Verfahren zur Herstellung von offenen hohlen Kantsehuk- und Hartgammigegenständen. ti -Nach einem bekannten Verfahren werden offene hohle Kautschuko-egenstände, wie Sauger, Tropfenzähler, Schuhe, Handschuhe, Becher, W-annen und dergleichen, dadurch hergestellt, dass man ihren Innenmassen ent- -;
prechende erwärmte Formen in ein Latexbad eintaucht, welches geeignete Mengen von Zu sätzen, wie Kalziumsulfat oder andere Salze zweiwertio-er Metalle, wie 31a-iiesium, Zink und der 'gleichen enthält, die beim Erwärmen der Mischung zu einer raschen Koagulation des Latex führen.
Dementsprechend bilden sich dabei an den erwärmten Flächen des eincebrachten Tauehhörpers k-oaoulierte ,za.titschuksehichten C) allmählich zunehmender C Dicke, die man dannsolange anwachsen lässt, bis eine genügende 'Wandstärke erreicht ist.
Nach Ausbringen des Tauchkörpers wird das zusammenhängende Koagulat dann auf den selben getrocknet und liefert so nach<B>Ab-</B> streifen von demselben und gegebenenfalls vorher oder nachher vorgenommener Vulkani- sation den --ewünsehten Kautschukgegen stand.
Dieses Verfahren hat den grossen Nach teil, dass sich,dabei die Wandstärke im voraus nicht, genau bestimmen lässt, und dass man darnach nicht in einem Stück Kautschul,-- gegenstände herstellen kann, welche, wie zum Beispiel mit Absätzen versehene Schuhe, mit Randwulsten versehen-e Hililgef ässe oder der- po,leichen in ihrer Dicke unterschiedliche Teile aufweisen.
Ein weiterer technisch bedeut samer Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass man dabei die äussern Oberflächen der herzustellenden hohlen Kautschukgegen stände nicht genau und nicht unabhängig von der Gestaltung der innern Oberfläche bezw. ,der Ausmasse, zum Beispiel bei durch Um kehrung gewonnenen ornamentierten Bade hauben, beeinflussen kann, also zum Beispiel die Anordnun,#, von Ornamenten oder der- ,gleichen auf der Aussenseite nur indirekt unter entsprechend gleicher, häufig zum Beispiel im Falle von Schuhen, unerwünsch ter Gestaltung der innern Oberfläche mög- liell ist.
Eine weitere Schwierigkeit 'besteht dabei darin, dass man für jede Grösse der da-rnach. herzustellenden Gegenstände, züm Beispiel Handschuhe, besonders Tauchformen, benötigt, also auch für einen relativ einfachen Artikel zahlreiche Einzelformen erforderlich sind.
Gemäss der vorliecenden Erfindung kön nen alle diese Nachteile und Schwierigkeiten in einfachster Weise dadurch behoben wer den, dass die zur Verfestigung geeigneten wässerio,en Kautschukdispersionen bezw. kautschukhaltigen Mischungen in mit einem Kern versehenden Hohlformen, gegebenenfalls durch Erhitzen derselben, zur Verfestigung 0.ebracht und naeli,
deren Durchführung und Ausbringen der Gegenstände diese auf ein der gewünsehten Endform und Grösse entspre chendes Kernstück aufgezogen.und auf die,- sein derart zum Trocknen mit gleichzeitiger Schrumpfung gebracht werden, dass das in dem aufgezogenen porösen Gegenstand #ent- haltene Wasser abgegeben wird und eine Ver härtung eintritt. Hierbei ist es von Vorteil, die Gegenstände nach dem Ausbringen, also vor dem Aufziehen auf den Kern, noch einer Was,chuno- zu -unterziehen.
In sinngemäss gleicher Weise können im Rahmen eines sol chen Vorgehens auch Kautschukdispersionen verarbeitet werden, welchen nach einer älteren Erfinduno, der Anmelderin Zusätze ,eeio#neter Art und Menge, -wie zum Beispiel <B>in</B> Ammoniumnitrat oder dergleichen, einverleibt sind, die bereits bei gewöhnlicher Temperatur in vorher bestimmbarer Zeit zur Verfestiouno- en zn der Masse führen.
Dabei kann naturgemäss das vorerwähnte Erhitzen der mit dem kautseliukhaltigen Ge misch gefüllten Formen zwecks Herbeifüh- runo, der Verfestigung in Wegfall kommen, wenn es auch yeo-ebenenfalls vorteilhaft sein <B>C</B> ci kann, dabei zusätzlich eine Erwärmung an zuwenden, um den Ablauf der Verfestigung t' entsprechend zu regeln.
Darnach können also für das vorliegende Verfahren alle solchen Kautsehukdispersionen Verwendung finden, t3 welche durch die Einwirkung von irgend welchen geeigneten, hierzu gegebenenfalls erst unter dem Einflus von Wärme führenden Zusätzen instabil gemacht worden sind, das heisst also, durch den Einfluss dieser insbe sondere durch Umkehrung der Ladung der negativ geladenen Kautschukteilolien wirken- 23 den Zusätze bezw. das Auslösen von deren Wirkung zum Verfestigen gebracht werden können.
Dabei ist es selbstverständlich, dass die Beschickung der Form mit diesen Gemischen erfolgt, bevor die Verfestigung, eintritt, die Zusätze also zweckmässig erst unmittelbar vor Beschickung,der Formenden Kautschuk- #dispersionen zugeführt, bezw. die Formen erst erhitzt werden, nachdem die Niseliung eingefüllt ist.
Als derartige Zusätze, welche einzeln oder auah zu mehreren Verwenduno- finden kön nen, sind zum Beispiel Ammoniumsalze, wie das vorerwälinte Ammoniumnitrat, ferner Ammoniumformiat, Ammoniumehlorid und Ammoniumacetat zu erwähnen. Bezüglich des letzteren empfiehlt es sich dabei, dieses in Lösung zuzugeben, um einer teilweisen oder lokalen Koagulation vorzubeugen, wel- ehe die Beschaffenheit der Endprodukte be- .einträchtigen könnte.
Weiter kommen als derartige Vürfestigungszusätze zum Beispiel auch Zinksalze, wie Zinkkarbonat, Zinkoleat und dergleichen, sowie Salze von Erdalkafi- metallen und verschiedene Säuren, wie zum Beispiel Essigsäure, in Betracht.
Dabei kann, wie durch kleine Vorversuche jeweils leicht festgestellt werden kann, die Menge sowie Art bezw. Zusammensetzung der Zusätze entweder -derart gewählt werden, dass die Verfestigung erst unter dem Einfluss von Wärme oder auch ohne Zufuhr solcher bei gewöhnlicher Temperatur in vorher be stimmbarer Zeit erfol-t. Eine besonders ge- eio,nete Zusatzmistliung, welche bereits in der Kälte zu einer schnellen und vollständigen Verfestio-ung führt, ist zum Beispiel ein Ge misch von Magnesiumoxyd,
Trinatriumphos- phat und Ammoniumehlorid.
Ausser den vorerwähnten, zur Verfesti gung führen-den Zusätzen können den wäs serigen Kautschuhdispersionen auch noch die sür solche üblichen Zusätze, wie Füllstoffe, Farbstoffe, Vulkanisationsmittel, T'ulkani- sationsbeschleuniger und dergleichen einver leibt und die Endbehandlunc der daraus ge wonnenen Produkte entsprechend, zum Bei- 3piel zwecks Vulkanisation, durchgeführt werden.
Die Verwen,dun", von Füllstoffen, wie zum Beispiel gefälltes Kalziumkarbonat, ist daU4 in gegebenen Fällen, und zwar in ,-rösseren Mengen besonders vorteilhaft, da I hierdurch der Gesamtprozess nicht nur ver billigt, sondern auch die Widerstandsfähig- n <B>en</B> keit der Endprodukte, zum Beispiel gegen Abrieb, verbessert werden kann.
Bei alledem sind unter wässerigen Kaut- schukilispersionen solche der verschiedensten Art zu verstehen, -und zwar sowohl solche von natürlichern, als auch von synthetischem Kautschuk, wie zum Beispiel natürlicher, konservierter, konzentrierter, vulkanisierter und/oder voragglomerierter Latex, wässerige Dispersionen von Rohkautselluk oder vulkani siertem Kautsehuk oder auch von zum Bei spiel aus Isopren, Butadien oder dergleichen gewonnenen synthetischen Produkten.
Durch ein Vorgehen gemäss Ader Erfin dung ist es nach allein möglich, offene hohle Kautschuk-egenstände herzustellen, bei wel- ehen sich die. Wandstärke derselben im voraus mit praktisch weitgehender, allen Erford#ernissen genügender Genaui-keit be- ?-, en tD stimmen lässt und die, äussere und innere Ober fläche der Gegenstände völlig unabhängig voneinander gestaltet werden kann.
Ein wei- terer -rosser Vorzug besteht darin, dass man darnach erstmalig auch offene hohle, aus einem Stück bestehende Kautschukgegen stände herstellen kann, welche Einzelteile von beliebig unterschiedlicher Dicke enthalten, und schliesslich kann man so mit einer ein zigen Gussform bezw. mit mehreren solchen einen dem vorerwähnten bereits bekannten Verfahren gegenüber weit höheren Durchsatz von Endprodukten verschiedenster Grösse er zielen,
deren Bereich nur durch den allerdings erheblichen und im Bedarfsfalle sogar be- trIchtlich zu steigernden Schrumpfun 'gsgrad beim Trocknen der verfestio-ten Gegenstände beo-renzt wird.
Die aus den Formen entnom menen Gecrenstände, stellen nämlich einheit- 1-1 liehe, von Wasser durchsetzte poröse Massen dar, welche bei derTrocknung dasselbe abgeben und so unter gleichzeitigem Übergang in kompakte feste Nassen eine entsprechende Volumenverkleinerung erfahren, die durch Wahl der anfä.n-#lich innerhalb der Kaut schukdispersion enthaltenen Wassermengen weitgehend beeinflusst werden kann.
Zwecks Herstellung von Gegenständen mit in sich verschiedener Härte bezw. Festigkeit, zum Beispiel von Schuhen mit härterer Sohle und weicherem Oberteil hezw. Schaft, kann mit Vorteil derart gearbeitet werden, dass in die den härteren Teilen entsprechenden Formteile eine stärker mit Vulkanisationsmitteln bezw. Füllstaffen versetzte Mischung und in die restlichen Teile eine füllstoffärmere Mi schung eingeführt wird, um dann in einem Arbeitsgang gemeinsam verfüstigt zu werden.
Im einzelnen werden für die Herstellung von Schuhen und dergleichen offenen hohlen Kautsc'huk- und Hartgummigegenständen mit Vorteil mehrteilige, zum Beispiel aus Boden platte und Mantelsehale bestehende, mit einem Kern versehene Hohlformen verwendet. Dabei erfolgt die Verfestigung, der in diese eingebrachten Massen, soweit zum Auslösen der verfestigend wirkenden Zusätze oder -der Regelung des Ablaufes der Verfestigung Hitze zugefülirt werden soll, zweckmässig derart, dass nur die Aussenteile der Form er hitzt werden.
Dies kann zum Beispiel in der Weise erfolgen, dass die gefüllte Form mit der Bodenplatte in heisses Wasser eingesetzt und die übrigen Aussenteile der Form nur den von dieselu abgegebenen Dämpfen ausgesetzt werden. Anderseits kann naturgemäss auch die #,esainte Form in heisses Wasser einge führt oder sie auch. in ihrer Gesamtheit nur .der Einwirkung von Dampf oder dergleichen ausgesetzt werden.
Um eine möglichst einheitliche, Schrump fung der auf die Kernstücke bezw. Leisten aufixezogenen Gegenstände sicherzustellen, e><B>Im</B> empfiehlt es sich, Gemische zu verwenden, die die Einzelbestandteile in möglichst ein- h-eitlicher Verteilung enthalten. Dies kann in ZD einfachster Weise dadurch erreicht werden, dass zum Beispiel durch Verwendung von sowenanntem Revertex;der Troekenrückstand e der Gemische auf mindestens 605#o' gehalten wird.
Die Verwendung derartiger liochkon- zentrierter Ka.utse,hiikdispersionen als Aus- 0.
Cangsmaterial bietet dabei gleichzeitig den Vorteil, dass die verschiedenen Zusatzstoffe in Kombination mit die Mischung erleichtern den (yrösseren Wassermengen zugegeben wer- j= <B>im</B> C, den können, ohne dass dadurch,der Trocken- rückstando,ehalt der Gesamtmasse zu weit gehend vermindert würde.
Andernfalls kann aber auch durch zusätzliche Verwendung von geeigneten Verdiakungsmitteln, wie zum Beispiel Karayagummi, Natriumsilikat, Na- triumsilicoiluorid und dergleichen, eine aus reichende Viskosität sichergestellt und eine Absclieidung etwa vorhandener pulveriger Anteile und damit einem Ungleichmässig- werden der Endprodukte vorgebeugt werden.
Nachdem die Gegenstände gewaschen, auf einen Kern gebraclit und getrocknet worden sind, können dieselben auch noch, falls den Ausgangsgeinischen entsprechende Zusätze einverleibt waren, wie bereits erwähnt, in üblicher Weise vulkanisiert werden. So ist es zum Beispiel durch genügend hohe Zusätze von Vulkanisationsmitteln, wie zum Beispiel Schwefel, und Anwendung von Temperaturen von zum Beispiel etwa 140' auch möglich, Ha-rtgummiprodukte zu erhalten, welche weiterverarbeitet, zum Beispiel poliert wer den können. Ebenso können sie auch noch.
einer der üblichen Aufsellwellbehandlunoen <B>C</B> unterworfen werden, indem durch Ein tauchen in eine gegebenenfalls gefärbte Kautschuklösung oder in ein Kautschuk- lösungsmittel das Material zum Schwellen gebracht wird. Die so, behandelten Gegen stände können dann auch noch einer kalten Vulkanisation der anhaftenden Kautselluk- lösung unterworfen werden.
Hierfür eignet <B>C</B> ZD sieli besonders Schwefelmonochlorid, welchem nicht die sonst für Sollwefelchloridvulkani- sationen von Latex üblichen Nachteile an haften.
Da das Wasser während des Verfesti- ,gungsvorganges innerhalb der X.Lassen ver- I ZD bleibt, brauchen die Gussformen nicht porös zu sein. Es können daher mit Vorteil, zum Beispiel auch solche aus Leielitmetallguss ver wendet werden.
Eine typische, zur Durchführung des vor liegenden Verfahrens geeignete Mischung be- CI steht zum Beispiel aus:
EMI0004.0055
KGnz. <SEP> Latex, <SEP> sog. <SEP> Revertex <SEP> <B>1300</B> <SEP> gr
<tb> Zinkkarbonat <SEP> 200 <SEP> gr
<tb> ,Schwefel <SEP> <B>30</B> <SEP> <I>gr</I>
<tb> Ziiilzdiäthyldithiocarbamat <SEP> <B><I>10</I></B><I> <SEP> gr</I>
<tb> Wasser <SEP> 415 <SEP> cm' Diese Miseliuno, kann durch die Zugabe von<B>230</B> ein' einer ffligen Ammonium- nitratlösun,o., instabil gemacht und in die<B>je-</B> weils gmvünsthte Form eingeführt werden.
Diese wird dann zwecks schneller Verfesti gung zum Beispiel auf<B>80</B> oder<B>90 '</B> erhitzt, worauf naclideren Durchfühiung der Gegen stand längere Zeit, zum Beispiel etwa<B>3</B> bis 4 Std., gewaschen wird, um denselben in einenelastischen Zustand zu überführen, und anschliessend in vorerwähnter Weise weiter behandelt wird. Falls dieVerfestigung ohne Einwirkung von Wärme erfolgen soll, so ist der Anteil des Verfestigungsmittelzusatzes entsprechend zu erhöhen.
So ergibt zum Bei spiel ein Zusatz von<B>500</B> ein- einer<B>55 %</B> igen Ammoniumnitratlösung zu obiger Ausgangs- miscb.ung ein Gemisch, welches anfänglich beträchtlich verflüssigt wird und sieh dem entsprechend sehr gut giessen lässt, das sich aber innerhalb der Form auch bei gewöhn licher Temperatur schon in kurzer Zeit ver- festiErt.