DE1013506B - Verfahren zur Herstellung von mit Alginsaeure oder Verbindungen der Alginsaeure behandeltem Papier oder papieraehnlichen Stoffen fuer Verpackungszwecke sowie zur Auskleidung von Giessformen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von mit Alginsaeure oder Verbindungen der Alginsaeure behandeltem Papier oder papieraehnlichen Stoffen fuer Verpackungszwecke sowie zur Auskleidung von GiessformenInfo
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Description
DEUTSCHES
Es ist bekannt, Verpackungsmaterialien insbesondere für klebende bzw. durch Temperatureinwirkung
weich werdende Massen, wie Bitumina, Teerprodukte, Kunstharze, Wachse, Kitte und sonstige Pasten, dadurch
herzustellen, daß man auf Papier, Holz. Metall 5 oder Faserstoffen eine Schicht eines löslichen Derivates
der Alginsäure aufbringt und diese Schicht solange sie noch nicht getrocknet ist, z. B. durch Einwirkung
eines Alginsäure fallenden Salzes, wie Kalziumchlorid, in eine gequollene gallertartige Schicht
überführt. Dieses Verfahren ist anwendbar z. B. zur Herstellung von Verpackungsmaterial für Bitumina.
Die technische Ausführung geschieht so, daß man z. B. Jutesäcke in eine Alginatlösung taucht und diese
Jutesäcke dann feucht mit Kalziumchloridlösung behandelt. Man kann in einen derartig präparierten Sack geschmolzenes
Bitumen von hoher Temperatur einfüllen, ohne daß das Material durch den Sack hindurchtritt.
Nach dem Erkalten des Inhaltes läßt sich gewünschtenfalls
durch Aufschneiden des Sackes ein Bitumen- ao klotz gewinnen und das Verpackungsmaterial entfernen,
ohne daß es am Bitumen festklebt.
Es hat sich nun gezeigt, daß die Anwendung dieses Verfahrens auf erhebliche Schwierigkeiten stößt,
wenn man an Stelle der Faserstoffsäeke erheblich
wirtschaftlicher zu verwendende Papiersäcke benutzen will, indem z. B. die Ablösung des Verpackungsmaterials
nicht in dem gewünschten Maße erfolgt. Die gleichen Schwierigkeiten treten auf, wenn man z. B.
an Stelle der Säcke die eingangs erwähnten Massen in Papptrommeln abfüllen will.
Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß man Bitumina oder ähnliche Massen ohne
Schwierigkeiten in Papptrommeln, Papiersäcken und ähnlichen Verpackungsmaterialien abfüllen kann,
wenn diese außer einer dem abzufüllenden Gut zugekehrten Schicht von gequollener Alginsäure oder
gequollenen Verbindungen der Alginsäure noch eine von dieser Schicht durch Papier bzw. papierähnliche
Werkstoffe getrennte Schicht von geringer Durchlä-ssigkeit für Wasser und Wasserdampf besitzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, daß Papier oder papierähnliches
Material einerseits mit einer gequollenen, aber nicht wasserlöslichen Schicht aus Alginsäure oder
Verbindungen von Alginsäure und andererseits mit einer von dieser durch das Papier oder papierähnliche
Material getrennte Schicht eines Materials von geringer Durchlässigkeit für Wasser und Wasserdampf
versehen wird. Es hat sich dabei gezeigt, daß man auf diese Weise auch Überrascheinderweise Materialien
verpacken kann, für die das eingangs erwähnte Verfahren völlig unbrauchbar ist, z. B. beiße Fettsäuren,
soweit diese beim Abkühlen erstarren.
Verfahren zur Herstellung
von mit Alginsäure oder Verbindungen
der Alginsäure behandeltem Papier
oder papierähnlichen Stoffen
für Verpackungszwecke
sowie zur Auskleidung von Gießformen
sowie zur Auskleidung von Gießformen
Anmelder:
Henkel & Cie. G.m.b.H.,
Düsseldorf-Holthausen, Henkelstr. 67
Düsseldorf-Holthausen, Henkelstr. 67
Dr. Max Aisfeld und Dr. Wolfgang Dierichs,
Düsseldorf-Holthausen,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Mit besonderem Vorteil kann man das nach dem neuen Verfahren hergestellte Papier zur Herstellung
von Gießformen für Kunststoffe, wie z. B. für Phenolharze, Polyesterharze, Epoxydharze u. dgl., anwenden,
indem diese Gießformen aus Papier oder sonstigem Material innen mit einer nach dem obigen Verfahren
hergestellten Papierschicht ausgekleidet sind. Die mit dem zu vergießenden Material in direkte Berührung
- kommende Seite des Papiers muß dabei die Alginatschicht enthalten.
Die Schicht von geringer Durchlässigkeit für Wasser oder Wasserdampf kann aus den verschiedensten
Materialien, sofern sie diese Bedingungen erfüllen, bestehen. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen,
hierfür Materialien auf Basis von Kunststoffen zu verwenden. Von diesen Stoffen hat sich besonders
eine Schicht von Polyäthylen, die nach bekannten Verfahren leicht auf flächenartige Materialien,
wie Papier u. dgl., anzubringen ist, als vorteil-
4-5 haft erwiesen.
Die Wirtschaftlichkeit der Verwendung von PoIyätt^Iensehichten
kann dabei dadurch verbessert werden, daß man Gemische von Polyäthylen mit Paraffinen,
wie z. B. den als »Mikrowachs« bekannten Paraffinsorten, verwendet. Ebenfalls lassen sich auch
Schichten anderer polymerer Stoffe, soweit sie nicht oder nicht wesentlich durchlässig für Wasser oder
Wasserdampf sind, verwenden. Diesbezüglich sind z. B. Polyvinylchlorid, Chlorkautschuk, Polystyrol,
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3 4
Polyvinylidenchloirid sowie zahlreiche Mischpolymeri- Schließlich ist es auch möglich, das Papier mit einer
sationsprodukte dieser Stoffe zu nennen. Von den Lösung zu behandeln, die Alginsäurederivate, stickletzteren
sei ein Mischpolymerisationsprodukt ge- stoffenrhaltende lösende Komplexbildner, wie z. B.
nannt, dessen monomere Komponenten Styrol und Ammoniak, aliphatische Amine und solche Metall-Butadien
sind. 5 salze enthält, die in dem Komplexbildner löslich sind An Stelle einer nicht oder nicht wesentlich wasser- und mit Alginsäure bzw. deren Derivaten wasserdurchlässigen
Schicht auf Kunststoffbasis kann man unlösliche Metallalginate ergeben. Bei diesem Verjedoch
auch Schichten aus Bitumen aufbringen bzw. fähren wird der Komplexbildner z. B. unter Anwenmit
gutem Erfolg verwenden. Diese Arbeitsweise be- dung von Wärme entfernt.
sitzt besonders in wirtschaftlicher Hinsicht und für io Den Alginatlösungen können dabei außer den schon
die Herstellung von Papiersäcken ihre Vorzüge. Bei erwähnten hygroskopischen Stoffen auch Stoffe, die
Verwendung von Bitumen als Sperrschicht ist ledig- insbesondere die Plastizität und Elastizität fördern,
lieh zu berücksichtigen, daß das Bitumen unter Um- wie z. B. Stärke beliebigen Abbaugrades, sogenannte
ständen im Papier wandert und dadurch die Brauch- lösliche Stärke, Dextrin, wasserlösliche Cellulosebarkeit
der Papiersäcke für die angegebenen Zwecke 15 äther, Pflanzenschleime, Tragant, Abbauprodukte von
beeinträchtigt werden kann. Man wird demgemäß Eiweißstoffen u. dgl. sowie gegebenenfalls Pigmente,
zweckmäßigerweise Papiersäcke mit Bitumenschicht zugesetzt werden.
überall dort verwenden, wo eine lange Lagerung der Ferner kann man den Alginatlösungen auch, um
leeren Säcke nicht beabsichtigt ist. einerseits die Wirkung unerwünschter Wärmeein-Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, die für Wasser 20 Strahlungen zu vermindern und andererseits eine
oder Wasserdampf nicht oder nicht wesentlich durch- schnellere Abkühlung zu erreichen, abstrahlend wirlässige
Schicht mögliehst so auf das Papier, welches kende Metallpulver, wie beispielsweise Aluminium
die Alginatschicht auf der anderen Seite enthält, auf- oder Kupfer, zusetzen.
zubringen, daß eine feste Verankerung vorliegt, was Eine besondere Anwendungsform des erfindungsz.
B. durch sogenanntes Heißsiegeln oder Leimen er- 25 gemäßen Verfahrens, welche eine erhebliche wirtreidht
werden kann. Werden für die Herstellung des schaftliche Bedeutung besitzt, ist die Herstellung von
Verpackungsmaterials mehrere oft nur in geringem Papiersäcken. Zu diesem Zweck kann man geeignetes
Maße miteinander verbundene Papierschichten ver- Kraftpapier auf der einen Seite mit einer wasserwendet,
wie z. B. bei der Herstellung von Papier- undurchlässigen Schicht, wie Polyäthylen, überziehen,
säcken, so wird der mit dem neuen Verfahren erziel- 30 Dies kann z. B. durch Behandeln mit einer entsprebare
Effekt im allgemeinen stark gemindert, wenn chenden Dispersion oder Lösung, im allgemeinen voreine
Papierschicht mit der wasserundurchlässigen teilhafter jedoch durch Aufbringen einer Folie erfol-Schicht
und eine andere, nur lose damit verbundene gen. Bei der letzten Arbeitsweise wird durch soge-Papiersehicht
mit der Alginatschicht versehen wird. nanntes Heißsiegeln eine besondere feste Verankerung
Eine derartige Anwendungsweise ist daher im allge- 35 zwischen dem Papier und der wasserundurchlässigen
meinen nicht zweckmäßig. Schicht erzielt. Man kann jedoch auch ein für die
Das Aufbringen einer gequollenen, nicht wasser- Weiterverarbeitung geeignetes Material dadurch erlöslichen
Schicht von Alginsäure oder Verbindungen halten, daß durch eine geeignete Vorrichtung gevon
Alginsäure auf das Papier oder papierähnliche schmolzenes Polyäthylen auf das Papier oder geMaterial
kann auf verschiedene, im allgemeinen be- 40 gebenenfalls auch zwischen zwei Papierschichten gekannte
Weisen erfolgen. Die bekannteste Arbeitsweise bracht wird. In dem letzteren Fall entsteht ein Matebesteht
darin, daß das Papier mit einer Auflösung rial, welches zwei Papierschichten und in der Mitte
einer wasserlöslichen Verbindung der Alginsäure be- «ine Polyäthylenschicht enthält. Dieses nach einem
handelt und die Imprägnierungs- und Überzugs- der angeführten oder ähnlichen Verfahren erhaltene
schichten durch eine anschließende Behandlung in ein 45 Material wird nun zu Säcken weiter verarbeitet. Daunlösliches
Derivat der Alginsäure übergeführt wird. bei können je nach Wunsch eine oder mehrere Papier-Ais
wasserlösliche Verbindungen kommen insbeson- schichten mit oder ohne wasserundurchlässige Schichdere
die Alkali- und Ammoniumsalze der Alginsäure ten verwendet werden, jedoch stets so, daß die wasserin
Frage. Die Überführung in ein unlösliches Derivat undurchlässige Schicht nicht die Innenseite des Sackes
kann durch Behandlung mit Lösungen, die Erdalkali 50 bildet, welche mit dem einzufüllenden Material später
oder Schwermetallsalze enthalten, erfolgen. Hierfür in Berührung kommt. Die mit dem einzufüllenden
kommen bei spiel swei'se Kalzium-, Barium-, Stron- Material später in Berührung kommende Seite der
tium-, Zink-, Kupfer-, Aluminium-, Kadmium-, Säcke wird dann nach einem der oben beschriebenen
Kobalt-, Chrom-, Nickel- und Mangansalze in Frage. Verfahren mit einer gequollenen, wasserunlöslichen
Es ist vorteilhaft, solche Salze zu verwenden, die 55 Alginatschicht versehen. Dies kann praktisch durch
hygroskopisch sind, wie z. B. Kalziumchlorid. Ver- Ausgießen, Ausschwenken, Eintauchen oder Bewendet
man nichthygroskopische Salze, so ist es für sprühen der Säcke mit den entsprechenden Alginatdie
Erzeugung der gequollenen Alginatschicht zweck- bzw. Erdalkali- oder Schwermetallösungen geschehen,
mäßig, hygroskopische Stoffe, wie beispielsweise Wie bereits oben dargelegt, wurde gefunden, daß es
Glycerin, Glykol u. dgl., den Alginatlösungen hinzu- 60 vorteilhaft ist, bei Verpackungsmaterialien, die mehzufügen.
rere Papierschichten enthalten, so zu arbeiten, daß die Weiterhin kann die Überführung der Imprägnie- innerste Papierschicht auf der dem Gut abgewandten
rungs- bzw. Überzugs schichten in ein unlösliches Seite die wasserundurchlässige Schicht enthält. Ferner
Derivat der Alginsäure auch durch eine anschließende hat es sich auch häufig als vorteilhaft erwiesen, um
Behandlung mit gelösten oder gasförmigen Säuren 65 das Vorhandensein einer gequollenen Alginatschicht
erfolgen. Ferner kann man auch das Papier oder sicherzustellen, die Alginatschicht erst kurz vor der
papier ähnliche Material zunächst mit einer Lösung Verwendung der Säcke bzw. sonstiger Verpackungsdes
auszufällenden Mittels, wie z. B. Kalziumchlorid, materialien aufzubringen.
behandeln und anschließend das so behandelte Material In einem derartig präparierten Papiersack kann
mit einer wasserlöslichen Alginatlösung besprühen. 70 man Pech, Bitumen, Fettsäure, soweit sie bei Zimmer-
temperatur fest sind, und ähnliche Materialien eingießen, ohne daß das heiße geschmolzene Material den
Papiersack durchdringt. Nach Abkühlen und Erstarren des Inhaltes kann der Papiersack aufgeschnitten
und entfernt werden, ohne daß eine Klebung an dem eingefüllten Material stattfindet, selbst wenn zur Füllung
klebrig bleibende Massen, wie Bitumina und Pech, verwendet werden.
In gleicher Weise wie Papiersäcke kann man auch andere Verpackungsmaterialien, wie z. B. Papptrommeln,
kleinere Papiertüten sowie gegebenenfalls Kartonagen, herstellen.
Es ist im übrigen bekannt, auf Papier, welchem gegebenenfalls wasserlösliche Alginate einverleibt sein
können, unlösliche Schichten zu erzeugen, indem das Papier zunächst mit wasserlöslichen Stärkeverbindungen
und nach dem Trocknen und Kalandern mit Metallsalzlösungen, wie Aluminiumsulfat, denen Fettstoffe
beigefügt sein können, behandelt wird.
Dieses Verfahren hat nichts mit der vorstehend erläuterten Arbeitsweise zu tun und führt zu ganz
andersartigen Schichten, mit denen sich die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ergebenden vorteilhaften
technischen Eigenschaften nicht erzielen lassen.
25 Beispiel 1
Ein Sack aus gewöhnlichem, 70 g schwerem Kraftpapier, das außen mit einer Polyäthylenschicht
(Stärke 30 g/m2; Wasserdampf durchlässigkeit 2 g/m2
in 24 Stunden) überzogen ist, wird innen mit einer 1- bis 2%igen Natriumalginatlösung ausgeschwenkt
bzw. bedüst, so daß die gesamte innere Papierfläche mit der Alginatlösung befeuchtet ist. Nach Ablauf
der überschüssigen Alginatlösung wird die mit Alginatlösung benetzte Fläche mit einer 30%igen Calciumchloridlösung
ausgeschwenkt bzw. mittels einer geeigneten Einrichtung bedüst, bis man einen gleichmäßigen
zusammenhängenden, gequollenen Film von Calciumalginat an der Innenfläche des Papiersackes
erhält. Nach Abtropfen der überschüssigen Calciumchloridlösung kann in den Sack eine bei 120° aufgeschmolzene
flüssige Bitumenmasse abgefüllt werden, ohne daß das flüssige Bitumen durch das Verpackungsmaterial
hindurchtritt. Nach dem Erkalten und Erstarren des Inhaltes läßt sich der Papiersack
aufreißen und vom Bitumen sauber und ohne Klebung entfernen.
Dieses Ausführungsbeispiel läßt sich ohne weiteres auf größere Papiersäcke übertragen, die für die Aufnähme
von 50 bis 70 kg Bitumenmassen bestimmt sind, wenn man den Sack aus mehreren Papierlagen
herstellt, von denen nur die innerste in der oben beschriebenen Form vorbehandelt zu sein braucht.
55
Eine Papptrommel von etwa 10 1 Inhalt, welche außen eine praktisch wasser- bzw. wasserdampfunduTchlässige
Schicht aus Polyvinylidenchlorid (Stärke 30 g/m2; Wasserdurchlässigkeit 1 g/m2 in
24 Stunden) besitzt, wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, innen mit einem gequollenen Calciumalginatfilm
überzogen. In diesen Behälter werden Bitumenmassen bei 100° eingefüllt. Nach dem Erkalten des Inhaltes
läßt sich die Pappe aufschneiden und ohne Klebung von dem erstarrten Bitumenklotz ablösen.
Eine Papierbahn aus gewöhnlichem, 90 g schwerem Kraftpapier, die auf der einen Seite mit einem Polyäthyien-Paraffin-Gemisch
(Stärke 30g/m2; Wasserdurchlässigkeit 2 g/m2 in 24 Stunden) beschichtet ist,
wird auf der entgegengesetzten Seite mit einer 20°/oigen Calci.umchloridlösung getränkt bzw. bedüst,
bis man eine gleichmäßige Durchfeuchtung des Papiers
erhält. Aus diesem so vorbe'handelten Papier stellt man die Innenlage eines mehrschichtigen Papiersackes
in der Weise her, daß die mit der Calciumchloridlösung
getränkte Seite nach innen zu liegen kommt. Vor dem Abfüllen der heißen Bitumenmasse
wird der Papiersack mit einer 1- bis 2%igen Natriumalginatlösung ausgespritzt und einige Minuten gewartet.
Nach dem Abtropfen des überschüssigen, nicht gefällten Alginats wird das aufgeschmolzene
Bitumen bei 120° eingefüllt. Nach: dem Erkalten des Inhaltes läßt sich das Papier abreißen und ohne
Klebung von dem erstarrten Bitumenklotz ablösen.
Ein gewöhnliches, etwa 90 g schweres Kraftpapier wurde auf der einen Seite mit einer Bitumenschicht
versehen. Diese Schicht hatte eine Stärke von etwa 70 g/m2. Das bestrichene Papier hatte eine Wasserdampfdurchlässigkeit von 7 g/m2 unter den üblichen
Bedingungen. Dieses Papier wurde für die innere Lage eines mehrlagigen Papiersacks mit der freien
Papierseite nach innen, also> dem zu verpackenden Gut zugekehrt, benutzt. Vor dem Einfüllen der heißen,
geschmolzenen Bitumenmasse wurde der Papiersack innen mit einer wäßrigen l°/oigen Natriumalginatlösung
und nach einigen Minuten mit einer wäßrigen 30°/oigen Calciumchloridlösung behandelt. Nach dem
Erkalten des Inhaltes konnte der Papiersack ohne Ankleben von der erstarrten Bitumenmasse abgelöst
werden.
Ein nach Beispiel 1 hergestellter Sack wird mit etwa 500 cm3 eines Gießharzes auf Epoxydpolyesterbasis
zusammen mit einem gebräuchlichen Aminhärter gefüllt. Durch die nach einigen Minuten einsetzende
Reaktion erwärmt sich der Inhalt auf eine Temperatur von 60 bis 80°. Nach 5 bis 6 Stunden ist
das Harz ausgehärtet. Man kann nun die Verpackung mühelos ohne Gefahr einer Verklebung von dem ausgehärteten
Harzmaterial ablösen.
In der gleichen Weise lassen sich Gießformen herstellen, die innen gemäß der vorliegenden Erfindung
mit einem Papier ausgekleidet sind, das auf der Innenseite einen gequollenen Alginatfilm und auf der
Außenseite eine wasserundurchlässige Beschichtung trägt. Auch lassen sich ebenso Gießharze zu flächenhaften
Gebilden ausgießen, wenn man als Unterlage die auf Grund des vorliegenden Patentes hergestellten
Papiere verwendet. Nach dem Aushärten lassen die Harzplatten sich mühelos von der Papierunterlage
abheben.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von mit Alginsäure oder Verbindungen der Alginsäure behandeltem
Papier oder papierähnlichen Stoffen für Verpackungszwecke sowie zur Auskleidung von Gießformen, dadurch gekennzeichnet, daß
das Papier oder papierähnliche Material einerseits mit einer gequollenen, aber nicht wasserlöslichen
Schicht aus Alginsäure oder Verbin-
düngen, von Alginsäure und andererseits mit einer
von dieser durch das Papier oder papierähnliche Material getrennten Schicht eines Materials,
welches nicht oder nicht wesentlich für Wasser bzw. Wasserdampf durchlässig ist, versehen wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine nicht oder nicht wesentlich
wasserdurchlässige Schicht auf Kunststoffbasis aufgebracht wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine nicht oder nicht wesentlich
wasserdurchlässige Schicht aus Polyäthylen aufgebracht wird.
4. Verfahren, gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine nicht oder nicht wesent-Hch wasserdurchlässige Schicht aus Bitumen aufgebracht
wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht oder nicht wesentlich
wasserdurchlässige Schicht durch an sich bekannte Maßnahmen fest mit der Papierschicht verbunden
wird, welche die innerste Schicht des Verpackungsmaterials darstellt und welche auf der dem zu verpackenden
Gut zugewandten Seite die gequollene
Schicht aus Alginsäure oder Verbindungen von Alginsäure enthält.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß den zur Erzeugung der
Alginatschicht verwendeten Lösungen hygroskopische Stoffe zugesetzt werden.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbringen der gequollenen
Schicht aus Alginsäure oder Verbindungen von Alginsäure erst kurze Zeit vor der Verwendung des Verpackungsmaterials erfolgt.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit der Schicht aus Alginsäure oder Verbindungen der Alginsäure zu versehende
Seite des Papiers oder papierähnlichen Materials zunächst nur mit einer Lösung der Salze mehrwertiger
Metalle, insbesondere Calciumchlorid, und erst kurz vor der Verwendung des Verpackungsmaterials
mit einer wasserlöslichen Alginatlösung behandelt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Chem. Zentralblatt 1955, S. 2807.
Chem. Zentralblatt 1955, S. 2807.
© 709 656/297 7.57
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1956
- 1956-10-11 CH CH351829D patent/CH351829A/de unknown
- 1956-11-27 US US624488A patent/US2934453A/en not_active Expired - Lifetime
- 1956-11-28 GB GB36354/56A patent/GB821930A/en not_active Expired
- 1956-11-30 FR FR1189883D patent/FR1189883A/fr not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
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None * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1218145B (de) * | 1961-11-23 | 1966-06-02 | Aga Ab | Anwendung einer Polyester-Folie oder Polyaethylen-Folie als Zwischenlage beim Vulkanisieren einer in Kautschuk eingebetteten, zu einer Rolle aufgewickelten Gewebebahn |
Also Published As
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---|---|
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