DE1963057C3 - Verfahren zur Herstellung einer einheitlichen Diamantmasse - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer einheitlichen DiamantmasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer einheitlichen Diamantmasse.
Es ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von Diamanten bekannt, das darin besteht, geschmolzenen
Kohlenstoff im diamantstabilen Druck- und Temperaturgebiet über der Gleichgewichtslinie des Zustandsdiagramms
von Kohlenstoff als Diamant rekristallisieren zu lassen und dann den Diamant zu gewinnen (DE-AS
11 93 021).
Das bekannte Verfahren betrifft die Herstellung von Diamanten, nicht jedoch die Herstellung einer Diamantmasse
aus diskreten Diamantpartirieln.
Derartige Partikel fallen beim Zerkleinern von Diamanten an und ergeben sich bei der Synthese von
Diamam aus anderen Formen von Kohlenstoff. Man möchte diese Diamantpartikel /u einer Masse vereinigen,
die dem Diamant sehr nahe kommende Eigenschaften hat.
Bekannt ist es bereits, zur smmengepreßtt'n Diamantstaub
über sehr kurze Zeit einer St 3welle auszusetzen, um dadurch den Diamantstaub in eine kompakte
Siniermasse umzuformen {US-PS 33 99 254).
Die auf diese Weise erreichbare Größe der Diamantmasse beträgt 50 μ bis einige mm. wobei diese
Masse mit ungesinterten Partikeln vermischt ist.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin, eine einheitliche geformte Diamantmasse aus
Diamantpartikeln herzustellen.
Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß anfänglich diskrete
Diamantpartikel bei einem innerhalb des Bereiches A von Fig. I liegenden Druck und Temperaturzustand
gesintert werden, wobei der Bereich C von F i g. I entweder vermieden oder äußerst schnell durchlaufen
wird.
Zweckmäßigerweise betragen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Temperatur etwa 2440° K und der
Druck etwa 85 kbar.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigt
F i g. I in einem Diagramm die Verfahrensparameter, nach denen erfindungsgemäß zu arbeiten ist.
F i g. 2 schematisch eine Vorrichtung zum Herstellen der Diamantmasse und
Fig. 3 einen Schnitt durch die Vorrichtung von Fig. 2.
Die erfindungsgerriäß Verwendeten Diärnaritpartikel
können entweder natürlichen oder synthetischen Ursprungs sein. Ihre Größe kanri von etwa I0ÖÄ bis
über 1 mm Durchmesser rangieren; es können auch Fasern, Splitter Und Plättchen verwendet Werden, die in
einer oder mehreren Afcialdirnensiöneh 1 mm überschreiten.
Zwar wird eine verhältnismäßig gleichförmige Größenverteilung bevorzugt, doch kann auch mit
einer Mischung verschiedener Partikelarten, -größen und -formen gearbeitet werden. Es können auch
größere Partikel in der Größenordnung von etwa I mm bis I cm oder darüber mit den feineren Diamantpartikeln
gemischt sein und das Ganze zu einer einheitlichen Masse gesintert werden.
Um eine Masse mit den gewünschten Diamanteneigenschaften herzustellen, ist es wichtig, daß die Partikel bei einem Druck-Temperatur-Zustand gesintert werden, der in den Bereich A der F i g. 1 fällt, D-eser Bereich wird links durch eine praktisch nahezu Mindestsintertemperatur von etwa MOO0K und rechts durch eine temperaturabhängige Mindeststabilisierungsdrucklinie begrenzt. Der erforderliche Mindestdruck schwankt etwas mit der Größe, der Reinheit und den Oberflächeneigenschaften der dem Sintervorgang unterzogenen Diamantpartikel. Die zur Herstellung einer zufriedenstellenden Masse benötigte Zeit ist bei 11000K ziemlich lang (etwa eine Woche), fällt jedoch mit steigender Temperatur. Beispielsweise ergeben Sinterzeiten in der Größenordnung von einer Minute oder einer Sekunde bei 2300° K bzw. 3000° K dichte und feste diamantartige Massen, jedoch wird es bei steigender Sintertemperatur noch wichtiger, die Betriebsdrücke so auszuwählen, daß der Druck-Temperatur-Zustand links von der in Fig. 1 gezeigten etwa Mirxieststabilisationsdrucklinie bleibt. Andernfalls verwandelt sich das Diamantmaterial in Graphit oder sonstige weniger erwünschte Kohlenstoff-Formen.
Um eine Masse mit den gewünschten Diamanteneigenschaften herzustellen, ist es wichtig, daß die Partikel bei einem Druck-Temperatur-Zustand gesintert werden, der in den Bereich A der F i g. 1 fällt, D-eser Bereich wird links durch eine praktisch nahezu Mindestsintertemperatur von etwa MOO0K und rechts durch eine temperaturabhängige Mindeststabilisierungsdrucklinie begrenzt. Der erforderliche Mindestdruck schwankt etwas mit der Größe, der Reinheit und den Oberflächeneigenschaften der dem Sintervorgang unterzogenen Diamantpartikel. Die zur Herstellung einer zufriedenstellenden Masse benötigte Zeit ist bei 11000K ziemlich lang (etwa eine Woche), fällt jedoch mit steigender Temperatur. Beispielsweise ergeben Sinterzeiten in der Größenordnung von einer Minute oder einer Sekunde bei 2300° K bzw. 3000° K dichte und feste diamantartige Massen, jedoch wird es bei steigender Sintertemperatur noch wichtiger, die Betriebsdrücke so auszuwählen, daß der Druck-Temperatur-Zustand links von der in Fig. 1 gezeigten etwa Mirxieststabilisationsdrucklinie bleibt. Andernfalls verwandelt sich das Diamantmaterial in Graphit oder sonstige weniger erwünschte Kohlenstoff-Formen.
Wie in Fig. I gezeigt, sind die erforderlichen
Mindeststabilisierungsdrucke bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei Temperaturen über
etwa 12000K sehr hoch. Selbstverständlich ist es erforderlich, spezielle Vorrichtungen /u verwenden, die
in der Lage sind, die erforderlichen Temperaturen und
Drucke zu erzeugen und auszuhallen. Für diesen Zweck eignen sich besonders gut Apparate, wie sie in den
USA-Patentschriften 29 18 69«} (Tetraeder Presse). 29 41 248 (Koppelpresse) oder 31 5V o76 (Prisma Presse)
beschrieben sind.
Das folgende Beispiel veranschaulicht die Durchfuhrung
des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung der in der USA-Patentschrift 31 59 876 beschriebenen
prismatischen Presse; die Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung dieser speziellen Presse
beschränkt. Wie in F ι g. 2 schematisch dargestellt, umfaßt die Prtsse ein Paar von identischen Stoßein 10
mit gleichen quadratischen Flachen 11 einer Kantenlänge
von 9.6 mm. die so montiert sind, daß sie sich längs
einer gemeinsamen Achse geradlinig bewegen. Zwei weitere Paare von identischen Stößeln 10' und 10" mit
quadratischen Flächen 11' und 11". die ebenfalls geradlinig bewegbar sind, befinden sich in einer
gemeinsamen Ebene, die senkrecht zu der gemeinsamen Achse des ersten Stößelpaars 10 verläuft. Die drei
Stößelpaare konvergieren auf einen gemeinsamen Schnittpunkt zu. wobei die sechs Stößelfläi.hen in ihrer
6« Berührungsstellung die Flächen eines Würfeis definieren
wurden, wenn die Zelle 12 nicht vorhanden ware.
Der Hauptkörper der Zelle 12 hat eine Kantenlange von 12 mm und ist aus Pyröphyllit hergestellt. Wie in
Pig<3 gezeigt^ befinden sich in dem körper der Zelle
Stahl-Stromringe 15 und 15' mit einem Außendurchmesser von 8 mm, einem Innendurchmesser von 5,6 mm und
einer Länge van 2,4 mm, die mit Molybdän ■Stromscheiben 14 und 14' mit einem Durchmesser von 8 mrri und
einer Dicke von O1IJ mm in Berührung stehen. Die
Molybdän-Scheiben stehen ihrerseits über Graphit-Endscheiben
17 und 17' mit einem Graphitrohr 16 mit einem Außendurchmesser von 4 mm, einem Innendurchmesser
von 2,5 mm und einer Longe von 4,8 mm in
Berührung. Die Diamantpartikel 13 sind in dem Graphitrohr 16 enthalten.
Beim Beginn eines Durchlaufs werden die Diamantpartikel in das Graphitrohr gestampft. (Es kann auch ein
nicht verdichteter Preßling verwendet werden). Die Zelle wird dann zusammengebaut, ihr Äußeres mit einer
Suspension von rotem Eisenoxid in Wasser gestrichen und 30 Minuten lang bei 110"C getrocknet. Sodann wird
die Zelle in die Presse eingelegt, und die drei Stößelpaare werden vorgeschoben, bis ihre Flächen
quadratisch auf die sechs Würfelflächen der Zelle auftreffen. Die Stößelflächer. sind kleiner als die Flächen
der Zelle; eine weitere Druckerhöhung preßt Pyrophyl-Ht aus <^en Kanten der Zelle heraus, das mit den
abgeschrägten Schultern der Stößel eine Dichtung bildet. Der der Presse zugeführte Öldruck wurde bei
diesem Durchgang dann rasch auf 4.22 kg pro Quadratmillimeter erhöht, was einem auf de Stößel
übertragenen Rammdruck von etwa 150 Tonnen entspricht. Dies wiederum entspricht einem Druck von
etwa 85 Kilobar oder 8800 kg pro Quadratmillimeter auf die Diamantparlikel in dem Graphitrohr.
Ein Einphasen-Wechselstrom von 60 Hz wurde dann von einer Stößelflache nacheinander durch den
Stahl-Stromring 15, die Molybdän-Stromscheibe 14, die
Graphit-Endscheibc 17, das Graphitrohr 16, die
Graphitendscheibe 17', die Molybdän-Stromscheibe 14' und den Stahl-Stromring 15' zu der gegenüberliegenden
Slößelfläche geleitet. Der relativ hohe elektrische Widerstand des Graphits und der Molybdän-Stromscheiben
bewirkte, daß sich diese Elemente rasch erhitzten und innerhalb von Sekunden ihre Wärme auf
die sinternden Diamantpartikel 13 übertrugen. Unter Verwendung der Spannung zur Regelung der Erwärmung
wurden die in diesem Durchgang verwendeten Diamantpar'ikel einer durchschnittlichen Größe von I
bis 5 Mikron 3 Minuten lang bei etwa 2440" K gehalten.
Der Heizstrom wurde dann abgeschaltet und die Probe in etwa 10 Sekunden auf nahezu Raumtemperatur
abgekühlt. Sodann wurde der Druck entfernt und die Probenzelle aus der Presse herausgenommen, geöffnet
und das gesinterte Diamantmassen-Produkt als ein Zylinder mit einem Durchmesser von etwa 2,2 mm,
einer Länge von 3,8 mm und einem Gewicht von etwa '/4 Karat entnommen. Das Produkt war von hoher
Festigkeit, von weißer Farbe, elektrisch isolierend, hatte eine Dichte von 3.48 g pro Kubikzentimeter und eine
Mohs-Härte von 10. Vergleichsversuche ergaben, daß die Masse nach der Erfindung etwa die gleichen
Eigenschaften hinsichtlich Kratzen, Schneiden, Abrieb- und Abnutzungsbeständigkeit aufwies wie Naturdiamenten
von etwa gleicher Größe. Die Produkte nach der Erfindung finden spezielle Verwendung al* Bohrsteine,
Schneidwerkzeuge und Schneideinsätze, Körner. Meißel, Stößel, abnutzungsbeständige Teile, Lager.
Dielektrika, Wärmefallen, Gesenkformen, Schleifmittel, Edelsteine, Schmelztiegel, hitzebeständige Materialien.
Festkörperelemente, optische Elemer '·? und so weiter.
Beginnt man mit Diamentnartikem Hei normaler
Zimmertemperatur und normalem Druck, so ist es selbstverständlich erforderlich, andere Druck-Teniperatur-Zustände
zu durchlaufen, um die Partikel auf den gewünschten Druck-Teaiperatur-Bereich A der Fig. 1
zu bringen. Im allgemeinen ist jeder Weg durch den Bereich B in den Bereich A zulässig, wobei die zum
Durchlaufen des Bereichs S benötigte Zeit nicht kritisch ist. Andererseits sollte ein Weg durch den Bereich C, in
dem die Diamantpartikel in nicht-diamentartigen Kohlenstoff zerfallen, entweder vermieden oder äußerst
schnell durchlaufen werden. Ähnliche Überlegungen gelten, nachdem die Diamantpartikel während der
gewünschten Sinterzeit innerhalb des Bereiches A gehalten worden sind und die gesinterte Diamanimasse
auf Raumtemperatur und -Druck zurückgeführt wird. Auch dabei ist irgend ein Weg durch den Bereich B
zufriedenstellend, während ein solcher durch den Bereich C zu vermeiden ist. In der Praxis wird dies am
bequemsten dadurch erreicht, daß vor Druckverminderunp
gekühlt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer einheitlichen Diamantmasse, dadurch gekennzeichnet,
daß anfänglich diskrete Diamantpartikel bei einem innerhalb des Bereiches A der Fig. 1 liegenden
Druck- und Temperaturzustand gesintert werden, wobei der Bereich Cder F i g. I entweder vermieden
oder äußerst schnell durchlaufen wird.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur etwa 24400K und der Druck etwa 85 Kilobar betragen.
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: MEGADIAMOND INDUSTRIES INC., PROVO, UTAH, US |
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8328 | Change in the person/name/address of the agent |
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8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: VON FUENER, A., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. EBBINGHAUS, D., DIPL.-ING. FINCK, K., DIPL.-ING. DR.-ING., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |
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