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Fördergurt Die Erfindung bezieht sich auf biegsame Fördergurte aus
Gummi oder gummiähnlichen Kunststoffen mit in Längsrichtung ohne gegenseitige Berührung
durchlaufenden, zwischen elastomeren Deckplatten eingebetteten Drahtseilen ocler
ähnlichen schnurförmigen Zugträgern.
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Die ausschließlich mit parallelen Stahldrahtseilen ohne jede zusätzlichen
Gewebeeinlagen verstärkten sogenannten Stahlseilfördergurte sind zwar zum Ubertragen
hoher Zugkräfte über lange Förderstrecken und £r schwere und schwerste Belastungen
besondert geeignet und bewährt.
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Aus der Struktur ihres aus untereinander unabhängigen Einzelelement-r
aufgebauten zugfesten Kernes sind sie jedoch empfindlich gegenüber Aufschlagbeanspruchungen,
und es hat sich in der Praxis vor allem im Einsatz als Aufgabegurte auch schon häufig
gezeigt, saß sie durch aufparallendes grobstückiges Fördergut, Gesteinsbrocken oder
scharfkantige Erzklumpen, leicht zu Durchschlägen führende schwere Beschädigungen
mit teilweisen Zerstörungen der Drahtseile selbst erleiden.
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Um ihre Lebensdauer in wirtschaftlich tragbaren Grenzen zu erhalten1
ist es in solchen Fällen unumgänglich, sie mit zusätzlichen Durch schlagschutzeinlagen
auszustatten. Im Hinblick auf die Längsorien tierung der Zugträger bot sich hierfür
eine ausgesprochene Querausrichtung an, weil nur ein die Zugträger kreuzender Verlauf
der Schutzeinlagen die notwendig zwischen den Drahtseilen in Längsrichtung si;
erstreckenden
Freiräume mit Sicherheit in allen Bereichen überbrücke und infolgedes3en die größtmögliche
Schutzwirkung erwarten ließ. Bestimmend war dazu noch die Vorstellung , daß in Querrichtung
eingebettete, d.h. also zwischen den Seitenkanten verlaufende Fäden, Drähte oder
Seile den Gurt gegen die gerade für Stahlseilfördergurte stets latente Gefahr des
Längsaufschlitzens schützen könnten. Abweichungen von dieser Grundsatzanordnung
erschienen allenfalls - wie beispielsweise nach einem aus der deutschen Patentschrift
1 019 958 bekannten VQrschlag - in Form einer Schrägrichtung möglich, wobei dann
aber aus Gründen statischer Ausgewogenheit ein mehrschichtiger Aufbau der zusätzlichen
Einlagen mit nach Art eines Kreuzverbandes wechselnden Schrägwinkeln der Kordfäden
bzw. -drähte obligatorisch wurde. Der Hauptnachteil aller dieser in Quer- oder in
Schrägrichtung über die Gurtbreite geführten bekannten zusätzlichen Einlagen ist
eine unvermeidliche Querversteifung des Gurtes, die umso stärker ausfällt in je
mehr Schichten diese Einlagen aufgebaut und in je größerem Abstand von den langs
durchlaufenden Drahtseilen sie angeordnet werden Von Fördergurten für den Personentransport
und anderen Sonderfällen abgesehen, ist aber eine solche Querversteifung im allgemeinen
schon deshalb unerwünscht, weil sie die Muldungsfähigkeit der Gurte behindert und
infolgedessen die Förderleistung herabsetzt.
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Zudem ist die Vorbereitung längerer Bahnen aus vergleichsweise kurzen
Paralleldrähten oder -fäden schwierig, und ihr Einbau in den übrigen Gurtverband
macht die gesamte Gurtherstellung umständlich und teuer.
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Der Erfindung liegt als Aufgabe zugrunde, Stahlseilfördergurte ohne
Beeinträchtigung ihrer Seitenflexibilität mit einem im Zuge der
üblichen
Konfektionierungsarbeiten leicht und einfach einzubauenden Durchschlagschutz zu
versehen. Diese Aufgabe wird für Fördergurte der eingangs geschilderten Art gemäß
der Erfindung dadurch gelöst, daß sie mit einer Lage in einer Ebene oberhalb der
längs durchlaufenden Zugträger im Bereich der oberen Deckplatte oder zwischen dieser
und den Zugträgern eingebetteter, in Längsrichtung ohne gegenseitige Berührung durchlaufender
zusätzlicher Festigkeitsträger von jeweils nur einem Bruchteil des Querschnitts
eines Zugträgers entsprechender Querschnittsfläche versehen werden. Die zusätzlichen
Festigkeitsträger sind zweckmäßig in etwa ihrem Durchmesser entsprechenden gegenseitigen
Abständen oder in ähnlich dichter Teilung angeordnet, so daß sie sowohl die den
Gurtkern bildenden Zugträger als auch die Zwischenräume zwischen diesen über die
ganze Gurtbreite hin praktisch lückenlos überdecken.
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Die Erfindung schafft einen Stahlseilfördergurt mit in allen Bereichen
wirksamem Durchschlagschutz bei gleichzeitig in einem für hohe Förderleistung erwünschtem
Maße erhaltener Muldungsfähigkeit. Die aus vergleichsweise dünnen Einzeldrähten
oder -fäden einschichtig aufgebaute Schutzeinlage stört infolge ihrer Längsausrichtung
und ihrer engen Zuordnung zu den Zugträgern die im Einsatz des Gurtes sowohl in
Längsals auch in Querrichtung auftretenden Verformungen nicht, während sie andererseits
eine im Vergleich zu den Zugträgern dichte Abdeckung des Gurtkernes gegen eindringende
Fremdkörper und damit eine auch für extreme Belastungsfälle ausreichende Schutzwirkung
bietet. Ihre Herstellung eröffnet keinerlei Schwierigkeiten; im Grundsätzlichen
ist
sie in der gleichen Weise wie die Herstellung des Gurtkernes
möglich, da sie einzig und allein das Gummieren oder Belegen einer in Längsrichtung
bewegten Bahn paralleler Kordfäden umfaßt Die Längsorientiefung ihrer Aufbauelemente
erleichtert aber auch ihre Einbettung in den Gurtrohling im Rahmen der Gurtkonfektionierung
gegenüber den bekannten Einlagen erheblich und schließt die Gefahr von Verzerrungen
und Überschneidungen im Richtungsverlauf der Festigkeitsträger als Folge unsachgemäßen
Arbeitens von vornherein aus Gemäß einem Teilmerkmal der Erfindung weisen die Festigkeitsträger
d,- usatzlichen Einlage eine ie Dehnungsfähigkeit der Zugträger überschreitende
elastische Dehnung auf, so daß die weitaus höhere Zugfestigkeit der Drahtseile im
Gurtkern ohne Überbeanspruchungen der Schutzeinlagen oll ausgenutzt werden kann
Da die zusätzlichen Festigkeitsträger aber auch unter Berücksichtigung ihrer höheren
Dehnung an der Aufnahme der in Fördergurt eingeleiteten Zugkräfte beteiligt sind,
ist es wiederum möglich, die eigentlichen Zugträger ohne Schaden für die Festigkeit
des Gurtes geringer zu dimensionieren In den Fallen schließlich, in denen durch
ständige örtliche Belastungen oder aufgrund außergewöhnlich schwerer Aufprallstöße
Reparaturen notwendig werden sollten, erweisen sich die erfindungsgemäßen Gute gegenüber
bekannten Gurttypen wegen der vereinfachten Arbeitsbedingungen von Vorteil Da die
langs durchlaufenden dünnen d oder Drähte der Scutzeinlage in der Lokalisierung
der Schadensstelle weniger Schwierigkeiten bieten und abschnittsweise leichter als
die Einzelelemente von Quer- oder Schrägeinlagen abzuheben sind9
hält
sich der Zeitaufwand in vergeichsweise niedrigen Grenzen.
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Das bedeutet in weiterer Fclge aber auch Abkûrzl.ngen der damit verbundenen
Ausfallzeiten für de gesamte Fcrderenlage.
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Die Erfindung ist anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispieles
in der Zeichnung verdeutlicht. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt einen Querschnitt
durch ein Teilstück eines Stahlseilfördergurtes mit Durchschlagschutzeinlage.
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Der gezeichnete Fördergurt ist aus einer oberen Deckplatte 1 und einer
unteren Deckplatte 2 aus Gummi oder gummi ähnlichem Kunststoff mit zwischen beiden
Deckplatten eingebetteten berührungsfrei in Längsrichtung durchlaufenden Stahldrahtseilen
3 als Zugkern hergestellt. Unmittelbar über den Drahtseilen 3 und nur durch eine
dünne Gummischicht von diesen getrennt ist eine Lage von in einer Ebene nebeneinander
und parallel zu den Drahtseilen ahgeordneten schnur-oder fadenförmigen Festigkeitsträgern
4 als Durchschlagschutz vorgesehen. Die Festigkeitsträger 4 können je nach dem Einsatzzweck
und der Beschaffenheit des Fördergurtes Textilfäden, Metall- oder Kunststoff drähte
oder auch hieraus aufgebaute Schnüre oder Seile sein. In jedem Falle sind sie von
wesentlich kleinerem Durchmesser als die Drahtseile 3, beispielsweise in einer Größenordnung
von höchstens der zu deren Herstellung verwendeten Litzen. Ihre etwa dem Durchmesser
entsprechendeenge Teilung ergibt eine die ganze Breite des Fördergurtes erfassende
dichte innere Abdeckung über dem Zugkern.