DE10213466A1 - Geschoßkörper - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Geschoßkörper mit einer nutenförmigen Ausnehmung (2), in der ein Führungsband (3) angeordnet ist. DOLLAR A Um zu erreichen, daß bei Verwendung eines relativ breiten Führungsbandes (3) dieses bei dem Rohrdurchgang des jeweiligen Geschoßkörpers (1) nicht zerstört wird und es außerdem zu keiner wesentlichen Verkupferung des Waffenrohres kommt, schlägt die Erfindung vor, das Führungsband (3) aus zwei Teilführungsbändern (5, 6) zusammenzusetzen, wobei das dem Geschoßboden (7) zugewandte, relativ schmale erste Teilführungsband (5) aus Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht und die Abdichtung der mit hohem Druck auf das Geschoßheck wirkenden Treibladungsgase übernimmt. Das zweite, wesentlich breitere Teilführungsband (6) besteht im wesentlichen aus Kunststoff und umfaßt mindestens einen Hohlraum (11), um im Hinblick auf den hohen auf dieses Teilführungsband (6) wirkenden Flächendruck beim Rohrdurchgang des Geschoßkörpers (1) ausreichende Verformungsreserven zu besitzen.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Geschoßkörper mit einer nutenförmigen Ausnehmung, in der ein Führungsband angeordnet ist.
- Bei großkalibrigen Panzergeschossen müssen aufgrund vorgegebener technischer Anforderungen häufig relativ breite Führungsbänder aus Kunststoff oder Kupfer verwendet werden. Es hat sich allerdings gezeigt, daß breite Führungsbänder aus Kunststoff aufgrund des hohen Flächendruckes beim Rohrdurchgang des jeweiligen Geschoßkörpers zerstört werden und daher ihre bestimmungsgemäße Funktion nicht erfüllen können. Insbesondere erfolgt bei zerstörten Führungsbändern keine ausreichende Abdichtung gegen die heckseitig auf den Geschoßkörper wirkenden Treibladungsgase, so daß diese in dem Waffenrohr an dem Geschoßkörper vorbeiströmen können.
- Bei Verwendung breiter Führungsbänder (d. h. Führungsbänder mit einer Breite ≥30 mm) aus Kupfer oder einer Kupferlegierung ergibt sich zwar in der Regel eine zuverlässige heckseitige Abdichtung, doch kommt es bei Verwendung dieser Materialien häufig zu einer unerwünschten Verkupferung der inneren Oberfläche des jeweiligen Waffenrohres. Während für schmale Kupferbänder (d. h. für Kupferbänder mit einer Breite <15 mm) Entkupferungsmaßnahmen bekannt sind, trifft dieses für breitere Führungsbänder nach Kenntnis der Anmelderin nicht zu. Vielmehr müßte dieses erst durch aufwendige Versuche ermittelt werden.
- Aus der DE 198 18 411 A1 ist ein Geschoßkörper mit einer nutenförmigen Ausnehmung für ein Führungsband bekannt, welches aus mindestens zwei in Richtung der Längsachse des Geschosses hintereinander angeordneten Teilführungsbändern besteht. Dabei besteht das erste dem Geschoßboden zugewandte Teilführungsband aus Weicheisen und das zweite Teilführungsband aus Kupfer. Einen Hinweis, wie die vorstehend erwähnten Probleme bei breiten Kunststoff oder Kupferführungsbändern gelöst werden könnten, offenbart diese Anmeldung nicht.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Geschoßkörper mit einem breiten Führungsband anzugeben, welches bei dem Rohrdurchgang des Geschoßkörpers nicht zerstört wird und zu keiner wesentlichen Verkupferung des Waffenrohres führt.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
- Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, das Führungsband aus zwei Teilführungsbändern zusammenzusetzen, wobei das dem Geschoßboden zugewandte, relativ schmale erste Teilführungsband aus Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht und die Abdichtung der mit hohem Druck auf das Geschoßheck wirkenden Treibladungsgase übernimmt. Dabei ist die Breite des ersten Teilführungsbandes derart gewählt, daß eine nennenswerte Verkupferung nicht auftritt. Das zweite, wesentlich breitere Teilführungsband, welches die eigentliche Abstützung des Geschoßkörpers zum Waffenrohr übernimmt, besteht im wesentlichen aus Kunststoff und umfaßt mindestens einen Hohlraum, um im Hinblick auf den hohen auf das Führungsband wirkenden Flächendruck beim Rohrdurchgang des Geschoßkörpers ausreichende Verformungsreserven zu besitzen.
- Damit das zweite Teilführungsband eine ausreichende Stabilität besitzt, ist eine dem Nutengrund der Ausnehmung des Geschosses zugewandte Metallblechauflage vorgesehen, die mit dem Kunststoffkörper -vorzugsweise durch Spritzgießen- kraftschlüssig verbunden ist. Dabei kann der Hohlraum des zweiten Teilführungsbandes auf einfache Weise dadurch realisiert werden, daß die Metallblechauflage im Bereich des Hohlraumes durch Biegeverformung einen entsprechenden zur äußeren Führungsbandoberfläche hin gerichteten gewölbten Bereich aufweist, auf den außenseitig Kunststoff aufgespritzt wird. Damit ist zugleich auch die Geometrie und die Lage des Hohlraumes auf einfache und kostengünstige Weise realisierbar.
- Um beide Teilführungsbänder als Einheit in die Ausnehmung des Geschoßkörpers einbringen zu können, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Metallblechauflage des zweiten Teilführungsbandes derart auszugestalten, daß sie seitlich über den Kunststoffkörper hervorsteht, so daß das erste Führungsband ebenfalls auf der Blechauflage befestigt werden kann.
- Als Material für die Metallblechauflage hat sich leicht verformbares Weicheisen, das dem Druck beim Spritzen des Führungsbandes standhält, als vorteilhaft erwiesen. Es sind aber auch andere Metall-Legierungen zulässig, die mit dem Geschoßkörper und dem Kupfer- Führungsband verträglich sind (Spannungsreihe).
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
- Fig. 1 eine teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Geschoßkörpers und
- Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des in Fig. 1 mit II bezeichneten Ausschnittes.
- In Fig. 1 ist mit 1 der Geschoßkörper eines flügelstabilisierten Panzergeschosses zum Verschießen aus Glattrohrkanonen bezeichnet, welcher mit einer nutenförmigen Ausnehmung 2 (Fig. 2) für ein Führungsband 3 versehen ist. Das Führungsband 3 besteht aus zwei in Richtung der Längsachse 4 des Geschoßkörpers 1 hintereinander angeordneten Teilführungsbändern 5 und 6.
- Das dem Geschoßboden 7 zugewandte, relativ schmale erste Teilführungsband 5 besteht aus Kupfer oder einer Kupferlegierung.
- Das zweite Teilführungsband 6 umfaßt einen Kunststoffkörper 8 und eine dem Nutengrund 9 der Ausnehmung 2 des Geschoßkörpers 1 zugewandte Metallblechauflage 10, mit welcher der Kunststoffkörper 8 durch spritz-gießen kraftschlüssig verbunden ist. Außerdem besitzt das zweite Teilführungsband 6 einen zum Nutengrund 9 der Ausnehmung 2 des Geschoßkörpers 1 hin offenen Hohlraum 11, welcher durch die entsprechende Formgebung der Metallblechauflage 10 in diesem Bereich erzeugt wird.
- Wie Fig. 2 zu entnehmen ist, steht die Metallblechauflage 10 des zweiten Teilführungsbandes 6 derart seitlich über den Kunststoffkörper 8 hervor, daß das erste Führungsband 5 ebenfalls auf der Blechauflage 10 angeordnet ist und mit dieser kraftschlüssig verbunden sein kann.
- Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So können statt nur eines Hohlraumes auch mehrere Hohlräume in dem zweiten Teilführungsband vorgesehen werden. Ferner kann mindestens eines der beiden Teilführungsbänder auch mit Druckentlastungsnuten versehen sein, wie sie beispielsweise auch in der eingangs genannten Druckschrift DE 198 18 411 A1 offenbart werden.
- Bei dem erfindungsgemäßen Geschoßkörper kann es sich ferner auch um ein drallstabilisiertes Artilleriegeschoß handeln. Bezugszeichenliste 1 Geschoßkörper
2 Ausnehmung
3 Führungsband
4 Längsachse
5 erstes Teilführungsband
6 zweites Teilführungsband
7 Geschoßboden
8 Kunststoff körper
9 Nutengrund
10 Metallblechauflage, Blechauflage
11 Hohlraum
Claims (5)
1. Geschoßkörper mit einer nutenförmigen Ausnehmung (2), in der ein Führungsband
(3) angeordnet ist, mit den Merkmalen:
a) das Führungsband (3) besteht aus mindestens zwei in Richtung der Längsachse
(4) des Geschoßkörpers (1) hintereinander angeordneten Teilführungsbändern (5,
6);
b) das dem Geschoßboden (7) zugewandte erste Teilführungsband (5) besteht aus
Kupfer oder einer Kupferlegierung und weist eine Länge auf, die kleiner ist als
die Länge des sich vorderseitig an das erste Teilführungsband (5) anschließende
zweite Teilführungsband (6);
c) das zweite Teilführungsband (6) umfaßt einen Kunststoffkörper (8) und eine dem
Nutengrund (9) der Ausnehmung (2) des Geschoßkörpers (1) zugewandte
Metallblechauflage (10), die mit dem Kunststoftkörper (8) kraftschlüssig verbunden
ist;
d) das zweite Teilführungsband (6) enthält mindestens einen zum Nutengrund (9)
der Ausnehmung (2) des Geschoßkörpers (1) hin offenen Hohlraum (11).
2. Geschoßkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Metallblechauflage (10) des zweiten Teilführungsbandes (6) seitlich über den
Kunststoffkörper (8) hervorsteht, so daß das erste Führungsband (5) ebenfalls auf der
Metallblechauflage (10) angeordnet ist.
3. Geschoßkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste
Teilführungsband (5) mit der Metallblechauflage (10) kraftschlüssig verbunden ist.
4. Geschoßkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallblechauflage (10) aus verformbarem Weicheisen besteht.
5. Geschoßkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Führungsband (3) eine Breite ≥30 mm und das erste Teilführungsband (5) eine
Breite <15 mm aufweist.
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