DE19530072A1 - Sparsamer Benzinmotor - Google Patents
Sparsamer BenzinmotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen mit Benzin betriebenen
Ottomotor, der ähnlich sparsam im Kraftstoffverbrauch
ist, wie bekannte Dieselmotoren mit Direkteinspritzung.
Mit der Erfindung soll der Kraftstoffverbrauch von
Ottomotoren auf das gleich niedere Niveau gebracht
werden, wie dies bei Dieselmotoren möglich ist, ohne
daß die Gefahr der Krebserregung durch die Abgase
besteht.
Bekannt sind Dieselmotoren, die insbesondere im Teil
lastbereich einen geringen Kraftstoffverbrauch aufweisen,
weil das Diesel-Luft-Gemisch bei der Verbrennung bis
1/unendlich betragen kann. Ferner ist bekannt, den Kraft
stoff direkt in den Zylinder einzuspritzen, um so die
zusätzlichen Strömungswiderstände irgendeiner
Vorkammer und deren Überströmkanal zu vermeiden. Zur
weicheren Verbrennung in Dieselmotoren kann der Kraft
stoff in 2 Teilmengen eingespritzt werden, wobei die
erste Einspritzung während des Ansaugens der Luft erfolgt,
um genug Zeit zur Vermengung mit der Luft zu haben, und
die zweite Einspritzung die Zündung des Dieselgemischs
durch die Kompression im Zylinder herbeiführt. Es sind
Dieselmotoren bekannt, deren Zündung nicht durch die
Kompression des Dieselgemischs erfolgt, sondern durch
Ultraschall oder den Funken einer Zündkerze, wie beim
Ottomotor. Im Dieselmotor wird die Luftzufuhr nicht mit
einer Drosselklappe begrenzt, so daß der Dieselmotor immer
ungedrosselt Luft ansaugt. Die ungedrosselte Luft wird
bei der Verbrennung erhitzt und erhöht so die Leistung
im Teillastbereich. Alle diese Maßnahmen führen dazu, daß
der Wirkungsgrad des Dieselmotors höher ist und sein
Kraftstoffverbrauch niedriger ist als beim Ottomotor.
Ottomotoren mit einer nachgeschalteten Abgasreinigung
mittels Katalysator spritzen den Kraftstoff jedes
Zylinders in dessen Ansaugrohr vor dem Einlaßventil. Die
Einspritzung in das Ansaugrohr erfolgt mit Niederdruck.
Die angesaugte Luft transportiert den eingespritzten,
verdampfenden Kraftstoff in den jeweiligen Zylinder. Zur
sicheren Zündung des Benzin-Luft-Gemisches beträgt das
Verhältnis von Benzin/Luft = 1/14 im gesamten Zylinder.
Im Ottomotor sind auch Schichtladungen bekannt, wo nur um
die Zündkerze das Verhältnis Benzin/Luft = 1/14 beträgt
und im übrigen Zylinder Luftüberschuß besteht. Der Luft
überschuß ist jedoch bei dieser Lösung vergleichsweise
gering. Bei allen Ottomotoren wird die Luftmenge in
Abhängigkeit von der notwendigen Leistung begrenzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorteile
eines Dieselmotors mit Direkteinspritzung und dessen
Komponenten in einem Ottomotor zu nutzen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Kraftstoff in den Ottomotor in 2 Teilmengen in den Brenn
raum eingespritzt wird, wobei die erste, größere Teilmenge 1
das Benzin-Luft-Gemisch von 1/14 bis 1/unendlich variieren
kann und der Leistungsregelung des Ottomotors dient und die
zweite, kleinere Teilmenge 2 ein Benzin-Luft-Gemisch von
1/14 herstellt, wodurch die sichere Zündung z. B. mittels
einer Zündkerze gewährleistet ist und die beiden Teilmengen
zum Zeitpunkt der Zündung voneinander getrennt sind und
danach die gezündete, expandierende Teilmenge 2 die größere
Teilmenge 1 entzündet und beide Teilmengen die Verbrennung
in einem gemeinsamen, sich ausdehnenden Brennraum fort
setzen.
Die Beschreibung zeigt wie die Vorteile eines Dieselmotors
mit Direkteinspritzung und dessen Komponenten in einem Otto
motor genutzt werden können. Der Ottomotor verwendet die
direkte Einspritzung in die Brennräume, die Aufladung, den
Katalysator in gleicher Weise wie der Dieselmotor. Daneben
besitzt er eine Zündanlage, welche den Zündzeitpunkt entlang
der Klopfgrenze regelt, wie ein Ottomotor und evtl. einen
Luftmengenmesser, wenn auf die Drosselklappe nicht völlig
verzichtet wird. Die Leistungsregelung erfolgt wie beim
Dieselmotor durch die Regelung der Einspritzmenge in den
Brennraum 1 ohne eine Luftklappe. Zur sicheren Zündung mit
Luftüberschuß besitzt jeder Zylinder einen zweiten Brenn
raum. Dieser Brennraum 2 dient nur der sicheren Zündung
des Benzin-Luft-Gemischs von 1/14 um die Zündkerze. Mit
dem Zündzeitpunkt wird die Verbrennung entlang der Klopf
grenze optimal gesteuert. Ist das Benzin-Luft-Gemisch des
Brennraums 2 gezündet, springt es durch die Kolbenbewegung
auf den Brennraum 1 über, dessen Benzin-Luft-Gemisch von
1/14 bis 1/unendlich variiert werden kann. Ist nur Luft im
Brennraum 1, so wird die Verbrennung nicht unterstützt,
diese Luft jedoch wie im Dieselmotor erhitzt. Ist im
Brennraum 1 Kraftstoff, so wird die Verbrennung von Brenn
raum 2 unterstützt, wobei die Verbrennung im Brennraum 1
dominiert. Auf diese Weise ist eine kontinuierliche Leistungs
regelung von z. B. 1/20 möglich. 1 bedeutet nur Brennraum 2
ist aktiv, 20 bedeutet Brennraum 1 und 2 sind voll aktiv.
Die Abgasreinigung ist wie bei Dieselmotoren durchzuführen,
da der Luftüberschuß im Teillastbereich vermehrt NOX
erzeugt.
Die Verwirklichung der beiden Brennräume kann auf ver
schiedene Weise erfolgen. Fig. 1 zeigt einen Kolben, der die
Brennräume 1 und 2 enthält. Im Brennraum 2 werden die
beiden Teilmengen 1 und 2 der zentralen Kraftstoff-Ein
spritzung 3 nacheinander zerstäubt, während des Luftansaugens
wird die erste Teilmenge eingespritzt. Die beiden Brenn
räume werden im oberen Totpunkt durch den Zylinderkopf
getrennt. Ist die Trennung der beiden Brennräume im
oberen Totpunkt erfolgt, so wird die restliche Kraftstoff
menge in den Brennraum 2 gespritzt, um eine sichere
Zündung im Brennraum 2 mit dem Zündfunken der Zündkerze 4 zu
erreichen.
Fig. 2 zeigt einen Zylinderkopf ähnlich dem eines Diesel
motors, mit Vorkammer 5, Einspritzung 8, Zündkerze 9,
und dem Überströmkanal zum Zylinder 7. Die Vorkammer 5
bildet den Brennraum 2, der Zylinder 7 den Brennraum 1.
Beide Brennräume 1 und 2 sind im oberen Totpunkt durch
den Kolbenboden voneinander getrennt. Die Einspritzung
der beiden Teilmengen 1 und 2 des Kraftstoffs kann
zentral von der Einspritzung 9 durch die Vorkammer 5
erfolgen. Der Zylinder 7 kann für seine Einspritzung 1 auch
eine eigene direkte Einspritzung besitzen oder eine
indirekte Einspritzung in den Ansaugkanal aufweisen.
Die Umrüstung bestehender Ottomotoren erfolgt am einfach
sten nach Fig. 3. Dabei wird die Zündkerze 12 so ausge
bildet, daß sie zusätzlich ein Einspritzventil 13 für die
Brennräume 1 und 2 enthält und vor der Zündelektrode 14
zusammen mit dem Kolbenboden den Brennraum 2 bildet. Der
Verbrennungsprozeß im Zylinder wird durch die Zündkerze
12 nur unwesentlich beeinflußt. Für die Umrüstung eines
üblichen Ottomotors werden anstatt der üblichen Zündkerze
die Zündkerze 12 mit direkter Einspritzung und vorge
lagertem Brennraum 2 eingebaut. Die Einspritzung in den
Ansaugkanal wird entfernt und Drosselklappe, Luftmengen
messer in offener Stellung lahmgelegt. Der geregelte
Katalysator mit Lambda-Sonde wird gegen einen Katalysator
mit NOX-Unterdrückung ausgetauscht. Möglicherweise ist
für die direkte Einspritzung eine zusätzliche Hochdruck
pumpe erforderlich. Zur Anpassung der Steuerung an die
Teilmengen der Einspritzung muß dessen ROM-Speicher aus
getauscht werden. Um die Gemischbildung und Verbrennung
beizubehalten, kann es zweckmäßig sein, die indirekte Ein
spritzung in den Ansaugkanal zu belassen und für den
Brennraum 2 eine zusätzliche, kleine Einspritzung vorzu
sehen.
Claims (8)
1. Ottomotor mit oder ohne Abgasreinigung, Aufladung,
Regelung des Zündzeitpunktes entlang der Klopfgrenze,
Luftmengenmesser und einer direkten Kraftstoff
einspritzung in den Brennraum, wobei Einspritzmenge
und Zündzeitpunkt von einem Steuergerät bestimmt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kraftstoff in jeden Zylinder des Ottomotors in
2 Teilmengen in den Brennraum gespritzt werden, wobei
die größere Teilmenge 1 des Benzin-Luft-Gemisches
von 1/14 bis 1/unendlich variieren kann und der
Leistungsregelung des Ottomotors dient und die kleinere
Teilmenge 2 ein Benzin-Luft-Gemisch von ca. 1/14
herstellt, welches die sichere Zündung z. B. mittels
einer Zündkerze gewährleistet und die beiden Teil
mengen zum Zeitpunkt der Zündung der Teilmenge 2
voneinander getrennt sind und danach die brennende,
expandierende Teilmenge 2 die größere Teilmenge 1
entzündet und in einer gemeinsamen, sich ausdehnenden
Verbrennung fortgesetzt wird.
2. Ottomotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Teilmengen in die beiden Brennräume (1) und (2)
gespritzt werden, welche z. B. im Kolben ausgebildet
sind und durch die Formgebung von Kolben und Zylinder
kopf zum Zeitpunkt des oberen Totpunktes voneinander
getrennt sind und mit der Zündung des Kraftstoffgemischs
des Brennraums (2) und der Kolbenbewegung danach der
größere Brennraum (1) zündet und die Verbrennung und
Expansion des Kraftstoffgemisches im gesamten sich
bildenden Brennraum fortgesetzt wird.
3. Ottomotor nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einspritzung der Teilmenge 1 nicht direkt in
den Brennraum (1) erfolgen muß, sondern in den Ansaug
kanal jedes Zylinders oder des gesamten Motors erfolgen
kann, während die Einspritzung der Teilmenge (2) immer
direkt in den kleineren Brennraum (2) erfolgen muß, wobei
der Kraftstoff der in den Brennraum (1) eingespritzt
wird mit dem Kraftstoff für den Brennraum (2) nicht
identisch sein muß, so daß durch die Wahl beider Kraft
stoffe eine optimale Verbrennung möglich ist.
4. Ottomotor nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuergerät für Einspritzung und Zündzeitpunkt
die Teilmenge 1 entsprechend der geforderten Leistung
des Ottomotors bestimmt und mit der Teilmenge 2 soviel
Kraftstoff in den Brennraum 2 nachgespritzt wird, daß
dort ein zündfähiges Benzin-Luft-Gemisch von 1/14 ent
steht.
5. Ottomotor nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben die Brennräume (1) und (2) enthält, die
durch den Zylinderkopf zum Zeitpunkt des oberen Tot
punkts voneinander getrennt sind und der Brennraum (2)
so ausgebildet ist, daß er die eingespritzten Teil
mengen zerstäubt, wobei die erste Einspritzung (3)
während des Ansaugens der Luft erfolgt und beide
Brennräume (1) und (2) damit beliefert werden und die
zweite Einspritzung kurz vor dem oberen Totpunkt und
der Zündung erfolgt und nur im Brennraum (2) vor der
Zündkerze (4) zerstäubt wird.
6. Ottomotor nach Anspruch 1-5 dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinderkopf eine irgendwie geartete Vorkammer (5)
mit Überströmkanal (6) zum Zylinder (7) wie bei Diesel
motoren enthält und die Vorkammer (5) den Brennraum (2)
bildet, der neben der Einspritzung (8) eine Zündkerze (9)
enthält, und der Zylinder (7) den Brennraum (1) bildet,
wobei die Einspritzung (8) in den Zylinder (7)
durch die Vorkammer (5) in direkter Einspritzung erfolgen
kann oder mit einer zweiten, direkten oder indirekten
Einspritzung (11) erfolgt, wobei die Brennräume (1) und (2)
im oberen Totpunkt durch den Kolbenboden (10) vonein
ander getrennt sind und die Einspritzung (8) in den
Brennraum (2) kurz vor der Zündung erfolgt.
7. Ottomotor nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zündkerze (12) zusätzlich das Einspritzventil (13)
enthält und die Zündkerze (12) vor der Zündelektrode (14)
so ausgebildet ist, daß sie den Brennraum (2) bildet
und die Brennräume (1) und (2) im oberen Totpunkt
durch den Kolbenboden (15) getrennt werden.
8. Ottomotor nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Zündkerze nach Anspruch 7 durch die Ein
spritzung von 2 Teilmengen auch ohne Trennung in 2
Brennräume eine Schichtladung des Benzin-Luft-
Gemischs erzeugt wird, indem die erste Einspritzung
beim Ansaugen der Luft erfolgt und die zweite Ein
spritzung kurz vor der Zündung im oberen Totpunkt
erfolgt.
Priority Applications (2)
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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