Büromaschine mit <B>Motor- und Handantrieb.</B> Die Erfindung bezieht sich auf eine Büro maschine, die insbesondere als Rechenmaschine ausgebildet sein kann. Es ist vielfach er wünscht, solche Maschinen sowohl von Hand als auch motorisch antreiben zu können, um sie an jedem Ort und zu jeder Zeit, auch bei Stromausfall, benützen zu können. Sollen diese Maschinen, bei denen im Handbetrieb der Vorzug durch einen Kurbelzug und der Rückzug durch eine beim Vorzug gespannte Feder bewirkt werden, motorisch betrieben werden, so muss hierbei der Handantrieb ge wissermassen nachgeahmt werden. Die Dreh bewegung des Motors muss also, z.
B. durch eine Exzenteranordni-ing, in eine hin und her gehende Bewegung umgewandelt werden. Ma schinen dieser Art sind nicht neu.
So kuppelt man bei bekannten Rechen maschinen den Motor nur beim Vorzug mit der Maschinenwelle und lässt ihn dabei die Rückzugfeder spannen. Da er nur während der Hälfte des Maschinenspiels belastet wird und dabei wegen des Spannens der Rückzug feder die doppelte Arbeit leisten muss, ist er verhältnismässig stark zu bemessen und wird nicht voll ausgenützt. Im übrigen können bei dieser Anordnung infolge des engen Zusam menhanges zwischen Hand- und Motorantrieb leicht gegenseitige Beeinflussungen und Stö rungen eintreten. Um ein Mitlaufen der Handkurbel zu vermeiden, muss diese in der Regel bei Motorantrieb abgenommen werden.
Es gibt zwar auch Maschinen, bei, denen das dadurch unnötig gemacht wird, dass die Handkurbel bei Motorbetrieb vom Getriebe gelöst und gegen Betätigung gesperrt wird. Jedoch sind auch hier Störungen nicht ausge schlossen, da erhebliche Teile der beiden An triebe jeweils unnötig mitlaufen.
Bei einer weiteren bekannten Rechenma schine wirkt eine motorisch angetriebene Kur bel auf die Maschinenwelle über eine Zwi schenfeder ein, die bei Handantrieb als Rück zugfeder dient. Damit diese bei Motorbetrieb genügend starr wirkt, muss sie ziemlich stark bemessen werden, so- : däss hierdurch die zu ihrem Spannen aufzuwendende Kraft ent sprechend erhöht wird. Hinzu kommt ein wei terer Nachteil.
Um ein weiches Arbeiten des Getriebes auch bei ruckartiger Betätigung des Handhebels zu erreichen, ist zwischen diesem und einem starr mit der Maschinenwelle ver bundenen Glied eine Nachholfeder angeord net. Da diese auch bei Umstellung der Ma schine auf Mötorantrieb wirksam bleibt und nunmehr die Maschinenwelle den nicht völlig abzuschaltenden Handantriebsteilen voraus eilt, treten Stauchungen der Nachholfeder auf, die eine hohe Taktzahl unmöglich machen und Betriebsstörungen hervorrufen. Es ist ohne weiteres verständlich,
dass bei dieser An ordnung gegenseitige Störungen der beiden Antriebe unvermeidlich sind und dass die Bandkurbel bei Motorbetrieb abgenommen werden muss. Die Erfindung hat nun zum Ziel, eine Büromaschine mit Motor- und Händantrieb zu schaffen, welche ermöglicht, diese Nach teile zu vermeiden.
Sie besteht darin, dass der Motorantrieb und der Handantrieb unabhän- gig-voneinander in der Maschine angeordnet und in der Weise zwangläufig abwechselnd mit dem Getriebe kuppelbar sind, dass ein die Umstellung der Antriebsart bewirkendes Steuerglied mit einem sowohl die Kupplung des eingestellten Antriebes mit der Maschi nenwelle als auch die Entkupplung und Sperrung des abgestellten Antriebes bewir kenden Kupplungsglied und mit weiteren Sperrorganen verbunden ist, die zusätzlich den eingestellten Antrieb entsperren und den abgestellten Antrieb sperren,
wodurch jeweils nur die Bestandteile des eingestellten Antrie bes auf die Maschinenwelle einwirken können.
Das Steuerglied, das in beliebiger Weise als besonderes, handbedientes oder bei Ab nahme der Handkurbel selbsttätig wirksam werdendes Glied ausgebildet sein kann, wird vorzugsweise als eine quer zur Maschine ver laufende, axial verschiebbare Umstellstange ausgestaltet, deren Enden abwechselnd seit lich aus der Maschine heraustreten.
Das Kupplungsglied ist zweckmässig ein U-förmiger Umstellschieber, der die Enden einer Motorkurbel, der Antriebsstange für die Maschinenwelle und eines R.üekzughebels um fasst und mit Hilfe von an seinen Innenseiten angebrachten Stiften einen Kupplungsstift in gleichachsigen Bohrungen der Triebteile ver schiebt.
Die Sperrorgane endlich können Nocken, Anschläge und dergleichen. sein und werden am einfachsten durch die Umstellstange selbst und durch Ausnehmungen an ihr gebildet, in die Teile der beiden Antriebe zur Entsper- rung des eingestellten Antriebes und zur Sperrung der Umstellstange einfallen können.
Zu der nachstehenden Beschreibung ist ein in den Zeichnungen dargestelltes Ausfüh rungsbeispiel -erläutert. In diesen zeigen ,Abb. 1 eine räumliche Darstellung der An ordnung der Antriebsteile einer Rechenma schine und Abb. 2 einen Schnitt durch den Umstell schieber in grösserem 1Vlässstabe.
Die Büromaschine, die als Rechenmaschine gedacht_ ist, besitzt eine Maschinenwelle 1, die fest mit einer Triebscheibe 2 verbunden ist. An dieser ist gelenkig eine Antriebsstange 3 angeordnet, die mit der vom Motor 4 z. B. über eine Schnecke und ein Schneckenrad an getriebenen Motorkurbel 5 gekuppelt werden kann. Anderseits kann sie auch mit dem um eine feste- Achse drehbaren Rückzughebel 6 gekuppelt werden, an dessen unterem Ende die Rückzugfeder 7 angreift. Zum Handan trieb dient eine lose auf der Maschinenwelle 1 drehbare Handkurbel 8, die entweder lösbar oder fest mit einer Rastscheibe 9 verbunden ist.
Diese besitzt zwei um 180 versetzte Klauen 1.0, mit denen sie bei Drehung ent gegen dem Uhrzeigersinne auf zwei ebenfalls um 180 versetzte Klauen 11 einer lose auf der Maschinenwelle 1 drehbaren Kupplungs scheibe 12 einwirken kann. Diese wiederum ist auf der entgegengesetzten Seite mit zwei Klauen 13 versehen, mit deren Hilfe sie bei Drehung im Uhrzeigersinne mit zwei Klauen 14 einer fest mit der Maschinenwelle verbun denen Mitnehmerscheibe 15 zusammenarbeitet.
Die Kupplungsscheibe 12 und die Mitnehmer- scheibe 15 sind durch eine an den Armen 16 und 17 der beiden Scheiben angreifende Feder 18 miteinander verbinden, die die Klauen 13 und 14 zur gegenseitigen Anlage zu bringen sucht.
Zur Einstellung der Antriebsart dient eine Umstellstange 19, die an beiden Seiten mit Druckknöpfen 20 und 21 versehen ist. Diese ragen je nach Einstellung mehr oder weniger seitlich aus dem Maschinengehäuse heraus und lassen dabei zur Kennzeichnung der eingestellten Antriebsart Aufschriften 1I1 und H (Motor- bzw. Handantrieb) erkennbar werden.
Die Umstellstange 19 ist gelenkig mit dem untern Ende eines um eine feste Achse drehbaren Umstellhebels 22 ver bunden, dessen oberes Ende an der Schieber stange 23 eines Umstellschiebers 24 angelenkt ist. Dieser ist, wie besonders Abb. - 2 zeigt, U-förmig gestaltet und weist an seinen In- nenseiten zwei einander gegenüberstehende kurze Stifte 25 und 26 auf.
Gleichachsig zu diesen verlaufen in der Ausgangslage der Teile gleiche Bohrungen der Motorkurbel 5, der Antriebsstange 3 und des Rückzughebels 6. Ein Kupplungsstift 2 7 wird durch die Stifte 25 und 26 bei der seitlichen Bewegung des Umstellschiebers 24 so verschoben, dass er entweder die Motorkurbel 5 oder den Rück zughebel 6 mit der Antriebsstange 3 Lund da durch mit der Maschinenwelle 1 kuppelt. Zur spürbaren Verrastung ist der Kupplungsstift 27 mit zwei Nuten 28 und 29 versehen, in die eine Feder 30 der Bohrung der Antriebs stange 3 einschnappen kann.
Die Umstellstange 19 besitzt eine seitliche Ausnehmung 31, die mit einer der Einschal tung und Kupplung des Motors 4 dienenden Steuerschiene 32 zusammenarbeitet, und eine obere Ausnehmung 33, in die der untere Arm des um eine feste Achse drehbaren und von einer Feder 34 entgegen dem Uhrzeigersinne gezogenen Rasthebels 35 einfallen kann. Dieser ist an seinem obern Ende mit Klauen 36 und 37 ausgerüstet, die mit den Rasten 38 lind 39 und 40 der Rastscheibe 9 zusammen wirken.
Der Rasthebel 35 ist mit einer hintern Abkröpfung versehen, deren oberes Ende einen Anschlag 41 für den Vorsprung 42 der Mitnehmerscheibe 15 am Ende des Vorzuges bildet.
Die Wirkungsweise der beschriebenen An ordnung ist wie folgt: In der dargestellten Stellung der Teile ist die Umstellstange 19 nach rechts leerausgedrückt, so dass die Aufschrift 3I (Motorantrieb) sichtbar ist. Dadurch ist der Umstellschieber 24 nach links verschoben, und sein rechter Stift 26 - siehe besonders Abb. 2 ist in die Bohrung des Rückzughebels 6 einge drungen und hat diesen in der Ausgangsstel lung verriegelt.
Damit ist die mit ihm verbLtn- dene Rückzugfeder 7 völlig abgeschaltet und kann auf den Motorantrieb nicht einwirken. Gleichzeitig hat der Stift 26 den Kupplungs stift 27 bis zur Verrastung zwischen Nut 29 und Feder 30 nach links verschoben und die Antriebsstange 3 mit der Motorkurbel 5 ge- kuppelt.
Da bei der Bewegung des Umstell schiebers 24 sein linker Stift 25 aus der Boh rung der Motorkurbel 5 herausgetreten ist und sie entsperrt hat, kann sie nunmehr die Antriebsstange 3 und damit die Maschinen welle 1 bewegen. ' Bei der gezeichneten Stellung der Umstell stange 19 liegt der Rasthebel 35 mit seinem untern Arm auf ihr auf, seine Klaue 36 greift in die Raste 38 der Rastscheibe 9 ein und. sperrt so die Handkurbel 8 gegen jede Bewe gung.
Dagegen liegt die Ausnehmung 31 der Umstellstange 19 der Steuerschiene '32 gegen über, so dass sich diese bei Betätigung der Motortaste in die Ausnehmung hineinbewegen und den Motor 4 in bekannter Weise einschal ten kann. Bei der nun erfolgenden Vorzugs bewegung der Maschinenwelle 1 entgegen dem Uhrzeigersinne nimmt die fest mit ihr ver bundene Mitnehmerscheibe 15 mit ihren Klauen 14 die Kupplungsscheibe 12 an deren Klauen 13 ohne Kraftaufwand lose mit.
Da die auf der andern Seite der Kupplungs scheibe 12 liegenden Klauen 11 im Sinne des Vorzuges vor den Klauen 10 der Rastscheibe 9 liegen, bleibt diese und mit ihr die Hand kurbel 8 Luibeeinflusst. Die Steuerschiene 32 ist inzwischen in die Ausnehmung 31 der Umstellstange 19 eingetreten und sperrt diese dadurch während des laufenden Maschinen spiels gegen Betätigung. Wird nun die Umstellstange 19 nach -links bewegt, dann wird die Aufschrift H (Hand antrieb) sichtbar.
Der Umstellschieber 24 wird nach rechts verschoben, so dass sein lin ker Stift 25 in die Bohrung der Motorkurbel eindringt und diese arretiert., während der von ihm bis zur Verrastung der Nut 28 mit der Feder 30 nach rechts bewegte Kupplungs stift 27 die Antriebsstange 3 mit dem Rück zughebel 6 kuppelt. Jetzt ist der rechte Stift 26 aus der Bohrung des R.ückzughebels her ausgetreten und gibt somit dessen Bewegung frei.
Infolge der Linksversehiebung der Um stellstange 19 steht sie der Steuerschiene 32 mit ihrem vollen Querschnitt gegenüber und sperrt sie, so dass auch bei versehentlichem oder fehlerhaftem Einschalten des Stromes der Motor nicht eingeschaltet und gekuppelt werden kann. Dagegen liegt. jetzt der untere Arm des Rasthebels 35 über der Ausnehmung 33 der Umstellstange 19 und kann in sie ein fallen.
Wird die Handkurbel 8 nach vorn in der Abb. 1 links herum - gezogen, dann wird die Rastscheibe 9 mitgenommen. Da durch wird die Klaue 36 des Rasthebels 35 aus der Rast 38 herausgedrückt und dieser rechts herum gedreht, so dass -sein unterer Arm nun in die Ausnehmung 33 einfällt und die Umstellstange 19 für die Dauer eines Ma schinenspiels gegen Betätigung sperrt.
Am Ende des Vorzuges legen sich die Klauen 36 und 37 gegen die Rasten 39 und 40 der Rast scheibe 9, so dass die Handkurbel 8 zunächst gegen Rückwärstbewegung gesperrt ist.
An derseits hat die Rastscheibe 9 Mit ihren Klauen 10 über die Klauen 11 die Kupp lungsscheibe 12- mitgenommen, die mittel der Feder 18 die Mitnehmerscheibe 15 und damit die Maschinenwelle 1 nach zieht, bis die Klauen 14 der Mitnehmer- Scheibe 15 an den Klauen 13 der Kupp lungsscheibe 12 anliegen. Bei dieser Dre hung ist über die Triebscheibe 2, die An triebsstange 3 und den Kupplungsstift 27 der Rückzughebel 6 gegen die Kraft der hierbei i gespannten Rückzugfeder 7 links herum ge dreht worden.
Am Ende des Vorzuge.- stösst der Vorsprung 42 der Mitnehmerscheibe 15 gegen den Anschlag 41 des Rasthebels 35 und drückt diesen etwas rechts herum und löst so dessen Klaue 36 von der Rast 39 der Rast scheibe 9.
Die Rückzugfeder 7 zieht nun die Maschinenwelle 1 rechts herum zuirück. Dabei wird durch die Feder 18 und die Kupplungs scheibe 12 mit Hilfe der Klauen 10 und 11 die Rastscheibe 9 und mit ihr die Handkur bel 8 in die Ausgangslage zurückgebracht, in der die Klaue 36 des Rasthebels 35 in die Rast 38 einfällt und sein unterer Arm sich aus der Ausnehmung 33 der Umstellstange 19 heraushebt und sie so entsperrt. Nicht dar gestellte Anschläge sorgen dafür, dass die An triebsteile stets in die richtige Ausgangslage innerhalb des Umstellschiebers 24 zurückkom- men,
so dass der Kupplungsstift 27 einwand frei verschoben werden kann.
Die beschriebene Anordnung .erreicht mit relativ einfachen Mitteln eine vollkommene Trennung der beiden Antriebsarten, eine völlige Sicherung des eingestellten Antriebes gegen Störungen und eine absolute Verriege lung des abgestellten Antriebes gegen irgend welche Bewegungen. Infolge dieser Massnah men kann mit der Maschine eine bisher nicht erreichte hohe Taktzahl erzielt werden. Der Antriebsmotor wird während des ganzen Ma schinenspiels gleichmässig belastet und kann, da er die Rückzugfeder nicht mi spannen braucht, wesentlich schwächer als bei bekann ten Maschinen dimensioniert werden.
Die Erfindung ist nicht auf die darge stellte Ausführungsform beschränkt. So kön nen das Steuerglied, das Kupplungsglied, die Verrastiingen und die Kupplung zwischen Handkurbel und Maschinenwelle im einzelnen konstruktiv anders ausgebildet sein.