DE102012008167A1 - Fahrradbremse - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Fahrradbremse, bei der ein mit der Hand am Lenker betätigbarer, auf der Lenkerstange angeordneter und um diese drehbarer Drehgriff mit einer auf ein Rad einwirkenden Bremseinrichtung verbunden ist, derart, dass bei einer Drehbewegung des Drehgriffes um die Lenkerstange als Drehachse die Bremseinrichtung betätigbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung an einem Fahrrad, vorzugsweise an einem Mountainbike.
- Bekannt sind Bremseinrichtungen, bei denen die Bewegung eines Bremshebels in Richtung Lenkstange und zurück über einen Bowdenzug zur Bremseinrichtung übertragen wird (
DE 4306862 A1 ). - Weiter sind hydraulische Fahrradbremsen bekannt. Die Bewegung eines Bremshebels in Richtung Lenkstange und zurück wird hier genutzt, um einen Kolben in einen Hydraulikzylinder linear zu bewegen, so dass sich ein Druck auf- bzw. abbaut, wobei dieser Druck einen Volumenstrom erzeugt, der über eine Hydraulikleitung zur Betätigung der Bremseinrichtung genutzt wird (
DE 1 605 752 A1 ,EP 1 351 847 B1 ,DE 10 2008 018 237 A1 ). - Aus der
DE 20 2010 016 054 U1 ist eine Betätigungsvorrichtung für eine Bremszange und Bremsanlage bekannt, bei der eine Umwandlung der Drehbewegung eines mit dem Daumen zu betätigenden Betätigungshebels in eine Axialbewegung eines Volumenverdrängungselementes erfolgt, wobei dann ebenfalls das verdrängte Volumen die Bremsanlage betreibt. - Nachteilig bei diesen Systemen ist, dass ein gesonderter Bremshebel angeordnet wird, der dann mit den Fingern der Hand betätigt werden muss.
- Aufgabe der Erfindung ist es, auf einen derartigen gesonderten Hebel zu verzichten und damit auf ein teilweises Lösen der Hand von der Lenkstange.
- Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Erfindungsgemäß wird eine Fahrradbremse vorgeschlagen, bei der ein mit der Hand am Lenker betätigbarer, auf der Lenkerstange angeordneter und um diese drehbarer Drehgriff mit einer auf ein Rad einwirkenden Bremseinrichtung verbunden ist, derart, dass bei einer Drehbewegung des Drehgriffes um die Lenkerstange als Drehachse die Bremseinrichtung betätigbar ist.
- Drehgriff im hier gebrauchten Sinne ist eine Hülse auf der Lenkstange, die ohne die erfindungsgemäße Funktion zum Festhalten der Lenkstange und zur Bewegung der Lenkstange beim Vollführen von Lenkbewegungen ohnehin vorhanden ist, nur nicht drehbar.
- Dabei sieht eine erste Variante vor, dass der Drehgriff auf einer Seite in ein an der Lenkerstange fixiertes Gehäuse umfangsseitig eingreift oder dieses Gehäuse übergreift, und ein sich im oder am Gehäuse mit seiner Hülle abstützender Bowdenzug mit seiner Seele mit dem Drehgriff verbunden ist, derart dass eine Drehbewegung des Drehgriffes die Seele gegenüber der Bowdenzughülle bewegt und diese Bewegung zur Betätigung der Bremseinrichtung nutzbar ist.
- Eine zweite Variante sieht vor, dass der Drehgriff auf einer Seite in ein an der Lenkerstange fixiertes Gehäuse umfangsseitig eingreift oder dieses Gehäuse übergreift, im Gehäuse und mit diesem verbunden ein Hydraulik-Ringzylinder-Abschnitt angeordnet ist, dessen Kolben mit dem Drehgriff verbunden oder verbindbar ist und der Auslass aus dem Hydraulik-Ringzylinder-Abschnitt über eine Hydraulikleitung mit der Bremseinrichtung gekoppelt ist. Bei einer bevorzugten Ausführung ist hier durch den Hydraulik-Ringzylinder-Abschnitt eine ringförmige oder ringabschnittförmige Kolbenstange geführt, die einerseits mit dem Kolben verbunden ist und andererseits mit dem Drehgriff oder die mit dem Drehgriff verbindbar ist.
- Dabei können bei einer vorteilhaften Ausführung das Gehäuse und der Ringzylinder-Abschnitt ein Bauteil sein.
- Eine derart ausgeführte Fahrradbremse hat eine Reihe von Vorteilen. Ein wie auch immer gearbeiteter zusätzlicher Hebel an der Lenkstange entfällt. Die Betätigung ist unabhängig von der Größe der Hand der Person und unabhängig von Krümmungskräften der Finger, wie sie notwendig sind bei Bremseinrichtungen mit einem in Richtung Lenkstange zu bewegenden Bremshebel. Der feste Griff der Hand an der Lenkstange muss bei der Durchführung von Bremsungen nicht gelockert werden.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Fahrradbremse ist vorgesehen, dass der Drehgriff mit dem Gehäuse verriegelbar ist mindestens in den Positionen
- – Sperrung der Betätigung der gelösten Bremseinrichtung und/oder
- – Feststellen der betätigten Bremseinrichtung.
- Die Verbindung zwischen dem Drehgriff und dem Gehäuse in der Position „Feststellen der betätigten Bremseinrichtung” ist dabei bevorzugt durch ein Schloss verschließbar.
- Durch diese Feststellmöglichkeiten kann die Bremseinrichtung bei Bedarf außer Betrieb gesetzt werden. Das Fahren ohne Bremse ist möglich. Durch das Feststellen in der gebremsten Position und die Sicherung durch ein Schloss wird die Bremse gleichzeitig zur Diebstahlsicherung.
- In weiterer Ausgestaltung der Fahrradbremse ist vorgesehen, die Hydraulikleitung direkt mit Bremszylindern der Bremseinrichtung zu koppeln oder die Hydraulikleitung an einen Hydraulikzylinder anzuschließen, dessen Kolben mit einem Seilzug zur Bedienung der Bremseinrichtung gekoppelt ist.
- Ebenso kann vorgesehen werden, dass die Bewegung der Seele des Bowdenzuges auf ein Hydrauliksystem übertragbar ist und das Hydrauliksystem die Bremseinrichtung betätigt.
- Ferner ist er auch möglich, den Bowdenzug mit einer Hydraulikkolben-Zylindereinheit derart zu koppeln, so dass auch die Bewegung der Seele bei einer Drehbewegung des Drehgriffes in der Hydraulikkolben-Zylindereinheit einen Druck auf- oder abbaut und dieser Druck als Volumenstrom über eine Hydraulikleitung zur Betätigung der Bremseinrichtung übertragbar ist.
- Der Übergang von einem System zum anderen kann dabei sowohl im Bereich der Bremseinrichtung als auch des Drehgriffes vorgesehen sein. Auf diese Weise lassen sich auch vorhandene Bremssysteme durch die Drehgriffbetätigung nachrüsten.
- Ausführungsbeispiele der vorgeschlagenen Fahrradbremse sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
-
1 einen Drehgriff mit hydraulischem Abtrieb und -
2 einen Drehgriff mit mechanischem Abtrieb. -
1 zeigt einen Drehgriff2 mit hydraulischem Abtrieb zur Bremseinrichtung10 , so dass bei einer Drehbewegung des Drehgriffes2 um die Lenkerstange1 als Drehachse die Bremseinrichtung10 betätigbar ist. Der Drehgriff2 übergreift auf einer Seite ein an der Lenkerstange1 fixiertes Gehäuse12 umfangsseitig. Im Gehäuse und mit diesem verbunden ist ein Hydraulik-Ringzylinder-Abschnitt3 angeordnet, dessen Kolben4 mit dem Drehgriff2 verbunden ist. Der Auslass8 aus dem Hydraulik-Ringzylinder-Abschnitt3 ist über die Hydraulikleitung9 mit der Bremseinrichtung10 gekoppelt. - Durch den Hydraulik-Ringzylinder-Abschnitt
3 ist eine ringförmige Kolbenstange5 geführt, die einerseits mit dem Kolben4 verbunden ist und andererseits mit dem Drehgriff2 über eine Verbindung6 . - Durch eine Drehung des Drehgriffes
2 wird durch die Verbindung6 die Kolbenstange5 mitgedreht und der Kolben4 im Hydraulik-Ringzylinder-Abschnitt3 bewegt. Die im Hydraulik-Ringzylinder-Abschnitt3 vorhandene Hydraulikflüssigkeit wird verdrängt, gelangt über den Auslass8 in die Hydraulikleitung9 und von hier zur Bremseinrichtung10 , wodurch die Bremskolben der Bremseinrichtung betätigt werden. Die Bremskolben können dann Bremsklötze bewegen, die auf die Radfelge wirken oder auf eine gesonderte Bremsscheibe11 des Rades. - Zum Lösen der Bremse erfolgt durch die Hand eine entgegengesetzt gerichtete Drehbewegung des Drehgriffes
2 und/oder durch ein leichtes Lösen der Hand vom Drehgriff2 , so dass die im Hydraulik-Ringzylinder-Abschnitt3 angeordnete Feder7 die Rückdrehung und damit die Bremsentlastung übernimmt. -
2 zeigt einen Drehgriff mit mechanischem Abtrieb. Der Drehgriff2 übergreift auf einer Seite ein an der Lenkerstange1 fixiertes Gehäuse12 umfangsseitig. Ein sich im Gehäuse12 mit seiner Hülle abstützender Bowdenzug13 ist mit seiner Seele14 mit dem Drehgriff2 verbunden, derart, dass eine Drehbewegung des Drehgriffes2 die Seele14 gegenüber der Bowdenzughülle bewegt und diese Bewegung zur Betätigung der Bremseinrichtung10 nutzbar ist. - Dies kann durch entsprechende Hebelsystems erfolgen oder durch Umsetzung der Bowdenzugbewegung in eine Kolbenbewegung einer hydraulischen Bremseinrichtung.
- Das Lösen der Bremse erfolgt durch Rückdrehung des Drehgriffes
2 und Entspannen einer beim Bremsen vorgespannten Feder7 , die bevorzugt im Bereich der Abstützung der Bowdenzughülle in der Bremsrichtung10 angeordnet ist. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Lenkerstange
- 2
- Drehgriff
- 3
- Hydraulik-Ringzylinder-Abschnitt
- 4
- Kolben
- 5
- Kolbenstange
- 6
- Verbindung Kolbenstange-Drehgriff oder Seele-Drehgriff
- 7
- Feder
- 8
- Auslass
- 9
- Hydraulik/Hydrauliksystem
- 10
- Bremseinrichtung
- 11
- Bremsscheibe
- 12
- Gehäuse
- 13
- Bowdenzug
- 14
- Seele
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 4306862 A1 [0002]
- DE 1605752 A1 [0003]
- EP 1351847 B1 [0003]
- DE 102008018237 A1 [0003]
- DE 202010016054 U1 [0004]
Claims (10)
- Fahrradbremse, bei der ein mit der Hand am Lenker betätigbarer, auf der Lenkerstange (
1 ) angeordneter und um diese drehbarer Drehgriff, (2 ) mit einer auf ein Rad einwirkenden Bremseinrichtung (10 ) verbunden ist, derart, dass bei einer Drehbewegung des Drehgriffes (2 ) um die Lenkerstange (1 ) als Drehachse die Bremseinrichtung (10 ) betätigbar ist. - Fahrradbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehgriff (
2 ) auf einer Seite in ein an der Lenkerstange (1 ) fixiertes Gehäuse (12 ) umfangsseitig eingreift oder dieses Gehäuse (12 ) übergreift, und ein sich im oder am Gehäuse (12 ) mit seiner Hülle abstützender Bowdenzug (13 ) mit seiner Seele (14 ) mit dem Drehgriff (2 ) verbunden ist, derart dass eine Drehbewegung des Drehgriffes (2 ) die Seele (14 ) gegenüber der Bowdenzughülle bewegt und diese Bewegung zur Betätigung der Bremseinrichtung (10 ) nutzbar ist. - Fahrradbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehgriff (
2 ) auf einer Seite in ein an der Lenkerstange (1 ) fixiertes Gehäuse (12 ) umfangsseitig eingreift oder dieses Gehäuse (12 ) übergreift, im Gehäuse (12 ) und mit diesem verbunden ein Hydraulik-Ringzylinder-Abschnitt (3 ) angeordnet ist, dessen Kolben (4 ) mit dem Drehgriff (2 ) verbunden oder verbindbar ist und der Auslass (8 ) aus dem Hydraulik-Ringzylinder-Abschnitt (3 ) über eine Hydraulikleitung (9 ) mit der Bremseinrichtung (10 ) gekoppelt ist. - Fahrradbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Hydraulik-Ringzylinder-Abschnitt (
3 ) eine ringförmige oder ringabschnittförmige Kolbenstange (5 ) geführt ist, die einerseits mit dem Kolben (4 ) verbunden ist und andererseits mit dem Drehgriff (2 ) oder die mit dem Drehgriff (2 ) verbindbar ist. - Fahrradbremse nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (
12 ) und der Ringzylinder-Abschnitt (3 ) durch ein Bauteil gebildet ist. - Fahrradbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehgriff (
2 ) mit dem Gehäuse (12 ) verriegelbar ist mindestens in den Positionen – Sperrung der Betätigung der gelösten Bremseinrichtung (10 ) und/oder – Feststellen der betätigten Bremseinrichtung (10 ) - Fahrradbremse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen dem Drehgriff (
2 ) und dem Gehäuse in der Position „Feststellen der betätigten Bremseinrichtung” durch ein Schloss verschließbar ist. - Fahrradbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikleitung (
9 ) direkt mit Bremszylindern der Bremseinrichtung (10 ) gekoppelt ist oder die Hydraulikleitung (9 ) an einen Hydraulikzylinder angeschlossen ist, dessen Kolben mit einem Seilzug zur Bedienung der Bremseinrichtung (10 ) gekoppelt ist. - Fahrradbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Seele des Bowdenzuges auf ein Hydrauliksystem übertragbar ist und das Hydrauliksystem die Bremseinrichtung betätigt.
- Fahrradbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bowdenzug (
13 ) mit einer Hydraulikkolben-Zylindereinheit derart gekoppelt ist, so dass auch die Bewegung der Seele (14 ) bei einer Drehbewegung des Drehgriffes (2 ) in der Hydraulikkolben-Zylindereinheit einen Druck auf- oder abbaut und dieser Druck über eine Hydraulikleitung zur Betätigung der Bremseinrichtung (10 ) übertragbar ist.
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