DE19848813A1 - Wickelmaschine - Google Patents
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Abstract
Bei einer Wickelmaschine 10 zum Aufwickeln einer Materialbahn 14 wie insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn auf einen Tambour 16 wird die Materialbahn 14 über eine besaugbare Tragtrommel 12 geführt und zwischen der Tragtrommel 12 und dem Tambour ein Wickelspalt 18 gebildet. Die einen gelochten Mantel aufweisende und/oder mit Umfangsrillen versehene Tragtrommel 16 ist über wenigstens einen äußeren Saugkasten 42 besaugbar, der mit wenigstens einer Saugöffnung 44 dem nicht von der Materialbahn 14 umschlungenen Umfangsbereich der Tragtrommel 12 gegenüberliegt und im Bereich dieser Saugöffnung 44 wenigstens ein mit der Tragtrommel 12 zusammenwirkendes Dichtelement 46, 48 aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Ma
terialbahn wie insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn auf einen
Tambour, bei der die Materialbahn über eine besaugbare Tragtrommel
geführt und zwischen der Tragtrommel und dem Tambour ein Wickelspalt
gebildet wird.
Eine solche Wickelmaschine ist beispielsweise aus der EP-B1-0 658 504
bekannt. In diesem Fall ist eine innenbesaugte Tragtrommel vorgesehen.
Eine entsprechende Wickelmaschine wird beispielsweise am Ende einer
der Herstellung oder Veredelung einer Materialbahn dienenden Maschine
eingesetzt. Sie kann beispielsweise aber auch dazu dienen, eine bereits
fertig gewickelte Wickelrolle umzuwickeln. Bei der betreffenden Maschine
kann es sich beispielsweise um eine Papiermaschine handeln.
In der Praxis können nun insbesondere beim anfänglichen Aufführen der
Materialbahn bzw. eines Aufführendes oder einer Aufführspitze dieser
Materialbahn auf die Wickelvorrichtung Probleme auftreten. So ist es bis
her allgemein üblich, das Aufführende der Materialbahn beispielsweise
mittels Aufführseilen, Blasblechen, Vakuumbändern und/oder derglei
chen zur Tragtrommel zu transportieren, woraufhin dieses Aufführende
um die Tragtrommel geführt wird. Anschließend wird das Aufführende
beispielsweise mittels eines Schabers, wie z. B. eines Blasschabers, eines
Blaskeils oder dergleichen sowie beispielsweise mittels eines Leitblechs,
wieder von der Tragtrommel abgenommen und in einen Ausschußauflöser
abgeleitet. Die Papierbahn wird dann breit gefahren und kontinuierlich in
den Ausschußauflöser abgeführt. Hierzu kann beispielsweise ein Leitblech
mit einer Blaseinrichtung vorgesehen sein. Anschließend wird die Ma
terialbahn beispielsweise mittels eines Goosenecks, Bandes, Messers,
Wasserstrahls und/oder dergleichen getrennt und auf einen bereitgestell
ten Leertambour aufgeführt. Dabei kann es zu einem unkontrollierten
Selbstaufführen des insbesondere streifenartigen Aufführendes bzw. der
gesamten Materialbahn auf einen bereitgestellten Leertambour oder einen
bereits angewickelten Tambour kommen. Dieses Problem tritt verstärkt
bei hohen Maschinengeschwindigkeiten und gerillten oder gebohrten,
nicht besaugten Tragtrommeln auf.
Fig. 1 zeigt anhand einer herkömmlichen Wickelmaschine 10 ein solches
von dem gewünschten Bahnlauf A abweichendes unerwünschtes Selbst
aufführen. Dabei ist mit dem Bahnverlauf B der Fall dargestellt, daß das
beispielsweise streifenartige, über die Tragtrommel 12 geführte Aufführ
ende der Materialbahn 14 bzw. die gesamte Materialbahn 14 unmittelbar
im Anschluß an den zwischen der Tragtrommel 12 und einem leeren Tam
bour 16' gebildeten Wickelspalt 18 von selbst auf unkontrollierte Weise
auf den leeren Tambour 16' aufgewickelt wird. Mit C ist der Fall eines un
kontrollierten Selbstaufführens auf einen bereits angewickelten Tambour
16 dargestellt. Dagegen würde beim gewünschten Bahnlauf A das Auffüh
rende bzw. die Materialbahn 14 erst durch einen Schaber 20 von der
Tragtrommel 12 gelöst und in den Ausschußauflöser 22 abgeleitet werden.
Mit einer besaugten Tragtrommel wird die Führung des in der Regel strei
fenartigen Aufführendes bzw. der Materialbahn bis zum Ablaufbereich am
Schaber 20 beeinflußt, so daß in diesem Fall ein Selbstaufführen auf den
noch leeren Tambour 16' (Fall B) vermieden werden kann. Dazu werden
beispielsweise Tragtrommeln verwendet, die an eine Vakuumquelle ange
schlossen sind und über einen oder beide Zapfen abgesaugt werden. Bei
den vielfach verwendeten Trommelausführungen ohne Einbauten wird der
gesamte Innenraum besaugt. Dadurch kann nun aber in den nicht um
schlungenen Teil der Tragtrommel Falschluft eindringen, was insbesonde
re einen relativ hohen Energieverbrauch mit sich bringt. Tragtrommeln
mit Innenabdichtung weisen u. a. den Nachteil auf, daß sie innerhalb der
Tragtrommel angeordnete Funktionselemente aufweisen. So muß bei
spielsweise für einen eventuellen Wechsel der Dichtungen die Tragtrom
mel ausgebaut werden. Sämtliche bekannten Ausführungen besitzen zu
dem den Nachteil, daß stets auch eine Schabereinrichtung zur Abnahme
des Aufführendes bzw. der Papierbahn von der Tragtrommel erforderlich
ist.
Ziel der Erfindung ist es, eine Wickelmaschine der eingangs genannten Art
zu schaffen, die bei möglichst einfach gehaltenem Aufbau ein stets zuver
lässiges, kontrolliertes Aufführen des Aufführendes bzw. der Materialbahn
gestattet.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die einen ge
lochten Mantel aufweisende und/oder mit Umfangsrillen versehene Trag
trommel über wenigstens einen äußeren Saugkasten besaugbar ist, der
mit wenigstens einer Saugöffnung dem nicht von der Materialbahn um
schlungenen Umfangsbereich der Tragtrommel gegenüberliegt und im Be
reich dieser Saugöffnung wenigstens ein mit der Tragtrommel zusammen
wirkendes Dichtelement aufweist.
Aufgrund dieser Ausbildung ist insbesondere auch beim anfänglichen
Aufführen des in der Regel zunächst streifenartigen Aufführendes der
Materialbahn stets ein definierter Bahnlauf gewährleistet. So ist insbeson
dere ausgeschlossen, daß es zu einem unkontrollierten Selbstaufführen
des Aufführendes bzw. der gesamten Materialbahn auf einen Leertambour
oder einen angewickelten Tambour kommt. Der jeweils gewünschte
Bahnlauf ist insbesondere auch bei höheren Maschinengeschwindigkeiten
gewährleistet. Mit der Verwendung eines äußeren Saugkastens ist in je
dem Fall auch sichergestellt, daß in die Tragtrommel nahezu keine
Falschluft eindringt, was einen geringeren Energieverbrauch mit sich
bringt. Ein eventueller Wechsel von Dichtungen ist auf einfachste Weise
durchführbar. Ein Ausbau der Tragtrommel ist hierzu nicht mehr erfor
derlich. Zudem kann die bisher erforderliche zusätzliche Schabereinrich
tung entfallen. So kann beispielsweise ein im Bahnablaufbereich der
Tragtrommel vorgesehenes, insbesondere leistenartiges Dichtelement
gleichzeitig als Schaber ausgeführt sein.
Entsprechend ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Wickelmaschine wenigstens ein Dichtelement des Saugkasten
gleichzeitig als Schaber ausgeführt.
Zweckmäßigerweise ist wenigstens ein Dichtelement als sich quer zur
Bahnlaufrichtung erstreckende Dichtleiste ausgebildet. Ein jeweiliger
Schaber kann dann insbesondere in Form einer solchen Dichtleiste vorge
sehen sein.
Ein durch ein Dichtelement gebildeter, im Bahnablaufbereich der Trag
trommel vorgesehener Schaber kann demzufolge dazu dienen, die über die
Tragtrommel geführte Materialbahn bzw. ein Aufführende dieser Material
bahn wieder von der Tragtrommel zu lösen, so daß die bisher übliche zu
sätzliche Schabereinrichtung entfallen kann.
Bei einer praktischen Ausführungsform ist der Saugkasten auf beiden
quer zur Bahnlaufrichtung verlaufenden Längsseiten mit Dichtleisten ver
sehen. Dabei ist es grundsätzlich auch möglich, den Saugkasten beidseitig
durch Schaber bildende Dichtleisten abzudichten.
Von Vorteil ist auch, wenn zumindest eine im Bahnablaufbereich vorgese
hene, gleichzeitig als Schaber ausgeführte Dichtleiste pneumatisch be
lastbar ist. Hierbei kann die Dichtleiste beispielsweise über wenigstens
einen Druckluftschlauch oder dergleichen an die Tragtrommel anpreßbar
sein.
Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemä
ßen Wickelmaschine ist die Dichtleiste um eine zur Trommelachse paral
lele Achse schwenkbar an einer Seitenwand des Saugkastens gelagert und
durch zwei Druckluftschläuche in entgegengesetzten Richtungen beauf
schlagbar. Auf diese Weise können insbesondere auch unterschiedliche
Anpreßdrücke eingestellt werden.
Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform erstreckt sich der
Saugkasten quer zur Bahnlaufrichtung zumindest im wesentlichen über
die gesamte Maschinenbreite.
Vorteilhafterweise ist der Saugkasten über ein an eine Vakuumquelle an
schließbares, mit Saugöffnungen versehenes innen liegendes Rohr mit
Vakuum beaufschlagbar. Das innen liegende Rohr kann sich zumindest
im wesentlichen über die gesamte Maschinenbreite erstrecken. Die im
Mantel dieses innen liegenden Rohres vorgesehenen Saugöffnungen sind
zweckmäßigerweise auf der der Tragtrommel zugewandten Seite des Roh
res vorgesehen.
Insbesondere im Hinblick auf ein möglichst optimales Aufführen eines
streifenartigen Aufführendes der Materialbahn ist es von Vorteil, wenn die
Tragtrommel und der Saugkasten zur Bildung einer im Bereich des be
treffenden Trommelendes vorgesehenen Randsaugzone entsprechend un
terteilt sind. Dabei kann vorzugsweise über das innenliegende Rohr wahl
weise entweder nur die Randsaugzone oder die sich zumindest im wesent
lichen über die gesamte Maschinenbreite erstreckende gesamte Saugzone
mit Vakuum beaufschlagt werden.
Um das Lösen der Materialbahn bzw. des Aufführendes dieser Material
bahn von der Tragtrommel zu unterstützen, kann im Bahnablaufbereich
eine Blaseinrichtung vorgesehen sein. Eine solche Blaseinrichtung ist
zweckmäßigerweise an einer Seitenwand des Saugkastens angeordnet.
Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemä
ßen Wickelmaschine erstreckt sich die von wenigstens einem Dichtele
ment begrenzte Saugöffnung des Saugkastens über zumindest im wesent
lichen den gesamten nicht von der Materialbahn umschlungenen Um
fangsbereich der Tragtrommel.
Der Tragtrommel kann eine zonengesteuerte Innenabstützung zugeordnet
ist. Eine solche zonengesteuerte Innenabstützung kann z. B. so wie bei der
aus der DE -A1-196 33 958 bekannten Saugwalze verwirklicht sein. Es
kann beispielsweise eine NipcoWalze in der insbesondere gelochten Trag
trommel vorgesehen sein. Der Mantel der Tragtrommel kann auf seiner
Innenseite insbesondere auch über wenigstens einen innen liegenden Ro
tationskörper mit zugeordnetem Gleitlager abgestützt sein, wie dies in der
DE-U-29 71 2682.2 beschrieben ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels un
ter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
Fig. 1 eine herkömmliche Wickelmaschine mit innenbesaugter
Tragtrommel,
Fig. 2 eine rein schematische Darstellung einer Ausführungs
form der erfindungsgemäßen Wickelmaschine und
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung einer im Ablaufbereich der
Tragtrommel der in Fig. 2 gezeigten Wickelmaschine
angeordneten, gleichzeitig als Schaber ausgeführten
Dichtleiste mit nachgeordneter Blaseinrichtung.
Die Fig. 2 und 3 zeigen in rein schematischer Darstellung eine bei
spielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wickelmaschine 10
zum Aufwickeln einer Materialbahn 14 auf einen Tambour 12. Bei der
Materialbahn 14 kann es sich insbesondere um eine Papier- oder Karton
bahn handeln. Die Wickelmaschine kann insbesondere am Ende einer sol
chen Papiermaschine vorgesehen sein.
Zur Herstellung einer Wickelrolle 30 wird die Materialbahn 14 über eine
Breitstreckwalze 24 und anschließend über eine Tragtrommel 12 geführt,
die mit einem leeren Tambour 16' bzw. der entstehenden Wickelrolle 30
eines bereits angewickelten Tambours 16 einen Wickelspalt 18 bildet. Die
Tragtrommel 12 und die entstehende Wickelrolle 30 werden im Normalfall,
d. h. außer bei bestimmten Spezialpapieren, wo Freiwickler verwendet
werden, während des Wickelvorgangs miteinander in Kontakt gehalten,
um diesen Wickelspalt 18 aufrechtzuerhalten.
In einem Primärhebel 26 wird bereits der nächste, noch leere Tambour 16'
bereitgehalten. Der Tambour 16' ist durch einen Primärantrieb 28 beauf
schlagbar, durch den er in dem Primärhebel 26 in Drehung versetzt wer
den kann. Der Primärantrieb 28 kann entlang einer ersten durch den
Primärhebel 26 definierten Führungsbahn verlagert werden.
Die Wickelmaschine 10 umfaßt zudem eine Sekundärlagerung 32, die z. B.
eine auf einer Linearführung verfahrbare Transporteinrichtung aufweisen
kann. Eine solche Transporteinrichtung dient dann zur Halterung und
Führung eines jeweiligen Tambours 16. Überdies können Schienen 34
vorgesehen sein, von denen in Fig. 1 lediglich eine zu erkennen ist. Diese
Schienen 34 sind parallel zur Horizontalen angeordnet und an einem Ma
schinengestell 36 befestigt. Somit kann ein mit Lagereinheiten versehener
Tambour 16 auf den Schienen 34 abgelegt werden, was bedeutet, daß das
Gewicht dieses Tambours 16 bzw. der entstehenden Wickelrolle 30 von
diesen Schienen 34 aufgenommen wird.
Somit ist die entstehende Wickelrolle 30 beim dargestellten Ausführungs
beispiel mit dem zugeordneten Tambour 16 durch eine entsprechende
Transporteinrichtung entlang einer zu den Schienen 34 parallelen zweiten
Führungsbahn verfahrbar, die im wesentlichen horizontal verläuft.
Der Tambour 16 ist durch einen Sekundärantrieb 38 beaufschlagbar,
durch den er innerhalb der Sekundärlagerung 32 in Drehung versetzt
wird. Der im vorliegenden Fall als Zentrumsantrieb vorgesehene Sekun
därantrieb 38 ist entlang der zu den Schienen 34 parallelen zweiten Füh
rungsbahn verfahrbar.
Die beispielsweise wieder mittels eines Zentrumsantriebs antreibbare
Tragtrommel 12 dient im vorliegenden Fall als Anpreßtrommel, wobei sie
beispielsweise über einen Führungsschlitten parallel zu den Schienen 34
der Sekundärlagerung 32 verfahrbar ist. Im vorliegenden Fall werden die
Tragtrommel 12 und die Wickelrolle 30 mit zugeordnetem Tambour 16 in
derselben Ebene verfahren.
Die Linienkraft im Wickelspalt 18 kann insbesondere über eine entspre
chende Anpressung der Tragtrommel 12 an den Tambour 16 bzw. die auf
diesem gebildete Wickelrolle 30 in der gewünschten Weise eingestellt wer
den. Eine entsprechende Kompensation des zunehmenden Wickeldurch
messers kann u. a. durch ein entsprechendes Verfahren der Wickelrolle 30
entlang der Schienen 34 kompensiert werden.
Es ist insbesondere auch eine Poperoller-Anordnung möglich, bei der die
Tragtrommel fest ist.
Wie insbesondere der Fig. 3 entnommen werden kann, ist der Mantel der
Tragwalze 16 durchgehend mit Löchern 40 versehen und über einen äu
ßeren Saugkasten 42 besaugbar. Dieser Saugkasten 42 liegt mit seiner
Saugöffnung 44 dem nicht von der Materialbahn 14 umschlungenen Um
fangsbereich der Tragtrommel 12 gegenüber. Dieser Saugkasten 42 er
streckt sich quer zur Bahnlaufrichtung L zumindest im wesentlichen über
die gesamte Maschinenbreite. Dabei ist er auf seinen beiden Längsseiten
durch im Bereich der Saugöffnung 44 vorgesehene, mit der Tragtrommel
12 zusammenwirkende Dichtleisten 46, 48 nach außen abgedichtet. Zu
dem sind auch an den beiden Stirnseiten des Saugkastens 42 entspre
chende Dichtelemente vorgesehen.
Gemäß Fig. 2 wurde die Materialbahn 14 mit ihrem streifenartigen Auf
führende bereits über die Tragtrommel 12 geführt. In einem Ablaufbereich
50 wird die Materialbahn 14 wieder von der Tragtrommel 12 gelöst und in
einen Ausschußauflöser 22 abgeleitet.
Wie insbesondere anhand der Fig. 3 zu erkennen ist, ist die in diesem
Ablaufbereich 50 der Tragtrommel 12 vorgesehene Dichtleiste 48 gleich
zeitig als Schaber ausgeführt, durch den die über die Tragtrommel 12 ge
führte Materialbahn 14 bzw. ein Aufführende dieser Materialbahn 14 wie
der von der Tragtrommel 12 gelöst wird (siehe auch Fig. 2). Grundsätz
lich kann der Saugkasten 42 auch beidseitig durch Schaber bildende
Dichtleisten abgedichtet sein.
Gemäß Fig. 3 besitzt die im Ablaufbereich 50 vorgesehene, gleichzeitig
als Schaber dienende Dichtleiste 48 einen um eine zur Trommelachse pa
rallele Achse 52 schwenkbar an einer Seitenwand 54 des Saugkasten 42
gelagerten Grundkörper 48' und eine in diesen eingesetzte Schaberklinge
48". Der Grundkörper 48' ist durch zwei Druckluftschläuche 56, 58 in
entgegengesetzten Richtungen beaufschlagbar. Die beiden Druckluft
schläuche 56, 58 sind auf gegenüberliegenden Seiten der Achse 52 ange
ordnet, wobei die gleichzeitig als Schaber dienende Dichtleiste 48 durch
den Druckluftschlauch 58 an die Tragtrommel 12 anpreßbar ist, während
sie durch den anderen Druckluftschlauch 56 von der Tragtrommel 12 weg
beaufschlagbar ist. Über diese beiden Druckluftschläuche 56, 58 ist somit
die jeweilige Anpreßkraft, mit der die Dichtleiste 48 gegen die Tragtrom
mel 12 gehalten wird, insbesondere auch einstellbar.
Wie anhand der Fig. 2 zu erkennen ist, ist der Saugkasten 42 im vorlie
genden Fall über ein an eine Vakuumquelle 60 anschließbares, mit Saug
öffnungen 62 versehenes innenliegendes Rohr 64 mit Unterdruck beauf
schlagbar. Auch dieses innenliegende Rohr 64 erstreckt sich im vorliegen
den Fall zumindest im wesentlichen über die gesamte Maschinenbreite.
Die im Mantel des innenliegenden Rohres 64 vorgesehenen Saugöffnungen
62 können insbesondere auf der der Tragtrommel 12 zugewandten Seite
des Rohres 64 angeordnet sein.
Um insbesondere auch eine möglichst optimale Überführung des streifen
artigen Aufführendes der Materialbahn 14 zu gewährleisten, können die
Tragtrommel 12 und der Saugkasten 42 zur Bildung einer im Bereich des
betreffenden Trommelendes vorgesehenen Randsaugzone entsprechend
unterteilt sein. Dabei ist über das innenliegende Rohr 62 wahlweise ent
weder nur die Randsaugzone oder die sich zumindest im wesentlichen
über die gesamte Maschinenbreite erstreckte gesamte Saugzone mit Un
terdruck beaufschlagbar.
Wie insbesondere anhand der Fig. 3 zu erkennen ist, ist im Bahnablauf
bereich 50 eine das Lösen der Materialbahn 14 bzw. des Aufführendes
dieser Materialbahn 14 von der Tragtrommel 12 unterstützende Blasein
richtung 66 vorgesehen. Im vorliegenden Fall ist auch diese Blaseinrich
tung 66 an der Seitenwand 54 des Blaskastens 42 angeordnet.
Nachdem sich die durch die Dichtelemente 46, 48 begrenzte Saugöffnung
44 des äußeren Saugkasten 42 über zumindest im wesentlichen den ge
samten nicht von der Materialbahn 14 umschlungenen Umfangsbereich
der Tragtrommel 12 erstreckt, ist sichergestellt, daß keine Falschluft in
den Innenraum des Saugkastens 42 eindringt, wodurch der Energiever
brauch gering gehalten wird. Infolge der von außen besaugten Tragtrom
mel 12 ist insbesondere auch die Gefahr eines unkontrollierten Selbst
aufführens des Aufführendes bzw. der gesamten Materialbahn 14 auf den
noch leeren Tambour 16' oder die Wickelrolle 30 eines bereits angewic
kelten Tambours 16 beseitigt. Ein jeweiliger Wechsel der Dichtungen ist
auf einfachste Weise möglich. Ein Ausbau der Tragtrommel 12 ist hierzu
nicht mehr erforderlich. Nachdem die Dichtleiste 48 gleichzeitig als Scha
ber ausgeführt ist, entfällt auch die bisher erforderliche zusätzliche Scha
bereinrichtung.
Nachdem die Materialbahn 14 ausgehend von dem in der Fig. 2 gezeig
ten Bahnverlauf breit gefahren ist, kann sie auf einen leeren Tambour 16'
aufgeführt werden. Ein unkontrolliertes Selbstaufführen ist dabei ausge
schlossen. Auch ein unkontrolliertes Selbstaufführen auf einen bereits
angewickelten Tambour ist praktisch ausgeschlossen.
10
Wickelmaschine
12
Tragtrommel
14
Materialbahn
16
angewickelter Tambour
16
' leerer Tambour
18
Wickelspalt
20
Schaber
22
Ausschußauflöser
24
Breitstreckwalze
26
Primärhebel
28
Primärantrieb
30
Wickelrolle
32
Sekundärlager
34
Schienen
36
Maschinengestell
38
Sekundärantrieb
40
Löcher
42
äußerer Saugkasten
44
Saugöffnung
46
Dichtleiste
48
Dichtleiste
48
' Grundkörper
48
" Schaberklinke
50
Ablaufbereich
52
Achse
54
Seitenwand
56
Druckluftschlauch
58
Druckluftschlauch
60
Vakuumquelle
62
Saugöffnungen
64
Rohr
66
Blaseinrichtung
Claims (20)
1. Wickelmaschine (10) zum Aufwickeln einer Materialbahn (14) wie
insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn auf einen Tambour
(16), bei der die Materialbahn (14) über eine besaugbare Tragtrom
mel (12) geführt und zwischen der Tragtrommel (12) und dem Tam
bour (16) ein Wickelspalt (18) gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einen gelochten Mantel aufweisende und/oder mit Umfangs
rillen versehene Tragtrommel (16) über wenigstens einen äußeren
Saugkasten (42) besaugbar ist, der mit wenigstens einer Saugöff
nung (44) dem nicht von der Materialbahn (14) umschlungenen
Umfangsbereich der Tragtrommel (12) gegenüberliegt und im Be
reich dieser Saugöffnung (44) wenigstens ein mit der Tragtrommel
(12) zusammenwirkendes Dichtelement (46, 48) aufweist.
2. Wickelmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Dichtelement (46, 48) des Saugkastens (42)
gleichzeitig als Schaber ausgeführt ist.
3. Wickelmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Dichtelement als sich quer zur Bahnlaufrich
tung (L) erstreckende Dichtleiste (46, 48) ausgebildet ist.
4. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein durch ein Dichtelement (48) gebildeter Schaber
im Bahnablaufbereich (50) der Tragtrommel (12) vorgesehen ist, um
die über die Tragtrommel (12) geführte Materialbahn (14) bzw. ein
Aufführende dieser Materialbahn (14) wieder von der Tragtrommel
(12) zu lösen.
5. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugkasten (42) auf beiden quer zur Bahnlaufrichtung (L)
verlaufenden Längsseiten mit Dichtleisten (46, 48) versehen ist.
6. Wickelmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugkasten (42) beidseitig durch Schaber bildende Dichtlei
sten (46, 48) abgedichtet ist.
7. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine im Bahnablaufbereich vorgesehene, gleichzeitig
als Schaber ausgeführte Dichtleiste (48) pneumatisch belastbar ist.
8. Wickelmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtleiste (48) über wenigstens einen Druckluftschlauch
(58) an die Tragtrommel (12) anpreßbar ist.
9. Wickelmaschine nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtleiste (48) über wenigstens einen Druckluftschlauch
(56) von der Tragtrommel (12) weg beaufschlagbar ist.
10. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtleiste (48) um eine zur Trommelachse (12) parallele
Achse (52) schwenkbar an einer Seitenwand (54) des Saugkastens
(42) gelagert und durch zwei Druckluftschläuche (56, 58) in entge
gengesetzten Richtungen beaufschlagbar ist.
11. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Saugkasten (42) quer zur Bahnlaufrichtung (L) zumin
dest im wesentlichen über die gesamte Maschinenbreite erstreckt.
12. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugkasten über ein an eine Vakuumquelle (60) anschließ
bares, mit Saugöffnungen (62) versehenes innen liegendes Rohr (64)
mit Vakuum beaufschlagbar ist.
13. Wickelmaschine nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich das innen liegende Rohr (64) zumindest im wesentlichen
über die gesamte Maschinenbreite erstreckt.
14. Wickelmaschine nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im Mantel des innen liegenden Rohres (64) vorgesehenen
Saugöffnungen (62) auf der der Tragtrommel (12) zugewandten Seite
des Rohres (64) vorgesehen sind.
15. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragtrommel (12) und der Saugkasten (42) zur Bildung einer
im Bereich einer der beiden Trommelenden vorgesehenen Rand
saugzone entsprechend unterteilt sind.
16. Wickelmaschine nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß vorzugsweise über das innen liegende Rohr (62) wahlweise ent
weder nur die Randsaugzone oder die sich zumindest im wesentli
chen über die gesamte Maschinenbreite erstreckende gesamte Saug
zone mit Vakuum beaufschlagbar ist.
17. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bahnablaufbereich (50) eine das Lösen der Materialbahn (14)
bzw. des Aufführendes dieser Materialbahn (14) von der Tragtrom
mel (12) unterstützende Blaseinrichtung (66) vorgesehen ist.
18. Wickelmaschine nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blaseinrichtung (66) an einer Seitenwand (54) des Blas
kastens (42) angeordnet ist.
19. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die von wenigstens einem Dichtelement (46, 48) begrenzte
Saugöffnung (44) des Saugkastens (42) über zumindest im wesentli
chen den gesamten nicht von der Materialbahn (14) umschlungenen
Umfangsbereich der Tragtrommel (12) erstreckt.
20. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragtrommel (12) eine zonengesteuerte Innenabstützung
zugeordnet ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: VOITH PAPER PATENT GMBH, 89522 HEIDENHEIM, DE |
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8141 | Disposal/no request for examination |