DE19641824A1 - Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Kraftstoffeinspritzventil für BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung geht von einem Kraftstoffeinspritzventil für
Brennkraftmaschinen nach der Gattung des Patentanspruchs 1
aus. Bei einem derartigen, aus der DE-OS 39 07 569 bekannten
Kraftstoffeinspritzventil ist ein kolbenförmiges Ventilglied
axial verschiebbar in einer Bohrung eines Ventilkörpers
geführt, der mit seinem einen Ende in den Brennraum der zu
versorgenden Brennkraftmaschine ragt. Das Ventilglied weist
dabei an seinem brennraumseitigen Ende eine Ventildicht
fläche auf, mit der es zur Steuerung eines Öffnungsquer
schnittes zu einer Einspritzöffnung mit einer am Ventil
körper angeordneten Ventilsitzfläche zusammenwirkt. Auf
seiner der Ventildichtfläche abgewandten Seite wird das
Ventilglied von zwei in Reihe zueinander angeordneten
Ventilfedern in Richtung Ventilsitzfläche beaufschlagt, von
denen eine erste Ventilfeder ständig am Ventilglied angreift
und eine zweite Ventilfeder erst nach Durchlaufen eines Vor
hubweges in Anlage an das Ventilglied gelangt, so daß ein
zweistufiger Öffnungshubverlauf des Ventilgliedes formbar
ist. Dieses Unterteilen der Einspritzmenge am Einspritz
ventil in eine geringe Voreinspritzmenge bei kleinem
Öffnungsquerschnitt und die Haupteinspritzmenge bei großem
Öffnungsquerschnitt ermöglicht dabei eine optimale Einsprit
zung und Aufbereitung sowie eine schadstoffarme Verbrennung
des Kraftstoffes im Brennraum der Brennkraftmaschine. Dabei
wirkt zudem ein verstellbarer Anschlag auf die zweite
Ventilfeder, über dessen Lage sich die Vorspannkraft der
zweiten Feder und somit der Beginn und Verlauf der zweiten
Öffnungshubphase des Ventilgliedes verändern läßt, wobei
diese Veränderung beim bekannten Einspritzventil insbeson
dere eine Anpassung der Federkraft an die steigenden Öff
nungsdruckkräfte am Ventilglied bei hohen Drehzahlen der
Brennkraftmaschine ermöglichen soll.
Dabei weist das bekannte Kraftstoffeinspritzventil jedoch
den Nachteil auf, daß eine freie Wahl der zweiten Öffnungs
hubphase unabhängig von der Last und Drehzahl der Brenn
kraftmaschine nicht möglich ist.
Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil für Brenn
kraftmaschinen mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patent
anspruchs 1 weist demgegenüber den Vorteil auf, daß der
Zeitpunkt der zweiten Öffnungshubphase unabhängig von den
Parametern der Brennkraftmaschine frei wählbar ist.
Dies wird dabei in vorteilhafter Weise durch das Vorsehen
eines verstellbaren Anschlages erreicht, der direkt mit dem
Ventilglied zusammenwirkt und der dabei dessen Ventilglied
öffnungshubbewegung in einer ersten Verstellposition nach
Durchlaufen des Vorhubes begrenzt. Die zweite Öffnungshub
phase kann dabei willkürlich durch das Entarretieren des
verstellbaren Anschlages eingeleitet werden, der dann vom
Ventilglied bis zum Erreichen des maximalen Öffnungshubweges
mitverschoben wird.
Dabei ist der verstellbare Anschlag in konstruktiv einfacher
Weise als hydraulischer Verstellkolben ausgebildet, der mit
seiner einen Stirnseite die Anschlagfläche für das Ventil
glied bildet und der mit seiner anderen Stirnseite einen
hydraulischen Arbeitsraum begrenzt. Das Blockieren bzw.
Entarretieren des Verstellkolbens erfolgt dabei in einfacher
Weise durch das Verschließen bzw. Aufsteuern des hydrau
lischen Arbeitsraumes, wobei diese Steuerung mittels eines
Steuerventils in der Druckmittelleitung erfolgt.
Das Steuerventil kann dabei als 3/2 Wegeventil ausgebildet
sein, das eine in den hydraulischen Arbeitsraum mündende
Druckmittelleitung mit einer Rücklaufleitung (Druckent
lastung) in einen Vorratstank oder mit einer von einer
Einspritzpumpe abführenden Hochdruckeinspritzleitung
(Druckzufuhr) verbindet. Um dabei bei drucklosem Einspritz
system den Aufbau des den Verstellkolben in Ausgangslage
bringbaren Mindestdrucks sicherstellen zu können, kann zudem
eine in die Druckmittelleitung mündende Vorförderleitung
vorgesehen sein, die an eine Vorförderpumpe angeschlossen
ist und ein in Richtung Druckmittelleitung öffnendes Rück
schlagventil aufweist.
Alternativ kann das Steuerventil auch als Magnetventil aus
gebildet sein, das eine vom hydraulischen Arbeitsraum ab
führende Entlastungsleitung auf- oder zusteuert.
Die Druckmittel zufuhr erfolgt dabei in konstruktiv einfacher
Weise direkt vom Hochdruckkanal im Ventilkörper, von dem
eine Verbindungsbohrung in den Arbeitsraum des Verstell
kolbens abführt. Für eine möglichst rasche Druckentlastung
des hydraulischen Arbeitsraumes ist dabei eine Drosselstelle
in der Verbindungsbohrung vorgesehen. Zudem bildet die Ent
lastungsleitung des Arbeitsraumes zugleich die Rücklauf
leitung aus dem Federraum des Einspritzventils, so daß bei
Druckentlastung des Arbeitsraumes der im Federraum anste
hende Druck zusätzlich ein rasches Verdrängen des Druckmit
tels aus dem Arbeitsraum unterstützt.
Die Ansteuerung der Steuerventile erfolgt dabei in vorteil
hafter Weise über ein elektronisches Steuergerät, das die
Parameter der Brennkraftmaschine verarbeitet.
Dabei ist eine freie Wahl der zweiten Teilhubstufe möglich,
wobei das Einspritzventil dabei ganz oder nur teilweise im
Vorhubbereich betrieben werden kann.
Die direkt mit dem Ventilglied bzw. einem starr mit diesem
verbundenen Zwischenglied (Federteller, Druckstange) zusam
menwirkende Anschlagfläche ist dabei an einer axialen Ver
längerung des dichtend in einer Bohrung gleitenden Verstell
kolbens ausgebildet und weist in Ausgangslage einen bestimm
ten, das Maß des Vorhubes bestimmenden Abstand zum Ventil
glied auf.
Dabei ist es besonders vorteilhaft das Ventilglied, bzw.
eine mit diesem verbundene Druckstange in einer entsprechen
den Ausnehmung des Verstellkolbens zu führen, um so Ungenau
igkeiten aufgrund von Schwingungen oder Versatz vermeiden zu
können.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegen
standes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung
und den Patentansprüchen entnehmbar.
Zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Kraftstoff
einspritzventils für Brennkraftmaschinen sind in der Zeich
nung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
erläutert.
Es zeigen die Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel des
Einspritzventils in einem Längsschnitt, bei dem die Steuer
ung des hydraulischen Arbeitsraumes am Verstellkolben mit
tels eines Magnetventils erfolgt und die Fig. 2 und 3 ein
zweites Ausführungsbeispiel des Einspritzventils in zwei
Verstellpositionen, bei dem die Steuerung des hydraulischen
Arbeitsraumes mittels eines 3/2 Wegeventils erfolgt.
Das in der Fig. 1 in einem Längsschnitt dargestellte erste
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kraftstoffein
spritzventils weist einen rotationssymmetrischen Ventil
körper 1 auf, der mit seinem unteren, freien Ende in einen
nicht gezeigten Brennraum der zu versorgenden Brennkraft
maschine ragt. Mit seiner oberen Stirnfläche ist der Ventil
körper 1 mittels einer Spannmutter 3 axial gegen einen Ven
tilhaltekörper 5 verspannt, wobei zwischen Ventilkörper 1
und Ventilhaltekörper 5 eine Zwischenscheibe 7 eingespannt
ist. Der Ventilkörper 1 weist eine von seiner oberen Stirn
fläche ausgehende axiale Sackbohrung 9 auf, in der ein kol
benförmiges Ventilglied 11 axial verschiebbar geführt ist.
Das als Stufenkolben ausgebildete Ventilglied 11 bildet da
bei mit seiner brennraumseitigen, unteren konischen Stirn
fläche eine Ventildichtfläche 13, die mit einer konischen
Ventilsitzfläche 15 am Ventilkörper 1 zusammenwirkt. Diese
Ventilsitzfläche 15 ist dabei am unteren, nach innen kragen
den geschlossenen Ende der Sackbohrung 9 gebildet. Stromab
wärts der Ventilsitzfläche 15 führt zudem wenigstens eine
Einspritzöffnung 17 vom Sackloch der Bohrung 9 ab, die in
den Brennraum der zu versorgenden Brennkraftmaschine mündet.
Stromaufwärts mündet ein Druckkanal 19 an den Ventilsitz 15,
der zwischen dem Ventilglied 11 und der Wand der Bohrung 9
gebildet ist und sich über entsprechende Längsbohrungen
durch die Zwischenscheibe 7 und den Ventilhaltekörper 5 bis
an einen Anschlußstutzen 21 fortsetzt, an den eine von einer
Einspritzpumpe 20 abführende Einspritzleitung 22 anschließ
bar ist. Dabei bildet der Querschnittsübergang am Ventil
glied 11 eine Druckschulter 23, über die der zugeführte
Kraftstoffhochdruck in Öffnungsrichtung am Ventilglied 11
angreifen kann.
Mit seinem im Durchmesser verringerten brennraumfernen Ende
ragt das Ventilglied 11 in eine Durchgangsöffnung der
Zwischenscheibe 7, wobei der Abstand HG zwischen dem Ventil
gliedabsatz und der dem Ventilkörper 1 zugewandten Stirn
fläche der Zwischenscheibe 7 das Maß des maximalen Öffnungs
hubweges des Ventilgliedes 11 bestimmt.
An der brennraumfernen Stirnfläche des Ventilgliedes 11
liegt ein Federteller 25 an, der in einen, im Ventilhalte
körper 5 vorgesehenen Federraum 27 ragt. In diesen Federraum
27 ist eine das Ventilglied 11 in Schließrichtung zum Ven
tilsitz 15 hin beaufschlagende Ventilfeder 29 eingesetzt,
die zwischen dem Federteller 25 und einer oberen Stirnwand
31 des Federraumes 27 eingespannt ist.
Zudem ragt auf der ventilgliedabgewandten Seite ein als
Stufenkolben ausgebildeter Verstellkolben 41 mit seinem im
Durchmesser verringerten Teil koaxial zur Ventilfeder 29 in
den Federraum 27 und bildet mit seiner unteren, ventil
gliedzugewandten Stirnfläche eine Anschlagfläche 43, an die
der Federteller 25 nach Durchfahren eines bestimmten Vorhub
weges HV des Ventilgliedöffnungshubes zur Anlage gelangt.
Der im Durchmesser größere Teil des Verstellkolbens 41 ist
dichtend in einer Führungsbohrung 45 im Ventilhaltekörper 5
geführt und begrenzt mit seiner ventilgliedabgewandten
Stirnfläche 47 einen hydraulischen Arbeitsraum 49 innerhalb
der Bohrung 45. Dieser Arbeitsraum 49 ist zur Druckmittelzu
führung über eine Verbindungsleitung 51 mit dem Kraftstoff-
Druckkanal 19 verbunden, wobei in die Verbindungsleitung 51
eine Drosselstelle 53 eingesetzt ist. Die Druckentlastung
des Arbeitsraumes 49 erfolgt über eine von diesem abführende
Entlastungsleitung 55, die in eine vom Federraum 27 abfüh
rende Rücklaufleitung 57 in einen Vorratstank 59 mündet. Da
bei ist die Austrittsöffnung der Entlastungsleitung 55 in
die Rücklaufleitung 57 durch ein Ventilglied 61 eines elek
trisch angesteuerten Magnetventils 63 verschließbar.
Die Bewegung des Verstellkolbens 41 in Richtung Ventilglied
11 ist durch einen Absatz 65 an der Führungsbohrung 45
begrenzt, an den der Verstellkolben 41 mit einer am Quer
schnittsübergang gebildeten Ringstirnfläche 67 zur Anlage
gelangt. Zudem ist zwischen der oberen Stirnfläche 47 des
Verstellkolbens 41 und der gegenüberliegenden Wand des Ar
beitsraumes 49 eine Rückstellfeder 69 eingespannt, die den
Verstellkolben 41 in seiner Ausgangslage am Absatz 65 hält
und die so ausgelegt ist, daß sie von der am Ventilglied 11
angreifenden Öffnungskraft überdrückbar ist. Um Beschädi
gungen der Rückstellfeder 69 zu vermeiden weist die obere
Stirnfläche 47 des Verstellkolbens 41 zudem einen axial vor
stehenden Zapfen 71 auf, der einen maximalen Verstellweg des
Verstellkolbens 41 begrenzt, wobei dieser Verstellweg größer
als der maximale Ventilgliedhubweg HG ausgelegt ist.
Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil arbeitet in
folgender Weise.
Bei geschlossenem Einspritzventil hält die Ventilfeder 29
das Ventilglied 11 mit seiner Ventildichtfläche 13 dichtend
in Anlage am Ventilsitz 15, wobei der im Druckkanal 19 be
findliche Kraftstoff einen Standdruck unterhalb des Öff
nungsdruckes aufweist. Der hydraulische Arbeitsraum 49 des
Verstellkolbens 41 ist über die Verbindungsleitung 51 eben
falls mit dem als Druckmittel wirkenden Kraftstoff befüllt,
wobei die Rückstellfeder 69 den Verstellkolben 41 in Anlage
am Gehäuseabsatz 65 hält.
Die Kraftstoffeinspritzung wird durch die Hochdruckzufuhr
von Kraftstoff von der Einspritzpumpe 20 zum Einspritzventil
eingeleitet, wobei der an der Druckschulter 23 am Ventil
glied 11 in Öffnungsrichtung angreifende Kraftstoffdruck ab
einem bestimmten Öffnungsdruck die Kraft der Ventilfeder 29
überwindet und das Ventilglied 11 nach innen vom Ventilsitz
15 abhebt. Dabei wird zwischen dem Ventilsitz 15 und der
Ventildichtfläche 13 ein Öffnungsquerschnitt aufgesteuert,
über den der Kraftstoff aus dem Druckkanal 19 zu den Ein
spritzöffnungen 17 strömen kann, durch die er dann in den
Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt wird.
Dabei durchläuft das Ventilglied 11 zunächst nur den Vorhub
weg HV und gelangt mit seinem Federteller 25 in Anlage an
die Anschlagfläche 43, die den Ventilgliedöffnungshub nun
mehr zunächst begrenzt.
In einer ersten, nicht dargestellten, Schaltstellung ver
schließt das Stellglied 61 des Magnetventils 63 die Ent
lastungsleitung 55, so daß der Verstellkolben 41 in seiner
Lage blockiert ist und somit eine weitere Öffnungshubbe
wegung des Ventilgliedes 11 verhindert.
Dieses Blockieren des Verstellkolbens 41 kann durch Schalten
des Magnetventils 63 willkürlich beendet werden, wozu das
Stellglied 61 die in der Fig. 1 dargestellte zweite Ver
stellposition einnimmt. Dabei wird der Steuerdruck im
Arbeitsraum 49 rasch abgebaut, wobei die Drossel 53 in der
Verbindungsleitung 51 ein schnelles Nachströmen von Kraft
stoff vermeidet. Zudem baut die abströmende Kraftstoffmenge
im Federraum 27 einen Druck auf, der an der Stirnfläche 67
des Verstellkolbens 41 angreift und so dessen rasche Öff
nungsbewegung zusätzlich unterstützt.
Nach dem Entarretieren des verstellbaren Anschlages 43 am
Verstellkolben 41 verschiebt der weiter angestiegene Kraft
stoffdruck das Ventilglied 11 in einer zweiten Hubphase wei
ter entgegen der Kraft der Ventilfeder 29 und der Rückstell
feder 69 in Öffnungsrichtung bis es nach Durchfahren des
maximalen Ventilgliedhubs HG mit seinem Absatz an der
Zwischenscheibe 7 anliegt.
Die Beendigung der Kraftstoffeinspritzung erfolgt durch die
Beendigung der Kraftstoffhochdruckzufuhr, in deren Folge der
am Ventilglied 11 in Öffnungsrichtung angreifende Kraft
stoffdruck wieder unter den notwendigen Öffnungsdruck sinkt,
so daß die Ventilfeder 29 das Ventilglied 11 an den Ventil
sitz 15 zurückverschiebt.
Der Verstellkolben 41 wird von der Rückstellfeder 69 in
seine Ausgangslage gebracht und der Arbeitsraum 49 füllt
sich über die Verbindungsleitung 51 erneut mit Kraftstoff.
Das in den Fig. 2 und 3 in zwei Betriebsstellungen darge
stellte zweite Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Kraftstoffeinspritzventils für Brennkraftmaschinen unter
scheidet sich zum ersten Ausführungsbeispiel nur in der Aus
bildung des Verstellkolbens 41 und der Ansteuerung des
hydraulischen Arbeitsraumes 49, weshalb die Beschreibung des
Aufbaus und der Funktion auf diese Bauteile beschränkt ist.
Die übrigen Bauteile entsprechen dem ersten Ausführungs
beispiel und tragen daher die gleichen Bezugsziffern.
Dabei ist der Federteller 25 des Ventilgliedes 11 beim zwei
ten Ausführungsbeispiel über eine Druckstange 81 mit dem
Verstellkolben 41 verbindbar, die an ihrem oberen, dem Ver
stellkolben 41 zugewandten Ende eine Sackbohrung 83 auf
weist, in die ein axial vom Verstellkolben 41 vorstehender
Anschlagzapfen 85 ragt. Der in der Sackbohrung 83 der Druck
stange 81 axial verschiebbar geführte Zapfen 85 des Ver
stellkolbens 41 bildet mit seiner freien Stirnfläche die An
schlagfläche 43, die mit der geschlossenen Grundfläche des
Sackbohrung 83 an der Druckstange 81 zur Begrenzung der Vor
hubbewegnng des Ventilgliedes 11 zusammenwirkt. Dabei be
stimmt der Abstand zwischen der Anschlagfläche 43 am Ver
stellkolben 41 und dem geschlossenen Ende der Bohrung 83 bei
am Ventilsitz anliegendem Ventilglied 11 das Maß des Vorhub
weges HV.
Die axiale Lage des Verstellkolbens 41 im Federraum 27 wird
dabei durch einen in diesen eingepreßten Ring 87 definiert,
dessen ventilgliedzugewandte Stirnfläche als Widerlager der
Ventilfeder 29 wirkt und an dessen anderer Stirnfläche der
Verstellkolben 41 mit einer Ringstirnfläche 67 durch den
Druck im Arbeitsraum 49 gehalten wird.
Die Steuerung der Druckmittelbe- und -entlastung des hydrau
lischen Arbeitsraumes 49 am Verstellkolben 41 erfolgt beim
zweiten Ausführungsbeispiel über ein 3/2 Wegeventil 89, das
eine vom Arbeitsraum 49 abführende Druckmittelleitung 91 mit
einer Rücklaufleitung 57 oder einer Zweigleitung 93 von der
Einspritzleitung 22 verbindet, wobei das Abströmen des
Kraftstoffes aus dem Arbeitsraum 49 durch eine Drossel 95 in
der Rücklaufleitung 57 zusätzlich steuerbar ist.
Zudem mündet eine von einer Vorförderpumpe 97 ausgehende
Vorförderleitung 99 in die Druckmittelleitung 91, in die ein
in Richtung Druckmittelleitung 91 öffnendes Rückschlagventil
101 eingesetzt ist und über die der Arbeitsraum 49 bei
drucklosem Einspritzsystem oder bei einer Erstbefüllung mit
Kraftstoff befüllbar ist.
Das in den Fig. 2 und 3 gezeigte zweite Ausführungs
beispiel arbeitet in folgender Weise.
In einer ersten, in der Fig. 2 gezeigten, Schaltstellung
des 3/2 Wegeventils ist der Arbeitsraum 49 über die Leitun
gen 91 und 93 mit der Einspritzleitung 22 verbunden, so daß
sich während der Einspritzpausen der Standdruck und während
der Einspritzphasen der Kraftstoffhochdruck im Arbeitsraum
49 aufbaut, der den Verstellkolben 41 aufgrund seiner
großen, an den Arbeitsraum grenzenden Stirnfläche so in
seiner Anlage am Ring 87 hydraulisch blockiert.
Die Ventilgliedöffnungsbewegung erfolgt analog zum ersten
Ausführungsbeispiel durch den am Ventilglied 11 angreifenden
Kraftstoffhochdruck entgegen der Rückstellkraft der Ventil
feder 29.
Dabei ist die erste bzw. Vorhubbewegung Hv des Ventilgliedes
11 durch die Anlage der Druckstange 81 am Zapfen 85 des Ver
stellkolbens 41 begrenzt.
Soll auch die zweite Ventilgliedöffnungshubphase erfolgen,
wird das 3/2 Wegeventil wie in der Fig. 3 gezeigt, derart
umgeschaltet, daß der Arbeitsraum 49 nunmehr mit der Rück
laufleitung 57 verbunden ist, so daß sich das Volumen im Ar
beitsraum 49 in einen Entlastungsraum, vorzugsweise den Tank
entspannen kann.
Infolge der fehlenden Gegenkraft am Verstellkolben 41 ver
schiebt nunmehr das Ventilglied 11 den Verstellkolben 41 in
einer zweiten Hubphase mit und durchfährt bis zur Anlage an
die Zwischenscheibe 7 seinen maximalen Ventilgliedhub HG,
der einem maximalen Öffnungsquerschnitt am Ventilsitz 15
entspricht.
Die anschließende Rückstellbewegung des Verstellkolbens 41
nach Ende der Einspritzung erfolgt nach erneutem Umschalten
des 3/2 Wegeventils 89 durch den Standdruck in der Ein
spritzleitung 22 oder unabhängig von diesem über die Vorför
derleitung 99, die den Arbeitsraum wieder mit Kraftstoff
befüllen.
Dabei ist die Einstellung des Zeitpunktes für die zweite
Öffnungshubphase des Ventilgliedes 11 unabhängig von der
Last und Drehzahl der Brennkraftmaschine frei wählbar, wobei
das Einspritzventil auch ganz oder teilweise nur im Vorhub
bereich des Ventilgliedes betrieben werden kann.
Claims (14)
1. Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen mit
einem in einer Bohrung (9) eines Ventilkörpers (1) axial
verschiebbar geführten Ventilglied (11), das auf seiner
einen Seite eine Ventildichtfläche (13) aufweist, mit der es
mit einer Ventilsitzfläche (15) am Ventilkörper (1)
zusammenwirkt und das auf seiner der Ventildichtfläche (13)
abgewandten Seite von einer Ventilfeder (29) in
Schließrichtung zum Ventilsitz (15) hin beaufschlagt ist so
wie mit einem weiteren Verstellglied, das einen zweistufigen
Öffnungshubverlauf des Ventilgliedes (11) steuert, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verstellglied zum Steuern des zwei
stufigen Öffnungshubverlaufes des Ventilgliedes (11) als
verstellbarer Anschlag ausgebildet ist, an den das Ventil
glied (11) nach Durchfahren eines Teilhubes zumindest mit
telbar zur Anlage gelangt und der in einer ersten Stellung
in seiner Ausgangslage blockiert und in einer zweiten Stel
lung durch das Ventilglied (11) in Öffnungsrichtung
verschiebbar ist.
2. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der verstellbare Anschlag als hydraulisch
beaufschlagter Verstellkolben (41) ausgebildet ist, dessen
dem Ventilglied (11) zugewandte Stirnseite eine Anschlag
fläche (43) für die Ventilgliedhubbewegung bildet und dessen
dem Ventilglied (11) abgewandte Stirnseite einen mit Druck
mittel befüllbaren Arbeitsraum (49) begrenzt.
3. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arbeitsraum (49) über eine Druck
mittelleitung mit einem Druckmittel befüllbar und entlastbar
ist, die durch ein Steuerventil auf- und zusteuerbar ist.
4. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuerventil als Magnetventil (63)
ausgebildet ist.
5. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuerventil als 3/2 Wegeventil (89)
ausgebildet ist.
6. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verstellkolben (41) als Stufenkolben
ausgebildet ist, wobei der im Durchmesser größere, den
Arbeitsraum (49) begrenzende Kolbenteil dichtend in einer
Gehäusebohrung (45) geführt ist und der im Durchmesser
kleinere, die Anschlagfläche (43) aufweisende Kolbenteil in
einen die Ventilfeder (29) aufnehmenden Federraum (27) ragt,
wobei eine am Querschnittsübergang des Stufenkolbens gebil
dete Ringstirnfläche (67) eine Anlagefläche bildet, die mit
einem Absatz (65) der Gehäusebohrung (45) zur Begrenzung der
Verstellkolbenbewegung in Richtung Ventilglied (11)
zusammenwirkt (Fig. 1).
7. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Verstellkolben (41) und
einer den Arbeitsraum (49) andererseits begrenzenden Wand
eine Rückstellfeder (69) eingespannt ist, die den Verstell
kolben (41) in Anlage am Bohrungsabsatz (65) hält.
8. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arbeitsraum (49) über eine Verbin
dungsleitung (51) mit einem das Einspritzventil durch
dringenden Kraftstoff-Druckkanal (19) verbunden ist, wobei
in der Verbindungsleitung (51) eine Drosselstelle (53)
vorgesehen ist.
9. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arbeitsraum (49) über eine zusteuer
bare Entlastungsleitung (55) mit einer Rücklaufleitung (57)
des Einspritzventils verbindbar ist.
10. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verstellkolben (41) über eine Druck
stange (81) mit dem Ventilglied (11) verbindbar ist, wobei
bei am Ventilsitz (15) anliegendem Ventilglied (11) ein den
Vorhub (HV) definierendes axiales Spiel zwischen der Druck
stange (81) und dem Verstellkolben (41) verbleibt (Fig.
2, 3).
11. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß eine in den Arbeitsraum (49) mündende
Druckmittelleitung (91) über das Steuerventil mit einer von
einer Hochdruckpumpe (20) abführenden Einspritzleitung (22)
oder einer Rücklaufleitung (57) verbindbar ist.
12. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Vorförderleitung (99) in die Druck
mittelleitung (91) mündet, in die ein in Richtung Druckmit
telleitung (91) öffnendes Rückschlagventil (101) eingesetzt
ist.
13. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verstellkolben (41) auf seiner
ventilgliedzugewandten Seite einen axial vorstehenden Zapfen
(85) aufweist, mit dem er in eine entsprechende Ausnehmung
in der oberen Stirnseite der Druckstange (81) ragt und daß
der Verstellkolben (41) mit einer am Übergang zum Zapfen
(85) gebildeten Ringstirnfläche (67) in Ausgangslage an
einem gehäusefesten Anschlag anliegt.
14. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der gehäusefeste Anschlag durch einen in
einen Federraum (27) des Einspritzventils eingepreßten Ring
(87) gebildet ist, an dessen dem Verstellkolben (41) abge
wandter Stirnfläche die Ventilfeder (29) anliegt.
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