der im Anspruch I angegebenen Erfindung ist es demgegenüber, ein universell verwendbares
kostengünstiges Krankenhausbett zu schaffen, das neben der Eignung als ungewöhnlches Pflegebett alle
praktisch vorkommenden Spezial lagerungen ermöglicht und an jeder beliebigen Einsa /stelle im Krankenhaus
optimale Durchleuchtungen nit dem Bildwandler gestattet.
*>5 Die Erfindung verlagert den größten Teil der
Funktionen des Bettrahmens bekannter Spezialbetten, bei denen beispielsweise die Liegef Ixhe im Bereich der
Knie abknickbar s»nd und sich die Rückenlehne auch
nach unten verstellen läßt, auf die Matratze, indem diese
aus einzeln austauschbaren und individuell aufblasbaren Luftschläuchen besteht, die sich auf nur zwei zueinander
verstellbaren Ebenen in Gestalt des Matratzenauflagers im Bettrahmen und der Rückenlehne aneinanderreihen,
wobei die Aufblasbarkeit dieser einzelnen Luftschläuche ein vollständiges Absenken des Patienten auf das für
Röntgenstrahlen durchlässige dünnwandige Plattenmaterial des Bettgestells ermöglicht, das sich wegen der
fehlenden sonstigen Verstellmöglichkeiten konstruktiv so ausgestalten läSt, daß zumindest der größte Teil des
Patienten vom Bildwandler unterfahrbar ist. Zum Röntgen braucht somit in einfachster Weise nur die Luft
aus den Luftschläuchen ausgelassen zu werden, und die entweichende Luft läßt den Patienten sacht auf den '5
Matratzenträger aufkommen, ebenso wie er anschließend durch erneute Füllung der Luftschläuche schonend
und schmerzfrei wieder in die gepolsterte Lage angehoben werden kann. Die Austauschbarkeit der
einzelnen Luftschlauche bietet in einfachster Weise die Möglichkeit, die Matratze der erforderlichen Behandlung
anzupassen, beispielsweise bei gleichzeitig nach vorn gekipptem Bettrahmen die Knie zui Herzbehandlung
zu unterfangen oder aber durch Einfügen kleinerer oder weniger stark aufgeblasener Luftschläuche im
Kopfbereich diesen entsprechend der sog. Trendelenburglagerung abzusenken. Dabei hat sich gezeigt, daß
man bereits mit nur zwei verschiedenen Größen von Luftschläuchen eine sehr gute Anpassungsfähigkeit
erzielen kann.
Manchmal soll ganz oder teilweise die Matratze härter oder weicher als normal sein, z. B. weil der
Patient dies so wünscht oder weil eine bestimmte Behandlung es erfordert Dann kann allein durch den
Luftdruck eine Regulierung vorgenommen werden. Ist im speziellen Fall, z. B. bei Massage am offenen Herzen,
eine feste Unterlage erforderlich, kann man ebenso wie beim Durchleuchten die Luft ganz ablassen.
Die Verwendung von röntgenstrahldurchlässigem Plattenmaterial für die Plattenaufleger des Bettrahmens
und der Rücklehnen ist, wie bereits oben geschildert
wurde, für sich bekannt Weiterhin ist auch bereits vorgeschlagen worden, unter dem in: Krankenbett
liegenden Patienten an beliebiger Stelle ein aufblasbares Luftkissen anzuordnen, daß unter anderem auch
einzelnen, an der Längsseite fest miteinander verbundenen Kammeren bestehen kann, weiche die ganze Fläche
der Bettes bedecken. Bei diesem Vorschlag ersetzt das Luftkissen jedoch nicht eine herkömmliche Matratze,
sondern dient nur dem vorübergehenden Anheben beliebiger Körperzown zur Körperhygiene, insbesondere
zum Einschieben eines Stechbeckens, während das Kissen, ggf. zugleich an Stelle des obligatorischen
Gummituchs, normalerweise unaufgeblasen als leere, dünne Hülle unter dem Patienten verbleibt, ohne
Druckstellen zu verursachen.
Um die angestrebten Vorteile zu erzielen, ist es
wesentlich, daß die Einzelelemente der Matratze, nämlich die Luftschläuche quer liegen, d h. sich in
Längsrichtung des Bettes aneinander reihen.
Bei Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 3 läßt seitlicher Einführöffnung zusammengehalten.
Zweckmäßig ist hierzu die Matratze in bekannter Weise dreigeteilt, wobei die verhältnismäßig langen Kopf- und
Kußteile aus jeweils mehreren Luftschläuchen innerhalb je eines Bezuges bestehen und das vergleichsweise nur
kurze, aus beliebigem Material sich das Mittelteil nach rechts oder links unUi· dem Patienten herausziehen, so
daß ein Schieber eingeführt werden kann, ohne daß der
Patient angehoben werden muß. Durch die Entfernung des Mittelteils läßt sich auch ein eventueller Dekubitus
auf einfachste Weise ausheilen.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung (Anspruch 5) ist vorgesehen, daß die Anschlußnippel
oder Anschlußventile der in einem Bezug zusammengehaltenen Luftschläuche an einer seitlichen Schiene
zusammengefaßt befestigt sind. So sind sie zum öffnen
schnell erreichbar. Außerdem ermöglicht diese Anordnung, daß die Luftfüllung ganz genau den individuellen
anatomischen Gegebenheiten angepaßt werden kann.
Gegenüber den bekannten Antidekubitus- Luftkammermatratzen mit längs angeordneten Rippen, die
fest miteinander verbunden sind, ebenso wie gegenüber Wasserkissen, die entweder einen Teil oder die gesamte
Liegefläche bedecken, hat die Matratze des erfindungsgemäßen Krankenhausbettes den Vorteil, daß sie wegen
ihrer Querteilung eine stabilere Lagerung gewährleistet, die ein Verbiegen der Wirbelsäule und ein Einengen der
Thorax verhindert.
Die Erfindung wird nachstehend -inhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung das Krankenhausbett,
wobei die Unterkonstruktion des Bettgestells keinen Teil der Erfindung bildet,
Fig.2 einen Längsschnitt durch die Matratzenauflager
des Krankenhausbetts nach F i g. 1 mit der darauf liegenden Matratze,
F i g. 3 in perspektivischer Darstellung die in einem Endteil der Matratze nach F i g. 1 enthaltenen aufblasbaren
Luftschläuche,
Fig.4 in perspektivischer Darstellung einen einzelnen
Luftschlauch, dessen eines Endes bereits eingeschlagen ist.
Das in Fig. 1 dargestellte Krankenhausbett besteht aus einem Oberteil 10 und einem verfahrbaren Unterteil
12, welches vorzugsweise so ausgebildet ist daß die gesamte Liegefläche von einem Bildwandler unterfahrbar
ist Auch kann das Oberteil 10 vom Unterteil 12 vorzugsweise abgehoben werden.
Ein Matratzenkopfteil 14 und ein Matratzenfußteil 15
sowie ein zwischen beiden angeordnetes verhältnismäßig kurzes Mittelstück 16 liegen auf zwei aus Fig.2
ersichtlichen Platten 17, 18 aus dünnwandigen, für Röntgenstrahlen durchlässigem Material auf, von denen
die Platte 17 innerhalb des das Bettenoberteil 10 bildenden Bettrahmen befestigt ist während das
Plattenteil 18 mit einer entsprechenden (nicht gezeigten) Rahmenkonstruktion die Rückenlehne bildet
Mittels geeigneter Gelenke läßt sich das Oberteil 10 sowohl nach vorn als auch nach hinten um beispielsweise
je 20° aus der Horizontalen kippen, und die Rückenlehne mit dem Plattenteil 18 läßt sich im
Verhältnis zum Oberteil 10 nach aufwärts verstellen.
Ein jedes der Matratzenteile 14, 15 btsteht aus einer
Anzahl sich in Querrichtung des Bettes erstreckender Luftschläuche 19,20,21,22 von denen der Luftschlauch
19 einen erheblich größeren Querschnitt als die übrigen Luftschläuche besitzt, so daß, wie aus den F i g. 2 und 3
hervorgeht, die Matratzenteile 14 und 15 in der Nachbarschaft des Mittclstücks 16 aufgewölbt sind.
Dadurch wird für das Matratzenkopfteil 14 im Bereich der Lendenwirbelbiegung des Patienten eine erwünschte
Aufwölbung erhalten, während eine ähnliche Aufwölbung bei üem Matratzenfußteil 15 im Bereich
des Kniegelenks erzielt wird.
der Darstellung in F i g. 2 durch jeweils einen Überzug 23 aus Drell zusammengehalten. Dieser Überzug hat
eine seitliche öffnung, durch welche die Luftschläuche eingesteckt werden. Wie Fig. 4 zeigt, besitzen die
Luftschläuche eine erheblich größere Länge, als das Bett breit ist, und werden an den Enden umgeschlagen,
wodurch im Fall ihrer Herstellung aus extrudiertem Kunststoff wie Polyäthlyen, die an ihren Enden
vorgesehenen Schweißnähte 24 druckentlastet werden.
Im Beispielsfall sind die Luftschläuche 20, 21 und 22
jeweils gleich groß. Sie haben in der sich innerhalb des Überzugs bildenden Querschnittform eine Höhe von
120 mm und eine Breite von 150 mm. Dem gegenüber hat der die Aufwölbungen der Matratzenteile 14, 15
bildende Luftschlauch 19 z.B. eine Höhe von 180mm ,5
und eine Breite von 300 mm.
Alle Luftschläuche können mit demselben oder auch unterschiedlichen Drücken aufgepumpt werden. Die in
Fig. 3 und 4 mit 25 bezeichneten Anschlußnippel oder Anschlußventile aller Luftschläuche eines Matratzen·
teils werden an einer gemeinsamen, nicht gezeigter Schiene befestigt, so daß sie bei Bedarf schnell gefunder
werden und sich gut handhaben lassen.
Das Mittelstück 16 kann ebenfalls aufblasbai ausgebildet sein und hierzu aus einem Überzug mit eir
oder mehreren Luftschläuchen bestehen. Es ist jedocr
im Gegensatz zu den beiden Endteilen 14 und 15 au· massivem Material wie beispielsweise Schaumgummi
oder Schaumkunststoff hergestellt und in der Mittt geteilt, so daß die beiden Ϊ iälften leicht nach beider
Seiten unter dem Patienten weggezogen werder können, wenn der Patient beispielsweise einen Schiebe
benötigt. In gleicher Weise werden die beiden Teile de: Mittelstücks entfernt, wenn der Patient zum Durch
leuchten auf die Plattenteile 17, 18 abgesenkt werder soll, wozu der Bettrahmen horizontal gestellt und die
Rückenlehne gleichfalls in die Horizontale verstell wird. Im Falle einer Dekubitusbehandlung wird da:
Mittelstück vollständig fortgelassen.
Claims (6)
1. Universell verwendbares Krankenhausbett mit Matratze, kippbarem Bettrahmen und verstellbarer
Rückenlehne, dadurch gekennzeichnet, daß die Matratzenauflager (17,18) des Bettrahmens
und der Rückenlehne aus verhältnismäßig dünnwandigem röntgenstrahlendurchlässigen Plattenmaterial
bestehen, das jeweils eine starre Ebene bildet, und daß die Matratze (17,18) im wesentlichen aus einer
größeren Anzahl sich in Längsrichtung des Bettes aneinander anschließender, einzeln austauschbarer
und individuell aufblasbarer Luftschläuche (19, 20, 21,22) mit solchen Querschnitten besteht, daß durch
Aufeinanderfolge unterschiedlicher Querschnitte und gegebenenfalls unterschiedlich starker Luftfüllung
neben der normalen Bettung des Patienten auch extreme Liegeflächenformen wie bei der Herzbehandlung
und der sog. Trendelenburglagerung ohne zusätzliche Knickung der Matratzenauflager außer
dem Ankippen der Rückenlehne realisierbar sind.
2. Bett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Luftschläuche (19, 20, 21, 22) durch
einen Bezug (23) mit seitlicher Einführöffnung zusammengehalten sind.
3. Bett nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Matratze in an sich bekannter Weise
dreigeteilt ist, wobei die verhältnismäßig langen Kopf- und Fußteile (14, 15) aus jeweils mehreren
Luftkissen (19,20,21,22) innerhalb je eines Bezuges
(23) bestehen, und daß vergleichsweise nur kurze aus beliebigem Material gefertigte Mittelstück (16) in
bekannter Weise qutrgeteil-. ist
4. Bett nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der B zug (23) aus einem ventilationsfördernden Material besteht oder eine
entsprechende Einlage besitzt.
5. Bett nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußnippel oder
Anschlußventile (25) der in einem Bezug zusammengehaltenen
Luftschläuche (19, 20, 21, 22) an einer seitlichen Schiene zusammengefaßt befestigt sind
6. Bett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die nahtlos
hergestellten Luftschläuche an ihren Enden durch eine flache Schweißnaht (24) verschlossen sind und
eine solche Länge im Verhältnis zur Bettbreite aufweisen, daß sie an beiden Enden zur Druckentlastung
der Schweißnähte einschlagbar sind.
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