DE2004874B2 - Oxydationskatalysator mit Oxyden der Elemente Mo, V, W und Mn - Google Patents
Oxydationskatalysator mit Oxyden der Elemente Mo, V, W und MnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verbesserungen bei Oxydationskatalysatoren und insbesondere Katalysatoren zur
Anwendung bei der Oxydation von monoäthylenisch ungesättigten acyclischen Aldehyden zu den entspre- r>
chenden Säuren.
Gemäß der Erfindung weist der Oxydationskatalysator die Elemente Molybdän, Vanadium, Wolfram,
Mangan und Sauerstoff auf, wobei für je 12 Atomanteile Molybdän 0,5 bis 12 Vanadium, 0,1 bis 6 Wolfram, 0,5 bis 4»
20 Mangan und 37 bis 94 Sauerstoff vorliegen. Der Katalysator ist außergewöhnlich aktiv bei der Dampfphasenoxydation
mit Sauerstoff von monoäthylenisch ungesättigten acyclischen Aldehyden zu den entsprechenden
Säuren und besitzt eine wesentlich längere 4~> aktive Lebensdauer als Katalysatoren, die Molybdän,
Vanadium, Wolfram und Sauerstoff enthalten, welche bisher für diesen Zweck vorgeschlagen wurden;
zweifellos ist die Anwesenheit der angegebenen Mengen Mangan in den erfindungsgemäßen Katalyse- w
toren zur Bestimmung der Katalysatoreigenschaften wesentlich.
Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Oxydationskatalysatoren
solche Anteile der angegebenen Elemente, daß für je 12 Atomanteile Molybdän 1 bis 6 π
Vanadium, 0,3 bis 3,0 Wolfram, 1 bis 12 Mangan und 40 bis 84 Sauerstoff vorliegen.
Die Katalysatoren können als Gemische von Verbindungen angesehen werden, z. B. Oxyde und/oder
Heteropolysiiuresalze der verschiedenen Metalle, und mi
sie werden durch Vermischen wäßriger Lösungen der wasserlöslichen Verbindungen der Metalle unter anschließender
Verdampfung des Wassers, so daß ein trockener Kuchen zurückbleibt, der in Sauerstoff oder
einem sauerstoffhaltigen Gasgemisch calciniert wird, br>
hergestellt. Vorzugsweise werden die Katalysatoren vor der Verwendung granuliert oder pelletisiert, und dies
kann vor oder nach dem Calcinieren erfolgen. Die Culcinicrung kann bei Temperaturen von beispielsweise
200 bis 600"C durchgeführt werden. Zu geeigneten wasserlöslichen Verbindungen, die zur Herstellung der
Katalysatoren brauchbar sind, gehören Ammoniiimparamolybdat,
Ammoniummetavanadat, AmiTiOniumparawolframat,
Mangan(II)-acetat, Ammoniummetawolframat, Orthowolframsäure, Metawolframsäure, Molybdänsäure,
Molybdänpentoxyd, Molybdäntrioxyd, Mangan(ll)-benzoat und Mangannitrat. Katalysatoren zur
Verwendung für die Oxydation ungesättigter Aldehydwerden vorzugsweise hergestellt, indem eine wäßrige
Lösung eines Ammoniummolybdats, eines Ammoniumwolframats, eines Ammoniumvanadats und eines wasserlöslichen
Mangansalzes einer anorganischen oder organischen Säure gebildet wird und die Flüssigkeit
unter Erzielung eines Feststoffs verdampft wird, der dann calciniert wird. Vorzugsweise werden als Manganquelle
Mangansalze von Carbonsäuren mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder Salpetersäure verwendet.
Die Katalysatoren der Erfindung können als solche verwendet werden, oder sie können zusammen mit
Katalysatorträgern angewendet werden. Auf Träger aufgebrachte Katalysatoren werden durch Vermischen
eines trockenen Trägers oder einer wäßrigen Aufschlämmung davon mit einer wäßrigen Lösung des den
Katalysator bildenden Metallsalzes und nachfolgender Trocknung und Calcinierung hergestellt. Zu geeigneten
Trägern gehören Siliciumdioxyd, Aluminiumoxyd, Siliciumcarbid, Aluminiumoxyd-Siliciumdioxyd, Titandioxyd,
Kohle, Tone, Schamottestein und Bauxit. Wenn ein Träger verwendet wird, kann er 25 bis 99 Gew.-% und
vorzugsweise 50 bis 95 Gew.-% der Katalysatormasse ausmachen. Von den verschiedenen Trägern, die
verwendet werden können, wird Siliciumdioxyd bevorzugt.
Die Oxydation eines ungesättigten Aldehyds unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Katalysators
kann kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden, und der Katalysator kann in verschiedenen
Formen vorliegen, z. B. als Festbett oder in fluidisierter Form. Unverändertes Ausgangsmaterial kann gegebenenfalls
zurückgeführt werden. Die angewendete Temperatur kann im allgemeinen 200 bis 3500C
betragen und liegt vorzugsweise zwischen 215 und 2700C. Der Druck kann Unterdruck, Atmosphärendruck
oder Überdruck sein. Gewöhnlich werden Drücke bis zu 10 atm verwendet, wobei Drücke im Bereich von
0,5 bis 3,0 atm bevorzugt werden. Die Kontaktzeit der Reaktionsteilnehmer mit dem Katalysator unter den
Reaktionsbedingungen kann im allgemeinen zwischen 0,3 und 15 Sekunden liegen, sie beträgt jedoch
vorzugsweise 0,5 bis 10 Sekunden. Unter dem hier angewendeten Ausdruck Kontaktzeit versteht man die
auf NTP (25°C und Atmosphärendruck) eingestellte Kontaktzeit, berechnet durch Division des Volumens
des Katalysatorbettes (einschließlich Zwischenräume) durch das Volumen je Zeiteinheit der Durchflußgeschwindigkeit
der Reaklionsteilnehmer bei NTP. Der benötigte Sauerstoff kann am bequemsten in Form von
Luft vorgesehen werden, er kann jedoch auch mit Sauerstoff angereicherte Luft, konzentrierter Sauerstoff
oder Sauerstoff gemischt mit einem inerten Verdünnungsgas, z. B. Argon oder Kohlendioxyd, sein. Der
ungesättigte Aldehyd kann mit dem sauerstoffhaltigen Gas vor Einführung in die Reaktionszone vermischt
werden, oder die Reaktionsteilnehmcr können getrennt in die Reaktionszone eingeführt werden, und der
ungesättigte Aldehyd und/oder der Sauerstoff können
in clic Reaktions/one an einer oder einer Viel/ahl von
Stellen lungs der Längenausdehnung der Reaktionszone eingeführt werden.
Obgleich andere ungesütiigic acyclische Aldehyde zu
den entsprechenden Carbonsäuren oxydiert werden können, ist die Erfindung von besonderer Bedeutung bei
der Oxydation von Aldehyden, die Alpha-Beta-Unsättigung
aufweisen, insbesondere Aldehyden der Formel
CRlR-'-CR'-CH = O
wobei R1 Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen und R2 und R' Wasserstoff oder Methylreste darstellen, z. B. bei der Oxydation von
Acrolein zu Acrylsäure, Methacrolein zu Methacrylsäure und Crotonaidehyd zu Crotonsäure.
Bei Durchführung dieser Oxydationen kann dds
gasförmige Beschickungsgemisch im allgemeinen 0,5 bis 6 Mol Sauerstoff je Mol des ungesättigten Aldehyds und 2»
vorzugsweise 1,0 bis 4,0 Mo) Sauerstoff je Mol Aldehyd enthalten. Zweckmäßig liegt auch Wasser in dem
gasförmigen Gemisch in Mengen von 1 bis 25, vorzugsweise 2 bis 20 Mol je Mol ungesättigtem
Aldehyd vor. Außer Wasser können inerte Verdün- r> nungsmittel, die gasförmig unter den Reaktionsbedingungen
sind, in das System eingeführt werden, z. B. Stickstoff, Ofengas, Kohlendioxyd und paraffinische
Kohlenwasserstoffe.
In den folgenden Beispielen, welche die Erfindung j»
erläutern, wird die Anwendung von drei erfindungsgemäßen Katalysatoren, die als Katalysatoren C, D und E
bezeichnet werden, bei der Oxydation von Acrolein beschrieben, und die erhaltenen Ergebnisse werden mit
solchen verglichen, die mit zwei Katalysatoren, die als r> Katalysatoren A und B bezeichnet werden und die kein
Mangan enthalten, jedoch sonst den Katalysatoren C und D bzw. E entsprechen, verglichen.
Katalysator A wurde durch Vermischen von Lösungen aus Ammoniumparamolybdat (42,4 g in 100 ml -ίο
Wasser^ Ammoniummetavanadat (7,0 g in 100 ml Wasser) und Ammoniumparawolframat (6,1 g in 100 ml
Wasser) hergestellt. Eine kolloidale Suspension von 30 g Siliciumdioxyd wurde dann zugegeben, und die erhaltene
Suspension wurde bei 120°C in einem trockenen 4>
Luftstrom zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wurde in Luft bei 400cC während 5 Stunden calciniert
und auf eine Teilchengröße von -0,84 bis +0,59 mm (-20 bis +30 mesh) gesiebt. Der spezifische Oberflächenbereich
des Katalysators betrug 50 m- je Gramm. Die Kalalysatormasse war so, daß sie durch die
empirische Formel
wiedergegeben werden konnte.
Katalysator B war mit Katalysator A mit der Ausnahme identisch, daß der Kieselsäureträger weggelassen
wurde.
Katalysator C wurde in der gleichen Weise wie Katalysator A mit der Ausnahme hergestellt, daß eine
wäßrige Lösung aus 15 g Manganacetat-tetrahydrat mit den anderen wäßrigen Salzlösungen vor dem Eindampfen
zur Trockene vermischt wurden. Die Katalysatorzusammensetzung kann durch die folgende Formel
Mo12V1WuMn1O01
wiedergegeben werden.
Katalysator D war identisch mit Katalysator C jedoch mit der Ausnahme, daß der Kieselsäureträger weggelassen
wurde.
Katalysator E war ein Katalysator ohne Träger, der in der gleichen Weise wie Katalysator D mit der
Ausnahme hergestellt worden war, daß die Menge an Mangan gesteigert wurde, wobei eine wäßrige Lösung
von 45 g Manganacetat-tetrahydrat verwendet wurde. Die Katalysatorzusammensetzung kann durch die
folgende Formel
MOi2VjW,
wiedergegeben werden.
In sämtlichen Beispielen wurde Atmosphärendruck verwendet, und der Katalysator wurde in einem als
U-Rohr ausgebildeten Festbettreaktor verwendet, wobei das U-Rohr eine Gesamtlänge von 152 cm (60 in)
aufwies. Das Beschickungsgemisch, bestehend aus Acrolein, Luft und Wasser, wurde vermischt und auf
Reaktionstemperatur erhitzt, bevor es in den Reaktor eingeführt wurde. Der aus dem Reaktor austretende
Strom wurde auf 5°C gekühlt, und sowohl das Kondensat als auch die Abzugsgase wurden durch
Gaschromatographie analysiert. In den Beispielen wurden die Umwandlung, Selektivität und Ausbeute wie
folgt berechnet:
.. ,, „. Mol umgewandeltes Acrolein lnri
Umwandlung, % = "MbT ' l0° '
Selektivität, Mol-% = Mol erzeugte Acrylsäure ^
Mol umgewandeltes Acrolein
Ausbeute,
Mol erzeugte Acrylsäure
= - e
= - e
100.
Eine Reihe von Versuchen wurde unter Verwendung gehalten, wobei das Molverhältnis von Wasser zu
von Katalysator C hergestellt, um diesen unter t>3 Acrolein in der Beschickung bei 4:1 und das
verschiedenen Bedingungen der Kontaktzeit und Molverhältnis von Sauerstoff zu Acrolein bei 1 :1 lag.
Temperatur zu bewerten. Die Beschickungsmasse Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I
wurde während des gesamten Versuches konstant aufgeführt.
Versuch
Temp.
Kontaktzeil
Sek. (NTP)
Um- Selektiwandlung vität
% Mol-%
264
288
304
285
300
262
285
288
304
285
300
262
285
2,4 2,4 2,4 4,7 4,7 9,5 9,5
15 35 98 75 100 55 99
59 89 86 83 83 81 85
Ausbeute
Mol-%
:o
29 84 62 83 45 84
Obgleich Katalysator C während einer Gesamtzeit von 65 Stunden verwendet wurde, war der Katalysator
am Ende dieses Zeitraumes noch aktiv. Im Gegensatz dazu zeigte, wenn eine Reihe ähnliches Versuche unter
Verwendung des Katalysators A durchgeführt wurden, der Katalysator nach 24stündigem Gebrauch einen
erheblichen Verlust an Aktivität.
Drei Versuche wurden unter identischen Bedingungen durchgeführt, jedoch mit der Ausnahme, daß
Katalysator B in einem Versuch, Katalysator D in einem Versuch und Katalysator E in dem anderen Versuch
angewendet wurden. In sämtlichen Versuchen betrug die Kontaktzeit 0,8 Sekunden (NTP), die Temperatur
betrug 255°C, das Molver^ältnis von Wasser zu Acrolein lag bei 17:1, und das Molverhältnis von
Sauerstoff zu Acrolein betrug 3,8 : 1. Die Ergebnisse der drei Versuche sind in der folgenden Tabelle Il
aufgeführt.
Katalysator Umwandlung Selektivität
Mol-%
Ausbeute
Mol-%
97
99
98
99
98
86
94
94
94
94
83
93
92
93
92
Wie aus Tabelle II ersichtlich, ergibt der erfindungsgemäße Katalysator unter einer gegebenen Reihe von
Bedingungen höhere Ausbeuten an Acrylsäure bei einem Durchgang als ein gleicher Katalysator, der kein
Mangan enthält.
Claims (3)
1. Oxidationskatalysator mit einem Gehalt an Oxyden der Elemente Molybdän, Vanadium und >
Wolfram, wobei für je 12 Alomanteile Molybdän 0,5 bis !2 Vanadium und 0,1 bis 6 Wolfram vorliegen,
gegebenenfalls mit Träger, erhältlich durch Verdampfen einer wäßrigen Lösung von wasserlöslichen
Verbindungen der Metalle unter Zusatz vor. 0,5 in bis 20 Atoiiianteilen Mangan und Calcinieren des
erhaltenen trockenen Kuchens in Anwesenheit von Sauerstoff oder einem sauerstoffhaltigen Gasgemisch,
gegebenenfalls in Anwesenheit eines Trägers.
2. Katalysator, erhältlich nach Anspruch 1, worin ΐί
für je 12 Atomanteile Molybdän 1 bis 6 Vanadium, 0,3 bis 3,0 Wolfram, 1 bis 12 Mangan und 40 bis 84
Sauerstoff vorliegen.
3. Verwendung eines Katalysators des Anspruchs
1 oder 2 zur Herstellung von monoäthylenisch >o
ungesättigten acyclischen Carbonsäuren durch Dampfphasenoxidation des entsprechenden Aldehyds
mit Sauerstoff.
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