DE1903235C3 - Verfahren zm Massefärben von linearen synthetischen Superpolyamiden - Google Patents
Verfahren zm Massefärben von linearen synthetischen SuperpolyamidenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft das Färben in der Masse von synthetischen linearen Superpolyamidcn, bcispielsweise
von Polyhexamethylenadipinsäureamiden, von Polymeren des Caprolactams und von ähnlichen
Polyamiden aus anderen Dicarbonsäuren und Diaminen sowie aus der Aminoundccancarbonsäure
mit spezifischen wasserlöslichen Anthrnchinonfarbstoffen.
Fs ist bekannt, daß synthetische lineare Supcrpolyamide in der Masse gefärbt werden können,
wenn man in irgendeinem Verfahrensschritt vor dem endgültigen Verspinnen oder Verarbeiten in feste
Gegenstände einen Farbstoff einarbeitet, der genügend stabil ist, um der Einwirkung des geschmolzenen
synthetischen Polyamids standzuhalten. Wegen der stark reduzierenden Wirkung geschmolzener Supcrpolyamidmasscn
sind für die Masscfärbung nur einige wenige organische Farbstoffe und anorganische Pigmente
befriedigend. So beschreibt die schweizerische Patentschrift 444 478 ein Verfahren zur Herstellung
von in der Masse gefärbten Formkörpern aus Kunststoffen, wobei unter anderem saure Anlhrachinon- %o
farbstoffe verwendet werden, indem ein pulverförmiger Kunststoff mit der Lösung oder Dispersion
eines Farbstoffes zur Herstellung eines Konzentrates gefärbt wird, wobei anschließend dieses Konzentrat
mit einem ungefärbten Kunststoff vermischt wird und sodann aus der Schmelze verformt werden kann.
Des weiteren ist aus der britischen Patentschrift 1055 281 ein Verfahren bekannt zum Massefärben
von linearen, synthetischen Polyamiden, unter Verwendung von bestimmten 1:1- und 1 :2-Chromkomplexen
von Monoazofarbstoffe!!.
Auf die Verwendung von sauren Anthrachinonfarbstoffen zum konventionellen Färben von Polyamid
wird in vielen Publikationen hingewiesen, z. B. in der deutschen Patentschrift 1 089 095, in der franlösischcn
Patentschrift 1 239 052, in den britischen Patentschriften 958 746, 984 841 und 988 517, wobei
die Verwendung dieser sauren Anthrachinonfarbstoffe zum Färben in der Spinnmasse nirgends empfohlen
wird.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich nunmehr auf ein Verfahren zum Massefiirbcn von linearen
synthetischen Superpolyamiden mit wasserlöslichen Anthrachinonfarbstoffe!!, durch Anfärben von PoIyamidschnitzeln
oder -chips aus wässerigem Bade und anschließendem Schmelzen und Verformen, indem
zum Färben wasserlösliche, sulfonsäuregruppenhaltige
K-Am inomonoanthrachinon verbindungen, die
235
mindestens eine Acylaminogruppe aufweisen, verwendet
werden.
Als derartige Anthrachinonfarbstoffe kommen insbesondere in Betracht: die i-Amino-4-arylaniinoanthrachinone,
wie insbesondere die l-Amino-(4'- oder 3'-acylaminophenylamino)-anthiachinon-2-sulfonsäuren,
mit welchen ganz besonders wertvolle Resultate erzielt worden sind. Diese F-srbsloffe sind
größtenteils bekannt, z.B. aus den ' ,:nzösischen
Patentschriften 1079 795, 1238 515, IiOO 241 und
1 205 550. Die dclinitionsgemäßen Anthrachinonfarbstoffe enthalten eine Acylaminogruppe. insbesondere
eine fascrrcaklive Acylaminogruppe, vorzugsweise der aliphatischen Reihe, wie z. B. eine ,i-C'hlorpropionyl-,
u./j'-Dichlor- oder -Dibrompropionyl-. Acryl-.
«-Brom- oder «-C'hloraeryl- oder noch eine C'hloracetyiaminogruppe.
Die erwähnten Farbstoffe werden auf Schnitzel oder Chips des synthetischen Polymeren aufgebracht,
worauf man dann diese sicfärbten Schnitzel bzw. Chips schmilzt und in Fäden verspinnt oder feste
Gegenstände daraus herstellt. Das Färben der Schnitzel bzw. Chips geschieht nach an sich üblichen Methoden
mit einer Dispersion oder Lösung des Farbstoffes oder auch durch Vermählen des Farbstoffes
mit Wasser und einem feinteiligen synthetischen linearen Supcrpolyamid. Die Superpolyamidsehnitzel
können aus wässerigem Färbebad in Gegenwart von Netz- oder Dispergiermittel gefärbt weiden. Zur
Erhöhung der Aus/.iehgeschwindigkcit können dem Färbebad auch Salze, wie z. B. Ammoniumacetat.
Natriumacetat, primäres Nalriumphosphal zugegeben werden. Nach der Färbung werden die Schnitzel
zwecks Durchfärbung in der Masse geschmolzen. Es ist auch möglich, auf diese Art Schnitzel zu färben,
die bereits einen Farbstoff enthalten, z. B. Schnitzel aus synthetischen linearen Supcrpolyamiden, in denen
während der Herstellung durch Polymerisation ein Pigment eingearbeitet wurde. Auf diese Weise können
Grundfarbtöne modifiziert werden, wodurch die verschiedenen als Modefarben bekannten Nuancen erreicht
werden können.
Die durch das erfindungsgcmäße Verfahren erhältlichen
Färbungen zeichnen sich durch vorzügliche Echtheiten aus; sie sind vor allem ausgezeichnet
wasch- und reibecht und vorzüglich widerstandsfähig gegen das Trockenreinigen und die Lichteinwirkung.
Das Dispergieren der Farbstoffe in die zu färbende Masse stellt kein besonderes Problem dar. und es
treten während der nachfolgenden Verspinnung keine besonderen Schwierigkeiten bezüglich Verstopfung
der Spinndüsen auf. In dem gefärbten Material wandern die Farbstoffe nicht an die Oberfläche,
so daß die Färbungen der fertigen Textilstoff^, insbesondere diejenigen, welche eine faserreaktive Acylaminogruppe
aufweisen, eine vorzügliche Echtheit gegenüber Reiben aufweisen.
Im Hinblick auf die reduzierbaren Eigenschaften der geschmolzenen Superpolyamidschmelzen stellt
die durch das vorliegende Verfahren gegebene Möglichkeit des Färbcns mittels der redu/ierbaren (meist
irreversibel reduzierbaren) Anthrachinonfarbstoffe eine überraschend erfolgreiche Bereicherung der Technik
dar.
Gegenüber dem bekannten Verfahren, wonach Pigmente der Anthrachinonreihe verwendet weiden,
bietet das vorliegende Verfahren eine Reihe von Vorteilen, die zum Teil unerwartet waren, wie z. B.
Wegfall der Fibrillenbrüche, sofortige Gewährleistung
der Homogenität ohne langwieriges kneten oder
Vermählen des Pigmentes mit der Polyamidmasse, Wegfall der Reinigung der Farbstoffe. Reinheit der
erhaltenen Nuancen. Gegenüber der Färbung von fertigen Fasern bietet die Spinnfärbung ebenfalls
Vorteile: sie ist billiger, kann in kleineren Apparaturen, dank der Möglichkeit, extrem kurze Färbebiidei
zu verwenden, durchgeführt weiden; überraschenderweise ist meistens auch eine bessere
Deckung der Streiligkeit feststellbar.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperatmen
sind in Celsiusgraden ar.gegeben. Zwischen Gewichts- und Volumteilen besieht das gleiche Verhältnis
wie zwischen Gramm und Kubikzentimeter.
2 Teile der l-Amino-4-(4'-chloracetylamino-phenylamino)-anthrachinon-2-sulfonsäurc
werden mit 8 Teilen Wasser und 2 Teilen Polyhexamethyleiiadipamid in Form einer feinteiligen wässerigen Paste gemischt.
Das Gemisch wird mit 96Teilen Polyhexamethyleiiadipamid
in Schnilzelform im Trommeltrockner gemahlen, bis das Wasser verdampft ist. Die beschichteten
Schnitzel werden geschmolzen und in einem herkömmlichen Apparat gesponnen, wobei sich blaue
Fäden bilden mit einer vorzüglichen Echtheit gegenüber Waschen, Reiben, Trockenreinigen und Licht.
An Stelle des einfachen Mischens der Poiyhexamcthylenadipamidpaste
mit dem farbigen Brei, kann man auch die beiden Bestandteile in einer Kugelmühle
mahlen, wobei eine Zubereitung erhalten wird, die zur Spinnfärbung geeignet ist.
Be i s pi c 1 2
An Stelle des im Beispiel 1 angegebenen Farbstoffes kann man mit gleich gutem Resultat die 1-Amino-4
- (2'.4'.6' - trimethyl - 3' - <i - chloracrylaminomethylphenyiamino)
- anlhrachinon - 2 - sulfonsäure verwenden. Man erhält nach dem Spinnprozeß ebenfalls
tiefblau gefärbte Fäd:n von ausgezeichneter Licht- und Waschechtheit.
2 Teile des im Be;spiel 1 erwähnten Farbstoffes
werden in 250Teilen heißem Wasser gelöst. In dieses Färbebad werden 100Teile Superpolyamidschnitzel
eingebracht Das Ganze wird zum Kochen gebracht. Nach 30 Minuten wird vorteilhaft 1 Teil
Eis-Essig zugegeben und während 3 Stunden weitergefärbt (;<n Stelle von Eisessig können auch andere
Säuren, z. B. Ameisensäure .oder auch Salze, wie z. B. Ammonium- oder Natriumacetat und/oder Mononatriumphosphat,
zur Erhöhung der Aufziehge-
schwindigkeit und des -grades eingesetzt werden).
Die tiefblauschwarz gefärbten Schnitzel werden anschließend mit Wasser gewaschen und wie üblich
im Vakuum getrocknet und können ohne weiteres zu liefblauen Fäden versponnen werden.
Nach diesem Verfahren erhält man mit den in Kolonne I folgender Tabelle angegebenen Farbstoffen
Superpolyamidfascrn, die in den in Kolonne II angegebenen Tönen gefärbt sind.
NH,
CO I " SO1H
CO I " SO1H
CO
CH2NHCOCH=CH2
NH,
CO
CO' T
NH
NH
SO1II
H3C
H3C
H1C
CH1NHCOCH - CH,
CH1NHCOCH-= CH,
Rolslichmblau
Rotstichigblau
Fortsetzung
NH,
CO
CO
SO3H
H3C CH2NHCOCH2CI
NH
VCH3
H3C
NH2 CO j SO3H
H3C CH2NHCOCH2CI
CO
NH
>- CH3
H3C CH2NHCOCH2CI
NH1
NH1
NH-
NHCOCH3
NH2
SO3H
NH
NH7
co
co
SO3H
CH3
NH
NH CO --C = CH,
H1C
CH,
SO, H Rotstii'hiubhm
Rotstichigbkiu
Grünstichigblaii Grünslichigblau
Grünstichigblaii Rotstiehiuhlau
I'ortset/ung
NH2 CO SO1H
co 1
NH
V- NHCOCH = CH2
NH2
co
SO., H
co
NH —
S \-NHCOCH = CH2
SO3H
Griinslichigblau
Griinstichigblau
509 624/1
Claims (1)
1 I
Patentanspruch:
Verfahren zum Massefärben von linearen synthetischen Supcrpolyamiden mit wasserlöslichen
Anthrachinonfarbstoffe^ durch Anfärben von Polyamidschnitzcln
oder -chips aus wässerigem Bade und anschließendem Schmelzen und Verformen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Färben in der Masse mit wasserlöslichen, sulfonsäuregruppenhaltigen
κ-Amino-monoanthrachinonverbindungen. die mindestens eine Acyluminogruppe
aufweisen, erfolgt.
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