DE1419924A1

DE1419924A1 - Herstellung von Schichten oder Huellen auf nichtglasigen Oberflaechen

Info

Publication number: DE1419924A1
Application number: DE19601419924
Authority: DE
Inventors: Orlando Battista
Original assignee: FMC Corp
Current assignee: FMC Corp
Priority date: 1960-02-23
Filing date: 1960-11-10
Publication date: 1969-10-09
Also published as: GB970112A; FR1334927A; NO116177B; CH410699A; US3157518A; SE307510B; FI40978B; CH431368A; SE331031B

Description

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P 14 19 924.7- PMG Corporation

Herstellung von Schichten oder Hüllen auf nicht-glasigen Oberflächen

Die Erfindung eröffnet für das grundsätzliche Verfahren zur Herstellung wäßriger Dispersionen von kristalliner Cellulose nach der deutschen Auslegeschrift 1 123 460 neue wertvolle Anwendungsmöglichkeiten.

Das Verfahren geht aus von einer kristallinen Cellulose, die durch saure Hydrolyse unter Bedingungen erhalten wird, die zu einem im wesentlichen konstanten durchschnittlichen Polymerisationsgrad führen, und wird so durchgeführt, daß die Cellulose durch Waschen in wäßrigem Medium von Säure befreit und das so erhaltene Produkt zur Bildung einer stabilen Dispersion in einem wäßrigen Medium zerkleinert wird.Die Dispersion wird dabei insbesondere so aufbereitet, daß mindestens I/o der dispergierten Cellulosekristallite eine Teilchengröße bis 1 Ax und darunter aufweisen. Wegen der Einzelheiten dieses Verfahrens sei auf die Besohreibung der deutschen Auslegeschrift 1 123 ^60 und die dort angegebene Literatur sowie auf die belgische Patentschrift 564 287 verwiesen.
Die filmbildende Eigenschaft der nach diesem Verfahren

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gewonnene Dispersion hat zu einer wichtigen Verwendung geführt, nämlich zur Herstellung von zusammenhängenden und festhaftenden Überzügen auf Glasformkörpern nach DBP 1 183 211.

Die Erfindung erweitert die Anwendungsmoglichkeit des Verfahrens dahin, daß eine Dispersion mit mindestens 1 Gew.% der kristallinen Cellulose einer Partikelgröße bis 1 Ja. und darunter zur Bildung von haftenden, zusammenhängenden Schichten oder Hüllen auf Oberflächen aus einem von Glas unterschiedlichen Werkstoff verwendet wird.

Es war überraschend, daß eine mikrokristalline Cellulose in stabiler wäßriger Dispersion sich für diese Zwecke eignet, da es eine große Reihe von Stoffen gibt, die zwar auf Glas zusammenhängende Schichten oder Überzüge bilden, nicht jedoch auf anderen Oberflächen.

Von den zu beschichteten oder zu umhüllenden Werkstoffen seien aus der großen Menge der Möglichkeiten insbesondere genannt Holz,Metall, Keramik, Stein, Kautschuk, Gummi, Kj?rk, Papier, bemalte Flächen, ja sogar Nahrungsmittel, wie noch gezeigt werden wird.

Die Dispersion , die häufig ein Gel sein wird, wird einfach aufgetragen und dann getrocknet. Die Schicht oder Umhüllung

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kann durch Befeuchten leicht wieder abgezogen werden, ohne daß die darunterliegende Fläche beschädigt wird. Die Homogenität , Zähigkeit und Haftfestigkeit der Schichten oder Umhüllungen ist ausgezeichnet. Sie haben eine so große Oberflächenhärte, daß sie nicht mit dem Pingernagel geritzt werden können. Hierzu bedarf es eines scharfen Werkzeuges, beispielsweise einer Rasierklinge. Die Schichten oder Umhüllungen sind sichtbar und gasdurchlässig. Enthält die Dispersion nur Teilchen von 1 oder 2 yu, so sind die Dispersionen oder Gele farblos.

Bei der Verwendung der Dispersion zum Umhüllen von Nahrungsmitteln ist es von einzigartigem Vorteil, daß die Hüllen eßbar sind. So können zum Beispiel eine gefrorene Masse oder ein Nahrungsmittel in Blockform, wie gefrorener Mais, gefrorene Ei-bsen, Bohnen oder andere pflanzliche Nahrungsmittel,einen transparenten oder opaken Überzug erhalten, indem man diese in die wäßrige Dispersion oder das Gel taucht. Ein in dieser Weise mit einem Überzug versehener Block kann dann mit anderen, in gleicher Weise mit einem Überzug versehenen Blöcken in gemeinsame Behälter verpackt werden. Die Anwendung des Überzuges spart die Notwendigkeit und den Kostenaufwand für die Maßnahme, jeden Block einzeln in Einwickelpapier oder in eine Folie einzupacken, und erspart andererseits dem Kunden die Mühe des Auspackens, da die Blöcke selbst unmittelbar in die Pfanne gegeben und erhitzt werden können, ohne daß der Überzug entfernt zu werden braucht.Die Überzüge können ganz allge-

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mein auf gefrorene pflanzliche Nahrungsmittel aufgebracht werden, aber auch auf gefrorenes Fleisch, auf Speiseeis, auf gefrorene Süßwaren, Butter oder Käse. Die Überzüge aus kristalliner Cellulose dienen nicht nur als selbsttragende Verpackungsfolien, sondern sie tragen auch dazu bei, das verpackte Nahrungsmittel durch Herabsetzung seiner Dehydratations. Geschwindigkeit frisch zu halten, in dem der Austritt von Feuchtigkeit aus dem Nahrungsiiittel in die Atmosphäre verzögert wird. In ähnlicher Weise wird auch die Feuchtigkeitsaufnahme aus der Atmosphäre gleichfalls herabgesetzt.

Bezüglich ihrer Anwendung als eßbare Verpackungsmaterialien sei bemerkt, daß die kristalline Cellulose und die aus ihnen hergestellten Überzüge von mildem Geschmack und Geruch sind und zwar eßbar, aber ohne Nährwert sind, d.h.,sie erhöhen nicht die Kalorienzahl der Diät, Darüber hinaus weisen sie eine sehr ansprechende Kauqualitbät und ein angenehmes Gefühl im Mund auf und ihr Geschmack gleicht sich so sehr dem des verpackten Nahrungsmittels an, daß es von diesem nicht unterscheidbar ist.

Gewünschtenfalls können Filme und Überzüge von erhöhter Festigkeit für das Verpacken der Nahrungsmittel dadurch erhalten werden, daß man den wäßrigen Dispersionen und Gelen der Kristalle einen oder mehrere Zusatzstoffe zusetzt, die aus üblichen, wasserlöslichen, eßbaren,filmbildenden, polymeren Materialien bestehen, z.B.aus CarboxyMefchyloellulose,Methyloellulose oder Polyvinylalkohol. Diese Materialien

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■ stellen Schutzkolloide dar und jedes einzelne von ihnen ist zur Ausbildung eines kontinuierlichen Films befähigt. Wenn die entstehenden Dispersionen oder Gele zur Beschichtung einer Fläche verwendet werden, so ist der Zusatzstoff in den so gebildeten Überzug einverleibt und dieser weist eine erhöhte Festigkeit auf. Wenn auch Filme, die aus den Zusatzstoffen erzeugt sind, fester als jene der Cellulosekristalle sind, so neigen sie doch dazu,zäh und kautschukartig zu sein, und aus diesem Grunde besitzen sie eine ungeeignete Kauqualität, Durch Anwendung eines Gemisches aus der kristallinen Cellulose und den Zusatzstoffen können jedoch Filme erhalten werden, welche die erwünschte Kauqualität und zugleich verbesserte Festigkeitseigenschaften aufweisen. Die Zusatzstoffe sind in geringen Mengen zuzusetzen, vorzugsweise in Mengen von 1 bis 30 Gewichtsprozent der kristallinen Cellulose in der Dispersion oder dem Gel, und vorzagweise in Mengen von 1 bis 10$.

Überzüge und Filme aus Gemischen der Celluloskristalle und Zusatzstoffen, wie sie oben beschrieben wurden, sind auch für Anwendungszwecke für Nicht-Nahrungsmittel von technischer Bedeutung, zum Beispiel für das Beschichten von Papier oder von Gipswänden, überall da, wo eine zähe opake und doch glänzende Ausrüstung einen entscheidenden Vorteil darstellt. Derartige Überzüge sind dank des Gehaltes an kristallinen Cellulose stärker opak als die Überzüge der Zusatzstoffe für sich und weisen auf Grund der Tatsache, daß die Teilchengröße der Kristalle einstellbar ist, auch eine einstellbare Struktur auf.

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Für die Anwendung bei Nicht-Nahrungsmitteln werden vorzugsweise höhere Mengen an Zusatzstoffen gebraucht, die his zu beispielsweise 30 und 50% betragen können.

Metallflächen können mit einem Überzug oder einem Film aus den Gelen oder Dispersionen versehen werden, um Zier- und bzw. oder Schutzwirkungen zu erzielen. In die Dispersion oder in das Gel kann ein geeigneter Farbstoff eingearbeitet werden. Dispersionen, welche Kristalle mit einer Teilchengröße bis herauf zu 1 Mikron enthalten, sind gut geeignet, um kleine Löcher oder Risse in der Metalloberfläche auszufüllen und verbessern diese hierdurch hinsichtlich der Aufnahaiefähigkeit für die anschließend aufgebrachten Überzüge oder Ausrüstungen jeder beliebigen Art. Eine lange Zeit anhaltende Schmierung oder Hostbeständigkeit einer Metallfläche, zum Beispiel aus Eisen oder Stahl, kann man dadurch erzielen, daß man ein öliges Material in die wäßfcige Dispersion oder in das Gel einarbeitet, das letztgenannte dann auf die Fläche aufbringt und sie trocknet, wobei man einen ölhaltigen Film oder Überzug erhält, welcher aus den Gellulosekristalliten besteht, die das ölige Material nicht nur auf sich adsorbiert, sondern es auch fest in eich absorbiert enthalten. Ein Teil des absorbierten üles wird vermittels Kapillarwirkung auf die Metalloberfläche befördert und wenn es verbraucht ist, werden weitere Mengen aus den Kristalllten an die Oberfläche befördert. Das auf den Kristalliten adsorbierte Öl besteht natürlich für die unmittelbare Schmierung der Fläche zur Verfügung. Es kann jedes beliebige Metall beschichtet werden und auch jede andere, eine

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Schmierung benötigende Fläche, die keine Metallfläche ist, kann in dieser Weise veredelt werden. Das ölige Material kann ein Mineralöl, ein tierisches oder pflanzliches 01 beliebiger Art und Provenienz sein.

Eine weitere Anwendung der mit Kristalliten beschichteten Metallflächen,besonders der überzogenen Metallplatten, liegt auf dem Gebifet der elektrischen Kondensatoren, wo der Überzug auf den Metallplatte die bisher üblichen Papier-Dielektrika oder-Isolatoren ersetzen kann. Der Überzug stellt ein besseres dielektrisches Material dar, welches eine Dielektrizitätskonstante und einen Leistungsfaktor besitzt, der gleich oder besser als der von Vulkanfiber ist. Ein weiterer Vorteil des Überzuges liegt darin, daß er auf der K&t&l !fläche in Form eines sehr dünnen, kontinuierlichen Films, zum Beispiel von 1 bis 2 Mikron Dicke, aber auch in Form von dickeren Filmen oder von Überzügen jeder gewünschten Dicke abgeschieden werden kann. Derartige Filme sind vorzugsweise transparent, und sie werden aus Partikelchen von weniger als 1 Mikron Teilchengröße, oder aus solchen von einer Teilchengröße bis zu 2 Mikron hergestellt. In diesem Zusammenhang nacht die außerordentlich hohe Reinheit der Kristallite sie für alle die Zwecke technisch besonders wertvoll, wo eine hohe Reinheit erforderlich ist.

In ähnlicher Weise können Zier- und bzw. oder Sohutzüberzüge auf Holz, Gips und andere Flächen aufgebracht werden. Die

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Überztige sind als Vorlack- und Spachtelmasse von technischer Bedeutung, weil sie in der Lage sind, Flächenunregelinäßigkeiten zu glätten und die Fläche, auf die sie aufgebracht werden, für die nachfolgenden Überzüge, zum Beispiel die Anstrichfarben, besser aufnahmefähig zu machen· Durch Variation der Teilchengröße der zur Herstellung der Dispersion und Gele verwendeten Kristallite lassen sich vielfache strukturelle Effekte und bzw. oder Durchsichtigkeitsgrade erzielen. Durch Zusatz eines feuchtigkeitsabweisenden, vernetzenden Kunstharzes und Einarbeiten eines selbständig wirkenden Katalysators in die Dispersionen pder QeIe und Aufbringen des so erhaltenen Gemisches auf Holz oder Gips kann man wasserabweisende Filme oder Überzüge erzeugen, die eine erhöhte Beständigkeit permanenter Art gegen Feuchtigkeit aufweisen. Geeignete Kunstharze sind wärmehärtbare Amin- Aldehyd-Harze des Typs, wie er normalerweise zum Wasserfestmachen von Papier verwendet wird, zum Beispiel Harnstoff- Formaldehyd- und Melamin- Formaldehy"d-Harze. Die Menge des Kunstharzes soll vorzugsweise 1 bis 10 Gewichtsprozent, in der Hegel 5#_f bezogen auf die Menge der Cellulosekristallite betragen· Der Katalysator kann ein üblicher sein, zum Beispiel aus einem Salz, einem sauren Salz oder aus einer schwachen Säure bestehen, die fähig ist, die Härtung der Harze katalytisch zu beschleunigen· Beispiele von vorzugsweise geeigneten Katalysatoren sind Ammonchlorid, Monoammoniumphosphat, Natrium- oder Kalium- Blsulfat,Magnesiumchlorld (in der Begel in Form des Hexahydrats) ,Diammoniumphosphat, Ammonlumbisulfat; ferner schwache Säuren, wie Milchsäure

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Zltronensäure, Weinsäure,Oxalsäure, Ameisensäure,Propionsäure, Borsäure oder Bernsteinsäure, oder eine Kombination von Natriumchlorid (2,0 bis 10$) und Weinsäure (0,1 bis I₁OjS.

Von besonders guter Brauchbarkeit für Gipsfläohen sind Überzüge, die aus Wasseremulsionsfarben enthaltenden Dispersionen oder Gelen der Cellulosekristallite abgeschieden werden. Diese Farben sind deshalb vorteilhaft, weil ihre Trocknungsgeschwindigkeit nicht zu groß ist und auf diese Weise Schlierenbildung vermieden wird; darüber hinaus ist die Geschwindigkeit durch Einstellung der Teilchengröße und der Konzentration der Kristallite regulierbar. Eine geregelte Trocknungsgeschwindigkeit begünstigt die Erzeugung von gleichmäßigen Überzügen.

Die Dispersionen und Gele der kristallinen Cellulose sind zum Abdecken von Flächen auf Holz, Gips und Flächen aus anderen Materialien geeignet und ermöglichen so, daß nahe beieinanderliegende Flächen in gewünschter Weise bemalt, mit dem überzug versehen oder sonstwie behandelt werden können. So kann zum Beispiel ein Überzug auf eine Fläche aufgebracht werden, die keine Farbe aufnehmen soll, worauf die Farbe auf die gewünschten Flächen aufgetragen wird, und darauf wird dann, Vorzugs» weise wenn die Farbe getrocknet ist, der Cellulosekristallit-Überzug mit Wasser abgewaschen, Er wird so als temporärer abziehbarer Schutzüberzug benutzt.

Cellophan-Folien können durch Abscheidung von Cellulosekristalliten enthaltenden Filmen auf ihnen nioht-klebend und gleitfest gemacht werden.In diesem Zusammenhang sei be-

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-ΙΟ-merkt, daß gewöhnliche Cellophanfolien, besonders "die mit Cellulosenitrat oder Polyolefinen oder Polyvinylchlorid-Überzügen versehenen, beim Lagern in Polienform zum Beispiel in Supermärkten, wo viele Gegenstände in heiß verschweißtes Cellophan eingepackt sind, zum Zusammenkleben wegen der statischen Aufladung der Folien neigen. Durch Aufbringen einer Dispersion der kristallinen Cellulose auf das Cellpphan und Trocknen desselben kann das Zusammenkleben der Folien vermieden werden.

Cellophan-Folien können miteinander in der Weise zu einem Schichtkörper zusammengefügt werden, daß man die Oberfläche der einen Folie oder die aufeinanderliegenden Flächen eines Paares von benachbarten Folien mit einer Dispersion oder einem nicht getrockneten Gel der kristallinen Cellulose, vorzugsweise einer solchen mit einer Teilchengröße von 1 Mikron oder weniger, beschichtet. Beim Trocknen des so erhaltenen Gebildes wird ein ausgezeichnetes Zusammenhaften der Bolien erzielt. Faltet man die beiden Folien so zusammen, daß ihre Bearbeitungseinrichtungen in einem Winkel, zum Beispiel in einem rechten Winkel zueinander liegen, so wird ein Schichtkörper von verbesserter Heißfestigkeit erhalten. Außer Cellophan können auch Faserstoffe, wie Papier und Pappe und ferner anderes Folienmaterial auf diese Weise zu einem Schichtkörper zusammengefügt werden. Solche anderen, zu Schichtkörpern zusammenfügbaren Materialien sind plastische Massen, Polyolefine,Kautschuk,Kork und Holz. Als Umhüllung fü» den

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Schichtkörper kann auch das weiter oben angeführte Gemisch aus kristalliner Cellulose und dem filmbildenden Zusatzstoff oder dem Kunstharz verwendet werden·

Glatte,klare, glasähnliche Überzüge auf Papier kann man auch in der Weise erhalten, daß man die kristalline Cellulose auf einer Papierfläche abscheidet.So kann zum Beispiel ein Gel auf das Papier aufgestrichen und dann getrocknet werden,während man gleichzeitig das Papier zwischen einem Paar glatter, vorzugsweise erhitzter Metallplatten zusammenpreßt. Das Gel trpcknet unter Bildung eines sehr glatten, glänzenden und äußerst festhaftenden Überzuges, welcher dem Papier verbesserte Festigkeitseigenschaften-und zwar* sowohl Trocken- air. auch Haßfestigkeitseigenschaften- verleiht; in manchen Fällen erhält das Papier hierdurch eine zum Beschreiben besser geeignete Oberfläche und auch ein verbessertes Aussehen. Die Verbesserung der Festigkeitseigenschaften kommt dadurch zustande, daß die Celluloseteilchen, die den Papierbestandteil bildenden Fasern an ihren Kreuzungspunkten zusammenleimen oder überziehen. Papier, das in dieser Weise überzogen wurde, ist auch als Isoliermaterial für Papierkondensatoren von technischer Bedeutung.

Vervielfältigungspapier kann dadurch hergestellt werden, daß man eine Druckfarbe auf Ölbasis in die Dispersion oder in das Gel einarbeitet und die entstehende Mischung auf eine Seite des Papiers aufbringt und dann trocknet, wodurch das so erhaltene Papier als Papier zum Vervielfältigen von Schrift oder

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Maschinenschrift als Ersatz für Kohlepapier dienen kann.

Eine weitere Anwendung der Überzüge aus kristalliner Cellu-. lose besteht in der Behandlung von synthetischen und natürlichen Pasern, die einen gezackten Querschnitt aufweisen.In diesen Fällen dienen die Dispersionen oder Gele dazu, die Furchen oder Mulden in der Kontur des Fadens mit eiiiem kontinuierlichen Film auszufüllen, der aus sehr festhaftenden Partikeln besteht. Auf diese Weise wird ein Faden erzeugt, der einen glatten Querschnitt aufweist. Die Konzentration der Dispersion oder des OeIs und die Teilchengröße der kristallinen Cellulose können leicht auf die besondere Faser oder den besonderen Faden, der beschichtet werden soll, abgestimmt werden. Ein in dieser Weise überzogenes Fasergebilde weist einen Zugfestigkeitsverlust auf, der geringer ist als derjenige, der andererseits entsteht, wenn die Fäden mit einem gezackten, nicht gleichförmigen Querschnitt miteinander versponnen werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Fäden mit einem glatten Querschnitt besonders dann, wenn sie zu einem Gewebe, wie einem Teppich odefc einer groben Wolldecke verarbeitet werden,weniger Schmutz aufnehmen. Schließlich besteht ein weiterer Vorteil in der leichteren Verarbeitbarkeit solcher Fäden.

Bei weiteren Anwendungszwecken können klebrige Materialien, wie Folien oder Platten von nicht vulkanisiertem oder nur anvulkanisiertem Kautsohuk mit einer wäßrigen Dispersion der kristallinen Cellulose überzogen werden und nach dem Trocknen können die Platten gelagert werden, ohne daß sie aneinander

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haften.Platten oder anderen Formen von Kork Ixmm. .san eine glatte Oberfläche dadurch verleihen, daß man. eine Dispersion oder ein Gel auf dieselben aufbringt und dies3 dann trocknet, wobei die Poren und Burohen, die sich gewöhnliHr¹ im Kork befinden, ausgefüllt werden«

Die Dicke der Überzüge oder Filme kann je nach dor spezifischen Struktur, die beschichtet werden soll und nach dem spezifischen Anwendungszweck derselben variiert werden» Zur Erläuterung sei bemerkt, daß die Dicke der Überzüge zwischen ebwa Ο,ΟΟ25^ΐηΐη und 0,127mm oder 0,25^ mm oder mehr schwanken kann. Zur Erzeugung von dickeren Überzügen können mehrere BeSchichtungen mit den Dispersionen oder Gelen nacheinander vorgenommen werden, wobei jeder Überzug getrocknet wird, bevor der folgende Überzug aufgebracht wird. Füi? die Erzeugung dickerer Filme können stärker konzentrierte Dispersionen und natürlich auoh Gele angewendet werden. Der Überzug kann je nach Wunsch die gesamte Fläche eines Gegenstandes oder eines Gebildes oder nur einen Teil hiervon abdecken. Farbige Überzüge können in üblicher Weise daduroh erzeugt werden, daß man einen wasserlöslichen oder in Wasser dispergierbaren Farbstoff zu dar wäßrigen Dispersion oder dem Gel, aus dem der Überzug erzeugt wird, zusetzt. Die Kristallite nehmen Farbstoffe leicht auf und können auf jede beliebige Unterlagenfläohe, die gefärbt werden soll, aufgebracht werden. Es sind sowohl Pigmente als auoh Farbstoffe brauchbar.

Die Erfindung soll durch die folgenden Beispiele näher er«, läutert werden,

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-14-Beispiel 1

Es wird ein Überzug bus einem transparenten Gel, welches aus Teilchen von Gellulosekristalliten mit einem auf einen annähernd konstanten Wert eingestellten,durchschnittlichen Polymerisationsgrad "average level-off^egree of polymerization" (vgl. O.A. Battista"Hydrolysis and Crystallization of Cellulose" in Industrial and Engineering Chemistry,Bd,42 (195o), S. 502 bis 50?) von 220 und einer Teilchengröße im Bereich von 1 Mikron oder darunter besteht, auf die Fläche einer nicht getrockneten Folie aus einem handelsüblichen Cellophanfilm aufgebracht. Eine andere Folie aus dem gleichen Cellophan wird auf die erstgebannte Folie aufgelegt, um einen Schicht-oder Sandwichkörper zu bilden. Es werden dann die Folien zwischen glatten, erhitzten Platten getrocknet. Die beiden Cellophanfolien haften fest zusammen, und liefern so einen völlig transparenten Sandwichkörper aus Cellophan.

Beispiel 2

Blätter aus geleimten Papier werden mit einem 15^igen Gel beschichtet. Das beiohichtete Papier wird dann zwischen glatten, erhitzten Metallplatten getrocknet. Der so erhaltene Überzug gibt dem Papier ein glasähnliches oder glänzendes Aussehen,als ob eine Folie aus Cellophan aufgeschmolzen worden wäre. Der Überzug wird vom Papier festgehalten und läßt sich nioht abziehen»

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-15-Beispiel 3

unter Anwendung eines Geles und eines Papiers der gleichen Art, wie sie im vorangehenden Beispiel verwendet wurden, werden zwei Blatt Papier beschichtet und die beschichteten Flächen aufeinandergelegt und zwischen den Platten getrpcknet. Die beiden Blätter zeigen ein ausgezeichnetes Zusammenhaften und liefern einen aus Papier bestehenden Sandwichkörper.

Beispiel k-

Das Verfahren des Beispiels 3 wird wiederholt mit der Abweichung, daß das Gel zusätzlich 0,2 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gelbasis,Carboxymethylcellulose (CMC) entha.lt. Es wird ein sehr wirkungsvolles Zusammentreten zu einem Sandwichkörper erzielt, dessen Haltbarkeit größer ist als im Falle des Körpers des Beispiels 3·

Beispiel 5

Zu einem Gel, welches 15-w Kristallite enthält, werden annähernd lü Gewichtsprozent Leinöl zugesetzt.Mit dem Gemisch wird Papier überzogen. Das so beschichtete, getrocknete Papier hält das Öl fest gebunden,aber so, daß das Papier weder dem Ansehen nach noch beim Anfassen Ölig erscheint.Es verhält sich wie die kohlefreien Typen von druckempfindlichem Kopierpapier.Schreibt man auf dem Papier, das in dieser Welse beschichtet worden ist, entweder mit einem Bleistift oder mit einer Feder und legte ein Blatt Papier darunter, so erhält man auf cLem darunterliegenden Papier eine klare Wiedergabe der Schrift in Öl«Das glelohe Ergebnis wird erzielt, wenn man in das Qel-Leinöl-Oemisch

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-ΐέ-elnen roten Farbstoff einarbeitet, mit der Abweichung, daß nunmehr die Schrift auf dem darunterliegenden Papier rot gefärbt iet.Die Cellulosekristallite in dem Überzug hielten das Öl so fest, daß ein Teil des Öles unter dem örtlich begrenzten Druck des Schreibinstrumentes aus dem Überzug freigemacht und auf das darunterliegende Papier befördert wird.Ist in dem überzug der Farbstoff vorhanden, so wird der Farbstoff gleich-'falls auf das darunterliegende Papier transportiert, um so eine direkte, kontrastscharfe klare Detailkopie oder-Beproduktion der Schrift zu geben.

Im Beispiel 5 kann anstelle von Leinöl ein anderes nicht flüchtiges übertragbares Mittel oder ein solcher Stoff angewendet werden, zum Beispiel ein Alkyd-, ein Phenol oder ein modifiziertes Alkyd-Phenolharz und zwahlreiohe HarzlÖsungsmittel-¹Kombinationen, wie sie in den gebräuchlichen Druckfarben Anwendung finden. Übliche Lösungsmittel,Öle und Trockenstoffe können in die Mischung eingearbeitet werden. Das färbende Material kann von beliebiger Art sein und wasserlösliche und Öllösliohe Farbstoffe umfasaen, und es kann auch aus den gebräuchlichen Pigmenten bestehen. Wie bereits erwähnt,können die Cellulosekristallite eine Teilchengröße im Bereich von weniger als 1 bis zu 250 und 300 Mikron aufweisen, vorzugsweise voh wenig·*· ale 1 bis zu 40 oder 50 Mikron. Die Mengen an kristalliner Cellulose, nioht-flüohfcigen Stoffen und färbenden Materialien teUöeen ausreichen,ua «inen durch Druck übertragbaren Überiug auf dir Unterlagenfläoh· IsU liefern. Es kann Jeder graphische Gegenstand kopiert wer&eb, elnechlieölioh gesohrie-

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bener,gezeichneter und gravierter Art. Unter der Bezeichnung "geschrieben" soll auch ein in Sohreibmaschinenschrift oder durch Druck wiedergegebener Gegenstand verstanden wenden.Gewünscht enf alls kann die Kopierfolie eine druckempfindliche Schicht oder einen solchen Überzug auf beiden Seiten enthalten, so daß beim Auflegen eines Blattes auf jede der beschichteten Seiten zwei nicht beschichtete Kopien hergestellt werden können»

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Claims

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Patentansprüche :

SS SS SS S3 SJ SB S3 SS SS Sg SffrSS S3 SSt SSS SS SS»

l.Die Verwendung einer stabilen wäßrigen Dispersion einer säurefreien kristallinen, durch Hydrolyse in einen im wesentlichen konstanten Polymerisationsgrad Übergeführten und in einem wäßrigen Medium so weit zerkleinerten Cellulose, daß die · Dispersion mindestens 1 Gew.% einer Partikelgröße bis 1 fx und daruwiter aufweist, zur Bildung von haftenden zusammenhängenden Schichten oder Hüllen auf Oberflächen aus einem von Olas unterschiedlichen Werkstoff.

2,Die Verwendung einer Dispersion nach Anspruch 1 zur Bildung von Schichten auf Werkstoffen von Faserstruktur, wie Papier, Textilien und deren Rohstoffe·

3. Die Verwendung einer Dispersion nach Anspruch 1 zum Egalisieren des Querschnittes von Kunststoffäden,

^,Die Verwendung einer Dispersion nach Anspruch 1 zur Bildung von Sohiohten auf genarbten oder porösen Oberflächen aus organischen Stoffen wie Kork,oder anorganischen Stoffen, wie Oipa,

5. Die Verwendung einer Dispersion nach Anspruch 1 zur Bildung von isolierenden oder schützenden Sohiohten auf Metall.

6. Die Verwendung einer Dispersion naoh Anspruch 1 zur Bildung von einhüllenden Verpaokungsschiohten.

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7. Die Verwendung einer Dispersion nach den Ansprüchen 1 und 6 zur Bildung von einhüllenden Schichten von Nahrungsmitteln.

8. Die Verwendung einer Dispersion nach den Ansprüchen 1 und zur Verpackung von Nahrungsmitteln mit Zugabe eines einen Film bildenden, insbesondere eßbaren Schutzkolloides.

9. Die Verwendung einer Dispersion nach den Ansprüchen 1 oder zum Herstellen von druckempfindlichem Kopierpapier in der V/eise, daß auf das Papier eine druckempfindliche Schicht aus der Dispersion und einem adsorbierten nicht-fluchtigen, durch Druck übertragbaren Stoff aufgebracht wird, wobei in die Schicht gegebenenfalls zusätzlich ein färbender Stoff eingebracht wird.

10.Die Verwendung einer Dispersion nach den Ansprüchen 1 und zum Aufbringen einer schmierenden Schicht auf eine Metallfläohe unter Einarbeiten eines schmierfähigen Materiales in die Dispersion.

11. Die Verwendung einer Dispersion nach Anspruch 1 zur Herstellung von Kondensatorpapier unter Verwendung der Gelluloseschicht als Dielektrikum»

12. Die Verwendung einer Dispersion nach Anspruch 1 als Spachtel- oder Vorlackierungsschicht.

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13· Die Verwendung einer Dispersion nach Anspruch 1 als Verbindungschicht bei Schichtstoffen.

1^1-, Die Verwendung einer Dispersion nach Anspruch 1 zur Bildung von Schichten von glasartigem Aussehen.

15·- Die Verwendung einer Dispersion nach Anspruch 1 als entfernbare Deckschicht für klebende überflächen.

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