DE10037529A1 - Mit Sauerstoff angereichertes Mittel und dessen Anwendung für therapeutische Zwecke - Google Patents
Mit Sauerstoff angereichertes Mittel und dessen Anwendung für therapeutische ZweckeInfo
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Abstract
Ein mit Sauerstoff angereichertes Mittel und dessen Verwendung für therapeutische Zwecke wird mit der Erfindung bereitgestellt. Das Mittel kann gegebenenfalls weitere Gase umfassen und führt nach der Applikation zu einer Freisetzung von Sauerstoffradikalen im Körper. Durch diese Freisetzung von Sauerstoffradikalen kann durch Verbesserung der antioxidativen Kapazität und Auslösen einer unspezifischen Immunstimulation eine Prävention und Therapie von verschiedenen Krankheiten bewirkt werden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein mit Gasen,
insbesondere mit Sauerstoff, angereichertes Mittel und
seine Verwendung für therapeutische Zwecke. Das Mittel
führt nach der Applikation zu einer messbaren Freisetzung
von Sauerstoffradikalen im Körper.
Schon seit langem ist bekannt, dass eine erhöhte
Sauerstoffgabe eine positive Wirkung auf den menschlichen
und tierischen Körper ausübt. Hierbei wird der Sauerstoff
dem Organismus nicht nur über die Lunge, sondern auch
über die Haut und die Schleimhäute zugeführt.
Eine orale Gabe von Sauerstoff wird in den letzten Jahren
in zunehmendem Maße mittels kommerziell erhältlichem, mit
Sauerstoff angereichertem Wasser angeboten. Diese zum
Konsum angebotenen Wässer gelten im Sinne der
Trinkwasserverordnung als Trinkwasser und werden in
verschiedenen Dosierungen (30 bis 120 mg Sauerstoff pro
Liter Trinkwasser) angeboten.
Verfahren zur Herstellung von mit Sauerstoff
angereicherten Flüssigkeiten, insbesondere von Wasser
oder Trinkwasser, die gegebenenfalls auch weitere
Beimischungen wie etwa Konzentrate, Sirups und
medizinisch wirkungsvolle Beimengungen enthalten können,
sind unter anderem in der DE-A-198 17 890, WO-A-95/29130
und WO-A-97/04672 beschrieben worden.
Der gemeinhin in populärwissenschaftlichen Publikationen
geäußerte Nutzen von mit Sauerstoff angereichertem Wasser
beruht auf der Vorstellung, dass der im Wasser gelöste
Sauerstoff über die Darmmucosa in den systemischen
Blutkreislauf tritt und die Sauerstoffkonzentration und
damit die Sauerstoffverfügbarkeit des Konsumenten erhöht.
So konnte in verschiedenen klinischen Untersuchungen eine
positive Wirkung von mit Sauerstoff angereichertem
Trinkwasser belegt werden. Beispielsweise beschreiben
D. Behnam und A. Pakdaman in der WO-A-95/32796 eine
trinkbare, wässrige Flüssigkeit, die mit Sauerstoff
angereichert und nach einem Verfahren und/oder mittels
einer Vorrichtung gemäß dieser Veröffentlichung
hergestellt wurde. Sie erreichten nach ihrem
beanspruchten Verfahren oder mittels ihrer beanspruchten
Vorrichtung eine Sauerstoffanreicherung in Trinkwasser
von mehr als 60 mg Sauerstoff pro Liter Wasser.
Diese Veröffentlichung gibt auch Hinweise auf eine
Anwendung der so hergestellten Mittel in der peroralen
Sauerstofftherapie (POT) nach Prof. Dr. A. Pakdaman. Bei
dieser Therapie konnte durch orale Gaben von mit
Sauerstoff angereichertem Wasser ein erhöhter Sauerstoff-
Partialdruck im Blut erreicht werden, wodurch eine Reihe
von Beschwerden wie Durchblutungsstörungen, Lungen- und
Atemwegserkrankungen, Herz- und Gefäß-Funktionsstörungen,
Hypoventilation, Störungen der inneren Atmung
(Zellatmung), Anämie, Enzymdefekte, Vergiftungen,
Mikrozirkulationsstörungen, gestörte Energielieferungen
der Zelle, Migräne, gastrointestinale Beschwerden,
Immunschwäche, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und
Leistungsschwäche sowie psychovegetative Störungen
positiv beeinflussbar sind.
In der WO-A-95/29130 sind zusätzlich therapeutische
Anwendungen der gemäß einem in dieser Anmeldung
beanspruchten Verfahren hergestellten Mittel beschrieben,
die mit Sauerstoff angereichert sind. Auch der Einsatz
dieser mit Sauerstoff angereicherten Mittel als
Lösungsmittel in physiologischen Salzlösungen ist
beansprucht. Eine Studie zeigte, dass schon innerhalb
kurzer Zeit bei den Probanden der mittlere
Blutsauerstoffgehalt um ungefähr 30% gestiegen und die
mittlere Pulsfrequenz um ungefähr 10% gesunken war. Eine
Langzeitbeobachtung ist aber nicht beschrieben. Ebenfalls
gibt die Druckschrift Hinweise auf einen Einsatz dieser
Mittel für weitere therapeutische Zwecke, wie etwa einer
Sauerstoffanreicherung in Tumoren zur Strahlen- und
Chemotherapie.
In einer weiteren Pilotstudie wurde die
Sauerstoffanreicherung in Lymphknotenmetastasen primärer
Hals- und Kopfcarcinomen nach Anwendung von mit
Sauerstoff angereichertem Wasser (Konzentration von
60 mg Sauerstoff pro Liter Wasser) untersucht. Die
Autoren konnten feststellen, dass dieses Wasser zu einer
Steigerung der Sauerstoffversorgung in den Tumoren
führte, wobei eine breite Streuung der Ergebnisse
festzustellen war. Dieser Anstieg des Sauerstoffes in den
Tumoren jedoch war so gering, dass eine weitergehendes
therapeutisches Interesse bei den Wissenschaftlern nicht
bestand (Eble et al., Internatinal Journal for Cancer and
Treatment, 18: 2, 1995).
Weitere wissenschaftliche Untersuchungen zu mit
Sauerstoff angereichertem Wasser wurden bislang nicht
durchgeführt. Es ergibt sich wahrscheinlich aus der
Tatsache, dass angereichertes Sauerstoffwasser als
Trinkwasser gilt und systematische toxikologische
Untersuchungen nicht für nötig befunden wurden. Weitere
klinische Anwendungsbeobachtungen des Sauerstoffwassers
fanden im Wesentlichen im russischen Sprachraum statt,
wobei die Methodik nicht immer eindeutig ist.
Relevante Unverträglichkeitsreaktionen bei diesen
Patienten, die Sauerstoffwasser bei Adipositas permagna,
Cholecystitis und portalem Hypertonus verwandten, sind
nicht bekannt. Es wurden in den Publikationen lediglich
die positiven Effekte auf das jeweilige Beschwerdebild
beschrieben (Daneliskina, Klin. Med. Moskau, 1971,
Gagarin, Klin. Med. Moskau, 1987).
Dies bedeutet, dass außer der vorstehend genannten Studie
(Eble et al., 1995) keine wissenschaftlichen Studien zur
Wirkungsweise von mit Sauerstoff angereichertem Wasser
bestehen. Die gemeinhin unsystematisch berichteten
Beschwerdebesserungen sind somit unerklärlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein mit Sauerstoff
angereichertes Mittel sowie dessen Verwendung für
therapeutische Zwecke bereitzustellen, das hinsichtlich
der therapeutischen Wirkungen verbessert ist.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, dass
ein mit Sauerstoff angereichertes Mittel für
therapeutische Zwecke bereitgestellt wird, das
gegebenenfalls weitere Gase umfasst und das nach der
Applikation zu einer Freisetzung von Sauerstoffradikalen
im Körper führt.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ferner durch die
Verwendung von einem mit Sauerstoff angereichertem Mittel
zur Einstellung einer wirksamen Sauerstoffradikalenmenge
im zu behandelnden Patienten gelöst.
Das erfindungsgemäße, mit Sauerstoff angereicherte Mittel
und dessen Verwendung für therapeutische Zwecke führt
nach der Applikation im Körper zu einer bisher noch nicht
beobachteten Freisetzung von Sauerstoffradikalen. Diese
messbare vermehrte Freisetzung von Sauerstoffradikalen
bewirkt direkte und indirekte Effekte auf die
antioxidative Kapazität und die Immunabwehr des zu
behandelnden Patienten.
Die vorstehend genannten und weitere Wirkungen und
Vorteile der erfindungsgemäßen Lösungen wie sie in den
Ansprüchen definiert sind, ergeben sich aus der weiter
unten folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen.
Es folgt eine kurze Beschreibung der beiliegenden Figur.
Fig. 1 zeigt eine Auftragung der vor und nach der
Applikation von mit Sauerstoff angereichertem Wasser
beziehungsweise von Leitungswasser gemessenen
Sauerstoffradikalenmenge (ROS) im Blut der Probanden
einer ersten klinischen Studie.
Im folgenden wird die Erfindung detaillierter durch
bevorzugte Ausführungsbeispiele beschrieben.
Ein erfindungsgemäßes mit Sauerstoff angereichertes
Mittel für therapeutische Zwecke kann vorzugsweise ein
flüssiges Nahrungsmittel sein, das eine orale Applikation
ermöglicht. Eine Applikation mittels einer trinkbaren
Flüssigkeit, die bevorzugt Wasser und weiter bevorzugt
Trinkwasser umfasst, bietet die Möglichkeit einer genauen
und einfachen Dosierung, auch über einen langen Zeitraum
hinweg. Zur Verbesserung der Immunabwehr ist eine
regelmäßige Einnahme mit einer geringen Dosierung
bevorzugt.
Eine sehr kostengünstige und auch für den Hausgebrauch
mögliche Darreichungsform eines erfindungsgemäßen
Mittels, ist die Anreicherung von normalem Trinkwasser,
wie beispielsweise frischem Leitungswasser oder von
kohlensäurearmen Mineralwässern, mit Sauerstoff.
Um den Geschmack des erfindungsgemäßen Mittels zu
verbessern, ist es bevorzugt, das erfindungsgemäße Mittel
gegebenenfalls mit weiteren Gase wie Kohlendioxid zu
versehen. So können diese Gase als Gasgemische zusammen
mit dem zur Anreicherung verwendeten Sauerstoff dem
Mittel Während des Herstellungsverfahrens beigemengt
werden. Wenn es gewünscht ist, können zur weiteren
Geschmacksverbesserung dem mit Sauerstoff angereichertem
Mittel noch zusätzliche Beimischungen, wie etwa
Fruchtsaftkonzentrate, Sirups und dergleichen, zugegeben
werden.
Die Anreicherung mit Sauerstoff in einem solchen
erfindungsgemäßen Mittel, wie mit Sauerstoff
angereichertem Wasser, liegt bevorzugt im Bereich von 30
bis 120 mg/l, weiter bevorzugt von 30 bis 80 mg/l und am
meisten bevorzugt von 50 bis 80 mg/l, insbesondere
ungefähr 60 bis 70 mg/l.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann
das erfindungsgemäße Mittel auch eine für medizinische
Zwecke applizierbare Flüssigkeit, bevorzugt Wasser,
umfassen. Dieses ist vorzugsweise in Form einer
Injektionslösung ausgestaltet, die gegebenenfalls weitere
medizinische Wirkstoffe und dergleichen umfassen kann und
die zu einer Freisetzung von Sauerstoffradikalen im
Körper führt.
Durch eine solche intravenöse Applikationsform ist eine
sehr gut zu steuernde Dosierung möglich. Ebenfalls kann
kontinuierlich eine geringe Dosis über einen längeren
Zeitraum direkt über das Blut dem Körper zugeführt
werden.
Ein wie vorstehend ausgeführtes erfindungsgemäßes Mittel
und dessen Anwendung für therapeutische Zwecke führt im
Körper des zu behandelnden Patienten zu einem Anstieg der
im lokal-venösen Blut messbaren Sauerstoffradikalen im
Bereich von 10 bis 100%, bevorzugt von 20 bis 60% und
am meisten bevorzugt von 30 bis 40%. Die Freisetzung der
Sauerstoffradikalen erfolgt im Körper bevorzugt im Blut
oder im Gewebe und ist über die Messung des
Ascorbylradikals (Methode nach Vasquez-Vivar et al.,
Biochem. J., 1996, 314, 869-876) indirekt messbar.
Wie in einer Kinetikstudie gezeigt werden konnte, kommt
es nach der Anwendung des erfindungsgemäßen, mit
Sauerstoff angereicherten Mittels innerhalb der ersten
Stunde zu einer vermehrten Freisetzung von
Sauerstoffradikalen bei allen Probanden. So beträgt der
Anstieg der Sauerstoffradikalen im lokal-venösen Blut
innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme von mit
Sauerstoff angereichertem Wasser (60 mg/l) ungefähr
27,7 ± 12%. Dies könnte jedoch bedeuten, dass die
Sauerstoffradikalenmenge im portal-venösen Blut sehr viel
höher ist. Nach 120 Minuten befindet sich die
Sauerstoffradikalenkonzentration jedoch wieder im
Normbereich.
Bei regelmäßiger Anwendung des erfindungsgemäßen, mit
Sauerstoff angereicherten Mittels weisen die Probanden,
im Vergleich zu den Probanden, die nur Leitungswasser
eingenommen haben, eine bessere allgemeine antioxidative
Kapazität auf. Bevorzugt wird die antioxidative Kapazität
gegenüber Hydroxylradikalen (Fenton-System), Peroxynitrit
und der Oxidation von ABTS (Lipidperoxidation)
verbessert.
Wenn vor und kurz nach dem Trinken des mit Sauerstoff
angereicherten Mittels die antioxidative Kapazität
gemessen wird, zeigt sich, dass die Probanden im Bereich
der antioxidativen Kapazität gegen Hydroxylradikale eine
kurzfristig verminderte antioxidative Kapazität
aufweisen. Dies ist ein indirektes Zeichen für eine
vermehrte Freisetzung von Sauerstoffradikalen nach dem
Trinken von mit Sauerstoff angereichertem Mittel.
Diese Studie zeigt deutlich den vom erfindungsgemäßen,
mit Sauerstoff angereicherten Mittel bewirkten
physiologischen Effekt. Die bis zu 100%-ige, bevorzugt
bis zu 60%-ige und weiter bevorzugt bis zu 40%-ige
Erhöhung der Sauerstoffradikalenkonzentration im lokal
venösen Blut lässt die Wirkweise des mit Sauerstoff
angereicherten Wassers im Vergleich zu den bisherigen auf
dem im Blut gemessenen Sauerstoffpartialdruck basierenden
Studien in einem völlig neuen Licht erscheinen. Die
Veränderungen der antioxidativen Kapazität nach dem
Trinken von mit Sauerstoff angereicherten Wasser sind ein
erster Hinweis darauf, dass ähnlich wie in den
biologischen Regelmechanismen die kontinuierliche
Stimulation der antioxidativen Kapazität durch eine
leicht erhöhte Sauerstoffradikalenmenge die antioxidative
Kapazität zu verbessern hilft. Dies ist ein völlig neuer
therapeutischer Ansatz, denn bislang versuchte man die
antioxidative Kapazität durch Stimulation von
antioxidativen Enzymen beziehungsweise Vitaminen zu
verbessern. Die vorstehend beschriebenen Ergebnisse
zeigen jedoch, dass eine begrenzte Erhöhung von
Sauerstoffradikalen durch das erfindungsgemäße Mittel ein
notwendiger Stimulus für eine langfristige Erhöhung der
antioxidativen Kapazität ist. Dies kann bevorzugt eine
unspezifische Immunstimulation bewirken.
Da sich außerdem eine solche vermehrte Freisetzung von
Sauerstoffradikalen positiv auf verschiedene
Krankheitsbilder, wie etwa Karzinomerkrankungen,
Arteriosklerose, chronische Entzündungserkrankungen,
Alterserscheinungen, Sauerstoffradikalen
mangelerscheinungen und dergleichen, auswirken kann, ist
die Verwendung von mit Sauerstoff angereicherten Mitteln
gemäß der Erfindung zur Prävention und Therapie solcher
Krankheitsbilder äußerst wirkungsvoll.
Des weiteren können erfindungsgemäße, mit Sauerstoff
angereicherte Mittel auch für Kombinationstherapien, zum
Beispiel in Kombination mit Therapien wie einer
Chemotherapie oder einer Bestrahlungstherapie und
dergleichen, verwendet werden. Ein Beispiel hierfür ist
eine Chemotherapie gegen Lebermetastasen in Kombination
mit der Verabreichung von mit Sauerstoff angereichertem
Wasser.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen, mit Sauerstoff
angereicherten Mittels für therapeutische Zwecke
ermöglicht erstmals durch die mögliche Messung der
Sauerstoffradikalenmenge eine verbesserte Kontrolle
beziehungsweise Steuerung der Dosierung bei der
therapeutischen Anwendung.
Die nachstehend beschriebenen Studien anhand von
45 Probanden dienen zur Verdeutlichung der Erfindung,
sollen jedoch den Umfang der Erfindung in keiner Weise
einschränken.
Bei den Studien wurden nach entsprechender Aufklärung und
dem Ausfüllen eines Fragebogens mit für die Studien
relevanten Fragen vor und zu verschiedenen Zeiten nach
Genuss von mit Sauerstoff angereichertem Wasser
(Sauerstoffsättigung 60 mg/l) insgesamt 20 ml Blut
entnommen und die folgenden Parameter gemessen:
- 1. Die Sauerstoffradikalenkonzentration über die Messung des Ascorbylradikals nach der Methode von Vasquez- Vivar et al. (Biochem. J., 1996, 314, 869-876).
- 2. Die antioxidative Kapazität des Serums der Probanden gegenüber den Hydroxylradikalen, Peroxynitrit und der Oxidation von ABTS (Lipidperoxidation).
- 3. Blutbild und Harnsäure nach gängigen Labormethoden.
- 4. Die Vitamine A und E.
In einer prospektiv randomisierten placebokontrollierten
Studie wurde die Sauerstoffradikalenmenge (ROS in [µmol])
vor und nach dem Genuss von mit Sauerstoff angereichertem
Wasser (60 mg/l) gemessen. Die Placebo-Vergleichsgruppe
nahm reines Leitungswasser, dessen Sauerstoff
konzentration nicht angereichert war, oral zu sich.
16 Probanden (darunter 5 Vergleichsprobanden) wurden in
die Studie einbezogen. Jeweils vor und nach der Aufnahme
des mit Sauerstoff angereicherten Wassers beziehungsweise
des Leitungswassers wurden jedem Probanden 20 ml Blut
entnommen und die darin befindliche Sauerstoffradikalen
konzentration gemessen. Die erhaltenen Werte sind in dem
in der Fig. 1 gezeigten Diagramm graphisch dargestellt.
Deutlich sieht man bei den Probanden, die mit Sauerstoff
angereichertes Wasser zu sich genommen haben einen
Anstieg der Sauerstoffradikalenmenge. Der Anstieg betrug
im Mittel 35,2 ± 14% (S. D.). Bei der Placebo-
Vergleichsgruppe kam es hingegen im Mittel zu einer
Absenkung der Sauerstoffradikalenmenge im Blut. Dabei ist
das Ergebnis der Studie hochsignifikant (p < 0,001).
In einer zweiten Studie (Probandenzahl 15) wurde die
Kinetik der Sauerstoffradikalenfreisetzung gemessen. Dazu
wurde den Probanden mit Sauerstoff angereichertes Wasser
zu Trinken gegeben (60 mg Sauerstoff pro Liter Wasser)
und vor, 10 Minuten, 30 Minuten, 60 Minuten und
120 Minuten nach oraler Aufnahme von mit Sauerstoff
angereichertem Wasser die Radikalenkonzentration im
lokal-venösen Blut bestimmt.
So konnte bei dieser Studie innerhalb der ersten Stunde
eine vermehrte Freisetzung von Sauerstoffradikalen
beobachtet werden. Im Durchschnitt wurde nach 30 bis
60 Minuten ein Anstieg der Sauerstoffradikalen
konzentration von 27,7 ± 12% bestimmt. Nach 120 Minuten
befanden sich die Sauerstoffradikalenkonzentrationen
wieder im Normbereich.
In der dritten Studie erhielten die Probanden
(Probandenzahl 30) ohne ihr Wissen unterschiedlich mit
Sauerstoff angereichertes Wasser zu trinken. Die
Anreicherung von Sauerstoff im Wasser war 40 mg, 60 mg
und 80 mg/l Wasser (Dosisfindungsstudie). Vor und
30 Minuten nach oraler Einnahme des mit Sauerstoff
angereicherten Wassers wurde die Freisetzung der
Sauerstoffradikalen lokal-venös bestimmt.
Alle Probanden zeigten eine vermehrte Freisetzung von
Sauerstoffradikalen.
Zu den vorstehenden Studien wurde vor und nach Genuss des
mit Sauerstoff angereicherten Wassers die antioxidative
Kapazität gegenüber den vorstehend genannten Systemen
bestimmt.
In diesen Studien zeigte sich, dass die Probanden die
regelmäßig mit Sauerstoff angereichertes Wasser zu sich
nahmen, im Vergleich zu den Placebo-Probanden, die keinen
Zugang zu mit Sauerstoff angereichertem Wasser hatten,
eine verbesserte antioxidative Kapazität in allen
drei Systemen (Hydroxylradikale, Peroxynitrit, ABTS) auf.
Alle Probanden hatten ein normales Blutbild. Die
antioxidative Vitaminkonzentration A und E waren normal
bis übernormal. Keiner der Probanden hatte eine erhöhte
Harnsäure.
Claims (20)
1. Ein mit Sauerstoff angereichertes Mittel für
therapeutische Zwecke, das gegebenenfalls weitere Gase
umfasst und das nach der Applikation zu einer Freisetzung
von Sauerstoffradikalen im Körper führt.
2. Mittel gemäß Anspruch 1, wobei das Mittel ein
flüssiges Nahrungsmittel und/oder eine für medizinische
Zwecke applizierbare Flüssigkeit umfasst.
3. Mittel gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei das Mittel
Wasser umfasst.
4. Mittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die weiteren Gase Kohlendioxid umfassen.
5. Mittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die Sauerstoffkonzentration im Bereich von 30 bis
120 mg/l liegt.
6. Mittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die Freisetzung von Sauerstoffradikalen im Körper
zu einem gemessene Anstieg von Sauerstoffradikalen im
Bereich von 10 bis 100% führt.
7. Mittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die Freisetzung von Sauerstoffradikalen im Blut
erfolgt.
8. Mittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die Freisetzung der Sauerstoffradikalen im Gewebe
erfolgt.
9. Mittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Mittel zusätzlich Beimischungen von
Fruchtsaftkonzentraten und Sirups enthält.
10. Mittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Mittel als Infusionslösung ausgestaltet ist.
11. Mittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei durch Freisetzung der Sauerstoffradikalen im Körper
die antioxidative Kapazität verbessert ist.
12. Mittel gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die antioxidative Kapazität gegenüber
Hydroxylradikalen, Peroxynitrit und der Oxidation von
ABTS (Lipidperoxidation) verbessert ist.
13. Mittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei durch Freisetzung der Sauerstoffradikalen im Körper
eine unspezifische Immunstimulation ausgelöst wird.
14. Mittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche zur
Prävention und Therapie von Karzinomerkrankungen,
Arteriosklerose, chronischer Entzündungserkrankungen,
Alterserscheinungen und Sauerstoffradikalen
mangelerscheinungen.
15. Mittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche zur
Kombinationstherapie in Kombination mit Therapien wie
einer Chemotherapie oder einer Bestrahlungstherapie.
16. Verwendung von einem mit Sauerstoff angereichertem
Mittel zur Einstellung einer therapeutisch wirksamen
Sauerstoffradikalenmenge im zu behandelnden Patienten.
17. Verwendung von einem mit Sauerstoff angereichertem
Mittel gemäß Anspruch 16, wobei das Mittel weitere Gase
umfasst.
18. Verwendung von einem mit Sauerstoff angereichertem
Mittel gemäß Anspruch 16 oder 17, wobei die therapeutisch
wirksame Sauerstoffradikalenmenge durch einen im Körper
gemessenen Anstieg von 10 bis 100% definiert ist.
19. Verwendung von einem mit Sauerstoff angereichertem
Mittel gemäß einem der Ansprüche 16 bis 18 zur
Verbesserung der antioxidativen Kapazität.
20. Verwendung von einem mit Sauerstoff angereichertem
Mittel gemäß einem der Ansprüche 16 bis 19 zur
unspezifischen Immunstimulation.
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