DE19716173A1 - Prüfung des Leckstroms bei planaren Lambdasonden - Google Patents
Prüfung des Leckstroms bei planaren LambdasondenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung
des Leckstroms einer Sauerstoffsonde, insbesondere
einer planaren Lambdasonde, welche mindestens ein
Heizelement, eine Außen- und eine Innenelektrode
und einen zwischen diesen Elektroden angeordneten
Festkörperelektrolyt aufweist, wobei das Heizele
ment mit einer ersten Spannung beaufschlagt wird.
Verfahren zur Prüfung des Leckstroms von Lambda
sonden sind bekannt. Allgemein weisen Lambdasonden
zwei Elektroden auf, zwischen denen ein Festkörper
elektrolyt eingebracht ist. Des weiteren ist ein
Heizelement vorgesehen, das durch eine Isolations
schicht elektrisch von den beiden Elektroden iso
liert ist. Weist diese Isolationsschicht eine oder
mehrere elektrische Leckstellen auf, wird zwischen
dem Heizelement und einer der Elektroden ein Leck
strom ausgebildet, der sich dem Meßstrom bei der
Messung der Sauerstoffkonzentration in der Lambda
sonde überlagert und somit das Meßergebnis ver
fälscht.
Zur Messung dieses Leckstroms wird üblicherweise
das Heizelement mit einer Spannung beaufschlagt und
der Strom über die, auch als Außenelektrode be
zeichnete Elektrode gemessen. Sie wird dazu über
einen Strommesser mit Masse verbunden. Weist die
Isolation zwischen dem Heizelement und dieser
Außenelektrode eine elektrische Leckstelle auf, so
stellt sich am Strommesser nach Anlegen der Span
nung an das Heizelement ein Wert ein, der, falls
dieser über einem Grenzwert liegt, auf eine Leck
stelle hinweist. Dieser Leckstrom, der sich nach
einem Einschwingvorgang einstellt, bildet den qua
sistationären Leckstrom, der nachfolgend als Leck
strom bezeichnet wird.
Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß sich an der
Leckstelle der Isolationsschicht O2--Ionen zu einer
Raumladung sammeln. Zwischen der Raumladung und dem
Heizelement bildet sich ein elektrische Feld aus,
das dem zwischen dem Heizelement und der Außenelek
trode aufgebauten Feld entgegengerichtet ist und
folglich den zur Außenelektrode abfließenden Ionen
strom verringert. Dadurch können kleinere Leckstel
len in der Isolation nicht detektiert werden.
Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens ergibt sich
daraus, daß die Außenelektrode und ein Anschluß des
Heizelements auf einem gemeinsamen Potential lie
gen. Dadurch können Leckstellen in der Nähe dieses
Anschlusses des Heizelementes aufgrund des fehlen
den Potentialunterschieds nicht detektiert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den in Anspruch
1 genannten Merkmalen hat demgegenüber den Vorteil,
daß der Leckstrom wesentlich größer und die Posi
tion der Leckstelle durch eine Verfärbung an der
Oberfläche der Lambdasonde lokalisierbar ist. Dazu
wird die Außenelektrode oder die Innenelektrode mit
einer zweiten Spannung beaufschlagt, die größer als
die an das Heizelement angelegte Spannung ist. Dies
hat zur Folge, daß sich keine Raumladung an der
Isolationsschicht bildet. Vielmehr wandern die
O2--Ionen dem elektrischen Feld folgend von der
Leckstelle der Isolation zur Außenelektrode bezie
hungsweise Innenelektrode. Der meßbare Leckstrom
wird also nicht durch eine Raumladung verringert
und weist deshalb einen wesentlich größeren Wert
auf. Es werden gegenüber dem bekannten Verfahren 10-
bis 100-fach größere Leckströme gemessen. Dadurch
wird es vorteilhafterweise möglich, auch kleinere
Leckstellen in der Isolationsschicht zu detektie
ren.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, daß durch
die positive Spannung zwischen der Elektrode und
dem Heizelement Leckstellen über den gesamten Be
reich der Isolationsschicht insbesondere auch im
Bereich des Masseanschlusses des Heizelements auf
grund des stets vorhandenen Potentialunterschieds
detektierbar sind.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfah
rens besteht darin, daß die zur Außenelektrode wan
dernden O2--Ionen eine Reduktionsreaktion im Fest
körperelektrolyt bewirken und eine Schwarzfärbung
desselben hervorrufen, die sich bis zur Oberfläche
der Lambdasonde ausbildet und somit auf die Posi
tion der Leckstelle in der Isolation hinweist. Mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es
mithin in vorteilhafter Weise möglich, sowohl Leck
stellen an jeder Position der Isolation zu lokali
sieren, als auch, bedingt durch den höheren Leck
strom, kleine Leckstellen zu detektieren.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausfüh
rungsbeispiels mit Bezug auf eine Zeichnung näher
erläutert. Die einzige Figur zeigt dabei eine Ex
plosionsdarstellung einer Lambdasonde und den Meß
aufbau.
Die Figur zeigt den prinzipiellen Schichtaufbau ei
ner Lambdasonde 1, der für das erfindungsgemäße
Verfahren wesentlich ist. Die Lambdasonde 1 weist
eine annähernd rechteckförmige untere Abdeckung 3,
beispielsweise in Form einer Folie, und ein in ei
ner darüberliegenden Schicht angeordnetes Heizele
ment 5 auf, das ebenfalls als Folie ausgebildet
sein kann. Auf diesem sind mäanderförmig verlau
fende Leiterbahnen 7 ausgebildet, die das Heizele
ment 5 bilden und mit als Leiterbahnen ausgebilde
ten Anschlüssen 9 und 11 elektrisch verbunden sind.
Über dem Heizelement 5 ist eine Isolationsschicht
13 und ein Festkörperelektrolyt 14 angeordnet. Der
Isolationsschicht 13 kommt die Aufgabe zu, das
Heizelement 5 gegenüber einer über der Isolations
schicht 13 angeordneten ersten Elektrode 15 zu iso
lieren. Im weiteren Schichtverlauf der Lambdasonde
1 folgt dieser Elektrode 15 ein weiterer Festkör
perelektrolyt 19 und eine zweite Elektrode 21, die
im folgenden als Außenelektrode bezeichnet wird.
Zu der auch als Innenelektrode bezeichneten Elek
trode 15 führen Leitungen 22, die durch eine Isola
tionsschicht 17 vom Festkörperelektrolyt 19 elek
trisch getrennt sind. Die beiden Elektroden- 15 und
21 bilden zusammen mit dem Festkörperelektrolyt 19
jenen Teil der Lambdasonde 1, der zur Messung der
Sauerstoffkonzentration eines Gases dient. Die
Außenelektrode 21 wird von einer Abdeckung 23 abge
deckt, die als obere Begrenzung der Lambdasonde 1
dient.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Messung des
Leckstroms sieht vor, daß an die Anschlüsse 9, 11
des Heizelements 5 eine von einer Gleichspannungs
quelle 25 gelieferte Spannung U1 von beispielsweise
15 V angelegt wird, wobei der Anschluß 11 auf Masse
liegt. Mit dieser Spannung wird der zu charakteri
sierende Bereich des Festkörperelektrolyts auf eine
Arbeitstemperatur von etwa 600°-800°C erwärmt.
Die zweite Elektrode 21 wird durch eine weitere
Gleichspannungsquelle 27 mit einer Spannung U2 be
aufschlagt, die bezogen auf Masse vorzugsweise um
die Zersetzungsspannung des Festkörperelektrolyt
größer als die Spannung U1 ist und beispielsweise
30 V beträgt. Hieraus ergibt sich also ein Potenti
alunterschied zwischen Außenelektrode und einer be
liebigen Stelle des Heizelements 5 von ≦ 15 V, wo
bei der Potentialunterschied etwa 30 V zwischen
Elektrode und Heizelement im Bereich des Massean
schlusses und etwa 15 V im Bereich des positiven
Anschlusses 9 beträgt. Für das erfindungsgemäße
Verfahren ist es wichtig, daß die Spannung U2 so
gewählt wird, daß der Potentialunterschied zwischen
Meßelektrode (Außen- oder Innenelektrode) und einer
beliebigen Stelle des Heizelements 5 größer der
Zersetzungsspannung des Festkörperelektrolyt ist.
In die Verbindung von Spannungsquelle 27 zur zwei
ten Elektrode 21 ist zusätzlich ein Strommesser 29
geschaltet, der der Messung des Leckstroms dient.
Im Falle einer Leckstelle in der Isolationsschicht
13 bewirken die beiden Spannungen U1, U2 bezie
hungsweise der positive Potentialunterschied zwi
schen der Außenelektrode und dem Heizelement 5 fol
gendes:
Bedingt durch die erwähnte Potentialdifferenz bil det sich ein elektrisches Feld zwischen der Außen elektrode 21 und dem Heizelement 5 aus. Der aus ZrO2 bestehende Festkörperelektrolyt 19 besitzt eine hohe Ionenleitfähigkeit, so daß Zr4+ und O2--Io nen im elektrischen Feld entstehen. Die Leck stelle in der Isolationsschicht 13 führt zu einer elektrischen Verbindung des Festkörperelektrolyt 19 mit dem Heizelement 5 und bewirkt einen Strom von geladenen Teilchen zum Heizelement 5. Gleichermaßen wandern die O2--Ionen dem elektrischen Feld folgend zur Außenelektrode, werden dort unter Abgabe von je zwei Elektronen in atomaren Sauerstoff umgesetzt und diffundieren durch die gasdurchlässige Abdec kung 23 als Sauerstoff nach außen. Die abgegebenen Elektronen fließen dann über die Spannungsquelle 27 ab, wobei dieser Strom vom Strommesser 29 als Leck strom detektierbar ist. Durch die Abgabe des Sauer stoffs entsteht im Festkörperelektrolyt 19 eine hohe Konzentration von Sauerstoffleerstellen, die als Schwarzfärbung bis an die Oberfläche der Lamb dasonde 1 sichtbar ist. Da dieser in der Lambda sonde 1 entstehende Pfad im wesentlichen geradlinig verläuft, läßt sich von der Position der äußeren sichtbaren Schwarzfärbung auf die Position der Leckstelle schließen.
Bedingt durch die erwähnte Potentialdifferenz bil det sich ein elektrisches Feld zwischen der Außen elektrode 21 und dem Heizelement 5 aus. Der aus ZrO2 bestehende Festkörperelektrolyt 19 besitzt eine hohe Ionenleitfähigkeit, so daß Zr4+ und O2--Io nen im elektrischen Feld entstehen. Die Leck stelle in der Isolationsschicht 13 führt zu einer elektrischen Verbindung des Festkörperelektrolyt 19 mit dem Heizelement 5 und bewirkt einen Strom von geladenen Teilchen zum Heizelement 5. Gleichermaßen wandern die O2--Ionen dem elektrischen Feld folgend zur Außenelektrode, werden dort unter Abgabe von je zwei Elektronen in atomaren Sauerstoff umgesetzt und diffundieren durch die gasdurchlässige Abdec kung 23 als Sauerstoff nach außen. Die abgegebenen Elektronen fließen dann über die Spannungsquelle 27 ab, wobei dieser Strom vom Strommesser 29 als Leck strom detektierbar ist. Durch die Abgabe des Sauer stoffs entsteht im Festkörperelektrolyt 19 eine hohe Konzentration von Sauerstoffleerstellen, die als Schwarzfärbung bis an die Oberfläche der Lamb dasonde 1 sichtbar ist. Da dieser in der Lambda sonde 1 entstehende Pfad im wesentlichen geradlinig verläuft, läßt sich von der Position der äußeren sichtbaren Schwarzfärbung auf die Position der Leckstelle schließen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Prüfung des Leckstroms einer Sau
erstoffsonde, insbesondere einer planaren Lambda
sonde, welche mindestens ein Heizelement, eine
Außen- und eine Innenelektrode und einen zwischen
diesen Elektroden angeordneten Festkörperelektrolyt
aufweist, wobei das Heizelement mit einer ersten
Spannung beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Elektroden (21) mit einer
zweiten Spannung (U2) beaufschlagt wird, die so ge
wählt ist, daß der Potentialunterschied zwischen
der Elektrode (21) und zumindest einem Bereich des
Heizelements (5) positiv ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die zweite Spannung (U2) größer als die
erste Spannung (U1) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zweite Spannung (U2) größer
gewählt wird als die Summe aus der ersten Spannung
(U1) und einer Zersetzungsspannung des Festelek
trolyt (19).
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die erste Spannung (U1) so gewählt wird,
daß der Festkörperelektrolyt am zu charakterisie
renden Bereich auf 600-800°C erwärmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß mittels einer externen Heizeinrichtung an
dem zu charakterisierenden Bereich des Festkör
perelektrolyts eine Temperatur von 600-800°C ein
gestellt wird, wobei die erste Spannung (U1)
gleich 0 und die zweite Spannung (U2) größer als
oder gleich der Zersetzungsspannung ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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