DE2500840A1 - Verfahren zur herstellung von 1h- tetrazol-1-essigsaeure - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 1h- tetrazol-1-essigsaeureInfo
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Description
Eli Lilly and Company, Indianapolis, Indiana, V.St.A.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von IH-Tetrazol-1-essigsaure und ihren Alkali- und
Ammoniumsalzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von IH-Tetrazol-1
-essigsaure und ihren Alkali- oder Ammoniumsalzen ist . dadurch gekennzeichnet, daß man ein Glycocollalkylesterhydrochlorid
mit Formamid in einem organischen Lösungsmittel umsetzt, den gebildeten N-Formylglycocollalky!ester in einem
organischen Lösungsmittel und in Gegenwart eines tertiären Amins mit einem Dehydratisierungsmittel behandelt, den dabei
erhaltenen Isocyanessigsäurealkylester in einem wässrigem Medium mit Stickstoffwasserstoffsäure umsetzt und den so entstandenen
Alkylester der iH-Tetrazol-1-essigsaure hydrolysiert.
Zu den bedeutsamen Cephalosporin C-Derivaten gehört auch Cefazolin-Natrium. Die chemische Bezeichnung dieses Antibioticums
ist 3-(5-Methyl-1,3,4-thiadiazol-2-yl-thiomethyl)-7/2-(IH-tetrazol-1-yl)-acetamidoy-S-cephemM-carbonsäure-Natriumsalz.
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Ira allgemeinen wird Cefazolin-Natrium in der Weise hergestellt, daß zunächst 7-Aminocephalosporansäure mit 1H-Tetrazol-1-essigsaure
(gewöhnlich in Form des Säure Chlorids) umgesetzt wird,
woran sich eine Behandlung des gebildeten Produkts mit 2-Mercapto-5-methyl-1,3,4-thiadiazol
/vgl. K. Kariyone, et al., J. Antibiot., 23, 131 (1970); US-PS 3 516 992/ anschließt.
1H-Tetrazol-1-essigsäure ist somit ein notwendiges Zwischenprodukt
für die Herstellung von Cefazolin-Natrium.
Zur Herstellung von 1H-Tetrazol-1-essigsäure sind verschiedene
Arbeitsweisen bekannt. So liefert beispielsweise die Alkylierung von 1H-Tetrazol mit Bromessigsäureäthylester oder Chloressigsäuremethy!ester
in Aceton ein Gemisch der 1- und 2-Tetrazoly!essigsäureester
/vgl. R. Raap, et al., Can. J. Chem. 47, 813 (1969) und US-PS 3 468 874/. Diese Methode erfordert jedoch
die gesonderte Herstellung von 1H-Tetrazol. Außerdem liefert
die Alkylierung ein Gemisch von Isomeren, wobei die Ausbeute an rohem 1-Isomerem nur etwa 55 % beträgt.
Bei einer zweiten Arbeitsweise zur Herstellung von 1H-Tetrazol-1-essigsäure
wird ein Gemisch aus Glycocoll, Natriumazid, Methylorthoformiat und Essigsäure erhitzt. Dann wird das Reaktionsgemisch
angesäuert, von niedrig siedenden Anteilen befreit, extrahiert und erneut von niedrig siedenden Anteilen befreit,
wodurch rohe 1H-Tetrazol-1-essigsäure in einer Ausbeute von 67 % erhalten wird (vgl. JA-PS 72/47031 und US-PS 3 767 667).
Die üblichen bekannten Arbeitsweisen zur Herstellung von Tetrazolen
sind zur Herstellung von 1H-Tetrazol-1-essigsaure bisher
noch nicht angewandt worden. Im allgemeinen wird bei derartigen Arbeitsweisen Stickstoffwassserstoffsäure mit
Nitrilen oder Isonitrilen kondensiert (vgl. zum Beispiel R. Adams, Editor-In-Chief, "Organic Reactions," Vol. Ill,
John Wiley and Sons, Inc., New York, 1946, S. 318-324 und US-PS 3 065 241). Solche Arbeitsweisen erfordern häufig
einen Überschuß an Stickstoffwasserstoffsäure und werden in organischen Lösungsmitteln oder Mischungen
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daraus durchgeführt. Die beiden oben kurz geschilderten Arbeitsweisen
zur Herstellung von 1H-Tetrazol-1-essigsäure nach dem Stand der Technik erfordern gleichfalls organische Lösungsmittel.
Nach Beispiel .4 der US-PS 3 468 874 wird jedoch wässriges Aceton zur Herstellung von tert.-Butyl-S-NyN-dimethylaminomethyl-1-tetrazolylacetat
durch Rühren eines Gemisches aus Dimethylaminhydrochlorid,
Formaldehyd, Natriumazid und tert.-Butylisocyanoacetat verwendet, wobei das wässrige Aceton etwa
23 Volumenprozent Wasser enthält. Bei dieser Arbeitsweise erfolgt jedoch gleichzeitig mit der Cyclisierungsreaktion
eine Reaktion vom Mannichtyp.
Die hierin verwendete Bezeichnung "Alkyl" umfaßt einwertige Alkylgruppen mit 1 bis etwa 4 Kohlenstoffatomen, zum Beispiel
Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl, η-Butyl, Isobutyl, sec-Butyl
und tert.-Butyl. Die bevorzugten Alkylgruppen haben 1 bis 3 Kohlenstoffatome, sind also Methyl, Äthyl, n-Propyl
und Isopropyl, von denen wiederum Methyl und Äthyl am meisten bevorzugt sind.
Die erste Verfahrensstufe besteht in der Umsetzung eines Glycocollalkylesterhydrochlorids mit Formamid zum N-Formylglycocollalkylester.
Die Umsetzung wird .gewöhnlich in einem geeigneten organischen Lösunsmittel unter Einsatz von etwa
äquimolaren Mengen der beiden Reaktionsteilnehmer durchgeführt.
Zu geeigneten Lösungsmitteln gehören u.a. Äthanol, Isopropanol, N,N-Dimethy!formamid und Formamid im Überschuß.
Das bevorzugte Lösungsmittel ist ein Überschuß an Formamid»
Im allgemeinen kann die Menge an überschüssigem Formamid zwischen etwa dem zweifachen und zehnfachen Überschuß schwanken.
Gewöhnlich genügt ein fünffacher Überschuß an Formamid, um ausreichendes Rühren zu ermöglichen. Die Reaktionstemperaturen
können im allgemeinen zwischen etwa 100 und 160 0C liegen,
und die bevorzugte Temperatur liegt bei etwa 140 0C.
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Bei diesen Temperaturen genügen verhältnismäßig kurze Reaktionszeiten,
die im allgemeinen zwischen etwa 15 Minuten und 2 Stunden schwanken und in den meisten Fällen 30 Minuten betragen.
Wenn die Reaktion in einem anderen Lösungsmittel als Formamid durchgeführt wird, dann liegt die Reaktionstemperatur gewöhnlich
bei der Rückflußtemperatur des jeweils verwendeten Lösunsmittels bei Atmosphärendurck. Es ist offensichtlich, daß niedrigere
Temperaturen längere Reaktionszeiten erfordern können. In der Regel werden die Reaktionszeiten jedoch etwa 24 Stunden
nicht überschreiten. Unabhängig davon, welches Lösungsmittel verwendet wird, fällt während des Reaktionsverlaufs festes Ammoniumchlorid
aus. Nach vollständiger Umsetzung kann deshalb das Reaktionsgemisch abgekühlt und filtriert werden, und das
Filtrat kann im Vakuum desstilliert werden, wodurch der gewünschte N-Formylglycocollalkylester erhalten wird.
Der so erhaltene N-Formylglycollalkylester wird dann in den
Isocyanessigsäurealkylester übergeführt, wozu im wesentlichen die von I. Ugi, et. al., Angew. Chem. Intern. Ed. Eng., 4,
474 (1965) beschriebene Dehydratisierung angewandt wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der N-Formylglycocollalkylester
mit Phosgen in Methylenchloridlösung und in Gegenwart von Triäthylamin dehydratisiert. Das Phosgen
kann als Gas oder als Flüssigkeit eingeführt ^werden. Wegen des niedrigen Siedepunkts von Phosgen ist zu empfehlen, einen auf
etwa -40 C gekühlten Kühler zu verwenden. Die Reaktionstemperatur ist im allgemeinen die Rückflußtemperatur des als
Lösungsmittel verwendeten Methylenchlorids. Andere Temperaturen können jedoch gleichfalls angewandt werden, wenn bei über- oder
Unterdrucken gearbeitet wird. Gewöhnlich sind die Reaktionszeiten nicht langer als etwa 8 Stunden und liegen in den meisten
Fällen bei etwa 2 bis 6 Stunden.
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— ψ —
Falls erwünscht, können auch andere Dehydratisierungsmittel als Phosgen, andere Lösungsmittel als Methylenchlorid und
andere tertiäre Amine als Triäthylamin verwendet werden,
doch werden dann gewöhnlich niedrigere Ausbeuten an Isocyanessigsäure-alky!ester
erhalten. Beispiele für andere Dehydratisierungsmittel sind u.a. Thionylchlorid, Phosphoroxychlorid
und Triphenylphosphin, doch wie bereits erwähnt ist Phosgen das bevorzugte Dehydratisierungsmittel. Beispiele
für andere verwendbare Lösungsmittel sind u.a. N,N-Dimethylformamid, 1,2,4-Trichlorbenzol, o-Dichlorbenzol, Benzol und
Toluol. Die bevorzugten Lösungsmittel sind Benzol und Methylen-Chlorid,
wobei letzteres am meisten bevorzugt ist. Praktisch jedes beliebige tertiäre Amin kann verwendet werden. Triäthylamin
ist zwar bevorzugt, doch sind auch andere tertiäre Amine geeignet, zum Beispiel Trimethylamin, Methyldiäthylamin,
Ν,Ν-Diäthylcyclohexylamin, Diisopropyläthylamin, N,N-Dimethy'lbenzylamin,
Ν,Ν-Dimethylanilin, Pyridin und Chinolin.
Die Reaktionslösung kann in an sich bekannter Weise aufgearbeitet
werden, beispielsweise kann sie eingeengt und dann mit Äthyläther
verdünnt werden, worauf die entstandene Mischung abfiltriert und das Filtrat eingeengt und der gewünschte Isocyanessigsäurealky
lester als Destillat gewonnen wird. Alternativ kann die Reaktionslösung nach dem Ende der Umsetzung mit
Wasser gewaschen und dann wie vorher beschrieben eingeengt und destilliert werden.
Die nächste Verfahrensstufe besteht in der Umsetzung des Isocyanessigsäurealkylesters mit Stickstoffwasserstoffsäure
in Gegenwart von Wasser zum 1H-Tetrazol-1-essigsäurealkylester. Der Isocyanessigsäurealkylester, eine Flüssigkeit, ist zu weniger als 1 % in Wasser löslich. Die Stickstoffwasserstoffsäure
ist dagegen wasserlöslich, weshalb während der Umsetzung zwei flüssige Phasen vorliegen. Im Hinblick auf die
heterogene Natur des Reaktionsmediums ist es außerordentlich überraschend, daß ausgezeichnete Ergebnisse erhalten werden.
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Die Stickstoffwasserstoffsäure kann als solche verwendet werden. Beispielsweise wird eine wässrige Lösung eines Alkaliazids
mit einer Säure, zum Beispiel einer Mineralsäure/ behandelt. Die so gebildete Stickstoffwasserstoffsäure wird mit
einem organischen Lösungsmittel, zum Beispiel Benzol, Toluol, Äthyläther oder Methylenchlorid extrahiert. Die auf diese
Weise erhaltene Stickstoffwasserstoffsäurelösung wird in das Reaktionsgemisch eingeführt. Vorzugsweise wird die Stickstoffwasserstoffsäure
jedoch nach praktisch der gleichen Arbeitsweise in situ erzeugt. Mit anderen Worten, ein Alkaliazid
wird in dem wässrigen Reaktionsmedium gelöst, und die gesteuerte Zugabe von Säure führt zur entsprechenden Freisetzung
von Stickstoffwasserstoffsäure. Zu hierfür geeigneten Säuren gehören Mineralsäuren, niedere Alky!carbonsäuren und dergleichen.
Natriumacid und Essigsäure sind die am meisten bevorzugten Komponenten.
Das Molverhältnis von Stickstoffwasserstoffsäure (oder Natriumazid)
zum Isocyanessigsäurealkylester liegt üblicherweise und vorzugsweise bei etwa 1:1. Falls erwünscht, können jedoch
auch niedrigere oder höhere Verhältnisse angewandt werden.
Im allgemeinen kommt der Menge an Wasser, die verwendet wird,
keine entscheidende Bedeutung zu. Damit ausreichendes Rühren erzielt wird, soll die verwendete Wassermenge vorzugsweise
wenigstens das doppelte der Gesamtmenge (Volumen/Gewicht) aller Reaktionsteilnehmer betragen.-Die verwendete Wassermenge
übersteigt gewöhnlich nicht das 10-fache der Gesamtmenge aller Reaktionsteilnehmer.
Die Reaktionstemperatur wird üblicherweise unter etwa 50 0C.
und vorzugsweise unter etwa 40 0C gehalten. Zur Einstellung
und Aufrechterhaltung der Temperatur können alle hierfür bekannten Mittel angewandt werden. Wird die Stickstoffwasserstoffsäure
in situ aus Natriumazid und Essigsure erzeugt.
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kann die Temperatur durch die Geschwindigkeit gesteuert werden,
mit der die Essigsäure zugesetzt wird. Falls erwünscht, kann selbstverständlich auch Außenkühlung angewandt werden.
Die Cyclisierungsreaktion zwischen dem Isocyanessigsäurealkylester
und der Stickstoffwasserstoffsäure beansprucht gewöhnlich etwa 24 Stunden, doch können auch längere Reaktionszeiten
angewandt werden, insbesondere dann, wenn niedrigere Reaktionstemperaturen angewandt werden.
Die Cyclisierungsreaktion wird ganz allgemein nach an sich bekannten
Methoden durchgeführt. Bei Verwendung von Stickstoffwasserstoffsäure
selbst wird beispielsweise das Reaktionsgefäß mit Isocyanessigsäureäthylester und Wasse beschickt, und
dann ansteilsweise mit einer Lösung von Stickstoffwasserstoffsäure in einem organischen Lösungsmittel, die wie oben
beschrieben hergestellt worden ist, versetzt. Bei Erzeugung der Stickstoffwasserstoffsäure in situ wird das Reaktionsgefäß
mit Isocyanessigsäureäthylester, Wasser und zum Beispiel Natriumazid beschickt, und anschließend wird Säure,
zum Beispiel Essigsäure, in Anteilen zugegeben.
Wie bereits erwähnt, sind während des Verlaufs der Umsetzung
zwei flüssige Phasen vorhanden. Die eine Phase besteht praktisch vollständig aus Isocyanessigsäurealkylester, und die
zweite Phase ist eine wässrige Lösung aller übrigen Bestandteile. Deshalb muß die Reaktionsmischung während des Umsetzungsverlaufs
gerührt oder geschüttelt werden. In welcher Weise gerührt oder geschüttelt wird, ist nicht von entscheidender Bedeutung.
Nach dem Ende der Umsetzung kann in beliebiger, an sich bekannter Weise aufgearbeitet werden. Ein typisches Beispiel für die
Aufarbeitung ist folgendes: Das Reaktionsgemisch wird mit einem geeigneten organischen Lösungsmittel wie Methylenchlorid
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extrahiert, der Extrakt wird eingeengt, und der gebildete rohe IH-Tetrazol-1-essigsäurealkylester wird nach an sich
bekannten Methoden unter alkalischen oder sauren Bedingungen hydrolysiert.
Vorzugsweise wird das Hydrolyseprodukt in Form der freien Säure isoliert. Es wurde gefunden, daß das Kalium- und Natriumsalz
der 1H-Tetrazol-1-essigsäure verhältnismäßig instabil ist. Bei höheren Temperaturen können sie sich rasch und heftig zersetzen.
Es ist jedoch möglich, das Kalium- und Natriumsalz zu isolieren, wenn entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Vorzugsweise wird der 1H-Tetrazol-1-essigsäurealkylester unter
alkalischen Bedingungen hydrolysiert, wofür gewöhnlich ein Alkali- oder Ammoniumhydroxid, vorzugsweise Natriumhydroxid, verwendet
wird. Durch Extraktion der so erhaltenen wässrigen Lösung werden die nicht sauren Bestandteile entfernt. Die extrahierte
Lösung wird dann auf einen pH-Wert von etwa 0,5 angesäuert, wodurch die 1H-Tetrazol-1-essigsäure ausfällt, die dann abfiltriert
werden kann.
Die Hydrolyse des 1H-Tetrazol-1-essigsäurealkylesters unter
sauren Bedingungen wird gewöhnlich durch Zugabe des Esters zu wässriger Mineralsäure erreicht. Die Mischung wird erwärmt
und abkühlen gelassen, wonach die· 1H-Tetrazol-1-essigsäure ausfällt.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher erläutert.
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Beispiel
N-Formylglycocolläthy!ester
N-Formylglycocolläthy!ester
Ein mit Rührer, Thermometer und Rückflußkühler ausgerüsteter 1 Liter-Rundkolben wird mit 220 g Formamid und 14Og Glycocolläthylesterhydrochlorid
beschickt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren 30 Minuten auf 140 0C erwärmt. Während des Verlaufs
der Reaktion fällt Ammoniumchlorid aus. Dann wird das Reaktionsgemisch abgekühlt und filtriert, und das Filtrat wird im Vakuum
destilliert. Man erhält 91 g (70 %) N-Formylglycocolläthylester
Kp 4 mm = 128 bis 130 0C.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung des N-Formylglycocolläthylesters
wird folgendermaßen durchgeführt: ' .·
Ein mit Rührer, Thermometer und Rückflußkühler ausgerüsteter 1 Liter-Rundkolben
wird mit 49,5 g Formamid, 14Og Glycocolläthylesterhydrochlorid
und 200 ml Äthanol beschickt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren 10 Stunden zum Sieden unter Rückfluß erwärmt.
Anschließend wird das Reaktionsgemisch eingeengt und filtriert. Das Filtrat wird im Vakuum destilliert, und man erhält 115 g
(88 %) N-Formylglycocolläthylester vom Kp 4 mm = 128 bis 130 0C.
Ein mit Rührer, Kaltfingerkondensator, Thermometer und Flüssigkeitseinführung ausgerüsteter 22 Liter-Dreihalsrundkolben wird mit
1310 g N-Formylglycocolläthylester, 10 Liter Methylenchlorid und
3 Liter Triäthylamin beschickt. 1150 g flüssiges Phosgen werden dann innerhalb von 2 Stunden in die Reaktionslösung eingeführt,
wobei das Rückflußsieden der Reaktionslösung durch die Geschwindigkeit
der Zugabe des Phosgens aufrechterhalten wird. Nach vollständiger Zugabe wird das Reaktionsgemisch weitere 2 Stunden
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gerührt, während denen die Reaktionstemperatur allmählich auf Umgebungstemperatur abfällt. Nach Einengen der Reaktionslösung unter vermindertem Druck wird sie mit 6 Liter Äthyläther
versetzt. Das Reaktionsgemisch wird filtriert, und das Filtrat wird eingeengt. Durch vorsichtige Destillation erhält
man 970 g (86 %) Isocyanessigsäureäthylester vom Kp 4 mm , = 74 bis 75 0C.
1H-Teträzol-1-essigsaure
Ein mit Rührer, Thermometer, Kühler und Zugabetrichter ausge-.
rüsteter 2 Liter-Rundkolben wird mit 113 g Isocyanessigsäureäthylester,
500 ml Wasser und 65 g Natriumazid beschickt. In den Zugabetrichter werden 60 g Eisessig gegeben. Die Essigsäure
wird tropfenweise unter Rühren dem Reaktionsgemisch in solcher Geschwindigkeit zugesetzt, daß die Reaktions temperatur
unter etwa 35 0C gehalten wird. Nach vollständiger
Zugabe der Essigsäure wird das Reaktionsgemisch noch weitere 16 Stunden bei Umgebungstemperatur gerührt. Zur Neutralisation
etwa noch vorhandener Stickstoffwasserstoffsäure wird das Reaktions gemisch mit 100 ml 1 m Natriumbicarbonatlösung
versetzt. Dann wird das Re ak ti ons gemisch dreimal mit je 150 ml Methylenchlorid extrahiert. Die vereinigten Extrakte
werden im Vakuum eingeengt. Der Rückstand wird zu 1 Liter Wasser gegeben, das dann mit 6n Kaliumhydroxidlösung alkalisch
gemacht wird, um den rohen Ester zu verseifen. Die alkalische Lösung wird zweimal mit Essigsäureäthylester extrahiert, um
nicht saure Komponenten zu entfernen. Die extrahierte wässrige Lösung wird dann mit konzentrierter Salzsäure auf einen
pH-Wert von 0,5 angesäuert, wodurch die 1H-Tetrazol-1-essigsäure ausfällt, die durch Filtrieren isoliert und im Vakuum
getrocknet wird. Die Ausbeute beträgt 90 g {54 %).
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Eine weitere Arbeitsweise zur Hydrolyse des rohen 1H-Tetrazol-essigsäureäthylesters
ist wie folgt: Der rohe Ester wird mit einem Liter 1 η methanolischem Kaiiumhydroxid versetzt.
Es bildet sich rasch ein Niederschlag, während sich die Reaktionslösung infolge einer mäßigen exothermen Reaktion
etwas erwärmt. Nach 30 Minuten langem Rühren wird die Mischung abfiltriert. Die weißen Kristalle des Kaliumsalzes der 1H-Tetrazol-1-essigsäure
werden mit 100 ml kaltem Methanol gewasöhen. Der Feststoff wird im Vakuum getrocknet, und man
erhält 79 g (70 %) des Kaliumsalzes der 1H-Tetrazol-1-essigsäure.
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Claims (12)
- Patentansprüche•Λ: Verfahren zur Herstellung von 1H-Tetrazol-1-essigsaure und ihren Alkali- und Ammoniumsalzen, dadurch gekennzeichnet/ daß man ein Glycocollälkylesterhydrochlorid mit Formamid in einem organischen Lösungsmittel umsetzt, den gebildeten N-Formylglycocollalkylester in einem organischen Lösungsmittel in Gegenwart eines tertiären Amins mit einem Dehydratisierungsmittel behandelt, den dadurch entstandenen Isocyanessigsäurealky !ester in einem wässrigem Medium mit Stickstoffwasserstoffsäure umsetzt und den so erhaltenen 1H-Tetrazol-1-essigsäurealky!ester hydrolysiert.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als erstes organisches Lösungsmittel einen etwa zwei- bis zehnfachen Überschuß an Formamid verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als organisches Lösungsmittel Äthanol verwendet.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Dehydratisierungsmittel Phosgen verwendet .
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als das zweite organische Lösungsmittel Benzol oder Methylenchlorid verwendet.509830/0946
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als tertiäres Amin Triäthylamin verwendet .
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Stickstoffwasserstoffsäure aus Natriumazid und Essigsäure in situ erzeugt.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man den IH-Tetrazol-1-essigsäurealkylester unter alkalischen Bedingungen hydrolysiert und die Hydrolyselösung zur Fällung der 1H-Tetrazol-1-essigsäure ansäuert.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man den IH-Tetrazol-1-essigsäurealkylester mit methanolischem Kaliumhydroxid hydrolysiert und das Kaliumsalz der 1H-Tetrazol-1-essigsaure ausfällt.
- 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als Glycocollalkylester den Glycocolläthylester verwendet, den bei der Umsetzung dieses Esters mit Formamid gebildeten N-Formylglycocolläthylester in Gegenwart von Mehylenchlorid und Triäthylamin mit Phosgen umsetzt, den dabei gebildeten Isocyanessigsäureäthylester der Umsetzung mit Stickstoffwasserstoffsäure in Gegenwart von Wasser unterwirft und die Hydrolyse des gebildeten Esters mit wässrigem Kaliumhydroxid durchführt.609830/0946
- 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man das Formamid in Form einer Lösung in Äthanol einsetzt.
- 12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrolyse des Esters mit Kaliumhydroxid in Methanol bewirkt.509330/0946
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