DE1582723A1 - Schutzmanschette fuer Baeume,Pflanzen und Setzlinge in Garten-,Land- und Forstwirtschaft - Google Patents

Description

FARBWERKE HOECHST AG. Gendorf, den 27.4.1966

vormals Meister Lucius & Brüning PA 1 IV Gd 1395

Beschreibung zur

Patent- und Gebrauchsmuster-Hilfsanmeldung

"Schutzmanschette für Bäume, Pflanzen und Setzlinge in Garten-, Land- und Forstwirtschaft"

Gegenstand der Erfindung ist eine Schutzmanschette für Bäume, Pflanzen und Setzlinge in Garten-, Land- und Forstwirtschaft, die in ihrer allgemeinsten Form aus einem Zuschnitt einer Kunststoff-Hartfolie mit einseitiger permanenter Rolltendenz besteht, der sich infolge dieser Rolltendenz zu einem oben und unten offenen Zylinder krümmt und diese Krümmung während des bestimmungsmäseigen Gebrauchs beibehält.

Zur Herstellung der Schutzmanschette der Erfindung eignen sich grundsätzlich alle Kunststoff-Hartfolien von etwa 0,2 bis etwa 1,0, vorzugsweise 0,3 bis 0,6 mm Dicke, denen durch eine geeignete Behandlung, insbesondere nach dem Verfahren der Patentanmeldung F 45 361 x/39a·^ vom 26.2.1965, eine einseitige permanente Rolltendenz verliehen ist. Die permanente Rolltendenz wirkt sich in der Weise aus, dass ein von einer Vorratsrolle einer solchen Folie quer zur Bahnlänge abgeschnittener Zuschnitt sich zu einem oben und unten offenen Zylinder zusammenrollt und diese Form während der ganzen Zeit seiner Benutzung beibehält.

In einer speziellen Ausführungsform kann die Schutzmanschette noch mit gegebenenfalls federnd geschlitzten Ringen aus einem elastischen Werkstoff und gegebenenfalls auch noch mit radial angeordneten Abstandshaltern kombiniert werden, damit die Schutzmanschette sich nicht unmittelbar auf den Stamm eines Baumes, einer Pflanze oder eines Setzlinge auflegt, eondern zwischen sich und diesem· einen gewissen freien Raum läset, in dem die Luft zirkulieren kann.

Die Schutzmanschette der Erfindung kann die bisher üblichen Umwicklungen mit Stroh oder Reisig ersetzen, mit denen Obstbäume,

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besonders Setzlinge, gegen Wildverbisa geschützt werden. Ebenso kann die Manschette die Aufstriche aus einem Gemisch von Lehm und Kalk ersetzen, mit denen ältere Baumstämme im Frühjahr belegt wurden, um die Erwärmung durch unmittelbare oder mittelbare Sonneneinstrahlung zu mindern und dadurch frühzeitigen Saftfluss und vorzeitiges Austreiben zu verhindern. Zuschnitte aus 0,2 bis 1,0 mm Dicke glänzender farbloser oder gefärbter Hartfolie aus geeigneten Kunststoffen, wie Polyvinylchlorid, Vinylmischpolymerisaten, Polyäthylen oder Mischpolymerisat aus Acrylsäureester, Butadien und Styrol, denen in der angegebenen Weise eine permanente Rolltendenz verliehen ist, sind für diesen Zweck hervorragend wirksam. Der Folienabschnitt legt sich, dank der permanenten Rolltendenz, von selbst zylindrisch um den zu schützenden Baumstamm herum. Zweckmässig bemisst man den Zuschnitt der Folie derart, dass der sich zylindrisch um den Baum legende Abschnitt an den Längskanten um etwa 20 mm überlappt. Die Überlappungsstelle kann mittels Druckknöpfen, Drahtschlingen, Klebebändern oder dergleichen gegen unerwünschtes Öffnen durch von aussen wirkende Kräfte gesichert werden.

Je nach den Bedürfnissen des Einzelfalles kann die Manschette unmittelbar auf dem Baumstamm aufliegend angelegt werden, oder man ordnet zwischen ihr und dem Stamm federnd aufgeschnittene Ringe aus einem geeigneten federnden Werkstoff und gegebenenfalls noch radiale Abstandshalter ein, damit zwischen Stamm und Manschette ein Hohlraum für die Zirkulation von Luft und Feuchtugkeit gebildet wird.

Als Manschette gegen Wildverbisa bietet der Folienzylinder der Erfindung nicht nur einen mechanischen Schutz, sondern wirkt ausserdem durch die auf seiner glänzenden Aussenfläche auftretenden Lichtreflexe abschreckend auf das Wild.

Im Gartenbau dient die Schutzmanschette der Erfindung zur Pflege von Kulturpflanzen und Setzlingen, die für ihr Wachstum ein windstilles, feucht-warmes Klima benötigen. Die entsprechend bemessene, zu einem Zylinder zusammengerollte Folie wird von oben über die Pflanze oder den Setzling geschoben und mit

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ihrer Unterkante konzentrisch um die Pflanze etwa 100 mm tief in den Boden eingesenkt. Pur Tomatensetzlinge eignet sich "beispielsweise ein Zylinder von etwa 600 mm Höhe und 250 mm Durchmesser einer 0,3 bis 0,6 mm starken transparenten Folie. Eine Schutzmanschette dieser Art schützt den Setzling vor Wind und teilweise vor Hagel, lässt in ihrem Inneren ein feucht-warmes, das Y'achstum begünstigendes Klima sich ausbilden und gewährleistet einen ungestörten Ablauf der Waehstumsperiode des Setzlings auch in Zeiten, in denen für ungeschützte Setzlinge mch die (Jefahr einer Schädigung durch Nachtfröste besteht. Bei Verwendung der Schutzmanschette der Erfindung können daher die Setzlinge bereits früher angepflanzt werden, sn dass eine genügende Reifezeit für die Tomaten gewährleistet und eine grössere Ernte zu erwarten ist. Haben die Pflanzen einmal eine gewisse Grosse erreicht, so kann die Schutzmanschette entfernt werden.

In sämtlichen Anv/endungen zeichnet sich die Schutzmanschette der Erfindung dadurch aus, dass sie in einfacher V'eise schnell und sicher angebracht und vieder entfernt v/erden kann und dass sie mehrfach erneut verwendbar ist.

In der beigefügten Zeichnung gibt Abbildung 1 eine Schutzma"-schette der Erfindung in perspektivischer seitlicher Ansicht wieder. Abbildung 2 zeigt eine Schutzmanschette der Erfindung, die einen im Erdreich wurzelnden Setzling in der oben geschilderten V/eise umgibt, im senkrechten Schnitt.

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Claims (2)

Patent- bzw. Schutzansprüchet

1.) Schutzmanschette für. Bäume, Pflanzen und Setzlinge in ■ Garten-, Land- und Forstwirtschaft, bestehend aus einem sich zu einem Zylinder krümnenden Zuschnitt aus Kunst·
stoff-Hartfolie mit einseitiger permanenter Rolltendenz.

2.) Schutzmanschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit geschlitzten federnden Ringen aus einem
elastischen Werkstoff und gegebenenfalls mit radialen
Abstandshaltern kombiniert ist.

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