DE19856121C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von verdichtetem Garn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von verdichtetem GarnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Her
stellen von verdichtetem Garn, bei weichem nach Verziehen einer Faserlunte
diese mittels Saugluftströmung verdichtet und anschließend verdreht wird.
Beim Herstellen von verdichtetem Garn erfolgt das Verdichten durch Saugluft
strömung (DE 43 23 427 C2, DE 39 27 936 C2). Mit der Saugluftströmung wer
den bei diesen bekannten Verfahren Spinnfasern und in seltenen Fällen auch
Ansammlungen von Spinnfasern abgesaugt. Dabei kann der Nachteil entstehen,
dass die die Saugluft führenden Elemente ganz oder teilweise verstopfen. In die
sem Fall lässt die Saugwirkung nach oder sie kommt sogar ganz zum Erliegen,
wodurch die Garnqualität negativ beeinflusst wird.
Weiterer Stand der Technik ist ein Streckwerk, bei dem das Problem zu lösen
war, die Kurzfasern zwischen den Walzenpaaren eines Streckwerkes unter Kon
trolle zu halten (DE-PS 882 066). Hierbei wird vorgeschlagen, ein Tragglied luft
durchlässig zu gestalten und den Faserstrang über eine Saugvorrichtung mit Hilfe
der hindurchstreichenden Saugluft zwischen den Walzenpaaren auf dem Ihn
abstützenden Teil des Traggliedes festzusaugen.
Weiterer Stand der Technik ist ein Verfahren zum Herstellen eines Siebkörpers
als Friktionsspinnmittel und ein entsprechendes Friktionsspinn-Verfahren (EP 0 268 217 A1).
Es wird hierbei das Problem gelöst, Sieblöcher einer Siebtrommel
so zu gestalten, dass einerseits der Lochquerschnitt genügend klein ist, um ein
Hindurchtreten der Fasern zu verhindern, wobei jedoch anderseits die Sieblöcher
eine Form aufweisen müssen, welche der Verstopfungsgefahr entgegenwirkt und
dem Luftstrom einen möglichst kleinen Widerstand entgegenbringt. Entspre
chend wird der Siebkörper mittels eines eine Mutterform verwendeten galvani
schen Elektroform-Verfahrens hergestellt.
Darüber hinaus ist ein OE-Friktionsspinnverfahren bekannt (DE 33 42 481 A1).
Es wird hierbei von der Erkenntnis ausgegangen, dass Änderungen der Frikti
onswirkung sofort starke Änderungen der Garnqualität und der Garnstruktur
bewirken. Damit lag dieser bekannten Konstruktion das Problem zugrunde, die
Qualität des ersponnenen Garnes so an jedem einzelnen Spinnaggregat, als auch
zwischen den Spinnaggregaten untereinander über die Dauer der Betriebszeit
möglichst gleichbleibend zu erhalten. Zur Lösung dieses Problems sind Mittel
zum Überprüfen wenigsten eines Anteils der Friktionswirkung vorgesehen.
Es handelt sich also bei dem vorgenannten Friktionsspinnverfahren um ein OE-
Spinnverfahren, wobei vereinzelte Fasern im Luftstrom transportiert und in den
Zwickel zweier Siebtrommeln befördert und dort zu einem neuen Faserverband
zusammengedreht werden. Dieses bekannte Spinnverfahren kommt ohne be
kannte Streckwerke aus.
Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren bzw. ein Einrichtung zu schaffen, mit welcher die Vorrichtung auf das
Vorhandensein der Saugluftströmung überwacht wird, um die Garnqualität sicher
zu stellen und die volle Effektivität der Vorrichtung zum Herstellen von ver
dichtetem Garn beizubehalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass - direkt oder indirekt
- die Saugluftströmung an mindestens einer Saugstelle überwacht und bei Unter
schreiten eines Schwellenwertes einer die Saugluftströmung charakterisierenden
Zustandsgröße (statischer Druck, Staudruck, Strömungsgeschwindigkeit) eine
Meldung abgegeben wird, welche ein Fehler- und/oder Abstellsignal auslöst.
Hierbei kann an jeder einzelnen Saugstelle oder aber an einer Stelle gemessen
werden, an der die saugseitigen Ableitungen zweier
oder mehrerer Saugstellen bereits zusammengefasst sind. Der Luftdurchsatz
kann über den mit ihm in funktionalem Zusammenhang stehenden Unterdruck
oder direkt gemessen werden. Beim Messen des Druckes kann der Gesamtdruck,
der statische Druck oder der Staudruck überwacht werden.
Die Überwachung erfolgt mit in der Strömungstechnik üblichen Messverfahren
zum Messen von Drücken oder Strömungsgeschwindigkeiten wie Drucksonden,
Anemometern oder ähnlichen Messfühlern. Ein Ansprechen der Messvorrichtung
kann bei Über- und/oder Unterschreiten eines festen, einstellbaren Schwellen
wertes oder beim überzufälligen Abweichen von dem an mindestens einer ande
ren Saugstelle augenblicklich herrschenden Wert folgen.
Außer den geschilderten Verstopfungen sind auch andere Fehlfunktionen bei der
Sauglufteinrichtung und deren Leitungen möglich, z. B. undichte Leitungen,
nachlassende Leistung des Sauggebläses usw. Es kann daher aus Kostengründen
sinnvoll sein, den Unterdruck nur an dem Saugelement zu messen, welches am
weitesten vom Sauggebläse entfernt ist.
Die Vorrichtung zum Herstellen von verdichtetem Garn, welche mit mindestens
einem Streckwerk zum Verziehen der Faserlunte, mit mindestens einer Saugvor
richtung zum Verdichten der Faserlunte mittels Saugluftströmung und mit min
destens einer Verdrehvorrichtung ausgestattet ist, kann so gestaltet sein, dass
mindestens eine der Saugvorrichtungen mit einer Einrichtung zum Erfassen der
Saugluftströmung versehen ist, welche über eine Vergleichseinheit mit einer
Auswerteeinheit in Verbindung steht. Diese Einrichtung zum Erfassen der
Saugluftströmung kann in der Saugleitung der jeweiligen Saugvorrichtung ange
ordnet sein. Die Auswerteeinheit kann als Alarm- und/oder Abstelleinrichtung
oder als Anzeigevorrichtung gestaltet sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Aus
führungsbeispielen näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zum Herstellen von
verdichtetem Garn mit feststehendem Saugelement;
Fig. 2 und 3 zwei Ausführungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Einrichtung
zum Erfassen der Saugluftströmung für die Ausführungsform nach
Fig. 1;
Fig. 4 eine andere Ausführungsmöglichkeit einer Vorrichtung zum Herstel
len von verdichtetem Garn mit perforierter Saugwalze, in schemati
scher Seitenansicht;
Fig. 5 und 6 zwei verschiedene Ausführungsmöglichkeiten der Ausgestaltung der
Einrichtung zum Erfassen der Saugluftströmung für die Ausführungs
form nach Fig. 4.
Die in Fig. 1 in Seitenansicht schematisch dargestellte Vorrichtung zum Herstel
len von verdichtetem Garn aus einer Faserlunte 1 weist z. B. ein erstes Walzen
paar 2 und ein nachgeschaltetes zweites Walzenpaar 3 auf. Zwischen beiden
Walzenpaaren 2 und 3 kann die Faserlunte 1 einen Vorverzug erfahren. Das
Walzenpaar 3 kann hierbei mit Riemchen 4 und 5 ausgestattet sein, wobei das
Oberriemchen 4 durch einen nicht näher dargestellten Riemchenkäfig gespannt
und das Unterriemchen 5 über eine Abstützschiene 6 geführt sein kann. Diese
Schiene 6 kann gleichzeitig zur Abstützung des Oberriemchens 4 dienen.
Dem zweiten Walzenpaar 3 ist ein Ausgangswalzenpaar 8 nachgeschaltet. An
dieses Ausgangswalzenpaar 8 schließt sich eine Faserbündelungszone 20 an, in
welcher die aus dem Ausgangswalzenpaar 8 austretende fertig verzogene Faser
lunte 1 quer zur Transportvorrichtung zusammengefasst wird.
Die Faserbündelungszone 20 weist eine Saugvorrichtung 12 mit perforiertem
Riemchen 15 auf, welches um die Oberwalze 10' eines Lieferwalzenpaares 10
geführt ist. Die Perforierung dieses Riemchens 15 besteht aus einer Anzahl in
Laufrichtung der Faserlunte 1 hintereinander liegender kleinen Öffnungen, z. B.
neben- und/oder hintereinander.
Das perforierte Riemchen 15 ist um einen Riemchenkäfig 16 geführt, welcher
über eine Saugleitung 22 mit einer nicht näher dargestellten Saugeinheit in Ver
bindung steht. Mit Hilfe der Saugvorrichtung 12 wird damit eine Saugluftströ
mung S erzielt, welcher zur Verdichtung der Faserlunte 1 dient. Nach Verlassen
des Lieferwalzenpaares 10 wird die so bearbeitete Faserlunte 1 durch eine nicht
näher dargestellte Verdreheinrichtung verdreht, beispielsweise durch eine Ring
spinneinrichtung.
Die Saugvorrichtung 12 ist erfindungsgemäß nach Fig. 2 bzw. 3 mit einer Ein
richtung 25 bzw. 25' zum Erfassen der Saugluftströmung S versehen. Diese Ein
richtung 25 steht über eine Vergleichseinheit 30 mit einer Auswerteeinheit 40 in
Verbindung. Hierbei kann die Vorrichtung 25 zum Erfassen der Saugluftströ
mung S nach Fig. 2 ein Messrohr 27 aufweisen, welches direkt in das Gehäuse
des Riemchenkäfigs 16 führt, der Teil der Saugvorrichtung 12 ist.
Bei der Ausführungsform Fig. 3 wird die Strömungsgeschwindigkeit der Luft mit
einem nicht dargestellten, in der Strömungstechnik gebräuchlichen Messfühler, z. B.
Hitzdrahtanemometer, gemessen.
Mit Hilfe der Einrichtung 25 zum Erfassen der Saugluftströmung S wird dieser
überwacht, wobei bei Unterschreiten eines Schwellenwertes eine Meldung abge
geben wird, welche ein Fehler- und/oder Abstellsignal auslöst. Dieser Schwel
lenwert kann einstellbar sein, beispielsweise im Bereich der Vergleichseinheit
30, um eine entsprechende Anpassung an die jeweilige Garnqualität der Faser
lunte 1 vornehmen zu können. Die lediglich schematisch dargestellte Auswerte
einheit 40 kann als Alarm- und/oder Abstelleinrichtung oder als Anzeigevor
richtung ausgebildet sein.
Mit Hilfe des Messrohres 27 und nicht dargestellter Messfühler können der Ge
samtdruck, der statische Druck und/oder der Staudruck oder die Strömungsge
schwindigkeit der Luft gemessen werden.
Die Ausführungsform einer Vorrichtung zum Herstellen von verdichteten Garnen
nach Fig. 4 unterscheidet sich von jener nach Fig. 1 dadurch, dass bei der zweiten
Ausführungsform als Saugvorrichtung 12' eine perforierte Saugwalze eingesetzt
wird, welche rotiert. Diese rotierende, perforierte Saugwalze arbeitet mit zwei
Gegenwalzen 13 und 14 zusammen, um die verzogene Faserlunte 1 mittels
Saugluftströmung zu verdichten. Wiederum sind ein erstes Walzenpaar 2, ein
zweites Walzenpaar 3 sowie ein Ausgangswalzenpaar 8 vorgesehen.
Analog den Ausführungsformen nach Fig. 2 und 3 besteht bei den Darstellungen
nach Fig. 5 und 6 die Möglichkeit, dass ein Messrohr 27 direkt mit dem Sauge
lement innerhalb der perforierten Saugwalze, welche als Saugvorrichtung 12
dient, verbunden ist (Fig. 5). Nach Fig. 6 wird die Strömungsgeschwindigkeit der
Luft mit einem nicht dargestellten, in der Strömungsmesstechnik gebräuchlichen
Messfühler, z. B. Hitzedrahtanemometer, gemessen.
Auch bei dieser Ausführungsform nach Fig. 4 und 5 bzw. 4 und 6 wird die
Saugluftströmung überwacht, wobei bei Unterschreiten eines Schwellenwertes
über die Vergleichseinheit 30 und die Auswerteeinheit 40 eine Meldung abgege
ben wird, welche ein Fehler- und/oder Abstellsignal auslöst. Auch hier ist der
Schwellenwert einstellbar, wobei an jeder Saugstelle der Gesamtdruck, der stati
sche Druck oder der Staudruck gemessen wird.
Die Auswerteeinheit 40 kann als Alarm- und/oder Abstelleinrichtung oder als
Anzeigevorrichtung ausgebildet sein.
Insgesamt ergibt sich durch die vorliegende Erfindung, dass auf einfache Weise
die Saugluftströmung überwacht wird, um in jedem Fall die Garnqualität sicher
zustellen.
Claims (8)
1. Verfahren zum Herstellen von verdichtetem Garn, bei welchem nach Ver
ziehen einer Faserlunte (1) diese mittels Saugluftströmung (S) verdichtet
und anschließend verdreht wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Saug
luftströmung (S) an mindestens einer Saugstelle überwacht und bei Unter
schreiten eines Schwellenwertes einer die Saugluftströmung charakterisie
renden Zustandsgröße (statischer Druck, Staudruck, Strömungsgeschwin
digkeit) eine Meldung abgegeben wird, welche ein Fehler- und/oder Ab
stellsignal auslöst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugluft
strömung in der saugseitigen Ableitung einer Verdichtungsvorrichtung ü
berwacht und bei überzufälliger Abweichung von einem Sollwert die Mel
dung abgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem die Saugluftströmung (S)
an mehreren Saugstellen erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass an
jeder Saugstelle der Luftdurchsatz des Saugluftströmunges (S) überwacht
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
Schwellenwert einstellbar ist.
5. Vorrichtung zum Herstellen von verdichtetem Garn, mit mindestens einem
Streckwerk (2, 3, 8, 10) zum Verziehen der Faserlunte (1), mit mindestens
einer Saugvorrichtung (12, 12') zum Verdichten der Faserlunte (1) mittels
Saugluftströmung (S) und mit mindestens einer Verdreheinrichtung, da
durch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Saugvorrichtungen (12,
12') mit einer Einrichtung (25) zum Erfassen einer Zustandsgröße (statischer
Druck, Staudruck, Strömungsgeschwindigkeit) der Saugluftströmung (S)
versehen ist, welche über eine Vergleichseinheit (30) mit einer Auswerteein
heit (40) in Verbindung steht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrich
tung (25) zum Erfassen der Saugluftströmung (S) in der Saugleitung (22)
der jeweiligen Saugvorrichtung (12, 12') angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Auswerteeinheit (40) als Alarm- und/oder als Abstelleinrichtung ausgebildet
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswer
teeinheit (40) als Anzeigevorrichtung ausgebildet ist.
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