DE664060C - Verfahren zur Herstellung von Schwammkautschuk - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von SchwammkautschukInfo
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- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J9/00—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung· von Kautschuk oder ähnlichen
Stoffen mit porösem Oder schwammartigem Gefüge bzw. von Waren daraus unter Verwendung
von wässerigen Dispersionen dieser Stoffe, wie beispielsweise Kautschukmilch.
Dieses Verfahren besteht darin, daß die genannten Dispersionen durch Abkühlen auf
tiefe Temperatur zum Gefrieren gebracht werden und das hierdurch erhaltene Koagulat
dann anschließend durch Erwärmen unter Verhinderung der Verdampfung des eingeschlossenen
oder wiedergebildeten Wassers vulkanisiert wird.
Gegebenenfalls kann den genannten wässerigen Dispersionen, um die durch Gefrieren
bewirkte Koagulation zu unterstützen, auch ein wasserlösliches Koagulationsmittel zugesetzt
werden, jedoch nur in so geringer Menge, daß bei gewöhnlicher Temperatur keine oder nur eine verzögerte Koagulation
oder Gelierung eintritt.
Indem die wässerigen Dispersionen so tiefen
Temperaturen ausgesetzt werden, daß eine Verfestigung oder Erstarrung derselben eintritt,
bildet der Kautschuk unter Koagulation eine Art Netz durch die ganze gefrorene Masse.
Wenn wässerige Dispersionen benutzt werden, denen kein Koagulationsmittel zugesetzt
worden ist, so muß das Gefrierenlassen natürlich so weit durchgeführt werden, daß ein
irreversibles Koagulat erhalten wird.
Werden wässerige Dispersionen benutzt, die eine für die Bewirkung der Koagulation bei
gewöhnlicher Temperatur nicht ausreichende Menge eines Koagulationsmittels enthalten, so
wird anscheinend während des Gefriervorganges durch die Abscheidung von Eis die Konzentration der vorhandenen wasserlösliehen
Substanzen einschließlich des zugesetzten Koagulationsmittels erhöht, so daß gleichzeitig mit dem Gefriervorgang auch die
Koagulation der wässerigen Dispersionen stattfindet.
Die Verfestigung oder das Gefrierenlassen der Dispersionen wird vorzugsweise in einer
Form der verlangten Gestalt ausgeführt, und
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Douglas Frank Twiss und William McCowan in Fort Dunlop,.Erdington, Birmingham, Warwick, England.
" auch die Vulkanisation wird vorzugsweise durchgeführt, solange sich die Kautschukmischung
noch in der Form befindet.
Der Gefriervorgang kann auch beschleunig^
und die Größe der Hohlräume im Koa&l beeinflußt werden, indem die Dispersiv1"
während des Gefriervorganges durchgerii werden oder indem ihnen beispielsweise an
Stelle von Wasser für die Verdünnung zwecks ίο Erzielung der verlangten späteren Dichte des
Endproduktes fein zerriebenes Eis oder Schnee zugesetzt wird. Die Dichte des Endproduktes
kann auch durch Zusetzen von kleinen Stücken anderer leicht verflüssigbarer
fester Stoffe, wie beispielsweise von gequollenen reversiblen hydrophilen Kolloiden, wie
Gelatine, oder von zusammenschrumpfbaren festen Stoffen, wie Kieselsäuregel, welche bei
einem Verlust von Wasser in ihrem Volumen stark abnehmen, geregelt werden.
Der schließlich erhaltene vulkanisierte Schwamm- oder Zellkautschuk kann also hinsichtlich
seiner Dichte entweder durch Änderung der Konzentration der als Ausgangsprodukt benutzten Kautschukdispersion oder
durch Änderung der benutzten Mengen der zugesetzten leicht verflüssigbaren oder zusammenschrumpfbaren festen Stoffe verändert
werden.
Das in dem erzeugten vulkanisierten Schwamm- oder Zellkautschuk enthaltene
Wasser wird vorzugsweise durch Auspressen oder Zentrifugieren entfernt, wobei sich an
diese Behandlung auch noch eine Waschung anschließen kann, auf die dann schließlich
die Trocknung folgt.
Für die Durchführung des vorliegenden Verfahrens können sowohl natürlich vorkommende
als auch künstlich hergestellte Disper-4« sionen von Kautschuk, Guttapercha, Balata
oder ähnlichen Pflanzenharzen benutzt werden. Als künstliche wässerige Dispersionen
können sowohl solche aus fcoaguliertem Kautschuk als auch aus vulkanisiertem Kautschuk,
synthetischem Kautschuk, Abfallkautschuk oder auch Regeneratkautschuk zur Anwendung
kommen, !und zwar können die genannten
Dispersionen entweder allein oder auch in
Mischung miteinander benutzt werden. Auch 5<> können sie die üblichen bekannten Zusatzstoffe
und Vulkanisiermittel beigemischt enthalten und zunächst auch in konzentrierter Form vorliegen.
Als Beispiele von Stoffen, welche für die Beschleunigung der Koagulation der genannten
Dispersionen beniutzt werden können, wenn diese den tiefen Temperaturen ausgesetzt werden,
können kieselfiuorwasserstoff saures Kalium oder Natrium, Calciumchlorid, Magnesiumsulfat
und Zinksulfat angeführt werden.
Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden,
zwecks Herstellung von Schwammkautschuk aus Kautschukmilch letztere gefrieren zu
lassen und das bei diesem Gefriervorgang Verzeugte Eis dann durch einen Luftstrom aus
il gefrorenen Kautschukmasse durch Ver-
:mpfen zu entfernen, wobei die Temperatur
nter dem Gefrierpunkt der Masse gehalten wird. Bei diesem Vorgang verflüchtigen sich
die Eiskristalle jedoch nur sehr langsam, und wenn sich die Eiskristalle durch Verdampfen
verflüchtigt haben, bleibt der Kautschuk in Form .einer koagulierten, aber unvulkanisierten
schwammigen Masse zurück, die dann, um ein Zusammenfallen und Verldeben zu
verhindern, auf kaltem Wege mit Chlorschwefel vulkanisiert werden muß.
Nach einer Abänderung dieses Verfahrens kann auch so vorgegangen werden, daß die
gefrorene Kautschukmilchmasse in ein Koagulationsmittelj
wie verdünnte, stark gekühlte Salzsäure oder Essigsäure, eingetaucht oder
den Dämpfen dieser Koagulationsmittel ausgesetzt und die koagulierte Masse dann durch
Chlorschwefel vulkanisiert wird, oder es kann auch die Koagulation mit der Vulkanisation
verbunden werden, indem die durch Gefrieren lassen erstarrte Kautschukmilchmasse den
Dämpfen von Chlorschwefel ausgesetzt wird, in welchem Falle der Chlorschwefel sowohl
zum Koagulieren als auch zum Vulkanisieren des Kautschuks benutzt wird.
Es ist jedoch offensichtlich, daß sowohl die Koagulationsmittel als auch das Vulkanisationsmittel,
wenn überhaupt, nur äußerst langsam in die gefrorene Kautschukmilchmasse
eindringen können, so daß auch diese Arbeitsweise praktisch kaum durchführbar
sein (dürfte. Es kommt hinzu, daß mit Chlorschwefel auch nur sehr dünnwandige Kautschukgegenstände
vulkanisiert werden können. Wird dagegen erfindungsgemäß verfahren und .die gefrorene und hierdurch koagulierte
Kautschukmilchmasse erhitzt, doch so, daß eine Verdampfung des eingeschlossenen bzw.
wiedergebildeten Wassers verhindert wird, so kann die Vulkanisation in kurzer Zeit durchgängig
durchgeführt werden. Diese Arbeitsweise hat den weiteren Vorteil, daß während
der Vulkanisation die Zellen des gebildeten mo Kautschukkoagulats durch Flüssigkeit gefüllt
sind, so daß ein Zusammenfallen der Zellen verhindert wird. Die genannte Naß vulkanisation ist zwar zur Herstellung mikroporösen
Kautschuks an sich bekannt; sie ist jedoch bisher noch nicht in Verbindung mit der
Koagulation von Kautschukmilch durch einen Gefriervorgang zwecks Herstellung von
Schwammkautschuk benutzt worden.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen, in welcher Weise das Verfahren durchgeführt
werden,kann.
Beispiel ι
Eine durch Zentrifugieren auf einen Kautschukgehalt von 60 o/o konzentrierte Kautschukmilch,
wird mit Zusatzstoffen versetzt, so daß die nachstehende Mischung erhalten wird: »
Kautschuk (in Form von
Kautschukmilch) 50 Gewichtsteile
Schwefel 2
Zinkdiäthyldithiocarbamat· 0,5
Zinkoxyd 2
Gelatine 1
Calciumchlorid 0,1
Zugesetztes Wasser 100
Das Calciumchlorid wird in Form einer io/oigen wässerigen Lösung zugesetzt, und
ebenso wird die Gelatine in Form einer wässerigen Lösung zugegeben.
Die in einem Metallbehälter eingeschlossene Kautschukmilchmischung wird dann in einem
Bade bei etwa — io° vollständig zum Gefrieren gebracht, worauf der Behälter mit dem
verfestigten Inhalt etwa 2 Stunden in kochendes Wasser eingetaucht wird. Der Zylinder
wird dann geöffnet, und die erzeugte vulkanisierte netz- oder zellförmig© Kautschukmasse
wird dann gewaschen, ausgepreßt und getrocknet.
Aus einer durch Zentrifugieren auf einen Kautschukgehalt von 60O/0 konzentrierten
Kautschukmilch wird eine Kautschukmilchmischung der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Kautschuk (in Form von
Kautschukmilch) 50 Gewichtsteile
Schwefel 2
Zinkdiäthyldithiocarbamat 0,5
Zinkoxyd 2
Gelatine 2
Zugesetztes Wasser 25
Zu dieser Kautschukmilclxmischung werden dann unter Rühren etwa 100 Teile fein zerkleinertes
Eis zugesetzt. Die Mischung wird dann in eine Form der verlangten Gestalt eingeschlossen
und in einem Bade bei etwa —■ io° durchgängig zum Gefrieren gebracht. Die
Form mit ihrem Inhalt wird dann etwa 2 Stunden in kochendes Wasser eingetaucht, worauf die erzeugte vulkanisierte netz- oder
zellförmige Masse gewaschen, entwässert und getrocknet wird.
" <lDer nach diesem Beispiel erzeugte Schwamm-■kautschuk
hat ein gröberes Gefüge als der nach Beispiel 1 erhaltene," und sein Gefüge
ähnelt etwa dem eines Naturschwammes.
Aus einer auf einen Kautschukgehalt von 60 0/0 konzentrierten Kautschukmilch wird eine
Kautschukmilchmischung der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Kautschuk (in Form von
Kautschukmilch) 50 Gewichtsteile
Schwefel 0,5
Zinkdiäthyldithiocarbamat. 0,75
Zinkoxyd 4
Zugesetztes Wasser 10 -
Fein zerkleinertes Eis etwa 350
Diese Kautschukmilchmischung wird wie in dem vorhergehenden Beispiel zum Gefrieren
gebracht und vulkanisiert, und sie liefert ein poröses Produkt von gleicher Beschaffenheit,
jedoch etwas leichterem Gefüge.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Schwammkautschuk durch Gefrierenlassen
von Kautschukmilch und Vulkanisieren des erhaltenen Koagulats, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vulkanisation durch Erwärmen des Koagulats unter Verhinderung der Verdampfimg des eingeschlossenen
Wassers durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Gefrieren
bewirkte Koagulation durch Anwendung wasserlöslicher Koagulationsmittel unterstützt
wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe
der Hohlräume im Koagulat beeinflußt wird durch Rühren während des Gefriervorganges
oder durch Zufügung von Eiskristallen und/oder gequollenen reversiblen Kolloiden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB7975/33A GB416499A (en) | 1933-03-16 | 1933-03-16 | Improvements in or relating to the manufacture of goods of rubber or similar material |
Publications (1)
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---|---|
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Family
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Family Applications (1)
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Families Citing this family (3)
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US2984631A (en) * | 1955-06-08 | 1961-05-16 | Goodrich Co B F | Method for making latex foam rubber |
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-
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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