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Ferroelektrischer
Transistor und dessen Verwendung in einer Speicherzellenanordnung.
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Ferroelektrische
Materialien werden seit einiger Zeit auf ihre Eignung für Speicheranwendungen untersucht.
Dabei werden hauptsächlich
zwei Varianten betrachtet. Einerseits kann ferroelektrisches Material
als dielektrische Schicht mit einer hohen Dielektrizitätskonstanten
in einem Kondensator eine DRAM-Speicherzellenanordnung eingesetzt
werden. Andererseits sind ferroelektrische Transistoren vorgeschlagen
worden (siehe z. B.
EP
0566 585 B1 ; H.N. Lee et al, Ext. Abstr. Int. Conf. SSDM,
Hamatsu, 1997, S. 382-383; I. P. Han et al, Integrated Ferroelectrics,
1998, Vol. 22, S. 213-221), die zwei Source-Drain-Gebiete, ein Kanalgebiet
und eine Gate-Elektrode
aufweisen, wobei zwischen der Gate-Elektrode und dem Kanalgebiet
eine Schicht aus ferroelektrischem Material vorgesehen ist. Die Leitfähigkeit
dieser Transistoren ist von dem Polarisationszustand der Schicht
aus ferroelektrischem Material abhängig. Derartige ferroelektrische
Transistoren sind zum Einsatz in nicht-flüchtigen Speichern geeignet.
Dabei werden zwei verschiedenen logischen Werten einer digitalen
Information zwei verschiedene Polarisationszustände der Schicht aus ferroelektrischem
Material zugeordnet. Weitere Einsatzmöglichkeiten für derartige
ferroelektrische Transistoren sind z. B. neuronale Netze.
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Da
ferroelektrisches Material, das an der Oberfläche eines Halbleitersubstrats
angeordnet ist, schlechte Grenzflächeneigenschaften zeigt, die
einen negativen Einfluß auf
die elektrischen Eigenschaften eines ferroelektrischen Transistors
ausüben,
ist vorgeschlagen worden, in einem ferroelektrischen Transistor
zwischen der ferroelektrischen Schicht und dem Halbleitersubstrat
eine Zwischenschicht aus SiO
2 (siehe
EP 0566 585 B1 ),
MgO, CeO
2, ZrO
2,
SrTiO
3, Y
2O
3 (siehe H.N. Lee et al, Ext. Abstr. Int.
Conf. SSDM, Hamatsu, 1997, S. 382-383) oder Si
3N
4 (siehe z. B. I. P. Han et al, Integrated
Ferroelectrics, 1998, Vol. 22, S. 213-221) zu verwenden. Diese Materialien
sind isolierende stabile Oxide, die eine ausreichend gute Grenzfläche zwischen
der ferroelektrischen Schicht und der Oberfläche des Halbleitersubstrats
herstellen.
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Zwischen
der Gate-Elektrode und dem als Elektrode wirkenden Halbleitersubstrat
wird die ferroelektrische Schicht polarisiert. Durch die remanente Polarisation
wird ein elektrisches Feld erzeugt. Wird ein Wert von etwa 10μc/cm
2 für
die remanente Polarisation der ferroelektrischen Schicht angenommen, so
errechnet sich für
eine Zwischenschicht aus SiO
2 mit ε
r =
3,9 ein Wert von etwa 29MV/cm für
die elektrische Feldstärke.
Die elektrische Feldstärke
errechnet sich nach der Formel
wobei E die elektrische
Feldstärke
ist und σ die
remanente Polarisation. Da die Durchbruchfeldstärke von SiO
2 bei
nur 10MV/cm liegt, muß daher
mit einem elektrischen Durchbruch der Zwischenschicht gerechnet
werden. Die Werte für
die remanente Polarisation insbesondere von SBT (SrBi
2Ta
2O
9) oder PZT (PbZr
xPil
1-xO
2) über 10μC/cm
2 liegen, ist auch bei Verwendung eines dielektrischen
Materials mit höherer
Dielektrizitätskonstante
als SiO
2 damit zu rechnen, daß Feldstärken in
einem kritischen Bereich auftreten.
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Der
Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, einen ferroelektrischen
Transistor anzugeben, bei dem ein Durchbruch einer dielektrischen Schicht,
die zwischen einer ferroelektrischen Schicht und einem Halbleitersubstrat
angeordnet ist, vermieden wird.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch
einen ferroelektrischen Transistor gemäß Anspruch 1. Weitere Ausgestaltungen
der Erfindung gehen aus den übrigen
Ansprüchen
hervor.
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Der
ferroelektrische Transistor ist insbesondere geeignet zur Verwendung
als Speicherzelle in einer Speicherzellenanordnung.
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Der
ferroelektrische Transistor umfaßt ein erstes Source-Drain-Gebiet, ein
Kanalgebiet und ein zweites Source-Drain-Gebiet, die an eine Hauptfläche eines
Halbleitersubstrats angrenzen. Dabei ist das Kanalgebiet zwischen
dem ersten Source-Drain-Gebiet und dem zweiten Source-Drain-Gebiet
angeordnet. Es ist eine dielektrische Schicht vorgesehen, die mindestens
die Oberfläche
des Kanalgebiets bedeckt und die die Oberfläche des ersten Source-Drain-Gebiets überlappt.
An der Oberfläche der
dielektrischen Schicht ist eine ferroelektrische Schicht angeordnet,
die mindestens einen an das Kanalgebiet angrenzenden Teil des ersten
Source-Drain-Gebiets überdeckt.
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An
der Oberfläche
der dielektrischen Schicht sind ferner eine erste Polarisationselektrode
und eine zweite Polarisationselektrode angeordnet, zwischen denen
die ferroelektrische Schicht angeordnet ist. Oberhalb eines Bereichs
des ersten Kanalgebiets ist an der Oberfläche der dielektrischen Schicht
eine Gate-Elektrode angeordnet.
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Die
Dicke der dielektrischen Schicht ist oberhalb des ersten Bereichs,
d. h. unter der Gate-Elektrode, geringer als oberhalb eines zweiten
Bereichs des Kanalgebietes, der unter der zweiten Polarisationselektrode
angeordnet ist. Die Dicke der dielektrischen Schicht oberhalb des
an das Kanalgebiet angrenzenden Teils des ersten Source-Drain-Gebiets, der
von der ferroelektrischen Schicht überdeckt wird, ist so bemessen,
daß eine
remanente Polarisation der ferroelektrischen Schicht, die parallel
zur Hauptfläche
ausgerichtet ist, Kompensationsladungen in dem zweiten Bereich des
Kanalgebiets erzeugt.
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Da
in dem ferroelektrischen Transistor durch die erste Polarisationselektrode
und die zweite Polarisationselektrode eine remanente Polarisation
der ferroelektrischen Schicht parallel zur Hauptfläche ausgerichtet
wird, ist das von der remanenten Polarisation erzeugte elektrische
Feld ebenfalls parallel zur Hauptfläche ausgerichtet. Die Kompensationsladungen
in dem zweiten Bereich des Kanalgebiets werden durch das seitliche
Streufeld des elektrischen Feldes erzeugt, das viel geringer ist
als das elektrische Feld selbst. Daher wird ein Durchbruch der dielektrischen
Schicht zwischen dem Halbleitersubstrat und der ferroelektrischen
Schicht sicher vermieden.
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Abhängig vom
Polarisationszustand der ferroelektrischen Schicht werden unterschiedlich
viele Kompensationsladungen in dem zweiten Bereich des Kanalgebiets
erzeugt. Zur Speicherung einer digitalen Information wird die ferroelektrische
Schicht in zwei unterschiedliche Polarisationszustände geschaltet,
wobei der eine Polarisationszustand so viele Kompensationsladungen
in dem zweiten Bereich erzeugt, daß der zweite Bereich leitet,
während
der andere Polarisationzustand so wenig Kompensationsladungen erzeugt,
daß der
zweite Bereich des Kanalgebiets nicht leitet. Über die Gate-Elektrode, die
den ersten Bereich des Kanalgebiets ansteuert, wird der ferroelektrische
Transistor angesteuert. Es wird überprüft, ob der
ferroelektrische Transistor leitet, in diesem Fall reicht die Polarisation
der ferroelektrischen Schicht für
eine Leitfähigkeit
des zweiten Bereichs des Kanalgebiets aus, oder ob der ferroelektrische
Transistor nicht leitet, in diesem Fall reicht der Polarisationszustand
für eine
Leitfähigkeit
des zweiten Bereichs des Kanalgebiets nicht aus.
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Die Änderung
des Polarisationszustandes der ferroelektrischen Schicht, die einem
Einschreiben oder Ändern
von gespeicherten Informationen entspricht, erfolgt über die
erste Polarisationselektrode und die zweite Polarisationselektrode.
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Insbesondere
ist die Dicke der dielektrischen Schicht oberhalb des an das Kanalgebiet
angrenzenden Teils des ersten Source-Drain-Gebiets kleiner als die
Dicke der dielektrischen Schicht oberhalb des zweiten Bereichs des
Kanalgebiets und kleiner als die Abmessung des zweiten Bereichs
des Kanalgebiets parallel zur Hauptfläche. Dadurch wird sichergestellt,
daß die
Isolation der dielektrischen Schicht oberhalb des zweiten Bereichs
so gut ist, daß sich Kompensationsladungen
im zweiten Bereich des Kanals ansammeln und nicht auf der Oberfläche der
dielektrischen Schicht.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung ist die ferroelektrische Schicht teilweise
oberhalb des Kanalgebietes angeordnet. Dabei ist die Dicke der dielektrischen
Schicht oberhalb eines an das erste Source-Drain-Gebiet angrenzenden
Teils des Kanalgebietes und oberhalb des an das Kanalgebiet angrenzenden
Teils des ersten Source-Drain-Gebiets im wesentlichen gleich. Diese
Ausgestaltung der Erfindung hat den Vorteil, daß auch bei einem geringen lateralen
Streufeld ausreichend Kompensationsladungen in dem Kanalgebiet erzeugt
werden.
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Im
Hinblick auf einen reduzierten Platzbedarf des ferroelektrischen
Transistors ist es vorteilhaft, die zweite Polarisationselektrode
und die Gate-Elektrode als gemeinsame Elektrode auszubilden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung ist die Dicke der dielektrischen Schicht
unterhalb der ersten Polarisationselektrode, die oberhalb des ersten
Source-Drain-Gebietes angeordnet ist, und oberhalb des an das Kanalgebiet
angrenzenden Teils des ersten Source-Drain-Gebietes im wesentlichen gleich.
In dieser Ausgestaltung ist die Abmessung senkrecht zur Hauptfläche der
Grenzfläche
zwischen der ersten Polarisationselektrode und der ferroelektrischen
Schicht größer als
zwischen der zweiten Polarisationselektrode und der ferroelektrischen Schicht.
Dadurch wird das im zweiten Bereich des Kanalgebiets wirksame elektrische
Streufeld vergrößert.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Dicke der dielektrischen
Schicht unterhalb der ersten Polarisationselektrode und unterhalb der
zweiten Polarisationselektrode im wesentlichen gleich. Dadurch ist
die Abmessung senkrecht zur Hauptfläche der Grenzfläche zwischen
der ersten Polarisationselektrode und der ferroelektrischen Schicht
und der zweiten Polarisationselektrode und der ferroelektrischen
Schicht im wesentlichen gleich, was bezüglich der Herstellung des ferroelektrischen Transistors
vorteilhaft ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
die dielektrische Schicht eine erste dielektrische Schicht und eine
zweite dielektrische Schicht. Die erste dielektrische Schicht ist
dabei auf der Hauptfläche
angeordnet. Die zweite dielektrische Schicht ist darüber angeordnet.
Die zweite dielektrische Schicht weist im Bereich der Gateelektrode
eine Öffnung
auf, so daß die
Gateelektrode an der Oberfläche
der ersten dielektrischen Schicht angeordnet ist. Die erste dielektrische
Schicht entspricht somit dem Gate-Dielektrikum des ferroelektrischen
Transistors. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die erste
dielektrische Schicht bezüglich
ihrer Eigenschaften als Gate-Dielektrikum optimiert werden kann,
während
die zweite dielektrische Schicht die Grenzfläche zur ferroelektrischen Schicht
darstellt und bezüglich
dieser optimiert werden kann. Vorzugsweise enthält die erste dielektrische
Schicht SiO2, CeO2,
ZrO2 oder Ta2O5 und weist eine Dicke zwischen 3,5 nm und
20 nm auf. Die zweite dielektrische Schicht enthält vorzugsweise Si3N4, CeO2 oder ein
anderes selektiv ätzbares
dielektrisches Material und weist oberhalb des zweiten Bereichs
des Kanalgebiets eine Dicke zwischen 10 nm und 500 nm und oberhalb
des an das Kanalgebiet angrenzenden Teils des ersten Source-Drain-Gebiets
eine Dicke zwischen 10 nm und 300 nm auf. Die zweite dielektrische
Schicht kann auch nichtselektiv ätzbares
dielektrisches Material enthalten, falls die selektive Ätzbarkeit
für die
Herstellung von untergeordneter Bedeutung ist. Im Hinblick auf eine
etwaige Degradation der ferroelektrischen Schicht ist es vorteilhaft, die
zweite dielektrische Schicht als Luftspalt oder Vakuumbereich auszubilden.
Dazu wird eine Hilfsstruktur erzeugt, die nach Fertigstellung der
benachbarten Strukturen wieder herausgeätzt wird.
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Die
ferroelektrische Schicht kann alle ferroelektrischen Materialien
enthalten, die für
einen ferroelektrischen Transistor geeignet sind. Insbesondere enthält die ferroelektrische
Schicht SBT (SrBi2Ta2O9), PZT (PbZrxTil1-xO2) oder BMF (BaMgF4).
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Als
Halbleitersubstrat sind alle Substrate geeignet, die zur Herstellung
integrierter Schaltungen in Frage kommen. Insbesondere kann das
Halbleitersubstrat eine monokristalline Siliziumscheibe, ein SOI-Substrat,
ein SiGe-Substrat oder ein III-V-Halbleiter sein.
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Im
weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen, die in den
Figuren dargestellt sind, näher
erläutert.
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1 zeigt
einen Schnitt durch einen ferroelektrischen Transistor.
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2 zeigt
ein Layout für
eine Speicherzellenanordnung, die als Speicherzellen ferroelektrische Transistoren
aufweist.
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3 bis 5 zeigt
Schritte zur Herstellung eines ferroelektrischen Transistors.
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In
einem Halbleitersubstrat 11 aus monokristallinem Silizium
sind ein erstes Source-Drain-Gebiet 121 und ein zweites
Source-Drain-Gebiet 122 angeordnet, die n+-dotiert
sind und zwischen denen ein Kanalgebiet 13 angeordnet ist
(siehe 1). Das erste Source-Drain-Gebiet 121,
das Kanalgebiet 13 und das zweite Source-Drain-Gebiet 122 grenzen
an eine Hauptfläche 110 des
Halbleitersubstrats 11 an.
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Auf
der Hauptfläche 110 ist
eine erste dielektrische Schicht 14 aus CeO2,
ZrO2, Ta2O5 oder SiO2 in einer
Schichtdicke von 20 nm angeordnet. Oberhalb des ersten Source-Drain-Gebietes 121 ist
eine zweite dielektrische Schicht 15 aus Si3N4 angeordnet, die einen an das erste Source-Drain-Gebiet 121 angrenzenden
Teil des Kanalgebiets 13 überdeckt. An der Oberfläche der
zweiten dielektrischen Schicht ist eine erste Elektrode 16,
eine ferroelektrische Schicht 17 und zweite Elektrode 18 angeordnet,
wobei die zweite Elektrode 18 die zweite dielektrische
Schicht 15 seitlich überlappt
und teilweise an der Oberfläche der
ersten dielektrischen Schicht 14 angeordnet ist. Die ferroelektrische
Schicht 17 ist oberhalb eines Teils des ersten Source-Drain-Gebietes 121 angeordnet,
der an das Kanalgebiet 13 angrenzt. Die ferroelektrische
Schicht 17 erstreckt sich ferner bis über einen Teil des Kanalgebiets 13,
der an das erste Source-Drain-Gebiet 121 angrenzt. Die
ferroelektrische Schicht enthält
PZT oder SBT und weist eine Dicke von 100 bis 300 nm auf. Die erste
Elektrode 16 und die zweite Elektrode 18 enthalten
Platin.
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Die
Dicke der zweiten dielektrischen Schicht 15 unterhalb der
ersten Elektrode 16 und unterhalb der ferroelektrischen
Schicht 17 beträgt
2 bis 50 nm. Die Dicke der dielektrischen Schicht 15 im
Bereich der zweiten Elektrode 18 beträgt 200 nm. Der Teil der zweiten
Elektrode 18, der oberhalb eines ersten Bereichs 131 des
Kanalgebiets 13 an der Oberfläche der ersten dielektrischen
Schicht 14 angeordnet ist, wirkt als Gateelektrode. Der
Teil der zweiten Elektrode 18, der oberhalb eines zweiten
Bereichs 132 an der Oberfläche der zweiten dielektrischen
Schicht 15 angeordnet ist, wirkt als zweite Polarisationselektrode.
Die erste Elektrode 16 wirkt als erste Polarisationselektrode.
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Es
ist eine planarisierende Passivierungsschicht 19 vorgesehen,
die die erste Elektrode 16, die ferroelektrische Schicht 17 und
die zweite Elektrode 18 abdeckt und in der metallische
Kontakte 111, die auf das erste Source-Drain-Gebiet 121,
die erste Elektrode 16 und auf das zweite Source-Drain-Gebiet 122 reichen,
vorgesehen sind. Dabei werden die erste Elektrode 16 und
das erste Source-Drain-Gebiet 121 mit einem gemeinsamen
Kontakt 111 versehen.
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In
diesem ferroelektrischen Transistor wird durch Anlegen einer Spannung
zwischen der ersten Elektrode 16 und der zweiten Elektrode 18 die
remanente Polarisation der ferroelektrischen Schicht 17 parallel
zur Richtung eines Stroms durch das Kanalgebiet 13 ausgerichtet.
Die ferroelektrische Schicht 17 überdeckt das Kanalgebiet 13 nur
teilweise. Die zweite Elektrode 18 bedeckt die ferroelektrische Schicht 17 nur
teilweise. In dieser Anordnung werden zur Kompensation der ferroelektrischen
Polarisation der ferroelektrischen Schicht 17 benötigte Oberflächenladungen
hauptsächlich
an der Grenzfläche
zur ersten Elektrode 16 und zur zweiten Elektrode 18 angeordnet
sein. In dem Bereich, in dem die ferroelektrische Schicht 17 seitlich
an den dickeren Teil der zweiten dielektrischen Schicht 15 oberhalb
des zweiten Bereichs 132 angrenzt, sind die Oberflächenladungen
zur Kompensation der ferroelektrischen Kompensation im Halbleitersubstrat 11 angeordnet. Diese
Kompensationsladungen sind in dem an das erste Source-Drain-Gebiet 121 angrenzenden
Teil des Kanalgebiets 13 angeordnet. Sie bewirken je nach
Polarisation der ferroelektrischen Schicht 17, daß dieser
Teil des Kanalgebiets 13 leitend ist oder nicht. Um eine
Leitfähigkeit
dieses Teils des Kanalgebiets 13 zu bewirken, ist eine
Ladungsdichte von etwa 0,1 μC/cm2 ausreichend. Das entspricht etwa einem
Prozent des Wertes der remanenten Polarisation der ferroelektrischen
Schicht 17. Näherungsweise kann
dieser Teil des Kanalgebiets 13 somit 10 bis 100mal größer sein,
als der seitlich an die zweite dielektrische Schicht 15 angrenzende
Teil der ferroelektrischen Schicht 17.
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Da
in diesem ferroelektrischen Transistor der größte Teil der Kompensationsladungen
an den Grenzflächen
der ferroelektrischen Schicht 17 zur ersten Elektrode 16 bzw.
zweiten Elektrode 18 lokalisiert ist, ist der Ruhezustand
und damit die Datenhaltung zeitlich ähnlich stabil, wie in einem
ferroelek trischen Kondensator. Es treten keine Depolarisationsfelder
auf, die immer dann entstehen, wenn ein wesentlicher Abstand zwischen
der Oberfläche
der ferroelektrischen Schicht und den Kompensationsladungen existiert.
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Durch
die Anordnung der ferroelektrischen Schicht über nur einem Teil des Kanalgebiets 13 wird erreicht,
daß die
elektrische Feldstärke
in der Nähe der
ferroelektrischen Schicht 17 und die elektrische Feldstärke an der
ersten dielektrischen Schicht 14 im ersten Bereich 131,
in dem diese als Gate-Dielektrikum wirkt, sich unterscheiden. Somit
können
elektrische Durchbrüche
und Zuverlässigkeitsprobleme
am Gate-Dielektrikum
verhindert werden. Gleichzeitig kann die ferroelektrische Schicht 17 bis
zu ihrem maximalen Wert polarisiert werden, was zu einer Verbesserung
in der Datenhaltung führt.
Für die
ferroelektrische Schicht 17 kommen daher alle für den Einsatz
in mikroelektronischen Bauelementen geeigneten ferroelektrischen
Materialien, die PZT, SBT oder verwandte Materialien, die durch
Dotierung mit anderen Stoffen oder durch das Ersetzen eines Elementes durch
ein anderes entstehen, in Frage.
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Die
hohe remanente Polarisation von ferroelektrischen Stoffen, die unter
verschiedenen Gesichtspunkten wie Fatigue, Imprint, etc. optimiert sind,
und die damit verbundenen hohen Ladungsdichten führen bei diesen ferroelektrischen
Transistor zu keinerlei Problemen mit der Transistorstruktur.
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Der
oberhalb des ersten Bereichs 131 angeordnete Teil der zweiten
Elektrode 18 wirkt in dem Transistor als Gateelektrode.
Er ist unmittelbar an der Oberfläche
der ersten dielektrischen Schicht 14, die in diesem Bereich
als Gatedielektrikum wirkt, angeordnet. Im Vergleich zu bekannten
ferroelektrischen Transistoren hat dieses den Vorteil, daß zwischen der
Gateelektrode und dem Gatedielektrikum keine weiteren Kapazitäten in Reihe
geschaltet sind. Auch zwischen die ferroelektrische Schicht 17 und
die erste Elektrode 16, die als erste Polarisationselektrode wirkt,
und die zweite Elektrode 18, die als zweite Polarisationselektrode
wirkt, sind keine weiteren Kapazitäten geschaltet, über die
ein Teil der Spannung abfallen würde,
die zur Polarisation zwischen die erste Elektrode 16 und
die zweite Elektrode 18 angelegt wird. Im Vergleich zu
bekannten ferroelektrischen Transistorstrukturen kann die ferroelektrische Schicht 17 in
diesem ferroelektrischen Transistor problemlos polarisiert werden.
Es sind kleinere Programmierspannungen als in bekannten Anordnungen
erforderlich. Der ferroelektrische Transistor ist mit nur drei Anschlüssen realisierbar.
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Zum
Einschreiben oder Löschen
von Informationen wird eine entsprechende Schreib- oder Löschspannung
an die erste Elektrode 16 und die zweite Elektrode 18 angelegt.
Dadurch wird die ferroelektrische Schicht 17 polarisiert.
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Zum
Auslesen von Informationen wird an die erste Elektrode 16 und
die zweite Elektrode 18 die gleiche Spannung angelegt.
Dadurch fällt über der ferroelektrischen
Schicht 17 keine Spannung ab. Dadurch wird ein nicht-zerstörendes Auslesen
gestattet.
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In
Anwendungen, in denen zum Auslesen der Information unterschiedliche
Spannungen an die erste Elektrode 16 und die zweite Elektrode 18 angelegt
werden sollen, ist es vorteilhaft, nach dem Auslesen zwischen die
erste Elektrode 16 und die zweite Elektrode 18 einen
Programmierpuls anzulegen, um die gespeicherte Information durch
Polarisation der ferroelektrischen Schicht 17 wieder aufzufrischen.
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Die
Lesespannung an dem zweiten Source-Drain-Gebiet 122 wird
so gewählt,
daß durch
sie der erste Bereich 131 des Kanalgebiets 13,
der durch die ferroelektrische Schicht 17 nicht gesteuert
wird, in Inversion gebracht und damit geöffnet wird. Die Bewertung der
eingeschriebenen Information erfolgt durch eine Durchgangsprüfung zwischen
dem ersten Source-Drain- Gebiet 121 und
dem zweiten Source-Drain-Gebiet 122, wobei Strom nur dann
fließen kann,
wenn die ferroelektrische Schicht 17 derart polarisiert
ist, daß das
Kanalgebiet 13 außerhalb
des ersten Bereichs 131 ebenfalls in Inversion ist.
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Zum
Ansteuern eines als Speicherzelle verwendeten ferroelektrischen
Transistors, wie er anhand von 1 geschildert
wurde, in einer Speicherzellenanordnung, werden das erste Source-Drain-Gebiet 121 und
die erste Elektrode 16 über den
Kontakt 111 mit einer Schreibleitung SL verbunden (siehe 2).
Das zweite Source-Drain-Gebiet 122 wird über den
zugeordneten Kontakt 111 mit einer Bitleitung BL verbunden.
Die Schreibleitung SL verläuft
im wesentlichen parallel zur Bitleitung BL. Senkrecht zur Schreibleitung
SL und zur Bitleitung BL verläuft
eine Wortleitung WL, die mit der zweiten Elektrode 18 verbunden
ist, die wiederum an die ferroelektrische Schicht 17 angrenzt.
In einer Speicherzellenanordnung sind eine Vielzahl untereinander parallel
verlaufender Bitleitungen, Schreibleitungen und Wortleitungen, die
in der beschriebenen Weise mit einzelnen ferroelektrischen Transistoren
verbunden sind, vorgesehen.
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Zur
Herstellung eines ferroelektrischen Transistors werden in einem
Halbleitersubstrat 21 aus monokristallinem Silizium zunächst aktive
Gebiete durch Herstellung einer Isolationsstruktur nach einem LOCOS-Verfahren
oder einem STI-Verfahren definiert (nicht dargestellt). Anschließend werden durch
maskierte Implantation ein erstes Source-Drain-Gebiet 221 und
ein zweites Source-Drain-Gebiet 222 erzeugt (siehe 3).
Zwischen dem ersten Source-Drain-Gebiet 221 und dem zweiten
Gebiet 222 ist ein Kanalgebiet 23 angeordnet.
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Auf
die Oberfläche
des ersten Source-Drain-Gebietes 221, des zweiten Source-Drain-Gebietes 222 und
des Kanalgebietes 23 wird eine erste dielektrische Schicht 24 aufgebracht. Die
erste dielektrische Schicht 24 kann aus SiO2 durch
Oxidation in einer Dicke von 4 bis 10 nm erzeugt werden oder durch
CVD- Abscheidung
aus CeO2 in einer Dicke von 5 bis 20 nm
und anschließende
Temperung erzeugt werden. Nachfolgend wird eine zweite dielektrische
Schicht 25 aus Si3N4,
Strontiumtitanat oder dem gleichen Material wie die erste dielektrische
Schicht 24 abgeschieden und strukturiert. Das Strukturieren
erfolgt durch maskiertes Ätzen.
Dabei wird oberhalb eines ersten Bereichs 231 des Kanalgebiets 23 die
Oberfläche
der ersten dielektrischen Schicht 24 freigelegt. Ferner
wird oberhalb eines Teils des ersten Source-Drain-Gebietes 221,
der an das Kanalgebiet 23 angrenzt, die Dicke der zweiten
dielektrischen Schicht 25 auf 200 nm reduziert. Oberhalb
eines zweiten Bereichs 232 des Kanalgebiets 23 bleibt
die volle Dicke von 10 bis 500 nm der zweiten dielektrischen Schicht 25 erhalten.
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Anschließend wird
eine ferroelektrische Schicht aus PZT oder SBT durch Abscheidung
in einem CVD-Verfahren in einer Dicke von 100 bis 300 nm und anschließende Strukturierung
gebildet. Die ferroelektrische Schicht 26 ist an der Oberfläche der zweiten
dielektrischen Schicht 25 oberhalb des Teils des ersten
Source-Drain-Gebietes 221 angeordnet, das an das Kanalgebiet 23 angrenzt
(siehe 4). Durch Abscheidung von Platin und anisotropes
Atzen werden an gegenüberliegenden
Seiten der ferroelektrischen Schicht 26 eine erste Elektrode 27 und
eine zweite Elektrode 28 gebildet, die spacerähnlich sind (siehe 4).
Die zweite Elektrode 28 erstreckt sich bis auf die freigelegte
Oberfläche
der ersten dielektrischen Schicht 24 oberhalb des zweiten
Bereichs 231 des Kanalgebiets 23 und des daran
angrenzenden zweiten Source-Drain-Gebietes 222.
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Zur
Verbesserung der Qualität
der ferroelektrischen Schicht 26 wird eine Temperung durchgeführt, die
sowohl direkt nach der Abscheidung der ferroelektrischen Schicht,
nach der Strukturierung der ferroelektrischen Schicht oder nach
der Abscheidung von Platin stattfinden kann. Alternativ können mehrere
Temperungen zu verschiedenen Zeitpunkten erfolgen.
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Nachfolgend
wird eine planarisierende Passivierungsschicht 29 durch
Abscheidung einer weiteren dielektrischen Schicht aus 400 bis 500
nm und Planarisierung durch CMP (chemisch mechanisches Polieren)
erzeugt (siehe 5). In der planarisierenden
Passivierungsschicht 29 werden Kontaktlöcher zu dem ersten Source-Drain-Gebiet 221 und
zu dem zweiten Source-Drain-Gebiet 222 geätzt und
mit Kontakten 211 versehen. Das Kontaktloch zu dem ersten
Source-Drain-Gebiet 221 reicht gleichzeitig auf die erste
Elektrode 27, so daß der
entsprechende Kontakt 211 die erste Elektrode 27 mit
dem ersten Source-Drain-Gebiet 221 elektrisch verbindet.
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Der
in 5 dargestellte ferroelektrische Transistor unterscheidet
sich von dem in 1 dargestellten ferroelektrischen
Transistor nur dadurch, daß in 5 die
Dicke der zweiten dielektrischen Schicht 25 nur oberhalb
des an das Kanalgebiet 23 angrenzenden Teils des ersten
Source-Drain-Gebietes 221 reduziert
ist und daß die
Grenzfläche
zwischen der ersten Elektrode 27 und der ferroelektrischen
Schicht 26 sowie der zweiten Elektrode 28 und der
ferroelektrischen Schicht 26 im wesentlichen gleich groß sind.
Bezüglich
der Funktionsweise und der im Zusammenhang mit 1 erläuterten
Vorteile unterscheiden sich die ferroelektrischen Transistoren nicht.