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DE10329218A1 - Hotflue - Google Patents

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DE10329218A1
DE10329218A1 DE2003129218 DE10329218A DE10329218A1 DE 10329218 A1 DE10329218 A1 DE 10329218A1 DE 2003129218 DE2003129218 DE 2003129218 DE 10329218 A DE10329218 A DE 10329218A DE 10329218 A1 DE10329218 A1 DE 10329218A1
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Abstract

Es wird ein Förderwalzenantrieb einer Hotflue beschrieben, welcher mehrere Antriebsmotoren pro Walzenpaket besitzt. Um zu erreichen, daß die Antriebsmotoren sowohl bei stationärem Betrieb als auch bei schnellem Anfahren oder Abbremsen der Maschine eine gleichmäßige Warenspannung - selbst bei krumpfender Ware - zwischen den einzelnen Walzen des Walzenpakets liefern, werden als Antriebsmotoren elektrisch parallel geschaltete, an einen Vektorumrichter angeschlossene und bis auf einen Leitmotor gleiche Drehstrom-Asynchronmotoren vorgesehen. Der Vektorumrichter soll Mittel zum Einstellen der Schlupfdrehzahl der Motoren aufweisen.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Hotflue mit einem Paket von Oberwalzen und einem Paket von Unterwalzen, über welche eine ausgebreitete textile Stoffbahn schleifenförmig auf- und abzuleiten ist, wobei wenigstens ein Teil der Ober- und/oder Unterwalzen, die sogenannten Förderwalzen, mit abhängig von einer Stoffbahnlängenänderung – das heißt Längung oder Schrumpfung – bestimmter Geschwindigkeit angetrieben ist und wobei die Förderwalzen in Walzengruppen von jeweils mindestens einer Förderwalze unterteilt sind. Vorzugsweise sollen die Walzengruppen gleich sein. Sie betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb der Hotflue.
  • Eine Hotflue besitzt im Allgemeinen zwei Serien von im wesentlichen horizontal und parallel zueinander angeordneten Leitwalzen, nämlich ein Oberwalzenpaket und ein Unterwalzenpaket, für ein schleifenförmiges Auf- und Abführen einer ausgebreitet über die Walzenpakete geförderten textilen Stoffbahn bzw. Ware. Eine solche Hotflue wird beschrieben in DE 33 36 328 C2 .
  • Die textile Stoffbahn soll faltenfrei und ohne Sackbildung durch die Hotflue laufen, das heißt sie darf weder zu stark noch zu schwach gezogen bzw. gefördert werden. Stabile Ware soll mit merklicher Zug- bzw. Längsspannung durch die Hotflue gefördert werden. Auf Maschenware soll dagegen eine möglichst geringe Längsspannung ausgeübt werden. Speziell bei Maschenware soll auch dafür Sorge getragen werden, daß die zulässigen Werte der Zugspannung nicht nur beim statio nären Betrieb sondern auch beim schnellen Anfahren oder Abbremsen eingehalten werden. Meist werden die Walzen des Oberwalzenpakets angetrieben. Die angetriebenen Walzen werden als Förderwalzen bezeichnet. Angetriebene Leitwalzen bzw. Zugwalzen – also sogenannte Förderwalzen – werden in dem Buch „Appretur der Textilien", Walter Bernard, Springer-Verlag, 1967, Seite 123/124, erwähnt.
  • Eine übliche Antriebsart der Förderwalzen ist ein Kettentrieb, welcher mehrere oder auch alle Walzen eines Walzenpakets gemeinsam antreibt. Wenn die Ware beim Durchlaufen durch den im Allgemeinen heißen Innenraum der Hotflue eine Änderung der Länge erfährt, muß die Umfangsgeschwindigkeit der angetriebenen Walzen diesen Längenänderungen angepaßt werden. Das erfolgt bei dem vorgenannten Kettentrieb dadurch, daß zwischen das von der Kette angetriebene Kettenrad und den Zapfen der jeweiligen Förderwalze selbst eine Reibkupplung (Rutsch- oder Friktionskupplung) eingeschaltet wird. Wenn eine merklich dehnbare Stoffbahnauf einer Hotflue mit angetriebenen Förderwalzen behandelt werden soll, können die vorgenannten Reibkupplungen allein eine Faltenbildung in der Ware nicht ausschließen, weil sie nicht sicher auf die geringen zulässigen Zugspannungen ansprechen. Vielmehr müssen zum Steuern des Stoffbahntransports im Zuge der Walzenpakete Pendelwalzen vorgesehen werden. Der Aufwand ist in jedem Falle erheblich.
  • Eine andere Antriebsart ist es, eine oder maximal zwei Förderwalzen jeweils von einem separaten Antriebsmotor direkt, das heißt ohne Zwischenschaltung einer Friktion, anzutreiben. Die Anpassung der Umfangsgeschwindigkeit der Walzen an eine Längenänderung der Ware erfolgt dann durch (manuelles) Verändern der Motordrehzahl, wobei die Drehzahl jeder Walze bzw. jedes Walzenpaares dem Krumpfverhalten der Ware individuell anzupassen ist. Der hierzu erforderliche Meß- und Steueraufwand ist ebenfalls erheblich.
  • Wenn kein Antrieb der Walzen vorhanden ist, muß die gegebenenfalls von außen durch die Hotflue gezogene Ware eine Umfangskraft auf die Walzen aufbringen, wodurch ein Drehmoment erzeugt wird, welches unter anderem das Reibmoment der Walzenlager kompensiert. Durch das Antreiben der Walzen wird die Warenlängsspannung von Walze zu Walze (in Förderrichtung gesehen) erhöht.
  • Die Warenlängsspannung wird auch erhöht, wenn die Ware zwischen Walzen, die mit gleicher Drehzahl starr angetrieben werden, in Längsrichtung schrumpfen will. Die dabei auftretenden Schrumpfkräfte können bei gleichen Drehzahlen nicht abgebaut werden, sie erhöhen deshalb die Warenlängsspannung. Der umgekehrte Fall ergibt sich, wenn sich die Ware zwischen Walzen, die mit gleicher Drehzahl angetrieben werden, längt. In diesem Fall kann sich die Ware von den unteren Umlenkwalzen lösen und sogenannte „Säcke" bilden.
  • Im Ergebnis kann man sagen: Die Förderwalzen sind so anzutreiben, daß sich ihre Drehzahlen und damit ihre Umfangsgeschwindigkeiten dem Warenverhalten anpassen; das heißt, wenn die Ware schrumpft, müssen sich die Walzen zum Ende des Schrumpfvorgangs hin – also in Förderrichtung – immer langsamer drehen und umgekehrt immer schneller drehen, wenn sich die Ware längt.
  • Nach einer Erkenntnis des Erfinders kann man einen ordnungsgemäßen Warenlauf in der Hotflue auch bei sich in der Länge ändernder Ware, speziell bei dehnbarer Ware erkennen, wenn man die Stoffbahnlängsspannung am Einlauf und am Auslauf der Hotflue, z.B. mit Hilfe einer Tänzerwalze mißt und feststellt, daß die Stoffbahnlängsspannung am Eingang und Ausgang gleich ist. Wenn das bei einer Stoffbahn erreicht wird, die innerhalb der Hotflue kürzer oder länger wird, bedeutet das, daß die Förderleistung der Walzen innerhalb der Hotflue der Längenänderung der Stoffbahn entsprechend angepaßt worden ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die Förderwalzen innerhalb der Hotflue ein Antriebssystem zu schaffen, mit dem erreicht wird, daß sich die Drehzahlen der Förderwalzen dem Verhalten der Ware anpassen und vorzugsweise die Längsspannung der Stoffbahn am Eingang und Ausgang der Hotflue auch dann annähernd den gleichen Wert hat, wenn die Ware innerhalb der Hotflue eine Längung oder Krumpfung erfuhr. Die (angetriebenen) Förderwalzen sollen mit mög lichst geringem Aufwand so gesteuert werden, daß ein problemloser dynamischer Lauf der Maschine, sowohl während des normalen Dauerbetriebs als auch bei schnellem Anfahren faltenfrei und sackfrei zu gewährleisten ist. Insbesondere wird angestrebt, zu diesem Zweck einen Einzel- oder Gruppenantrieb in den oberen und/oder unteren Walzenpaketen einer Hotflue zu schaffen, der es erlaubt, die Förderwalzen insgesamt, mit einem einzigen Regelteil zu steuern.
  • Für die eingangs angegebene Hotflue wird die erfindungsgemäße Lösung im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegeben. Sie besteht vorzugsweise darin, daß jeder Förderwalzengruppe als Antriebsmotor ein Drehstrom-Asynchronmotor zugeordnet ist, daß alle Asynchronmotoren elektrisch parallel geschaltet, zur Drehzahlregelung an einen gemeinsamen Vektorumrichter angeschlossen und untereinander alle bis auf einen Leitmotor gleich sind und daß allein der Leitmotor eine Drehzahlsteuerung besitzt. Der Leitmotor wird vorzugsweise über einen Drehzahlgeber gesteuert. Er soll sich von den anderen Motoren genau durch diesen zusätzlich vorgesehenen, steuerbaren Drehzahlgeber unterscheiden. Einige Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen beschrieben.
  • Bei der erfindungsgemäßen Hotflue wird die Förder- bzw. Transportgeschwindigkeit der Stoffbahn durch den Leitmotor bzw. dessen Drehzahlgeber bestimmt. Die auf die Stoffbahn ausgeübte Zugspannung wird in erster Linie durch die Kraft vorgegeben, mit der die Ware am Ein- und Ausgang der Hotflue belastet wird. Dagegen sorgen für den eine Längenänderung der Ware berücksichtigenden Geschwindigkeitsausgleich von Förderwalze zu Förderwalze bzw. von Walzengruppe zu Walzengruppe die Asynchronmotoren und deren Vektorumrichter unter Ausnutzung des nachfolgend beschriebenen Zusammenhangs von Schlupf und Drehmoment dieser Motoren. Hierbei wird erfindungsgemäß ausgenutzt, daß die Motoren bei Belastung zwar langsamer werden, dann aber ein größeres Drehmoment liefern. Bei Belastung „wehrt" sich jeder Motor durch den Schlupf, weniger oder mehr zu ziehen als sein Nachbarmotor.
  • Wie weiter unten erläutert wird, kann der Verlauf der auf die Stoffbahn innerhalb der Hotflue wirkenden Zugspannung durch Regelung am Vektorumrichter, nämlich durch Verändern von dessen Frequenz/Spannungskennlinie (F/U-Kennlinie) zusätzlich beeinflußt werden. Auf diese Weise läßt sich der Warenkrumpf beeinflussen, ohne daß die Warenspannung vor und hinter dem jeweiligen Walzenpaket verändert werden müßte.
  • Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Antriebskomponenten und der entsprechenden Steuerung wird überraschend vor allem erreicht, daß der eine bzw. ein einziger Vektorumrichter die Gesamtheit der parallel geschalteten Drehstrom-Asynchronmotoren einer Förderwalzengruppe über eine einzige Speiseleitung so steuern kann, daß die Warenspannung von Soll- und Ist-Wert gleich werden bzw. bei Pendelsteuerung das Pendel zur Mitte kommt. Damit wird unter anderem Folgendes erreicht:
    Ein problemloser dynamischer Lauf der Maschine, sowohl beim schnellen Anfahren als auch beim schnellen Stillsetzen.
    Eine gleichmäßige Warenspannung auch bei krumpfender Ware zwischen den einzelnen Walzen eines jeden Walzenpakets; es treten weder Überspannungen auf, noch bilden sich Stoffbahnsäcke.
    Die Warenspannung zwischen den Walzen eines Walzenpakets wird allein bestimmt durch die Warenspannung vor und hinter dem Walzenpaket. Diese Spannungen werden zweckmäßig durch eine Tänzer- oder Kraftmeßwalzenregelung vorgegeben.
  • Im Kern geht es erfindungssgemäß um einen Förderwalzenantrieb mit parallel geschalteten, von einem Vektorumrichter gesteuerten Drehstrom-Asynchronmotoren. Die Drehzahl eines solchen Asynchronmotors wird bestimmt durch die Frequenz des Drehstroms und den oben beschriebenen Schlupf, welcher durch das abgegebene Lastmoment verursacht wird. Wenn alle Motoren elektrisch parallel geschaltet und alle von gleicher Bauart bzw. Leistung sind, geben sie bei gleicher Dreh zahl das gleiche Drehmoment ab. Bei Dauer- bzw. Beharrungsbetrieb müssen die Antriebe die Reibung der Hotfluewalzen überwinden.
  • Erfindungsgemäß ist ein Förderwalzenpaket mit zwei oder mehr Antrieben einschließlich Leitmotor, die untereinander gleich sind, allein durch einen einzigen Vektorumrichter so zu steuern, daß die Antriebe sowohl eine krumpfende als auch eine sich längende Stoffbahn mit praktisch derjenigen Längsspannung aus der Hotflue abliefern, mit der sie der Hotflue zugeliefert wurde.
  • Die zur einwandfreien Stoffbahnförderung notwendige Warenspannung kann bei einer Hotflue von einem sogenannten Tänzer oder von einer Bahnkraftregelanlage – z.B. am Eingang und/oder Ausgang der Hotflue – aufgebracht werden. Die dadurch in der Stoffbahn erzeugte Längsspannung soll bei dehnbarer elastischer Ware so gering wie möglich sein, während sie bei steifer Ware zum Erreichen eines faltenfreien Laufs relativ hoch gewählt wird. Mit Hilfe eines Tänzers kann ein Lagesollwert, entsprechend kann mit Hilfe einer Kraftmeßdose die Linienkraft der Stoffbahn bestimmt werden.
  • Gemäß weiterer Erfindung soll der einzige Leitmotor eines Walzenpakets der Hotflue von einem Drehzahlgeber gesteuert werden. Die eingestellte Drehzahl soll an den Vektorumrichter weitergemeldet werden. Der Leitmotor kann an beliebiger Stelle innerhalb des jeweiligen Walzenpakets positioniert werden. Er soll sich von den anderen Motoren nicht durch Bauart oder Leistung sondern nur durch einen hinzugefügten bzw. angebauten Drehzahlgeber (z.B. Resolver oder Inkemrentalgeber) unterscheiden.
  • Im Rahmen der Erfindung wird vorgesehen, daß der Vektorumrichter einerseits von einem Vorantrieb (der gesteuerten Hotflue räumlich vorangehend) einen Leitsollwert und andererseits von einem an der Hotflue vorgesehenen Tänzer einen Lagesollwert oder von einer Bahnkraftregelanlage die (in der Hotflue wirkende) Längszugkraft der Ware erhält. Vorzugsweise sollen die diversen Motoren die Förderwalzen der Hotflue über Riemen, bevorzugt ohne Getriebe, antreiben.
  • Bei Anwendung der Erfindung hat beispielsweise ein Warenkrumpf eine Bremswirkung auf die Walzen zur Folge. Daher laufen die hinteren Motoren, wegen des durch die Bremskraft verursachten Schlupfes, etwas langsamer als die vorderen Motoren, sie bringen aber ein höheres Moment auf. Das höhere Moment führt zu einer höheren Warenspannung, die wiederum auf die vorderen Walzen wirkt. Dadurch werden die vorderen Walzen von den hinteren Walzen gezogen, also entlastet, sie laufen also schneller. Auf diese Weise stellt sich vom Eingang bis zum Ausgang der Hotflue selbsttätig ein neues Gleichgewicht ein, ohne daß eine Einzelsteuerung der Förderwalzen bzw. Förderwalzengruppen erforderlich wäre. Wegen dieser selbsttätigen Gleichgewichtssteuerung wird die Ware in keinem Bereich zu wenig oder zu stark gezogen.
  • Ein hervorzuhebender Vorteil der Erfindung besteht auch darin, daß die Warenspannung von Walze zu Walze (bzw. von Walzentruppe zu Walzengruppe) innerhalb eines Walzenpakets – gewissermaßen der erfindungsgemäßen selbsttätigen Gleichgewichtssteuerung überlagert – bei Warenkrumpf dem Ausmaß des Krumpfes insgesamt anzupassen ist. Bei Warenkrumpf versuchen nämlich die betroffenen Antriebsteile, dem Krumpf entgegenzuwirken, so daß die Warenspannung längs durch die Hotflue – in Richtung von den vorderen zu den hinteren Walzen – zunimmt und wieder abnimmt. Diese sich längs des Förderwalzenpakets ausbildende Kraft kann gemäß weiterer Erfindung durch Einstellen der Frequenz/Spannungs-Kennlinie (F/U-Kennlinie) am Vektorumrichter gesteuert werden. Wird die Spannung der F/U-Kennlinie abgesenkt, dann wird der Motorschlupf vergrößert und damit die Kennlinie weicher. Auf diese Weise kann auch bei einer dehnbaren, elastischen Ware eine konstante Warenspannung auf einem niedrigen Wert (flache F/U-Kennlinie) gehalten werden. Entsprechendes gilt bei Warenlängung.
  • Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
  • 1 das erfindungsgemäße Antriebskonzept einer Hotflue;
  • 2 Kräfteverteilung an den Förderwalzen eines Walzenpakets;
  • 3 die Frequenz/Spannungs-Kennlinie (F/U-Kennlinie) eines erfinddungsgemäß einzusetzenden Vektorumrichters; und
  • 4 die Warenspannung innerhalb der Hotflue von Förderwalzengruppe zu Förderwalzengruppe.
  • In 1 wird ein Längsschnitt durch eine Hotflue 1 mit einem Paket (A-B) von Oberwalzen 2 und einem Paket von Unterwalzen 3 dargestellt, über welche eine textile Stoffbahn 4 in der dargestellten Transportrichtung 5 läuft. Im Ausführungsbeispiel werden die Oberwalzen 2 innerhalb des Oberwalzenpakets in Gruppen von je zwei Förderwalzen 6 mit je einem Antriebsmotor 7 über einen Riemen 8 angetrieben. Bei den Antriebsmotoren 7 handelt es sich um Drehstrom-Asynchronmotoren. Alle Motoren 7 haben die gleiche Leistung. Zu diesen Motoren gehört der oben angegebene Leitmotor 9, dieser kann an beliebiger Stelle im Bereich der Förderwalzen 6 angebracht werden, er wird durch einen Drehzahlgeber 10 gesteuert. Der Drehzahlgeber 10 ist über eine Leitung 11 an einen Vektorumrichter 12 angeschlossen. Die Motoren 7 werden alle elektrisch parallel geschaltet und von dem einzigen Vektorumrichter 12 gespeist. Der Vektorumrichter 12 erhält von einem Vorantrieb 13 einen Leitsollwert 14 und von einem Kraftmeßlager 15 die Linienzugkraft 16 – das ist der Warenspannungs-Istwert der Stoffbahn – bzw. den Lagesollwert eines Tänzers (in 2, Ziffer 17). Dadurch wird erreicht, daß der Vektorumrichter 12 die Drehzahlen der diversen Motoren 7 indirekt so einregelt, daß Soll- und Ist-Wert der Warenspannung der Stoffbahn 4 gleich werden. Der Warenspannungs-Sollwert wird an einem dem Vektorumrichter 12 zugeordneten Poti 23 eingestellt.
  • Da die Motoren 7 alle elektrisch parallel geschaltet und alle von gleicher Bauart sind, liefern sie bei gleicher Drehzahl das gleiche Drehmoment und ziehen alle gleichviel an der Stoffbahn 4. Wird die Zugkraft vor und hinter einer Gruppe von Förderwalzen 6 gleich groß eingestellt, so müssen die Motoren 7 bei stationärem Betrieb im Wesentlichen nur die Lagerreibung der Walzen 2 und 3 überwinden. Da alle Walzen 2 und 3 gleiche Massen besitzen, kann die elektrische Versorgung aller Motoren 7 durch den Vektorumrichter 12 so eingestellt werden, daß die Ist-Warenspannung vor, innerhalb und hinter jeder Gruppe von Förderwalzen 6 konstant bleibt.
  • Tritt in der Hotflue 1, z. B. beim Trocknen oder Fixieren, ein Warenkrumpf auf, so müssen die Förderwalzen 6 im hinteren Teil 18 eines Walzenpakets langsamer laufen als die Walzen im vorderen Teil 19, also die zuerst von der Stoffbahn 4 passierten Walzen. Im Ergebnis werden die hinteren Walzen von der Stoffbahn 4 gebremst. Die zugehörigen Motoren 7 laufen dadurch etwas langsamer, erzeugen dann aber wegen des höheren Moments eine höhere Warenspannung. Dadurch werden die Walzen 6 im vorderen Teil 19 entlastet und laufen schneller. Von diesem Vorgang innerhalb eines Walzenpakets gibt es keine Auswirkungen auf die Situation vor und hinter der Walzengruppe. Die Warenspannung am Ausgang der Hotflue wird mit einem Kraftmeßlager 20 ermittelt und steuert einen Antrieb (nicht gezeichnet), welcher auch den Leitsollwerf 14 aus dem Antrieb 12 erhält.
  • Im Falle eines Warenkrumpfes versucht also das erfindungsgemäße Antriebssystem, den Auswirkungen des Krumpfes entgegenzuwirken. Die sich ausbildende Kraft ist berechenbar und im Rahmen der Erfindung durch Verändern der F/U-Kennlinie an einem Schlupfpoti 22 des Vektorumrichters 12 einstellbar. Mit Hilfe des einen Schlupfpotis 22 sollen die Schlupfwerte aller angeschlossenen Motoren 7 zugleich und in gleichem Maße geändert werden können. Eine Ausgangsleitung 24 des Schlupfpotis 22 kann einen Geschwindigkeits-Leitsollwert für eine nachfolgende Maschine liefern.
  • Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Warentransportantriebs:
    Die oberen Walzen 2 einer Hotflue 1 wurden in sechs Gruppen mit je einem Antriebsmotor 7 eingeteilt. Als Antrieb wurden sechs-polige Drehstrom-Asynchronmotoren verwendet, die bei einer Stoffbahntransportgeschwindigkeit von V = 100 m/min eine Motordrehzahl von etwa n = 700 UPM hatten.
  • Zur Berechnung der durch den Warenkrumpf erzeugten Stoffbahnspannung innerhalb eines durch die Gesamtheit der Förderwalzen 6 gebildeten Walzenpakets wird in 2 angenommen, der Krumpf verteile sich gleichmäßig auf alle Antriebe im Walzenpaket. Von den sechs Antrieben im Walzenpaket ziehen dann drei Antriebe und drei Antriebe halten dagegen. Die nach 2 gegeneinander wirkenden Warenspannungen werden bezeichnet mit P1 + P2 + P3 = P (= Gesamtspannung). Bei einem angenommenen Krumpf von 12 %, einer Warenspannung von P = 20 N und einer Maschinengeschwindigkeit von 50 m/min ergäbe die Berechnung
    Figure 00100001
  • 3 zeigt die Abhängigkeit der Schlupfdrehzahl ns (UPM) vom jeweiligen Moment Md (Nm) des verwendeten 6-poligen Drehstrom-Asynchronmotors. Die Nullpunkte von Abszisse und Ordinate liegen an der Kreuzung der strichpunktierten Geraden von 3. Die Abweichungen vom Moment Null – also Treiben (+) und Bremsen (-) – werden in Prozent angegeben. In 3 dargestellt werden zwei F/U-Kennlinien 25 und 26, nämlich die F/U-Kennlinie 100 % (= Kennlinie 25) und die F/U-Kennlinie 50 % (das ist die steilere der Kennlinien, also die Kennlinie 26).
  • Für den Motorschlupf ist zu beachten, daß die Schlupfdrehzahl dem Drehmoment absolut zugeordnet ist, d.h. bei kleinen Maschinengeschwindigkeiten ist der Schlupf relativ (in Prozent) größer als bei hohen Geschwindigkeiten. Aus 3 ist ersichtlich, daß sich die Schlupfdrehzahl erhöht, wenn man die Motorspannung in der F/U-Kennlinie von 100 % auf 50 % (Übergang von Kennlinie 25 zu 26) senkt. Beispielsweise wird durch eine Absenkung F/U-Kennlinie auf 50 % die Schlupfdrehzahl auf das Vierfache erhöht.
  • Ausgehend von dem obengenannten Wert der gesamten Warenspannung (P = 20,0 N) läßt sich erreichen, daß die Warenspannung bei Feldschwächung der An triebsmotoren (Senkung der F/U-Kennlinie auf 50 %) auf ein Viertel, also auf 5,0 N herunterzuregeln ist.
  • 4 zeigt ein Beispiel des Verlaufs der Warenspannung P innerhalb eines Walzenpakets – von A bis B in 1 – für den Fall von 12 % Warenkrumpf und einer Warentransportgeschwindigkeit von 50 m/min. In der Zeichnung wird der Verlauf der Warenspannung längs der im vorgenannten Beispiel vorausgesetzten sechs Gruppen von Förderwalzen 6 (mit je einem Antriebsmotor 7) längs der Hotflue 1 dargestellt. Die Warenspannung vor und hinter dem Walzenpaket ist wieder mit P = 20,0 N angenommen. Die stark ausgezogene Treppenlinie 27 gibt den Fall wieder, bei dem die Motoren 7 durch den Vektorumrichter 12 mit 100 % Motorerregung (F/U-Kennlinie 25 von 3) erregt werden. Die in 4 flachere und schwächer als die Linie 27 dargestellte Treppenlinie 28 entspricht dem Fall, daß die Motoren nur mit 50 % (entsprechend der F/U-Kennlinie 26 von 3) erregt werden. Die entsprechende Umstellung bzw. Anpassung des Vektorumrichters 12 nach 1 kann mit Hilfe des Schlupfpotis 22 (zur Schlupfeinstellung der F/U-Kennlinie von 3) erfolgen.
  • 1
    Hotflue
    2
    Oberwalzen
    3
    Unterwalzen
    4
    Stoffbahn
    5
    Transportrichtung
    6
    Förderwalzen
    7
    Motor
    8
    Riemen
    9
    Leitmotor
    10
    Drehzahlgeber
    11
    Leitung
    12
    Vektorumrichter
    13
    Vorantrieb
    14
    Leitsollwert
    15
    Kraftmeßlager
    16
    Lagesollwert
    17
    Tänzer (2)
    18
    hinterer Teil des Walzenpakets
    19
    vorderer Teil des Walzenpakets
    20
    Kraftmeßlager
    21
    Leitung
    22
    Schlupfpoti
    23
    Poti
    24
    Ausgangsleitung
    25
    F/U-Kennlinie 100 %
    26
    F/U-Kennlinie 50 %
    27
    Treppenlinie (stark)
    28
    Treppenlinie (schwach)

Claims (10)

  1. Hotflue (1) mit einem Paket von Oberwalzen (2) und einem Paket von Unterwalzen (3), über welche eine ausgebreitete textile Stoffbahn (4) schleifenförmig auf- und abzuleiten ist, wobei wenigstens ein Teil der Ober- und/oder Unterwalzen (2, 3), die sogenannten Förderwalzen, mit abhängig von einer Stoffbahnlängenänderung bestimmter Geschwindigkeit angetrieben ist und wobei die Förderwalzen (6) in Walzengruppen von jeweils mindestens einer Förderwalze (6) unterteilt sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Förderwalzengruppe als Antriebsmotor ein Drehstrom-Asynchronmotor (7) zugeordnet ist, daß alle Asynchronmotoren (7) elektrisch parallel geschaltet, an einen Vektorumrichter (12) angeschlossen und untereinander bis auf einen Leitmotor (9) gleich sind und daß allein der Leitmotor (9) eine Drehzahlsteuerung (10) besitzt.
  2. Hotflue nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Steuern des Vektorumrichter (12) ein von einem der Hotflue räumlich vorausgehenden Vorantrieb (13) gelieferter Leitsollwert (14) vorgesehen ist.
  3. Hotflue nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Steuern des Vektorumrichters (12) ein von einem an der Hotflue vorgesehenen Tänzer (17) gelieferter Lagesollwert (16) vorgesehen ist.
  4. Hotflue nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Steuern des Vektorumrichters (12) die von einem Kraftmeßlager (15) gelieferte Linienkraft (16) der Stoffbahn (4) vorgesehen ist.
  5. Hotflue nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vektorumrichter (12) Mittel (22) zum Verändern des Schlupfes der angeschlossenen Drehstrom-Asynchronmotoren (7) besitzt, derart, daß die Warenspannung dem Verhalten der Stoffbahn (4) in der Hotflue angepaßt ist.
  6. Antrieb nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehstrom-Asynchronmotoren (7), insbesondere ohne Getriebe, über Riemen (8) mit den Förderwalzen (6) gekoppelt sind.
  7. Verfahren zum Betrieb der Hotflue nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die durch den Tänzer (17) bzw. das Kraftmeßlager (15) vorgegebene Warenspannung beim Durchlaufen der Stoffbahn (4) durch die Hotflue (1) selbsttätig so gesteuert wird, daß sie am Eingang und Ausgang der Hotflue den gleichen Wert hat.
  8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlupf durch Verändern der F/U-Kennlinie (25, 26) am Vektorumrichter (12) für alle angeschlossenen Motoren (7) zugleich und in gleicher Weise verändert wird.
  9. Verfahren zum Betrieb der Hotflue nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6 sowie insbesondere nach den Verfahren gemäß Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitmotor (9) von einem Vektorumrichter (12) abhängig von einem Leitsollwert (14), welcher von einem der Hotflue (1) vorgeschalteten Voranntrieb (13) geliefert wird, und abhängig von einem Lagesollwert (16) gesteuert wird, welcher von einem an der Hotflue vorgesehenen Tänzer (17) geliefert wird.
  10. Verfahren zum Betrieb der Hotflue nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6 sowie insbesondere nach den Verfahren gemäß Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitmotor (9) von einem Vektorumrichter (12) abhängig von einem Leitsollwert (14), welcher von einem der Hotflue (1) vorgeschalteten Antrieb (13) geliefert wird, und abhängig von der Linienkraft (16) der Stoffbahn (4) gesteuert wird, welche von einem Kraftmeßlager (15) geliefert wird.
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