DE125392C - - Google Patents
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- DE125392C DE125392C DE1901125392D DE125392DA DE125392C DE 125392 C DE125392 C DE 125392C DE 1901125392 D DE1901125392 D DE 1901125392D DE 125392D A DE125392D A DE 125392DA DE 125392 C DE125392 C DE 125392C
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- nitrocellulose
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F2/00—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
- D01F2/24—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives
- D01F2/26—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives from nitrocellulose
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
JVi 125392 KLASSE 296.
Bei der Verarbeitung von Nitrocellulose zu Kunstseide, Celluloidsorten, Films, glänzenden
Ueberzügen und dergleichen ist eine Denitrirung nothwendig. Die bisher zur Denitrirung
der Nitrocellulose verwendeten Verfahren zeigen verschiedene Uebelstä'nde, die theils in der
Schwierigkeit und Kostspieligkeit der Ausführung, theils in der Beeinträchtigung der
Eigenschaften des Productes bestehen. Diese Uebelstände werden durch das vorliegende
Verfahren beseitigt.
Das vorliegende Verfahren zur Denitrirung der Nitrocellulose besteht darin, dafs die verarbeitete
Nitrocellulose in saurer Lösung mit den Salzen der niederen Oxydationsstufe eines
Metalles, welches auch höhere Oxydationsstufen bildet, behandelt wird.
Die Herstellung der NitiOcelluloseproducte
bleibt bei dem vorliegenden Verfahren unverändert. Erst nachdem die Nitrocellulose zu Fäden
versponnen oder zu Films, Platten und dergleichen verarbeitet ist, beginnt das vorliegende
Verfahren. Die verarbeitete Nitrocellulose wird in die saure Metallsalzlösung gebracht. Als
Metallsalze, welche sich für die Denitrirung der Nitrocellulose besonders eignen, hat sich
Kupfer in seinen Oxydulverbindungen besonders bewährt. Namentlich wirkt Cuprochlorid
und Cuprooxychlorid in saurer Lösung vollständig denitrirend. Aufser den Cuprosalzen
sind auch Ferrosalze, Manganosalze Chromosalze, Stibiosalze, Stannosalze, Quecksilber-oxydulsalze,
Cobaltosalze sowie die Ferro- oder Metallocyanverbindungen verwendbar. Man kann die Salze einzeln oder mit einander gemischt
verwenden.
Die Säuren, welche verwendet werden, sind je nach dem gewünschten Grade der Denitrirung
und deren Verlaufe zu wählen. Von Einflufs für die Auswahl der Säuren ist auch
die Natur der verwendeten Metallsalze. Bei Anwendung der Cuprosalze hat sich besonders
Salzsäure als vortheilhaft erwiesen.
Bei der Denitrirung können Lösungs- und Quellungsmittel der Nitrocellulose vortheilhaft
zugesetzt werden, z. B. Alkohol, Aether, neutrale und saure Ester, Ketone, indifferente Kohlenwasserstoffe
und deren Derivate (Chlor-, Nitro-, Amidoverbindungen), Glycerin, Epichlorhydrin,
Terpentin, Kautschuklösungen, Leim (besonders Fischleim) und dergleichen. Durch derartige
Zusätze wird die Denitrirung vollständiger und glatter, während die Faserfestigkeit, die sonst
bei der Denitrirung meist leidet, erhalten bleibt. Bei der Wahl der Zusätze entscheidet die
Natur der verwendeten Metallsalze, ebenso wie es mafsgebend ist, ob man die Festigkeit und
Structur des behandelten Productes erhalten will. Bei Anwendung von Kupfersalzen ist
z. B. die Anwendung der erwähnten Zusätze nicht unbedingt erforderlich.
Ein besonderer ' Vortheil des vorliesenden Verfahrens besteht darin, dafs die abgespaltenen
Stickstoffverbindungen, namentlich das Stickstoffoxyd die regenerirte Cellulose bleicht und
dafs die Stickstoffverbindungen quantitativ regenerirbar sind und so bei der Denitrirung
wiedergewonnen und nutzbar gemacht werden können.
Die Säuremenge kann nach dem vorliegenden Verfahren auf die zur Bildung der höheren
Oxydstufe nothwendige Menge beschränkt wer-
(2. Auflage, ausgegeben am is. Juni igo2. ι
den. Es ist dies besonders bei Anwendung von Cuprosalzen möglich. Die Säure kann so
schwach gewählt werden, dafs die Faser nicht angegriffen wird.
Es können auch Zusätze gemacht werden, welche die angewendeten Salze lösen. Bei
Cuprosalzen . können z. B. Alkalithiosulfate, Ammonsulfat, Cloralkalien, Erdalkalichloride,
die Chloride des Eisens, Zinks und Mangans verwendet werden.
Ein weiterer Vortheil des Verfahrens besteht darin , dafs eine Bewegung der zu denitrirenden
Nitrocellulose, die sonst nothwendig ist, unterbleiben kann. Hierdurch wird die Wiedergewinnung
der Stickstoffoxyde besonders vollständig erreicht. Man kann die Stickstoffoxyde
fortlaufend absaugen und durch Oxydation, z. B. mit Kaliumpermanganat oder Wasserstoffsuperoxyd
regeneriren oder mit Schwefelsäure absorbiren. Auch eine Regenerirung in Platten-Ihürmen
oder dergleichen ist möglich.
Die zur Denitrirung angewendeten Metalloxydulsalzlösungen können regenerirt werden,
wobei es möglich ist, die zugesetzten Lösungsund Quellungsmittel der Nitrocellulose unangegriffen
zu erhalten, so dafs sie in dem Denitrirungsprocesse nicht verloren gehen, sondern
immer wieder verwendet werden können. Bei Cuprolösungen kann die Regenerirung der aus
den Denitrirgefäfsen abgelassenen Flüssigkeit, welche nun Cuprisalz enthält, durch Zusatz
von Kochsalz und Einleiten von Schwefeldioxyd erfolgen. Die Regenerirung kann auch
durch Zugabe von metallischem Kupfer geschehen. Eine andere Regenerirungsart besteht
darin, dafs das entsandene Oxydsalz durch die Oxydulverbindung eines anderen Metalles
reducirt wird, z. B. Cuprichlorid oder Stannichlorid durch Eisenchlorür. Auch weitere
Verfahren sind anwendbar. Man kann z. B. das Metall elektrolytisch oder durch ein anderes
ausscheiden, z. B. Kupfer durch Eisen, und in beliebiger Weise verwenden, bezw. mit dem
erhaltenen metallischen Kupfer neue Quantitäten Cuprichlorid reduciren.
Bemerkenswert ist, dafs die denitrirte Faser nach dem vorliegenden Verfahren wasserbeständiger
ist als die nach den bekannten Verfahren denitrirte Faser.
Die Anwendung von Metalloxydulverbindungen zur Denitrirung der Nitrocellulose ist
bereits in anderer Weise, als es hiei* geschieht, vorgeschlagen worden. Man hat empfohlen,
die zu verarbeitende Nitrocelluloselösung mit Eisen-, .Mangan-, Chrom- oder Zinnchlorür
zu vermischen und diese Mischung zu verarbeiten. Hierbei können aber nur geringe
Mengen der angeführten Verbindungen angewendet werden, weil diese Verbindungen in
den Lösungsmitteln der Nitrocellulose zu wenig löslich sind. Infolge dessen kann die Denitrirung
der. Nitrocellulose nur in geringem Mafse und keinesfalls vollständig stattfinden. Die
bereits vorgeschlagene Anwendung von Eisenchlorür ohne Säure zur Denitrirung ist unzuverlässig
und unvollständig.
Von der bekannten Denitrirung durch Schwefelalkalien unterscheidet sich das vorliegende Verfahren zu seinem Vortheil dadurch, dafs eine
Schwefelablagerung auf der Faser ausgeschlossen ist, und dafs die Bewegung der zu denitrirenden
Producte nicht nothwendig ist und eine völlig egale Färbung der Strähnen stattfinden
kann. Die bei dem vorliegenden Verfahren, wie erwähnt, zu regenerirenden Ablaugen haben
nicht die Uebelstände der Ablaugen der Denitrirung durch Schwefelalkalien besonders in hygienischer
Hinsicht.
Claims (4)
1. Verfahren zur Denitrirung von verarbeiteter Nitrocellulose, dadurch gekennzeichnet, dafs
die verarbeitete Nitrocellulose der Einwirkung von Metalloxydulsalzen, die in Metalloxydsalze
überführbar sind, in saurer Lösung ausgesetzt wird, wobei die Verwerthung
der Stickstoffoxyde und die Regenerirung der Metallsalzlösungen stattfinden kann.
2. Die Ausführunsform des unter i. geschützten Verfahrens, gekennzeichnet durch die
Verwendung von Cuproverbindungen, namentlich Cuprochlorid oder Cuprooxychlorid in salzsaurer Lösung.
3. Die Ausführungsform des unter 2. geschützten Verfahrens, gekennzeichnet durch Zusatz
von Salzen, welche Cuproverbindungen zu lösen vermögen.
4. Die AusfUhrungsform der unter 1. bis 3.
geschützten Verfahren, gekennzeichnet durch einen Zusatz von Lösungsmitteln oder
Quellungsmitteln für Nitrocellulose.
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---|---|---|---|
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