DE1807327B2 - Vorrichtung zum abscheiden von schwebestoffteilchen aus einem gas - Google Patents
Vorrichtung zum abscheiden von schwebestoffteilchen aus einem gasInfo
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Description
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50
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abscheiden von Schwebstoffi eilchen aus einem Gas, das
einen vertikalen Kanal aufwärts durchströmt, dessen Querschnitt durch ein Filtermedium in Form von
Schaum abgedeckt ist, der auf einen im Filterraum des Kanales angeordneten Siebboden aufgetragen ist,
wobei eine Anordnung zum Abführen des Schwebstoffteilchen enthaltenden Filtermediums vorgesehen ist.
Bei derartigen bekannten Vorrichtungen (deutsche Auslegeschrift 1,085353, österreichische Patentschrift
123,947 und 181,727, USA.-Patentschrift 2,234,385 und
Zeitschrift »Staub«, 1957, Heft 52, Seiten 787,788) wird das zu reinigende Gas zuerst durch eine Waschflüssigkeit
geleitet und bildet beim Austritt auf der Oberfläche der Waschflüssigkeit Schaum, welcher die Schwebstoffteilchen
enthält und anschließend abgeschieden wird. Dabei gelangt ein mehr oder weniger großer Anteil des
abgeschiedenen Schaumes in die Waschflüssigkeit und verunreinigt diese zusätzlich zu den bereits beim Durchgang
des Gases abgeschiedenen Schwebstoffteilchen. Aus diesem Grund enthält der frisch gebildete Schaum
wesentliche Verunreinigungen, was den Wirkungsgrad der Abscheidevorrichtung erheblich vermindert
Außerdem ist beim Durchtritt des zu reinigenden Gases durch die Flüssigkeit und insbesondere bei der
Schaumbildung ein wesentlicher Strömungswiderstand zu überwinden, so daß diese bekannten Vorrichtungen
in der Regel zusätzliche Fördereinrichtungen wie Gebläse für das zu reinigende Gas erforderlich machen.
Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung (britische Patentschrift 903,457) wird das Gas durch eine
Schaumschicht geleitet, welche durch Aufblasen eines Gases auf die Oberfläche eines Flüssigkeitsbettes erzeugt
wird Die im Schaum abgesetzten Verunreinigungen gelangen dabei in das Flüssigkeitsbett, so daß auch
bei dieser bekannten Anordnung der Schaum Verunreinigungen enthält und dadurch die Filterwirkung beeinträchtigt
wird.
Die meisten dieser bekannten Anlagen machen außerdem einen intermittierenden Austausch des Flüssigkeitsbettes
erforderlich, so daß der Betneb in bestimmter. Zeitabständen unterbrochen werden muß.
Dies wird bei einer der vorstehend erläuterten bekannten Anlagen dadurch vermieden, daß die den Schaum
bildende Waschflüssigkeit über einen Siebboden geleitet wird, durch welchen das zu reinigende Gas durchtritt.
Die nicht zur Schaumbildung verbrauchte Flüssigkeit und die aus dem verunreinigten Schaum gebildete Flüssigkeit
werden kontinuierlich abgeführt Diese bekannte Anordnung hat jedoch, wie oben erläutert, einen relativ
hohen Durchströmungs-Widerstand und eine verminderte Filterwirkung, da die Flüssigkeit durch das zu reinigende
Gas aufgeschäumt werden muß.
Es ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, eine derartige Vorrichtung zum Abscheiden von
Schwebstoffteilchen so auszubilden, daß der Strömungswiderstand wesentlich vermindert und die Abscheidewirkung
verbessert wird.
Gemäß der Erfindung wird dies bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erreicht durch einen in bekannter
Weise unabhängig vom zu reinigenden Gasstrom arbeitenden Schaumerzeuger, der an den Filterraum
derart angeschlossen ist, daß der Schaum auf den Siebboden im Filterraum aufgebracht wird.
Die erfindungsgemäße Abscheidevorrichtung verwendet also ein Schaumbett ohne in flüssigem Zustand
vorhandene Waschflüssigkeit und ohne Verunreinigungen, nach Art der allgemein bekannten mechanischen
Filterschichten, z. B. Faserstoff, Kieselgut od. dgl. Da die Überwindung des Strömungswiderstandes in einer Flüssigkeitsschicht
entfällt und dem Gasstrom auch keine kinetische Energie zur Schaumbildung entzogen wird,
ist der Durchströmungswiderstand des erfindungsgemäßen Abscheiders wesentlich geringer als bei bekannten
Naßabscheidern, die mit Schaumbett arbeiten, und kann unter 10 mm S liegen.
Außerdem besteht das Filterbett bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus völlig reinem Schaum, welcher
kontinuierlich abgezogen und durch reinen Schaum ersetzt wird. Dadurch wird eine wesentlich bessere Abscheidewirkung
als bei den bekannten Vorrichtungen erreicht.
Es ist zwar eine unabhängig vom zu reinigenden Gas arbeitende Anordnung zur Schaumerzeugung für die
Staubbindung an Schaumschleiern bekannt (USA.-Patentschrift2,672,209),
jedoch werden bei dieser bekann·
ten Anordnung eine Reihe parallel mit Abstand verlaufende, nach unten strömende Schaumsckleier erzeugt,
wobei das zu reinigende Gas durch diese Schaumschleier geleitet wird, so daß die Staubteilchen sich auf
den Außenflächen der Schleier absetzen.
Um eine konstruktiv einfache A nordnung zu schaffen, ist vorzugsweise die Anordnung zum Einführen des
Schaumes in den Filterraum ein in eine Öffnung der Wand der Filterkammer eingesetztes feinmaschiges
Sieb, an dessen Außenseite eine Düse zum Aufblasen eines Gases und Aufsprühen feiner Strahlen einer
schaumbildenden Flüssigkeit gegen das Sieb angeordnet ist.
Um das aus Schaum sowie aus zerstörtem Schaum gebildeter Flüssigkeit bestehende, die abgeschiedenen
Schwebstoffteilchen enthaltende Medium ständig so abzuführen, daß über der ganzen Querschnittsfläche des
Filterraumes frischer Schaum zur Verfügung steht, ist
vorzugsweise an der Innenseite der Wand des Kanals in Strömungsrichtung vor dem Siebboden eine Rinne angeordnet,
welche einen Abfluß für die die Schwebstoffteilchen enthaltende Flüssigkeit aufweist, wobei der
freie Rand des Siebbodens in Abstand von der Wand des Kanals über die Rinne ragt. Dabei kann der Boden der
Rinne als Leitanordnung zum Ableiten der Gasströmung zur Mitte des Kanals ausgebildet sein. Vorzugsweise
kann der Boden der Rinne durch einen nach innen und oben gerichteten Ringflansch gebildet sein.
Um einer Auflockerung des Schaumbettes in Richtung der Austrittseite des Gasstromes entgegenzuwirken,
ist die Wandfläche des Kanals im Bereich des Filterraumes in Strömungsrichtung konisch verjüngt.
Um insbesondere bei großen Querschnitten des FiI-terraumes
eine gleichmäßige Verteilung des in den Filterraum eingeführten frischen Schaumes über den ganzen
Querschnitt sicherzustellen, ist ein in einer Ebene quer zur Strömungsrichtung des Gases umlaufender
Rührer im Filterraum vorgesehen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert
Die Zeichnung zeigt schematisch einen Axialschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt einen durch eine Rohrwand gebildeten Kanal, der als Verlängerung
eines Schornsteins bestimmt ist und vom Rauchgas von unten nach oben durchströmt wird, wie durch
Pfeile in der Zeichnung angegeben. Das Rohr 1 ist an seiner Innenwand mit einem nach innen und oben gerichteten
ringförmigen Flansch 2 versehen, auf dem eine Hülse 3 gleichachsig zum Rohr 1 angeorünet ist Am
oberen Ende der Hülse 3 ist ein Sieb bzw. ein Lochblech 4 angeordnet, und an einer höheren Stelle im Rohr 1 befindet
sich ein weiteres Sieb bzw. Lochblech 5. Zwischen den beiden Sieben 4 und 5 hat das Rohr 1 einen einen Filterraum
bildenden Abschnitt 6 von nach oben abnehmender Querschnittsfläche.
Unmittelbar oberhalb des unteren Siebes 4 ist mit dem Rohr 1 eine Anordnung verbunden, durch welche
der Filterraum mit Schaum gefüllt werden kann. Diese Anordnung weist ein feinmaschiges Sieb 7 auf, welches
eine Öffnung in der Rohrwand abdeckt, und eine Düse 8, die außerhalb des Rohres angeordnet ist, und durch
welche durch eine Leitung 9 zugeführte Luft und eine schaumbildende Flüssigkeit unter Druck auf das Netz 7
aufgesprüht werden. An der Innenseite des Netzes 7 bildet sich ein Schaum, der sich allmählich im Wandabschnitt
6 ausbreitet und den Filterraum zwischen den beiden Sieben 4 und 5 voll füllt.
Das durch das Rohr 1 strömende Rauchgas tritt zwangläufig durch den Schaum hindurch, wobei Rußteilchen
und dgl., die in dem Gas enthalten sind, durch den Schaum ausgefiltert werden. Der Flansch 2 verhindert,
daß das Gas längs der Rohrwand 1 nach oben strömt und nicht den Schaum durchströmt und von diesem
gefiltert wird. Wenn der Schaum oberhalb des Siebes 4 mit Rußteilchen gesättigt ist, bricht er zusammen
und nimmt wieder flüssige Form an. Die rußhaltige Flüssigkeit, vermischt mit Schaumresten, läuft dann
längs der Wände des Rohres 1 nach unten und wird in einer Umfangsrinne gesammelt, welche durch den
Flansch 2, die Hülse 3 und die Rohrwandung unmittelbar unterhalb des unteren Siebes 4 gebildet wird. Aus dieser
Rinne wird die Flüssigkeit kontinuierlich durch eine Leitung 10 abgeleitet. Die Form des Rohrabschnittes 6 gewährleistet
eine gleichmäßige Dichte des Schaumes zwischen den beiden Sieben 4 und 5, da die nach oben
abnehmende Querschnittsfläche des Rohrabschnittes einen Ausgleich für das Zusammenbrechen des Schaumes
bildet, das in der Strömungsrichtung des Gases zunimmt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Abscheiden von Schwebstoffteilchen
aus einem Gas, das einen vertikalen Kenal
aufwärts durchströmt, dessen Querschnitt durch ein Filtermedium in Form von Schaum abgedeckt ist, der
auf einem im Filterraum des Kanals angeordneten Siebboden aufgetragen ist, wobei eine Anordnung
zum Abführen des Schwebstoffteilchen enthaltenden Filtermediums vorgesehen ist, gekennzeichnet
durch einen in bekannter Weise unabhängig vom
zu reinigenden Gas arbeitenden Schaumerzeuger, der an den Filterraum derart angeschlossen ist, daß
der Schaum auf den Siebboden im Filterraum aufgebracht wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaumerzeuger ein in eine öffnung der Wand (6) der Filterkammer eingesetztes
feinmaschiges Sieb (7) ist, an dessen Außenseite eine Düse (8) zum Aufblasen eines Gases und Aufsprühen
feiner Strahlen einer schaumbildenden Flüssigkeit gegen das Sieb (7) angeordnet ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite der Wand (1) des
Kanals in Strömungsrichtung vor dem Siebboden (4) 2j
eine Rinne (2,3) angeordnet ist, welche einen Abfluß (10) für das die Schwebstoffteilchen enthaltende flüssige
Filtermedium aufweist, wobei der Rand des Siebbodens (4) in Abstand von der Wand (1) über die
Rinne (2,3) ragt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (2) der Rinne als Leitanordnung
zum Ableiten der Gasströmung zur Mitte des Kanals ausgebildet ist
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandfläche
(6) des Kanals (1) im Bereich des Filterraumes in Strömungsrichtung des Gases konisch verjüngt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen in einer
Ebene quer zur Strömungsrichtung des Gases umlaufenden Rührer im Filterraum.
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