DE19629171C2 - Zündanordnung für einen fremdgezündeten Verbrennungsmotor - Google Patents
Zündanordnung für einen fremdgezündeten VerbrennungsmotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zündanordnung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Aus der DE 36 01 299 A1 ist ein Verfahren zum Steuern der Fremdzündung
in Verbrennungsmotoren bekannt. Bei diesem Verfahren wird der Zündfunke
mittels einer Zündelektrode und einer am Kolben angebrachten
Massenelektrode erzeugt. Hierbei wird der Elektrodenabstand in
Abhängigkeit der Motorbelastung verändert. Ein wesentlicher Nachteil dieses
Verfahrens besteht darin, daß die Zündspannung insbesondere bei großen
Elektrodenabständen erheblich über dem Wert bisher verwendeter
Zündsysteme liegt. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß mit einem
solchen Motor eine Gemischabmagerung nicht bzw. nur bedingt möglich ist,
da bei einer sog. Ladungsschichtung, die Gemischentflammung nicht mehr
sichergestellt wäre, da der Weg des Zündfunkens fest vorgegeben ist und
nicht notwendigerweise die Ladung erreicht.
Für die elektrostatische Aufladung des Kraftstoffnebels bei
Verbrennungsmaschinen sind verschiedene Vorrichtungen bekannt. Aus der
EP 0 476 084 B1 ist ein Kraftstoffeinspritzventil bekannt, bei dem der
Kraftstoffsprühnebel mittels Hochspannungselektroden, die an der
Düsenöffnung angeordnet sind, aufgeladen wird. Bei diesen Vorrichtungen
dient die Aufladung lediglich zur Unterstützung der Zerstäubung des
Kraftstoffs.
Eine Möglichkeit die immer strenger werdenden Abgas- und
Verbrauchsvorschriften zu erfüllen zeigt der sog. Schichtlademotor. Ein
Schichtlademotor läßt sich mit extrem abgemagertem Gemisch betreiben.
Ein wesentlicher Nachteil bei diesen Schichtlademotoren besteht darin, daß
das brennbare Gemisch nicht homogen über den Brennraum verteilt ist,
sondern sich in gewissen Bereichen konzentriert. Dadurch, daß die Lage der
Zündkerze aber fest vorgegeben ist, muß bei jeder Betriebsbedingung
gewährleistet werden, daß sich das brennbare Gemisch (Kraftstoffwolke) in
der Nähe der Zündkerze zum Zündzeitpunkt befindet. Hierfür sind
aufwendige strömungsoptimierte Verfahren, wie z. B. aus der EP 0 675 270 A1
bekannt, notwendig. Trotzdem ist nicht sichergestellt, daß jeder
Zündfunke die Entflammung des Gemischs herbeiführt. Solche
Zündaussetzer verschlechtern das Abgasverhalten des Motors aber
erheblich.
Aus der DE 30 43 713 A1 ist eine Vorrichtung zur Erzeugung einer
Kraftstoffwolke in einem Brennraum bekannt, wobei eine Glühzündkerze in
den Brennraum ragt. Diese Druckschrift befaßt sich mit einem Dieselmotor,
das heißt mit einem selbstzündenden Motor. Probleme mit geschichteten
Ladungen treten bei dieser Art von Motoren nicht auf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es aber, eine Zündanordnung zu
schaffen, die auch bei einer geschichteten Ladung eine sichere Entflammung
des Gemischs gewährleistet, die leicht in vorhandene Motoren integrierbar ist
und die einfach und kostengünstig herstellbar ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Mittel.
Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die wesentliche Idee der Erfindung besteht darin, den Leitwert des Kraftstoff-
Luft-Gemischs innerhalb des Bereichs der Kraftstoffwolke zu erhöhen. Dies
wird durch elektrisches aufladen der Kraftstoffwolke erreicht, so daß der
Zündfunke zwischen der Zündelektrode und der geladenen Kraftstoffwolke
überspringt. Hierzu wird eine Zündkerze ohne Massenelektrode eingesetzt.
Der Zündfunke bildet sich dann wie ein Blitz aus, der an der Zündelektrode
startete und von der geladenen Kraftstoffwolke besser geleitet wird als in der
sie umgebenden nicht
ionisierten Luft. Dadurch ist mit Sicherheit ge
währleistet, daß der Zündfunke die Kraftstoffwolke
erreicht und daß das Kraftstoffgemisch entflammt wird.
Selbst bei extrem abgemagerten Gemischen wird der Weg des
Zündfunken über die geladenen Kraftstoffwolke immer
bevorzugt.
Nachfolgend ist die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Die einzig dargestellte Figur zeigt
schematisch einen Schnitt durch einen Verbrennungsmotor
mit der erfindungsgemäßen Zündvorrichtung. Bei dem Ver
brennungsmotor handelt es sich um einen Ottomotor 1 mit
einem Brennraum 10 und einem Kolben 20, der sich in einem
Zylinder 30 bewegt. Auf dem Zylinder 30 sitzt ein Zylin
derkopf 40, in dem sich ein oder mehrere Einlaß- und
Auslaßkanäle befinden, die mit Hilfe mehrerer Ventile
geöffnet und verschlossen werden. Schematisch dargestellt
sind nur ein Einlaßkanal 41 und ein Auslaßkanal 42 mit
jeweils einem Ventil 43 bzw. 44. In den Zylinderkopf 40
ist eine Zündkerze 60 eingesetzt. Die Zündkerze 60 ist
mit einem Steuergerät 70 verbunden und weist nur eine
Zündelektrode 62 auf. Neben der Zündkerze 60 sitzt ein
Einspritzventil 100, das ebenfalls mit dem Steuergerät 70
verbunden ist und das als Vorrichtung zur Erzeugung einer
Kraftstoffwolke dient. Über eine Verbindungsleitung 102
sind an dem Einspritzventil 100 angeordnete Io
nisierungselektroden 101 mit einer Hochspannungsquelle
104 verbunden. Die erfindungsgemäße Anordnung ist nicht
auf Verbrennungsmotoren mit Direkteinspritzung be
schränkt. Das Einspritzventil kann auch in einem Einlaß
kanal angeordnet sein. Ebenso ist eine Anwendung auch bei
Vergasermotoren denkbar. Hierbei muß eine geeignete
Vorrichtung zur Aufladung stromabwärts vom Vergaser oder
direkt an diesem angeordnet sein. Neben den
Ionisierungselektroden 101 sind auch andere Vorrichtungen
zur elektrischen Aufladung der Kraftstoffwolke wie z. B.
Laser denkbar.
Nachfolgend ist die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Zündanordnung näher erläutert. Vor jedem Verbrennungstakt
wird mit Hilfe des Einspritzventil 100 ein Kraftstoffge
misch in den Brennraum 10 eingeblasen. Während dieses
Vorgangs wird das Kraftstoffgemisch elektrisch mit Hilfe
der Ionisierungselektroden 101 aufgeladen und es entsteht
im Brennraum 10 eine geladene Kraftstoffwolke 80. Insbe
sondere im Teillastbetrieb der Brennkraftmaschine füllt
die Kraftstoffwolke 80 nicht den ganzen Brennraum 10 aus.
Mit Hilfe des Steuergeräts 70 wird aufgrund des Betriebs
zustandes der Brennkraftmaschine über ein Kennlinienfeld
der optimale Zündzeitpunkt T bestimmt. Zu diesem Zünd
zeitpunkt T wird mit Hilfe der Zündkerze 60 ein Zündfunke
82 erzeugt, der an der Zündelektrode 62 startet. Da die
Kraftstoffwolke 80 geladen ist, läuft der Zündfunke 82
über die Kraftstoffwolke 80 und führt in vorteilhafter
Weise die Entflammung der Kraftstoffwolke 80 herbei.
Somit ist gewährleistet, daß der Zündfunke 82 in den
Bereich der höchsten Kraftstoffkonzentration gelangt, da
dieser Bereich die höchste Ionisierungsdichte und damit
den höchsten Leitwert aufweist. Außerdem wird der
Zündfunke 82, wenn die Zündelektrode 62 positiv und die
Kraftstoffwolke 80 negativ geladen ist, von der
Kraftstoffwolke 80 angezogen. Da sich aufgrund der
elektrischen Aufladung des Kraftstoffwolke 80 eine Viel
zahl von Ionen im Brennraum 10 befinden wird die Zünd
spannung in vorteilhafter Weise erheblich herabgesetzt
und die Auslösung des Zündfunkens erleichtert. Dadurch
vereinfacht sich das Zündsystem zusätzlich.
Die wesentlichen Vorteile der Erfindung liegen darin, daß
insbesondere im Teillastbereich eine sichere Entflammung
des Gemisch gewährleistet ist und damit aufgrund der La
dungsschichtung eine erhebliche Verbesserung des Wir
kungsgrades der Brennkraftmaschine erreicht wird. Mit der
erfindungsgemäßen Zündanordnung kann das Kraftstoffge
misch stärker abgemagert werden und trotzdem noch mit Si
cherheit gezündet werden. Zusätzliche Vorrichtungen um
das Kraftstoffgemisch in die Nähe der Zündkerze zu bewe
gen sind nicht mehr notwendig. Als weiterer Vorteil ist
zu nennen, daß die Klopfneigung sich erheblich vermin
dert. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, das Verdich
tungsverhältnis zu erhöhen, um dadurch zusätzlich den
Wirkungsgrad zu verbessern.
Claims (5)
1. Zündanordnung für einen fremdgezündeten
Verbrennungsmotor mit einer Vorrichtung zur Erzeugung
einer Kraftstoffwolke in einem Brennraum und einer in
den Brennraum ragenden Zündkerze, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Erzeugung der
Kraftstoffwolke (100) eine Vorrichtung zur elektrischen
Aufladung der Kraftstoffwolke (80) aufweist und daß die
Zündkerze (60) keine Massenelektrode aufweist.
2. Anordnung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung zur Erzeugung einer Kraftstoffwolke
(100) ein Einspritzventil ist.
3. Zündanordnung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zur Erzeugung einer Kraftstoffwolke
(100) ein Vergaser ist.
4. Anordnung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur elektri
schen Aufladung der Kraftstoffwolke (80) Ionisie
rungselektroden (101) aufweist.
5. Zündanordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur elektri
schen Aufladung der Kraftstoffwolke einen Laser auf
weist.
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DE19629171A Expired - Lifetime DE19629171C2 (de) | 1996-07-19 | 1996-07-19 | Zündanordnung für einen fremdgezündeten Verbrennungsmotor |
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