DE19855535A1 - Drallstabilisiertes Artilleriegeschoß - Google Patents
Drallstabilisiertes ArtilleriegeschoßInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein drallstabilisiertes Artilleriegeschoß mit einem metallischen Führungsband (2) und einem aus Kunststoff bestehenden Dichtring (9), wobei das Führungsband (2), in Richtung der Längsachse (3) des Geschosses (1) gesehen, mindestens eine Ringnut (8) enthält. DOLLAR A Um eine Beschädigung oder Zerstörung bzw. ein Abstreifen des Dichtringes (9) beim Einführen des Geschosses (1) in den Ladungsraum der entsprechenden Waffe sicher zu verhindern, schlägt die Erfindung vor, daß der Dichtring (9) in der Ringnut (8) des Führungsbandes (2) angeordnet und mit der Geschoßwand (11) form- und/oder kraftschlüssig verbunden ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein drallstabilisiertes Artillerie
geschoß nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiges Artilleriegeschoß ist beispielsweise aus der
DE 40 00 167 C2 bekannt. Das bekannte Geschoß besitzt ein
mehrere Ringnuten aufweisendes Führungsband, an dem zum Ge
schoßboden hin ein aus Kunststoff bestehender Dichtring, der
auch als Obturatorring bezeichnet wird, angeordnet ist.
Dieser Dichtring dient zur Verbesserung der Abdichtung des
Geschosses gegen die unter hohem Druck stehenden Treibla
dungsgase und wird in der Regel kraftschlüssig durch Auf
schrumpfen an dem Geschoß befestigt.
Als nachteilig hat es sich bei den bekannten Artilleriege
schossen unter anderem erwiesen, daß der jeweilige Dichtring
bei mechanischen Belastungen leicht beschädigt oder komplett
zerstört wird. Beschädigte oder lose sitzende Dichtringe wer
den beim Ansetzen der Geschosse aber leicht von dem Geschoß
abgestreift, was zu sicherheitsrelevanten Störungen des ge
samten Waffensystems
führen kann. Außerdem hat sich gezeigt, daß die Dichtringe
beim Transport der entsprechenden Munition häufig abfallen,
weil ihre Vorspannung durch Alterung des Kunststoffes ver
loren geht.
Für einen automatischen Munitionsfluß, wie er für großkali
brige Waffen (z. B. Panzerhaubitzen) heute gefordert wird, ist
diese bekannte Munition mit heckseitig angeordnetem Dichtring
daher nicht geeignet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
drallstabilisiertes Artilleriegeschoß der eingangs erwähnten
Art anzugeben, bei dem eine Beschädigung oder Zerstörung bzw.
ein Abstreifen des Dichtringes beim Einführen des Geschosses
in den Ladungsraum der entsprechenden Waffe sicher verhindert
und seine abdichtende Funktion nicht negativ beeinflußt wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestal
tungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
Im wesentlichen liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, den
Dichtring nicht heckseitig hinter dem Führungsband anzuord
nen, sondern ihn in eine Ringnut des Führungsbandes einzubet
ten. Dadurch ist er zuverlässig gegen mechanische Beschädi
gungen geschützt und ein Abstreifen praktisch ausgeschlossen.
Der definierte Sitz des Dichtringes in der Nut garantiert
eine Verbesserung und eine höhere Zuverlässigkeit der Dich
tungsfunktion und somit eine Reduzierung des Rohrverschleis
ses.
Außerdem können bereits vorhandene Artilleriegeschosse, die
für Waffensysteme mit automatischem Munitionsfluß aufgrund
der heckseitigen Anordnung des Dichtungsringes nicht geeignet
sind, auf einfache Weise umgerüstet werden. Es ist in diesen
Fällen lediglich erforderlich, eine der in dem jeweiligen
Artilleriegeschoß ohnehin vorhandenen Nuten etwa zu verbrei
tern, den Dichtungsring in diese Nut einzusetzen und gegebe
nenfalls kraftschlüssig mit dem Geschoß zu verbinden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus dem folgenden anhand einer Figur erläuterten Ausführungs
beispiel.
Die Figur zeigt den Querschnitt eines erfindungsgemäßen drall
stabilisierten Artilleriegeschosses 1 im Bereich seines bei
spielsweise aus Kupfer bestehenden Führungsbandes 2. Das
Führungsband 2 setzt sich - in Richtung der Längsachse 3 des
Geschosses 1 gesehen - aus drei stegförmigen Führungsband
teilen 4-6 zusammen, zwischen denen sich zwei Ringnuten 7, 8
befinden. In der im mittleren Teil des Führungsbandes 1 be
findlichen Ringnut 8 ist erfindungsgemäß ein aus Polyamid 6.6
bestehender Dichtring 9 angeordnet, der sich bis in eine
nutenförmige Ausnehmung 10 der Geschoßwand 11 erstreckt und
mit dieser form- und/oder kraftschlüssig verbunden ist.
Zur Umrüstung eines vorhandenen Artilleriegeschosses wird die
entsprechende, in der Regel relativ schmale Ringnut des vor
handenen Führungsbandes durch eine spanende Bearbeitung auf
die Abmessungen des einzubringenden Dichtringes vergrößert.
Der Dichtring selbst wird mit Übermaß gefertigt und an einer
Stelle aufgetrennt, wobei die Enden der Trennstelle derart
angeschrägt werden, daß sie übereinandergelegt den
gewünschten Innen- und Außendurchmesser ergeben.
Anschließend wird dann der Dichtring in die erweiterte Ring
nut des Führungsbandes gelegt und die aufeinanderliegenden
Enden des Dichtringes mit einem geeigneten Kleber dauerhaft
verbunden.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend
beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So können bei
spielsweise Führungsband und Dichtring statt aus Kupfer und
Polyamid auch aus anderen geeigneten Materialien bestehen.
Außerdem muß sich die Ringnut für den Dichtring nicht zwin
gend in dem mittleren Teil des Führungsbandes befinden, son
dern kann auch an einer anderen Stelle des Führungsbandes
eingebracht werden.
1
Artilleriegeschoß
2
Führungsband
3
Längsachse
4-6
Führungsbandteile
7
,
8
Ringnuten
9
Dichtring
10
nutenförmige Ausnehmung
11
Geschoßwand
Claims (3)
1. Drallstabilisiertes Artilleriegeschoß mit einem metalli
schen Führungsband (2) und einem aus Kunststoff beste
henden Dichtring (9), wobei das Führungsband (2), in
Richtung der Längsachse (3) des Geschosses (1) gesehen,
mindestens eine Ringnut (8) enthält, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Dichtring (9) in der Ringnut (8) des
Führungsbandes (2) angeordnet und mit der Geschoßwand
(11) form- und/oder kraftschlüssig verbunden ist.
2. Drallstabilisiertes Artilleriegeschoß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (9) aus
Polyamid 6.6 besteht.
3. Drallstabilisiertes Artilleriegeschoß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Dichtring (9) durch
die Ringnut (8) des Führungsbandes (2) hindurch bis in
eine nutenförmige Ausnehmung (10) der Geschoßwand (11)
erstreckt.
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