DE4343173A1 - Kalander und nachgeschaltete Wickelvorrichtung - Google Patents
Kalander und nachgeschaltete WickelvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kalander, der eine
Festwalze und mindestens eine weitere Walze zur Behand
lung einer Bahn aufweist, und nachgeschaltete Wickel
vorrichtung, die eine Tragtrommel für einen auf einen
Tambour aufzuwickelnden Wickel aufweist.
Derartige Anordnungen finden sich in Anlagen, in denen
Papier hergestellt oder nachträglich veredelt wird, in
Anlagen, in denen Kunststoffolien erzeugt werden, oder
in Anlagen, die andere Bahnmaterialien behandeln. In
allen Fällen waren der Kalander und die Wickelvorrich
tung voneinander getrennte Einheiten mit einem entspre
chenden Platzbedarf und einer ihrem Abstand entspre
chenden freien Bahnlänge. Als Kalander kommen alle das
Bahnmaterial durch Pressung behandelnde Walzenmaschinen
in Betracht, also beispielsweise Superkalander,
Kompaktkalander oder Glättwerke.
Der Ausdruck "Tambour" steht ganz allgemein für jede
Art von Wickelkern oder Wickelhülse, wie sie für die
hier betrachteten Wickel brauchbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine aus Ka
lander und Wickelvorrichtung bestehende Anordnung der
eingangs beschriebenen Art anzugeben, die einen gerin
geren Platzbedarf hat.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Festwalze des Kalanders durch die Tragtrommel ge
bildet ist.
Durch diese Kombination wird ganz erheblich an Raum
gewonnen. Durch den Fortfall einer Walze werden die
Kosten reduziert. Die freie Bahnlänge, die häufig zu
Schwierigkeiten führt, kann auf ein Minimum herabge
setzt werden. Man kann die angetriebene Tragtrommel wie
eine angetriebene Festwalze verwenden, weil beide ihre
Lage während des Betriebszustandes nicht verändern.
Es gibt mehrere bevorzugte Möglichkeiten der Zuordnung.
So kann die Tragtrommel am Ende eines Kalanderwalzen
stapels angeordnet sein. Die Tragtrommel kann eine der
zwei Walzen eines Kompaktkalanders bilden. Die Trag
trommel kann mit mindestens zwei am Umfang versetzt
angeordneten Walzen je einen Spalt bilden.
Mit besonderem Vorteil ist der Tambour seitlich neben
dem Kalander angeordnet. Das mit dem Wickeldurchmesser
zunehmende Gewicht wirkt sich nicht störend auf die
Tragtrommel aus; sie wird daher auch nicht in ihrer
Kalanderfunktion gestört. Außerdem kann der fertig ge
stellte Wickel ohne Schwierigkeiten durch einen Kran
o. dgl. abtransportiert werden.
Günstig ist es, daß die mit der Tragtrommel zusammen
wirkende Kalanderwalze auf der dem Tambour gegenüber
liegende Seite der Tragtrommel angeordnet ist. Die bei
den Funktionen, nämlich Kalandrieren und Wickeln, sind
deutlich voneinander getrennt. Dazwischen ist ausrei
chend freier Raum für weitere Maßnahmen.
Dies gilt insbesondere, wenn der Tambour auf der einen
Seite und die erwähnte Kalanderwalze auf der gegenüber
liegenden Seite der Tragtrommel angeordnet sind. Dann
ist oberhalb der Tragtrommel Platz für die üblichen
Mittel zum automatischen Wechseln des Tambours, wie
dies für einen kontinuierlichen Wickelbetrieb notwendig
ist, und für einen Kran, um die leere Wickelhülse zuzu
führen und den vollen Wickel abzuführen.
Eine andere vorteilhafte Lösung besteht darin, daß die
mit der Tragtrommel zusammenwirkende Kalanderwalze etwa
um 90° gegenüber dem Tambour versetzt an der Tragtrom
mel angeordnet ist. Auch hierbei sind die beiden Funk
tionen noch ausreichend voneinander getrennt.
Sehr günstig ist es, daß die Tragtrommel eine Biegeein
stellwalze ist. Dies ist nicht nur vorteilhaft, um beim
Kalandrieren einen gewünschten Liniendruck einzustel
len, sondern auch, um beim Wickeln den Anpreßdruck an
die Rolle so zu korrigieren, daß eine Rolle mit gleich
mäßiger Härte entsteht.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist dafür ge
sorgt, daß die Biegeeinstellwalze zwei Reihen von hy
drostatischen Stützelementen aufweist, von denen die
eine dem Tambour und die andere der benachbarten Kalan
derwalze zugewandt ist. Wenn die Stützreihen um 90°
gegeneinander versetzt sind, kann die für den Kalan
driervorgang vorgesehene Einstellung und die für das
Wickeln vorgesehene Einstellung unabhängig voneinander
gewählt werden.
Zweckmäßigerweise ist der Wickel mittels einer An
drückvorrichtung gegen die Tragtrommel drückbar. Auf
diese Weise kann eine Grund-Anpreßkraft zur Erzeugung
der gewünschten Härte herbeigeführt werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besitzt der
Tambour einen eigenen Antrieb, der die Umfangsgeschwin
digkeit des Wickels etwas größer hält als die Umfangs
geschwindigkeit der Tragtrommel. Auf diese Weise wird
die Bahn mit einer vorgegebenen Spannung aufgewickelt.
Auch hierdurch kann die Härte beeinflußt werden.
Auch ist es günstig, daß zwischen dem letzten Kalander
spalt und dem Auflaufpunkt der Bahn auf den Wickel eine
Breitstreckwalze angeordnet ist. Auch bei kleiner frei
er Bahnlänge ist noch Platz zur Anbringung einer sol
chen Breitstreckwalze, die ihrerseits für die Erzielung
eines einwandfreien Wickelprofils sorgt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigen jeweils in schematischer Darstellung eine erfin
dungsgemäße Anordnung:
Fig. 1 für einen Kompaktkalander,
Fig. 2 für einen Superkalander,
Fig. 3 für einen Kalander mit horizontal nebeneinander
angeordneten Walzen,
Fig. 4 für einen Kalander mit zwei in Umfangsrichtung
versetzten Einzelspalten und
Fig. 5 für einen Kalander mit Walzenstapel.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 gibt es einen Ka
lander 1 und eine Wickelvorrichtung 2, die in Form ei
nes sogenannten "Pope-Rollers" ausgebildet ist. Die
Festwalze des Kalanders 1 wird durch eine Tragtrommel 3
der Wickelvorrichtung gebildet. Die Tragtrommel 3 wirkt
mit einer weiteren Kalanderwalze 4 zusammen, um einen
Spalt 5 zu bilden, in welchem eine Papierbahn 6 zur
Erzielung bestimmter Eigenschaften, wie Glätte, Glanz,
Dicke o. dgl. behandelt wird. Die Bahn 6 wird über eine
Breitstreckwalze 7 geführt und dann auf einen Wickel 8,
der um einen Tambour 9 oder eine Wickelhülse erzeugt
wird, gewickelt. Da der Durchmesser des Wickels 8 zu
nehmend größer wird, wandert der Tambour von der An
fangsstellung 9′ bis zu der Endstellung 9. Der Tambour
steht hierbei unter dem Einfluß einer Andrückvorrich
tung 10, hier einer pneumatischen oder hydraulischen
Kolben-Zylinder-Anordnung, welche den Wickel mit einer
vorbestimmten Kraft gegen die Tragtrommel 3 drückt und
dem Wickel auf diese Weise eine vorgegebene Härte gibt.
Die Tragtrommel 3 ist als Biegeeinstellwalze ausge
führt, die einen Mantel 11 aufweist, der um einen dreh
fest gelagerten Träger 12 drehbar und durch zwei Reihen
von hydrostatischen Stützelementen 13 und 14 radial
belastbar ist. Mit zonenweiser Steuerung der Stützel
emente 13 kann die Form des Walzenmantels 11 so einge
stellt werden, daß ein gewünschtes Profil der Linien
kraft im Spalt 5 aufrechterhalten wird. Mit Hilfe der
zonenweise Ansteuerung der Stützelemente 14 dagegen
läßt sich das Andruckprofil korrigieren, das durch die
Andruckvorrichtung 10 hervorgerufen wird. Beide Funk
tionen können hierbei unabhängig optimal durchgeführt
werden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 werden für entspre
chende Teile um 100 erhöhte Bezugszeichen verwendet.
Als Kalander 101 wird ein Superkalander verwendet, der
einen Stapel übereinander angeordneter Walzen 115, die
teilweise einen weichen Bezug haben und teilweise aus
Stahl bestehen, sowie Umlenkwalzen 116 aufweist. Die
unterste Walze ist eine Festwalze und als Tragtrommel
103 ausgeführt. Der auf einem Tambour 109 erzeugte
Wickel 108 ist an einem Hebel 117 gelagert, der unter
dem Einfluß einer Andruckvorrichtung 110 steht. Auf
diese Weise wird der Wickel 108 mit einer vorgegebenen
Kraft gegen die Tragtrommel 103 gedrückt. Wenn sich der
Wickel bis zum Umfang 108′ vergrößert, verlagert sich
der Hebel 117 bis in die Stellung 117′, wobei aber die
Anpreßkraft der Andruckvorrichtung 110 erhalten bleibt.
Auch hier ist die Tragtrommel 103 als Biegeeinstellwal
ze ausgeführt. Eine erste Reihe von Stützelementen 113
wirkt in Richtung des Walzenspalts 105, eine zweite
Reihe von Stützelementen 114 in Richtung auf den Wickel
108.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 werden um 200 er
höhte Bezugszeichen für entsprechende Teile verwendet.
Hier ist ein liegender Kalander 201 vorgesehen, bei dem
der auf den Tambour 209 aufgewickelte Wickel 208 von
der einen Seite und die benachbarte Kalanderwalze 215
von der gegenüberliegenden Seite an der Tragtrommel 203
anliegt. Zusätzlich ist angegeben, daß die Tragtrommel
durch einen Motor 218 und der Tambour durch einen Motor
219 angetrieben ist. Die Drehzahlen der beiden Motoren
werden so eingestellt, daß die Umfangsgeschwindigkeit
des Wickels 208 etwas größer ist als die Umfangsge
schwindigkeit der Tragtrommel 203. Auf diese Weise wird
ein gewisser Zug auf die Bahn 206 ausgeübt, die zu ei
nem festen Wickel führt. Im übrigen ist der Tambour 209
wie in den vorangehenden Ausführungsformen mit einer
nicht veranschaulichten Andruckvorrichtung versehen.
Der Raum oberhalb der Tragtrommel 203 ist bei diesem
Ausführungsbeispiel frei. Man kann daher einen neuen
Tambour 209a mittels eines Krans plazieren und, wenn
der Wickel 208 fertig gestellt ist, unter Umschlingung
durch den folgenden Bahnabschnitt allmählich auf die
Führung 220 für den Tambour 209 absenken. Dieser kon
tinuierliche Übergang ist an sich bekannt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 werden für entspre
chende Teile um 300 erhöhte Bezugszeichen verwendet.
Der Kalander 301 weist eine Tragtrommel 303 sowie zwei
an deren Umfang anpreßbare Kalanderwalzen 315, 315a
auf. Diese können als Durchbiegungseinstellwalzen aus
gebildet sein und entsprechende Stützelemente 321 auf
weisen. Die Bahn 306 wird daher in zwei Spalten 305,
305a behandelt, bevor sie auf dem Wickel 308 aufgewic
kelt wird.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 werden für entspre
chende Teile um 400 erhöhte Bezugszeichen benutzt. Der
Kalander 401 weist eine Tragtrommel 403 auf, die mit
weiteren Kalanderwalzen 415 einen Stapel bilden. Die
äußerste Walze ist mit hydrostatischen Stützelementen
421 versehen. Hier durchläuft die Bahn 406 insgesamt
drei Spalte 405, 405a und 405b, ehe sie auf den Wickel
408 aufgewickelt wird.
In allen Fällen ergibt sich der große Vorteil, daß der
Platzbedarf sehr viel geringer als bisher ist und durch
den Fortfall einer Walze Kosten eingespart werden kön
nen. Ferner ist erkennbar, daß die freie Bahnlänge zwi
schen dem letzten Kalanderspalt und dem Auflaufpunkt
auf den Wickel sehr kurz ist.
Die Tragtrommel kann auch durch andere als die veran
schaulichten Walzenformen gebildet sein, beispielsweise
durch eine beheizbare oder kühlbare Walze mit periphe
ren, vom Wärmeträger durchströmten Längsbohrungen, wie
sie bei Kompaktkalandern verwendet werden. Als Andrück
vorrichtung kann auch ein Kettentrieb mit Hydraulik-
oder Elektromotor verwendet werden.
Claims (12)
1. Kalander, der eine Festwalze und mindestens eine
weitere Walze zur Behandlung einer Bahn aufweist,
und nachgeschaltete Wickelvorrichtung, die eine
Tragtrommel für einen auf einen Tambour aufzuwic
kelnden Wickel aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Festwalze des Kalanders (1; 101; 201; 301;
401) durch die Tragtrommel (3; 103; 203; 303; 403)
gebildet ist.
2. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragtrommel (103; 403) am Ende eines Kalan
derwalzenstapels angeordnet ist.
3. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragtrommel (3) eine der zwei Walzen (3, 4)
eines Kompaktkalanders (1) bildet.
4. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragtrommel (303) mit mindestens zwei am
Umfang versetzt angeordneten Walzen (315, 315a) je
einen Spalt (305, 305a) bildet.
5. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Tambour (9; 109; 209; 309;
409) seitlich neben dem Kalander (1; 101; 201; 301;
401) angeordnet ist.
6. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die mit der Tragtrommel (203)
zusammenwirkende Kalanderwalze (215) auf der dem
Tambour (209) gegenüberliegende Seite der Tragtrom
mel angeordnet ist.
7. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die mit der Tragtrommel (3;
103) zusammenwirkende Kalanderwalze (4; 104) etwa
um 90° gegenüber dem Tambour (9; 109) versetzt an
der Tragtrommel angeordnet ist.
8. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tragtrommel (3; 103) eine
Biegeeinstellwalze ist.
9. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biegeeinstellwalze zwei
Reihen von hydrostatischen Stützelementen (13, 14;
113, 114) aufweist, von denen die eine dem Tambour
(9; 109) und die andere der benachbarten Kalander
walze (4; 104) zugewandt ist.
10. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wickel (8; 108) mittels
einer Andrückvorrichtung (10; 110) gegen die Trag
trommel (3; 103) drückbar ist.
11. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Tambour (209) einen eigenen
Antrieb (219) besitzt, der die Umfangsgeschwindig
keit des Wickels (208) etwas größer hält als die
Umfangsgeschwindigkeit der Tragtrommel (203).
12. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem letzten Kalander
spalt (5; 105) und dem Auflaufpunkt der Bahn (6;
106) auf den Wickel (8; 108) eine Breitstreckwalze
(7; 107) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934343173 DE4343173A1 (de) | 1993-12-17 | 1993-12-17 | Kalander und nachgeschaltete Wickelvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934343173 DE4343173A1 (de) | 1993-12-17 | 1993-12-17 | Kalander und nachgeschaltete Wickelvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4343173A1 true DE4343173A1 (de) | 1995-06-22 |
Family
ID=6505334
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934343173 Withdrawn DE4343173A1 (de) | 1993-12-17 | 1993-12-17 | Kalander und nachgeschaltete Wickelvorrichtung |
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