DE4415073A1 - Hubkolbenmotor mit direkter Kraftstoffeinspritzeinrichtung und Funkenzündung, insbesondere für den Betrieb mit Alkoholkraftstoff - Google Patents
Hubkolbenmotor mit direkter Kraftstoffeinspritzeinrichtung und Funkenzündung, insbesondere für den Betrieb mit AlkoholkraftstoffInfo
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Description
Aufgrund ihrer guten Eignung für den motorischen Verbren
nungsprozeß ist die Verwendung von Alkoholkraftstoffen,
insbesondere von Methanol, schon seit langem im Bereich
der gemischverdichtenden Motoren entwickelt worden. In
jüngster Zeit haben sogenannte Alkoholmotore wegen der
von ihnen erwarteten besseren Umweltverträglichkeit einen
neuen Stellenwert erhalten. Alkoholmotore emittieren mit
Ausnahme der Aldehyde weniger Schadstoffe als vergleich
bare Benzinmotore. Die Zusammensetzung der emittierten
Kohlenwasserstoffe weist außerdem eine geringere photo
chemische Reaktivität bezüglich der Ozonbildung auf und
führt damit zu einer geringeren Ozonbelastung.
Bei Alkoholmotorkonzepten mit einer Saugrohreinspritzung
des Kraftstoffs stellte sich heraus, daß aufgrund des
mangelhaften Kaltstartverhaltens bei Verwendung reiner
Alkohole nur mit einem Gemisch aus 85 bis 90% Methanol
oder Ethanol und einem entsprechenden Anteil leichtsieden
der Kohlenwasserstoffe ein störungsfreier Betrieb möglich
war. Praktische Erprobungen mit sogenannten Alkoholmotoren,
die mit Methanol betrieben wurden haben jedoch gezeigt,
daß selbst beim Einsatz spezieller Drei-Wege-Katalysator
systeme eine sichere Unterschreitung der für den Staat
Californien gültigen Grenzwerte (LEV und ULEV) für die
Formaldehydemission im Methanolbetrieb, unter Berücksichti
gung der geforderten Laufleistung von 50 000 Meilen, als
sehr kritisch angesehen werden muß. Als wesentlicher Grund
für diese verhältnismäßig hohen Formaldehyd-Rohemissionen
bei Methanol-Ottomotoren sind die bei äußerer Gemischbil
dung unvermeidbar an den relativ kühlen Brennraum- und
Zylinderwänden auftretenden "Quencheffekte" und die dadurch
bedingte unvollständige Verbrennung des Kraftstoff-Luft-
Gemisches anzusehen. Diese Nachteile treten besonders
im Niedriglastbetrieb auf.
Zur Vermeidung der bei Alkoholmotoren mit Saugrohrein
spritzung typischerweise auftretenden Emissions- und
Kaltstartprobleme wurden sogenannte Schichtlademotoren
entwickelt, bei denen der Kraftstoff direkt in den Brenn
raum eingespritzt wird und die Verbrennung mittels einer
Zündeinrichtung in Form einer Zünd- oder Glühkerze einge
leitet wird. Hierbei erfolgt bevorzugt die Einspritzung
des Alkoholkraftstoffs kurz vor dem oberen Totpunkt des
Kolbens, so daß der intensive Kontakt des Kraftstoffs
bzw. schon gebildeten Gemisches mit kühleren Brennraum
teilen auf eine relativ kleine Brennraumoberfläche be
schränkt wird. Dieser Effekt wird besonders bei hochver
dichteten Motoren und mit hohen Zylinderladungstemperaturen
zum Zeitpunkt der Einspritzung durch eine rasche Verdamp
fung des eingespritzten Alkoholkraftstoffes unterstützt.
Allerdings ergeben sich durch die von der Einspritzstrahl
geometrie abhängigen Gemischschichtungen im Brennraum
erhebliche Probleme insbesondere bei der Anwendung der
Funkenzündung mittels einer Zündkerze, die allerdings
gegenüber einer permanent beheizten Glühkerze den großen
Vorteil einer gezielten Beeinflußbarkeit des Zündbeginns
unabhängig vom Einspritzbeginn bietet. Die von der Ein
spritzmenge abhängige Strahlausbreitung führt neben den
für jeden Einspritzstrahl typischen stochastischen Schwan
kungen der Strahlgeometrie zu stark unterschiedlichen
Gemischzusammensetzungen im Bereich der Zündkerze mit
entsprechend stark schwankender Zündqualität bis hin zu
Zündaussetzern. Da zudem eine direkte Beaufschlagung der
Zündkerze mit noch flüssigem Kraftstoff vermieden werden
muß, ist eine Abstimmung der rage des Einspritzstrahles
im Brennraum und in bezug zur Zündkerze so zu wählen,
daß bei hohen Einspritzmengen nicht zu viel Kraftstoff
an die Zündkerze gelangt, andererseits bei niedrigen Ein
spritzmengen, wie z. B. im Leerlauf, keine Aussetzer auf
treten, die durch zu mageres Gemisch an den Zündkerzenelek
troden bedingt sind. Die im Hinblick auf ein akzeptables
Gesamtbetriebsverhalten einzugehenden Abstimmungskompro
misse führen im allgemeinen zu erhöhten Emissionen an
unverbranntem bzw. teilweise verbranntem Kraftstoff im
Teillastbereich. Das Vollastverhalten ist im wesentlichen
durch den für eine vollständige Verbrennung des inhomogen
Gemisches erforderlichen deutlichen Luftüberschuß und
dementsprechend im Vergleich zum Ottomotor geringen spezi
fischen Leistung gekennzeichnet. Aufgrund der grundsätzlich
mageren Betriebsweise sind bei derartigen Einspritzmotoren
besonders bei höheren Motorlasten erheblich höhere NOx
Emissionen zu verzeichnen als bei einem Ottomotor mit
stöchiometrischem Gemisch und entsprechender 3-Weg-Kataly
satorregelung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hubkolben
motor zu schaffen, der für die Verwendung von klopffesten
Kraftstoffen, insbesondere den Alkoholen Methanol und
Ethanol, einsetzbar ist und hierbei die Nachteile der
bisher bekannten Motorkonzepte vermeidet.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch einen
Hubkolbenmotor mit wenigstens einer Kolben-Zylinder-Einheit,
die mit einer Einspritzeinrichtung für den Kraftstoff
und einer Zündkerze versehen ist und bei der der durch
die obere Totpunktstellung des Kolbens definierte Brennraum
zwischen dem im wesentlichen ebenen Zylinderkopf und der
Kolbenoberseite durch einen auf der Kolbenoberseite ange
ordneten ringförmigen Steg in zwei Teilbrennräume unterteilt
ist, der von dem ringförmigen Steg umschlossene innere
Teilbrennraum dem Wirkungsbereich von Einspritzeinrichtung
und Zündkerze zugeordnet ist und der ringförmige Steg
mit kanalförmigen Stegunterbrechungen versehen ist, über
die beide Teilbrennräume miteinander in Verbindung stehen.
Bei einer derartigen Ausgestaltung ergibt sich der Vorteil,
daß im Niedriglastbereich in den Brennraum eingebrachtes
inhomogenes Gemisch sicher gezündet wird und sehr schad
stoffarm verbrennt, während im Hochlastbereich ein weit
gehend homogenes Gemisch mit stöchiometrischer Zusammen
setzung verbrannt wird. In der oberen Totpunktstellung
ist der innere Teilbrennraum gegenüber dem äußeren Teil
brennraum durch den bis dicht an den Zylinderkopf heran
reichenden ringförmigen Steg bis auf die kanalförmigen
Stegunterbrechungen abgeteilt. Wird nun im Teillastbereich
in den inneren Teilbrennraum eine relativ kleine Einspritz
menge eingebracht, so bleibt diese Kraftstoffmenge auch
während der Gemischbildung und der ersten Zündphase in
diesem inneren Teilbrennraum und kann so nicht an kühlere
Brennraumwände gelangen. Bei einer Erhöhung der Motorlast
mit entsprechend größeren Einspritzmengen gelangt dann
bereits während des Einspritzens, insbesondere aber unmittel
bar nach der Zündung, brennbares Gemisch aus dem inneren
Teilbrennraum in den äußeren Teilbrennraum und kann dort
vollständig verbrennen. Bei einem Betrieb eines derartigen
Motors mit Methanol sind die Formaldehydemissionen aufgrund
des hohen Brennraumtemperaturniveaus gering. Der durch
den ringförmigen Steg umschlossene innere Teilbrennraum
ist auf dem Kolben so angeordnet, daß er in etwa symmetrisch
in bezug auf eine gedachte Verbindungslinie zwischen Ein
spritzdüse und Zündkerze liegt.
Der hier verwendete Begriff "ringförmiger Steg" ist nicht
auf die Konfiguration eines Kreisringes beschränkt sondern
umfaßt auch davon abweichende Konfigurationen der Außen
und/oder Innenkontur des die Teilbrennräume unterteilenden
Steges. So ist eine ovale, elliptische oder auch polygonale
Kontur möglich, was beispielsweise durch die für eine
Gemischbildung optimale Anordnung von Düse und Zündkerze
zueinander geboten sein kann. Die Konfiguration der Innen
kontur kann von der Konfiguration der Außenkontur abweichen,
so daß sich unterschiedliche Stegstärken in radialer Rich
tung ergeben.
Der hier verwendete Begriff "kanalförmige Stegunterbrechun
gen" umschreibt nicht nur nutförmige Ausnehmungen, die
die Stegkontur bis zur Oberkante durchbrechen, sondern
auch Verbindungsbohrungen, die die Stegwandung durchbrechen,
wobei die freie Stegoberkante ohne Durchbrechung durchgehend
verläuft.
In entsprechender Ausgestaltung der Erfindung können die
kanalförmigen Stegunterbrechungen entweder radial oder
jeweils unter einem Winkel zum zugehörigen Durchmesser
ausgerichtet sein. Im letzteren Fall kann bei einem ventil
gesteuerten Hubkolbenmotor mit entsprechender Ventilanord
nung, die einen Drall der angesaugten Luft im Zylinderraum
bewirkt, die Drallwirkung für den Übertritt des im inneren
Teilbrennraum entstehenden Kraftstoffgemisches bei seinem
Übertritt in den äußeren Teilbrennraum unterstützt werden.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist ferner
vorgesehen, daß der äußere Teilbrennraum durch einen am
Außenumfang des Kolbens angeordneten Außensteg begrenzt
ist. Hierdurch wird verhindert, daß insbesondere bei größe
ren Einspritzmengen unvollständig verdampfte Kraftstoffmen
gen bei ihrem radial nach außen gerichteten Weg unmittelbar
auf die kühlere Zylinderwandung auftreffen können, sondern
auf den sehr viel heißeren Außensteg des Kolbens treffen
und dort vollständig verdampfen können.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Kanten zumindest des ringförmigen Steges abgerundet
sind. Hierdurch werden insbesondere das Kolbenmaterial
schädigende Temperaturspitzen vermieden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Boden des äußeren Teilbrennraumes gegenüber dem
Boden des inneren Teilbrennraumes höhenversetzt angeordnet
ist. Hierdurch ist eine Optimierung des Gemischbildungs-,
Zünd- und Verbrennungsablaufs möglich. Je nach Konzeption
kann der Boden des äußeren Teilbrennraumes tiefer oder
auch höher liegen als der Boden des inneren Teilbrennraumes.
Damit ist insbesondere bei Hubkolbenmotoren, die entsprechend
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung so betrieben
werden, daß im Teillastbetrieb eine ausschließliche Direkt
einspritzung des Kraftstoffs erfolgt und im Vollastbetrieb
zusätzlich eine Saugrohreinspritzung von Kraftstoff vorge
nommen wird, die gewünschte Optimierung möglich. Zweckmäßig
ist es hierbei, wenn das Volumen des inneren Teilbrennraumes
zwischen 5% und 40% des gesamten Brennraumvolumens beträgt.
Das Brennraumvolumen ist hierbei definiert durch den zwi
schen Zylinderkopf und Kolbenoberfläche verbleibenden
Freiraum, wenn sich der Kolben im oberen Totpunkt befindet.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß zumindest der Bereich des inneren Teilbrennraumes
gegenüber dem übrigen Kolbenkörper wärmeisoliert ausgeführt
ist. Hierdurch wird die während der Lade- und Ausstoßphase
zwangsläufig auftretende Kühlung des Kolbenkörpers reduziert,
so daß zumindest der innere Teilbrennraum in den der Kraft
stoff direkt eingespritzt wird, ein hohes Temperaturniveau
behält und so eine nahezu vollständige Verdampfung bewirkt
wird. Dies kann entweder durch einen entsprechenden Einsatz
in den Kolbenkörper bewirkt werden, der aus einem Werkstoff
mit geringerer Wärmeleitfähigkeit als der übrige Kolbenwerk
stoff besteht und/oder durch die konstruktive Gestaltung
bewirkt werden, die eine relativ geringe Wärmeableitung
an den restlichen Kolben aufweist. Der Effekt kann auch
mit einer keramischen Beschichtung der Oberfläche zumindest
des inneren Teilbrennraumes bewirkt werden.
Der vorstehend in seinen verschiedenen Ausgestaltungen
und Fortentwicklung beschriebene Hubkolbenmotor kann sowohl
als Zweitakt- als auch als Viertaktmotor verwendet werden
und zwar nicht nur für reine Alkoholkraftstoffe und Kraft
stoffe mit überwiegendem Alkoholanteil sondern auch für
konventionelle Mineralölkraftstoffe (z. B. Benzin).
In einer für die Verwendung von Alkoholkraftstoffen vorteil
haften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Hubkolbenmotors
mit wenigstens einer Kolben-Zylinder-Einheit, die mit
einer direkt in den Zylinderraum einspritzenden Einspritz
einrichtung für den Kraftstoff und mit einer Funkenzünd
kerze versehen ist, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
die Einspritzeinrichtung mit einem steuerbaren Einspritz
ventil zu versehen, durch das in Abhängigkeit vom Lastzu
stand des Motors durch eine Anpassung von Spritzzeit und
Spritzbeginn bei Teillastbetrieb die Gemischbildung auf
einen Teilbereich, vorzugsweise den durch einen ringförmi
gen, mit kanalförmigen Unterbrechungen versehenen Steg
umschlossenen inneren Teilbrennraum beschränkt werden
kann. Hierdurch ist es möglich, im Niedriglastbetrieb
die Kraftstoffeinspritzung zu einem Zeitpunkt zu bewirken,
kurz bevor sich der Kolben in der oberen Totpunktstellung
befindet und dann durch den ringförmigen Steg der innere
Teilbrennraum gegenüber dem äußeren Teilbrennraum weitgehend
abgetrennt ist. Der Kraftstoff wird in dem inneren Teil
brennraum auf die Wandung aufgetragen und verdampft. Durch
die Verdampfung sowie durch die von der Kolbenbewegung
hervorgerufene Ladungsbewegung wird ein geschichtetes
und an der Zündkerze zündfähiges Gemisch gebildet und
so sichergestellt, daß in einem relativ kleinen Einspritz
mengenbereich eine intensive Zündung des Kraftstoff-Luft
gemisches erreicht wird. Der eingebrachte Kraftstoff ver
bleibt während der Gemischbildungs- und Zündphase im inneren
Teilbrennraum und kann nicht an kühlere Brennraumwände
gelangen. Bei einer Erhöhung der Motorlast mit entsprechend
größeren Einspritzmengen wird der vorgegebene späte Ein
spritzbeginn zunächst beibehalten, bis in etwa ein stöchio
metrisches Luftverhältnis im inneren Teilbrennraum existiert.
Bei weiterer Erhöhung der Motorlast erfolgt dann durch
entsprechende Frühverstellung des Einspritzbeginnes eine
so frühzeitige Kraftstoffeinspritzung, daß sich bereits
vor Erreichen der oberen Totpunktlage des Kolbens im gesamten
Brennraum ein homogenes und beispielsweise stöchiometrisches
Alkohol-Luft-Gemisch gebildet hat. Die Wahl des Zündzeit
punktes erfolgt so, daß das gesamte Gemisch in möglichst
kurzer Zeit verbrennt. Hierbei wird besonders in der oberen
Totpunktlage des Kolbens durch die im ringförmigen Steg
vorhandenen kanalförmigen Stegunterbrechungen, die den
inneren Teilbrennraum mit dem äußeren Teilbrennraum ver
binden, sichergestellt, daß auch bei relativ spätem Zünd
zeitpunkt das im inneren Teilbrennraum gezündete Gemisch
ähnlich einer Fackelzündung das restliche im äußeren Teil
brennraum befindliche Gemisch erreicht und entflammt.
In einer vorteilhaften weiteren Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß im Luftansaugrohr des Zylinders eine
zusätzliche Einspritzeinrichtung angeordnet ist, durch
deren steuerbares Einspritzventil bei Überschreiten einer
vorgegebenen Motorlast zusätzlicher Kraftstoff der Ansaug
luft zugemischt wird. Durch diese Maßnahme werden die
Vorteile eines Schichtlademotors mit direkter Kraftstoff
einspritzung im Teillastbetrieb mit den Vorteilen des
gemischsaugenden Motors, der auch eine Drosselregelung
aufweisen kann, für den Hochlastbetrieb kombiniert. Hier
durch ist eine gezielte Optimierung für den Teillastbetrieb
und eine gezielte Optimierung für den Vollastbetrieb mög
lich mit der Folge, daß für beide Betriebsbereiche eine
möglichst vollständige Verbrennung des eingespritzten
Kraftstoffs und damit eine sehr geringe Schadstoffemission
bei hoher spezifischer Leistung bewirkt wird.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen eines
Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen Zylinder
mit Kolben in oberer Totpunktstellung,
Fig. 2 eine Aufsicht auf den Kolben gem. Fig. 1,
Fig. 3 eine Motorsteuerung in Form eines Block
schaltbildes,
Fig. 4 eine Darstellung des Verbrennungsluftver
hältnisses Lambda im Brennraum in Abhängig
keit von der Motorlast,
Fig. 5 verschiedene Einspritzzeitpunkte und
die Einspritzdauer für verschiedene Last
zustände in bezug zum oberen Totpunkt.
Die in Fig. 1 in einem Vertikalschnitt schematisch darge
stellte Kolben-Zylinder-Einheit eines Hubkolbenmotors
zeigt in einem Zylinder 1 einen Kolben 2 in seiner Stellung
im oberen Totpunkt. Der Zylinder 1 ist auf seiner Oberseite
durch einen Zylinderkopf 3 verschlossen, in den eine Ein
spritzeinrichtung 4 und eine Funkenzündkerze 5 eingesetzt
sind, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel unter
einem Winkel gegen die Zylinderachse 6 ausgerichtet im
zentralen Bereich eingesetzt sind. Die den Zylinder 1
abschließende Fläche des Zylinderkopfs 3 ist im wesentli
chen eben flächig und weist lediglich im Einmündungsbereich
der Einspritzeinrichtung 4 und der Funkenzündkerze 5 eine
geringe Auswölbung auf. Ein- und Auslaßventil sind aus
Gründen der einfacheren Darstellung nicht dargestellt.
Durch die Kolbenoberfläche und die den Zylinder verschlie
ßende Fläche des Zylinderkopfes 3 wird in der dargestellten
oberen Totpunktstellung des Kolbens ein Brennraum 7 defi
niert. Durch einen auf der Kolbenoberseite angeordneten
ringförmigen Steg 8 wird der Brennraum 7 in einen inneren
Teilbrennraum 7.1 und einen äußeren Teilbrennraum 7.2
unterteilt. Hierbei ist der inneren Teilbrennraum 7.1
dem Wirkungsbereich der Einspritzeinrichtung 4 und der
Funkenzündkerze 5 zugeordnet. Der ringförmige Steg 8 ist
mit mehreren kanalförmigen Stegunterbrechungen 9 versehen,
durch die die beiden Teilbrennräume 7.1 und 7.2 auch dann
in Verbindung stehen, wenn sich der Kolben 2, wie in Fig. 1
dargestellt, im oberen Totpunkt befindet. Der äußere Teil
brennraum 7.2 ist durch einen am Außenumfang des Kolbens
2 angeordneten Außensteg 10 begrenzt.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel werden die Teil
brennräume 7.1 und 7.2 mit dem ringförmigen Steg 8 sowie
dem Außensteg 10 durch ein Einsatzteil 11 gebildet, das
aus einem Werkstoff besteht, dessen Wärmeleitfähigkeit
geringer ist als der übrige Kolbenwerkstoff, so daß während
der Ansaug- und Ausstoßphase der beim Einspritzvorgang
unmittelbar mit dem Kraftstoff in Berührung kommende Be
reich ein möglichst hohes Temperaturniveau behält.
Die zur Bildung der beiden Teilbrennräume 7.1 und 7.2
erforderliche Formgebung kann aber auch unmittelbar in
den Kolbenkörper eingearbeitet werden. Hier ist es dann
zweckmäßig, wenn die Oberfläche des Kolbens zumindest
im Bereich der Teilbrennräume mit einer Keramikbeschichtung
versehen ist, die beispielsweise im Plasmaspritzverfahren
aufgebracht sein kann.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel der ringförmige Steg 8 konzentrisch
zur Zylinder- bzw. Kolbenachse 6 angeordnet, so daß der
Teilbrennraum 7.1 kreisförmig ist und der Teilbrennraum 7.2
kreisringförmig ist. Bei einer anderen geometrischen Anord
nung der Einspritzeinrichtung 4 und der Zündkerze 5 in
bezug zur Zylinderachse 6 ist der innere Teilbrennraum 7.1
entsprechend der Zuordnung zur Einspritzeinrichtung 4
und zur Zündkerze 5 verschoben. Der ringförmige Steg 8
kann insbesondere bei einer derartigen Verschiebung gegen
über der Zylinderachse 6 auch eine von der reinen Kreisform
abweichende Form aufweisen, die auf das Strömungsverhalten
im Brennraum, insbesondere aber den Verlauf der Flammen
front beim Übergang vom inneren Teilbrennraum in den
äußeren Teilbrennraum abgestimmt sein kann.
Die kanalförmigen Stegunterbrechungen 9, über die der
innere Teilbrennraum 7.1 mit dem äußeren Teilbrennraum 7.2
verbunden ist, sind bei dem hier dargestellten Ausführungs
beispiel mit zentralsymmetrischer Anordnung von Einspritz
einrichtung 4 und Zündkerze 5 (Fig. 1) ebenfalls stern
förmig symmetrisch angeordnet, um einen gleichmäßigen
Übertritt der Flammenfront aus dem inneren Teilbrennraum
7.1 in den äußeren Teilbrennraum 7.2 und damit einen
gleichmäßigen Verbrennungsablauf auch im äußeren Teilbrenn
raum 7.2 zu bewirken.
In Fig. 3 ist in einem Blockschaltbild eine Motorsteuerung
für einen Zylinder eines Hubkolbenmotors mit einer Brenn
raumgestaltung der vorbeschriebenen Art dargestellt. Die
Steuerung besteht im wesentlichen aus einem Motorsteuer
gerät 12, dem als wesentliche Betriebsdaten über den Ein
gang 13 die Motortemperatur und über den Eingang 14 die
Motordrehzahl vorgegeben wird. Über einen entsprechenden
Geber 15, der mit dem Fahrpedal gekoppelt ist, wird vom
Fahrer der Lastwunsch als weiteres Stellsignal auf das
Motorsteuergerät 12 aufgegeben.
Bei dem hier dargestellten Beispiel ist der Motor M mit
einer Einrichtung 4 zur Direkteinspritzung des Kraftstoffs
sowie einer Funkenzündkerze 5 versehen, wie dies anhand
von Fig. 1 beschrieben ist. Dementsprechend wird ein Stell
signal vom Motorsteuergerät auf das mit der Einspritzein
richtung 4 verbundene Einspritzventil aufgeschaltet. Damit
ist es möglich, in Abhängigkeit von dem durch den Geber 15
vorgegebenen Lastwunsch sowohl Einspritzbeginn als auch
Einspritzdauer und damit die Einspritzmenge zu steuern,
wobei auch der Zündzeitpunkt entsprechend angesteuert
werden kann.
Zusätzlich zu der direkteinspritzenden Einspritzeinrich
tung 4 weist der Motor M eine zusätzliche Einspritzeinrich
tung 16 auf, die in den Luftansaugkanal 17 der Kolben-
Zylinder-Einheit des Motors M einmündet und die ebenfalls
über das Motorsteuergerät 12 angesteuert werden kann.
Im Luftansaug 17 ist ferner noch eine steuerbare Drossel
klappe 18 vorgesehen, deren Stellung ebenfalls innerhalb
eines vorgegebenen Bereiches über das Motorsteuergerät
12 verstellt werden kann.
Mit Hilfe einer derartigen Motorsteuerung ist es für einen
Motor entsprechend der in Fig. 1 beschriebenen Bauweise
möglich, auch für einen Alkoholbrennstoff über den gesamten
Lastbereich einen Betrieb mit minimaler Schadstoffemission
aufrechtzuerhalten. Dies wird anhand des Schaubildes gem.
Fig. 4 näher erläutert. Das Schaubild zeigt den Verlauf
der Verbrennungsluftverhältniszahl Lambda über den Last
bereich des betreffenden Motors. Der Teillastbereich,
in dem der Motor ungedrosselt im sogenannten Magerbetrieb
gefahren wird, also mit einer Verbrennungsluftverhältnis
zahl Lambda 1 ist durch den Bereich 20 gekennzeichnet.
Die Motorsteuerung ist nun so ausgelegt, daß mit zunehmen
der Last die Luftverhältniszahl Lambda sich dem Wert 1
nähert, bis sie diesen in einem Übergangsbereich 21 er
reicht. Bei Erhöhung der Motorlast wird dann Einspritz
beginn und Einspritzdauer so geregelt, daß über den Hoch
lastbereich 22 der stöchiometrische Betrieb, d. h. eine
Verbrennungsluftverhältniszahl Lambda = 1 bis zum Erreichen
der Vollastgrenze eingehalten werden kann.
Die vorstehend angedeutete Einspritzstrategie ist in Fig. 5
näher erläutert. Hier ist der Einspritzbeginn und die
Einspritzdauer in Abhängigkeit von der Last in bezug auf
den Kurbelwinkel zwischen dem unteren Totpunkt (0°KW)
und dem oberen Totpunkt (180°KW) in Balkenform dargestellt.
Hierbei entspricht entsprechend der Darstellung in Fig. 4
der Balken 20.1 dem Teillastbereich 20, der Balken 21.1
dem Übergangsbereich 21 und der Balken 22.1 dem Hochlastbe
reich 22. Der Übergangsbereich 21 für den Übergang vom
Magerbetrieb auf den "Lambda = 1-Betrieb" ist nun abhangig,
beispielsweise von der Motordrehzahl. Über die geometrische
Ausbildung des anhand von Fig. 1 und 2 beschriebenen
inneren Teilbrennraums 7.1 ist es bei entsprechender Abstim
mung der Motorsteuerung und der Einspritzanordnung möglich,
diesen Übergangsbereich so zu gestalten, daß hier ein
einwandfreies Betriebsverhalten erreicht werden kann.
Während des Betriebes im Teillastbereich 20 wird über
das Motorsteuergerät 12 ausschließlich die Einspritzein
richtung 4 aktiviert, so daß der Kraftstoff ausschließlich
in den inneren Teilbrennraum 7.1 eingespritzt und dort
auch gezündet wird. Im Übergangsbereich 21 bzw. im Hoch
lastbereich 22 wird dann der Einspritzzeitpunkt vorverlegt
und die Einspritzdauer verlängert, wie dies in Fig. 5
dargestellt ist. Zusätzlich oder aber anstelle des sehr
stark nach "früh" verstellten Einspritzzeitpunktes kann
bei hoher Lastanforderung (Hochlastbereich) auch Kraftstoff
in den Luftansaugkanal 17 über die Einspritzeinrichtung 16
eingespritzt werden, so daß zum Zündzeitpunkt der gesamte
Brennraum 7 gleichmäßig und homogen mit einem Kraftstoff-
Luft-Gemisch gefüllt ist.
Claims (12)
1. Hubkolbenmotor mit wenigstens einer Kolben-Zylinder-
Einheit, die mit einer Einspritzeinrichtung (4) für den
Kraftstoff und einer Zündkerze (5) versehen ist, insbeson
dere für Kraftstoffe mit überwiegendem Alkoholanteil,
und bei der der durch die obere Totpunktstellung des Kol
bens (2) definierte Brennraum (7) zwischen dem im wesent
lichen ebenen Zylinderkopf (3) und der Kolbenoberseite
durch einen auf der Kolbenoberseite angeordneten ringför
migen Steg (8) in zwei Teilbrennräume (7.1, 7.2) unterteilt
ist, und der von dem ringförmigen Steg umschlossene innere
Teilbrennraum (7.1) dem Wirkungsbereich von Einspritzein
richtung (4) und Zündkerze (5) zugeordnet ist und der
ringförmige Steg (8) mit kanalförmigen Stegunterbrechungen
(9) versehen ist, über die beide Teilbrennräume (7.1, 7.2)
miteinander in Verbindung stehen.
2. Hubkolbenmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die kanalförmigen Stegunterbrechungen (9) radial ausge
richtet sind.
3. Hubkolbenmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die kanalförmigen Stegunterbrechungen (9) jeweils
unter einem Winkel zum zugehörigen Durchmesser ausgerichtet
sind.
4. Hubkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der äußere Teilbrennraum (7.2) durch
einen am Außenumfang des Kolbens angeordneten Außensteg
(10) begrenzt ist.
5. Hubkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kanten zumindest des ringförmigen
Steges (8) abgerundet sind.
6. Hubkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Boden des äußeren Teilbrennraumes
(7.2) gegenüber dem des inneren Teilbrennraumes (7.1)
höhenversetzt angeordnet ist.
7. Hubkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Volumen des inneren Teilbrennraumes
(7.1) zwischen 15 und 30% des gesamten Brennraumvolumens
(7) beträgt.
8. Hubkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest der Bereich des inneren
Teilbrennraumes (7.1) gegenüber dem übrigen Kolbenkörper
wärmeisoliert ist.
9. Hubkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest die Oberfläche des vom ring
förmigen Steg (8) umschlossenen Teilbrennraumes aus einem
Werkstoff mit geringerer Wärmeleitfähigkeit als der übrige
Kolbenwerkstoff besteht.
10. Hubkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kolbenoberfläche mit einer kerami
schen Beschichtung versehen ist.
11. Hubkolbenmotor für die Verwendung von Alkoholbrenn
stoffen, mit wenigstens einer Kolben-Zylinder-Einheit,
die mit einer direkt in den Zylinder einspritzenden Ein
spritzeinrichtung (4) für den Kraftstoff und einer Funken
zündkerze (5) versehen ist, insbesondere nach den Ansprü
che 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspritzein
richtung (4) mit einem steuerbaren Einspritzventil ver
sehen ist, durch das in Abhängigkeit vom Lastzustand des
Motors durch eine Anpassung von Spritzzeit und Spritzbeginn
bei Teillastbetrieb die Gemischbildung auf einen Teilbe
reich des Brennraums beschränkt werden kann.
12. Hubkolbenmotor nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß im Luftansaugrohr (17) des Zylinders eine zusätzliche
Einspritzeinrichtung (16) angeordnet ist, durch deren
steuerbares Einspritzventil bei Überschreiten einer vor
gegebenen Teillastgrenze zusätzlicher Kraftstoff in die
Ansaugluft eingespritzt wird.
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